Legacy of The Elves von Namiki_ (Der Angriff der Könige) ================================================================================ Kapitel 7: Memorie and rescue ----------------------------- Er rannte. Rannte soweit er nur könnte. Stolperte über Steine und Zweige. Er wusste nicht wo er anfangen sollte. Er hatte doch noch nicht einmal einen Anhaltspunkt. Das was ihn Aiko nur gesagt, hatte, brachte nicht viel. Aki blieb stehen, um sich erstmal ein Bild über die Umgebung zu machen. Er war sich sicher, dass ihn die Schergen nicht so schnell folgen konnten. Aber sicher war er sich nicht. Er musste an die Worte von Aiko denken. "Du bist halb Elf." Aki schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, ob er Aiko trauen konnte, da er schließlich zu den Gefolgsleuten der Könige gehört, auch wenn er ein Freund seines Onkels gewesen ist. Wenn Aiko wirklich den Schergen treu unter geben sei, hätte er ihn auch töten können, da er von seinen Schicksal gewusst hat. Er schüttelte den Kopf. Es brachte nichts sich jetzt den Kopf zu zerbrechen. Aki hatte eine Aufgabe. Er musste so schnell, wie möglich die vier Könige finden und ausschalten. Ein sachter Wind kam auf. Aki wandte sich dem Gesicht der untergehenden Sonne zu. Es würde bald dunkel werden und er brauchte einen Platz zum Schlafen. Aki ging seines Weges weiter. Nach und nach fiel hier und da ein einzelner Regentropfen. Aki blieb stehen und schaute zum Himmel hinauf. Dunkle, grauschwarze Regenwolken haben sich zusammengesetzt und verdeckten den Himmel, wie eine Herde Schafe die Weide. "Auch das noch", dachte er sich nur und machte sich schleunigst auf einen Unterschlupf vor den Regen zu finden, bevor es noch in Strömen anfing. Nach und nach fielen mehr und mehr Tropfen vom Himmel. Erst wahren es zwei, drei, dann wuchsen sie zu tausenden. Trotz des Regens ging Aki weiter. Seine Kleidung war inzwischen vom Regen durchtränkt und klebte ihn auf der Haut, seine Haare lagen ihm klitschenass auf Nacken und Gesicht. Von einigen Haarstränen tropften einzelne Regentropfen. Der Himmel wurde durch einen einzelnen Blitz für kurze Zeit erleuchtet. In der Ferne war das Grollen des Donners zu hören. Zu den Grollen gesellten sich nun auch noch das klappern von Pferdehufe. Aki schreckte hoch und horchte. Nichts war zu hören, es war alles still. Aber damit wollte er sich nicht mit zufrieden geben. Aki blieb wie angewurzelt stehen. Da, da war es wieder. In der Ferne war das donnernde Geräusch mehrer Pferdehufe deutlich. Er konnte nicht glauben, dass die Schergen, ihn bis hierher gefolgt sind. Einen Vorteil hat er gegenüber den Schergen. Er kannte denn Wald in und auswendig. Er war wie sein zweites Zuhause. Rasch versteckte er sich hinter einen großen, breiten Baum. Der Baum war so breit, man hätte zehn starke Männer gebraucht, damit sie ihn umrunden konnten. Er lugte um die Ecke und sah aus der Ferne auch schon eine riesige Staubwolke auf sich zukommen. Aki wartete, dass die Schergen an ihm vorbeiziehen. Anders als erwartet, blieb der Trupp Schergen kurz vor ihm stehen, sodass man nur einen Schritt hätte machen brauchen, dass man ihn entdeckt hätte. "Habt ihr seine Spur verloren?", fing einer der Schergen an. Einer der Schergen, wahrscheinlich der Anführer des Trupps, ließ ein kaltes Lächeln erblicken. "Quatsch", antwortete dieser. "Wir haben ihn bestimmt nicht aus den Augen verloren. Er muss noch irgendwo hier sein." Aki weitete die Augen irgendwoher kam ihn diese Stimme bekannt vor. Jetzt wusste er woher er diese Stimme kannte. Dieser Mann dort, war einer der Schergen, die Nami verschleppt haben. Aki ballte die Hände. Wut stieg in ihm empor, jedoch nusste er sich im Zaum halten, wollte er nicht entdeckt werden. Die Schergen sahen ihren Anführer nur leicht verwirrt an. "Und wo ist er nun?", fragte einer schließlich. Der Anführer sah den Betroffenden erzürnt an. "Woher soll ich das wissen?", brüllte dieser. "Sucht alles ab! ALLES!" Die Schergen taten wie ihn geheißen wurden. Sie stiegen von ihren Pferden und begannen die Umgebung abzusuchen. Aki weitete die Augen. Wenn er auch nur eine Minute länger hier bleibt, werden ihn die Schergen mit Sicherheit finden. Ohne groß zu überlegen, kroch er auf Knien weiter, um so den Geräuschpegel zu senken. Als er ein gutes Stück weit gekommen ist, übersah er jedoch plötzlich einen Abhang, der von Gebüsch und Brennesseln verborgen geblieben war. Mit einem verblüfften Aufschrei stürzte er den Abhang hinunter. Als er unten ankam, knallte er mit dem Kopf gegen einen kleinen Stein. Er richtete sich halbwegs auf und rieb sich den Kopf. Viel Zeit blieb ihm allerdings nicht, denn von hinten waren Stimmen wahrzunehmen. "Ich glaube ich habe etwas gehört!", rief einer der Schergen. Aki drehte sich ruckartig um und erkannte auch schon am Fuße des Abhanges die immer näher kommenden Schergen. Ohne nachzudenken wohin, lief er los. "Da hinten ist er! Schnappt ihn euch! Er darf nicht entkommen!", hörte er von einen der Schergen rufen. Aki rannte schneller und kämpfte sich förmlich durch den Wald. Er kam an einen kleinen Fluss an. Ohne nachzudenken, ging er in das reißende Wasser und watete in Richtung der anderen Seite. Seine Verfolger waren auch schon von hinten zu hören. Allerdings schien es so, als würden sie kurz zögern. "Worauf wartet ihr noch?", fragte der Anführer seine Gefolgsleute. Die Schergen erwiderten nichts darauf und stiegen in den Fluss, um Aki einzuholen. Es fiel den Schergen schwer, mit ihm mithalten zu können, denn durch die schwere Rüstung verloren sie den halt und wurden von den reißenden Wellen mitgerissen. Immer mehr der Schergen gingen wieder zurück ans Land um nicht den sicheren Tod in die Arme zu laufen. Der Anführer seinerseits sprudelte nur wütend vor sich hin. "Immer muss man alles selber machen", sagte er erzürnt und war dabei die Riemen seiner Rüstung zu lösen. Als er jedoch die Riemen gelöst und die Rüstung abgelegt hatte, war Aki bereits auf der anderen Seite. Aki vernahm nur einen wütenden Aufschrei und lief dichter in den Wald hinein. Fürs erste war er noch mal davon gekommen. Als er einige Zeit weiterging war bereits die Nacht eingebrochen. Der Regen hatte aufgehört und am Himmel leuchtete der Mond und färbte die Nacht in ein leichtes gelb. Aki betrachtete den Himmel. Am Himmel waren unzählige Sterne zu sehen, so viele, die er gar nicht vermag zu zählen. Plötzlich überkam ihn ein großes Bedauern und Trauer breitete sich in ihm aus. Wie oft hatte er die Sterne mit seinen Onkel zusammen angesehen? Die Selben Sterne die er jetzt sah? "Onkel was glaubst du wie viele sind es?", fragte Aki und schaute seinen Onkel mit großen Augen an. Sein Onkel lachte. "Versuche sie doch zu zählen", erwiderte dieser. Aki nickte begeistert und rannte los um sie zu zählen. Als er es nicht schaffte, kam er enttäuscht zurück. "Ich bekomm das nicht hin.", sagte er und schmollte. Sein Onkel ließ ein schmales Lächeln erblicken. "Weißt du Aki ...." begann er. "Weißt du was das Leben bedeutet?" Aki schaute ihn an und setzte sich neben ihn auf die kleine, hölzerne Bank. Er sah so aus, als würde er nachdenken. "Das Leben ist etwas sehr wichtiges, oder?" Erwartungsvoll sah er seinen Onkel an. Dieser nickte bloß. "Ja", entgegnete er. "Das Leben ist unendlich, wie diese Sterne am Himmel weißt du? Wenn du eine verstorbene Person nie vergisst, wird sie auf ewig in deinem Herzen weiterleben. So wie die Sterne am Himmel, die Teil des Mondes sind. Werden verstorbene Personen Teil deines Herzens." Aki sah seinen Onkel verwirrt an. "Das ... verstehe ich nicht." Ishitaki sah den Kleinen an und lachte. "DAS ist nicht lustig!", rief Aki und zog ein Schnute. "Wieso musst du auch so reden?" Aki verschränkte die Arme. Sein Onkel hatte ein Lächeln aufgesetzt. "Du wirst es verstehen, wenn du älter bist, glaube mir. Irgendwann wirst du dich an meine Worte zurückerinnern und froh darüber zu sein es erfahren zu dürfen. Jedes Mal, wenn du in den Himmel schaust, weiß du dann, dass die geliebten Menschen niemals richtig fort sind." Aki rieb sich die Augen. "Ja. Ja vielleicht hast du Recht", sagte er und lachte. Sein Onkel wuschelte ihn durch die Haare. "Na, siehst du?" Damals war er vier Jahre gewesen, als sein Onkel ihm das erste Mal diese Worte sagte. Seitdem hat er sie nicht vergessen. "Wo bist du nur?", sagte er und wandte seinen Blick den Himmel ab. Er wollte nicht in Erinnerungen schweben. Er musste sich auf das Wesentlichen konzentrieren. Er musste dafür sorgen, dass die Könige vernichtet werden. Aki ging weiter. Es dauerte nicht lange, da fand er auch schon eine kleine Höhle. Sie war zwischen Gebüsch und Bäumen gut versteckt, dass man sie nicht sofort bemerken würde. So konnte er zumindest in dieser Nacht den Schergen unbemerkt davon kommen. Er sammelte Reisig, Stöcke und Moos zusammen, um ein Feuer für die Nacht zu machen. Zum Glück hatte er die Feuersteine von Aiko in dem Beutel, denn sonst wäre es ein kleines Problem gewesen. Als er an der Höhle ankam, spürte er auch schon die Kälte, die diese Höhle verströmte. Er schaute sich noch einmal um und ging dann in die Höhle hinein. Als er es nach mehreren Versuchen endlich geschafft hatte das Feuer zu entzünden, wusste er nicht, ob er froh darüber sein sollte. Seine Gedanken drehten sich nun allein seinen Onkel. Hätte er ihn begleitet auf dieser Reise? Hätte er ihn beigestanden? Was hätte er in solch einer Situation nun getan? Aki wusste es nicht und vergrub das Gesicht in den Schoß. Alles was zu hören war, war das knistern des Feuers, das die Höhle in ein orangerotes Licht färbte. Schneller, als gedacht überfiel Aki Schlaf. Aki erwachte zusammen mit dem Aufgang der Sonne. Ein wenig benommen öffnete er die Augen und richtete sich halbwegs auf. Verschlafen rieb er sich die Augen. Er wisch sich den Dreck von den Kleidern. Das Feuer war in der Nacht erloschen. Alles was davon übrig geblieben war, war rabenschwarze Asche. Aki sammelte seine Sachen zusammen und machte sich weiter auf den Weg. Mehrere Stunden nach seinen Aufbruch, wusste er nicht, wie oft er den Schergen mit sicherer Haut davon kommen könnte. "Du kommst auch immer davon, was?", hörte er plötzlich eine Stimme. "Ich wundere mich nicht, dass die Schergen dich noch nicht geschnappt und getötet haben, Mensch." Aki erschrak und wandte sich um. Hinter ihm an einen Baum gelehnt stand Sin. Aki weitete die Augen. "Sin ...." Er wusste nicht so Recht, was er sagen sollte. Aber er hatte Recht. Er war nur durch Glück davon gekommen. Sin hatte eine misstrauische Miene aufgezogen, die voll kommenden Hass erfüllte. Plötzlich schlich sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. "Aber das wundert mich nicht", begann er von neuem. "Die Schergen sind einfach zu dumm. Man könnte ihnen im Schlaf ihr Hab und Gut stehlen und ihnen die Kehle aufschneiden, sie würden es nicht bemerken. Jedoch haben sie anscheinend mit dir einen Glückstreffer gelandet. Da du viel zu unvorsichtig und unachtsam bist, können sie dich immer wieder von neuem aufholen." Aki wollte dieses blöde Gelaber in diesen Moment gar nicht hören. Er wollte etwas anderes wissen. "Hast du sie gefunden?", fragte er nun. "Hast du Namiki ausfindig machen können?" Sins Ausdruck hatte sich geändert. Aus den zornigen, wütenden Gesicht entstand eins mit Sorgeüberfülltes. Für kurze Zeit schloss er die Augen. Dann öffnete er sie wieder und sagte: "Ja habe ich. Jedoch ist der Stützpunkt, wo sie sie gefangen halten gut bewacht. Ich als einziger Mann komme gegen so viele nicht an, egal wie gut ich auch bin." Aki erwiderte nichts darauf. "Das heißt ... du weißt nicht, ob sie noch lebt?" In seinem Kopf breitete sich erneut die Sorge aus. Er wollte nicht, dass noch jemand stirb, der ihm Nahe stand. Sin seinerseits schüttelte den Kopf. "Doch sie lebt noch", erwiderte er. Aki riss die Augen auf. Woher wollte er das wissen? Und das fragte er auch. Sin schwieg. Stille breitete sich über ihnen aus. "Ich habe es mehrere Male miterlebt ...", begann Sin schließlich. "Wenn die Könige einen Elfen erstmal in die Finger bekommen, könnte dies das Ende für denjenigen sein." Er schluckte. "Sie werden auf brutalster Methode gefoltert, mehrere Tage lang. Den Schergen macht es Spaß das letzte Fünkchen Leben aus Verrätern, Elfen und anderen Wesen zu ziehen." Wieder schwieg er. "Letztendlich ... werden sie der Menge präsentiert und bei einer Volksversammlung hingerichtet. Sie denken sich die schlimmsten Sachen aus, die du dir gar nicht vorstellen kannst" Sins Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Auf sein Gesicht lag blankes Entsetzen und Tränen standen ihn in den Augen. Aki schwieg. Alles was Sin gerade gesagt hatte, hatte er genauso viele Male miterleben müssen. In seinen Dorf wurden fast täglich Leute hingerichtet, aus den banalsten Gründen. "Wir .... wir müssen sie befreien", sagte Aki schließlich. Sin hob erstaunt den Kopf. "Wir?" Aki nickte zustimmend. "Ja", sagte er. "Ich lasse nicht zu, dass die Schergen sie umbringen. Ich habe es einmal nicht geschafft, sie zu beschützen, jetzt müssen wir es tun." Sin wusste nicht, was er drauf erwidern soll. Dann ließ er ein kleines Lächeln erblicken. "Das hätte ich jetzt nicht von dir gedacht, Mensch." Sin kam auf Aki zu. Er war einen guten Kopf größer, als er, gut gebaut und hatte trotz alldem die Eleganz eines Elfen. Sin richtete seinem Blick den tiefen Wald. "Dann lass uns keine Zeit verlieren. Komm ich zeige dir den Weg!" Aki sah ihn ein wenig erstaunt an. Nickte aber schließlich zustimmend. Die beiden machten sich auf den Weg. Je weiter sie kamen, desto mehr lichtete sich der Wald und bildete eine Ebene aus Stein. Sin blieb stehen. Aki drehte sich zu ihm um. "Was ist?" Sin deutete mit den Finger nach unten. Unter ihnen bildete sich ein riesiger Talkessel. In der Mitte dieses Kessels stand ein hoch gebautes Gebäude, das fast einer Festung gleich kommt. Aki riss die Augen auf. So etwas hatte er nie in seinen ganzen Leben gesehen. "Und darin ist sie?", fragte er und schaute Sin in die smaragdgrünen Augen. Dieser nickte nur stumm. "Verstehst du jetzt, was ich meine?", fragte er und deute auf mehrere Schergen. Diese standen auf hohe Wachposten, mit Pfeil und Bogen, um jeden Eindringlich sofort auszuschalten. Aki dachte nach. Dann sah er entschlossen Sin an. "Ich habe einen Plan", sagte er und grinste Sin an. Sin seinerseits schaute ihn erstaunt an. "Welchen?" Aki richtete seinen Blick wieder der Festung zu. Dann begann Aki Sin seinen Plan zu erzählen. Als Aki erzählte veränderte sich Sins Miene immer wieder aufs neue. Sin richtete seinen Blick ebenfalls der Festung zu. "Ich weiß nicht ob das klappt", gestand er. "Aber einen Versuch ist es wert. Lass es uns versuchen." Gemeinsam schritten sie langsam den Abgang hinunter in Richtung des Talkessels. Es würde gefährlich sein, dass wusste sie, jedoch mussten sie es versuchen. Denn sonst würde nicht nur Namiki, sondern auch sie am Ende mit den Tode bestraft werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)