Tsuki no Sasayaki von Alina (Scherben meines Selbst) ================================================================================ Prolog: Prolog. ein vollendetes Puzzle -------------------------------------- .Prolog. Kowareta ~ Ein Stück, dass nicht dazu passt Wenn ein Glas zerbricht, entstehen Scherben Jede einzelne hat ihren Platz, wird gebraucht um das Glas wieder zusammenzusetzen Aber manchmal kommen so kleine und unbedeutende Splitter dabei heraus, dass sie anfangs unbeachtet bleiben, ungewürdigt. Doch egal wie klein der Splitter ist, kann er tiefe Wunden hinterlassen und das Schicksal verändern Stille. Manchmal kehrt sie ein, wenn es gerade am wenigsten erwünscht ist, lässt einem über etwas nachdenken, was alles schief gehen könnte in den nächsten Minuten eines Lebens, erdrückt einem. Andererseits wird sie willkommen geheissen, lässt einem seine Ruhe und lässt Körper und Geist entspannen. Drei Personen sassen im edel eingerichteten Haupthaus des Seishine Anwesens, sassen um einen kleine Tisch herum, der mit traditionellem Gebäck und Tee gedeckt war, jedoch blieb alles unberührt, zu erdrückend war die Anspannung, ob das Kind ein Junge werden würde. Ein würdiger Anwärter als neues Clanoberhaupt. Eigentlich hatte der Hausherr bereits zwei Kinder. Ein wunderschönes Mädchen und einen starken Knaben. Doch war die erstgeborene Sayuri, welche immer mit Ehrgeiz und Eleganz den Willen und die Aufgaben einer Seishine erfühlte, als Frau nicht nichtbrauchbar den stolzen und stärksten Clan von Tsuki no Kuni zu vertreten. Und egal wie sehr sie ihr Kekkei Genkai perfektionierte, wie sehr sie ihre in jungen Jahren ergebene Weisheit und Intelligenz unter Beweisstellte, wiesen sie ihr Vater und die ältesten ab. Usui, der zweitgeborene der Familie, wäre eigentlich der perfekte Musteranführer. Zeigte in frühen Jahren schon grosses Talent in Sache Jutsus und Weisheit im Kampf. Doch hatte er das Hukemimegan, das Erbe des Clans, nicht. Eine Schande und Verschwendung, dennoch bekam er durch sein grosses Talent die gesamte Aufmerksamkeit seines Vaters, bis die Hausherrin zum dritten Mal schwanger wurde. Mit einem Mal gab es nur noch das Baby, welches wenn es ein Junge wird und das Kekkei Genkai hat die gesamt Herrschaft der Familie erben würde, ob es will oder nicht. Eigentlich war es in der alten Tradition des Clans verboten ein drittes Kind in der Hauptfamilie auf die Welt zu bringen, doch würde den beiden Ältesten und dem Hausherren die Geburt eines Jungen sehr zu guten kommen, so würde die Tradition weitergeführt werden, der Clan würde weiter von einer starken Hand in die andere gegeben werden, würde in reiner Familie bleiben. „Seishine-sama, Seishine-sama!“ rief aufgeregt die junge Frau aus der Nebenfamilie und schob die Tür zum Wohnzimmer des Anwesens auf. Die hellbraunen Haare standen ein wenig vom ganzen Gerenne ab, ihre dunkelblauen Augen sprühten förmlich von Glückseligkeit. So sah fast jeder Seishine aus, hellbraunes Haar und meeresblaue Augen. Und auch wenn sie nur von der Nebenfamilie stammte, war sie stolz den Namen Seishine überhaupt tragen zu dürfen. Ehrenvoll verbeugte sie sich vor dem Hausherren und den beiden ältesten und wartete auf die Erlaubnis sprechen zu dürfen, die ihr der ältere Mann mit einem Nicken gab. „Herr, dass Kind ist da, es ist ein hübsches kräftiges Mädchen!“, verkündigte die junge Medicnin mit einem Lächeln, welches aber abrupt verschwand als der frisch gewordenen Vater mit der Faust auf den Tisch schlug, so stark das die Teekanne umkippte und mit einem klirren zu Boden ging. „Tötet sie! Tötet sie sofort!“, schrie er durchs ganze Haus mit seiner erhabenen Stimme, doch man spürte den Zorn. Ein Mädchen, schon wieder. Er konnte nicht noch ein unfähiges Balg haben, es muss sterben, es war nutzlos, hatte kein belang. Obwohl die Ältesten ein wenig zurück gewichen waren vom Ausmass der Wut von ihrem Anführer, konnten sie ihm nur zustimmen. Sie würden die Traditionen weiterführen, und wenn sich das Hukemimegan bei dem Sohn nicht entwickeln würde, könnten sie Sayuri immer noch mit dem edlen Sohn der Nebenfamilie vermählen. „Aber Herr“, meinte das brünette Mädchen stockend und wich paar Schritte zurück: „Sie müssen sie sich erst ansehen! Es ist… Es ist…“ Sie konnte keine klaren Worte fassen, sie wusste nur was sie gesehen hat, die schönsten Augen eine Kindes, die sie jemals gesehen hat. Klar wie das weite Meer, schwimmend zwischen tief und flach. Der strikte Mann erhob sich gemächlich, als er seine Wut ein wenig besänftigt hatte zusammen mit dem älteren Paar, dennoch wusste er nicht was die kleine Göre bezwecken wollte, sein Entschluss stand fest. Sie muss sterben, egal wie hübsch das Kind wäre. Mit schnellen Schritten eilte er ins Gemach von seiner Frau, welche bereits das neugeborene Kind in den Armen hielt und dieses gegen die Brust drückte, als der Hausherr die Tür mit Wucht aufstiess. Sie hatte ihn Schreien gehört, er wollte ihre Tochter töten, ihren Schatz. „Bitte…“ schluchzte sie erschöpft, musste sich aber geschlagen geben als er das Kind beinahe sanft in die Arme nahm. Sie konnte es nicht beschützen, war zu erschöpft von der Geburt und den Schmerzen, dennoch flehte sie leise um die Gunst ihres Mannes, dass Kind nicht zu töten. Sie hatte sich in das Kind vernarrt, wie jede Mutter, wusste auch schon wie sie sie nennen wollte; Naomi, die ehrliche Schöne. Denn genau diese Ehrlichkeit strahlten die verträumten Augen des Mädchens aus, als sie sie zum ersten Mal gesehen hat. Leise erklingt das klägliche Weinen des Mädchens als es von der Mutter gelöst wird, nichts ahnend von dem was ihr vielleicht blühen würde. Sacht strich er das Tuch, in welchem sie eingewickelt war bei Seite und blickte in das rundliche, weiche Gesicht der Neugeborenen. Jetzt verstand er auch was das Bald von der Nebenfamilie meinte. Im blickten so vertraute und verschleierte Augen entgegen, dennoch klarer als das reinste Glas selber. Sacht schwamm das dunkelblau in ihrem Auge in ein hellblau, welches je nach Licht sogar ins Türkise schwimmt. Trotz dem verträumten Blick des Babys, erkannte er die Augen, von denen in so vielen Legenden und Sagen berichtet wurde. Die Augen der Tsukune. „Sie solle Leben…“ . Stilllächelnd beobachtete die dreifache Mutter ihre beiden jüngsten Schätze, welche mit dem kraulen eines Wolfswelpen beschäftigt sind. Dabei erzählt der ältere Bruder seiner Prinzessin alle möglichen Legenden und Sagen des Waldes die er konnte, erzählte ihr von seinen Missionen die er erledigen darf als Chunin. Es ist nur wenige Wochen her, dass er die Chunin-Auswahlprüfung mit Bravour bestanden hat und jetzt noch mehr stolz auf den Clan gebracht hat. Ja, die blondhaarige junge Mutter hatte wahre Schätze als Kinder. Usui wusste dass er keine wirklich Zukunft im Clan hatte und strebte daher eine edle Ausbildung als Ninja an, um auf diesem Weg Ehre über seine Familie bringen zu können, doch er musste sich nicht einmal ansträngen, war ein wirkliches Wunderkind wenn es um Taktiken und Ninjutsus geht und ausserordentlich Talentiert im Umgang mit der Kettensense, der Clanwaffe der Seishine. Sayuri war zu einer wunderschönen jungen Frau herangewachsen, einer guten Köchin und weisen Anführerin, auch wenn es ihr Ehemann nicht akzeptieren wollte. Er hatte sie einem gutherzigen, ehrgeizigen und starken Mann in ihrem Alter versprochen, der aus einer ferneren Nebenfamilie stammte, dennoch talentiert mit dem Kekkei Genkai umgehen konnte. Und natürlich Naomi. Die kleine Blüte des Seishine Clans. Obwohl sie von ihrem Schicksal, bald politisch verlobt zu werden, wusste, lächelte sie. Lächelte dieses kleine Grinsen, welches sogar die Ältesten zum Guten besinnen konnte oder ihren Vater besänftigen konnte. Plötzlich machte das brünette Kind etwas Unerwartetes. Elegant richtete sie sich auf und liess den Welpen wieder zu Boden, der gleich zu dem älteren Bruder ging um weiter geknuddelt zu werden, doch Naomi drehte sich nur um und starrte still die grosse Mauer des Tempels an, die ein Wenig über halb von der dreifachen Mutter lag. „Nao-Chan? Geht es dir gut?“, fragte der vierzehnjährige ein wenig verwirrt und betrachtete ebenfalls schweigend die Mauer, doch seine kleine Schwester ignorierte ihn ebenfalls. Als dass Miuka, die Mutter der beiden, aufgefallen war, kam sie mit schnellen Schritten auf die beiden zu und kniete sich bei ihrer kleinen Tochter hin, um ihr die Hand an die Stirn zu halten. Nein, kein Fieber. Egal was sie sagten, sie reagierte nicht, sondern starrte stur auf den Punkt an der Mauer. Plötzlich hob sie langsam die Hand und zeigte mit der flachen Hand Gegen die Mauer, die sie dann langsam zur Faust ballte und höher hob. Auf einmal wucherten unzählige Bräune Ranken aus dem Boden unter der Mauer, wucherten an dieser entlang und hielten den Felsen auf, der sich augenblicklich gelöst hatte. Geschmeidig wickelten sich die Pflanzen um den Gigantischen Felsblock, gingen Langsam zurück und liessen ihn sacht zu Boden kommen, bevor sie sich mit dem Schliessen der Faust des Mädchens auflösten. Starr blickte die halbe Familie auf den Punkt wo die Pflanzenranken noch über den Felsblock gewuchert sind, dann zu Naomis Hand die sie langsam wieder sinken liess und weiter mit den Welpen spielte, als sei nichts geschehen. Usui hatte sich als erstes gefasst und ging zu seiner Schwester, hob langsam ihr Kinn an und blickte ihr in die Augen. Dass Meeresblau war einem klaren weiss gewichen, welches endloser und tiefer als der Himmel war und in einem komischen Licht leuchtete. Ihre sonst kaum sichtbare Pupille war kleiner und klarer zusehen und um sie herum befand sich ein Einfaches zickzack Muster, welches im Gesamtbild sehr einer Blume ähnelte. „Das Hukemimegan…“ Gespannt blickte er zu seiner Mutter, die sich mit einer Hand ans Herz gefasst hat und den Tränen nah war, bis er kapierte was gerade passiert ist. Wenn Naomi nicht reagiert hätte, wäre sie durch den Felsen erschlagen wurden, wäre tot. Aber woher wusste dass Mädchen dass sich der Felsblock lösen würde? Hatte sie schon die feine Chakra Veränderung gemerkt? Hatte sie sich daran gewöhnt oder hatte sie das Kekkei Genkai schon länger, ohne es jemanden gesagt zu haben? Sie war unschuldig, wusste nichts von den Fähigkeiten der Seishine. „Nii-San? Ist alles gut?“ fragte dass Mädchen leise und umarmte ihren Bruder, was er zögerlich erwiderte. „Ja, es ist alles Okay Prinzessin. Es ist noch alles okay…“ . „Nochmal!“, befiel der Vater mit strenger Stimme und betrachtete das Mädchen, welches sich an ihren aufgeschürften Knien abstützte. Sie atmete flach, ermüdet vom Training, dennoch nickte sie ihm kurz zu, richtete sich auf und konzentrierte Ihr Chakra in den Händen und schlug gezielt und in zusammenhängender Reihenfolge auf den Schlagpflock ein. Handfläche. Ellbogen. Knie. Handfläche. Faust. Ellbogen. Knie. Obwohl ihr schon jeder einzelne Knochen in ihrem Körper schmerzte, schlug sie weiter sanft, aber bestimmend zu und behielt mit immer kurzen und unsichtbaren Seitenblicken die Mimik ihres Vaters im Auge. Er war unzufrieden mit ihr, die, die das Hukemimegan hatte, es aber nicht aktivieren konnte. Seit dem Vorfall wo es sich zum letzten Mal aktiviert hat, waren 4 Jahre vergangen, zwei Jahre voller qualvoller Schläge und schmerzvollere Worte, das sie für nichts zu gebrauchen wäre. Vor zwei Jahren, war sie der kleine Schatz, die blühende Rose des Seishine Clans, doch jetzt war sie Abschaum. Wenn sie durch Dorf ging, wurde hinter vorgehaltener Hand von ihr Getuschelt und der Seishine Clan bekam ein schlechtes Licht ab, so dass ihr verboten würde in eines der Dörfer gehen, nicht einmal das Seishine Viertel durfte sie verlassen, bevor sie ihr Kekkei Genkai gemeistert hat. Doch es wollte einfach nicht gehen. Obwohl sie ein herausragendes Talent in Tai- und Ninjutsus beherrschte und sehr schnell war, mangelte es ihr im Genjutsu und in der Kraft, was ihr das Oberhaupt besonders unter die Nase band. Aber warum war er so böse auf sie? Sie war je fast genauso stark wie Usui in ihrem Alter, was hatte er und sie nicht? Dieser war vor zwei Jahren nach Konoha gezogen, um dort der Anbu beizutretten, da die in Tsuki no Kuni nicht von Nöten war, Ninjas waren hier eh durch die Inselartige Region nicht zu gebrauchen, da besonders wenige Missionen und vor allem keine fordernden Anstanden. Usui war ein ausgezeichneter Shinobi geworden; Stark, Schnell und Intelligent, Alles was sie auch für ihren Vater werden wollte, nur dass er ihr mal auch so einen stolzen Blick zu warf, wie ihm. Sayuri war im Gegensatz voll in ihrer Mutterrolle aufgegangen, denn sie brachte vor einem Jahr ihr erstes Kind, einen starken und gesunden Jungen auf die Weltgebracht, das zukünftige Clanoberhaupt, wenn alles glatt laufen wird. Alles ihre Geschwister waren perfekte Kinder, schlau, gutaussehend und stark. Aber was hatte Naomi? Ein hübsches Lächeln? Dass hatte sie vor drei Jahren verloren, als ihr Training richtig erniedrigend wurde. Sie hatte kein Leben mehr, sie war eine Hülle die auf den Befehl wartete. Sie durfte nur dass essen, was ihr Vater ihr gestattete, nur rausgehen oder reden wenn er es sagte und machen was er wollte. Und er wollte eine Waffe für Tsuki no Kuni, gemacht aus seiner unwichtigen dritten Tochter, die eh hätte sterben müssen. Aber da machte ihm die Göttin einen Strich durch die Rechnung. Das Kekkei Genkai aktivierte sich nicht, weigerte sich, obwohl sich Naomi mit vollen Willen anstrengte. Schmerzvoll liess sie sich auf den Boden fallen und betrachtete Ihre Schulter, an der sich eine grosse Platzwunde erstreckte. Sie war mit dem Faustschlag aus gerutscht und gegen den Pflock gestossen, was ihr den Rest gab. Jetzt würde sie wieder bestrafft werden. Still lauschte sie den anmutigen Schritten, die leise auf sie zukam und unterdrückte den Willen zu flehen. Sie durfte nicht weinen, es würde es nur schlimmer machen, darum weinte sie seit drei Jahre nicht mehr. Mit einem schleierhaften Blick krallte sie sich an den Pflock und zog sich nach oben, um nicht schwach zu erscheinen, immer hin war sie eine Seishine, oder? „Du bist eine Schande für unseren Clan! Ich werde dich zu Usui schicken, damit ich dich nicht mehr ansehen muss und du nicht noch mehr Schatten auf unsere Familie bringst“ obwohl er es mehr als monoton ausgesprochen hatte, war es ein stich in ihr Herz, nur für ihn hatte sie sich so angestrengt. Jetzt war sie eine leere Hülle, ohne Seele oder Herz, so wie er es wollte. Aber sie war zu schwach, passte nicht in die Familie, war wie ein Puzzle, welches auch ohne sie komplett ist, ein Stück zu viel. Kapitel 1: Verstecktes Selbst ----------------------------- .Kapitel 1. Mirā Mirā ~ Ein Bild, welches nicht mir gehört Menschen Schauen in den Spiegel, um ihr Äusseres zu betrachten, nur wenige können in den Spiegel sehen, und ihr Inneres erblicken. Äusserlich sieht sie vielleicht stark aus, unnahbar und selbstbewusst. Nur wenn sie in den Spiegel sieht, erkennt sie die Wahrheit, sieht ihre kleine, verzweifelte Seite. Doch sie wendet sich ab, lässt das Glas der Wahrheit liegen und stehen, damit niemand ihre Schwächen sieht. Leise prasselte das eiskalte Wasser auf das Mädchen herab, welches dort in der Dusche sass und den Kopf gesenkt hielt, so dass ihre nassen Fransen ihr in Gesicht fielen. Nur im Wasser fühlte sie sich wohl, befreit, war keine Seishine, sondern durfte einfach nur Naomi sein. Ein 11 Jähriges Mädchen sein, ohne Sorgen und Vergangenheit. Doch leider war das eine viel zu kurze Zeit. Lautlos drehte sie das Wasser zu, richtete sich auf um ihr Haar ein wenig einzudrehen und es mit einer Klammer hoch zu stecken. Mit einem Schnellen Griff nahm sie das weisse Handtuch welches sie bereitgelegt hat und trocknet sich kurz ab, bis sie es sich um den Körper wickelt und dann Richtung Spiegel schreitet. In dem Glas sieht man ein zierlich Gebautes Mädchen, doch war sie auf keinen Fall zerbrechlich, eher trainiert. Sanft zeichnen sich vor allem an den Oberarmen und den Beinen die Verbleibsel des Trainings mit ihrem Vater ab. Im Bereich der Handfläche und auf dem Handrücken befanden sich einige Schrammen und Kratzer, auch sahen ihre Knie leicht bläulich aus und schmerzten bei jeder Bewegung. Vorsichtig strich sie über die Narbe, welche sich hinter dem rechten Ohr über den Hals bis hin zum Schulterblatt zog. Sie war zu spät ausgewichen und ihr Vater hatte sie tief mit einem Kunai erwischt, trotzdem musste sie weitertrainieren, ohne zu zeigen wie sehr die wunde schmerzte. Ihre dunkelbraunen Haare lockten und wellten sich leicht wegen der Nässe und gingen ihr knapp bis unter die Brust. Als das Training angefangen hat musste sie ihr Po langen Haaren auf Schulterhöhe abschneiden, damit diese nicht stören. Ihr Fransen waren auf Schulter Höhe gewachsen und standen etwas vom Gesicht ab, trotzdem vielen ihr manche Strähnen noch kurz ins Gesicht. Sie hatte ein recht schmales Gesicht, in Form eines eckigen Herzens so wie die meisten Seishine. Eine längliche Stupsnase und die schmalen, in einem blassrosa Lippen gehörten auch zu ihren Merkmalen, doch am meisten fielen ihre Augen auf. Diese schimmerten je nach Licht in einem dunklen Meeresblau, oder in einem kalten Himmelsblau, fast türkisen Licht. Die schwarze Pupille war unscheinbar, man sah sie eigentlich nur als einen Schatten im Hintergrund. Jedoch waren sie emotionslos, blass, als ob sie Tod wäre, nur eine leblose Hülle ihres selbst. Blickte man tiefer in den Spiegel erkannt man aber eine Spiegelung in den Augen. Man sah wieder das kleine Mädchen, welches in einer Ecke ihres Zimmers sass und weinte, weil Vater wieder unzufrieden mit ihr gewesen war, weil sie eine Schande war, nichts mehr und nichts weniger. Jetzt konnte sie keine Schande mehr sein, sie war keine Seishine mehr, sie war keine Tochter der Göttin mehr, nur Naomi. Naomi aus Tsuki no Kuni, die kleine Schwester von Usui. Zu dem sie jetzt gebracht werden will. Schweigend lässt sie das Handtuch fallen und nimmt sich ihre Kleidung von einem bereit gestellten Stapel. Nach dem sie mühelos die Unterwäsche angezogen hat, nahm sie sich eine schwarze kurze Shorts, welche sehr eng anliegen, aber flexibel waren. Oben zog sie sich ein weisses Top n welches mit zwei Schnüren um den Nacken gebunden wird und so einen Teil von ihrem Rücken frei liess. Unter der Brust wird der Weisse Stoff mit einem schwarzen Netzteil bedeckt, so dass das Oberteil bis zur Hüfte reichte. Langsam zog sie sich die weissen Socken an, die ihr leicht übers Knie gingen und dort oben mit je einem Verband bedeckt wurden. Auch verband sie ihre Ellbogen, nachdem sie sich die Netzstulpen übergezogen hatten, die ebenfalls einen weissen Stoff darunter hatten und sich weiteten. Die Jacke die sie anzog ähnelte eher einem Kimono, dennoch hatte es einen Reissverschluss. Sie war Meeresblau, ein wenig dunkler und hatte einen dunkelblauen Rand. Die Schultern waren in Eckiger Formen ausgeschnitten und die Ärmel gingen bis zum Handgelenk, so dass man die Netzstulpen noch sehen konnte. Am rechten Ärmel prang das Zeichen der Seishine. Unter der Brust blich der Blaue Stoff einem weissen der sich wie ein Takana eng an ihren Körper schlang, unten war der Reissverschluss ein wenig offen. An der Taille hat sie sich ein hellgraues Tuch gebunden, welches eigentlich für Kimonos gedacht war, darin hatte sie vorne auf der linken Seite Zwei Kunaitaschen befestigt, sowohl hinten eine Grössere mit einer Schriftrolle und Medizinische Arzneien, falls etwas auf der Reise passieren würde. Auch hatte sie ihr alt japanisches Katana eingesteckt, am Knauf hatte sie eine Kette mit zwei kleinen Silbrigen Schildern gebunden, wo sich jeweils die Zeichen für Yin und Jang zeigten. Natürlich durfte auch das einzige Zeichen nicht fehlen, was sie zu einer Seishine machte. Wie jedes andere Mitglied der Familie des Oberhauptes hatte auch sie bei ihrer Geburt einen himmelblauen Saphir bekommen, als Zeichen der Anmut, der einzige Beweis, dass sie zu ihnen gehört. Diesen Stein hatte sie an ein schwarzes Halsband gebunden. Mit einem lautlos löste sie die Haarklammer und rubbelte ihr Haar einiger Massen trocken, bedacht darauf dass sie nicht allzu stark abstehen oder sich Wellen, so konnte ihre Haare nämlich nicht ausstehen. Immer so störrisch und stehen am Morgen immer so ab. Mit groben schwingen durchkämmte sie ihr Haar und probierte so gut wie möglich alle eher kleineren Knöpfe zu lösen, die durchs waschen entstanden waren. Stur band sie mit jeweils einem schwarzen Haarband zwei hohe Pferdeschwänze, so dass sie beinahe wie ein Kind ausgesehen hatte, diesen unschuldigen Bild und das kindliche Gesicht. Schnell wickelte sie das restliche Haar um den Ansatz, aber nur so locker das es jeweils einen grossen Dutt an beiden Seiten hatte, wo sie den Rest mit wenigen Haarklammern befestigte. Schlussendlich zog sie noch ihre dunkelbraunen Stiefel an, die zum schnüren waren und ihr bis zum Knie reichten. Still betrachtete sich das schweigsame Mädchen im Spiegel, sah einen Menschen, den man vom ersten Augenblick an als Schwach und Schüchtern darstellen konnte, ohne einen kontra zu haben. Sie war zart Gebaut, hatte kleineren Vorbau als andere Mädchen, obwohl sie das nicht wirklich störte. Ihr Blick war das einzige, was man als gefährlich einstufen konnte. Eiskalt, geisthaft blickte sie den meisten Menschen entgegen, wie eine leblose Hülle, die jeden Moment zusammen brechen könnte, wie ein Kartenhaus. Sie war noch nie wirklich körperlich stark, viele Wunden zierten ihre Arme und Beine, welche alle vom Training entstammten. Sie hatte schon lange aufgehört zu jammern, dass es weh tat, der Schmerz war das einzige, welches sie noch am Leben hielt, ihr sagte, dass sie sie noch weiter Atmen muss, den Schmerz ignorierend und dennoch, süchtig nach diesem ist. Schon häufig stand sie mit einer Klinge in der Hand vor einem Spiegel und wollte ansetzen, die Quallen hinter sich bringen, dennoch überwand sie diesen Schritt nicht. Auch für das war sie zu schwach in ihren Augen. Konnte nicht einmal mit ihrem Leben umgehen, entscheiden was sie will. Aber jetzt war es zu spät. Sie würde nach Konoha gehen, zu Usui, welcher sich ebenfalls vom Clan getrennt hatte, er hatte es aber freiwillig getan. Obwohl er ein ausgezeichneter Ninja war, jetzt sogar bei der Anbu mit wirkte und eine viel versprechende Karriere vor sich hatte, war er sich von Anfang an bewusst dass er keine Zukunft im Clan habe, da er kein Kekkei Genkai besass. Im Clan hiesse es, die Göttin befand ihn als unwürdig dieses Geschenk zu erhalten und wurde somit ausgeschlossen, bis sich sein kämpferisches Talent zeigte. Trotzdem wurde er nur war genommen, wenn er etwas Geschafft hat, wenn er Stolz über den Clan brachte. So entschied er sich, Tsuki no Kuni zu verlassen und seinen eigenen Weg zu gehen, nicht mehr im Schatten zu stehen und sich gegen seinen Vater aufzulehnen, ihm die Stirn zu bieten. Er hatte sich vom Clan, und somit auch von Naomi getrennt. Sein kleines Prinzesschen, welches er mit seinem Leben beschützen würde und zu sich nahm, da auch diese keinen Platz im Clan hatte, weil sie genau wie er einfach anders war, nicht dorthin gehörte. Er wusste, dass die kleine blauäugige viel Talent hatte, gute Voraussetzungen für eine gute Kunoichi, natürlich nur wenn man sie richtig fördern würde. Naomi konnte, auch wenn man es ihr nicht ansah, keinen Stress vertragen, konnte nicht gut unter Druck arbeiten und sich gar konzentrieren, aber die Trainingsmethode lief genau darauf aus. Immer schlimmer und härter wurden das Training, immer radikaler die Bestraffung wenn sie es nicht schaffte. Doch auch wenn sie sensibler war als sie zeigte, musste sie dadurch, dass wusste selbst Usui. Der Blondhaarige stand an der Veranda seines Hauses in Konoha und blickte in den kleinen Garten hinaus, geradewegs in den kleinen angelegten Teich, wo sich par Fische tummelten. Im Gegensatz zu seinen beiden Schwestern hatte der Seishine nur die Affinität zum Element Wasser und Blitz, anstatt no zu Wasser und Erde, was üblich im Clan war. Deshalb war es auch unverhofft dass er das Hukemimegan anwenden kann, doch darüber war er gar nicht mal so traurig. Wenn er es hätte, wäre er grundsätzlich am Clan gebunden, müsste lernen ein gutes Oberhaupt zu sein, genau wie Sayuri und ihr neuer Gemahl. Wenigstens hatte seine Schwester einen guten Kerl zur Seite gestellt bekommen. Er kannte Daichi, der Mann seiner Schwester, neues Clanoberhaupt und frisch gewordener Vater einer bezaubernden Tochter, welche seine Frau ihm geschenkt hat. Auch Sayuri hatte sich verändert, ging vollendet in ihrer Mutterrolle auf und kümmerte sich liebevoll um ihr Kind, vergessend dass sie noch eine kleine Schwester hatte, die selber etwas Liebe suchte. Wie es wohl gelaufen wäre, wenn sich das Hukemimegan bei Naomi nie aktiviert hätte? Diese Frage stellte sich der blauäugige sehr häufig wenn er an seine kleine Schwester dachte. Wahrscheinlich wäre sie jetzt noch immer das kleine, nervige Geschöpf einer Schwester, welche ihn früher zum Tee trinken mit ihren Puppen gezwungen hat. Vor sich hinträumend sah er das kleine brünette Mädchen, mit den Hüftlangen Löckchen und den gewuschelten Pony, den ihr Mutter geschnitten hatte mit dem glauben es sehe gut aus, wohl wissen dass das freche Mädchen ihn trotzdem hochsteckte. Das Mädchen mit den glitzernden Türkisblauen Augen, welche Leben ausstrahlten. Doch dieses Mädchen, das wusste er, ist schon längst gestorben, und genau diese Tatsache machte ihm klar, es war genauso schlimm als ob sie wirklich gestorben wär. Doch er würde sie wiederbeleben, ihr das vermisste Lächeln ins Gesicht zaubert und sie stärken, ihr zeigen wie man mit Stress umgehen muss. Er will sie wieder dieses kleine, leuchtende Lächeln grinsen sehen, welches wunderschön und zu gleich frech an ihr wirkt. Er will ihr zeigen, dass man Gefühle zeigen darf, dass man weinen darf, wenn man es muss und es nicht unterdrücken soll. Er würde aus ihr eine starke Kunoichi machen, einen Ninja, zu dem man aufblicken kann und auf dem man stolz ist, er würde ihren eigenen Wunsch erfühlen, ihren Wunsch, akzeptiert zu werden und einmal so sein zu dürfen, wie alle anderen in ihrem Alter. Äusserlich stark, aber innerlich längst zerbrochen. Das Überbleibsel ihres Selbstbewusstseins beträgt gleich Null, sie würde sich kommentarlos unterordnen wenn man es von ihr verlangt, auch wenn sie es eigentlich gar nicht wollte. Ihr Vater hat sie zu einem Glas gemacht, welches in tausend Scherben zerbrochen sind und verteilt auf dem Boden liegt, manche versteckt und werden liegen gelassen. Ihr Lächeln, den Mut und ihre freche Art hat sie verloren, doch ohne diese kleinen Scherben, wie winzig sie auch erscheinen, kann mein kein ganzes Glas herstellen. Damit Naomi das kleine Mädchen bleibt, welche zur hervorragenden Kunoichi heranwächst, braucht sie alle Teile des selbst. Würde das Licht herausholen, welches in ihr steckt und sie aus dem Schatten ziehen, in dem sie seit Jahren steckt, er würde ein Bruder für sie sein. Würde das Glas wieder zusammensetzen, damit es in voller Schönheit im Lichte glänzen kann. Würde für sie da sein. Kapitel 2: verlorene Wünsche ---------------------------- .Kapitel 2. Toridasu ~ Ein Selbst, das versteckt liegt Wenn man Lächelt, zeigt man dass es einem gut geht. Doch hinter dieser Maske aus warmem Schein versteckt sich eine kalte Maske. Manche Menschen verstecken diese Seite, wollen die anderen damit nicht bedrücken, fressen die Wahrheit in sich hinein. Doch je länger man das Spiel spielt, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit dass man verliert. Schweigend sass das brünette Mädchen im kleinen Garten des Hauses und lies konzentriert in einer der Schriftrollen, die sie aus Tsuki no Kuni mitgenommen hatte. Sie war heute Morgen in Konoha angekommen, hat zögerlich die Umarmung ihres blonden Bruders erwidert, der sie sofort zum Haus geführt hat. Der junge Seishine hatte sich einen Wohnplatz ein wenig abgeschottet vom ganzen Stadttrubel gesucht, in der Nähe vom Uchiha-Viertel. Das Haus Ansicht war in einem altjapanischem Stil erbaut, hatte einen bescheidenen Vorgarten, welcher samt Haus von einer hüfthohen Mauer umzingelt wurde, der Eingang war ein etwas grösseres Tor, welchem das Zeichen der Seishine ein geschweisst wurde. Wenn man durch den kleinen Vorgarten schreitet, erreicht man durch eine kleine Treppe das Haus, da dieses leicht angehoben war. Durch einen Flur, in den Man in einer Garderobe Schuhe und Jacke ablegen konnte, konnte man ins offene Wohnzimmer Sehen, welches sehr liebevoll und ordentlich eingerichtet war. Ein schwarzes Sofa stand in einer Ecke, so dass man von ihm aus raus in die Garten Blicken konnte, da diese nur durch ein Panoramafenster mit Tür getrennt wurden, aber man konnte auch einen schwarzen Vorhang davor ziehen. Der Boden unter dem Sitz und dem Glastisch war mit einem weissen Fusselteppich bedeckt, der sich noch ein wenig weiter erstreckte. Auch befand sich ein grösseres Bücherregal im Zimmer, welches voll mit Lektüren über Legenden, Jutsus oder Waffen war, Usui war halt doch nur ein Ninja. An den Wänden hingen wenige kunstvolle Bilder, die meist eine Landschaft darstellten, auf einem anderen Regal sammelten sich Erinnerungsstücke, Usuis Sammlung an Mineralien und Bilder vergangener Zeiten. Auch lungerte in einer Ecke ein etwas alt aussehendes Shogibrett und mehrere Kissen für das Sitzen auf dem Boden, alle samt waren in einem weichen Blau. Auch standen wenige Räucherstäbchen mit Kerzen auf einem kleinen Tischchen, die einen angenehmen Vanillegeschmack im Raum verteilten. Die Küche Befand sich genau gegenüber im Flur und war in einem sauberen holzweiss eingerichtet, beinhaltete sowohl Kühlschrank, in dem mit verschiedenen Magneten Notizen befestigt waren, und ein Herd mit Backoffen, die beide etwas gebraucht aussahen. In den Verschiedenen Schränken lagen wohl Kochutensilien, wie Pfannen, Kochlöffel, Schüssel und andere Sachen wie Mehl oder Salz. Auch das Badezimmer, welches ein wenig vor den beiden Räumen lag, war in einem reinen Weissgetaucht, Hatte einen Schrankspiegel mit jeweils zwei aufklappbaren Seiten und ein einfaches Spülbecken, welches einheitlich zu der Dusche, Toilette und der Badewanne passte. Am Boden erstreckte sich ein blauer Fusselteppich, der wohl dazu gedacht war den Boden trocken zuhalten. Seltsamerweise erstreckte sich ein reiner Kräutergeruch durch das Zimmer, welches aber wohl von den verschiedenen Waschmittelstammte. Im Flur, bevor man die anderen Räume erreicht, erstreckt sich eine Treppe, die in den zweiten Stock führte. Dort befanden sich die Schlafräume und zwei weitere Gästezimmer, auch hatte der Stock ein eigenes Bad zur Verfügung. Aus irgendeinem Grund wollte Usui Naomi sein Zimmer nicht zeigen, sagte es wäre eh nichts Besonderes und gab ihr das Verbot, es nicht ohne Erlaubnis zu betreten. Ihr eigenes Zimmer war in demselben Stil wie das Wohnzimmer errichtet: In einer Wandseite, genau in der Mitte erstreckte sich ein weiss gekleidetes Doppelbett mit schwarzem Rahmen, welches aber tief lag und von einem blauen Bezug bedeckt wurde, auf dem sich blaue Rosen musterten. An beiden Seiten des Bettes standen Nachttische, auf einem lag eine kleinere Nachttischlampe und ein älteres Geschwisterbild von den Seishine Kindern. An einer Wand stand ein mittelgrosser Schreibtisch mit passendem, Stuhl, wo sich schon Notizbücher, Stifte und Schriftrollen ordentlich stapelten. Auch hatte sie einen Dreitürigen weissholz Schrank mit schwarzem Rahmen, daneben stand ein silbriger eingerahmter Standspiegel. Eine doppeltürige Glastür, umgarnt von schwarzem Vorhang, führte zu einer kleineren Terrasse, von der man aus in den Garten blicken konnte. Der Garten war wohl für Naomi das schönste auf dem Anwesen. Durch eine kleine Treppe trat man auf das grünes Gras auf, welches sich über das Gebiet erstreckte. Grössere Strauche rankten sich um das Haus herum, trugen weisse Blüten manchmal oder standen noch in Knospen. Grosse, flache Steine markierten einen unregelmässigen Weg zu dem grösseren angelegten Teich. Rechts vom Haus war eine Art kleines Kampffeld, ein Sumoring, welcher mit weisser Farbe und flacher Erde markiert worden war. Gleich in der Nähe befanden sich in den Boden gerammte Pfosten und eine Reckstange, die links frei lag und rechts ein Boxsack aufgehengt wurde. Auch befand ein Kickpfosten dort, welches sehr abgenutzt aussah. Und in der Mitte dieses blühenden Gartens, sass Naomi, friedlich unter einem gedeihenden Blütenbaum und befasste sich mit einer älteren Schriftrolle, die ihr Usui anvertraut hat. In diesem Stück waren all seine Notizen, Hilfsbrücken zum Ausführen von Jutsus und anderwärtige Sachen notiert, die Naomi sehr interessierten. Vorsichtig strich sie mit dem Zeigefinder die sauber geschriebenen Zeilen nach, die sie gelesen hat und probiert sich jedes Wort einzuprägen. Seishine spezialisierten sich vor allem auf Nin und Taijutsu, sind sehr schnell Angreifer und deshalb sehr gerne bei der Anbu gesehen. Ihr Nahkampf Art ist sehr elegant und erinnert fern an einen beschleunigten Tanz, ohne überflüssige Bewegungen, und genau das wollte Naomi lernen, sie musste es einfach lernen. „Nao-Chan, kommst du mit einkaufen? Komm, dann zeig ich dir gleich auch ein wenig die Stadt“, spricht der blondhaarige Seishine auf einmal, nachdem er wenige Minuten lange seine Schwester beobachtet hat. Er ist fasziniert von ihrer konzentrierten Art, sich so lange auf eine Sache zu stürzen, ohne Unsinn zu machen. Er erinnerte sich noch sehr gut an sich in diesem Alter, und er war alles andere als ruhig und konzentriert. Als seine Schwester die Zeile fertig gelesen hat, sah sie wortlos auf und blickte ihren Bruder mit einem undefinierbaren an, so als ob sie nachdenken würde, bevor sie die Schriftrolle einrollt und sich aufrichtet. Usui lächelt sie kurz an, bevor er im Haus verschwindet, dicht gefolgt von Naomi. Diese stellte die Rolle zurück ins Regal und ging in den Flur, um sich ihre dunkelblauen, Kniehohen Ninjaschuhe anzuziehen, dazu einen schwarzen, kuschligen Mantel der ihr bis unter dem Po reicht, da es Abends sehr kühl war in Konoha. Darunter trug sie eine einfache dunkelblaue Jeans und ein weisses Top, sich hübsch anzuziehen musste sie sich ja nicht, weshalb sie sich ihre Haare zu einem Hohen Pferdeschwanz gebunden hat und ihre Fransen hochgesteckt hatte, da diese beim Lesen ein wenig gestört haben. Kurz musste sie auf ihren älteren Bruder warten, welcher im Nachhinein mit einer warm aussehenden dunkelblauen Jacke in der Hand in den Flur kam und sich seine Schuhe anzog, so dass sie gemeinsam ins kühle Konoha raus gingen. Obwohl Usui immer wieder versuchte ein Gespräch zu seiner Schwester auf zu bauen, jedoch antwortete sie entweder mit einem Nicken, kopfschüttelnd oder einsilbig, ohne willens richtig reden zu wollen. Ihr war es nicht zu Gesprächen z mute, sie wollte schweigen das Schloss zu ihren Gefühlen verstärken und der schönen Melodie der Natur lauschen, welche leider vom lauten Getümmel der Stadt übertönt wurde. Nur mit einer gewissen Konzentration konnte sie das zirpen der Heuschrecken und das Rauschen der Blätter vernehmen, welche im Wind tanzten. Für Naomi war diese Harmonie die einzige Hoffnung und Ermunterung die sie hatte, sie war schon immer sehr an die Natur gebunden. Inzwischen waren sie an einigen Läden und Ständen vorbei gekommen, haben Nahrung und andere Haushaltsmittel gekauft die sie benötigten und standen jetzt vor einem grossen Laden, wo man Werkzeuge, Ausrüstung und weitere Dinge besorgen konnte, die wichtig für einen Ninja waren. Usui unterhielt sich ein wenig mit dem Verkäufer im Laden, sehr vertraut wie es Naomi schien, wahrscheinlich waren sie Freunde oder Usui war schon öfters hier. Ja, ihr Bruder war schon immer ein Rudelmensch, wurde von jedem gemocht da er intelligent, humorvoll und ein guter Shinobi war, ausserdem einfach sympathisch. Es wunderte Naomi dass er keine Freundin hatte, schlecht sah er auch nicht gerade aus. Schweigend richtete Naomi ihre Aufmerksamkeit den verschiedenen Waffen zu, die in den verschiedenen Schaukästen, an Wänden und Schränken ausgestellt waren. Dieser Laden hatte eine grosse Auswahl an Shuriken, verschiedener Grössen, Kunais, Senbos, Katanas und Rauchbomben waren auch zusehen, dennoch war nichts da was sie nicht seit ihrem zehnten Lebensjahr her kannte. Gruselig erschien ihr der Gedanke, als sie zu einem Schild hinter der Kasse sah, wo eindrücklich stand dass nur Genin oder höher hier gefährlichere Waffen kaufen dürfen, so selbst war ja noch nicht einmal in der Akademie, trotzdem fühlte sie sich in diesem Laden wohl, umgeben von Waffen. Sie mochte Waffen, diese waren eines ihrer wenigen Ninja-Talente. Sie konnte gut werfen und Zielen, traf meistens das Ziel und sogar aus der Bewegung heraus, kämpfte aber am liebsten mit Senbos, tödlich, wirkungsvoll und unhörbar. Genau das wollte auch sie werden. Schweifend spazierten die Seishine Geschwister zurück zu ihrem Haus als sie alle Einkäufe betätigt hatten, stolz hielt Usui sein frisch geschleiftes Katana in der Hand und wiederholte Naomi zum hundertsten Mal, dass sie mit solchen scharfen Sachen auf keinen Fall spielen sollte, bevor sie Genin ist oder es unter Aufsicht trainiert. Zu seinen Worten nickte sie nur zu, doch innerlich dachte sie sich dazu, dass sie eh nicht mit Waffen spielen würde, sondern sie lieber einsetzte. „Naomi, sieh mal! Eine Sternschnuppe, schnell wünsch dir was!“ jubelte Usui auf einmal hinaus und zeigte Richtung Himmel, wo in Sekundenschnelle eine Sternschnuppe vorbei zog, um dann die Augen zu schliessen und sich selber etwas zu wünschen. Naomi dachte kurz nach. Was wollte sie sich schon wünschen? Es würde eh nicht in Erfüllung gehen, solche Sachen waren nur abergläubischer Humbug. Man musste sich dass, was man will, hart verdienen und nicht aus dem Hut bezaubert bekommen, ihrer Meinung nach, dennoch hielt sie kurz inne und wünschte sich was, was wohl wirklich unmöglich war zu erfüllen. „Und, was hast du dir gewünscht?“, fragte der blonde Grinsend und beobachtete, wie Naomi den Kopf schüttelte und dann weiterlief, als wäre nichts geschehen. Sie hatte sich etwas gewünscht, was unmöglich war in ihren Augen, einfach vernebelt und unwirklich. Sie wünschte sich jemand, der sie versteht und ein Freund für sie ist… Kapitel 3: Eine Entscheidung ---------------------------- .Kapitel 3. Sukoshizutsu ~ Ein Weg, den man gehen Schritt für Schritt läuft man weg Meter um Meter entfernt man sich von der Vergangenheit, schaut nicht zurück Doch je weiter man geht, desto mehr muss man weinen Weinen um dass, was man verloren hat Wut, unbändige Wut stieg in dem brünetten Mädchen hoch und spiegelte sich in ihren türkisblauen Augen nieder, welche sonst so ausdrücklos in die Welt blickten. Auf was sie wütend war? Das war eine gute Frage, eine verdammt gute sogar, mit einer verdammt schlechten Antwort: Auf alles und jeden. Sie war einfach auf alles wütend, auf ihr Leben, ihre Schwäche ihrer Nutzlosigkeit und auf Usui. Ja, auf ihren Bruder, einem Menschen den man eigentlich vertrauen sollte, der für einem da sein sollte. „Nao-chan! Komm schnell runter!“, rief Usui aus dem Untergeschoss her zu seiner Schwester hoch, welche sich in ihrem Zimmer verkrochen hat. Seufzend wendete sich die Brünette von ihrem Buch ab und richtete sich langsam auf, um runter zu gehen, obwohl sie weniger als Lust dazu hatte. Eigentlich hatte sie ja sogar vor sich für den Rest des Abends für ihren morgigen Akademietag vorzubereiten, ihr Wissen auf zu frischen und ihre Kleider bereit zu legen, vielleicht auch später ein wenig trainieren zu gehen, oder sich aus zu ruhen. Als sie von der Treppe aus ins Wohnzimmer trat entgegnete ihr ein Chaos aus Blättern stand ihr grinsender Bruder. Fragend zog sie eine Augenbraue hoch. „Sieh mal Nao, erkennst du sie wieder?“ Schweigend liess sie ihren Blick über die Blätter schweifen, stoppte aber bei einem welches vor ihren Füssen lag. Es war eine kindische Zeichnung eines Blonden Jungen der die Hand seiner kleinen brünetten Schwester hielt. Ja, sie erkennte die Bilder, sie kannte sie sogar sehr gut. Viel zu gut, sie hatte sie auch selber mal gemalt, vor etwa fünf Jahren, bevor ihr Bruder sie einfach im Stich gelassen hat. Sie sagt nichts, starrte nur auf das alte Bild und ballte die Fäuste. Usui merkte ihre Verspannung und ihm entwich das Lächeln aus dem Gesicht. Hat er was Falsches gesagt? Mit einem „Ich gehe spazieren“ war sie aus dem Haus gestürmt, bemerkte dabei nicht Usuis leidendes Gesicht. Geschafft lehnte sich das Mädchen einen Moment gegen einen Baum, der am Ende des Weges stand. Warum war sie überhaupt so wütend? Warum tat es ihr so sehr weh dass ihr Bruder dachte dass jetzt alles vergessen wäre was er ihr angetan hat. Er hat sie einfach allein gelassen und dachte dass jetzt alles vergessen wäre? Aber warum verletzt sie es überhaupt so? Sie hatte schon sehr lange aufgehört über solchen Sachen nach zu denken, da es eh nichts brachte, am Schluss hat jede Zuneigung, jede Freundlichkeit ein Ende und man verletzt sich selbst, in dem die anderem einem keine mehr schenken, von einem Tag auf den anderen. Ein leises, unscheinbarer seufzen entrang ihrer Kehle und mühelos liess sie sich am Baum entlang auf den Boden sinken. Ein dunkelblauer Schleier hatte sich am Himmel ausgebreitet und war mit Tausenden von Sternen geschmückt, selbst der Sichelmond strahlte für Naomi in einem ganz besonderen Licht, aber warum? Der heutige Tag war nichts Besonderes, gar nichts Besonderes… „Kind, du solltest nicht traurig sein, bei solch einer schönen Mondnacht“ Ein wenig erschrocken drehte sich die Brünette zu der samtigen Stimme um und starrte einen momentlang. Neben ihr stand eine jüngere, wunderschöne Frau mit tiefschwarzem Haar. Ihre Haut war in einem samtigen bleich getaucht und schien durch das Mondlicht besonders zu leuchten, ganz passend dazu trug sie ein altmodisches rotweisses Kleid mit kleinem Ausschnitt. Um den Hals hatte sie einen schwarzen Umhang gebunden, dessen Kapuze sie sich tief ins Gesicht gezogen hatte, so dass man nur eine Stupsnase und schmale Lippen erblicken konnte. Im rechten Arm hielt sie einen geflochtenen Korb mit geschnittenen, blutroten Rosen, die in der blühte standen. Sie strahlte eine besondere Eleganz aus, die sie ansonsten nur von den älteren Mitgliedern ihres Clans kannte. Naomi schwieg. Sie wusste nicht wie anfangen, was sie darauf erwidern sollte oder überhaupt etwas sagen wollte. Schweigend wendete sie sie ihren Blick von der hübschen Frau und wieder zum Mond. Eigentlich hatte sie Recht, es würde sich nicht lohnen sich so auf ihre verletzten Gefühle zu fixieren, sie war ja auch in `Tsuki no Kuni‘ besonders emotionsvoll und sensibel. „Weisst du, Tsukiko, es gibt eine alte Legende über solch schöne Mondnächte, aber du als Seishine solltest diese vielleicht schon kennen“, Naomi war leicht aufgezuckt als die fremde Frau sie auf einmal `Tsukiko‘ nannte. Mondkind? Dass sie eine Seishine war leicht zu erkennen, das wusste sie. Jeder Shinobi der grundlegendes Clanwissen hatte war einem des Symbols des Seishine Clans bekannt, welcher sich auf ihrem rechte Ärmel prägte. „Es war einmal vor langer Zeit… Tsuki no Kuni war früher ein armes Dorf am Festland, welches von Banditen kontrolliert wurde. Eines Abends ging ein Mädchen raus in den Tiefen Wald des Dorfes zu einem verborgenen See, der fast genauso rein war wie die Seele des kleinen Mädchens. Dort kniete sie sich wieder und betete zu den Göttern, dass sie ihr Dorf erlösen sollten und bat im Gegenzug ihr eigenes Leben an, als Opfergabe. Obwohl es verboten war in das Schicksal der Menschen ein zu greifen, setzte sich Tsukune über das Gesetz hinweg und vertrieb die Diebe und löste das Reich vom Festland, welches so zur Insel wurde und so schützte. Die anderen Götter waren verärgert über die Unvernunft von ihrer Schwester und versiegelten sie so in dem kleinen Mädchen, so dass sie zehn Jahre auf der Erde verweilen muss. Die rabenschwarzen Augen des Mädchen färbten sich mit einem Male in ein unendliches türkisblau, die zeigten dass sie die Göttin in sich trug, woraufhin sie nur noch Tsukune no Seishine genannt wurde, der Geist von Tsukune. Das junge Mädchen wuchs zu einer Wunderschönen jungen Frau an und war im Reich hochangesehen, kümmerte sich um die Menschen und wurde zum Tsukikage ernannt, so dass sie mit Tsukune im Geiste das Volk beschützen könne. Eines Tages verliebte sich die Schöne Frau und heiratete schnell, doch das letzte Jahr der Strafe von Tsukune nahte und so wurde die Aufruhr im Volk grösser, dass sie nachher wieder angegriffen werden, doch genau am letzten Tag auf der Erde, kam das Kind der Seishine auf der Welt und als Tsukune sah, das die Seele des kleinen Kindes genauso rein wie dass ihrer Mutter war, gab sie ihm ein Geschenk; das Hukemimegan. Soll es mit dem in der Lage sein für seine Familie und sein Volk zu kämpfen, dieses zu Beschützen und immer eine reine Seele der Hoffnung bleiben. Doch eine andere Legende besagt das Tsukune wenn man sie braucht wieder geboren wird und alles böse in ihrem strahlenden, ehrlichen Licht erlöschen wird, erkennbar durch die türkisblauen Augen, weiter als dass Meer…“ Naomi kannte diese Legende, sie kannte sie sogar sehr gut, sie liebte sie. Sie las sie immer bevor sie Zeit hatte, wenn sie nicht trainierte, wenn sie nicht schlafen konnte, die Legende die ihr das Leben rettete. Aber… Warum erzählte ihr die Frau überhaupt das? Langsam wollte sich Naomi wieder zu ihr wenden, doch der Platz war leer, als ob diese Frau niemals da war, sie sich nur eingebildet hätte. Der einzige Beweis für ihre Existenz war eine der blutroten Rosen, welche auf dem Boden lag. Sie war nach geschlossen. Aber die Frage des hübschen Mädchens blieb unbeantwortet, dennoch hatte sich etwas geändert. Sie fühlte sich erleichterter. Fühlte sich frei, war nicht mehr wütend, den etwas ist ihr klar geworden: Sie ist und bleibt eine Seishine, die Legende bleibt nur eine verwirklichte Sage, war nicht Real oder wirklich passiert, wer nur etwas das ihren Clan stärker erscheinen lassen soll. Dennoch stimmte die Legende teilweise. Die Seishine, genau wie das Mädchen in der Legende eines war, würden immer für die anderen da sein, sie beschützen. Und dazu müssen sie stark sein. Darum lastete so viel Druck auf den Schultern der Geister aus Tsuki no Kuni, den Naomi erfühlen will. Sie würde stark werden, blühen wie die rote Rose in ihrer Hand gedeihen wird, und den Menschen in ihrem Umfeld helfen, egal ab sie sie kennen würde oder nicht. Darum würde sie sich ändern, würde stärker trainieren, harter lernen und länger schuften. Um die zu beschützen, die Hilfe brauchen. Leise schloss sie die Haustür hinter sich und lehnte sich kurz dagegen. Sie war über einer Stunde unterwegs, dennoch hörte sie kein rum Gebrülle ihres Bruders was sie sich dabei gedacht hatte wie zu Hause. Noch immer hielt sie die rote Rose in einer Hand und drückte sie gegen ihre Brust, wo ihr Herzschlag regelmässig gegen ihren Brustkorb schlug. Mit leichten Schritten ging sie den Flur entlang, nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hatte und blickte kurz ins Wohnzimmer vorbei, da dort das Licht noch brannte, und ihr Herz setzte kurz aus. Usui lag da auf dem Sofa, quer über liegend und hielt in der einen Hand, die auf seinem Bauch lag mehrere ihrer alten Zeichnungen. Der Rest, welcher vorher verteilt auf dem Boden gelegen hat, lag nun auf dem Tisch und war säuberlich geordnet. Er hatte sie wahrscheinlich gesucht, so sahen seine Kleider wahrscheinlich aus. Leise holte sie eine Decke aus dem gegenüberliegenden Schrank und deckte ihren Bruder leicht zu. Irgendwie konnte sie nicht wütend sein, immerhin hatte er das gleiche erlebt und war deshalb aus Tsuki no Kuni gegangen, aber dennoch hatte er sie einfach alleine gelassen, zu schmerzhaft war das für sie um ohne einfach vergeben zu können, aber vielleicht könnte sie das einmal einfach vergessen und Neuanfangen, als Familie. Lautlos stellte sie die mit Wasser gefüllte Glas Vase aus dem Schrank auf ihren Nachtisch und stellte die Rose rein, die leicht im Schimmer des Mondlichtes, welches durch das Fenster schien, leuchtete. Ja, sie würde bald aufblühen. Kapitel 4: Ein ungeschliffener Diamant -------------------------------------- „Nun, du kannst dich selbst kurz vorstellen“, eröffnete ihr Sensei Iruka mit einer Handbewegung. „Mein Name ist… Naomi Seishine und gehe fortan mit euch in eine Klasse“, mehr wollte das brünette Mädchen auch eigentlich gar nicht mehr sagen. Sie fühlte sich unwohl, in diesem Raum voller andere Kinder, da sie gewöhnt war alleine trainiert zu werden. Ein leises Tuscheln ging durch den Raum, alle wussten nicht genau was sie von diesem gleichaltrigen brünetten Mädchen, mit den komischen blauen Augen denken sollten. Geistesabwesend, als ob es gar nicht hier sein wollte, schaute sie aus dem Fenster und hatte in einem monotonen Stil gesprochen. Selbst ihren neuen Sensei hatte dieses Mädchen am Anfang verwundert, als er mit Usui über sie gesprochen hat. „Iruka? Dürfte ich mit ihnen einen kurzen Moment lang reden?“ langsam drehte sich der Klassenlehrer zu dem blondhaarigen Anbu um, der mit einem ernsten Gesichtsausdruck gegen den Türrahmen gelehnt war. Natürlich kannte er den Seishine, den Reisswolf von Konoha, auch hatte er schon manchmal Missionen mit ihm bevor er zum Anbu aufgestiegen war. „Natürlich Usui, was kann ich für dich tun? Handelt es sich um deine Schwester? Gibt es Probleme?“, fragte der braunhaarige lächelnd nach, nachdem er sich auf seinen Stuhl fallen gelassen hat. Natürlich wurde der Chunin schon lange vorher informiert, dass der junge Zuwachs in seiner Klasse die kleine Schwester vom Seishine war, heute würde sie eigentlich in die Klasse kommen. „Nein, nicht direkt… aber ich hätte eine Bitte an euch“, elegant stiess sich der ältere Bruder vom Türrahmen ab und ging näher zu dem Lehrerpult heran, um sich mit beiden Armen ein wenig an zu lehnen. „Sie ist… ein wenig speziell, darum wollte ich sie fragen ob sie ein Auge auf sie werfen würden, da auch ich häufig auf Missionen sein werde. Ich weiss, es ist eine grosse Bitte, aber…“, Usui wusste nicht mehr weiter. Seit einer Woche war nun Naomi bei ihm, heute hatte er sie zur Akademie begleitet und wollte kurz mit dem Sensei reden, den er auch so schon gut kannte und auch vertraute, um seine Schwester zu schauen. Die Tage wo Naomi nicht mit Trainieren beschäftigt war, las sie alte Schriftrollen oder sorgte sich um den Haushalt. Nie hatte er gesehen dass sie raus unter Menschen ging und wenn doch, zusammen mit ihm, verhielt sie sich noch zurückhaltender als so schon. „Natürlich Usui, aber dürfte ich fragen, was an ihr so speziell wäre? Pure Neugier…“ Es interessierte ihn doch jetzt, er sah an die ausweichliche Art wie der Shinobi redete dass es ihm schwer fiel. „Sie ist sehr… Menschenscheu und abweisend, ausserdem übertreibt sie es häufig beim Trainieren und weigert sich dann selbstständig ins Krankenhaus zu gehen oder sich helfen zulassen, wenn man sie nicht auffordert…“, Usui wusste noch genau, wie er reagiert hatte als er die Schnittwunde an ihrem Unterarm sah, die sie nur mit einem Schulterzucken Beiseite genommen hatte. Jetzt wusste er was Usui mit abweisend gemeint hatte. Die Art wie sie sich bewegte, wie sie sprach oder einem in die Augen schaute, alles sah danach aus als ob sie es nicht selber machte, wie von jemand anderen gesteuert. „Nun, dann setzt du dich bitte auf den freien Platz neben Hinata“, sprach der Lehrer und zeigte mit einer Hand auf das blauhaarige Mädchen, dass durch die Aufmerksamkeit einen kleinen Rot Stich auf die Wangen bekam. Ein wenig verlegen schaute die Hyuuga Erbin auf das neue Mädchen, wendete aber ihren Blick schnell wieder ab. Irgendwie kam ihr das Mädchen komisch vor, genauso wie dem Rest der Klasse. Mädchen wie Ino oder Sakura sahen in ihr sofort eine Art Rivalin, denn sie war keines Wegs hässlich, was wäre wenn sich Sasuke für sie interessieren sollte? Dennoch war die Art, wie sich die Neue Bewegte oder sprach ungewohnt für die lebhaften, angehenden, Kunoichi. Irgendwie wirkte ihre Art einfach schwerelos, als wäre sie ein Geist oder nicht ganz bei Sache, darum machten sie sich weniger Sorgen um die Feindschaft. Jungs wie Naruto oder Kiba waren natürlich froh über den hübschen Klassenzuwachs, ordneten sie aber zu der schüchternen Sorte ein, da sie wenig sprach und nicht gerade Willenskraft ausstrahlte. Andere wie Shikamaru oder Sasuke interessierten sich schlichtweg nicht für die Neue. Aber sie hatten alle in einer Art unrecht mit ihrer Einschätzung. Naomi interessierte sich nicht für Bindungen oder Gefühle, weder war sie Schüchtern oder Willensschwach. Sie bewegte sich mit der Eleganz einer Seishine, der sie seit Beginn ihres Trainings belehrt wurde, leichtfüssig und elegant. Aber die beiden letzten Schüler hatten am meisten unrecht, den sie war alles andere als uninteressant, dass würden sie noch am eigenen Leibe erfahren. -:-:-:-:-:-:-:-:-:- »Unsinn…« dachte sich Naomi im geheimen und schob das Arbeitsblatt von sich. Sie war noch immer verwundert darüber, dass diese Klasse er von solch niedrigem Stand in ihrem Lehrplan war, dass sie jetzt etwas durchnahmen, was Naomi schon vor Beginn ihres Trainings wissen musste. Nun war sie schon wenige Wochen auf der Akademie und hatte sich schon an den Gedanken gewöhnt, dass sie jetzt nur Repetieren müsste und dachte deshalb schon an ihr Training am Nachmittag. Obwohl sie erst ein seit kurzer Zeit hier war, hatte sie in Usuis Augen grosse Fortschritte gemacht. Die Freie, ungezwungene Art zu trainieren, die sich die kleine Seishine hier leisten konnte, machte sich in ihren Erfolgen bemerkbar. Obwohl sie noch immer gleich hart trainierte, noch immer in selber Art ihr Taijutsu übte oder die ‚In‘ übte, nach immer verbissen die alten Schriftrollen ihres Clans studierte, merkte man, dass sie lockerer wurde. Sie begann, ihre Freiheit zu geniessen. Diese genoss sie vor allem mit der jungen Hyuuga Erbin. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die vor allem von Hinatas Schüchternheit und Naomis abweisenden Art kamen, konnten sich die beiden zu einer ziemlich verkrüppelten Freundschaft zusammenraufen. Hinata erkannte, dass hinter der Eisschicht, die rund um Naomi langsam zu schmelzen begann, ein recht liebevolles, nettes Mädchen war. Als sie einmal mit der Klasse auf dem Trainings Gelände waren um mit Wurfwaffen zu üben, kam sie auf die Blauhaarige zu die sich gerade mit Sakura unterhalten hat. „Hinata Hyuuga, oder?“, fragte Naomi mit ihrer kindlichen Stimme, dennoch zuckte die rosahaarige die bis dahin gesprochen hatte kurz auf. Die blauäugige war Sakura ein wenig unheimlich, am meisten wegen ihrer Art sich lautlos zu bewegen, dennoch hatte sie nichts gegen sie da sie wie es aussah nichts von Sasuke wollte und umgekehrt. Nachdem die Blauhaarige kur verlegen genickt hatte, sprach sie weiter. „Du hast doch das Byakugan, kannst du kurz mitkommen?“ Etwas zögerlich blickte das hübsche Mädchen erst zu Sakura, ging aber dennoch mit, unsicher bei der Vorahnung was die Neue mit ihr vorhatte, bis sie vor dem Waldrand stehen blieb. Ein leises Miauen war im Hintergrund der Naturmelodie zu hören. „Eine verletzte Katze ist im Wald und leidet, ich konnte sie nicht finden und mit deinem Byakugan wäre es kein Problem sie zu finden, oder?“, fragte die Seishine einstimmig. Natürlich hatte sie ein kleines Basiswissen über die berühmtesten Kekkei Genkai, und das Byakugan war nicht nur Berühmt, sondern berüchtigt. Ein wenig überrumpelt nickte die Hyuuga. Eine Katze? Die sonst sie lieblose und distanzierte Naomi sorgte sich um das Wohlergehen einer Katze? Aber sie würde ihr dennoch helfen, denn man konnte der Katze ihr Leiden deutlich anhören. Man hätte sagen können, das war die erste Mission der angehenden Kunoichi, die sie erfolgreich beendet haben. Im tieferen des Waldes hat Hinata das junge Kätzchen auf einem Baum entdeckt, wo es dank verstauchter Pfote festsass und ein wenig abgemagert war. Mit einem gezielten Sprung war die Brünette auf den Baum gesprungen, hat der Katze eine Hand ausgestreckt um sich beschnuppern zulassen. Zu Hinatas erstaunen, ist die Katze sofort in die Arme der Neuen gesprungen und so gingen sie zusammen zu Sensei Iruka zurück, der über ihre Aktion nicht schlecht gestaunt hat, den die Katze gehörte einer reichen Kauffrau in Konoha, die schon Geld auf das Finden der Katze ausgesetzt hat. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf den Lippen von Hinata, als sie zu ihrer Banknachbarin schaute, die nachdenklich aus dem Fenster blickte. Auf dem Blatt vor ihr hatte sie alle Einträge und Lösungen über Chakra und dessen Kontrolle säuberlich niedergeschrieben, sie war fertig, obwohl die meisten der Klasse noch nicht einmal bei der Hälfte waren. Natürlich wusste die Blauhaarige dass Naomi dieses Thema schon in ihrem alten Dorf durchgenommen hatte, dennoch war sie erstaunt über die Fähigkeiten und dass Wissen der Gleichaltrigen. „Seishine-San, wie ich sehe langweilt sie mein Unterricht, dann können sie uns ja an ihrem Wissen teilhaben lassen“, mit einer Kreide deutete Sensei Iruka auf die Tafel hinter sich, wo schon die Nummern der Fragen auf dem Blatt notiert waren und man die Lösung nebendran aufschreiben kann, damit die ganze Klasse korrigieren konnte. Auf dem anderen Teil der Tafel war ein Körper mit Chakralauf aufgezeichnet, wo man die wichtigsten Chakrapunkte einzeichnen muss, da diese wichtig für den Umgang mit Senbos oder im Taijutsu waren. Die ganze Klasse horchte auf. Den meisten unter ihnen war es mulmig auf die Neue zu sprechen, all das Wissen welches sie im Unterricht vorzeigte war verwunderlich, obwohl ihnen allen schon gesagt wurde dass sie schon länger dem Weg eines Shinobis belehrt wurde. Ohne ein Wort der Wiederrede stand Naomi auf und ging zum Pult vorne, um ihre Antworten nieder zu schreiben, nach dem sie Sensei Iruka die Kreide aus der Hand genommen hatte. Selbst der Lehrer war von den Fähigkeiten der jungen Seishine verwundert, am meisten über den Bericht des Trainings von Usui. Schon mehrere Male musste er Naomi schon richtig verarzten oder gar ins Krankenhaus schicken, weil ihm Verletzungen von ihrem sogenannten „Einzeltraining“ aufgefallen waren, die man eigentlich nur von harten Kämpfen kannte. Narben, Schürfungen und Platzwunden. All das hatte er in wenigen Wochen bei ihr schon gesehen. Das grösste war, als sie mit einem angeknacksten Handgelenk zur Stunde erschienen war. Aber er konnte sie, genauso wie Usui nicht davon abhalten, den man sah dass sie Fortschritte machte, wenn auch nur in einem langsamen Tempo. Lautlos legte Naomi die Kreide wieder die Kreide auf das Pult des Lehrers, machte eine kurze Verbeugung und ging wieder an ihren Platz um sich zu setzen, währenddessen die anderen Schüler die Antworten eifrig abschrieben oder korrigierten. Es war komisch, das alle angehenden Ninjas der Antwort von der Seishine vertrauten, ohne dess Zuspruch des Lehrers. Aber Iruka musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen dass alles richtig war. Er hatte einen ungeschliffenen Diamanten in die Klasse bekommen, einen, den Konoha bis zur Perfektion bringen wird mit der Hoffnung, dass sie es schafft, für ihr neues Heimat Dorf. Kapitel 5: Erster Spielzug -------------------------- Nachdem sie lange genug über ihren nächsten Schritt nachgedacht hatte, legte sie den Stein auf ein weiteres Feld ab und wartete den nächsten Zug ihres Gegenübers ab. Schon mehrere Runden hatte sie schon gegen den jungen Nara gespielt und obwohl sie jedes Mal bisher verloren hatte, schaffte sie es dass die folgenden Partien immer länger aus fielen als die vorher, was auch Shikamaru auffiel. Eigentlich wurden die Seishine Geschwister eher zufällig von Shikaku und Yoshino zum Abendessen eingeladen als sie Usui in der Stadt getroffen haben, dieser gleicher Hand gleich beschloss Naomi wieder aus dem Haus zu scheuchen. Nach anfänglicher Langeweile beim Essen, in der die junge Seishine nur hin und wieder nickte und in ihrem Essen stocherte, hatte sie mit ihrem Klassenkameraden doch einen Zeitvertreib gefunden. Shoogi. Es war ein neues Spiel für Naomi, sie kannte es nur vom Sehen, da es Grossmutter Hanaro manchmal zusammen mit Grossvater spielte, besass aber durch Training und lernen zu wenig Zeit um es selber zu erlernen. Auch war eine Tatsache, dass es wohl niemand mit ihr spielen würde, mit dem unfähigen Kind. Shikamaru hatte, nach dem ihn seine Mutter in ihrem üblichen Ton aufgefordert hatte mit ihr zureden, sie gefragt ob sie wüsste wie man das spiele, woraufhin sie nur den Kopf geschüttelt hatte und beifügte, sie würde es aber gerne lernen. Der Dunkelhaarige ahnte schon da eine nervenauftreibende Zeit für sich. Mädchen waren anstrengend, laut und sehr schlechte Verlierer, aber vielleicht hatte er auch Glück und sie würde schon nach den ersten par Zügen das Handtuch schmeissen. Obwohl er mit Naomi, die er von der Schule aus als distanziertes, emanzipiertes ruhiges Mädchen kannte, nicht geredet hatte, kannte er sich vorstellen dass sie eine sehr stille Persönlichkeit hatte und vielleicht durchhalten konnte, aber alle Mädchen waren doch gleich oder ähnlich gestrickt. Dan wurde der schlaue nachwuchs Shinobi eines besseren belehrt. Naomi hörte ihm aufmerksam zu, stellte keine dummen Fragen oder unterbrach ihn, hatte schnell die Grundlagen des Spieles kapiert und in dem Probedurchlauf satte 45 Minuten des Spiels durchgehalten. Was sehr gut für einen Anfänger war. Nach dieser Runde, hatten sie dann noch eine Partie gespielt, dann noch eine und noch eine. Jede einzelne dauerte länger als die vorher und war interessanter anzusehen. Naomi hatte sich manche Züge von Shikamaru abgeschaut und das erstaunte ihn, da sie diese verschieden anwendete und immer wieder neue Taktiken versucht. Anstatt wie andere Mädchen herum zu quengeln es wäre zu langweilig oder kompliziert, sass sie nur still dar und kontrollierte jeder ihrer Züge, sie beschwerte sich nicht einmal darüber falls sich Shikamaru etwas mehr Zeit nahm. Und obwohl sie jede Runde verlor, gratulierte sie ihm und stellte die Figuren zur nächsten Partie auf. Naomi mochte das Spiel. Der ruhige und geregelte Ablauf, die Konzentration die man dafür aufbringen musste um ein schönes Spiel starten zu können. Es erinnerte sie an einen richtigen Kampf. Man musste aufpassen, seine Verteidigung nicht schleifen zu lassen oder sich dem Gegner offen auf einem Präsentierteller zu servieren. Man muss jeden seiner folgenden Schritte zweimal zu überdenken und immer voraus zu denken, wie die Möglichkeiten des Gegners stehen, aber bei Naomi standen sie überausschlecht. Sie wusste vom Nara, ohne es testen zu müssen, dass er wirklich schlau wäre, wenn er nicht so faul wär. Aber ihm standen auch die Optionen offen, nicht trainieren zu müssen da er auch so von seiner Familie geliebt wurde, auch wenn es Yoshino nicht besonders zeigte. Man spürte den Zusammenhalt dieser Familie besonders stark. :-:-:-:-:-:-: Eins. Zwei. Eins. Zwei. Eins. Zwei. Eins. Zwei… Ein gleichmässiges Tempo, ein gleichmässiger Schritt, ruhiger Atem, kontrollierte Haltung. Naomi war ausser Haus gegangen um ein letztes Mal für den Tag zu trainieren. Immer wieder denselben Ablauf wie am Tag zuvor: In einem Umweg zu dem Trainingsplatz zu joggen, Aufwärmübungen, Taijutsu, Ninjutsu, Taijutsu, Chakraübungen und dann wieder zurück joggen. Ohne die Miene zu verziehen betrachtete sie die längliche Schürfwunde, die sich länglich an ihrem Unterarm entlang zog. Beim Training war sie unangenehm von einem Ast gefallen, die geringe Höhe führte dazu dass sie sich nicht retten konnte und deshalb unangenehm auf der linken Seite gefallen war. Es hatte unangenehm geknackst, dennoch hatte sie es nur schwach beachtet und die Übungen mit der linken Hand weiter gemacht. Der Verband, den sie nach dem Training locker um die Wunde gelegt hat, begann sich schon leicht rötlich zu färben und übel zu ziehen, doch sie sie war sich gewohnt an das Gefühl des Schmerzes. Langsam denkt sie sogar, dass es das einzige Gefühl war dass sie wirklich erreichte. Das Pulsieren einer frischen Wunde, der Duft trockenen Blutes, das ziehen eines geprellten Gliedes. All solche Dinge erinnerten sie daran, dass sie auch nur ein Mensch ist, keine Maschine die zum Kämpfen geboren wurde, egal wie sehr sie es auch wollte. Auch wenn ihr Usui viel Liebe zeigte und sich um sie kümmerte, egal wie viel Freude Hinatas schüchternes Lächeln auslöste, berührte sie das nicht wirklich und fühlte sich… falsch an. Leise öffnete sie die Haustür, obwohl sie sah das alle Lichter aus waren, wollte sie ihren Bruder nicht wecken, da es sicher wieder gewaltigen Radau wegen der Wunde geben würde. Bevor sie sich aber die Treppe rauf in ihr Zimmer begeben konnte, entdeckte sie einen kleinen grünen Notizzettel auf dem Flurschrank. -Anbu Mission Bin in 3 Tagen zurück- Unbewusst seufzte die junge Seishine unruhig auf. Sie hatte sich an den Gedanken gewöhnt einen Anbu als Bruder zu haben, mit dem Wissen das er jeden Tag bei einem Auftrag ums Leben kommen könnte. Es war nicht das erste Mal, dass er sie alleine im Haus laste, dennoch war es ein noch ungewohntes Gefühl im Haus in solch einer Stille zu erleben, den Selbst im Schlaf machte Usui einen gewaltigen Radau. Schnarch. Nachdem sie sich kurz geduscht, die schmutzige Wäsche versorgt hatte, Den Verband gewechselt und die Sachen für den morgigen Akademietag bereit gelegt hatte, lies sie sich ermüdet auf ihr gemachtes Bett fallen. Trotz des anstrengenden Tages war sie aus irgendeinem Grund nicht einmal ansatzweise müde. Genervt schnappte sie sich das Buch über verschiedene Angriffstaktiken im Kampf, den sie sich von den Naras ausgelehnt hatte. Heute würde es eine lange Nacht werden, auch für die Person, die Naomi durch das Zimmerfenster heraus beobachtete. :-:-:-:-:-:-:-:-:-: „Sie ist sehr willensstark und diszipliniert“ sprach eine samtige feminine Stimme im Hintergrund und blickte noch einmal durch das Fernrohr zu der jungen Seishine, die gerade auf ihrem Bett lag und las. „Aber sehr schwach“, meinte der Mann trotzig und nahm einen groszügigen Zug von seiner Zigarette. Er wusste nicht, was seine Chefin von einer Akademieschülerin wollte, die noch nicht einmal ein besonderes Kekkei Genkai hat. „Schwach, sondern falsch trainiert, mein Lieber“ „Hn?“ Meinte er desinteressiert und drehte sich zu der schwarzhaarigen Schönheit um, die sich provokant zu dem Fernrohr runter bückte. Mit einem Seufzer richtete sich Dunkelhaarige zu ihrem Partner um. „Mein Lieber… Wirft man einen ungeschliffenen Diamanten auf die Strasse, weil er noch nicht besonders glänzt?“ ein schelmisches Grinsen schlich sich auf das Gesicht der hübschen Frau, als sie den Blick des Mannes spürte. „Wenn du meinst… Aber ich sage dir, das wird nicht gut enden“ Mit einem letzten Zug zerdrückte er seine Zigarette und warf sie aus dem Fenster, wobei er einen letzten Blick zu dem Mädchen warf. Er hatte gar kein gutes Gefühl dabei… Kapitel 6: offene Wunden ------------------------ Fürchterlich juckte die frische Wunde am nächsten Morgen, jegliche Versuche der eigenen Behandlung nützten nichts. Schlussendlich hat sie einen einfachen, schlechtsitzenden Verband um ihr Handgelenk bis zum Ellbogen gebunden, damit es auch den Vormittag über hielt, doch Naomi war schon immer schlecht in Heiljutsus oder den Umgang mit Verbänden oder Heilmitteln. Schwerfällig hielt sie das Buch in der unversehrten Hand und betrat das Schulzimmer, in der sich schon manche Schüler versammelt hatten, in wenigen Minuten würde die Schule starten, dennoch ging sie geradewegs zu den Nara zu, welcher schläfrig seinen Köpf auf seinen Armen gebettet hatte. Sie konnte diese Nacht sehr schlecht schlafen und hatte kurzer Hand das Buch durchgelesen und sich Notizen gemacht, die vielleicht wichtig werden könnten. Dafür hatte sie jetzt Anzeichen ihrer Schlaflosigkeit im Gesicht, dennoch hellwache Augen. „Shikamaru, ich wollte dir das Buch zurückgeben und mich dafür bedanken, das ich es auslehnen durfte“, ihre Stimme tönte ein wenig gestelzt, dennoch sah der Junge Nara verschlafen hoch und betrachtete verständnislos das Buch, und nahm es nickend an. Hatte sie etwa die ganze Nacht durchgelesen? Aber gerade als sie sich umdrehen wollte und zu ihrem Platz ging, hielt er sie genau an dem Arm fest, wo sie sich gestern die Wunde hinzugezogen hatte. Kurz entglitten Naomi die Gesichtszüge und sie zog scharf die Luft ein, doch das geschah nur so kurz dass es fast unbemerkt geschah. Natürlich hatte der intelligente Nara den Verband unter ihrem Handschuh bemerkt und brauchte nur einen Augen wink um zu erahnen das er Selbstangebracht war und ziemlich schlecht. Da sie aber die Wunde gestern noch nicht gehabt hat, muss es schon etwas schlimmes sein dass sie es gleich verbindet und er kannte schon die Gerüchte über Naomis „Spezialtraining“, eiskalt, brutal und schmerzvoll. Und, es stimmte. Als der ganze Verband weg war, meinte Naomi das sie eine normale, leicht verheilte Narbe erblickt, doch Fehlanzeige. Stattdessen sah man dass die Wunde leicht aufgerissen war, Blut und Eiter langsam rausquälte und ein Teil des Arms leicht angelaufen war. „Scheisse… Naomi, warum hast du das nicht behandeln lassen?“ Ein Raunen ging durch den Raum als manche die Wunde entdeckten, doch Naomi zuckte nur mit den Schultern, nahm den Verband wieder zur Hand und wollte ohne weitere Umschweife zu ihrem Platz gehen, als das erwartete Unwetter ausbrach. Sensei Iruka. „Naomi, verdammt nochmal! Ich habe dir gesagt dass du wenn du dich verletzt richtig behandeln musst“ Die Brünette konnte die Worte ihres Lehrers schon in Gedanken mitsprechen, immer das gleiche Wenn und Aber. Mit einem Wink rief er sie nach vorne zum Lehrerpult und sah ziemlich genervt drein, es war ja nicht das erste Mal dass sie so ankam, und sicherlich auch nicht das letzte Mal. Vorsichtig betastete er die grob aufgerissene Wunde, bis er hoffnungslos aufseufzte und nach einem Stückpapier kramte. „Sasuke, da du fertig mit den Blättern für heute bist, begleitest du Naomi zum Krankenhaus und gibst der Schwester diesen Brief ab.“ In einer hastigen kringeligen Schrift beschrieb der Lehrmeister das saubere weisse Blatt, aber in so einer Schnelligkeit, dass Naomi nur einen kurzen blick drauf werfen konnte und die Worte >Kontrolle< und >Untersuchung< erkennen. Der jungen Seishine wurde jetzt schon mulmig zu Mute, den so konnte Krankenhäuser oder Medic-Nins nicht besonders gut leiden, vor allem wegen den schlechten Erfahrungen und Gewöhnungssache, die Wunden immer unbehandelt zu lassen. Man hatte sie schon manchmal gefragt ob es ihr nicht wehtun würde mit offenen Wunden und Schürfungen rum zu laufen, doch schon lange war Schmerz kein Gefühl mehr in ihr. Im ersten Jahr, als ihr Training begonnen hatte, hatte sie wegen den Schmerzen um geschrien. Im zweiten Jahr geweint und im dritten Jahr, war sie einfach nur still. Sie nahm die Härte des Trainings als Ausgleich zu der Lieblosigkeit, um den negativen Gefühlen nicht standhalten zu müssen und sie dafür in die stärke ihrer Schläge investieren zu können. Darum waren ihre Arme und Hände teilweise auch Taub auf Schmerz zu sprechen. Jahrelang musste sie auf den Trainingspflog einschlagen und was anfangs qualvoll und schmerzlich gewesen war, ist heute wie das Händeschütteln mit einem Fünfjährigen. Man spürt es kaum. :-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-: Schweigsam liefen die beiden nachwuchs Ninjas in den Strassen Konohas zum Krankenhaus. Der Uchiha Junge war mehr als genervt darüber, die schweigsame Neue ins Krankenhaus begleiten zu müssen, als wäre sie Rohware. Sie war schon Monate hier, also müsste sie doch schon wissen wo das Krankenhaus lag, gerade weil Sensei Iruka sie so oft dorthin geschickt hatte. Dieses Mal hatte wohl das Fass zum Überlaufen gebracht, denn er hatte so einen Gesichtsausdruck drauf, den der Lehrer nur hatte wenn Naruto Mist baute, und dass sollte schon was heissen. „Du bist vom Uchiha Clan, oder?“ Aus den Gedanken geholt blickte der Schwarzhaarige kurz zu seiner Klassenkameraden und lässt ein genervtes „Hn“ erklingen. Die Seishine blickte geistlos in die ferne und schien über etwas nachgedacht zu haben, denn das waren die ersten Worte die sie mit ihm wechselte. „Dann musste du das Sharingan haben. Wie oder wann hatte es sich den bei dir aktiviert?“ Naomi dachte wieder an ihr Training, sie wollte es endlich schaffen ihr Kekkei Genkai zu beherrschen, auch wenn sie gerade etwas tat, was sie noch nie gemacht hatte. Jemanden um Hilfe zu bitten. Aber sie bat ja auch indirekt gar nicht um seine Hilfe, sondern nur um Tatsachen und Tatsachen kann man erläutern. Die Brünette dachte sich insgeheim etwas dabei, mit dem schweigenden Uchiha ein >Gespräch< anzufangen, wenn man es so nennen darf. Obwohl sie selbst eine eher distanziert und mit wenigen Worten auskommt, interessierte es sie einfach wie es in anderen Angesehenen Clans in einem anderen Dorf abläuft. In Tsuki no Kuni ist es ihr Clan. In Hi no Kuni der Uchiha und der Hyuuga Clan. Von Hinata hatte sie schon viel über die Verhältnisse in ihrer Familie belehrt, über die Zweigfamilie und darüber, dass sie eigentlich den Clan übernehmen sollte, ihre jüngere Schwester aber talentierter war und sie somit ausgestossen wurde. Naomi kannte dieses Schicksal: Wegen Schwäche aus der eigenen Familie verband. „Es wurde noch nicht aktiviert.“ Meinte er nach langem hin und her und schloss wütend die Augen. Wieder so ein Mädchen, welches um Aufmerksamkeit herrscht. Es war ihm schon vor sehr langer Zeit verleidet, immer zwischen den Zankereien der anderen Mädchen aus ihrer Klasse und den Fragen zum Essen, doch am meisten dass sie nicht kapierten das er sich einfach nicht für sie interessierte. Und Naomi war wohl auch so ein Mensch. Drängte sich mit ihren Leistungen und Verletzungen immer in den Vordergrund der Aufmerksamkeit, nur um Zuspruch oder gespielte Sorge zu bekommen. Erst hatte er ein wenig Respekt vor der Neuen, dass sie auf eigener Hand so Hart trainierte was eigentlich untypisch für Mädchen war, andererseits hielt er sie für vollkommen unfähig, wenn sie sich schon so oft verletze. Wahrscheinlich wieder eines dieser Weiber, welche das Theoretische im Schlaf aufsagen können, aber wenn es darum geht es auszuführen scheitern. Vorsichtig blickte er kurz zu der Blauäugigen, welche mit einem Nachdenklichen Blick das Krankenhaus, welches am Ende der Strasse stand anvisierte. Kein Rotschimmer, wie bei anderen Mädchen erstreckte sich über ihre blasse Haut, nur eine Denkerfalte zierte ihre Stirn leicht, unerkenntlich. Hatte sie sich wirklich für sein Kekkei Genkai interessiert? Wollte sie wirklich nicht nur ein wenig Aufmerksamkeit oder ein Gespräch führen? Die Seishine verwirrte Sasuke vollkommen. Anfangs so uninteressant, begann er, dass stille Mädchen im Auge behalten zu möchten. :-:-:-:-:-: Naomi lies sich schweigend von der Krankenschwester den Rücken abtasten, die sie untersuchte. Sensei Iruka hatte es wohl verordnen lassen, damit sie nicht noch mehr, unbehandelte Wunden versteckte. Die Brünette lies es ohne das Gesicht zu verziehen über sich ergehen, obwohl so viel Körperkontakt und Fragerei ungewohnt für sie gewesen war. Der Uchiha war, nach dem er sich vergewissert hatte ob sie den Rückweg auch alleine schaffe, wieder zurück zur Akademie um nicht zu viel Stoff zu verpassen, was Naomi nicht besonders viel ausmachte. Nach den letzten Blut- und Chakraabnahmen, konnte sich Naomi ihr Oberteil wieder überziehen und verabschiedete sich von der Krankenschwester, die sie mit einem leicht traurigen, schrägen blick betrachtete, was Naomi nicht weiter störte. Die verwundete Hand war gesäubert und desinfiziert worden, dann nach säuberlich mit einem Harten und geschickten Griff verbunden worden. Ein leises Seufzen entwischte der jungen Krankenschwester. Hoffentlich bestätigten die Tests nicht ihre Vorahnung… Kapitel 7: Stille Wasser ------------------------ Still lauschte Naomi dem beruhigenden rauschen des naheliegenden Flusses währendem sie in Zeitluppe die eleganten Kampfbewegungen der Seishine übte. Den linken Arm leicht schräg nahe beim Gesicht haltend, den rechten im Bauch gebiet gegen oben gehalten und beide Hände zu leichten offenen Fäusten geballt. Die Beine in einer lockeren offenen und stabilen Kampfposition. Wie in einem schönen Tanz, bewegte sie sich im Rhythmus des Wasserrausches, liess ihre Arme ohne unnötige Bewegungen um ihren Körper schweben und ihre Beine im gleichen Takt mit gleiten. Würde man die kleine Seishine nicht kennen, könnte man wirklich meinen sie würde einen schönen Tanz aufführen, da sie wirklich eine zierliche, trainierte Figur besass und ein hübsches Gesicht. Doch würde man die einzelnen Bewegungen genau beachten, erkannte man den tödlichen Hintergrund. Wenn man die ganzen zierlichen Bewegungen, die die kleine Seishine mit so viel Selbstbeherrschung und Konzentration ausführte, in einer schnelleren Fassung abspielen, in der es gewohnt war, erkannte man die einzigartige Kampfart der Seishine, den es hatte einen Grund dass man sie auch die Mondtänzer nannte. Naomi genoss die Ruhe, die sie an dieser kleinen Lichtung fand. Sie hatte dieses Trainingsgebiet zufällig beim Joggen im Wald entdeckt. In einem tieferen Abteil im Wald, hinter dem Kampfplatz, lichtete sich das dichte Gestrüpp und zeigte ein kleines verwüstetes Gelände, Gras wich an den meisten Boden kahler Erde, zertrümmerte Felsen lagen am Flussrand, und an den angrenzenden Bäumen hingen mehrere Treffübungen, die ziemlich mitgenommen und alt aussahen, wie die gesamte Umgebung. Wahrscheinlich ein längst vergessener Trainingsplatz eines Shinobi, welcher selbst die Idylle dieser Gegend genossen hat. Einfach nur Ruhe, genau das brauchte sie. Doch durch die ganze Konzentration, die sie auf ihre Bewegungen lenkte, bemerkte sie nicht, dass sich ihr ein nicht ganz fremdes Chakra näherte. Der gleichaltrige Junge hatte sofort bemerkt, dass jemand auf seinem Trainingsgelände war, denn trotz seines jungen Alters hatte er einen feinen Chakrasinn. Schnell unterdrückte er sein Chakra, um den Eindringling nicht aufzuscheuchen, er wollte nämlich genau wissen wer seinen geheimen Platz nutzte. Vorsichtig näherte er sich mit dem Geschick eines lautlosen Ninjas der kleinen Lichtung, konnte aber durch das Gestrüpp noch keinen klaren Blick auf seinen Gegner erhaschen und umgriff den Kunai fester. Beinahe lautlos bewegte er sich durch das dichte Gewächs, bis er kurz innehält. Auf seiner Lichtung stand ein zierlich gebautes Mädchen, wahrscheinlich in seinem Alter, dennoch wirkte es sehr jung. Ihre Augen lagen Geschlossen, Ihre Arme tanzten in einem gewällten Schritt um ihren Körper und ihre Beine bewegten sich in einem Rhythmus dazu. Würde man kein Ninja sein, oder ein ziemlicher Idiot, würde man es wahrscheinlich für einen Tanz halten. Aber es war ein sehr tödlicher Tanz, die der Schwarzhaarige bemerkte, da er sowohl ein Ninja, aber kein Idiot ist. Ihr dunkelbraunes Haar war zu einem lockeren Zopf gebunden und wirbelte im Takt zu ihren Bewegungen schwerelos im ihren Körper. Irgendwie wirkten diese Einfachen Schritte gleichzeitig sinnlos, als auch zeitlos. Der Rest ging ganz schnell. Mit einer nahtlosen Bewegung ging sie auf einmal in einer stabilen Kampfposition, ging in die Hocke und griff in die kleine Kunaitasche, um eine der Waffen raus zu holen. Aus dem Instinkt heraus wich der Neuankömmling dem fliegenden Geschoss aus, welches sich gleich in einen Baum bohrte und dort kurz wackelte. Schnell richtete er sich auf, und warf ein wenig sauer einen Blick auf das nun leere Feld, als er schon eine leichte Chakra Präsenz hinter sich spürte. Bevor ihn der zweite Kunai erfasste, diesmal in der handgeführt und nicht geworfen, griff er der hinter ihm stehende Person ans Handgelenk und warf sie, mit grösster Leichtigkeit über den Rücken. Der Anfang eines wohl nie endenden Kampfes. Wie es wohl geendet hätte, wäre dieser Kampf nie stattgefunden? Es wäre eigentlich so leicht gewesen, diesen Kampf zu beenden, die Unklarheiten auf zu klären, dennoch sagte keiner der beiden Clanabkömmlinge ein Wort, sondern kämpften. Kämpften, als gäbe es kein Morgen. Ohne des Wissen, dass das nicht der letzte Kampf sein würde, aber der bei weitem leichteste. Naomi hatte ihren Angreifer bei direkten Angriff erkannt, dennoch griff sie weiter stetig an, da er es auch tat, ohne ein zögern. Aber warum sollte sie auch zögern, er beutete ihr nichts, so würde es auch sicherlich bleiben. Natürlich würde sie den letzten Uchiha nicht gleich umbringen, aber sie wollte ihn belehren, das sie es nicht mochte nach spioniert zu wurden. Sasuke erkannt jetzt das Mädchen aus seiner Klasse, welches eigentlich immer so zurückhaltend und schwächlich erschien, aber jetzt mit grosser Professionalität gegen ihn einem Taijutsu-Kampf austrug, und dabei nicht einmal besonders schlecht da stand, für ein Mädchen. Mit einem leichten ziepen im Rücken landete Naomi wieder einmal, nach ein langen Kampf auf den Boden und keuchte leise auf, bevor sich der Griff um ihren Kunai festigte, sie sich abrollte und diesen in einer Abwehrstellung von sich hielt. Noch immer halb auf dem Boden sitzend, beachtete sie den Uchiha genauestens, welcher genauso in einer Abwehrstellung stand, diese aber weitaus lockerer hielt. Die junge Seishine war noch völlig ausgeleiert von ihrem bisherigen Training, da auch so leicht aussehende Schritte viel Konzentration und Ausdauer beanspruchten. Dieser Kampf war fordern, aufregend für die beiden nachwuchs Ninjas. Der schnelle Impuls ihrer Herzen, die kleine Steigerung des Atmens, der Adrenalin durch die Adern und die Befriedigung, wenn man etwas richtig gemacht hatte und den Gegner, wenn auch nur kurz, auf dem Boden sah. Auf einmal wurde seine Abwehrposition lockerer, er liess die Arme sinken und liess seinen Blick noch einmal kurz über seine überforderte Gegnerin, die keine Anstalt machte ihre Stellung aufzugeben. „Das ist mein Trainingsplatz“ Es waren einfache Worte, dennoch brauchte Naomi kurze Zeit um sie zu verarbeiten und ein zu ordnen. So zum Thema: Unbenutzter Trainingsplatz. Ein wenig träge liess sie ihre Arme fallen und erhob sich so elegant wie möglich vom Boden ehe sie den Kunai wegpackte und sich zu dem Uchiha drehte, welcher noch immer regungslos dar stand. Seine Atmung und der Herzschlag hatten sich wieder beruhigt, des Glitzern in seinen Augen wich einer Starre und sein Körper war wieder entspannt und locker, dennoch bereit für jeden Überraschungsangriff. Dann tat seine Klassenkameradin aber etwas Unerwartetes für ihn. Sie machte eine kurze Verbeugung. „Ich wusste nicht, das dies dein Platz ist, ich werde natürlich sofort gehen.“ Mit diesen Worten verschwand sie im Gestrüpp, wo sie schon nach wenigen Sekunden spurlos verschwunden war. Mit einem kleinen Kopfschütteln wendete er sich dem verwüsteten Platz zu. Seltsames Mädchen… Ein wenig gehetzt sprang Naomi durch den Wald und konzentrierte sich auf den Kampf. Sie war noch viel zu schwach. Aber sie würde stärker werden, und diesen Uchiha besiegen. :-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-: Frisch aus der Dusche gekommen, legte sie sich das Handtuch um den Hals und wickelte ihre noch nassen Haare zu einem Dutt. Die schönen saphirfarbenen Augen richteten sich schnell zu der Uhr an der Wand, welche gerade 17 Uhr anzeigte. Bald würde Usui nach Hause kommen und würde darüber meckern, dass sie wieder trainieren war, aber bis dahin würde sie erst mal das Essen anrichten. Aber dennoch plagte sie ein ungutes Gefühl… Kapitel 8: gefundenes Glück --------------------------- „Ich bin wieder zu Hause!“, rief der Blondhaarige deutlich in die Wohnung, erwartete aber keinen Rückruf von seiner kleinen Schwester. So war sie nun mal einfach nicht, und er würde es auch nicht ändern wollen. Mit einem scheppern schmiss er einen abgenutzten Beutel in sein Zimmer, in welchem sich seine Uniform befand, schloss aber die Tür wieder zu und ging Richtung Wohnzimmer, wo ihn seine kleine Schwester schon freunden strahlend erwartete. Mehr oder weniger. Vor Freude strahlte sie nicht wirklich, auch sah sie nicht aus als ob sie ihn wirklich erwartet hätte. Sie sass in einem lockeren Schneidersitz an der Veranda zum Garten, mit einer ausgebreiteten Schriftrolle auf dem Schoss und einer dampfenden Tasse auf der Seite und den Kopf gegen die Hand gelehnt. Und vor allem vollkommen in den Text vertieft. Dir auch einen guten Abend, Schwesterherz“, meint er schmunzelnd und lehnt sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen und beobachtet die kleine Seishine, welche aus ihrer starre erwachte. Wie frisch aufgestanden schüttelte sie kurz den Kopf, besah sich die Umgebung und blieb bei Usui stehen und nickte ihm kurz zu. „Entschuldigung, ich habe dich nicht gehört“, damit wendete sie sich wieder ihrem Text zu, sprach aber weiter: „Essen steht auf dem Herd“ An das Desinteresse seiner Schwester gewöhnt, ging Usui mit eleganten Schritten in die Küche, wo zwei zugedeckte Töpfe standen. Die ganze Küche roch ein wenig nach leckerem Curry, was sich auch bestätigte, als er in die Töpfe sah. Aber er sah auch, dass sie noch nichts gegessen hatte. „Nee-San, willst du auch etwas essen?“, fragte er und streckte den Kopf durch den Türrahmen und beobachtete, wie sie nach einer neuen Schriftrolle griff und gleichzeitig etwas in einem kleinen Buch notierte. Mit einer geschickten Bewegung, öffnete sie die neue Rolle, legte das Buch beiseite und richtete das neue Lehrmaterial auf ihrem Schoss wieder hin, dass sie problemlos wieder lesen konnte. Noch immer sass sie in einem geraden Schneidersitz und streifte sanft mit der linken Hand die bereits gelesenen Textzeilen nach. „Ich wollte erst diese Schriftstücke durchlesen, bevor ich mir was zu essen genehmige“ und wendete sich wieder mit ihrer gesamten Konzentration wieder dem Material vor ihr widmete. Der ältere Bruder zog eine Augenbraue hoch. Bekamen sie etwa so viel auf in der Akademie? Nein, sicherlich lernte Naomi wieder voraus und hatte sich Schriftrollen aus der alten Bibliothek geholt. Nahezu lautlos näherte er sich seiner Schwester und schaute ihr über die Schulter. „Doton-Jutsus?“ liess er erstaunt die Überschrift und bemerkt auch jetzt die unter ihr detailliert beschriebene Ausführung von verschiedenen Erd-Jutsus. Doch die meisten wären des wirklich schwierigeren Ranges und wirklich viel zu hochgestellt für einen Akademie-Schüler, also für Konoha Verhältnisse. Als sie die klar dunkle Stimme ihres Bruders vernahm, drehte sie sich aus einer gleitenden Bewegung zu ihm um und blickte ihm in die Augen, die er auch wieder auf sie gerichtet hat. Wieder erkannte er, wie sehr sie sich in den Monaten geändert hatte, wo sie hier war. Die vorher so leblosen und leeren Augen, strahlten jetzt etwas Unnahbares aus, entschlossenes. Kurz bewunderte er die schönen blau, leicht ins türkis gehende Augen seiner kleinen Schwester, welche langsam, aber sicher wieder ihren früheren Glanz zurück erhielten. Auch das ihr Gesicht hatte keine leblose Fassade um sich herum, immer sah man sie seit kurzem leicht lächeln, dennoch noch immer zu kurz für ein so junges Kind. Aber jeder braucht Zeit. Die Entschlossenheit in ihren Augen schien Usui richtig zu ersticken. Erst wollte er ihr die Schriftrolle wegnehmen und ihr erklären, dass diese noch viel zu schwer für sie wären, doch jetzt. Ein leises Seufzen entwich dem Achtzehnjährigen. Jetzt, wenn sie nur wüsste was sie mit ihren hübschen Augen alles mit einem Menschen anstellen konnte. Mit diesen reinen, unschuldigen, doch im tiefen zerbrochenen und schamlosen Blick. „Komm, wenn wir gegessen haben, erkläre ich sie dir.“, wartend schreckte er seine Hand nach ihr aus, um ihr auf zu helfen, die jedoch misstrauisch von ihr betrachtet wurde. Geschickt drehte sie die Schriftrolle wieder in ihre Form und liess sich helfen ein wenig Ordnung in ihrem Notizen Chaos zu bringen. Nachher liessen sie sich das leckere Essen schmecken. :-:-:-:-:-:-:-:-:-:-: Unruhig wälzte sich das brünette Mädchen in ihrem Bett herum, doch sie konnte einfach nicht einschlafen. Schlussendlich drehte sie sich auf den Rücken, schmiss die Decke zu Boden und wischte sich mit der Hand kurz über die Stirn. Es war ungemein heiss, obwohl es schon spät nach Nachtruhe war und erst vor ein paar Wochen die Winterzeit geendet hat. Dennoch war der jungen Seishine ungeheuer heiss. Kurz liess sie ihren Blick durch ihr einfach eingerichtetes Zimmer schweifen und blieb am Fenster hängen. Heute war eine Vollmondnacht. Ihr Zimmerbefand sich in einer sehr schönen Lage, so dass das Fenster perfekt lag und das Licht des Strahlenden Mondes Einlass gewährte. Als sie auch geräumige Zeit später nicht einschlafen konnte, fasste sie den Entschluss noch einmal raus zu gehen und ein wenig joggen zu gehen, den Kopf frei zu kriegen, den irgendwie herrschte in ihrem Kopf grosses Treiben, obwohl nichts Besonderes bevorstand und auch nichts passiert war, welches die Aufregung nötig hätte, aber sie beliess es bei den sinnlosen Gedanken und schlüpfte in lange Jogginghose, Sweatshirt und Ninjaschuhe. Nach dem sie einen kurzen Zettel für Usui geschrieben hatte, falls er wach würde, trat sie aus dem Haus und genoss dem frischen Nachtwind, welcher ihr entgegen schlug. Genüsslich zog sie die frische Luft ein und begann damit, ein paar kurze Dehnübungen zu machen, bis sie anfing zu laufen. Sie machte ihre übliche Runde, vom Haus aus über den Rand der Stadt, die Treppe rauf zum Hokagefelsen und von dort aus aussen herum wieder runter bis sie wieder beim Haus zurück. Gerade als sie die Treppe verliess, welche zum Hokagefelsen rauf führte, hörte sie ein verdächtiges Geräusch vom Wald aus. Ein wenig nachdenklich stützte sie sich an ihren Knien ab und beruhigte ihre Atmung, um lauschen zu können um was es sich bei den Geräuschen handeln könnte. Ein Klirren, dann ein dumpfer Aufprall. Trocken schluckte sie und spürte, dass ihr Hals ungemein gereizt war und schaute in den Himmel hinauf. Graue Wolken waren vorbei gezogen und bedeckten fast den gesamten Himmel, der Mond war nur noch zur Hälfte zu sehen und strahlte ein wenig sanfter herunter. Es würde wohl bald regnen. Eigentlich sollte sie jetzt versuchen auf schnellster Art und Weise nach Hause zu kommen, um nicht nass zu werden, aber ihre Neugier war stärker. Mit sicheren Schritten, noch immer im Jogging Tempo näherte sie sich dem Waldrand, erhöhte ab dort aber ihr tempo, zog sich bei einem niedrigen Ast auf den Baum und sprang so von Baum zu Baum. Immer schneller näherte sie sich der Quelle des Lärms und spürte bald ein sehr starkes, aber auch ihr sehr bekanntes Chakra. Und auf einmal wusste sie wer es war, und was er hier machte. Aber warum, trainierte er in dieser Urzeit? Ein wenig verwirrt blieb sie auf einem Ast stehen und lehnte sich leicht gegen den dicken Stamm, da ihre Beine vom dem ganzen Geläufe langsam anfingen zu ziepen. Auch das ziehen in ihrem Hals war zu einem kratzen geworden, welches ihre Stimmbänder strapazierte. Eigentlich wollte sie nicht mehr zu dieser Lichtung gehen oder ihm gar über den Weg laufen, aber sie wollte etwas trinken und ohne würde sie den restlichen Weg, bei dem bestehenden Wetter, nicht wirklich schaffen. Elegant sprang sie von dem Baum runter und lief in einem trabenden Schritt zu der Lichtung und spürte, kurz bevor sie sie betrat, dass auch er gemerkt hatte dass jemand näher kam. In einer lockeren Position, mit einem Kunai in der Hand eine der Zielscheiben anvisierend, hatte sie nicht angeblickt. Als sie aber den ersten Schritt auf die Lichtung wagte, drehte er sich in einer fliessenden Bewegung um und warf den Kunai in ihre Richtung. Kurz bevor er neben ihr in den Baum gerammt werden sollte, stoppte sie ihn aber indem sie im am Griff packte. Es kehrte kurz stille ein, in der sie sich gegenseitig musternden. „Was willst du hier?“, fragte er in einem kalten Befehlston, der aber spurlos an seiner Klassenkameradin vorbei ging. Diese erwachte aus ihrer Starrphase und ging mit betretendem Schritt auf den Fluss zu, um sich einen Schluck zu genehmigen. „Trinken“ sagte sie noch mit einer seltsam heisseren Stimme und ging in die Hocke, um sich Wasser zu schöpfen. „Und was machst du um diese Uhrzeit hier?“, es wäre eigentlich in normalen Falle eine reine Höfflichkeitsfrage, sie wusste das der Uchiha hier trainierte, aber sie interessierte es eher warum? Wenn sie an dieses kleine Gespräch jetzt zurückdachte, weiss sie gar nicht mehr so Richtig, über was sie sich unterhalten haben die Zeit. Aber dies war der Zeitpunkt, an dem sie zum ersten Mal ein Anständiges Gespräch mit ihm geführt hatte, ohne misstrauen oder Ignoranz, die beide eigentlich an den Tag legten. Sie wusste auch nicht, warum sie ein zweites, oder drittes Mal dorthin gegangen ist, oder das fünfte oder sechste mal. Sie taten es einfach und er auch. Beide störten sich nicht daran, dass der jeweils andere Anwesend war. Manchmal trainierte sie unabhängig von ihm, manchmal nahm sie sich einfach eine Schriftrolle mit und lernte bei schönem Wetter. Manchmal redeten sie auch normal. Oder sie beobachtete ihn bei seinem Training. Sie wusste nicht, warum, aber es faszinierte sie einfach das er immer und immer wieder trainierte obwohl er seine Jutsus und Waffen einwandfrei beherrschte, vor allem über dem Niveau eines Akademie Schülers oder Genin. Ihm machte es auch nichts aus, das er jetzt eine Trainingspartnerin hatte, im indirekten Sinne. Sie war weder aufdringlich, noch sehr gesprächig oder ängstlich. Wenn sie da sass und ihm beim Trainieren eines Feuer-Jutsu beobachtete, merkte er genau wie sie seine Bewegungen analysierte und dann bei einem Kampf gegen ihm anwendete in dem sie genau weiss wann er was machte. Es war irgendwie faszinierend zu sehen, dass sie eine Bewegung nur einmal sehen musste um zu wissen, wie man sie abwehren konnte. Sie war keine grosse Ninjutsu oder Genjutsu Anwenderin, doch bei Taijutsu konnte sie locker mit ihm mithalten oder beim Zielen, dass was sie konnte beherrschte sie ohne Probleme. Mit der Zeit die sie beiden zusammenkämpften, steigerte sich auch die Länge der Auseinandersetzungen wurde immer harmonievoller und angepasster. Die kleinen Gespräche, die sie führten, handelten meist über das Dasein als Shinobi oder Kunoichi, dessen Waffen oder Aufträge. Zwar haben sie noch nie über etwas Privates Gesprochen, würden sich gegenseitig nie als Freunde oder Kameraden bezeichnen, dennoch verband sie etwas. Der Wille, sein Ziel zu erreichen. Kapitel 9: Gleichberechtigung? ------------------------------ Ein Seufzen entrinnt der Kehle der jungen Seishine. Es war heiss für diese frühe Sommerzeit. Verdammt heiss, viel zu heiss. So hatte sich die brünette gleich nach dem Schulschluss auf die Veranda mit einem Buch gesetzt, fächelte sich Luft mit einem roten Fächer zu und genoss die kühle des Kalten Getränkes aus ihrer Flasche, die sie aus dem Kühlschrank geholt hatte. Aber dennoch, war es viel zu heiss. Mit einem letzten Versuch das Buch in einem Zug durchzulesen, legt sie sich das Glas Wasser mit Eisstücken an die Stirn und konzentriert sich auf die klein bedruckte Fläche mit der Geschichte eines alten Shinobis und sehr Lehre, doch durch die schwüle Hitze schien alles zu verschwimmen. Mit einem ablassenden Zischen legte sie das Buch auf die Seite, mit einem Lesezeichen drin, starrte es kurz böse an, schloss aber kurz danach ihre schönen Augen und lehnte sich der Hitze erlegen gegen die Wand hinter ihr, die im Vergleich noch recht kühl war und wedelte ein wenig stärker mit dem kleinen Fächer. Doch… es war noch immer unerträglich heiss. Ihr Blick schweifte durch die Tür ins Wohnzimmer zur Uhr, welche gerade circa 14 Uhr anzeigte. Sie könnte sich langsam parat machen. In einer halben Stunde wäre sie mit Hinata in der Stadt Mitte verabredet, um fürs Tanabata einzukaufen, da beide noch einen Kimono brauchten. Ein Seufzen entwich Naomi. Wie zum Teufel hatte sie sich bloss überreden lassen an so ein unnötiges Fest zu gehen. Doch der Blick, mit dem die junge Hyuuga gefragt hatte, war einfach zu Herz erwärmend, selbst für die sonst so abgehärtete Naomi. Aber aus irgendeinem Grund freute sie sich auch schon auf die Festlichkeiten. Es würde ihr erstes, offizielles Dorffest sein, das sie besuchen würde, mit ganzem Drum und Dran. In den Strassen fing man schon alles mit verschieden farbigen Girlanden, Laternen und verschiedenen Stände. Obwohl sie den beengenden Menschenmassen lieber umgehen wollte und sich nicht so darauf freute sich zwischen den Leuten zu quetschen. Aber was tat man nicht alles für Freunde? Ein kleines Lächeln umspielte die zierlichen Lippen der jungen Seishine. Ja, Freunde. Sie hatte es zwar nicht erwartet, dennoch hatte sie sich hier eingelebt, ein zu Hause gefunden. Sie hatte nicht viele Freunde oder Menschen die sie mochten, aber sie war zufrieden mit dem, was sie hatte. Hinata Hyuuga, das eigentlich überaus schüchterne Mädchen, welches eine Schwäche für den Fuchsjungen aus unserer Klasse entwickelt hat. Naomi wusste, dass die Blauhaarige früher ein wenig Angst vor Naomi hatte, da diese sehr abweisend war und desinteressiert, aber irgendwie entwickelte sich ein band zwischen sie. Hinata bemerkt, dass man mit der Seishine wundervoll über alles reden konnte, da sie eine sehr direkte und schlaue Art besass, auch wenn ihr vieles aus dem normalen Leben sehr fremd war. Vor ein paar Wochen waren sie ein Eis essen gegangen, da sie die unerträgliche Sommerhitze langsam ausbreitete. Wie ein kleines, neugieriges Kind hatte die Brünette auf das Dessert runter geschaut und es eingehend betrachtet, bevor sie einen Bissen nahm. Es war ihr erstes Eis, da es so etwas in Tsuki nicht grossartig gab. Die Hyuuga konnte nur leicht kichern, beim Anblick der sonst so ersten Klassenkameradin. Auch fand sie in dem jungen Nara einen guten Freund. Obwohl Shikamaru nicht wirklich ein wahrer Frauenversteher war, eher das Gegenteil war der Fall, konnte er mit Naomi die Stille geniessen. Manchmal kam sie zu ihm nach Hause wenn ihr Bruder nicht da war, ass bei ihnen und Spielte eine runde Shoogi, ohne zu Ende eingebildet zu sein weil sie verlor. „Für meine Untalentierte Art hat doch das Spiel nichts dafür“, hatte sie mal gesagt, hatte ihm kurz zugelächelt und wieder die Figuren aufgestellt, um eine Revanche zu erlangen. Frisch geduscht in einem weissen Top und schwarzen dreiviertel Hosen nahm sie den kleinen Beutel Geld, den ihr Usui bereitgelegt hatte, verliess sie das Haus und machte sich auf den Weg ins Zentrum, um dort auf Hinata zu warten. Mit einem kurzen Lächeln verabschiedete sie sich von ihrem Bruder, der Lächelnd in der kühlen Küche sass und in einer Zeitung las. Es herrschte grosser Tumult in dem Ninja-Dorf, viele Familien trafen letzte Vorkehrungen für das grosse Fest das bevorstand und stürmten die Türen der verschiedenen Läden ein. Bei diesem Bild entwich der stolzen Seishine ein Seufzer, wie sensibel doch manche Menschen auf solche besonderen Tage reagierten. Hier machte man grosses Strassenfest, feierte, trank und genoss die Feier. In Tsuki waren die meisten Menschen eher verschlossen, feierten Familien intern und achteten auf die Traditionen, die hier fast in Vergessenheit geraten waren. Naomi hatte schon Erfahrungen damit gemacht. Meist musste sie nur aufrecht da sitzen, still schweigen und der Familie keine Schande verbreiten, häufig ass sie auch einfach nichts sondern sah den anderen dabei zu, wie sich die Ältesten mit ihrem Vater über den Clan unterhielten. So gesehen könnte man auch sagen, gab es in ihrem Dorf keine grossen Feste. Auf die Hyuuga musste sie nicht lange warten, den die Stand schon bereit und aufgeregt in der Dorfmitte und begrüsste sie mit einem Lächeln, bevor sie Naomi in den erst besten Kimono Shop schleppte. Etwas zögerlich, liess die Brünette ihre erste Shopping-Tour über sich ergehen und probierte der Hyuuga eine Freude zu machen, indem sie zeigte dass sie sich darüber freute. Was auch stimmte, naja, zum Teil. Naomi wusste nicht, was schlimmer war, ihr Training oder diese Tortur namens Einkaufen gehen aller Hinata. Sie wusste weder noch, wie viele Kimonos sie schon anprobiert hat, Hinata den Kopf geschüttelt und wieder abgelegt hatte, dennoch war es viel zu viele Male gewesen. Obwohl sich die Seishine nichts daraus machte was sie an diesem Fest trug, war die Blauhaarige dazu entschlossen, ‚Ihr Kleid‘ zu finden. Das Kleid zu finden, welches wenn man es sah sofort an die Seishine dachte. Als sie das Naomi erklärt hatte, zog sie nur eine Augenbraue hoch und liess es auf sich beruhen, wenn noch am Studieren weshalb die sonst so schüchterne und zurückhaltende Hinata auf einmal so stur sein konnte. Usui schmunzelte leicht, als er Naomi die Tür hinausgehen sah. Ja, langsam taute sie auf, erblühte in ihrer vollen Pracht einer Seishine. Vater würde, wenn er sie jetzt sehen würde, es bereuen sie weg geschickt zu haben, diese kleine Prinzessin. Auch ihr Kampfstil hatte sich kräftig verbessert, war nicht mehr so krampfartig wie am Anfang, so mechanisch. Ihre Bewegungen glichen einem anmutigen Tanz zur letzten Zeit, die einer wahren Seishine. Was ihr an Kraft mangelt, machte sie mit ihrer Geschwindigkeit weg. Was ihr an Erfahrung fehlte, mit Geschick. „Naomi ist ja zu einem richtigen hübschen Mädchen heran gewachsen, Hn?“ Erschrocken über die plötzliche Störung zerriss der Blondhaarige seine Zeitung und drehte sich zur Küchentheke um, bevor sein jetzt schön ernstes Gesicht regelrecht glüht. „Ja, das ist sie. Was willst du, Mei?“, monoton wie er sprach, wechselte er die Stimmlage als er ihren Namen regelrecht ausspuckte. Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht der schwarzhaarigen Schönheit, als sie es bemerkte. „Nana, die warst schon mal charmanter, mein Lieber“, elegant wie es nur eine Frau kann, stiess sie sich von der Theke ab und setzte sich gegenüber des misstrauischen, jungen Mann. „Ich wiederhole mich ungern Mei, was willst du?“ Natürlich wimmerte es langsam dem Blauäugigen, ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus und zog sich in sich zusammen. „Ich will, das du dein Versprechen einlöst, Usui-Chan“ Der verhöhnende Ton in ihrer Stimme jagte einen Schauer über die Haut des Mannes, dennoch blickte er ihr standhaft weiter entgegen. Gewinn sicher blickte sie ihm entgegen, funkelte ihn mit ihren roten, verführerisch geschminkten Augen entgegen und lächelte, als das Schweigen anhielt. „Nein“ – Ihre Gesichtszüge entgleisten ihr für einen Moment, bis sie sich wieder fasst und ihn wütend anfauchte. „Wie Nein!? Du hast es ihr versprochen!“ Ihre Faust donnerte laut über den Tisch, dennoch zuckte er nicht einmal. Er würde nicht nachgeben, nicht jetzt, wo er sie gerade wieder gefunden hatte. „Nein“, wiederholte er noch einmal, in einem ruhigen, verächtlichen Ton. „Usui, du weisst das ihr eine Abmachung hatten, die du jetzt einlösen musst“, fragte sie mit einer flehenden, fast schon flüsternden Stimme. Ergeben lies Usui den Kopf sinken und faltete seine Hände übers Gesicht. Was sollte er nur tun? Es war zu schwierig, das Gleichgewicht zu ungeeignet, der Preis für alle möglichen Entscheidungen zu gross. Er liess zwischen seinen Fingern einen Blick auf die gleichaltrige, junge Frau schweifen, die ihn flehend ansah. Dann erinnerte er sich an Naomi, wie ähnlich sich die beiden doch waren, wie sehr er beide doch liebte. Wie hoch der Preis sein würde, wenn er sich für eine entscheiden würde. Vor paar Jahren hatte er sich geschickt aus der Affäre gezogen, war aus Tsuki no Kuni verschwunden und hatte so keinen zu Griff mehr, um Naomi in falsche Hände zu führen. Alles war zerstört worden, in dem sie zu ihm kam. Sie hatte ihn gehasst, das wusste er, aber es war zu ihrem Wohl, so weit wie möglich von ihm weg zu bleiben. Mei war ausser sich vor Wut. Er hatte das Versprechen, welches er ihr gegeben hat genau genommen nicht gebrochen, aber er war der Lösung, die sie anstrebte, einfach aus dem Weg gegangen. „Ich kann nicht…“, war das einzige was er sagte. Aber mit einer zittrigen, unsicher Stimme, die die schwarzäugige noch nie bei dem sonst so standhaften Seishine gehört hat. „Ich werde sie auch so hollen“, sagte sie mit monotoner Stimme und liess ihren auf einmal so kühl gewordenen Blick aus dem Fenster schweifen. „Ich holle mir immer das, was ich will.“, begann sie: "Ich würde sogar über Leichen gehen, um das zu kriegen was ich will, egal ob tot oder Lebendig, lieber Usui. Egal ob über die von dir..." Ewige Stille kehrte ihm Raum ein, bevor sie den Satz beendete. „…oder über ihre." Usui inneres verkrampfte sich. Er konnte weder gewinnen noch gewinnen, weder Spielen ohne Schmerz zu erleben. Er konnte es nicht. Er konnte nicht entscheiden was ihm wichtiger war. „Ich wollte dich nur warnen, Usui. Du wirst genug Zeit haben sie und dich darauf vorzubereiten, minimal ein Jahr, aber dann, wird ich sie dir entreissen.“ Mit diesen Worten löste sich die junge Frau in einer Rauchschwade auf, als ob sie niemals hier gewesen war. Usui liess entkräftet die Stirn in die Hände fallen und atmete tonlos aus. Er würde sie beide verlieren… Kapitel 10: Sternennacht teil 1 ~ Einfaches Prinzip --------------------------------------------------- Kritisch beäugte sich Naomi im Spiegel und zupfte immer wieder den Knoten vom weissen Obi zu Recht. Dieser war mit einem schwarzen Flechtmuster bestickt, welches sich aber auch auf den blauvioletten Yukata fortsetzte und Dort bekam das schwarze Geflecht ein wenig kunstvollere Verzierungen und wurde mit silbernen Blättern und Blüten abgerundet. Darunter schaute ein Stück ihres weissen Kleides hervor, welches oben mit Trägern gehalten wurde und untern bis zu den Knöchelt in kunstvollen Falten auseinanderging, welches aber mit dem Rest des Kimonos verdeckt wurde. Ihr Haar hatte sie mehr schlecht als Recht nach oben gesteckt, dennoch standen unzählige ihre Strähnen hatten sich Gelöst und ringelten sich um ihren Hals, auch ihre Fransen umrahmten noch immer ihr zartes Gesicht. Nach mehreren Versuchen gab sie den Wunsch von Usui auf, sich ein wenig schick zu machen und auch Hinata müsste mal eine Grenze kennen. Naomi mochte es nicht sich derart hübsch zu machen, fühlt sich häufig wie eine nutzlose Puppe wenn sie in diesem langen Kimono trug, den sie zu Hause auch oft anhatte. Aber das war eben der gravierende Unterschied, sie würde nicht zu Hause sein, sondern draussen. Wo sie alle sahen, wie in einem Schaufenster ausgestellt und zum Verkauf verschrieben. Als sie nach dem Einkaufen mit Hinata nach Hause kam, wartete ihr Bruder schon and der Tür auf sie und drückte ihr eine Schachtel in die Hand, bevor er ihr schelmisch zuzwinkerte und mit einem „Mach dich hübsch bis ich komme, wir werden bald raus gehen“ in einer Gasse verschwand. Hinterlassen hatte er eine verwirrte Naomi, die and der Intelligenz ihres grossen Bruders zweifelte. Schon den ganzen Tag war er so aufgekratzt, weshalb sie es gut hiss das Haus zum Einkaufen zu verlassen und ihm seinen Spinnereien zu überlassen. Ihre schönen türkisblauen Augen wanderten noch ein letztes Mal über ihren Aufzug im Spiegel, bevor sie sich dem Schicksal ihrer störrischen Haare ergab. Würde man ihr einen Kunai in die Hand drücken, würde sie ein Kunststück nach dem anderen ausführen, aber mit einem Kam und Haarspange kam sie einfach nicht zurecht. Weshalb auch, meist trug sie ihr Haar zu einem Pferdeschwanz oder zu einem Zopf - eintönig, aber praktisch und schnell gemacht. Wenn es mal ein grösseres Fest im Hause Seishine gab, machte ihr meist einer der Angestellten, manchmal ihre Mutter oder ihre Schwester kurzer Hand eine gescheite Frisur, bei ihnen sah es immer so leicht aus, aber sie waren sich auch geradezu ähnlich, so ähnlich wie es eben mit Mutter und Tochter ging, Naomi viel dadurch völlig aus der Reihe, Usui war auch nicht besser mit seinen blonden Haaren und seiner aufgeweckten Art. Tja, die Seishine Geschwister waren eine Klasse für sich, einzig ihr Aussehen liess darauf schliessen, dass sie verwandt waren, vom Charakter waren sie sich so verschieden wie es nur ging. Usui war aufgeweckt und optimistisch, Sayuri ruhig und liebevoll. Naomi wiederum realistisch und ernst. Vorsichtig schlüpfte sie in schwarze Ballerinas und stieg die Treppe hinab, wo Usui bereits in einem dunkelgelben Kimono steckte, bei dem er die Ärmel hochgekrempelt hatte, den Obi mehr schlecht als Recht abgebunden und den Yukata auf irgendeiner Weise reingestopft. Es sah ziemlich, naja, ziemlich nach Usui aus. Vor allem dieses spitzbübische, diebische Grinsen. Zwar war das Seishine-Duo erst kurze Zeit in den Trubel des Festes eingefallen, dennoch würd sich Naomi am liebsten wieder nach Hause beamen und weiter in ihrem Buch lesen, welches sie neu von Shikamaru ausgeliehen hatte. Ein trockenes seufzen entwich ihren schmalen Lippen, als sie ziemlich unbeteiligt zu ihrem Bruder sah, welcher sich geradezu schreiend mit seinen Kumpanen was für schöne Frauen es doch auf dem Fest gäbe und die kurzen Kimonos, Betonung liegt auf sehr kurz, unterhielten. Mit einem absurden Tonfall meldete sie Usui kurz, das sie zu dem nächsten Stand gehen wird und dort auf ihn warten würde, bevor sie sich abwand. Kopfschüttelnd studierte sie den Stand, welcher neben einer kleinen Gasse aufgebaut war und in verschiedenen Lichtern erstrahlte. Dan erkannt sie auch, um was es sich bei diesem Spielstand handelte. Es war eines der bekannteren Spiele, war sehr beliebt unter den Ninjas, um ihr Geschick und Schnelligkeit unter Beweis zu stellen. So einfach es auch wirkte, wirkte sich am Ende aber nur das Glück aus ob man gewann oder nicht. Vielleicht auch, ob der Standhalter ein wenig nach geholfen hat. Es war ein einfaches Prinzip. Ein rechteckiges Wasserbecken war beinahe bis zum Rand mit Wasser gefüllt und darin tummelten sich verschiedene, schöne Fische die man mit einem Papierkescher fangen musste, ohne dass dieser durch die nässe zerreisst. Es kam drauf an wie viel man bezahl, wie viele versuche man hatte, aber ein Spiel war gleich zwei Kescher, also zwei Fische die man haben konnte. Wollte man aber doch kein neues Haustier in sein geweihtes Heim einführen, durfte man sich pro Fisch einen Preis aus dem Regal im hinteren Teil des Standes aussuchen. E gab eine grosse Auswahl an Preisen, von Stofftieren bis hin zu einfachen Armbändern und plastischen Blumen, doch etwas erregte Naomis besondere Aufmerksamkeit. In einem kleinen Abteil, ganz hinten in einer Ecke, hingen gerade mal fünf nachgebildete Tiermasken, die sehr denen der Anbus ähnelten, mit dem Unterschied das diese mit leuchtenden Farben und auffallenden Mustern Bedruckt war. Die zweite von links, gefiel der braunhaarigen am meisten. Es war eine Wolfsmaske, an der rechten Seite kringelte sich ein schwarzes Muster an denen sich schöne glitzernde blaue Blüten schlängelten und sich sogar ein wenig über die Stirn des gemächlichen Tieres zogen. Sehr erinnerte sie dieses Abbild an das der Wölfe aus Tsuki no Kuni, den Vertrauten Geistern ihres Heimatdorfes, welche auch immer schone Bemalungen hatten. Warum also nicht sein Glück versuchen? Eigentlich war Naomi nicht gerade angetan von Glücksspielen, auch dieses nervte sie mehr als sie zu interessieren oder heraus zu fordern, dennoch gab sie dem netten Herren das Geld, der ihr gleich zwei einfache Papierkescher in die Hand drückte. Die Versuchung war zu gross, diese Maske in die Hände zu bekommen, Naomi war eben auch nur ein Kind, welches sich neugierig nach glänzenden Dingen und hübschen Sachen reckte, wenn es auch nur eine einfache Maske war. So schwer kann es ja nicht sein? Nur wenige Minuten später wurde Naomi des besseren belehrt, als auch der zweite Kescher zerriss und das Tier wieder ins Wasser fiel. Die Aufmunterungsversuche des Verkäufers überhörte sie fliessend, konzentrierte sich aber eher darauf wie so etwas möglich war. Sie hatte mit höchst Geschwindigkeit die kleinen Fische auf dem Behälter geholt, das Wasser hatte nur minimal Zeit sich in das Leichte Material zu saugen und dennoch riss es. Der Verkäufer wendete sich schon neuen Interessenten zu, dennoch starrte Naomi noch immer ziemlich unbeeindruckt auf das Becken. Doch auch dem Paar blieb ein Gewinn aus. „Man kann bei diesem Spiel nicht gewinnen...“ murmelte Naomi nach langem Grübeln und weiteren gescheiterten Versuchen anderer Leuten, kaum hörbar, dennoch hörte sie jemand, der sie schon seit geräumiger Zeit beim Grübeln beobachtete. Auch wenn es sehr amüsant war, wie sich die Brünette über so ein einfaches Prinzip den Kopf zerbrach, konnte er nicht anders als dem ein Ende zu setzten und sie sogar vielleicht ein wenig auf zu ziehen. „Doch, nur nicht du“, antwortete er gut hörbar schnippisch und trat neben das verwirrte Mädchen, welches er gerade aus den Gedanken geholt hat. Erstaunt hob sie eine Augenbraue und wendete sich ihrem Gegenüber zu. Der Uchiha. Er trug einen einfachen schwarzen Kimono, ohne unnötige Verzierungen und in einem Strengen Schritt, typisch für ihren Klassenkameraden. Aber statt ein Gewand trug er unten eine einfache, lange, schwarze Hose darunter. Ein langes Starr Turnier herrschte, bis Naomi seine schnippischen Worte analysierte. Er meinte also, sie wäre einfach zu dumm umso ein einfaches Spiel zu gewinnen? Er sollte es doch selber mal probieren, dann würden sie erst darüber sprechen, was auch das Ziel vom Uchiha war. Unbedeutend übergab er dem Standhalter die nötigen Yens und nahm die Papierkescher an sich, nicht ohne die Seishine einmal kurz überheblich anzugrinsen. Da wendete er sich dem Becken vor sich zu, und wartete. Wartete und wartete, als beuchte er den richtigen Augenblick, der auch kam. Gerade als einer der kleineren Fische kurz aus dem Wasser sprang, erwischte er ihn seitlich und brachte ihn schnell in den Nebenbehälter, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Naomi brach ihr ganzes System zusammen. Sie stand hier und studierte, er kam einfach und schaffte es mit einem Zug? Sie wusste das auch beim Training der Uchiha den Gefallen daran gefunden hatte ihr unter die Nase zu reiben, dass sie doch nicht so gut war wie er, doch das sprengte aus irgendwelchen Gründen Naomis Rahmen, weshalb sie ihren Blick abwand und ein trotziges „Baka“ murmelte, was Sasuke aber fliessend überhörte und sich dem Verkäufer zu wand, um ihm den Zweiten Kescher in die Hand zu drücken, bevor er wieder Naomi an sah. „Such dir etwas aus“ Die Blauäugige dachte sich verhört zu haben, aber ihr Blick sprach wohl mehr als tausend Worte, denn er behauptete kurz und interessenlos, dass er eh nichts von hier bräuchte und es einen Grund haben muss, dass sie sich über so ein sinnloses Spiel ihren Kopf zerbrach. So folgerte Naomi kurz, dass er das eben doch nur gemacht hatte um sie zu ärgern. Aber sie überdachte es. Zögerlich nickte sie und zeigte auf die Wolfsmaske, die sie schon die ganze Zeit so sehnlich geruft hatte, woraufhin der Verkäufer – welcher ein ziemlich eindeutiges Grinsen drauf hatte – sie ihr in die Hand drückte und sich verabschiedete mit einem dummen Zwinkern, welcher wohl alles bedeuten konnte. Lange bestaunte sie die Maske in ihrer Hand, ihre Finder Kribbelten richtig und begutachtete das glitzern der blauen Blüten auf der Seite. Als sie dem Uchiha aber noch etwas entgegnen wollte, war er auf einmal weg. Typisch. Mit einem Kopfschütteln ging sie wieder zu ihrem Bruder, welcher sich eindeutig zu viel Zeit mit seinen Kumpanen liess, wenn er sie schon auf diese dumme Feier schleppen musste. Dennoch, schlich sich ein kleines, unscheinbares Lächeln auf ihre zarten Lippen. Kapitel 11: Sternennacht teil 2 ~ Wünsche der Sterne ---------------------------------------------------- .Kapitel 11. Nagareboshi ~ Ein Fest, welches es nur im Herzen gibt Der erste Stern fiel – Fand sein Glück in Rivalität Der zweite Stern fiel – Fand seinen Segen in Freundschaft Der dritte Stern fiel – und das Licht erlosch Dunkelheit herrschte, erschreckte sich übers Firmament Der vierte Stern, blieb unentdeckt – Die Liebe, blieb erstickt Verborgen, in der Einsamkeit die alle Sterne plagt. Den restlichen Abend wanderte sie mit Usui weiter von Stand zu Stand, assen manchmal die neuartigen Spezialitäten. Gerade genossen sie je einen Dango, obwohl eher Naomi es genoss und ihr Bruder die Süssigkeit geradezu runterschlank. Bei diesem Anblick, schüttelte die Brünette nur resigniert den Kopf biss zaghaft von ihrer Dango ab. „Hey, Naomi“ kam es eher interessenlos von hinten, woraufhin sie sich umdrehte. „Guten Abend Shikamaru-Kun, Choji-Kun“ Mit einem kleinen nicken grüsste sie ihre Klassenkameraden und blickte zu Usui, welcher mal wieder nur blöd grinste und an noch ein Stück abbiss, dennoch interessiert dem Gespräch der Kinder lauschte. Naomi zog kurz die Stirn kraus, bevor sie ihren Gedanken aussprach. „Seid ihr nicht mit euren Familien unterwegs?“ Ein genervtes Seufzen Seitens des Nara’s gab ihr eine wage Vermutung auf die Antwort, auch auf Chojis Gesicht bildete sich ein leicht gequälter Ausdruck. „Ach, unsere Familien feiern zusammen mit dem Yamanaka-Clan in einem Restaurant, da sie alte Freunde sind und da sind wir abgehauen, bevor es peinlich wird.“ Ein verständnisvolles, ganzkurzes Lächeln erstreckte sich kurz auf ihrem hübschen Gesicht, bevor sie nickte und etwas erwidern wollte, als sie Usui unterbrach. „Wenn du willst, kannst du ein wenig mit den Jungs gehen und wir treffen uns vor dem Feuer an der Brücke?“, fragte er sie noch immer breitgrinsend über die Bekanntschaft seiner kleinen Schwester, welche nur naiv zu den Neuankömmlingen blickte, welche nur mit den Schultern zuckten. „Nun, gut“, meinte sie kur, als Usui sich schon winkend verabschiedete und wieder zu seinen Kammeraden stiess, welche ihn johlend begrüssten. Männer. Kopfschüttelnd wand sie sich wieder den Freunden zu und machte einen unbeholfenen Ausdruck, woraufhin sich ein mitleidiges Grinsen bei dem Nara bildete. „Wie wär es“, meinte der Akimichi als erster: „ wenn wir wieder zu dem Essensstand von vorhin gehen? Naomi, du musst die Süssigkeiten unbedingt probieren!“, schlug er schnell der neuen Begleitung vor, welche nur zaghaft nickte und sich mit den beiden auf den Weg machte. Schlussendlich wurde es ein sehr lustiger Ausflug. Ein sehr, sehr amüsanter Ausflug. Vergnügt kicherte Naomi vor sich hin und zupfte immer mal wieder ein Stück von ihrer Zuckerwatte ab, um sie genüsslich in den Mund zu nehmen. Gerade noch waren sie zu dem letzten Stand gegangen und hatten sich einen letzten Snack vor dem wichtigsten Bestandteil des Festes geholt, da die Inhaber sich selber langsam zu diesem aufmachten und die selbigen schlossen, um mit Freunden und Familie das Feuerwerk zu geniessen. Sie waren noch einmal durch den ganzen Zirkus gelaufen, hi und da bei einem Stand stehen geblieben oder sich etwas zu trinken oder essen gegönnt, wobei bei letzteres eher Choji am Drücker war und Naomi sich mit gelegentlichen Kostproben zufrieden gab, welche ihr Choji aufdrückte. Aber der amüsante Teil kommt noch. So gegen Mitte waren sie bei einem kleinen Restaurant vorbei gekommen, welches vor der Tür Gutscheine und eine Karte für das Spezialmenü austeilte und Probekuchenstücke auf Plastikbesteck verteilte. Nun kam es dazu, das die drei Freunde genau an dem Restaurant vorbei gehen wollten, Choji die Probekuchenstücke erblickte und sich natürlich einen Genehmigen wollte, doch etwas führte zum anderen. Naomi und Shikamaru wollten weiterlaufen, da Choji ihnen gesagt hat das er sie schon einholen könne. Da sie alle drei von links kamen, stand der Verteiler mit dem Rücken zu ihnen als auch schon das brünette Mädchen mit dem Nara an ihm vorbei wollten. So tippte der Akimichi dem Arbeiter urplötzlich auf die Schulter, dieser schien leicht schreckbar zu sein und stolperte ihm drehen über die Füsse, weshalb er kurz nachvorne fiel, sich aber noch rechtzeitig halten konnte. Die Kuchen auf der Platte weniger. Mit einem schlitternden Geräusch flog die Platte nach vorne, genau in die Richtung des Schüler-Duos die kurz vor ihm, mit dem Rücken zu ihm stand. Naomi bemerkte sehr kurzfristig die Gefahr und trat auf einmal vor den Nara, legte die Hand an seine Brust und duckte sich samt Haar. Dieser schien erst recht verwirrt über das Verhalten der Seishine zu sein, als er auch etwas Klebriges am Hinterkopf fühlte. Schnell begriff er was geschehen war, als sein bester Freund lauthals anfing zu lachen, Naomi hilflos vor sich hin kicherte und sich die Spritzer von einer rosa Glasur abstrich, die dennoch bei ihr im Gesicht gelandet war und der Verkäufer sich um die Dutzendmal verbeugte und sich entschuldigte. Nach dem sich der Nara im Restaurant mehr oder weniger vom Kuchen befreit hatte und zu seinen Freunden nach draussen trat, beteuerte er für die nächste Zeit die Finger von Kuchen zu lassen. „Gib nicht dem schönen Kuchen die Schuld“, war Chojis kopfschüttelnder Kommentar dazu, bevor sie weitergingen. Als sie in der Nähe der Brücke waren und Naomi ihren verschwörerisch Grinsenden Bruder dort warten sah, verabschiedete sich die Blauäugige von ihren Klassenkammeraden und eilte zu ihrem Bruder. Dieser drückte ihr auch ohne Vorwarnung auch gleich einen Zettel und einen Stift in die Hand, wendete sich dann aber auch wieder einem eigenen Stückchen Papier zu und kringelte etwas daraus. Naomi erkannte schnell den Sinn davon fest. Der eigentliche Zweck von Tanabata, die eigentlich Geschichte die sich dahinter verbarg. Vor langer, langer Zeit lebte ein junger Bauer. Eines Tages fand er ein Gewand auf seinem Land, das jedoch der Göttin Tanabata gehörte. Der Bauer, der es nicht besser wusste, behielt das wertvolle und wunderschöne Kleidungsstück für sich. Einige Zeit später besuchte Tanabata den Bauern und fragte ihn, ob er ihr Gewand gesehen hatte. Der Bauer, aus Angst vor einer göttlichen Strafe, log und behauptete, dass er das Kleidungsstück noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Des Weiteren versprach er Tanabata, dass er ihr bei der Suche helfen würde. Aus seiner angst wurde Faszination und die beiden verliebten sich ineinander. Tanabata ließ sich mit dem Bauern auf eine Beziehung ein. Sie heirateten und bekamen Kinder. Aber viele Jahre nach ihrem ersten Antreffen, fand Tanabata etwas, das ihre Beziehung auf die Probe stellen sollte. Nach einem schweren Unwetter war das Dach beschädigt worden. Tanabata, die es reparieren wollte, stieg hinauf und fand einen Teil des Kleidungsstücks, dass sie vor Jahren gesucht hatte. Die Göttin war von seiner Lüge schwer verletzt worden, jedoch wollte sie ihm vergeben. Unter einer Bedingung. Er sollte 1000 Sandalen machen und sie unter einem Bambusbaum vergraben. Wenn er ihre Bedingung erfüllen würde, hätte er das Recht erworben, sie wieder zu sehen. Der Bauer, getrieben von der Sehnsucht nach Tanabata, arbeitete Tag für Tag. Er vergrub die Sandalen unter dem wachsenden Bambusbaum. Der Bauer fand ihn alsbald hoch genug. Er kletterte auf den Bambusbaum und musste feststellen, dass ihn nur noch ein Schritt von Tanabata trennte. In seinem Eifer, seine Geliebte so schnell wie möglich wieder zu sehen, hatte er sich um ein Paar Sandalen verzählt. Der Bauer rief nach Tanabata, die sich ihm erbarmte. Als er seine Hände nach ihr ausstreckte, zog sie ihn in den Himmel hinauf. Tanabatas Vater jedoch war damit nicht einverstanden. Er konnte nicht dulden, dass der Bauer seine Aufgabe nicht erfüllt hatte. Tanabatas Vater stellte ihm deshalb eine schwierige Aufgabe. Er sollte drei Tage und Nächte auf ein Feld voller reifer Melonen aufpassen. Dem Bauer war es nicht erlaubt, auch nur eine der Früchte anzufassen. Der erste Tag verstrich. Der zweite Tag neigte sich dem Ende und der Bauer hatte mit seinem Durst zu kämpfen. Am dritten Tag erlag er seiner Begierde. Der Bauer berührte eine Melone mit der Absicht, sie zu essen. Sobald seine Finger sich um die Frucht schlossen, verwandelte sie sich in einen reißenden Fluss, der alles mit sich nahm, was mit ihm in Kontakt kam. Das Wasser sollte den Bauern für immer und ewig von Tanabata fernhalten. Die Göttin flehte ihren Vater um Gnade an – sie war dem Bauern verfallen. Tag für Tag standen die beiden Geliebten an ihren Uferseiten und starrten sich an. Tanabatas Vater bekam Mitleid mit seiner Tochter und erlaubte ihr – einmal im Jahr – den Fluss zu überqueren. Jedes Jahr zur Zeit des Tanabata-Festivals soll sich aus all den Wünschen, die Kinder auf die Papierbögen schreibt, eine Brücke bilden, mit der sie den Fluss überqueren konnten. So erzählte man es sich zumindest, vor allem in Tsuki no Kuni, wo sich sehr viel um die Himmelskörper und deren Verkörperung dreht. Ihr Blick schweifte kurz über den leeren Papierbogen, dann zu ihrem Bruder, welcher gerade dabei war seinen Wunsch an einem Ast anzubinden, an welchem sich schon verschiedene Zettelchen tummelten. Dann griff sie zum Stift und schrieb in einer kurzen, wendigen Schrift ihren Wunsch nieder, rollte den Zettel zusammen und tummelte sich an den Leuten vorbei, die es ihr gleichtaten. :-:-:-:-:-:-: Ein wenig Abseits sass Naomi, leicht angelehnt an der Schulter ihres Bruders der einen Arm um sie gelegt hat. Still schweigend beobachteten sie das Farbenfrohe Feuerwerk, welches gerade vorstatten ging und immer wieder von neuem in den Himmel schoss. Auch die Äste mit den Zettelchen wurden gerade angezündet, damit die Asche in den Himmel fliegen könnte und dort die Brücke für das Liebespärchen bilden. Gerade erreichte das Feuer einen neuen Ast, an dem der Zettel der kleinen Seishine gebunden war. Gerade sprang ein kleiner funke über und begann das weisse Papier in schwarze Asche zu verwandelt. Gerade noch konnte man die schwarze Schrift noch entziffern, wo in geschwungener Schrift etwas stand: „Ich wünsche mir, das ich stark werde, um die die mir wichtig sind beschützen zu können…“ --------------------------------------------------------------------------- Neues Kapitel, neues Glück :DDDD Naja, ersteinmal ein Copyright: Die legende vom Tanabata habe ich weder geschrieben, noch erfunden, sondern von der FF "Prophency Boy" entnommen (DIese Fanfiktion kann ich nur empfehlen), welche von Shinato geschrieben wurde. Da ich nach langem Recherchieren einfach keine passende Legende fand, nahm ich halt die, habe aber vorher gefragt und bis jetzt keine Antwort bekommen. Fals der Autor aber etwas dagegenhat, würde ich es !sofort! entfernen, bei aller Ehre. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse das ich ein wenig abgucke bei der Legende, aber es hat einfach gepasst, alles andere ist von mir erfunden :DDDD Genau wie der meiste teil von der restlichen Story ausser das Hauptgerüst vom Anime :3 Hoffe es hat euch gefallen und schreibt fleissig Reviews, gell? Mit freundlich grüssen, eure Federlicht Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)