Sklaverei von Tikila89 ================================================================================ Kapitel 12: Hure ---------------- Es ist Nacht, ich liege wach in meinem Bett, allein in diesem Zimmer. Noch immer bin ich gefesselt. „Habe ich dir gesagt, du sollst dich wie eine Hure benehmen?“ Was? Sota. Er ist hier. Ich sehe ihn nur nicht. Ich durfte es nicht, ich habe es ge-wusst. „Sota. Wo bist du?“ „Habe ich dir das erlaubt?“ Ich schlucke, sehe mich im Raum um und blicke in eine dunkle Ecke des Raumes, aus der er tritt, groß und stolz. Groß, stolz und wütend. Ich behalte die Luft in meinen Lungen, starre ihn an und weiß nicht, was ich antworten soll. „Sag schon!“, brüllt er mich an, ich zucke zusammen, schüttle den Kopf und stoße die Luft leise aus meinen Lungen. „Nein.“ „Wie kommst du dazu?“ „Ich-„ „Wie kommst du dazu dich anzubieten? Wie eine dreckige Nutte! Du gehörst mir! Ich mag es nicht, wenn jemand mein Eigentum anfasst!“ Ich kneife die Augen zusammen, atme schnell vor Angst und zittere. Plötzlich spü-re ich, wie meine Fesseln gelöst werden. Sofort, aber vorsichtig, ziehe ich meine Arme und Beine an, setze mich langsam auf und wage es nicht, ihm in die Augen zu sehen. „Dafür habe ich dich nicht zu dem gemacht, was du jetzt bist!“, brüllt er erneut, ich zucke zusammen. Dann schlägt er zu, so hart und schnell dass ich nicht reagieren kann und zur Seite auf das Bett falle. Ich keuche auf, mir steigt der Schwindel schnell in den Kopf, ich schnalle nach Luft und kneife die Augen zusammen. Dann schlägt er wieder zu. Und wieder und wieder. Er hat etwas in der Hand, mit dem er zuschlägt. Ich weiß nicht, was es ist, will nur, dass er aufhört. Die ersten Schläge sind wir beide Still. Dann kann ich mein Wimmern und flehen nicht länger zu-rückhalten. Es macht ihn noch wütender. „Hab ich dir das erlaubt? Willst du eine Hure sein? Eine Nutte? Gefällt dir das? Jeder darf mal ran?“ „Nein, Sota! Bitte! Bitte! Nein!“, ich verschränke die Arme schützend über dem Kopf, er schlägt mir auf die Beine und Arme. Hauptsache er trifft mich. Ich zucke jedes Mal zusammen, presse mich gegen die Wand, suche Schutz, doch ich weiß, dass ich es über mich ergehen lassen muss. Hätte ich nur besser nachgedacht. Hätte ich es nicht getan, würde er mich jetzt nicht schlagen. Es war meine eigene Schuld. Ich hätte es ahnen müssen. Dann hält er inne, ich zucke noch einmal in dem Rhythmus zusammen, hebe dann vorsichtig den Blick. Die Tür des Raumes steht offen, Ruffy steht in der Tür, starrt uns an, Sota hat die Hand bereits in seine Richtung ausgestreckt, hält ihn so unter Kontrolle. „Geh vor.“, befiehlt er mir dann, ohne den Blick von Ruffy zu lösen. Ich schaue zu ihm auf, begreife erst nicht, was er meint, doch als mein Blick auf das Fenster fällt, weiß ich Bescheid. Sofort klettere ich von dem Bett, öffne das Fenster weit und klettere auf die Fensterbank. Ein letztes Mal blicke ich zu Ruffy, dann springe ich. Es ist tief, doch ich fange die Landung gut ab. Ich bin stärker als früher. Kaum stehe ich auf meinen Beinen, landet Sota neben mir, packt meinen Arm und zieht mich hinter sich her. Wir laufen durch die Nacht, sind schnell, doch Sota ist schneller als ich. Ich muss darauf achten, dass ich nicht stolpere. Ich weiß, dass es ihn wütend machen würde. Wir verschwinden in dem alten Schwimmbad, wo ich so lange gelegen habe. Sota sucht nach etwas, einem Buch. Er sagt, ich sollte ihm helfen und gehorche. „Sie werden gleich hier sein. Beeil dich.“ „Wer wird hier sein?“ „Das geht dich nichts an. Beeil dich einfach.“ Ruffy wird gleich hier sein. Ich bin mir ganz sicher. Sota verheimlicht mir etwas. Da bin ich mir auch sicher. Wir betreten die Eingangshalle, als das Licht eingeschaltet wird. Es ist Ruffy. Er ist allein und er ist wegen mir hier. Aber wieso? Was wollen die Kerle eigentlich von mir? „Mina! Ich hol dich zurück!“ „Was willst du noch von mir?!“ Sota streckt die Hand vor meinem Oberkörper aus, hält mich so zurück. Ich schaue zu ihm auf, sein Blick weicht jedoch nicht von Ruffy. Er scheint Probleme zu haben. Ich folge seinem Blick und sehe, was Ruffy getan hat, um seinem Blick zu entkommen. Sonnenbrille. Das gibt’s nicht. Dieser Mistkerl. „Irgendwas von dir muss sich noch an alles erinnern, Mina!“ Er sagt meinen Namen bewusst oft, aber wieso? Woran soll ich mich bitte erin-nern? Meine Augen verengen sich zu schlitzen, Ruffy sieht mich durch die Son-nenbrille hindurch an, Sota senkt seine Hand, als er meinen Blick sieht. „Hol ihn dir.“ Ich beiße die Zähne zusammen. Dieser miese Bastard. Ich erinnere mich an genug, um zu wissen, dass ich nicht bei ihm sein will. Er holt mich zurück. Wozu? Um mich wieder an dieses verfluchte Bett zu fesseln? Um mich wieder…verdammt. Ich werde mich nicht von ihm fesseln lassen. Ich werde ihm zeigen, dass er so etwas nicht mit mir machen kann. Sofort renne ich auf ihn zu, er beugt sich vorn über, legt eine Faust auf den Boden. Ich komme näher, hole aus, trete zu, von der Seite, doch trete ins Leere. Er ist schnell, aber ich habe ihn gesehen. Ich weiß, wo er ist, weiß jetzt, wie schnell er ist und kann mich darauf einstellen. „Mina! Du warst fast vorm Verhungern! Auf der Lucky Hour! Sanji hat dich gefun-den!“ Der Blonde. „Halts Maul!“, keife ich ihn an, renne auf ihn zu, hole erneut aus, schlage diesmal zu, er will mir ausweichen, doch ich schneide ihm mit einer Bewegung den Weg ab, treffe ihn an der Schläfe, er fällt zurück, fängt sich jedoch schnell. Ich darf ihn nicht aufstehen lassen. Sofort renne ich hinterher, er weicht meinem Tritt aus, holt diesmal selbst aus und schlägt zu. Wie dumm von mir, dass ich dachte, er würde mich nicht angreifen. Letztes Mal vielleicht nicht, dieses Mal schon. Ich falle zurück, liege am Boden, springe jedoch sofort wieder auf die Beine, fauche ihn vor Wut an, zeige ihm die Zähne und hoffe, dass es Wirkung zeigt. In diesem Licht habe ich keinen Vorteil. Ich blicke an die Decke zu den Leuchtröhren, blicke auf den Boden und suche etwas, das ich werfen kann. Entweder bringe ich das Schlachtfeld auf meine Seite, oder ich muss ausnutzen, dass er mich nicht töten will. „Mina! Franky wollte dir was in die Luftröhre einsetzen, damit du wieder reden kannst! Du hast gefragt, ob du auf dem Schiff bleiben darfst und ich hab ja gesagt!“ „Sei endlich ruhig!“, keife ich zurück, renne auf ihn zu, ich schäume vor Wut, hole auf, springe in die Luft und trete zu, er weicht mir aus, er ist doch etwas zu schnell, wieder schlägt er zu, diesmal weiche ich aus. Ich bin auch nicht langsam. Er will wieder etwas sagen, doch ich lasse ihn nicht zu Wort kommen. „Ich wird dir dein verdammtes Maul stopfen!“, zische ich, ramme ihm mein Knie in den Bauch. Er steckt es besser weg, als ich hoffte. Mit einem Schlag liege ich zurück. Er ist viel stärker als ich, so kann ich nicht gewinnen. Ich schmecke Blut, doch es gehört mir, schmeckt daher nicht so gut, wie ich es von Blut gewohnt bin. Ich muss ihm die Brille abnehmen. Irgendwie. Noch einmal ausholen, ein Schlag an die Schläfe, er weicht nach hinten aus. Mist. Er fällt nach Hinten, fängt sich mit den Armen ab, holt in einer fließenden Bewegung mit den Beinen aus, tritt mich von der Seite, ich pralle gegen die Wand, falle zu Boden, das Gesicht nach unten, bleibe liegen, bewege mich nicht. Ich kann ihn atmen hören. Er kann noch viel mehr, aber er hält sich zurück. Er ist mir haushoch überlegen. Körperlich. „Mina!“, ruft er nach mir, ich bewege mich noch immer nicht, spüre über mir, wie sich Fliesen von der Wand lösen und auf meinen Rücken fallen. Perfekt. „Mina!“, wieder ruft er nach mir, keine Reaktion meinerseits. Ich höre in seiner Stimme, dass er glaubt, er habe zu hart zugetreten, er macht sich sorgen, ich schließe die Augen, als er zu mir herüberrennt, mich zu sich zieht und auf den Rücken dreht. Ich lasse das Blut aus meinem Mund fließen, bin komplett in seinen Armen entspannt. Dieses Licht, verdammt. „Mina, verdammt. Komm schon, so schlimm kann das doch nicht gewesen sein. Sag was. Mach die Augen auf!“ Er macht sich wirklich Sorgen. Ist das ein schlechter Witz? Ich fühle, wo seine Arme sind, dass er sich über mich beugt, mich ansieht. Ich muss schnell sein. Ich hebe meine Arme, öffne gleichzeitig die Augen und reiße ihm die Sonnenbrille aus dem Gesicht. Damit hat er nicht gerechnet. Ich ziehe die Beine an, presse mich vom Boden gegen ihn und werfe ihn zu Boden. Ein Blick. Ich bin schneller in seinen Gedanken, als ich es erwartet hatte. Er ist so überrascht, dass er nicht in Worten denkt. Er hat Angst, um mich. Erinnert sich an die Schläge, die ich von Sota bezogen habe und an den Tag, an dem ich gefesselt auf dem Bett in dem Hotel lag. Er erinnert sich daran, wie ich ihn das letzte Mal zu Boden gerungen habe, dass ich stöhnte, als ich sein Blut trank und dass er mich ohne einen Schlag gefangen nehmen konnte. Ich gehe tiefer, sehe mehr. Ich sehe mich. Ich sehe mich von hin-ten aus seinen Augen, vor uns eine riesige Menschenmenge, ich stehe auf der Bühne, singe, lache, tanze, mit ihm. Wir feiern. Ist das die Erinnerung an einen Traum? Was soll das? Ich habe nicht daran gesucht, ich wollte es auch gar nicht sehen, er hat es mir gezeigt. Jetzt bin ich neugierig geworden, sehe tiefer in ihn hinein, sehe mehr Bilder von mir, vermischt mit Gefühlen, Gesprächen und Hand-lungen. Er ist es nicht, der mir etwas Böses will, es ist Sota. Ich gehe aus seinen Gedanken, sehe ihn an, seine Augen. Erst jetzt begreife ich, was hier vor sich geht. Er sieht es, doch ich darf jetzt nicht aufhören. Sota. Ich verenge die Augen zu schlitzen, presse Ruffy auf den Boden, reiße seinen Kopf zur Seite und lege die Lippen an seinen Hals. Doch ich beiße nicht zu. „Danke, Ruffy.“, flüstere ich leise, halte ihn dabei jedoch weiter fest und bin grob zu ihm. Er sieht mich von der Seite an, wehrt sich jedoch nicht. „Du weißt es wieder?“, fragt er leise, ich schüttele sachte den Kopf. „Nein, ich hab es in deinen Gedanken gesehen. Hör zu.“, ich atme tief durch, schließe die Augen und achte darauf, dass Sota uns nicht hört, „Zorro konnte ihn nicht besiegen, weil er es falsch gemacht hat. Wenn ich mich gleich von dir löse, bleibst du liegen. Beweg dich nicht, verstehst du? Zorro hat zwar sein Herz getrof-fen, aber das reicht nicht. Man muss ihm den Kopf abschlagen, nachdem man ihm das Herz durchstochen hat. Macht man das nicht, steht er immer wieder auf. Er ist stärker, als du glaubst. Macht keine Fehler. Ich habe nicht die Absicht mich besit-zen zu lassen. Egal in welcher Art und Weise.“ „Ich werde dich nicht besitzen wollen. Ich will nur, dass du…“ „Sei ruhig. Ich weiß. Sota hat nicht das Recht mich zu schlagen, egal welche Gründe er angeblich hat. Wenn er etwas netter gewesen wäre, wäre es anders ausgegangen. Macht keinen weiteren Fehler. Sag es Zorro, erst Herz, dann Kopf ab. Das ist wichtig. Ich verlass mich auf dich.“ Ich breche ab, als ich höre, dass Sota sich auf uns zubewegt. Reflexartig beiße ich zu, lasse es Ruffy jedoch nicht spüren. Ein Schluck, und ich fühle, wie erleichtert er ist. Er will mich umarmen, aber er hält es zurück. Ich trinke nicht viel, nur so, dass ich nach Blut rieche und Schmecke. Es fühlt sich so gut an, dass sich mein Herzschlag beschleunigt. Ich schließe die Arme um Ruffy und ziehe ihn an mich. Er bewegt sich nicht, er hat mich verstanden. Es fühlt sich so gut an ihn bei mir zu haben, sein Blut auf meiner Zunge zu spüren und zu fühlen, was er fühlt. Noch zwei Schluck und ich löse mich von ihm Es geht ihm gut, hat jedoch die Augen ge-schlossen. Ich werfe ihn zur Seite, dass Sota ihn nicht ins Gesicht schauen kann, wische mir mit der anderen Hand das Blut von den Lippen und schaue zu Sota auf. Er hält mir seine Hand entgegen, ich ergreife sie und ziehe mich an ihr hoch. Sofort zieht er mich in seine Arme, presst seine Lippen auf die meinen und küsst mich innig. Ich schließe die Augen, bin zwar erst überrascht, erwidere dann den Kuss und schmecke noch immer das süße Blut auf meiner Zunge. Nach kurzer Zeit löst er sich von mir, sieht zu mir herunter, fährt sich mit der Zunge über die Lippe und Lächelt. „Wenn er dich umarmen will, ist das okay. Geh nur nicht zu weit, du weißt, ich kann das nicht leiden.“ Ich nicke, blicke noch einmal zu Ruffy, dann zu Sota auf, mit einem Lächeln. „Wo gehen wir jetzt hin?“, frage ich, er lächelt zurück und nickt. „Stimmt ja, wir sollten jetzt nicht hier bleiben. Die anderen werden bestimmt bald merken, dass er nicht mehr da ist und ihn suchen. Ich denk da an ein kleines An-wesen Südlich von hier. Du wirst es lieben. Man kann vom Schlafzimmer aus das Meer sehen.“ „Dann gibt es ja kaum Gründe, es zu verlassen.“, grinse ich zu ihm auf und nicke. Gemeinsam gehen wir zur Tür, er hält das Buch in seiner Hand, in dem Steht, was ich Ruffy berichtet habe. Ich schalte das Licht aus, und wir gehen. Ruffy hat gehört, wo wir hingehen. Er wird schon alles richtig machen. Ich sollte Schauspielerin werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)