Tsuki no Sasayaki von Alina (Scherben meines Selbst) ================================================================================ Kapitel 8: gefundenes Glück --------------------------- „Ich bin wieder zu Hause!“, rief der Blondhaarige deutlich in die Wohnung, erwartete aber keinen Rückruf von seiner kleinen Schwester. So war sie nun mal einfach nicht, und er würde es auch nicht ändern wollen. Mit einem scheppern schmiss er einen abgenutzten Beutel in sein Zimmer, in welchem sich seine Uniform befand, schloss aber die Tür wieder zu und ging Richtung Wohnzimmer, wo ihn seine kleine Schwester schon freunden strahlend erwartete. Mehr oder weniger. Vor Freude strahlte sie nicht wirklich, auch sah sie nicht aus als ob sie ihn wirklich erwartet hätte. Sie sass in einem lockeren Schneidersitz an der Veranda zum Garten, mit einer ausgebreiteten Schriftrolle auf dem Schoss und einer dampfenden Tasse auf der Seite und den Kopf gegen die Hand gelehnt. Und vor allem vollkommen in den Text vertieft. Dir auch einen guten Abend, Schwesterherz“, meint er schmunzelnd und lehnt sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen und beobachtet die kleine Seishine, welche aus ihrer starre erwachte. Wie frisch aufgestanden schüttelte sie kurz den Kopf, besah sich die Umgebung und blieb bei Usui stehen und nickte ihm kurz zu. „Entschuldigung, ich habe dich nicht gehört“, damit wendete sie sich wieder ihrem Text zu, sprach aber weiter: „Essen steht auf dem Herd“ An das Desinteresse seiner Schwester gewöhnt, ging Usui mit eleganten Schritten in die Küche, wo zwei zugedeckte Töpfe standen. Die ganze Küche roch ein wenig nach leckerem Curry, was sich auch bestätigte, als er in die Töpfe sah. Aber er sah auch, dass sie noch nichts gegessen hatte. „Nee-San, willst du auch etwas essen?“, fragte er und streckte den Kopf durch den Türrahmen und beobachtete, wie sie nach einer neuen Schriftrolle griff und gleichzeitig etwas in einem kleinen Buch notierte. Mit einer geschickten Bewegung, öffnete sie die neue Rolle, legte das Buch beiseite und richtete das neue Lehrmaterial auf ihrem Schoss wieder hin, dass sie problemlos wieder lesen konnte. Noch immer sass sie in einem geraden Schneidersitz und streifte sanft mit der linken Hand die bereits gelesenen Textzeilen nach. „Ich wollte erst diese Schriftstücke durchlesen, bevor ich mir was zu essen genehmige“ und wendete sich wieder mit ihrer gesamten Konzentration wieder dem Material vor ihr widmete. Der ältere Bruder zog eine Augenbraue hoch. Bekamen sie etwa so viel auf in der Akademie? Nein, sicherlich lernte Naomi wieder voraus und hatte sich Schriftrollen aus der alten Bibliothek geholt. Nahezu lautlos näherte er sich seiner Schwester und schaute ihr über die Schulter. „Doton-Jutsus?“ liess er erstaunt die Überschrift und bemerkt auch jetzt die unter ihr detailliert beschriebene Ausführung von verschiedenen Erd-Jutsus. Doch die meisten wären des wirklich schwierigeren Ranges und wirklich viel zu hochgestellt für einen Akademie-Schüler, also für Konoha Verhältnisse. Als sie die klar dunkle Stimme ihres Bruders vernahm, drehte sie sich aus einer gleitenden Bewegung zu ihm um und blickte ihm in die Augen, die er auch wieder auf sie gerichtet hat. Wieder erkannte er, wie sehr sie sich in den Monaten geändert hatte, wo sie hier war. Die vorher so leblosen und leeren Augen, strahlten jetzt etwas Unnahbares aus, entschlossenes. Kurz bewunderte er die schönen blau, leicht ins türkis gehende Augen seiner kleinen Schwester, welche langsam, aber sicher wieder ihren früheren Glanz zurück erhielten. Auch das ihr Gesicht hatte keine leblose Fassade um sich herum, immer sah man sie seit kurzem leicht lächeln, dennoch noch immer zu kurz für ein so junges Kind. Aber jeder braucht Zeit. Die Entschlossenheit in ihren Augen schien Usui richtig zu ersticken. Erst wollte er ihr die Schriftrolle wegnehmen und ihr erklären, dass diese noch viel zu schwer für sie wären, doch jetzt. Ein leises Seufzen entwich dem Achtzehnjährigen. Jetzt, wenn sie nur wüsste was sie mit ihren hübschen Augen alles mit einem Menschen anstellen konnte. Mit diesen reinen, unschuldigen, doch im tiefen zerbrochenen und schamlosen Blick. „Komm, wenn wir gegessen haben, erkläre ich sie dir.“, wartend schreckte er seine Hand nach ihr aus, um ihr auf zu helfen, die jedoch misstrauisch von ihr betrachtet wurde. Geschickt drehte sie die Schriftrolle wieder in ihre Form und liess sich helfen ein wenig Ordnung in ihrem Notizen Chaos zu bringen. Nachher liessen sie sich das leckere Essen schmecken. :-:-:-:-:-:-:-:-:-:-: Unruhig wälzte sich das brünette Mädchen in ihrem Bett herum, doch sie konnte einfach nicht einschlafen. Schlussendlich drehte sie sich auf den Rücken, schmiss die Decke zu Boden und wischte sich mit der Hand kurz über die Stirn. Es war ungemein heiss, obwohl es schon spät nach Nachtruhe war und erst vor ein paar Wochen die Winterzeit geendet hat. Dennoch war der jungen Seishine ungeheuer heiss. Kurz liess sie ihren Blick durch ihr einfach eingerichtetes Zimmer schweifen und blieb am Fenster hängen. Heute war eine Vollmondnacht. Ihr Zimmerbefand sich in einer sehr schönen Lage, so dass das Fenster perfekt lag und das Licht des Strahlenden Mondes Einlass gewährte. Als sie auch geräumige Zeit später nicht einschlafen konnte, fasste sie den Entschluss noch einmal raus zu gehen und ein wenig joggen zu gehen, den Kopf frei zu kriegen, den irgendwie herrschte in ihrem Kopf grosses Treiben, obwohl nichts Besonderes bevorstand und auch nichts passiert war, welches die Aufregung nötig hätte, aber sie beliess es bei den sinnlosen Gedanken und schlüpfte in lange Jogginghose, Sweatshirt und Ninjaschuhe. Nach dem sie einen kurzen Zettel für Usui geschrieben hatte, falls er wach würde, trat sie aus dem Haus und genoss dem frischen Nachtwind, welcher ihr entgegen schlug. Genüsslich zog sie die frische Luft ein und begann damit, ein paar kurze Dehnübungen zu machen, bis sie anfing zu laufen. Sie machte ihre übliche Runde, vom Haus aus über den Rand der Stadt, die Treppe rauf zum Hokagefelsen und von dort aus aussen herum wieder runter bis sie wieder beim Haus zurück. Gerade als sie die Treppe verliess, welche zum Hokagefelsen rauf führte, hörte sie ein verdächtiges Geräusch vom Wald aus. Ein wenig nachdenklich stützte sie sich an ihren Knien ab und beruhigte ihre Atmung, um lauschen zu können um was es sich bei den Geräuschen handeln könnte. Ein Klirren, dann ein dumpfer Aufprall. Trocken schluckte sie und spürte, dass ihr Hals ungemein gereizt war und schaute in den Himmel hinauf. Graue Wolken waren vorbei gezogen und bedeckten fast den gesamten Himmel, der Mond war nur noch zur Hälfte zu sehen und strahlte ein wenig sanfter herunter. Es würde wohl bald regnen. Eigentlich sollte sie jetzt versuchen auf schnellster Art und Weise nach Hause zu kommen, um nicht nass zu werden, aber ihre Neugier war stärker. Mit sicheren Schritten, noch immer im Jogging Tempo näherte sie sich dem Waldrand, erhöhte ab dort aber ihr tempo, zog sich bei einem niedrigen Ast auf den Baum und sprang so von Baum zu Baum. Immer schneller näherte sie sich der Quelle des Lärms und spürte bald ein sehr starkes, aber auch ihr sehr bekanntes Chakra. Und auf einmal wusste sie wer es war, und was er hier machte. Aber warum, trainierte er in dieser Urzeit? Ein wenig verwirrt blieb sie auf einem Ast stehen und lehnte sich leicht gegen den dicken Stamm, da ihre Beine vom dem ganzen Geläufe langsam anfingen zu ziepen. Auch das ziehen in ihrem Hals war zu einem kratzen geworden, welches ihre Stimmbänder strapazierte. Eigentlich wollte sie nicht mehr zu dieser Lichtung gehen oder ihm gar über den Weg laufen, aber sie wollte etwas trinken und ohne würde sie den restlichen Weg, bei dem bestehenden Wetter, nicht wirklich schaffen. Elegant sprang sie von dem Baum runter und lief in einem trabenden Schritt zu der Lichtung und spürte, kurz bevor sie sie betrat, dass auch er gemerkt hatte dass jemand näher kam. In einer lockeren Position, mit einem Kunai in der Hand eine der Zielscheiben anvisierend, hatte sie nicht angeblickt. Als sie aber den ersten Schritt auf die Lichtung wagte, drehte er sich in einer fliessenden Bewegung um und warf den Kunai in ihre Richtung. Kurz bevor er neben ihr in den Baum gerammt werden sollte, stoppte sie ihn aber indem sie im am Griff packte. Es kehrte kurz stille ein, in der sie sich gegenseitig musternden. „Was willst du hier?“, fragte er in einem kalten Befehlston, der aber spurlos an seiner Klassenkameradin vorbei ging. Diese erwachte aus ihrer Starrphase und ging mit betretendem Schritt auf den Fluss zu, um sich einen Schluck zu genehmigen. „Trinken“ sagte sie noch mit einer seltsam heisseren Stimme und ging in die Hocke, um sich Wasser zu schöpfen. „Und was machst du um diese Uhrzeit hier?“, es wäre eigentlich in normalen Falle eine reine Höfflichkeitsfrage, sie wusste das der Uchiha hier trainierte, aber sie interessierte es eher warum? Wenn sie an dieses kleine Gespräch jetzt zurückdachte, weiss sie gar nicht mehr so Richtig, über was sie sich unterhalten haben die Zeit. Aber dies war der Zeitpunkt, an dem sie zum ersten Mal ein Anständiges Gespräch mit ihm geführt hatte, ohne misstrauen oder Ignoranz, die beide eigentlich an den Tag legten. Sie wusste auch nicht, warum sie ein zweites, oder drittes Mal dorthin gegangen ist, oder das fünfte oder sechste mal. Sie taten es einfach und er auch. Beide störten sich nicht daran, dass der jeweils andere Anwesend war. Manchmal trainierte sie unabhängig von ihm, manchmal nahm sie sich einfach eine Schriftrolle mit und lernte bei schönem Wetter. Manchmal redeten sie auch normal. Oder sie beobachtete ihn bei seinem Training. Sie wusste nicht, warum, aber es faszinierte sie einfach das er immer und immer wieder trainierte obwohl er seine Jutsus und Waffen einwandfrei beherrschte, vor allem über dem Niveau eines Akademie Schülers oder Genin. Ihm machte es auch nichts aus, das er jetzt eine Trainingspartnerin hatte, im indirekten Sinne. Sie war weder aufdringlich, noch sehr gesprächig oder ängstlich. Wenn sie da sass und ihm beim Trainieren eines Feuer-Jutsu beobachtete, merkte er genau wie sie seine Bewegungen analysierte und dann bei einem Kampf gegen ihm anwendete in dem sie genau weiss wann er was machte. Es war irgendwie faszinierend zu sehen, dass sie eine Bewegung nur einmal sehen musste um zu wissen, wie man sie abwehren konnte. Sie war keine grosse Ninjutsu oder Genjutsu Anwenderin, doch bei Taijutsu konnte sie locker mit ihm mithalten oder beim Zielen, dass was sie konnte beherrschte sie ohne Probleme. Mit der Zeit die sie beiden zusammenkämpften, steigerte sich auch die Länge der Auseinandersetzungen wurde immer harmonievoller und angepasster. Die kleinen Gespräche, die sie führten, handelten meist über das Dasein als Shinobi oder Kunoichi, dessen Waffen oder Aufträge. Zwar haben sie noch nie über etwas Privates Gesprochen, würden sich gegenseitig nie als Freunde oder Kameraden bezeichnen, dennoch verband sie etwas. Der Wille, sein Ziel zu erreichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)