Erinnerungen... von -Pride- (I will never forget what was between us...) ================================================================================ Kapitel 1: Erinnerungen... -------------------------- Eine leichte Brise wehte über die schön grüne Wiese. Ruhig war es und die Sonne schien. Den Weg den ich lief erinnerte mich an früher. An die Zeit in der ich noch jung war, noch so unschuldig und unerfahren. Damals als ich noch mit meinen Freunden Polizist und Räuber gespielt habe… Die Blätter über mir raschelten und die Bäume schienen ein wenig zu tanzen. Der Boden unter mir knirschte, doch mich störte es nicht. Es beruhigte mich und lies mich weiter in Erinnerungen schwelgen. Auf solchen Boden haben wir immer gespielt und versucht so leise wie möglich zu sein, doch trotz unserer Vorsicht haben wir uns dennoch immer gehört… Mein Weg führte mich weiter und schliesslich fand ich das, was ich wollte. Vor mir war eine kleine Kirche. Sie sah wirklich schön aus. Vor allem die Blumen oder die Rosen die hochkletterten. Den Vögeln schienen sie auch zu gefallen, denn sie flatterten immer bei den Rosen herum. Ein wunderschönes Bild, so ruhig und friedlich. Meine Schritte gingen auf die kleine Kirche zu, schliesslich stand ich vor dem Eisentor, dass ein wenig rostig war. Es quitschte leise, als ich es öffnete und es hinter mir wieder schloss. Mein Blick wanderte über das Grundstück und schliesslich sah ich, was ich sehen wollte. Langsam ging ich dem kleinen Steinweg entlang und ein Hauch Erinnerungen kamen in mir wieder auf. Früher stand diese Kirche noch nicht und wir alle haben hier gespielt. Wie oft wir doch gelacht hatten, uns keine Sorgen gemacht haben, dafür aber unseren Eltern. Ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen als ich daran dachte. An einer Stelle blieb ich stehen, sah lange auf den Boden. War es nicht hier, als mein bester Freund mir einen Stein an den Kopf geworfen hatte? Natürlich nicht absichtlich, aber damals fasste ich es nicht so auf und ging auf ihn los. Wir hatten uns geprügelt, doch schliesslich lagen wir dann grinsend auf dem Boden. Ich weiss noch, ich hatte ihm einen Kratzer in sein Gesicht verpasst. Vertieft in meinen Erinnerungen ging ich weiter. Der schmale Weg führte mich wieder zu einem kleineren Tor, dass ich auch öffnete. Dieses machte kein Geräusch als ich es öffnete und wieder schloss. Nun stand ich vor einem kleinen Springbrunnen. Er war wirklich schön, lauter Verzierungen waren eingemeisselt. Während ich meinen Weg ging, war ich weiter in Gedanken versunken, bis ich schliesslich an meinem Ziel ankam. Lange schaute ich hinunter auf die Erde. Die Blumen die ich gesät habe fangen an zu blühen. Einzelne Knöpfe sind noch nicht offen, doch in den nächsten Tagen würden sie sicher auch erblühen. Ich wusste du magst keine Blumen, sie sind dir zu unmännlich, aber ich finde, dies gehört sich einfach. Ich kniete mich hin, legte einen kleinen Blumenstrauss vor dir hin und nahm die kleine Gieskanne, die neben dir stand. Vorsichtig goss ich deine Blumen. Die Wasserperlen auf den Blüten glänzten im Sonnenschein. Früher hättest du sie sicher vertrampelt, doch jetzt kannst du nicht mehr. Findest du die Blumen eigentlich schön? Ich wünschte du könntest mir die Frage beantworten. Meine Hand stellte die Giesskanne wieder neben dir ab. Danach strich sie sanft über die Blumen. Die Erinnerungen an früher wollten nicht ruhen und ich sah uns wieder spielen. Wie oft wir doch Roderich in den Wahnsinn trieben, wie oft wir doch Unsinn gemacht hatten, wie oft wir uns doch geprügelt haben wegen kleinen Dingen und wie oft wir uns doch wieder versöhnt hatten. Doch du gingst weg und kamst nicht mehr zurück. Du hast mich alleine gelassen, bis heute. Eigentlich sollte ich wütend auf dich sein, so wie ich es doch immer war. Ich sollte dich gar nicht erst besuchen kommen, doch ich kann nicht anders. Ich vermisste dich, bis heute tu ich es. Ich lebe nur noch in den alten Erinnerungen mit dir. Warum nur bist du gegangen? Wir wollten doch noch so viel zusammen machen… Meine Hand wischte über meine Augen, doch einzelne Tränen tropften auf dein Grab. Ich bin echt ein Weichei seit du nicht mehr hier bist. Wenn du jetzt da wärst, hättest du mich ausgelacht. Ich höre dein Lachen, doch ich sehe dich nicht. Das einzige was ich sehe ist das Kreuz vor mir in dem dein Name eingraviert ist. Sag mir, warum du weg bist. Sag mir, warum gerade du sterben musstest. Bitte gib mir eine Antwort! Du weißt doch, wie ich bin, ich muss eine Antwort haben. Genau wie damals. Damals als ich dir gesagt habe, dass du mehr als nur ein Freund für mich bist. Damals als ich dir gestanden habe, dass ich dich liebe. Doch du hast nur gelächelt und gesagt, dass du mir die Antwort sagst, wenn du wieder zurück bist. Du kamst zurück, doch du konntest nicht mehr sprechen, du konntest mir keine Antwort geben und du kannst es auch niemals tun… Bevor du gingst, hast du mir noch gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen. Du hast mir durch meine blonden Haare gewuschelt und in meine grünen Augen geschaut, bevor du auf dein Pferd stiegst und aus dem Tor rittst. Damals hast du mir für einen Moment die Sorgen genommen, doch ich lag dann jede Nacht schlaflos in meinem Bett und habe gewartet. Deine Rückkehr habe ich so sehr erwartet, doch schliesslich wollte ich die Zeit wieder zurückdrehen… Sacht streicht meine Hand über dein Kreuz, über deinen Namen, ehe ich aufstand und auf dich nieder sah. Ich strich mir nochmals die Tränen aus dem Gesicht, ehe ich den Anhänger der um meinen Hals hing hervor nahm. Die kleine Metallplatte mit deinem Namen drauf. Doch ich hatte nur die obere Hälfte, dein Bruder bekam die untere Hälfte. Wie oft du doch gesagt hattest, dass du sie nie bräuchtest… Weißt du, du brauchtest sie nicht, aber ich brauche sie nun. An dieser einen kleinen halben Metallplatte hängt der Rest von meinem Leben, ich wüsste nicht, was ich tun würde, wenn ich sie nicht hätte… Meine Lippen berührten das kühle Plättchen und ich schloss die Augen. Die Erinnerungen an den letzten gemeinsamen Tag kamen wieder hoch und ich musste lächeln. Wie recht du doch damals mit deinen Worten hattest, wie recht du doch hattest, dass ich dich niemals vergessen kann. Ich bin froh, dass ich dich kennen durfte, mit dir eine gemeinsame Zeit zu haben, mit dir zu lachen, deine Stimme zu hören, dir in die Augen zu sehen, dich als Vorbild zu haben, mit dir gemeinsam stark zu werden und zu wissen, dass du mich auch ein wenig mochtest. Ich danke dir dafür, dass du mich zu einem starken Mann gemacht hast. Ich danke dir dafür, dass du mir gezeigt hast, dass ich auch wichtig bin. Ich danke dir dafür, dass ich mit dir zusammen sein durfte. Ich danke dir so sehr dafür Gilbert… -Fin- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)