Tsuki no Sasayaki von Alina (Scherben meines Selbst) ================================================================================ Kapitel 5: Erster Spielzug -------------------------- Nachdem sie lange genug über ihren nächsten Schritt nachgedacht hatte, legte sie den Stein auf ein weiteres Feld ab und wartete den nächsten Zug ihres Gegenübers ab. Schon mehrere Runden hatte sie schon gegen den jungen Nara gespielt und obwohl sie jedes Mal bisher verloren hatte, schaffte sie es dass die folgenden Partien immer länger aus fielen als die vorher, was auch Shikamaru auffiel. Eigentlich wurden die Seishine Geschwister eher zufällig von Shikaku und Yoshino zum Abendessen eingeladen als sie Usui in der Stadt getroffen haben, dieser gleicher Hand gleich beschloss Naomi wieder aus dem Haus zu scheuchen. Nach anfänglicher Langeweile beim Essen, in der die junge Seishine nur hin und wieder nickte und in ihrem Essen stocherte, hatte sie mit ihrem Klassenkameraden doch einen Zeitvertreib gefunden. Shoogi. Es war ein neues Spiel für Naomi, sie kannte es nur vom Sehen, da es Grossmutter Hanaro manchmal zusammen mit Grossvater spielte, besass aber durch Training und lernen zu wenig Zeit um es selber zu erlernen. Auch war eine Tatsache, dass es wohl niemand mit ihr spielen würde, mit dem unfähigen Kind. Shikamaru hatte, nach dem ihn seine Mutter in ihrem üblichen Ton aufgefordert hatte mit ihr zureden, sie gefragt ob sie wüsste wie man das spiele, woraufhin sie nur den Kopf geschüttelt hatte und beifügte, sie würde es aber gerne lernen. Der Dunkelhaarige ahnte schon da eine nervenauftreibende Zeit für sich. Mädchen waren anstrengend, laut und sehr schlechte Verlierer, aber vielleicht hatte er auch Glück und sie würde schon nach den ersten par Zügen das Handtuch schmeissen. Obwohl er mit Naomi, die er von der Schule aus als distanziertes, emanzipiertes ruhiges Mädchen kannte, nicht geredet hatte, kannte er sich vorstellen dass sie eine sehr stille Persönlichkeit hatte und vielleicht durchhalten konnte, aber alle Mädchen waren doch gleich oder ähnlich gestrickt. Dan wurde der schlaue nachwuchs Shinobi eines besseren belehrt. Naomi hörte ihm aufmerksam zu, stellte keine dummen Fragen oder unterbrach ihn, hatte schnell die Grundlagen des Spieles kapiert und in dem Probedurchlauf satte 45 Minuten des Spiels durchgehalten. Was sehr gut für einen Anfänger war. Nach dieser Runde, hatten sie dann noch eine Partie gespielt, dann noch eine und noch eine. Jede einzelne dauerte länger als die vorher und war interessanter anzusehen. Naomi hatte sich manche Züge von Shikamaru abgeschaut und das erstaunte ihn, da sie diese verschieden anwendete und immer wieder neue Taktiken versucht. Anstatt wie andere Mädchen herum zu quengeln es wäre zu langweilig oder kompliziert, sass sie nur still dar und kontrollierte jeder ihrer Züge, sie beschwerte sich nicht einmal darüber falls sich Shikamaru etwas mehr Zeit nahm. Und obwohl sie jede Runde verlor, gratulierte sie ihm und stellte die Figuren zur nächsten Partie auf. Naomi mochte das Spiel. Der ruhige und geregelte Ablauf, die Konzentration die man dafür aufbringen musste um ein schönes Spiel starten zu können. Es erinnerte sie an einen richtigen Kampf. Man musste aufpassen, seine Verteidigung nicht schleifen zu lassen oder sich dem Gegner offen auf einem Präsentierteller zu servieren. Man muss jeden seiner folgenden Schritte zweimal zu überdenken und immer voraus zu denken, wie die Möglichkeiten des Gegners stehen, aber bei Naomi standen sie überausschlecht. Sie wusste vom Nara, ohne es testen zu müssen, dass er wirklich schlau wäre, wenn er nicht so faul wär. Aber ihm standen auch die Optionen offen, nicht trainieren zu müssen da er auch so von seiner Familie geliebt wurde, auch wenn es Yoshino nicht besonders zeigte. Man spürte den Zusammenhalt dieser Familie besonders stark. :-:-:-:-:-:-: Eins. Zwei. Eins. Zwei. Eins. Zwei. Eins. Zwei… Ein gleichmässiges Tempo, ein gleichmässiger Schritt, ruhiger Atem, kontrollierte Haltung. Naomi war ausser Haus gegangen um ein letztes Mal für den Tag zu trainieren. Immer wieder denselben Ablauf wie am Tag zuvor: In einem Umweg zu dem Trainingsplatz zu joggen, Aufwärmübungen, Taijutsu, Ninjutsu, Taijutsu, Chakraübungen und dann wieder zurück joggen. Ohne die Miene zu verziehen betrachtete sie die längliche Schürfwunde, die sich länglich an ihrem Unterarm entlang zog. Beim Training war sie unangenehm von einem Ast gefallen, die geringe Höhe führte dazu dass sie sich nicht retten konnte und deshalb unangenehm auf der linken Seite gefallen war. Es hatte unangenehm geknackst, dennoch hatte sie es nur schwach beachtet und die Übungen mit der linken Hand weiter gemacht. Der Verband, den sie nach dem Training locker um die Wunde gelegt hat, begann sich schon leicht rötlich zu färben und übel zu ziehen, doch sie sie war sich gewohnt an das Gefühl des Schmerzes. Langsam denkt sie sogar, dass es das einzige Gefühl war dass sie wirklich erreichte. Das Pulsieren einer frischen Wunde, der Duft trockenen Blutes, das ziehen eines geprellten Gliedes. All solche Dinge erinnerten sie daran, dass sie auch nur ein Mensch ist, keine Maschine die zum Kämpfen geboren wurde, egal wie sehr sie es auch wollte. Auch wenn ihr Usui viel Liebe zeigte und sich um sie kümmerte, egal wie viel Freude Hinatas schüchternes Lächeln auslöste, berührte sie das nicht wirklich und fühlte sich… falsch an. Leise öffnete sie die Haustür, obwohl sie sah das alle Lichter aus waren, wollte sie ihren Bruder nicht wecken, da es sicher wieder gewaltigen Radau wegen der Wunde geben würde. Bevor sie sich aber die Treppe rauf in ihr Zimmer begeben konnte, entdeckte sie einen kleinen grünen Notizzettel auf dem Flurschrank. -Anbu Mission Bin in 3 Tagen zurück- Unbewusst seufzte die junge Seishine unruhig auf. Sie hatte sich an den Gedanken gewöhnt einen Anbu als Bruder zu haben, mit dem Wissen das er jeden Tag bei einem Auftrag ums Leben kommen könnte. Es war nicht das erste Mal, dass er sie alleine im Haus laste, dennoch war es ein noch ungewohntes Gefühl im Haus in solch einer Stille zu erleben, den Selbst im Schlaf machte Usui einen gewaltigen Radau. Schnarch. Nachdem sie sich kurz geduscht, die schmutzige Wäsche versorgt hatte, Den Verband gewechselt und die Sachen für den morgigen Akademietag bereit gelegt hatte, lies sie sich ermüdet auf ihr gemachtes Bett fallen. Trotz des anstrengenden Tages war sie aus irgendeinem Grund nicht einmal ansatzweise müde. Genervt schnappte sie sich das Buch über verschiedene Angriffstaktiken im Kampf, den sie sich von den Naras ausgelehnt hatte. Heute würde es eine lange Nacht werden, auch für die Person, die Naomi durch das Zimmerfenster heraus beobachtete. :-:-:-:-:-:-:-:-:-: „Sie ist sehr willensstark und diszipliniert“ sprach eine samtige feminine Stimme im Hintergrund und blickte noch einmal durch das Fernrohr zu der jungen Seishine, die gerade auf ihrem Bett lag und las. „Aber sehr schwach“, meinte der Mann trotzig und nahm einen groszügigen Zug von seiner Zigarette. Er wusste nicht, was seine Chefin von einer Akademieschülerin wollte, die noch nicht einmal ein besonderes Kekkei Genkai hat. „Schwach, sondern falsch trainiert, mein Lieber“ „Hn?“ Meinte er desinteressiert und drehte sich zu der schwarzhaarigen Schönheit um, die sich provokant zu dem Fernrohr runter bückte. Mit einem Seufzer richtete sich Dunkelhaarige zu ihrem Partner um. „Mein Lieber… Wirft man einen ungeschliffenen Diamanten auf die Strasse, weil er noch nicht besonders glänzt?“ ein schelmisches Grinsen schlich sich auf das Gesicht der hübschen Frau, als sie den Blick des Mannes spürte. „Wenn du meinst… Aber ich sage dir, das wird nicht gut enden“ Mit einem letzten Zug zerdrückte er seine Zigarette und warf sie aus dem Fenster, wobei er einen letzten Blick zu dem Mädchen warf. Er hatte gar kein gutes Gefühl dabei… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)