Run away von Teiko- (Lauf nicht davon!) ================================================================================ Kapitel 1: Nur eine Tür ----------------------- Kapitel 1 Da stand sie, stand vor der Tür, die Tür die zu seinem Krankenzimmer führte und konnte sie nicht öffnen. Viel zu viel Angst machte sich in ihr breit, was sie dahinter erwarten würde. Und je länger sie dort vor dieser Tür stand und nachdachte desto mehr wuchs und schürte sich die Angst in ihr. Wie traurig musste diese Situation von außen scheinen. Wie sie wie in Trance dort stand und nicht den Mut aufbrachte einfach in den Raum zu treten, sich ihm entgegen zu stellen. Also musste sie sich doch die Frage stellen: War sie wirklich zu feige? Zu feige um ihm in die Augen zu blicken? Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Bestätigend nickte sie auf ihre selbst gestellte Frage. Natürlich war sie es. Ein Luftstoß ließ sie aufblicken und bescherte ihr eine sanfte Gänsehaut, gefolgt von einem kleinen Seufzen. „Kakashi-san.“ Sie umarmte ihren alten Sensei erleichtert. „Sakura. Wie ich sehe geht es dir blendend.“ Der Sarkasmus der in seiner Stimme lag wurde ihr nur so in Gesicht gepustet, woraufhin sie einen verächtlichen Laut von sich gab. „Ist es nicht seltsam, das ich nach all den Jahren hier Stehe und nicht die Kraft aufbringen kann dieses Zimmer zu betreten? Ich habe nicht den blassesten Schimmer wie er sich verhalten könnte oder ob er mich nicht gleich in Fetzen reißt.“ Sie ließ sich auf einen Sessel nieder und vergrub die Hände in ihrem Gesicht, was den Grauhaarigen dazu veranlasste sich an die Wand neben ihr zu lehnen. Ein Seufzen seinerseits und sie blickte zu ihm auf. „Ich muss mich auch dazu überwinden, unser letztes Zusammentreffen verlief ja auch nicht gerade sehr glücklich wie du vielleicht schon weißt.“ Sie nickte lächelnd und richtete ihre Augen wieder auf die Tür vor sich. „Das heißt wir werden wohl oder übel warten müssen, bis irgendein geisteskranker Mensch sich als so mutig erweist und dieses Zimmer stürmt. Ich bin ja ganz persönlich stark davon überzeugt das es Naruto sein wird.“ Sie musste tatsächlich über diese Aussage schmunzeln, auch wenn ihr nicht danach zu mute war aber er hatte recht. Irgendjemand war so mutig diese Tür zu öffnen, egal was ihn dahinter erwarten würde. Jetzt stellte sich für sie nur noch eine Frage. Wie lang würde das wohl dauern? Wieder seufzte sie und erhob sich von dem kleinen Sessel, band sich einen neuen Zopf und drehte sich zu ihrem Sensei. „Möchten sie etwas trinken?“ „Nun ja ein Wasser wäre wohl gerade genau das Richtige.“ Er grinste ihr unter seiner Maske entgegen, die "erstaunlicher Weise" heil geblieben war. Sie drehte sich wieder herum und lief in Richtung des Wasserspenders. Ob sie Naruto davon erzählen sollte? Wusste er es denn schon? War es ihm überhaupt noch wichtig? Sie schüttelte den Kopf und ging den kleinen, schwach beleuchteten Gang weiter. Hatte er denn nicht ein Recht es zu erfahren? Oh Gott hörten diese Gedanken denn nie auf? Sie biss sich auf die Unterlippe und stoppte ihre Schritte. Sie spürte wie sich die Tränen wieder einen Weg durch ihre Mauer bohrten und doch schaffte sie es, sie wieder zu unterdrücken. Einmal tief durchatmen und einen Fuß vor den anderen setzen... Mit zwei Bechern voller Wasser bewaffnet trat sie ihren Rückweg an, wieder von Gedanken geplagt, aus diesen sie jedoch rasch gerissen wurde als Ino’s Stimme an ihre Ohren drang. „Ist alles in Ordnung? Du wirkst so gedankenverloren.“ Voll ins Schwarze und doch lächelte die Rosahaarige ihr entgegen und winkte ab. „Ach quatsch. Ich habe mich nur darauf konzentriert ja nichts zu verschütten. Kakashi-san hat großen Durst.“ „Kakashi ist hier?“ Wie gestochen stolzierte die Blondine auf den Grauhaarigen zu und hob bereits mahnend ihren Finger als er sie unterbrach: „Ino du gute Seele. Ich danke dir vielmals dass du dich um ihn gekümmert hast. In der Not wusste ich nicht mehr wohin, da warst du die einzige Anlaufstelle.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf und zwinkerte der Yamanaka zu. „Kakashi ich wusste nicht mehr wo vorne und hinten ist, hab seit 2 Tagen nicht mehr geschlafen und da kommen sie hier an und legen mir den wohl Meistgesuchtesten Nuke-Nin der hier im Lande herumläuft vor die Nase und bevor ich adäquat reagieren kann sind sie auch schon wieder verschwunden. Sie haben ja keine Ahnung in welcher Not ich da feststeckte!“ Mit erhobenem Zeigefinger stand sie vor dem Hatake und fauchte ihm ihre Laune ins Gesicht. Sakura musste über diese Situation nur den Kopf schütteln und stellte die Trinkbecher auf einen kleinen Tisch vor sich. Mit einem Mal erschauderte jede Faser ihres Körpers und die Kunoichi wirbelte auf ihrem Absatz herum. Ihre Augen fixierten die Tür seines Krankenzimmers und in ihrem Gesicht zeichnete sich die pure Angst ab. Sie schluckte hart als sie sein Chakra spürte, wie es sich aufbaute und ihr den Atem nahm. Es sich in jede Faser ihrer Muskeln einfraß und sie erschaudern ließ. Ihr Herz raste vor purer Furcht. Die Ungewissheit die sich in ihr breit machte und jede Sekunde unendlich schienen ließ. Regungslos vor Angst, so ganz ohne ihren Mut. „Ino hast du Vorsichtsmaßnahmen getroffen?“ Sie konnte es gerade so zwischen ihren Zähnen hervorpressen. Die Yamanaka neben ihr nickte auf ihre Frage und schritt auf die Tür zu. „Bist du verrückt! Bleib stehen Ino!“ „Mach dich locker er wird mir kein Haar krümmen.“ Die Blondine schob die Tür langsam auf und ließ etwas Licht ins stockdunkle Zimmer fallen. Und seine Aura schnürte ihre Kehle weiter zusammen und doch musste sie einen Blick wagen. Ein kurzer Moment würde ihr genügen. Sie blickte auf und bemerkte die erdrückende Dunkelheit, bis sie etwas aus dieser Dunkelheit riss. Diese Augen. Sie blickte in seine Augen, in seine Sharingan. Diese blutroten Augen durchbohrten sie und es fuhr ein Stich durch ihr Herz. Sie konnte sich nicht abwenden, nicht wegsehen. War seinen Augen wie so oft schon so hilflos ausgeliefert. Wie er durch sie hindurch sah, wie durch einen Geist. „Sa-su-ke.“ Wie von alleine verließ sein Name ihren Mund und hinterließ keine Regung, keine Emotion. Nur seine Augen starrten sie unentwegt an. Und mit einem Mal schob Kakashi ihr die Tür vor der Nase zu. Sasuke… Nichts. Wie immer nichts. Dunkelheit. Pure Finsternis War er Tod? Nein das fühlte sich doch sicherlich nicht so warm an oder? Er öffnete die Augen und wieder Dunkelheit. Nichts weiter, nur Dunkelheit. Wo war er? Und sollte er nicht schon längst wieder in seinem Versteck sein? Und warum tat ihm sein Kopf derartig weh? Ein gutes Zeichen oder nicht? Schmerzen? Dies musste bedeuten er war nicht Tod. Hatte er es doch nicht geschafft zu fliehen? Verdammt sein Kopf würde ihn noch umbringen wenn das so weiterging. „Nein, du hast ihm geholfen weil du nicht sehen konntest wie dein einziger Freund den du noch auf dieser Erde hast stirbt, weil die Gefühle die du seit Jahren unterdrückst plötzlich zu mächtig wurden. Weil sie dich überrollt haben und jetzt versuchst du die Fassade wieder aufzubauen indem du davon läufst, indem du sie wieder im Stich lässt.“ Dieser Krieg! „Du rennst dein Leben lang schon davon!“ Er wollte doch verschwinden? „Ich renne vor gar nichts davon. Es war alles noch nie so klar wie in diesem Moment.“ Kakashi! „Diesmal läufst du nicht davon!“ Er hatte ihn doch nicht wirklich K.o. geschlagen? Er krallte sich in die Bettlaken. Wie konnte er es wagen! Wut kochte in dem Uchiha hoch, unbändige Wut. Und erst jetzt spürte er die Fesseln um seine Hände und Füße, wie sie einschnitten und an seiner Haut rieben. Es schürte seine Wut noch mehr. Fast blind vor Wut schloss er die Augen und konnte sie spüren, ihre Chakren. Sie waren hier! Er konnte sie hören, wie sie redeten. Sakura und Kakashi! Er biss sich auf die Unterlippe und unterdrückte es laut los zu brüllen. Sein Körper erzitterte unter seiner Wut und seine Augen zeigten sich im blutrot seiner Sharingan. Er hörte ihre Schritte, lautes Gezanke, musste sich unweigerlich wieder auf die Lippe beißen um nicht zu explodieren. Bis sein Körper seine Unmengen an Chakra freiließ. Sie sollten erzittern und sich fürchten vor seiner Macht, seiner Kraft, seiner Wut. Sie sollten es spüren, wie sehr es ihn in Rasche versetzte, wie sehr er sie hasste. Er setzte sich auf um zu sehen wer an seine Tür getreten war, wer es sich traute dieses Zimmer zu betreten. Die Tür warf einen hellen Lichtstrahl ins Zimmer, ließ ihn seine Augen für einen Moment schließen um sie gleich wieder zu öffnen und blonde lange Haare zu erblicken. Ino Yamanaka? Hieß sie nicht so? Was wollte sie von ihm? Sie blickte im unentwegt in die Augen, nicht ausweichend. Hatte sie denn keinerlei Furcht vor ihm? Seine Sharingan fokussierten sie und ließ nicht eine ihrer Bewegung aus die sie machte. „Sieh mich nicht so an!“ Er blickte sie an, nicht reagierend auf ihre Aufforderung. „Versuche nie wieder mir etwas zu verbieten.“ Auch die Yamanaka ging nicht auf seine Antwort ein und beschäftige sich derweil lieber damit die Fesseln an seinen Gliedmassen zu überprüfen. Seine Augen wichen von ihr ab, fixierten einen völlig anderen Punkt, außerhalb des kleinen Zimmers. Wie sie da stand und ihm in die Augen blickte. Völlig erstarrt. Ihre Angst war förmlich zu riechen, so greifbar. Es war genau das was er in ihr hervorrufen wollte. Diese Furcht die sie vor ihm hatte gab ihm eine Macht über sie, die er aufrechterhalten musste. Sie hatte sich nicht verändert. Nicht ein kleines bisschen. Es belustigte ihn schon fast mit anzusehen wie fasziniert und doch zugleich schockiert sie ihm in seine Sharingan sah. Wie sie leise seinen Namen flüsterte und sich dabei vergaß. Doch plötzlich schob sich ein grauer Haarschopf in sein Sichtfeld und verschloss die Tür. Wieder kroch die Wut in ihm hoch. Wieder ballte er seine Hände zu Fäusten. Doch die erhoffte Befriedigung, die ihm diese Spielchen sonst gaben blieb aus. Er biss sich wieder auf die Unterlippe. Warum war da rein gar nichts? Nicht ein Funken der ihn zufrieden stellte. Ihm blieb nur die Wut auf den Hatake, welche ihn durchbohrte. Er kniff erneut seine Augen zusammen als die Blondine vor ihm das Licht des Zimmers anknipste und den Rollladen hochzog. Es war bereits Dunkel draußen und ihm blieb der Blick auf das zerstörte Dorf hinter den Blättern verborgen. „Möchtest du etwas trinken? Ich habe etwas Wasser bereitgestellt.“ Er ließ seinen Blick zur Medic-Nin schweifen und nickte bedacht. Sie lächelte ihm entgegen und gab ihm ein Glas mit der Flüssigkeit. Die er sich, erschwert durch die Fesseln, zu Gemüte führte und feststellen musste wie gut es tat. Er konnte das Glas mit Mühe auf den kleinen Nachttisch stellen und ließ sich wieder in die Kissen fallen. Langsam deaktivierte er seine Sharingan und schloss seine Augen. Sakura… _________ Zeitnot du machst es schwer! :-/ Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr bleibt mir weiterhin treu :) Teiko- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)