Der Schrein der Himmel von Seelenfinsternis (Sess x Kag) ================================================================================ Kapitel 7: Bewährungsprobe -------------------------- Hallo zusammen, es geht weiter! Vielen Dank für den Kommentar und die mittlerweile über 25 Favs! 07 – Bewährungsprobe Die Barriere, die die beiden Priesterinnen mit Hilfe der Gottheit des Schreins und Inu no Taisho erschaffen hatte, verwandelte den Schrein nun endgültig zu einem Ort des himmlischen Friedens. Bald waren auch die letzten Schäden des großen Angriffs der Schlangenyoukai beseitigt, aber die Krankenzimmer waren immer noch voll von Verletzten. Besonders schlimm hatte es Jinenji getroffen. Er hatte viele Bisse abbekommen und war einer immensen Dosis des Giftes ausgesetzt. Sein ganzer Körper war von den Verletzungen übersät und er war immer noch schrecklich schwach. Es hatte sehr lange gedauert, ehe Rin ihm das Gegengift geben konnte und nun kämpfte er seit nun mehr drei Wochen gegen das Gift in seinem Körper an. Die vielen anderen Verletzungen waren glücklicherweise schon geheilt, sie waren nicht besonders schwer und sein Dämonenblut leistete ihm gute Dienste. Rin wachte Tag und Nacht am Lager ihres Freundes und pflegte ihn hingebungsvoll. Die meiste Zeit schlief er und wach war er nur, wenn Rin ihn weckte, um ihm etwas zu Essen und Tee einzuflößen. Die Vorräte an Gelbmilchpilzsaft waren aufgebraucht, aber es sickerte immer noch blaues Sekret aus seinen Wunden. Rin fühlte sich so ohnmächtig, sie wusste nicht, was sie tun konnte. Sie wollte ihm doch so gerne helfen. Aber außer Verbandswechel und andere Pflege war sie mit ihrem Wissen am Ende. Ah-Un dagegen machte sich prächtig, seine vielen alten und neuen Wunden waren verheilt und er war wieder ganz der Alte. Er lag meist neben Jinenjis Hütte, um in Rins Nähe zu sein. Doch Rin hatte fast nie Zeit für ihn, nicht mal um ihn hinter seinen vier Ohren zu kraulen, was er immer besonders genoss. Aber er konnte verstehen, dass sie sich um einen kranken Freund kümmerte. Er würde auf sie aufpassen und für sie da sein, wenn Rin ihn bräuchte. Nur sagen konnte der Drache ihr das nicht, aber sie verstanden sich schon immer ohne Worte. Kagome schaute oft nach ihren beiden Schützlingen, auch sie machte sich Sorgen um den Riesen, aber auch um Rin, denn sie sah schrecklich aus. Sie sah müde und abgekämpft aus, hatte abgenommen, so dass ihre Wangen sogar eingefallen waren und eine Aura der Trostlosigkeit umgab sie. Nichts war mehr da von der Lebensfreude, die sie sonst immer verstrahlte. Kagome kam mit einem Teller Fleisch und Bohnen. „Hier, iss das, du hast es nötig! Kouga und sein Rudel haben uns besucht und haben uns Fleisch mitgebracht.“ Rin blickte teilnahmslos vor sich hin. „Ich hab keinen Hunger.“ „Aber du musst essen! Du siehst aus wie der leibhaftige Tod!“ „Nein… ich will nicht.“ Kagome setzte sich neben sie auf den Boden. „Rin, egal wie hart du zu dir selbst bist, es wird Jinenji nicht helfen gesund zu werden. Wenn du für ihn da sein möchtest, musst du bei Kräften bleiben. Ich verstehe ja, dass es dich sehr mitnimmt, aber das ist doch keine Ausweg!“. Rin antwortete nicht. Sie schaute Kagome nur mit ihren großen traurigen Augen an. Kagome kannte diesen Ausdruck in den Augen. Diese tiefe Hoffnungslosigkeit. Inuyashas Augen strahlten sie damals auch aus, bevor sie ihn verlassen hatte. Sie musste etwas tun, es zerriss ihr sonst das Herz. Nur was wusste sie nicht… aber das würde sich schon finden! Kougas Besuch war Balsam für ihre geschundene Seele. Es war alles so herrlich normal, wie in alten Zeiten und es war schön, sich einfach nur über die kleinen und großen Freuden des Lebens zu unterhalten und die ersten Frühlingstage zu genießen. Kagome erfuhr, dass Kougas Gefährtin Ayame ein Kind erwartete und so machte er sich auf die kleine Reise zu Kagome, um im Tempel einige Heilkräuter für die werdende Mutter zu besorgen und um die Götter um eine reibungslose Geburt und Gesundheit für Mutter und Kind zu bitten. Kagome kicherte sich in die Hand, als Kouga aus der Gebetshalle kam. „War das auch Ayames Idee, dass du hier um gutes Gelingen bitten sollst?“ Er blickte sie erstaunt an. „Nein, warum? In diesem Tempel werden doch auch die Bitten von Youkai erhört und ich dachte mir, es kann nicht schaden.“ Kagome schaute ihn glücklich an. „Dann solltest du Ayame aber auch unbedingt ein Sutra für eine glückliche Geburt mitbringen.“ Die beiden saßen noch lange zusammen, sie hatten sich noch so viel zu erzählen. Plötzlich riss Kouga den Kopf herum und nahm Witterung auf. „Es riecht nach Köter…. Aber der ist doch schon lange tot.“ Der Wolfsyoukai stutzte. Die Quelle der Witterung näherte sich schnell dem Schrein. *~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~* Sesshoumaru hatte es endlich geschafft, die Bärenyoukai zollten dem Herrn des Westens endlich den Respekt, der ihm zustand. Es hatte 10 Jahre Krieg und viele Schlachten gebraucht, aber nachdem er den Anführer der Bären in einem Duell regelrecht auseinander genommen hatte, verflog der Mut seiner Anhänger. Es war ein sich lange ziehendes Katz und Maus Spiel, die Bärendämonen waren traditionell Partisanen, die in Unterzahl aus dem Hintergrund angriffen und sich dann schnell wieder zurückzogen. Es war schwer die kleinen Trupps im unwegsamen Gelände zu verfolgen und zu stellen. Aber dank der List ihres Fürsten, hatten es die Inuyoukai geschafft den Anführer der Rebellen ausfindig zu machen und ihm eine Falle zu stellen. Sesshoumaru war sehr zufrieden mit sich. Er wollte nun sein Versprechen gegenüber Rin einlösen und sie abholen, schließlich hielt er stets sein Wort. Auch war er neugierig in welchem Zustand sein Drache nun war. Er sprintete durch die Wälder, direkt auf sein Ziel zu, wie ein Pfeil durch die Luft. Er ließ sich nicht durch Menschensiedlungen beirren, er schoss einfach hindurch und wer ihm nicht Platz machte, wurde endgültig aus dem Weg geräumt. Er wusste, wo der Schrein liegt, da er seinen Schützling dort zurückgelassen hatte. Er hatte sich Gedanken gemacht um Rin, wie er zu ihr stand und was nun aus ihr werden würde. Er musste sich eingestehen, dass sie ihm sehr an sein verschlossenes Herz gewachsen war und er sich ihr verantwortlich gegenüber fühlte. Er war ihr Beschützer. Er hatte es ihr nie gezeigt, aber ihr glockenhelles Lachen und das Strahlen in ihren dunklen, braunen Augen füllten damals sein Leben mit Wärme und einem Gefühl von Zugehörigkeit und Heimat. Deshalb kehrte er auch immer zu ihr zurück, er freute sich immer darauf, wenn sie anfing zu plappern und ihm jedes Detail erzählte, was in seiner Abwesenheit geschehen war. Fest stand, sie würde bei ihm bleiben und das hieß zunächst zum Stammsitz seiner Familie zu reisen. Doch was war ihr Platz dort? Er hatte sich lange mit Bokuseno darüber beraten. Der alte Baum hatte irgendwie das Talent tief in Sesshoumarus Herz zu blicken und ihm immer das zu sagen, was er sich nicht eingestehen wollte, obwohl es so offensichtlich war. Die Worte des greisen Magnoloenbaums hallten immer noch in seinem Kopf: „Sesshoumaru-sama, es ist doch offensichtlich, die Kleine ist wie eine Tochter für euch. Ihr behandelt sie auch genauso. Diese Gefühle, die ihr euch nicht zugestehen wollt, sind die Gefühle eines Vaters für seine Tochter. Akzeptiert das doch einfach und nehmt sie als eure Ziehtochter zu euch.“ Er hatte lange mit sich gekämpft. Sie war schließlich ein Mensch und es sah ihm gar nicht ähnlich auch nur mit einem Menschen zu sprechen. Aber es wäre der einfachste Weg, dass sie bei ihm bleiben konnte und er sich um ihr Wohlergehen kümmern konnte. Auch würde es kein anderer Youkai wagen der Tochter des Westens auch nur ein Haar zu krümmen. Somit stand sein Entschluss fest: Er würde sie offiziell zu seiner Tochter machen und mit sich nehmen. Sie würde einen Tropfen seines Blutes in sich aufnehmen und damit als sein Fleisch und Blut gelten. Als er dem Dorf näher kam, blieb er plötzlich stehen. Was war das für eine Aura? Sie fühlte sich so vertraut an… aber das hatte er 200 Jahre lang nicht gespürt! Schwach konnte er seinen Vater in dieser mächtigen Aura spüren. Was war das bloß für ein Schrein, was trieb diese Miko, die ihn neulich heimsuchte, nur dort, erweckte sie die Toten? Sofort setzte er zu einem erneuten Sprint an und eilte weiter vorwärts. Kurze Zeit später musste er schon wieder stoppen, diesmal aber nicht freiwillig. Ein Bannkreis stellte sich ihm in den Weg. Und der Bannkreis war die Quelle der Aura seines Vaters… Wie konnte das bloß sein? Aber wenn sein Vater mit dieser Barriere zu tun hatte, dann musste es ja ein leichtes für ihn sein sie zu überwinden. Er blickte sich kurz um und sah vor sich die Anhöhe aufragen mit den drei heiligen Toren… Da war der Tempel. Die Barriere schützte also den Tempel. Er wollte gerade einen Sprung auf den Hügel machen, als er merkte, wie er gegen eine Wand prallte und zurückgeworfen wurde. Er war nun völlig irritiert. Er stellte sich an den Rand des Bannkreises und versuchte seine Hand hindurch zu strecken, aber es war wie eine Wand. Je länger seine Hand mit der Energie in Kontakt war, desto mehr begann sich reinigende Kraft an seiner Hand zu sammeln. Heilige Energie und Youki, vereint? Seine Hand schmerzte bereits, da die heilige Energie versuchte sie zu läutern. Er zog sich zurück und zückte Tokijin, streckte es vor sich auf die Barriere: „Souryuha!“ *~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~**~~* Kagome spürte eine Bewegung in der Magie des Bannkreises. Jemand, den die Schutzpatrone des Schreins ablehnten, versuchte durch die Barriere zu brechen. Und dieser jemand war auch derjenige, den Kouga witterte. Der Wolf schaute sie fragend an. „Jemand versucht sich unerlaubt dem Tempel zu nähern. Ich werde nachsehen. Schau bitte nach Rin.“ Sie stand auf und ging in ihre Hütte, um ihren Köcher und Bogen zu holen. Unbewaffnet wollte sie sicher nicht schauen, wer dem Schrein feindlich gesinnt war. Wieder reagierte die Magie. Diesmal war es mehr ein Zittern, der Eindringling schien nun vorsichtig geworden zu sein. Rasch schritt durch die drei Tore und sah nur noch einen gleißend hellen Drachen auf sich zukommen. Instinktiv warf sie sich zu Boden, doch der Angriff wurde auch wieder von dem Bannkreis abgewehrt. Sie spürte, wie der Bannzauber erbebte, welche Kraft da am Werk war. Als der Staub sich gelegt hatte, blickte sie zaghaft auf. Vor sich sah sie einen verärgerten Herrn des Westens stehen, der wütend auf den lila schimmernden Bannkreis vor sich blickte. Sie richtete sich auf, so dass er sie bemerken musste. Keine Sekunde später blickte Sesshoumaru auf und sah die Priesterin, wie sie hinter der Barriere sich aufrappelte. „Ist das dein Werk, Weib?“ Seine Stimmte bebte vor Wut, es fiel ihm schwer sich zurückzuhalten. Niemand, wirklich niemand verwehrte ihm den Zutritt. „Erst mal Hallo, Sesshoumaru. Schön, dass du gekommen bist“, sagte Kagome ruhig. Ihre Ruhe machte ihn nur noch wütender. „Lass mich sofort eintreten, sonst wirst du es bereuen!“ Er spürte, wie das Blut vor Zorn in seinen Adern rauschte. „Das entscheide nicht ich, sondern die Schutzgeister des Schreins. Und sie halten dein Herz für nicht würdig einzutreten.“ „Was?!“ Sein Youki flammte bedenklich auf und umgab ihn mit einem roten Wirbel. Nun war er wirklich wütend. Diese Priesterin würde ihre Arroganz ihm gegenüber noch bereuen… „Nur dem, der Youkai, Menschen und Hanyou gleichermaßen achtet, wird Zutritt gewährt. Und da du das nicht tust, kannst du auch nicht passieren.“ Jetzt reichte es, nun hatte sie den Bogen eindeutig überspannt! An seinen Fingern bildete sich grünen Licht und schnellte in Form einer Peitsche auf die Miko zu. Er würde sie in kleine Einzelteile zerfetzten für ihre Unverschämtheit! Kagome stand immer noch ruhig am selben Platz und beobachtete den vor Wut schäumenden Daiyokai. Seine Energiepeitsche raste auf sie zu, prallte aber an der Barriere ab und schoss mit doppelter Geschwindigkeit zu ihrem Erzeuger zurück. Sesshoumaru war viel zu überrascht, um noch ausweichen zu können, der Lichtstrahl bohrte sich in seine Brust. Er keuchte auf, der Schmerz durchfuhr seine Brust und breitete sich in seinem Bewusstsein aus. Er atmete heftig und blickte an sich herab. Er sah das Blut, das seine Hand benetzte, die er sich auf die Wunde gelegt hatte. Aber er würde nicht aufgeben. Er ignorierte seine Verletzung und nahm wieder sein Schwert in die Hand. Er merkte, wie seine Kräfte am Schwinden waren. „Sesshoumaru, lass es! Je mehr du gegen die Barriere kämpfst, desto heftiger fallen deine Angriffe auf dich zurück!“, rief Kagome ihm zu. Sie wollte das nicht. Doch Sesshoumaru hörte es nicht, er konzentrierte sich nur auf den Kampf. Hieb um Hieb, Schlag um Schlag ließ er auf die magische Wand vor sich schlagen, doch keine Schwäche war in der Barriere zu sehen. Er fühlte, wie der Bannkreis ihm die Kraft entzog, wie er immer schwächer wurde, aber er würde nicht aufgeben, nein, er war der Herr des Westens, er würde niemals aufgeben! Er nahm noch einmal seine ganze Kraft zusammen und hauchte ein „Souryuha.“ Der Drache, nun kleiner und weniger gleißend hell, schoß auf den Bannkreis zu, verwirbelte seine Energie mit der des Schutzzaubers und schoss einen Augenblick später als Strahl auf Sesshoumaru zurück, umfing ihn und riss an ihm. Kagome konnte nicht mehr erkennen, es war einfach zu hell. Sie bedeckte ihre Augen, aber auch das half nichts. Einen Moment später verblich das Licht der Attacke und sie sah, wie Sesshoumaru regungslos am Boden vor der Barriere lag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)