Der König der Löwen ~ kleine Abenteuer ~ von princeKopa (Folge 1: Kopas Inselabenteuer) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Unwetter mit Folgen ----------------------------------------- Kapitel 1: Unwetter mit Folgen Die warme Morgensonne regte sich langsam am Horizont des geweihten Landes. Alle Löwen, auch Simba und seine Frau Nala schlummerten noch tief und fest. Nur ein kleiner Bewohner des geweihten Landes war schon früher als alle anderen auf den Pfoten. Der kleine Prinz Kopa war unter allen Bewohnern des Königsfelsens der Neugierigste von Allen. Heute kletterte er mal allein hinauf zur Spitze des Felsens, um einen Anblick auf sein künftiges Königreich zu genießen. Mit einem tiefen Atemzug, schnupperte er die warme Morgenluft. „Wenn ich eines Tages groß bin, sitz ich bestimmt immer noch jeden Tag hier oben“, kicherte er. „Dann gehört mir das alles und ich kann leben wie ich will.“ Fröhlich und munter stolzierte er hin und her. „Ich frag mich, was Papa dann wohl machen wird, wenn ich mal groß bin. Wahrscheinlich hockt er dann noch länger gelangweilt mit Mama in der Höhle rum. Ich jedenfalls werde viele Abenteuer erleben und die Welt am Horizont erkunden.“ Plötzlich kicherte jemand hinter ihm. „Oh Kopa du Träumer.“ Flupps da hatte ihn Vitani schon am Boden festgenagelt. Der kleine Prinz sah nur noch, wie ein Steinchen an seiner Nase vorbei rollte. „Du musst schon mehr auf deine Deckung achten“, lachte Vitani. „Jeden Morgen treff ich dich hier oben, wie übers Land kuckst. Die Sonne lässt die Zeit auch nicht schneller vergehen.“ „Vitani“, duckste Kopa verlegen. „Hast du mich aber erschreckt.“ Triumphierend saß Vitani nun auf Kopas Rücken. „Ich könnte ja von dir runter gehen, aber das hat eine klitzekleine Bedingung.“ Kopa gab nach. „Okay, du hast gewonnen. Ich mach was du möchtest Vitani.“ Sie knabberte sachte an seinem Ohr. „Dann spiel mit mir! Lass uns ein bisschen durch die Gegend streifen und Nuka dabei erschrecken, wie er seine kleinen Königsreden hält.“ Vitani stieg prompt von Kopas Rücken und hielt sich stolz die Pfote vor die Brust. „Wenn ich groß bin, werde ich der beste König, den das geweihte Land je gesehen hat. Ich werde sie alle übertreffen, die schon vor mir an der Reihe waren.“ Kopa kringelte sich vor Lachen. „Oh Nuka, der lernt es echt nie. Er weiss doch ganz genau, dass du eines Tages…“ Kopa stand auf und gab ein zärtliches Brüllen von sich, das sich eher so anhörte, als wäre jemand einer Katze auf den Schwanz getreten. Jetzt musste sich Vitani kringeln vor Lachen. Sie rollte sich hin und her und verschränkte die Pfoten vor ihrem Bauch. „Du gleichst im Moment eher einem Löwenbaby als einem mächtigen Löwen.“ „Ach ja?“ Kopa fühlte sich heraus gefordert. „Kann ein Löwenbaby denn dann auch das hier?“ Spielerisch sprang Kopa auf Vitani zu, die natürlich gleich zur Seite rollte. „Haha, das war ja mal voll daneben Kopalein.“ „Kopalein?“, lachte der junge Prinz. „Na warte du. Dich krieg ich schon noch.“ Die beiden Löwenkinder tollten munter auf dem Felsen herum und ließen sich von nichts stören. Ausgelassen und wild lachend kämpften sie spielerisch herum, bis sie sich völlig aus der Puste auf den Boden fallen ließen und die blauen Wolken am Himmel beobachteten. Kopa begann dabei mal wieder vor sich hin zu träumen. „Du Vitani?“ „Ja Kopa?“ „Hast du dir eigentlich schon mal vorgestellt zu fliegen?“ Vitani blickte fragend zu Kopa hinüber. „Wie meinst du das?“ „Naja du siehst doch auch die blauen kleinen Vögel übers Land fliegen wenn wir spielen. Sie scheinen uns ganz gern von da oben zu beobachten.“ Vitani grinste verschmitzt. „Ich weiss genau, was du grade denkst Kopa. Du würdest dir wünschen auch gerne mal zu fliegen hab ich Recht?“ Kopa schloss die Augen. „Ich mal davon geträumt, ich hätte Flügel und können mich wie eine Feder übers geweihte Land bewegen. Und dann würde ich sogar ein Wettfliegen mit Zazu machen.“ Vitani konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Die Blau weiße Nervensäge. Du bist sicher hundertmal schneller als er es ist.“ „Leider ist er mein Lehrer“, seufzte Kopa. „Ich muss also tun, was er sagt, sonst werde ich wohl nie König. Eigentlich hab ich auch nicht so wirklich Lust dazu.“ „Aber du musst Kopa“, widersprach Vitani. „Du weisst genauso gut, dass das wichtig ist für das Königreich deines Vaters.“ „Irgendwo ist es ja auch ganz spannend, aber andererseits hab ich auch meine Freiheit ganz gerne.“ „Das ist nicht alles, was du gern hast“, kicherte Vitani und schleckte Kopa über die Wange. „Was redest du da?“, murmelte er leise und seine Wangen färbten sich rot. „Ich weiss gar nicht, was du meinst.“ Vitani schwieg nur und schloss verträumt die Augen. „Wenn ich meine Augen zu mach, dann bin ich auch frei und kann sogar fliegen.“ „Ja das kenn ich“, erwiderte Kopa stolz. „Mach ich auch manchmal, wenn Zazu mal nicht hinkuckt. Der flattert bestimmt grad wieder irgendwo herum und versucht die Elefanten zu beruhigen.“ Vitani und Kopa lachten sich so sehr schlapp über Zazu dass sie gar nicht bemerkten, dass der Hornschnabel gerade genau zu ihren Köpfen stand. Tadelnd blickte der Hornschnabel auf die beiden Kinder herab. Allen voran Kopa hatte er wieder mal im Visier. „Aha, das hätte ich mir denken können.“ „Zazu!“ Kopa war sofort auf den Beinen. So schnell, dass fast auf sein Hinterteil plumpste. Als er wieder aufrecht stand, blickte er mit einem Grinsen der Verzeihung in Zazus tadelndes Gesicht. „Ich hab dich gar nicht bemerkt. Hatte dich schon gesucht und…“ „Erspar mir bitte deine Ausreden“, meckerte Zazu. „Du wolltest mal wieder den Unterricht schwänzen und faulenzen nicht wahr?“ Kopa versuchte sich irgendwie raus zu reden. „Naja so war das nicht, ich wollte nur…ich meine da kam Vitani und…naja du weisst schon da war ich abgelenkt und…“ „Und und und…“, fiel ihm Zazu ins Wort. „Immer die gleichen Ausreden. Du weisst genau, dass dein Vater das nicht komisch findet.“ „Du wirst es aber doch nicht meinem Papa sagen oder?“ Zazu überlegte einen kurzen Moment. „Ich denke, ich könne es verschweigen, wenn du mir brav zum Unterricht folgst kleiner Prinz.“ Kopa gab nach und folgte mit schleichenden Schritten dem Hornschnabel. Noch einmal drehte er sich grinsend zu Vitani um. „Wir sehen uns dann später Vitani! Ich muss nur eben zu Zazus Königsunterricht.“ „Ich warte hier auf dich“, grinste sie. Der Unterricht bei Zazu war für Kopa nicht grade das Aufregenste. Er erklärte Kopa alles über die Tiere des geweihten Landes und warum jeder seinen bestimmten Platz im ewigen Kreis des Lebens hatte. Kopa aber mochte er viel lieber Vögel zu jagen, statt sich Vorträge über das geweihte Land anzuhören. Zazu gefiel das natürlich kaum und er musste den kleinen Prinzen alle paar Minuten zur Ordnung zurück rufen. „Oh Kopa“, seufzte er. „Wie soll ich dir denn was erklären, wenn du ständig Unfug treibst. So wirst du nie ein richtiger König.“ „Aber Zazu“, maulte Kopa. „ich weiss doch schon so Manches über das geweihte Land. Müssen wir denn manche Sachen wirklich hundertmal wiederholen. Ich finde Vögel jagen macht viel mehr Spaß.“ „So gerietst du aber schneller in Schwierigkeiten und dann wird dein Vater nicht nur sauer auf dich, sondern auch auf mich.“ „Nun sei mal nicht so spießig Zazu. Du musst die Dinge mal ein bisschen lockerer sehen. Ich bin eben noch ein Kind und hab noch genug Zeit, alles zu lernen.“ „Dein Vater war genau so wild wie du“, seufzte Zazu. „An dir beiss ich mir noch den Schnabel aus.“ Kopa blickte Zazu fragend an.“ Hast du denn nie gespielt in deiner Kindheit?“ Zazu räusperte sich. „Das tut nichts zur Sache junger Prinz. Anstand und Benehmen sind wichtig in meiner Familie und deswegen bin ich nicht nur euer Babysitter, sondern auch der Berater deines Vaters.“ Kopa blickte sich suchend um. „Wenn du wirklich so schlau bist, dann erzähl mir doch mal was über…“ Kopa dachte angestrengt nach. Schließlich hatte er eine Idee. „Erzähl mir was über Nielpferde Zazu. Ich würde auch zu gerne mal welche sehen.“ Der Hornschnabel betrachtete den Horizont und sah, wie sich einige Wolken dicht zusammen tummelten am Horizont. „Bist du sicher Kopa? Ich mein das sieht da vorn ein klein Wenig nach einem Sturm aus.“ Kopa wusste nicht, was ein Sturm war und kicherte stattdessen nur herum. „Ich verstehe schon, Bananenschnabel hat Angst nicht wahr?“ Das ließ Zazu allerdings nicht auf sich sitzen. „Was hast du grade gesagt?!“ „Was denn?“, fragte Kopa kichernd. „Bananenschnabel?“ Empört landete Zazu auf Kopas Schopf und wuselte wie wild in seinem Schopf herum. „Das nimmst du sofort zurück du ungezogener Lümmel.“ „Nur wenn du mir etwas über Nilpferde erklärst“, protestierte Kopa. „Außerdem will ich auch welche sehen, sonst plapper ich weiter vom Bananenschnabel.“ Zazu gab nach und flatterte empört in die Lüfte. „Na gut wie du meinst Früchtchen. Du hast es ja nicht anders gewollt.“ „Heisst das, du führst mich zu den Nilpferden?“ Zazu nickte beleidigt. „Das ist jetzt aber ausnahmsweise mal so, damit du mich aufhörst damit zu nerven. Das Wort hast du ganz bestimmt von deinem Vater. Der war genau so frech wie du heute.“ So kam es also, dass Zazu den jungen Löwen zum großen Fluss führte. Kopa hatte von seinem Vater bereits damals gehört, wie verwegen Simba zu Kinderzeiten gewesen war und wie viel Unfug der junge Löwe so alles getrieben hatte. Am Liebsten hörte Kopa die spannende Geschichte vom Elefantenfriedhof und wie er Nala vor den Hyänen verteidigt hat. Zum Glück war es letzten Endes Kopas verstorbener Großvater Mufasa, der seinen Vater damals auf dem Elefantenfriedhof gerettet hatte. Als die Beiden schließlich am großen Fluss ankamen, blies der Wind schon ein wenig stärker als zuvor. Zazu hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch und beschloss, Kopa alles zu erklären und dann ganz schnell mit dem jungen Prinzen die Kurve zu kratzen. Der Fluss wimmelte nämlich nicht nur von Krokodilen. Die hohen Ufer waren durch die Trockenzeit trocken und poröde geworden. Ein falscher Schritt könnte also fatale Folgen haben. „Von hier aus kann man die Nilpferde sehr gut sehen, wenn sie grade gähnend aus dem Fluss schauen.“ „Wow“, strahlte Kopa. „Das sieht sicher echt cool aus.“ „Nun ja, es ist schon ein recht eindrucksvolles Schauspiel“, gab Zazu verlegen zu. „Ich flattere hier auch ab und zu mal gerne hin, wenn ich etwas Aufregendes sehen will.“ Kopa tapste vorsichtig näher an den Rand, um mehr sehen zu können. „Die sehen von nahem sicher noch cooler aus, als von weitem.“ Eines der Flusspferde streckte gerade seine Nase aus dem Wasser und begann lautstark zu gähnen. Für Kopa war das alles sehr aufregend. So etwas sah er heute tatsächlich zum ersten Mal. Mit unsicheren Blicken folgte Zazu dem jungen Prinzen. „Sei bitte vorsichtig Kopa“, mahnte er. „Der Rand hier ist ganz schön brüchig und würde so einen jungen Löwen wie dich sicher nicht so lange halten.“ „Das geht schon Zazu“, kicherte Kopa. „So schwer bin ich ja nicht, als würde der Boden unter meinen Pfoten einfach so wegbrechen. Außerdem muss ich so viel sehen wie möglich, um Vitani von diesem tollen Ort so viel wie möglich erzählen zu können.“ Kopa war von Natur aus unvorsichtig, meistens zumindest. Es gab auch Momente, da war er es tatsächlich, aber in diesem Moment richtete sich seine ganze Aufmerksamkeit den Nilpferden im Fluss. So kam es, dass plötzlich der Boden unter Kopas Pfoten zu bröckeln begann und noch bevor Kopa reagieren konnte, rutschte er über die Kante. „Oh nein was ist das!“, rief er völlig verschreckt. „Ich rutsche ab! Zazu hilf mir!“ Im nächsten Moment schnappte Kopa mit seinem Maul nach der Wurzel und hing nun über dem Fluss. Zwar waren keine Krokodile weit und breit zu sehen zu dieser Zeit, doch das hatte einen ganz bestimmten Grund. In diesem Moment wurde der Wind immer stärker und es begann sogar zu regnen. „Das ist ein Unwetter!“, rief Zazu panisch. „Halt dich fest Kopa! Ich suche rasch etwas, woran ich dich hochziehen kann.“ „Sei nicht dumm Zazu!“, rief Kopa ihm nach. „Hol lieber Hilfe! Meinen Papa zum Beispiel. Er kann mich sicher wieder hoch ziehen.“ Kopa klammerte sich mit aller Kraft an der Wurzel fest. „Beeil dich Zazu!“ Ohne lange zu überlegen flatterte der Hornschnabel los in Richtung des Königsfelsens. Kopa nahm all seine Kraft und seinen Mut zusammen und baumelte unter stürmischen Einfluss an der Wurzel. Lange würde er sich nicht mehr festhalten können und würde in den reißenden Fluss fallen, wie es ihm schon einmal passiert war. Dies mal allerdings gab es keine Hyäne, die ihn retten konnte. „Oh Kopa“, fluchte er zu sich selbst. „Was hast du dir jetzt wieder eingebrockt. Das wird Papa gar nicht gefallen.“ Kopa sollte aber viel größere Sorgen haben, denn es kam wie es kommen musste. Die Wurzel knickte, brach ab und der junge Löwe flog rücklings in Richtung Fluten. Dieses Mal aber hatte er Glück und landete mit seinem Körper auf einem großen treibenden Baumstamm. Dieser war grade mal groß genug, um die Hälfte seines Körpers zu tragen. So paddelte er verzweifelt mit den Hinterpfoten umher und hielt sich mit aller Kraft auf dem Baumstamm. Der Regen wurde immer heftiger und der Sturm immer stärker. Mit letzter Kraft zog er sich auf den Baumstamm und blieb erschöpft auf ihm liegen. „Hilfe!“, rief er immer wieder. „So helft mir doch jemand! Hilfe !“ Aber niemand hörte den armen Kopa. Alle Tiere hatten sich vor dem großen Sturm in Sicherheit gebracht. Kopa war allein und trieb mit seinem Baumstamm immer weiter den Fluss hinab. Bald gab er es auf um Hilfe zu rufen, da ihn sowieso keiner hörte. Erschöpft vom vielen Rufen sackte der junge Löwe zusammen und fiel in einen tiefen Schlummer. Der Wind legte sich langsam wieder und auch der Regen hatte nachgelassen. Kopa aber trieb immer noch auf seinem Baumstamm den Fluß hinab. Er hatte keine Ahnung, wohin ihn die Stromschnellen tragen würden und ob er überhaupt je wieder nach Hause zurückkehren könne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)