Love me,… Lord? von Satnel ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Titel: Love me,… Lord? Teil: 16 Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. „Was?“ Von diesem Vorschlag war Jinan vor allem eines, überrascht. „Warum?“ Sonderlich intelligent waren seine Fragen nicht, dass stimmte, aber das waren einmal die Punkte die man klären sollte. Deacon war ein Ritter dessen selbsternannte Aufgabe der Kampf war, er nur ein Amateur mit rudimentären Kenntnissen. Wie sollte er ihm etwas beibringen können? Es war ein interessanter Kampf gewesen das stimmte, aber mit Holzschwertern ging alles etwas leichter. „Weil ich finde das ihr gut kämpft, vor allem den Wechseln finde ich interessant. Nicht viele Männer beherrschen das Schwert mit beiden Händen.“ Die Anerkennung in Deacons Blick machte Jinan verlegen. Wenn er ehrlich war, dann hatte ihn noch nie jemand für seine Kampfkunst gelobt. Sein Vater hatte ihn ständig kritisiert weil er in seinen Augen nie gut genug war, wie in so vielen anderen Dingen auch, weswegen er ständig trainiert hatte. Anfangs hatte es ja sogar noch Spaß gemacht, aber wenn man sich immer anhören durfte, dass seine Cousins Raoul und Valerian besser waren, da verlor man rasch den Enthusiasmus. Später hatte er sich auf dem Turnier schlagen müssen, in dem es immer einen stärkeren Gegner gab wenn man ein Jugendlicher war. Und in den letzten Jahren war er oft verflucht worden, da er um sein Leben kämpfte und wie man sah, immer besser gewesen war. Zu seinem Glück. Aber Lob, nein das hatte es nie gegeben. „Nein.“ Für Jinan war das eine einfache Entscheidung, aber die einzig logische. Um das zu lernen gab es nur einen Weg. „Ich bringe euch gerne den Wechsel bei und stehe euch gerne als Trainingspartner dafür zur Seite, aber lehren kann ich es euch nicht. Den Grund dafür kennt ihr sicher.“ Deacon nickte zustimmend. „Ich weiß, dass erst der Arm dafür stärker werden muss. Dafür kann nur ich selbst sorgen, aber ihr könnt mir die Tricks lernen mit denen ich ihn dann auch einsetzen kann.“ Was für eine Ironie. Jinan hatte sich das damals gelehrt, weil er das Turnier hatte gewinnen wollen und nun gewann vielleicht jemand anderes damit. Weil er es ihm beibrachte. Nun, eigentlich war der Gedanke ja gar nicht so schlecht. Wenigstens konnte dann irgendjemand etwas damit anfangen. „Ja, aber nicht mehr heute.“ Der Kampf hatte ihn doch etwas erschöpft und er griff nach dem Holzschwert auf dem Boden. Abwägend hielt er es in der Hand und sah es nachdenklich an. Trotz der überraschenden Wendung war es doch ein gutes Gefühl gewesen wieder ein Schwert in der Hand zu halten, selbst wenn es aus Holz war. Er brachte es wieder dorthin zurück wo er es her hatte und sah zum Schloss zurück. Es war eine gute Idee gewesen hierherzukommen. Warum er hier war wusste er sowieso nicht. Er war nach dem Gespräch mit seiner Schwester einfach nur losgegangen ohne Ziel und mit dem Wunsch möglichst viel Entfernung zwischen sie und ihn zu bringen. Womit er hier gelandet war, vielleicht hatte er auch einfach nur ein paar Körper sehen wollen die ihm mehr zusagten als die von Frauen. Vor allem nachdem seine Schwester so erfolglos versucht hatte ihn zu verführen. Diese Dreistigkeit ließ Jinan die Faust ballen. Wie konnte sie nur? Glaubte sie wirklich das er zweimal auf den gleichen Trick hereinfiel? Wobei... Seine Faust löste sich und er entspannte sich wieder etwas. Das sah Silvia gar nicht ähnlich. Könnte es sein, dass dies alles alleine Alexas Idee war? Glaubte sie sich so vor seiner Rache schützen zu können. Nun diese Möglichkeit schien von allen die logischste zu sein. Einfallslos und dumm, aber etwas das durchaus zu seiner Stiefschwester passte. Ein Wunder, wenn man bedachte aus wessen Schoß sie gekommen war. „In Ordnung.“ Deacon trat neben ihn und legte sein Holzschwert ebenfalls zurück. Sein Blick glitt zum Himmel. „Ich denke auch das es Zeit für ein Mittagessen ist und die ersten Kämpfe haben sicher auch schon angefangen. Wollt ihr mit mir essen?“ „Vielleicht ein andermal. Ich muss heute noch etwas erledigen.“ Entschuldigend lächelte er Deacon an. Es war sicher auch nicht so ratsam zu viel Zeit in seiner Nähe zu verbringen. Dafür entsprach er zu sehr seinen Vorstellungen eines Partners, wenn auch nur äußerlich. Um seinen Charakter zu beurteilen waren sie sich noch nicht so nahe gekommen, wenn Jinan auch nicht vorhatte etwas daran zu ändern. Eine Liebesliaison mit einem fremden Ritter während des Turniers war gerade das, was ihm in seinem wenig ruhmreichen Lebenslauf noch fehlte. Das wäre das richtige Futter für die Klatschmäuler hier am Hofe. Aus diesem Grund verabschiedete er sich mit einem Kopfnicken von dem Ritter und verließ die Übungsplätze. Nun war er auch wieder ruhig genug, um ins Schloss zurückzukehren. Sein Weg führte ihn jedoch zu den Turnierplätzen, da sich zur Zeit jeder den er kannte dort aufhielt und sicher auch die Gesuchte. Er mischte sich unter die Turnierteilnehmer der mittleren Schicht auf seiner Suche. Nicht das er sie hier finden würde, aber hier konnte er die Tribünen des Adels gut sehen. Denn auch wenn dieses Turnier für alle war, die Stände mussten doch gewahrt werden. Schließlich waren nicht alle Menschen gleich und das musste man ihnen immer ins Gedächtnis rufen. Wie Jinan diese Gedankengänge abstießen, wenn auch erst seit einigen Jahren, in seiner Jugend war das für ihn die Normalität gewesen. Diese war jedoch schon lange vorbei. Zwar sah er einen Menge bekannter Gesichter auf der Tribüne, aber nicht das der Gesuchten. Was auch nicht möglich war, da er gerade noch sah, wie sie die Tribüne auf einer der Seitenstiegen verließ. So drängte auch er sich wieder aus der Menge, an einer Stelle, die der von ihr ziemlich nahe kam. Jinan sah sie gerade noch, wie sie zum Schloss ging und folgte ihr. Es war sicher gut und auch in ihrem Interesse, wenn man sie nicht zusammen sah. Auch wenn er keine Ahnung hatte wie ihr Ruf war, seiner war sicher alles andere als gut. Wenn dann einmal herauskam, wer er wirklich war erst Recht nicht. Zwar beschleunigte er seine Schritte aber nicht so das er sie einholen konnte. Im Schloss bog sie nach einiger Zeit in einen Seitengang ein und Jinan folgte ihr. Nur um fast mit ihr zusammenzustoßen, denn sie war knapp hinter der Abbiegung stehen geblieben. Abschätzend sah Karen ihn an. Ihr Blick hatte etwas vorwurfsvolles, als hätte er gerade etwas sehr dummes getan und wäre dabei gescheitert. „So und wenn ihr es nun leid seid mich zu verfolgen, können wir den Weg wie zivilisierte Leute fortsetzen.“ Nach seiner ersten Überraschung lächelte er verlegen. „Es tut mir leid, das war wohl nicht sehr subtil.“ „Nur wie ein Pferd in einer Töpferei. Aber es sei euch verziehen, der Umgang am Hof ist euch immerhin nicht geläufig.“ Ihr sicherlich schon, denn sie hakte sich bei seinem Arm unter und dirigierte ihn so sacht in die von ihr gewünschte Richtung. Ohne das jemand anderes davon merkte, darauf würde Jinan wetten. Ihr Ziel war einer der Nebenräume in den sie ihn führte. Mit einem raschen Blick sah sich um, doch bis auf die Möblierung war der Raum leer. „Gut.“ Sie schloss die Tür hinter sich und sperrte ab. Jinan hob skeptisch eine Augenbraue. Das war ein sehr gewagtes Manöver, immerhin konnten so noch leichter Gerüchte aufkommen. Wenn Jinan auch nicht glaubte, dass sich Karen darum sorgte. Aber er eröffnete dieses Gespräch nicht, dass würde er ihr erlauben. Karen ging zu einem der Sofas, von denen es hier einige gab und setzte sich darauf. Sie richtete ihren Rock so als wäre es eine Kunstform, dann erst wandte sie ihren Blick zu ihm. „So und was kann ich für den Erben Lord Hales machen? Sicher seid ihr mir nicht nur wegen meines einnehmenden Äußeren gefolgt, wenn ich das auch sehr schmeichelhaft finden würde.“ „Als erstes wäre es mir sehr angenehm, wenn ihr mich nicht mit diesem Namen ansprecht. Dieser Teil meines Lebens liegt hinter mir.“ Das hatte Jinan für sich selbst entschieden und auch wenn sein Vater es nicht akzeptieren wollte, für ihn war es so. „Interessant.“ Karen musterte ihn als wäre er eine sehr seltene Spezies. Dann aber zuckte sie mit den Schultern, so als hätte sie eine Entscheidung getroffen. „In Ordnung. Aber euch ist sicher bewusst, das es einmal ans Licht kommen muss, das muss nicht zwangsläufig ich sein.“ Jinan nickte verstehenden. „Ich weiß.“ Das konnte jeder der er es wusste öffentlich machen, allen voran sein Vater dem es so wichtig war, dass sein Sohn wieder hier war. Allerdings hoffte Jinan das er sich damit noch Zeit ließ. Er war mit seiner derzeitigen Rolle sehr zufrieden und man musste nicht schlafende Hunde wecken. Vor allem zehn Jahre hier reichten nicht, um all das zu vergessen was passiert war. „Nun, womit kann ich euch nun helfen?“ Fragend sah ihn Karen an. Sie wirkte dabei so unschuldig wie nur möglich. Jinan musterte sie vorsichtig und auch ein wenig misstrauisch. Wenn ihn Frauen so ansahen, weckte das allgemein sein Misstrauen. Eigentlich war sie ja ziemlich schön, von ihrer Augenfarbe abgesehen, entsprach sie sogar seinen Vorlieben, wenn man einmal davon absah das er mit Frauen fertig war. „Ich habe mich bei Lord Alrin über euch erkundigt.“ „Oh wie nett, ihr habt mit Christian über mich gesprochen.“ Aus ihrem Tonfall konnte man nicht erkennen, ob das nun gute oder schlechte Folgen für Christian hatte. Ebenso wenig konnte man aus ihrem Lächeln Schlüsse darauf ziehen. „Er meinte ihr seid einige gute Freundin, aber auch das er euch zutrauen würde, dass ihr ihn jederzeit fallen lassen würdet.“ Das war nicht gerade das, was er unter einem Freund verstand. Wobei hier am Hofe hatten schon immer andere Regeln gegolten. Lächle den Leuten ins Gesicht, während sich von hinten der von dir angeheuerte Attentäter mit dem Messer nähert. Aber sorge immer dafür, dass man dich mit nichts in Verbindung bringen kann. Karen lachte kurz auf. „Das stimmt und dabei ist er noch mein bester Freund.“ Doch ihre Belustigung hielt nicht lange, dann sah sie ihn lauernd an. „Und wie habt ihr euch nun entschieden?“ Jinan zuckte mit den Schultern. „Nun, ich kann bei der Wahl meiner Freunde nicht sehr anspruchsvoll sein, wenn ich keine Wahl habe. Deswegen werde ich euer freundliches Angebot annehmen und hoffen das ihr genug Nutzen daraus zieht, um mich nicht fallen zu lassen.“ „Da bin ich mir sicher.“ Karen erhob sich und ging zu ihm. Sie streckte ihm ihre Hand hin und sah ihn abwartend an. „Auf eine gute Freundschaft.“ „Ja.“ Man hörte Jinan seine Skepsis deutlich an, als er ihre Hand ergriff. Sie drückte sie kurz und ließ ihn dann los. Lächelnd sah sie ihn an, auch wenn es in ihren Augen unternehmungslustig funkelte. „So und dann kümmern wir uns um euer Problem Nummer eins, zwei und drei.“ Ich wünsche allen hiermit frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr. Man liest, hört sich hoffentlich auch noch im nächsten Jahr. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)