Die Wette von saj4ik ================================================================================ Kapitel 1: Die Wette -------------------- Die Bar war leer, bis auf den Barkeeper selbst, Zorro und Nami. Der Schwertkämpfer und die Navigatorin saßen sich gegenüber und sahen sich fest in die Augen. Beide hatten ein Grinsen im Gesicht und hielten jeweils ein riesiges Bierglas in ihren Händen. „Gib auf Nami, du wirst sowieso verlieren.“ Das Grinsen des jungen Mannes wurde noch breiter, als zuvor. „Tz.“ grinste die Orangehaarige zurück. „Das denkst auch nur du.“ Beide warteten auf das Signal. „Auf los geht’s los…LOS!“ mischte sich nun der Barkeeper ein, der als Schiedsrichter fungierte. Blitzschnell brachten seine zwei letzten Gäste die Becher an ihren Mund und fingen, wie die Weltmeister, zu saufen an. In den ganzen Jahren, die er als Barmann beschäftigt war, hatte er keinen Mann und keine Frau getroffen, die so viel Alkohol vertragen konnten. Die leeren Biergläser stapelten sich in Reihen, als hätte man sie gerade erst produziert. Das Ganze fing mit einem harmlosen Scherz an. Als die Schenke noch überfüllt war, saß die ganze Strohhutbande am Tisch und amüsierte sich. Sie waren die Lautesten von allen, aber keiner beschwerte sich, denn sie waren auch die Stärksten. Es wurde gelacht, gesungen, geschrien und gestritten, mehrwiegend wegen dem Essen, dass ihr Käpt’n von ihnen stibitzen wollte. Irgendwann verzogen sich die anderen Piraten und nur die Strohhüte blieben am Ort. Ruffy und Zorro hatten schon sehr bald ihr ganzes Geld verfressen und versoffen. Der Schwarzhaarige fing an bei Nami um Geld zu betteln, diese machte ihm aber sofort klar, dass das Betteln bei ihr nichts brachte, nicht mal wenn er einen Hundeblick aufsetzte. Wenn es um Geld ging, war die Frau sehr stur und entschlossen. „Komm schon Nami, ich bin schließlich der Kapitän.“ schmollte der Gummijunge ihr was vor. „Kapitän hin oder her. Wenn ich dir ständig Geld leihen würde, wären wir schon längst alle verhungert.“ Alle lachten, denn da hatte die Orangehaarige die Fakten auf den Tisch gelegt. Ruffy kreuzte seine Arme, blies seine Wangen auf und drehte sich beleidigt weg. „Außer…“ Sofort sah Ruffy seine Freundin wieder an. In seinen Augen war ein Funken Hoffnung zu erkennen. „Außer?“ fragte er und wartete auf das Ende des Satzes. „Außer natürlich, du zahlst mir das Doppelte zurück. Mit Zinsen!“ Wieder lachten alle, besonders Zorro, der schon im Voraus wusste, dass sie genau das sagen würde. Das hatte sie schließlich oft genug bei ihm selbst getan. „Trinkt doch um den Preis.“ schlug Nico Robin vor und alle horchten auf. Unsicher lächelte die Blauhaarige, als ihr klar wurde, was sie da von sich gegeben hatte. „War nur ein Witz, Leute.“ Doch es war zu spät. Ruffy jubelte und wedelte mit den Armen. „Jaaa! Lasst uns ein Wettsaufen machen. Das wird lustig!“ „Spitzen Idee!“ kam es von der Navigatorin und Zorro gleichzeitig. Der Schwertkämpfer wusste, dass er viel vertragen konnte und war sich sicher, dass er gewinnen würde. „Wer macht alles mit?“ „Ich!“ und „Ich!“ riefen der Gummijunge und der Grünhaarige. Die anderen lehnten ab. Was für Weicheier, dachte Nami. Naja, immerhin hatte sie zwei Dumme gefunden, die sich darauf einließen. Sie wusste, dass ihr Kapitän kein Problem darstellen würde, bei Zorro war sie sich da nicht so sicher. Dieser Typ war hart im Nehmen, wenn es um Spirituosen ging. Sie würde aufpassen müssen. „Also, Jungs.“ fing sie an, sah ihre Herausforderer kurz an und setzte fort. „Wenn einer von euch gegen mich gewinnt, bekommt er zehn Tausend Berry. Wenn ihr aber verliert, wird einer von euch mein persönlicher Sklave und das für ein ganzes halbes Jahr!“ „Das Angebot nehmen wir an.“ kam es von Ruffy und Zorro wie aus einem Mund. Etwas später… „Oooh.“, stöhnte Ruffy, dessen Kopf auf der Tischplatte lag. Seine Augen waren geschlossen und sein Gesicht lief grün an. „Mir ist so schleeeecht.“ „Du hättest gar nicht erst mitmachen sollen, du Gummischädel.“ sagte Franky, musste aber trotzdem grinsen. Es war ziemlich offensichtlich, dass er als Erster aus dem Spiel hinaustreten würde. Der Schiffszimmermann packte den Schwarzhaarigen, warf ihn über die Schulter und verließ die Spelunke, ohne den Hut zu vergessen. Die anderen waren vor einer halben Stunde schon gegangen, denn es war schon längst nach Mitternacht. Franky schätzte die Zeit auf zwei oder drei Uhr morgens. Er hätte die Bar schon längst abgeschlossen, wäre es nicht so spannend gewesen. Außerdem machte er einen ziemlich großen Umsatz, wenn die zwei Saufhähne so weitermachten. Sie verloren mehr, als sie gewannen, dachte er sich. Nami kicherte und grinste ununterbrochen. Sie lallte irgendetwas dahin, was Zorro nicht verstand und lachte dann selber auf. Scheppernd ließ sie einen weiteren leeren Bierkrug auf den Tisch knallen und sah in die Augen ihres Gegenübers. Ihren Kopf legte sie schief und stütze ihn mit ihrer linken Hand ab. Sie sah durch ihn hindurch. Sie war zu betrunken, aber das würde sie nie zugeben. Er selber fühlte sich, als würde er Tonnen auf sich tragen, aber er konnte immer noch rational denken und sich deutlich ausdrücken. Die Frau war ein Teufel, das gab er zu, auch wenn sie an ihn noch lange nicht herankam. „Gibst du auf?“ fragte er schließlich und hoffte inständig, dass sie das tun würde. Er war zu müde, um noch weiter zu machen. Die junge Frau gluckste. „Niemals!“ sagte sie. „Hey! Barfutzi! Noch mehr Bier!“ schrie sie, hob ihren rechten Arm in die Luft und sprang auf ihre Füße. Diese gaben sofort nach und sie knickte ein. Zorro reagierte sehr schnell und fing seine Kameradin auf, bevor sie auf dem Boden aufschlagen konnte. Er hob sie hoch. Reflexartig legte sie ihre Arme um seinen Hals und kuschelte ihr Gesicht an seine Brust. Der ehemalige Piratenjäger lächelte, als er ihren friedlichen Gesichtsausdruck sah. „Die Rechnung geht auf sie.“ Der Barmann grinste, nickte und die beiden verabschiedeten sich. Lorenor Zorro griff nach seinen Schwertern und verließ das Gebäude. Der kühle Wind blies ihnen entgegen und Nami drängte sich näher an Zorro heran. Er hätte sie gern mit etwas zugedeckt, doch leider hatte er nix dabei. Er selber hatte eine Hose und ein Muskelshirt an, wenn man die Schuhe nicht dazu zählte. Die Stadt, in der sie sich befanden, war groß und es würde lange dauern, bis sie bei der Sunny ankommen würden. Gut, dass sie alle in ein Hotel eingecheckt hatten. Es war dunkel und leer auf den Straßen, was der Schwertkämpfer für gut hielt. Niemand würde ihnen entgegen kommen oder versuchen wollen, sie aufzuhalten. Außer den Nachtgeräuschen war sonst alles ruhig. Nach nur ein paar Metern erreichten sie das Ziel und Zorro betrat das luxuriöse Gebäude. Er fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. In seinem Zimmer angekommen(er konnte Namis Schlüssel einfach nicht finden), legte er die Orangehaarige behutsam auf das Bett, das zwar kein Doppelbett war, aber für zwei Leute allemal ausreichte. Vorausgesetzt, man war nicht fett. Er zog ihre Stiefel aus und machte sich dann, bis auf die Boxershorts, frei. Neben ihr nahm er Platz und deckte beide zu. Nami drehte sich mit dem Gesicht zu ihm. Einzelne Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht und Zorro konnte nicht anders, als ihr diese wegzustreichen. Plötzlich öffnete sie ihre Augen und ließ den Mann in seiner Bewegung verharren. Sie sah ihn mit einem müden Blick an und lächelte schwach. „Die Wette habe ich verloren…, oder?“ „Klar doch. Gegen mich kommt eben keiner an.“ Beide grinsten und Zorro zog die junge Frau an sich. Aneinander gekuschelt, schliefen sie ein, ohne sich Sorgen um den Morgen danach zu machen. *** Wie der Morgen danach wohl ausfallen könnte? Das überlasse ich mal einfach eurer eigenen Fantasie ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)