Tsuki no Sasayaki von Alina (Scherben meines Selbst) ================================================================================ Kapitel 9: Gleichberechtigung? ------------------------------ Ein Seufzen entrinnt der Kehle der jungen Seishine. Es war heiss für diese frühe Sommerzeit. Verdammt heiss, viel zu heiss. So hatte sich die brünette gleich nach dem Schulschluss auf die Veranda mit einem Buch gesetzt, fächelte sich Luft mit einem roten Fächer zu und genoss die kühle des Kalten Getränkes aus ihrer Flasche, die sie aus dem Kühlschrank geholt hatte. Aber dennoch, war es viel zu heiss. Mit einem letzten Versuch das Buch in einem Zug durchzulesen, legt sie sich das Glas Wasser mit Eisstücken an die Stirn und konzentriert sich auf die klein bedruckte Fläche mit der Geschichte eines alten Shinobis und sehr Lehre, doch durch die schwüle Hitze schien alles zu verschwimmen. Mit einem ablassenden Zischen legte sie das Buch auf die Seite, mit einem Lesezeichen drin, starrte es kurz böse an, schloss aber kurz danach ihre schönen Augen und lehnte sich der Hitze erlegen gegen die Wand hinter ihr, die im Vergleich noch recht kühl war und wedelte ein wenig stärker mit dem kleinen Fächer. Doch… es war noch immer unerträglich heiss. Ihr Blick schweifte durch die Tür ins Wohnzimmer zur Uhr, welche gerade circa 14 Uhr anzeigte. Sie könnte sich langsam parat machen. In einer halben Stunde wäre sie mit Hinata in der Stadt Mitte verabredet, um fürs Tanabata einzukaufen, da beide noch einen Kimono brauchten. Ein Seufzen entwich Naomi. Wie zum Teufel hatte sie sich bloss überreden lassen an so ein unnötiges Fest zu gehen. Doch der Blick, mit dem die junge Hyuuga gefragt hatte, war einfach zu Herz erwärmend, selbst für die sonst so abgehärtete Naomi. Aber aus irgendeinem Grund freute sie sich auch schon auf die Festlichkeiten. Es würde ihr erstes, offizielles Dorffest sein, das sie besuchen würde, mit ganzem Drum und Dran. In den Strassen fing man schon alles mit verschieden farbigen Girlanden, Laternen und verschiedenen Stände. Obwohl sie den beengenden Menschenmassen lieber umgehen wollte und sich nicht so darauf freute sich zwischen den Leuten zu quetschen. Aber was tat man nicht alles für Freunde? Ein kleines Lächeln umspielte die zierlichen Lippen der jungen Seishine. Ja, Freunde. Sie hatte es zwar nicht erwartet, dennoch hatte sie sich hier eingelebt, ein zu Hause gefunden. Sie hatte nicht viele Freunde oder Menschen die sie mochten, aber sie war zufrieden mit dem, was sie hatte. Hinata Hyuuga, das eigentlich überaus schüchterne Mädchen, welches eine Schwäche für den Fuchsjungen aus unserer Klasse entwickelt hat. Naomi wusste, dass die Blauhaarige früher ein wenig Angst vor Naomi hatte, da diese sehr abweisend war und desinteressiert, aber irgendwie entwickelte sich ein band zwischen sie. Hinata bemerkt, dass man mit der Seishine wundervoll über alles reden konnte, da sie eine sehr direkte und schlaue Art besass, auch wenn ihr vieles aus dem normalen Leben sehr fremd war. Vor ein paar Wochen waren sie ein Eis essen gegangen, da sie die unerträgliche Sommerhitze langsam ausbreitete. Wie ein kleines, neugieriges Kind hatte die Brünette auf das Dessert runter geschaut und es eingehend betrachtet, bevor sie einen Bissen nahm. Es war ihr erstes Eis, da es so etwas in Tsuki nicht grossartig gab. Die Hyuuga konnte nur leicht kichern, beim Anblick der sonst so ersten Klassenkameradin. Auch fand sie in dem jungen Nara einen guten Freund. Obwohl Shikamaru nicht wirklich ein wahrer Frauenversteher war, eher das Gegenteil war der Fall, konnte er mit Naomi die Stille geniessen. Manchmal kam sie zu ihm nach Hause wenn ihr Bruder nicht da war, ass bei ihnen und Spielte eine runde Shoogi, ohne zu Ende eingebildet zu sein weil sie verlor. „Für meine Untalentierte Art hat doch das Spiel nichts dafür“, hatte sie mal gesagt, hatte ihm kurz zugelächelt und wieder die Figuren aufgestellt, um eine Revanche zu erlangen. Frisch geduscht in einem weissen Top und schwarzen dreiviertel Hosen nahm sie den kleinen Beutel Geld, den ihr Usui bereitgelegt hatte, verliess sie das Haus und machte sich auf den Weg ins Zentrum, um dort auf Hinata zu warten. Mit einem kurzen Lächeln verabschiedete sie sich von ihrem Bruder, der Lächelnd in der kühlen Küche sass und in einer Zeitung las. Es herrschte grosser Tumult in dem Ninja-Dorf, viele Familien trafen letzte Vorkehrungen für das grosse Fest das bevorstand und stürmten die Türen der verschiedenen Läden ein. Bei diesem Bild entwich der stolzen Seishine ein Seufzer, wie sensibel doch manche Menschen auf solche besonderen Tage reagierten. Hier machte man grosses Strassenfest, feierte, trank und genoss die Feier. In Tsuki waren die meisten Menschen eher verschlossen, feierten Familien intern und achteten auf die Traditionen, die hier fast in Vergessenheit geraten waren. Naomi hatte schon Erfahrungen damit gemacht. Meist musste sie nur aufrecht da sitzen, still schweigen und der Familie keine Schande verbreiten, häufig ass sie auch einfach nichts sondern sah den anderen dabei zu, wie sich die Ältesten mit ihrem Vater über den Clan unterhielten. So gesehen könnte man auch sagen, gab es in ihrem Dorf keine grossen Feste. Auf die Hyuuga musste sie nicht lange warten, den die Stand schon bereit und aufgeregt in der Dorfmitte und begrüsste sie mit einem Lächeln, bevor sie Naomi in den erst besten Kimono Shop schleppte. Etwas zögerlich, liess die Brünette ihre erste Shopping-Tour über sich ergehen und probierte der Hyuuga eine Freude zu machen, indem sie zeigte dass sie sich darüber freute. Was auch stimmte, naja, zum Teil. Naomi wusste nicht, was schlimmer war, ihr Training oder diese Tortur namens Einkaufen gehen aller Hinata. Sie wusste weder noch, wie viele Kimonos sie schon anprobiert hat, Hinata den Kopf geschüttelt und wieder abgelegt hatte, dennoch war es viel zu viele Male gewesen. Obwohl sich die Seishine nichts daraus machte was sie an diesem Fest trug, war die Blauhaarige dazu entschlossen, ‚Ihr Kleid‘ zu finden. Das Kleid zu finden, welches wenn man es sah sofort an die Seishine dachte. Als sie das Naomi erklärt hatte, zog sie nur eine Augenbraue hoch und liess es auf sich beruhen, wenn noch am Studieren weshalb die sonst so schüchterne und zurückhaltende Hinata auf einmal so stur sein konnte. Usui schmunzelte leicht, als er Naomi die Tür hinausgehen sah. Ja, langsam taute sie auf, erblühte in ihrer vollen Pracht einer Seishine. Vater würde, wenn er sie jetzt sehen würde, es bereuen sie weg geschickt zu haben, diese kleine Prinzessin. Auch ihr Kampfstil hatte sich kräftig verbessert, war nicht mehr so krampfartig wie am Anfang, so mechanisch. Ihre Bewegungen glichen einem anmutigen Tanz zur letzten Zeit, die einer wahren Seishine. Was ihr an Kraft mangelt, machte sie mit ihrer Geschwindigkeit weg. Was ihr an Erfahrung fehlte, mit Geschick. „Naomi ist ja zu einem richtigen hübschen Mädchen heran gewachsen, Hn?“ Erschrocken über die plötzliche Störung zerriss der Blondhaarige seine Zeitung und drehte sich zur Küchentheke um, bevor sein jetzt schön ernstes Gesicht regelrecht glüht. „Ja, das ist sie. Was willst du, Mei?“, monoton wie er sprach, wechselte er die Stimmlage als er ihren Namen regelrecht ausspuckte. Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht der schwarzhaarigen Schönheit, als sie es bemerkte. „Nana, die warst schon mal charmanter, mein Lieber“, elegant wie es nur eine Frau kann, stiess sie sich von der Theke ab und setzte sich gegenüber des misstrauischen, jungen Mann. „Ich wiederhole mich ungern Mei, was willst du?“ Natürlich wimmerte es langsam dem Blauäugigen, ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus und zog sich in sich zusammen. „Ich will, das du dein Versprechen einlöst, Usui-Chan“ Der verhöhnende Ton in ihrer Stimme jagte einen Schauer über die Haut des Mannes, dennoch blickte er ihr standhaft weiter entgegen. Gewinn sicher blickte sie ihm entgegen, funkelte ihn mit ihren roten, verführerisch geschminkten Augen entgegen und lächelte, als das Schweigen anhielt. „Nein“ – Ihre Gesichtszüge entgleisten ihr für einen Moment, bis sie sich wieder fasst und ihn wütend anfauchte. „Wie Nein!? Du hast es ihr versprochen!“ Ihre Faust donnerte laut über den Tisch, dennoch zuckte er nicht einmal. Er würde nicht nachgeben, nicht jetzt, wo er sie gerade wieder gefunden hatte. „Nein“, wiederholte er noch einmal, in einem ruhigen, verächtlichen Ton. „Usui, du weisst das ihr eine Abmachung hatten, die du jetzt einlösen musst“, fragte sie mit einer flehenden, fast schon flüsternden Stimme. Ergeben lies Usui den Kopf sinken und faltete seine Hände übers Gesicht. Was sollte er nur tun? Es war zu schwierig, das Gleichgewicht zu ungeeignet, der Preis für alle möglichen Entscheidungen zu gross. Er liess zwischen seinen Fingern einen Blick auf die gleichaltrige, junge Frau schweifen, die ihn flehend ansah. Dann erinnerte er sich an Naomi, wie ähnlich sich die beiden doch waren, wie sehr er beide doch liebte. Wie hoch der Preis sein würde, wenn er sich für eine entscheiden würde. Vor paar Jahren hatte er sich geschickt aus der Affäre gezogen, war aus Tsuki no Kuni verschwunden und hatte so keinen zu Griff mehr, um Naomi in falsche Hände zu führen. Alles war zerstört worden, in dem sie zu ihm kam. Sie hatte ihn gehasst, das wusste er, aber es war zu ihrem Wohl, so weit wie möglich von ihm weg zu bleiben. Mei war ausser sich vor Wut. Er hatte das Versprechen, welches er ihr gegeben hat genau genommen nicht gebrochen, aber er war der Lösung, die sie anstrebte, einfach aus dem Weg gegangen. „Ich kann nicht…“, war das einzige was er sagte. Aber mit einer zittrigen, unsicher Stimme, die die schwarzäugige noch nie bei dem sonst so standhaften Seishine gehört hat. „Ich werde sie auch so hollen“, sagte sie mit monotoner Stimme und liess ihren auf einmal so kühl gewordenen Blick aus dem Fenster schweifen. „Ich holle mir immer das, was ich will.“, begann sie: "Ich würde sogar über Leichen gehen, um das zu kriegen was ich will, egal ob tot oder Lebendig, lieber Usui. Egal ob über die von dir..." Ewige Stille kehrte ihm Raum ein, bevor sie den Satz beendete. „…oder über ihre." Usui inneres verkrampfte sich. Er konnte weder gewinnen noch gewinnen, weder Spielen ohne Schmerz zu erleben. Er konnte es nicht. Er konnte nicht entscheiden was ihm wichtiger war. „Ich wollte dich nur warnen, Usui. Du wirst genug Zeit haben sie und dich darauf vorzubereiten, minimal ein Jahr, aber dann, wird ich sie dir entreissen.“ Mit diesen Worten löste sich die junge Frau in einer Rauchschwade auf, als ob sie niemals hier gewesen war. Usui liess entkräftet die Stirn in die Hände fallen und atmete tonlos aus. Er würde sie beide verlieren… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)