Change Me! von BlackCherryBlossum ================================================================================ Kapitel 22: Fight ----------------- Sasuke POV Der schwarze Hummer H2 verriet mir, dass mein Dad zuhause war. Der Wagen war sein ein und alles. Ich konnte Itachis besorgten Blick förmlich auf mir spüren und auch Mika schien nicht besonders begeistert davon zu sein, dass er da war. „Macht euch mal keine Sorgen, er wird mich schon am Leben lassen“, versuchte ich die beiden zu beruhigen, doch das schien nicht wirklich zu klappen. „Ich hab das ungute Gefühl, dass er dir den Kopf abreißen wird.“ Mika sah mich besorgt an. Sie machte sich wieder einmal unnötige Sorgen. Dad war zwar ein Arsch, doch er würde bestimmt nicht handgreiflich werden nur weil ich einen Autounfall gehabt hatte. Oder etwa doch? „Ich geh dann mal. Danke fürs Fahren. Wir sehen uns morgen“, verabschiedete ich mich von meinen Geschwister, wobei letzteres nur an Mika gedacht war. Sie hatte mir versprochen vorbei zu kommen. Itachi wollte eigentlich auch vorbeischauen, doch er hatte gerade einen neuen Auftrag für seine Modeagentur bekommen und hatte kaum Zeit. Doch mich störte das nicht. Schließlich hatte ich ihn in der letzten Woche häufiger gesehen als im letzten Jahr. Naja, das war etwas übertrieben, aber ihr wisst ja was ich damit meine. Ich stieg aus und beugte mich anschließend durch das offene Fenster um Mika einen kurzen Kuss zu geben. So war das bei uns nun einmal. Zur Begrüßung und zum Abschied gab es einen kurzen Kuss. Tja, so sind Geschwister nun einmal. Vor allem Zwillinge. Während ich den Weg zum Haus hinauf lief, wartete Itachi noch und sah mir nach. Er wollte auf Nummer sicher gehen, dass mir nichts geschehen würde. Erst wenn ich aus meinem Zimmerfenster hinaussehe, wird er davon fahren. Gerade als ich die Hand auf den Türgriff legen wollte, erkannte ich im Augenwinkel einen blauschwarzen Müllhaufen. Oder sollte ich besser sagen, meinen Nissan. Naja, jedenfalls das was von ihm noch übrig war. Nur das Heck war noch ganz. Und auch von dem erkannte man nicht mehr viel. Ein leises Seufzen entglitt mir, als ich meinen Wagen so verbeult und eingedrückt stehen sah. Er sah einfach nur furchtbar aus. Hunderte Arbeitsstunden zunichte. Ein Wunder, dass ich da mit relativ harmlosen Verletzungen raus gekommen war. Das hätte durchaus auch anders ausgehen können. Kein Wunder hatten sich Mika, Sakura und Itachi solche Sorgen um mich gemacht. Mit schwerem Herzen drehte ich mich wieder zur Tür und öffnete diese. Doch schon als ich sie aufschob, kam mir etwas merkwürdig vor. Wo war Inuk? Ich hätte jetzt eine unglaublich stürmische Begrüßung von ihm erwartet, doch die kam nicht. Wo steckte er denn nur? Ich ging hinein und als ich meine Schuhe auszog, hörte ich plötzlich jemanden stöhnen. Eine Frau um genau zu sein. Dad hatte also wieder eine seiner unzähligen Frauen nachhause geschleppt. Konnte er das nicht einmal bleiben lassen wenn sein Sohn im Krankenhaus lag? Wie viele Frauen hatte er wohl in den letzten beiden Wochen, in denen ich nicht da gewesen war, abgeschleppt? Eigentlich wollte ich ja in die Küche gehen, um nachzusehen ob Inuk dort unter dem Tisch lag und schlief. Das war eines seiner Lieblingsplätzchen, an denen er oft den halben Tag verbrachte wenn ich nicht da war. Doch da ich auf dem Weg dorthin unweigerlich am Wohnzimmer vorbei musste, sah ich etwas worauf ich sehr gerne verzichtet hätte. Ich sah meinen ach so unschuldigen Vater, wie er gerade über seine Sekretärin herfiel. „Das ist nicht dein ernst, oder?“, fragte ich mit wütendem Beiklang in der Stimme. Seine Sekretärin war höchstens zehn Jahre älter als ich. Also etwa dreißig Jahre jünger als Fugaku. Wie konnte sie sich nur auf ihn einlassen? Fugaku hob langsam seinen Kopf und sah mich mit finsterem Blick an. Seine Sekretärin hingegen, drehte sich von mir weg, in der Hoffnung dass ich sie nicht erkannt hatte. Doch ich kannte sie inzwischen mehr als genug. „Hast du ein Problem damit?“, fuhr mich mein Vater an und liess von Yukiko ab. „Ein Problem ist noch milde ausgedrückt. Seit Mutter tot ist, bist du ein richtiges Arsch geworden. Aber das merkst du anscheinend gar nicht, oder? Versuchst du so mit ihrem Verlust klar zu kommen? Indem du ständig mit einer anderen in die Kiste steigst?“ Ich wusste, dass das eine ziemlich heftige Anschuldigung war, aber ich sagte nur die Wahrheit. „Unterstehe dich so mit mir zu reden!“ Dad wirkte nicht gerade erfreut über meine Anschuldigung. „Sonst geschieht was?“, forderte ich ihn heraus. Doch ich wusste noch nicht, dass ich das nur wenige Augenblicke später bereuen würde. Fugaku kam auf mich zu und ehe ich mich versah, konnte ich seine Faust in meinem Magen spüren. Ich klappte zusammen wie ein Taschenmesser und sank auf die Knie. Ein unbeschreiblicher Schmerz durchzuckte meinen Körper und mir stiegen sogar Tränen in die Augen. Warum hatte er das getan? Ich konnte fühlen wie mir Blut in den Mund lief. Der Geschmack von Metall war unverkennbar. Ich verzog schmerzhaft mein Gesicht und spuckte die rote Flüssigkeit, welche sich mit meinem Speichel vermischt hatte, auf den Boden. Es war mir egal ob ich den Teppich versaute oder nicht. „Jetzt hast du nicht mehr so eine große Klappe, stimmt's Sasuke?“, stellte mein Vater höhnisch fest und trat mir mit einem Fuß in die Seite, so dass ich nun vollends auf dem Boden lag. Ich biss mir auf die Zähne und versuchte den Schmerz zu verdrängen. Er hatte mir genau in meine angeknackste Rippe getreten. Ein höllischer Schmerz durchfuhr mich von oben bis unten. „Du bist genau wie deine Geschwister auch. Verwöhnt und unwürdig den Namen Uchiha zu tragen. Ich hätte euch gar nie in die Welt setzten sollen. Vielleicht wäre Mikoto dann auch noch da.“ Nun beschuldigte er uns auch noch am Tod unserer Mutter. „Gib uns nicht die Schuld für deine Fehler. Hättest du an diesem Tag nicht mit Mutter gestritten, wäre sie nie in den Wagen gestiegen und davon gefahren. Das war ganz allein deine Schuld. Du allein hast Schuld an Mutters Tod!“, schrie ich so laut ich unter den Schmerzen konnte. Doch das war ein erneuter Fehler. Vater drehte mich mit einem Fußtritt auf den Rücken und kniete sich über mich. Er hob seine Hand und schlug mir seine Faust ins Gesicht. Mein Kopf flog unkontrolliert zu Seite. Ich hatte das Gefühl mein Schädel würde jeden Augenblick platzen. Nicht einmal beim Unfall hatte mein Schädel so gebrummt. Wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich jetzt zurück geschlagen, doch ich hatte einfach keine Kraft. Ich brachte es nicht einmal fertig meinen Arm zu heben. Geschweige denn überhaupt zuzuschlagen. „Du bist ein Weichei. Eine Schande für deine Familie. Du bist es nicht wert überhaupt hier zu sein!“, brüllte mich Fugaku an, während mir vor lauter Schmerzen die Tränen in die Augen stiegen. „Du bist doch auch kein Deut besser als ich. Du springst ja auch wie ein läufiger Hund auf alles was nicht bei drei auf den Baum ist. Und dann wirfst du mir vor, ich sein ein Arsch das ständig eine neue hat.“ Erneut schlug er mir ins Gesicht. Ich hörte wie meine Nase knackte als er mich schlug. Blut tropfte aus ihr heraus und ein unbeschreiblicher Schmerz durchzuckte meinen Kopf. Doch ich liess mir nichts anmerken. Ich wollte ihm das Gefühl nicht geben dass er mir überlegen war. Ein weiterer Schlag folgte. Mein Körper würde langsam taub. Ich sah zwar wie er auf mich einschlug, doch ich konnte es kaum noch spüren. Unerwartet stieg plötzlich unglaubliche Wut in mir hoch. Ich hatte meinen eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Ein unaufhörliches Zittern durchfuhr mich. „Hast du solche Angst dass du schon zitterst?“, fragte mein Vater mich spöttisch, während er erneut seine Hand hob um mir seine Faust ins Gesicht zu schlagen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn mit finsterem Blick an. Ich konnte schwören, dass er meine Wut genau sehen konnte. Nicht nur sein kurzes Innehalten sprach dafür, auch sein erschrockener Blick zeigte mir das. Es war ein Wunder dass meine Augen nicht vor Wut rot glühten. „Dad hör auf!“ Mikas Stimme hallte durch das Wohnzimmer. Vater drehte seinen Kopf zu meiner Schwester und funkelte diese wütend an. „Was machst du denn hier?!“ Doch Mika kam gar nicht dazu ihm zu antworten. Itachi kam ebenfalls ins Zimmer und riss meinen Vater von mir runter. „Sag mal spinnst du?! Willst du deinen eigenen Sohn umbringen“, fuhr er seinen eigenen Vater an und schubste ihn von mir weg. „Misch dich da nicht ein. Das ist eine Sache zwischen mir und Sasuke“, protestierte Fugaku und versuchte erneut auf mich los zu gehen. Doch Itachi packte ihn am Arm und schleuderte ihn buchstäblich zur Couch. „Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Mika besorgt, als sie mir half mich aufzusetzen. „Es geht schon wieder. Vater hat zu wenig Kraft um mir wirklich was anzutun“, stellte ich gelassen fest und tat so als hätten mich seine Schläge nicht beeindruckt. Wenn ich aber ehrlich war, hatte ich gerade eben wirklich Angst gehabt, dass er mich zu Tode prügeln würde. Zugetraut hätte ich es ihm auf jeden Fall. „Spiel mir nichts vor Sasuke. Ich sehe doch genau wie du zitterst. Du hast Schmerzen.“ Mika duldete keine Widersprüche, daher beließ ich es dabei. Ich wollte mich nicht auch noch mit ihr streiten. „Mika, geh und hol mit Sasuke die nötigsten Sachen. Ich lass nicht zu dass er noch länger hier bleibt. Sonst landet er am Ende wirklich im Grab“, befahl Itachi meiner kleinen Schwerster. Diese nickte nur und half mir hoch. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, daher musste sie mich stützen. Als wir zusammen das Wohnzimmer verließen, konnte ich hören wie sich Itachi und Vater stritten, doch ich verstand nicht was sie sagten. „Geht's?“, erkundigte sich Mika bei mir, als ich schwerfällig die Treppe hoch schlurfte. Ich konnte mich kaum bewegen und daher fiel mir das Laufen nicht gerade leicht. „Ich schaff das schon. Mach dir keine Sorgen.“ Ich schenkte ihr ein kurzes Lächeln, doch es kam nicht ganz so gelassen rüber wie ich das eigentlich gedacht hatte. Mika öffnete mir die Tür zu meinem Zimmer und ich liess mich auf mein Bett sinken. „Hast du Inuk gesehen?“, wollte ich schließlich von ihr wissen. „Nein. Warum fragst du?“ Mika sah mich verwirrt und leicht besorgt an. „Er hat mich vorhin nicht begrüßt als ich ins Haus gekommen bin. Das passt nicht zu ihm. Irgendetwas stimmt da nicht“, erklärte ich ihr und setzte einen nachdenklichen Blick auf. Wenn Dad irgendetwas mit meinem Hund gemacht hatte, dann werde ich ihm den Hals vollends umdrehen. Mal abgesehen davon, das Itachi ihn am Leben liess. Plötzlich hörte ich ein leises Winseln. Auch Mika hatte es gehört, denn sie sah mich mit großen Augen an. Es war ein verängstigtes Geräusch gewesen. Schon fast panisch. Mika ging zu der kleinen Abstellkammer die ich zu Inuks persönlichem Reich umgebaut hatte und öffnete die Tür. Kaum war diese einen Spalt geöffnet, rannte auch schon etwas braun-weißes heraus. Inuk rannte zu mir, sprang auf mein Bett und legte sich erschrocken und völlig panisch neben mich. Er schmiegte sich an meine Seite, winselte laut und zog seine Rute zwischen die Beine. „Was ist denn nur mit ihm los?“ Mika kam ebenfalls zu mir und strich Inuk sanft über den Kopf. Dieser zuckte kurz zusammen, doch als er erkannte wer ihn da berührte, winselte er nur noch lauter und schmiegte sich nun an Mika. „Er ist völlig verstört“, stellte meine Schwester fest und versuchte meinen Hund zu beruhigen. „Dad hat ihn geschlagen und anschließend in den Schrank gesperrt. Die Hundeklappe ist verriegelt“, bemerkte ich mit kalter Stimme und versuchte ebenfalls meinen Hund wieder zu beruhigen. Er tat mir furchtbar leid. Er konnte doch auch nichts dafür das Fugaku ihn hasste. „Ich hold deine Sachen aus dem Bad. Kannst du deine Kleider selber packen?“, erkundigte sie sich bei mir, während sie aufstand und zur Tür ging. „Ich schaff das schon. Aber beeil' dich. Ich will nicht länger als nötig hier bleiben.“ Mika nickte mir verständnisvoll zu und ging ins Bad. Ich erhob mich schwerfällig vom Bett, wobei ich meinen winselnden Freund nicht gerne alleine liess. Nur das nötigste wurde in meine Sporttasche geschmissen. Zwei Paar Hosen, einige T-Shirts und die Unterwäsche. Mein Handy kam auch mit, so wie die neuen Kleider von Sakura. Ich stopfte auch noch Inuks Lieblingsspielzeug in die Tasche, denn er würde schließlich auch mitkommen. Alles was ich nicht mitnahm, würde ich später noch holen wenn es mir wieder besser ging. Gerade als ich fertig war und die Tasche zu ziehen wollte, kam Mika wieder ins Zimmer. Sie hielt eine kleine Tasche in der Hand. Ich vermutete meine Zahnbürste, Duschgel und Shampoo so wie mein Deo darin. Ich hatte in dieser Hinsicht einen ganz anderen Geschmack als Itachi und das wusste Mika auch. „Hast du alles?“, erkundigte sich Mika bei mir. Ich nickte ihr kurz zu. „Ich schreib Amaya noch kurz einen Brief, nicht dass sie sich Sorgen macht“, erklärte ich ihr als ich zu meinem Schreibtisch ging. „Wie wäre es wenn du ihr nachher kurz am Telefon Bescheid sagst“, schlug mir Mika vor. Sie hatte damit vollkommen recht. Erstens ging es schneller und zweitens war es etwas persönlicher als einen Brief zu schreiben. Mika nahm meine Sporttasche und hielt mir die Tür auf. „Komm mein Junge“, forderte ich Inuk auf, welcher sich sogleich erhob und mir hinterher trottete. Itachi wartete am Fuß der Treppe auf uns. Er schien nicht gerade begeistert zu sein, mich so lädiert zu sehen. Er machte sie schon wieder Sorgen um mich. „Hast du alles?“, fragte auch er mich. „Ich glaub schon. Kannst du noch das Futter von Inuk holen. Und seinen Napf?“ Itachi nickte mir kurz zu und tat worum ich ihn gebeten hatte. Es dauerte nicht lange und ich saß in seinem Wagen. Doch bevor ich los fuhr, wandte ich mich noch an Mika. „Sag mal, kannst du meinen Honda holen und mit ihm zu Itachi fahren?“ Ich wollte mein Auto nicht hier lassen. Wer weiß was Dad sonst noch in den Sinn kam. Wenn er wütend war, wurde er unberechenbar. „Na klar. Für dich mach ich doch alles“, bestätigte sie meine Frage und stieg wieder aus. Sie ging kurz zurück ins Haus und holte den Schlüssel, noch bevor Dad sie dabei erwischte. Wir sahen ihr dabei zu, wie sie mit dem orangen Wagen aus der Garage fuhr und schließlich hinterher kam. Es dauerte keine fünfzehn Minuten und schon parkte Itachi vor seinem Appartement. Es war eine recht große Wohnung. Zu Inuks Glück waren hier Haustiere sogar erlaubt und einen Garten hatte es auch in dem er herumtollen konnte. Itachi ging voraus und führte mich in seine Wohnung. Nach einer kurzen Führung in der er mir alles Notwendige gezeigt hatte, wusste ich was wo war. Ich hatte sogar mein eigenes Zimmer. Oder besser gesagt, ich durfte das Gästezimmer beziehen. „Ich geh kurz unter die Dusche wenn du nichts dagegen hast“, sagte ich zu Itachi, nachdem ich meine Sachen ausgepackt und im Schrank verstaut hatte. „Natürlich. Fühle dich wie Zuhause.“ Er lächelte mich kurz an. Ich holte meine Duschutensilien und begab mich ins Bad. Es war sehr freundlich eingerichtet. So wie der restliche Teil der Wohnung auch. Das Bad war in einem hellen Blau gehalten und war recht groß. Ich zog mir meine Kleider aus sah erst einmal an mir herunter. Erst jetzt, da ich nichts mehr an hatte, erkannte ich, wie scheiße ich eigentlich aussah. Eine dicke Narbe zog sich von meiner linken Schulter bis zu meiner rechten untersten Rippe schräg über meinen Oberkörper. So ein Sicherheitsgurt war also doch nicht so sicher. An meinem ganzen Körper hatte ich Schrammen, blaue Flecken und Schnittwunden von der zersprungenen Frontscheibe. Von meinen Beinen fing ich gar nicht erst an zu erzählen. Diese waren schließlich eingeklemmt gewesen. Es war doch recht erstaunlich dass ich diese nicht auch noch gebrochen hatte. Aber überall hatte ich kleine Schnitte. Das würde noch einige Narben hinterlassen, dessen war ich mir ganz sicher. Doch am besten würde man schon meinen Schnitt über die Brust sehen. Auch meine Arme waren nicht verschont geblieben. Unzählige Schrammen waren auf ihnen verteilt. Ich stellte mich ans Spülbecken und betrachtete mich kurz im Spiegel. Das blaue Auge war nicht zu übersehen. Danke Dad. Auch meine Nase sah recht mitgenommen aus. Eine rote Blutspur zog sich bis zu meiner Lippe hinunter, welche übrigens aufgeplatzt war. Ich sah wirklich sehr gesund aus, dass musste ich zugeben. Ich hoffe der Sarkasmus kam rüber. Nach dem ich mich von meinem ach so wundervollen Spiegelbild getrennt hatte, holte ich noch schnell ein Badetuch aus dem Schrank und begab mich dann unter die Dusche. Ich liess das Wasser nur sanft auf mich herab rieseln, da meine Verletzungen sonst höllisch brannten. Doch zum Glück verflog dieser Schmerz schnell wieder. „Das Essen ist fertig.“ Mika hatte an die Badezimmertür geklopft und sah nun herein. Ich saß gerade auf dem kleinen Hocker und versuchte meine Haare zu trocknen. Angezogen war ich schon. Ohne dass ich sie darum gebeten hatte, trat Mika hinter mich und nahm mir das Tuch ab. Vorsichtig begann sie mir die Haare zu trocknen, immer darauf bedacht mir nicht weh zu tun. Sie machte das wirklich gut. Fast so wie Mom früher. „Danke meine Kleine“, flüsterte ich leise, da ich inzwischen rechte Halsschmerzen hatte. „Gern geschehen. Dafür bin ich doch da.“ Sie lächelte mich sanft an und schlang sanft ihre Arme von hinten um mich. „Ich bin froh dass wir nun wieder zusammen sind. Ich hab dich nämlich fürchterlich vermisst.“ Ich strich Mika sanft mit einer Hand über den Arm und lehnte meinen Kopf an ihren, welchen sie auf meine rechte Schulter gelegt hatte. „Das geht mir genauso. Was würde ich nur ohne dich machen.“ Mika hatte das Essen gemacht. Sie konnte wirklich ausgezeichnet kochen. Da übertraf sie sogar unsere Mutter, welche immer köstliche Gerichte aufgetischt hatte. Mika war halt eine Klasse für sich. „Wie sehr ich das doch vermisst habe“, stellte ich grinsend fest und schob mir die Stäbchen mit den Nudeln in den Mund. Selbst Naruto bezeichnete ihre Nudelsuppe als die beste der Welt. Und wenn der Nudelsuppenexperte dass sagte, dann war das mehr als nur ein großes Lob. Ich saß nun schon vor der dritten Schüssel. Ich hatte unglaublich Hunger und könnte noch mehr verschlingen, doch leider war dies die letzte Schüssel. Seit knapp zwei Wochen hatte ich schließlich nichts mehr Richtiges gegessen, da war es doch verständlich, oder? Mika lächelte auf mein kleines Lob nur sanft. Sie war schon längst fertig mit Essen und auch Itachi hatte seine Schale zur Seite geschoben. Er war gerade damit beschäftigt die Zeitung zu lesen. Inuk saß neben mir auf dem Boden und schlief. Er hatte sich bereits an die neue Wohnung gewöhnt und war ein ganz braver Hund wie immer. Es war schon erstaunlich wie schnell er immer lernte. Als ich mein Essen beendet hatte, wollte ich Mika eigentlich helfen den Tisch abzuräumen, doch diese bestand darauf dass ich mich ausruhte und dass ich es mir auf dem Sofa gemütlich machte. Selbst Itachi wurde dazu verdonnert sich zu mir zu gesellen. Da wir beide unserer kleinen Schwester ja nicht widersprechen wollten, taten wir was sie von uns verlangte. Wir setzten uns auf die Couch und schalteten den Fernseher ein. Es lief nicht gerade viel Spannendes. Doch nach einigem Suchen stießen wir auf einen einigermaßen ansehnlichen Film. X-Men. Mika setzte sich ebenfalls zu uns, als sie mit der Küche fertig war. Sie hatte uns sogar Popcorn gemacht. So verbrachte ich einen tollen Abend mit meinem älteren Bruder und meiner kleinen Schwester. So etwas hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Anschließend ging ich ins Bett. Es war schon ein Uhr Morgens und Itachi musste morgen schließlich wieder arbeiten und Mika musste zur Schule. Ich war davon verschont geblieben. Mein Arzt hatte mir Bettruhe verordnet. Das hieß auch, dass ich nicht in die Schule durfte. Ich hatte mit Sakura und Mika abgemacht, dass sie mir die Hausaufgaben vorbei brachten wenn wir welche aufgesetzt bekamen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)