Der Stalker meines Herzens von XdramaX (Sesshoumaru xx ??) ================================================================================ Kapitel 6: und der Stalker ist... --------------------------------- „AH“ Unwillkürlich machte ich einen Schritt zurück, als Alexia plötzlich auf dem Gang auf mich zu hüpfte und meine Hände ergriff. „Ernsthaft?“, fragte sie freudig und machte springend ihrer Rasse alle Ehre. „Definitiv, ich habe den Job!“ Ihre Freude und ihre Jubelschreie darüber waren echt, um das zu merken musste man keine großen empathischen Fähigkeiten besitzen. „Das ist ja so cool!“, lachte sie weiter. „Ich habe wirklich nicht gedacht, dass der Herr jemandem den Job gibt, der rein gar keine Erfahrung hat!“ „Ich auch nicht, um ehrlich zu sein.“ Sie kicherte. „Komm, das müssen wir sofort Len erzählen!“ Sie riss mich mit sich, doch ich hielt sie auf. „Bist du dir sicher, dass wir zu Len wollen, um ihr das zu sagen?“ „Natürlich! Warum nicht?“ Ja warum eigentlich? Ich konnte ihr ja schlecht sagen, dass ich Len das nach Möglichkeit verheimlichen wollte. Nicht, dass es schlimm wäre ihr das zu sagen, ich hatte mehr Angst vor der Reaktion. Alexia schüttelte den Kopf. „Was nun?“ „Na ja, sie ist doch gerade bei Gang...“ „Ach ja...“, murmelte Alexia. Ich wusste inzwischen, dass sie eigentlich kein Problem damit gehabt hätte ihm zu begegnen, aber sie verstand mein Problem an der Sache: War er doch scheinbar an mir interessiert, doch absolut nicht mein Fall... „Was machen wir dann?“ „Erst mal zu meinem Zimmer, ich muss das Ding hier loswerden!“, erklärte ich ihr und hielt den riesigen, dicken Ordner hoch, den mir Jaken in die Hand gedrückt hatte. Er selbst hatte das Gerät fast nicht tragen können, so groß war es. „Gut, fangen wir da an und arbeiten uns nach oben durch!“ Ich lachte. „Sehr gute Philosophie!“, bestätigte ich und so liefen wir hinaus aus dem Hauptgebäude, in den alten Garten der Festung und hinein in das Wohnheim. Ich ließ Alexia in mein Apartment. „Was schwebt dir vor? Mehr was im kleinen Kreis, oder wollen wir es mit der gesamten Universität zusammen feiern?“ Ich lachte peinlich berührt. „Bitte, keine Feiern! Ich habe noch nicht einmal richtig angefangen und die Probezeit dauert sechs Monate! Lass uns das solange verschieben, bis ich komplett mit allem fertig bin!“ Sie schob ihre Schuhe in eine Ecke und lief tiefer in den Raum hinein. „Man, hier sieht ‘s aus! Kannst du keine Ordnung halten?“, fragte sie belustigt. „Nein, aber das ist nicht der Punkt: Ein Genie liebt das Chaos!“ „Ach, du bist Chaostheoretiker?“ Ich steckte ihr die Zunge heraus, sie tat es mir nach. Grinsend ließ sie sich auf meinen Stuhl sinken, während ich den Ordner auf meinem Bett ablegte. „Ich weiß nicht ob ich dich beneiden, oder bemitleiden soll!“ „Beides vermutlich.“, erklärte ich und drehte mich zu ihr herum. „Also, wir müssen neunzig Minuten hinter uns bringen, Len glaubt ja, dass wir Mathe hätten, was tun?“, fragte ich sie. Dann beobachtete ich die Szenerie in die sie sich gesetzt hatte genauer. Irgendetwas war anders. Irgendetwas war neu. „Ich weiß noch nicht.“, meinte Alexia aufrichtig. „Shoppen?“ Da fiel es mir auf. Eine längliche Schachtel lag neben ihr auf dem Schreibtisch. Ein buntes Band, kunstvoll gebunden, war um es herum gewickelt. Ein Kärtchen lag unverkennbar darauf. „Leenchen?“ „Alex... Hast du das da mitgebracht?“, fragte ich und nickte zu dem Ding hin. Verwundert sah sie sich um. „Was denn?“, fragte sie. Sie hatte nur den Fußboden abgesucht. „Das da, vor meinem Laptop.“ Verwirrt blickte sie auf den Tisch. Einige Sekunden verharrte sie so, dann rutschte sie von dem Tisch weg und sah mich entgeistert an. „Ich war das nicht! Ehrlich!“ Doch ich sah gar nicht erst zu ihr, beachtete sie auch nicht weiter, ging hinüber zu der Schachtel und beugte mich darüber. Vorsichtig rollte sie mit ihrem Sitz wieder näher und lugte an mir vorbei. „Was ist das?“ „Ein Geschenk...“ „Ein Geschenk? Von wem?“ Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, also zog ich einfach nur die Karte hervor und faltete sie auf. „Ich wünsche dir alles Glück für diesen neuen Job. Ich bin mir sicher, dass du ihn geschickt meistern wirst. Ich hoffe, dass dir dieses kleine Geschenk eine Hilfe bei deinen neuen Aufgaben sein wird.“, las sie laut vor. „Es ist wieder von ihm...“, hauchte ich. „Der Blumenstalker?“, flüsterte Alexia. Ich nahm die Schachtel, streifte das Band herunter und öffnete sie. „Wow“, entfuhr es Alexia bei dem Anblick dessen, was uns da entgegen funkelte. „Eines lass dir gesagt sein: Dein Stalker hat nicht nur Stil, er ist auch noch verdammt reich!“ Ich schluckte. Eine Uhr, eine ungeheuer kostbare Uhr, das war es, was mir entgegen blinkte. Sie tickte leise. Sehr leise, kaum hörbar, selbst für einen Dämon. DAs gesamte Gehäuse und das Armband selbst waren golden, besetzt von unzähligen, zarten Steinen. Weitere von eben letzteren bildeten dicht aneinander gedrängt das Ziffernblatt, auf dem die einfachen, schwarzen Zeiger kreisten. Nur die vier Hauptziffern waren farblich abgehoben. Den Rest musste man sich erdenken. Ich hörte wie Alexia schwer schluckte und nach einem der weiteren Zettel griff, die innerhalb der Schatulle lagen. Ein Echtheitszertifikat. „Oh mein Gott“, hauchte sie. „Es sind Diamanten und das Gehäuse ist mit purem Gold überzogen.“ „Diese Uhr ist mehrere tausend Dollar wert!“, murmelte ich. „Wer ist das, der dir diese Geschenke macht?“, fragte Alexia aufgebracht. Doch mich interessierte das gar nicht mehr. Hektisch stopfte ich das Ding zurück in ihre Schatulle, schmiss achtlos das Zertifikat dazu und schob es unter den nächsten Haufen Papier, raus aus meinem Blickfeld. „Wie kam er hier herein?“, heulte ich los und sah mich um. Alexia neben mir sprang aufgescheucht in die Höhe. „Ich weiß es nicht!“, versicherte sie mir. „Aber vielleicht ist er noch hier...“ Schweigend sahen wir uns an. Ihr Gesicht war wie ein Spiegelbild von meinem eigenen. Kalkweiß waren wir. Als hätte irgendwo eine Startschusspistole geknallt schossen wir beide zur Wohnungstür. Ich riss sie auf und... „Wieso habe ich nur gewusst, dass ihr zwei Biester hier seid?“, hörte ich die gespielt empört klingende Stimme von Len, die uns breit angrinste. „Ich wollte gerade klopfen!“ „Alles in Ordnung?“, hörte ich eine weitere Stimme von weiter unten. Eine Dämonin derselben Rasse wie Jaken stand hinter ihr, ebenso wie... Oh nein, nicht Gang verflucht noch mal! Len ging nicht weiter auf die Frage ihrer kleinsten Begleiterin ein. „Ihr habt mich ganz schön geleimt, das war nicht fair von euch!“, erklärte Len. Ich sah zu Alexia. Wir hatten ehrlich gesagt wesentlich größere Probleme als Len. Oder sagen wir: Ich hatte diese Probleme, aber das würde die Koreanerin nicht interessieren, dachte ich mir zumindest. Ich konnte mir vorstellen wie es in ihr brodelte vor Zorn, da wir sie so angelogen hatten. „Wir wollten euch nur zum Essen abholen.“, erklärte Gang, der vollends auf mich fixiert war. „Ich habe ehrlichgesagt keinen Hunger.“, erklärte ich abwehrend und sah zu Alexia. „Ich auch nicht.“, murmelte sie. „Ach quatsch, nur weil ich euch erwischt habe? Ich bitte euch!“, Len schien das wirklich als eine Folge schlechten Gewissens zu sehen und verzieh uns darum, was wir ihr angetan hatten. So hackte sie sich bei je einem von uns ein, als wollte sie uns eben auch dieses beweisen. Alexia zog schnell noch die Tür hinter sich zu, ehe sie uns schon weiter zerrte, ihre Begleiter beachtete sie gar nicht weiter. Scheinbar waren nun wieder wir angesagt. Was auch immer sie uns gerade erzählte – oder sagen wir eher mir gerade erzählte, denn es schien um Gang zu gehen – ich hörte nicht zu. Aufmerksam sah ich mich um, beobachtete jede einzelne Person, der wir auf unserem Weg begegneten. War einer auffällig? Beobachtete mich jemand... Das war schwer zu sagen je dichter wir an die Mensa kamen. Es wurde immer voller, immerhin war es tiefste Mittagszeit, aber scheinbar hatten wir den großen Ansturm auf die Essensausgabe verpasst, es stellte sich niemand mehr an die gewaltige Schlange an, die hier wartete endlich einen Teller gereicht zu bekommen. „Hey!“ Erschrocken schreckte ich hoch. Ich dachte schon, dass ich Ärger von Len bekommen würde, die nun endlich herausgefunden hatte, dass ich ihr gar nicht zuhörte, doch dem war nicht so. Sie hatte jemanden entdeckte... Sie zog uns weiter zu einem freundlich grinsenden jungen Mann, mitten in der Reihe, weiter vor uns. Dreist schob sie sich in die Menge. „Joan, du isst mal ausnahmsweise hier?“ Ich erkannte ihn als einen der Kommilitonen aus meiner Vorlesung vor etwa einer Stunde. „Oh entschuldige bitte.“, mit gesenktem Blick künstelte Len eine sehr damenhafte Verbeugung hin. Verwundert, sah ich zu Alexia, die aber zuckte nur die Schulter. Joan vor uns lachte. „Hör auf damit, Len. Du machst deine Freundinnen ganz verlegen!“, er sah erst zu Alexia, nickte ihr zu – sie kannte ihn ja bereits – dann sah er zu mir. „Ich bin Joan von Norwegen. Len führt sich so seltsam auf weil...“ „Ach ja!“, platzte es aus mir heraus, als es mir wieder einfiel. Mutter hatte mir von ihm erzählt. „Du wurdest vor kurzem zum Fürsten erhoben.“ Er nickte lächelnd. „Sehr gut, Myleen von Großbritannien.“, sein Lächeln wurde weicher, aber irgendwie auch vertrauter. „Es ehrt mich, dass du von mir gehört hast. Wirklich!“ Len sah etwas hektisch zwischen uns hin und her, dann fuhr sie plötzlich dazwischen. „Joan, was gibt es denn heute?“ „Keine Ahnung, aber ich nehme die Reispfanne mit Huhn. Wollt ihr euch auch anstellen?“ „Ja, wir stehen auch an.“, berichtigte Len. „Hey, entschuldige mal bitte!“, hörte ich da eine Stimme hinter mir. Als ich mich herum drehte blickte ich in die glühend gelben Augen eines Schlangendämons. „Die Reihe ist hinten, verstanden? Ihr könnt euch nicht so einfach vordrängeln!“ Ich zog meinen Arm aus Lens Ellenbogen und wollte mich gerade entschuldigen, als sie mir dazwischen fuhr. „Du einfacher Bauerntrampel hast nichts zu melden, verstanden? Du weißt wohl nicht wer wir sind!“ Entsetzt sah ich sie an, dann zu Alexia – deren Nase weit gehoben war und deren Augen ein abwertendes Stechen angenommen hatten – und ebenso erschrocken sah ich dann zu dem Schlangendämonen, der nur verwirrt von ihr zu mir sah. „Entschuldige bitte.“, sprach ich ihn ruhig an. „Es war nicht unsere Absicht uns vorzudrängeln, wir wollten nur kurz „hallo“ sagen.“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er mich fixierte, doch ich hatte keine Zeit mehr näher darauf einzugehen, blickte nur in ein ängstlich, schockiertes Gesicht von Alexia und in den wütenden Ausdruck in Lens Augen. „Also ich gehe nach hinten.“, verkündete ich. „Es gehört sich nicht sich vorzudrängeln.“ Erklärte ich ihr. Joan ließ einen erfreuten Ton hören. „Dann schließe ich mich dir gerne an, Myleen.“, erklärte er und verließ seine Position in der Reihe um mit mir nach hinten zu gehen. Len folgte mir nun notgedrungen, jedoch nicht ohne einen weiteren Spruch an den Schlangendämon zu richten. Als wir so nun also wieder Stellung am Ende der Reihe bezogen und Joan Gang und die kleine Dämonin an seiner Seite begrüßt hatte, lenkte ersterer unser Thema auf etwas anderes. „Und? Was ist bei euch interessantes passiert seit der Vorlesung heute Morgen?“, fragte er, mehr an mich gewandt als an die anderen und strich sich über seinen tief schwarzen Dämonenschwanz, der über seine Schulter hing. „Also Myleen und Alexia haben mich ganz schön reingelegt!“, erklärte Len ihm lachend. „Haben die mir doch glatt weismachen wollen, dass sie Mathe haben, obwohl das heute noch gar nicht stattfindet!“ „So, so!“, entgegnete Joan. „Ja, aber das Beste kommt erst noch!“, jubelte Alexia los. Erschrocken sah ich zu ihr. Alexia grinste über beide Ohren. „Ratet mal, wer den Job beim Meister bekommen hat!“ Ich spürte förmlich, wie sich Lens Körper anspannte, und das obwohl wir keinen weiteren Körperkontakt mehr zueinander hatten. „Leenchen!“ „Hey!“, rief Gang von hinten begeistert – er hatte uns, Gentleman wie er war, vorgelassen – und klopfte mir auf die Schulter. „Komm, dreh dich mal um und lass dich umarmen!“ Ich öffnete gerade den Mund um dankend abzulehnen, als Joan mir eine Hand auf die Schulter legte. „Das klingt doch gut!“, sprach er ruhig, als würde ... es ihn nicht überraschen? „Ja, klasse, Leenchen!“, Len lächelte mich breit an. „Das ist wirklich eine tolle Neuigkeit!“ Erleichtert fiel mir ein Stein vom Herzen. Sie war mir also nicht böse. Ich grinste sie dankbar an und dass Gang mich vor zehn Sekunden noch um eine Umarmung gebeten hatte, hatte ich zum Glück wieder vergessen und er fragte auch nicht noch einmal danach. Joan strich sich sein schwarz-braunes, langes Haar aus der Stirn und lachte leise. „Ich jedenfalls, Myleen, wünsche dir alles Glück für diesen neuen Job.“ Diese Worte durchfuhren mich wie ein Blitz. Schnell sauste mein Kopf zu ihm herum, doch er sah nicht zu mir, sondern fischte an seinem Vordermann vorbei, um sich ein Tablett und Besteck zu angeln. „Glück“, wiederholte Len und lachte. „Glück braucht man nicht, wenn man Vitamin B hat.“ Verwundert blickte ich nun wieder zu ihr. Vitamin B... Beziehungen... Wusste sie etwa von mir und Sesshoumaru? „Was denn?“, fragte sie und lachte weiter ausgelassen. „Ist doch so, oder nicht?“ „Wovon redest du eigentlich?“ „Ach komm, tu doch nicht so! Dein Vater hat neulich zu seinen eh schon zehn Prozent Anteile an der Organisation weitere zehn gekauft und ist damit nun, nach dem Herrn, derjenige, der am Meisten dort zu sagen hat!“ „Mein Vater hat Anteile an der Organisation?“ Sie lachte nur noch lauter. „Ach komm, das wusstest du doch ganz genau! Nur darum hast du dich doch beworben, oder? Weil du wusstest, dass du den Job bekommst. Der Meister hätte dir doch andernfalls nie diesen Job gegeben.“ Nein, ich wusste nicht, dass mein Vater Anteile besaß. Er hatte mich auch gar nicht auf die Anzeige aufmerksam gemacht, sondern Marylou. Allerdings musste sie das gewusst haben. Immerhin redete Vater dauernd mit ihr über Finanzen und sehr gerne auch über sein Amtsgeschäft... Er redete generell mehr mit ihr als mit unserer Mutter Beispielsweise. „Leenchen kann machen was sie will, gefeuert wird sie nicht werden, weil sie Papi im Vorstand zu sitzen hat.“ Ich sah von ihr zu Alexia, die mich mit eingefrorener Miene ansah. „Ach was.“, schaltete sich da Joan wieder ein. „Ich bin mir sicher, dass sie den Job bekommen hat, weil der Herr sie als geeignet betrachtet. Er wird sich doch nicht in die Geschäfte hineinreden lassen!.“ Er nickte aufmunternd und gab mir das Tablett und das Besteck, das er gerade ergattert hatte. Forschend blickte ich in seine rot-braunen Augen hinauf... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)