Love me,… Lord? von Satnel ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Titel: Love me,… Lord? Teil: 5 Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Gelangweilt sah Jinan zu der Tür, die sich abermals vor ihm schloss. In den letzten Stunden hatte sie das oft gemacht, so war es eben wenn man zu dem höchsten Mann des Landes wollte, oder in seinem Fall dessen Stellvertreter. Es gab immer andere, die genau dasselbe wollten. Nur war er in seinem Fall selbst schuld. Es hatte zu lange gedauert Anas in seine Pflichten einzuweihen und ihm elementare Grundlagen in Sachen Manieren beizubringen. Der Mann war eine wandelnde Katastrophe, aber das war zu erwarten, wenn er einen Bauern zum hoftauglichen Diener erhob. Wenigstens hatte er in dem von Raoul zugewiesenen Diener einen Lehrer gefunden. Wenn dieser wohl auch nur so geduldig gewesen war, weil Jinan selbst dabei war. Wenn er allerdings dachte, dass er an Anas, nun wo ihr Herr weg war, seinen Frust auslassen könnte, so kannte er den Afrikaner schlecht. Wenn er auch ein Bauer gewesen war, so hatte er seinen Stolz und konnte sich zur Wehr setzen, alleine durch seine Körperkraft. Jinan warf einen Blick rechts neben sich, wo eine rothaarige Frau saß, die ihn schüchtern anlächelte. Aus Höflichkeit erwiderte er dieses Lächeln halbherzig. Wenigstens war er nicht der Einzige, der hier wartete, dieses Schicksal teilte er mit einigen anderen Unglücklichen. Und im Gegensatz zu vielen von ihnen hatte er einen Sitzplatz ergattert, hier im Vorraum. Manche vertrieben sich mit Gesprächen die Zeit, doch Jinan kannte niemanden gut genug und war zu gut erzogen, um sich einfach einzumischen. So konzentrierte er sich darauf, die Tür zu fixieren, die sich nun seit einiger Zeit schon nicht mehr geöffnet hatte. Was gab es da zu besprechen? Der letzte Bittsteller hatte den Raum nun schon vor einigen Minuten verlassen, da konnte man doch den nächsten einlassen. So als wären seine Gedanken der Auslöser, öffnete sich die Tür und der Diener kam heraus. Jinan stand auf und nannte ihm seinen Namen, woraufhin er eingelassen wurde. Das war kein Wunder, immerhin war er der Nächste in der Reihenfolge. Der Diener ließ ihn eintreten, blieb aber vor der Tür stehen. Jinan hatte das nun schon öfter gesehen. Der Diener würde erst wieder eintreten, wenn er den Raum verließ. Das Arbeitszimmer unterschied sich nicht sonderlich von den anderen Zimmern in diesem Palast. Alles war prunkvoll und zeigte deutlich den Reichtum des Besitzers. Das begann von den Wänden aus teurem Stein, bis zu den großen Fenstern hin zu den eindrucksvollen Porträts an den Wänden und endete bei den schweren Wandbehängen aus wertvollen Stoffen. Aber das war nicht Caseys Geschmack, das fand man in vielen Zimmern dieses Palastes. Er sah den Prinzen, gegenüber der Tür an einem Schreibtisch sitzen. Vor diesem stand ein Sessel alleine auf weiter Flur. So kam man sich wirklich wie ein Bittsteller vor. Am Boden lag ein Teppich, in den Ecken standen hohe Kerzenhalter und an der rechten Wand war ein Sofa mit einem Tisch davor, mehr gab es an Einrichtung nicht. Hinter Casey stand Raoul, der ihm über die Schulter sah und das Dokument in den Händen des Blondhaarigen studierte. Es war eine sehr intime Szene, wie Jinan fand. Jedenfalls waren sich ihre Gesichter viel näher, als es nötig war. Deswegen beschloss er sich zu räuspern, obwohl sie wissen mussten, dass er bereits eingetreten war. „Ah, Jinan.“ Casey sah auf und deutete auf den Sessel vor sich. „Nimm doch bitte Platz.“ Er durchmaß den Raum mit einigen Schritten, bis er vor dem Sessel stand und sich hinsetzte. Seine Hände legte er auf die Armlehnen, für die er dankbar war. Noch beklemmender wäre es gewesen, wenn die Sessel ohne diese Stützen ausgekommen wären. Nichts war unangenehmer, als nicht zu wissen, was man mit seinen Händen machen sollte. Irgendwie ahnte er wohin dieses Gespräch führen sollte, doch er wusste ebenso, dass es geführt werden musste. Casey konnte sich nicht einfach so mit seiner Anwesenheit hier abfinden, das durfte er auch gar nicht. Dieser legte das Dokument zu Seite und sein Blick richtete sich auf Jinan. Auch Raouls Aufmerksamkeit lag nun auf ihm, doch lächelte er leicht, dies war wohl schon Routine. „Ich denke, du weißt, worum sich dieses Gespräch drehen wird, oder?“ Jinan nickte bei Caseys Worten zustimmend. „Ja. Ich schätze es wird sich um meine Zukunftspläne drehen. Immerhin bin ich ein Verbannter.“ „Du warst ein Verbannter. Mein Vater und ich haben dich offiziell begnadigt.“ „Das mag sein.“ Jinan lächelte schwach. Wenn es nur so einfach wäre, doch das war es nicht. Das war es nie. „Doch in den Augen der Gesellschaft rehabilitiert mich das noch lange nicht. Ich war, bin und werde immer der Verbannte sein, das sorgt für mehr Wirbel als eine offizielle Begnadigung. Die Menschen lieben Skandale.“ Casey seufzte tief. „Wem sagst du das? Nun, was hast du vor?“ Raoul einen kurzen Blick zuwerfend, schwieg er kurz. Eigentlich hatte er das seinem Freund schon gesagt. „Ich will am Hofe bleiben und mir eine Anstellung suchen.“ „Eine Anstellung?“ Caseys Augenbraue wanderte zweifelnd in die Höhe. „Ja, ich muss immerhin Geld verdienen.“ Unbekümmert zuckte Jinan mit den Schultern. Natürlich konnte er die Überraschung gut verstehen. Die meisten Adeligen empfanden es als empörend, wenn ein Mitglied ihrer Schicht arbeitete, dafür gab es schließlich andere Leute. Leute, die tiefer als sie standen. In den Papieren kramend, hob Casey ein Blatt leicht an. „Das überrascht mich nun wirklich. Soweit ich nämlich sehe ist der Titel deines Vater schuldenfrei, mehr noch er ist ziemlich vermögend. Und du bist sein Erbe, selbst wenn er dich enterbt hätte, so müsste er dich nun wieder einsetzen. Jetzt wo deine Schuld widerlegt ist.“ „Das mag sein.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Aber auch wenn ich nicht enterbt wurde, so lege ich keinen Wert auf das Land, oder den Titel meines Vaters. Ich habe mit meiner Familie gebrochen und will nichts mehr von ihnen. Meine Mutter ist die einzige Verwandte, die ich noch anerkenne und diese ist verstorben.“ Sie war auch die einzige Frau, die er jemals geliebt hatte, zumindest auf die Art, wie man eine weibliche Verwandte lieben konnte. „Du willst dein Erbe ablehnen?“ Casey warf einen fragenden Blick zu Raoul, der nur die Schultern zuckte. „Nun, das müssen wir ja nicht heute übers Knie brechen.“ Es war keineswegs übers Knie gebrochen. Die letzten Jahre hatte er sich damit abgefunden, dass er ohne das Erbe seines Vaters auskommen musste. Nur nun wo er kein Verbrecher mehr war, konnte er verlangen, was sein war. „Auch wenn ich das Erbe meines Vaters nicht antreten will, so habe ich doch eine Bitte.“ Casey forderte ihn mit einer Handbewegung auf weiterzusprechen. „Wenn mein Vater verstorben ist, erhebe ich Anspruch auf die Ländereien meiner Mutter.“ Es war nicht viel, aber seine Mutter hatte es in die Ehe mitgebracht und das wollte er seinen Halbgeschwistern nicht überlassen. Das war sein Erbe, das einzige, das er akzeptieren würde. Den Zettel abermals aufhebend, musterte Casey ihn. „Das wären dann drei Dörfer, mit einigen Hektar Land, eine Salz und eine Eisenmine.“ Gerade bei dem Letzten weiteten sich Caseys Augen. „Genau.“ Und er wusste auch welcher Einnahmequelle seine Familie ihr Vermögen verdankte. Eisen war noch immer sehr begehrt, ebenso wie Salz als das weiße Gold bekannt war. Seine Mutter hatte vielleicht wenig, aber dafür sehr lukrative Ländereien mitgebracht. Eine Mitgift, die einer Prinzessin königlichen Geblüts zustand. Es war seine Mutter, die ihre Familie reicht gemacht hatte und ihr Mann dankte es ihr so, dass er ihren einzigen Sohn verstieß. Nein, mit seiner Familie war er durch. „Gewährt.“ Casey tat das leichtfertig ab und Raoul machte sich eine Notiz auf einem Blatt. „Für das was dir angetan wurde, ist das wohl Vergeltung genug.“ Bei weitem nicht, aber es war ein guter Anfang. Dann jedoch wurde Casey ernst und er beugte sich etwas vor. Er legte die Fingerspitzen zusammen und musterte Jinan eindringlich. „Allerdings habe ich auch eine Bitte an dich. Ich habe nichts dagegen, dass du hier bleibst, nein, ich begrüße es sogar. Du magst rehabilitiert sein, doch würde ich dich darum bitten jeglichen Kontakt mit dem Stein des Anstoßes zu vermeiden. Es könnte falsch aufgefasst werden.“ „Ich dachte ich wäre nun unschuldig?“ Aber er verstand Caseys Bitte natürlich auch. Diesmal war es Raoul, der sich einmischte und beruhigend die Hände hob. „Ja, das bist du und wir glauben auch daran. Wir wissen, dass du deine Schwester nicht geschändet hast, egal was sie oder deine Stiefmutter behaupten. Aber man muss der Gerüchteküche nicht unnötige Nahrung geben. Vor allem, da dieser Skandal damals ziemlich große Wellen geschlagen hat.“ Als ob er das nicht wüsste. Jinan schüttelte nur den Kopf und sah die beiden ernst an. „Ich kann euch beiden versichern, dass ich keinerlei Bedürfnis habe meine Stiefschwester zu sehen. Auch wenn ich ihr gerne Gewalt antun würde, nur nicht in der Art, die sie mir vorwirft. Jedoch werde ich mich zurückhalten, denn im Gegensatz zu ihr, habe ich eine Erziehung genossen.“ Sogar die Beste, die man sich nur wünschen, oder mit Geld kaufen konnte. Schließlich hatte sein Vater hochtrabende Pläne mit ihm gehabt. „Das ist gut.“ Jetzt wirkte der Prinz deutlich erleichtert. „Zusammenfassend kann man also sagen, dass du keinen Anspruch auf Titel oder Erbe deines Vaters erhebst, ausgenommen die Ländereien deiner Mutter. Du willst keine Rache und eine Anstellung am Hof. Ist das so richtig?“ So hatte er das nicht gesagt, denn Jinan war sich nicht sicher, ob er den Groll gegen seine Mutter und Schwester wirklich so leicht begraben konnte. Versprechen, dass es keine Rache gab, konnte er also nicht. Aber im Großen und Ganzen stimmte es. „Ja, das ist richtig.“ „Wegen der Stelle wird Raoul sicher etwas Passendes finden.“ Dieser nickte nur zustimmend bei den Worten des Blondhaarigen. „Danke.“ Damit sah sich Jinan als entlassen und da keine weiteren Worte fielen, stand er auch auf und ging zur Tür. „Jinan, eines noch.“ Der Angesprochene drehte sich um, die Klinke schon in der Hand. „Ja.“ „Bitte trage dafür Sorge, dass ich meine Entscheidung nicht bereuen muss.“ „Das werde ich.“ Damit verließ er den Raum endgültig. Das war ja eigentlich gar nicht so schlecht gelaufen. Jetzt konnte er sich um andere Dinge kümmern, wie seinen unerwünschten, neuen Diener. Deacon fluchte ungehalten, als sein Schwert an dem seines Trainingspartners entlangschrammte, diesen aber nicht entwaffnete. Er trat einige Schritte zurück und senkte das Schwert. „Das reicht mir für heute.“ Sein Trainingspartner, ein erfahrener Ritter, mit dem er schon oft bei einem Turnier die Schwerter gekreuzt hatte, nickte. Auch sein Schwert senkte sich. „Es war ein gutes Training. Wir sehen uns auf dem Platz.“ Deacon nickte zustimmend, wenn er auch nicht darauf hoffte. Lieber hätte er unerfahrene junge Adelige, aber dieser Wunsch würde sich wohl nur in der ersten Runde erfüllen. Dann war die Spreu vom Weizen getrennt. Er ging zu seinem Zelt zurück. Schon von weitem sah er, dass davor ziemliche Aufregung herrschte. Auch bemerkte er, dass sein Zelt, das sowieso etwas windschief stand sich bewegte. Versuchten diese Idioten etwa, etwas daran zu ändern? Bloß nicht. Nicht nachdem sie es gestern nur mit sehr viel Glück geschafft hatten, es aufzubauen. Doch kurz bevor er sein Zelt erreichte, hörte er eine autoritäre Stimme die Befehle brüllte. Sofort machte sich Erleichterung in ihm breit und er beschleunigte seine Schritte. Bei seinem Zelt sah Deacon die erhoffte Person. Stellan war da und mit ihm auch seine Diener. Zweiteres war ihm ja eigentlich egal, aber ersteres war Gold wert. Deacon ging geradewegs auf seinen Freund zu und legte seine Stirn auf seine Schulter. „Du bist da. Gott sei Dank.“ Stellan, der solcherlei Reaktionen schon von ihm gewohnt war, klopfte ihm nur auf den Rücken. „Schon gut. Ich weiß ja, dass du ohne mich aufgeschmissen bist, deswegen habe ich mich beeilt.“ „Danke.“ Deacon richtete sich wieder auf und musterte seinen Freund. Stellan war nur um zwei Jahre älter als er, jedoch noch immer ein sehr guter Kämpfer. Von seiner Mutter mit dem Auftrag betraut auf ihn aufzupassen, begleitete er ihn nun schon seit zehn Jahren durch Krieg und Frieden. Mit seinen roten Haaren stach er sofort aus der Menge hervor, wobei seine Körpergröße da sicher auch eine große Rolle spielte, da er die meisten Männer um mindestens eine Haupteslänge überragte. Auch wenn sein Auftreten eher wild wirkte, so war er im Grunde seines Wesens ein eher sanfter Mann, der, das wusste Deacon, es bedauerte nicht mehr Zeit bei seiner Frau und seinen zwei Söhnen verbringen zu können. Allerdings wollte er seine Seite auch nicht verlassen. Deacon hatte es ihm schon oft freigestellt ihn zu verlassen und sogar eine Summe geboten, die ihm ein sorgenfreies Leben garantieren würde. Einen Moment lang erwiderte er seinen Blick, dann richteten sich Stellans braune Augen wieder auf das Zelt. „Es ist schief.“ „Ehrlich gesagt bin ich froh, dass es überhaupt steht. Und sich niemand dabei verletzt hat.“ Deacon malte sich schon das Schlimmste aus, als er sah wie seine Ritter mit den Dienern versuchten das zu korrigieren. Aber unter Stellans Führung würde es sicher funktionieren. „So schlimm?“ Der Ältere runzelte die Stirn. „Schlimmer.“ Deacon sah sich auf dem Zeltplatz um, natürlich waren sie wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit. Jeder schien auf eine weitere Katastrophe aus zu sein, immerhin hatten sie die Ungeschicklichkeit seiner Leute gestern mitbekommen. Zum Glück waren sie bessere Kämpfer als Handwerker, deswegen beschäftigte er sie ja auch. „Das nächste Mal werde ich die gestrandeten Diener begleiten und du reitest voraus um uns einen Platz zu sichern.“ Stellan gab ein undeutliches Geräusch von sich. „Na dann viel Spaß.“ Deacon konnte das gut verstehen, sicher war es mit den Dienern auch nicht leicht gewesen. Einige waren neu und noch nicht an die Reisen und damit verbundenen Strapazen gewöhnt, anderen waren daran gewöhnt, nörgelten aber noch immer. Natürlich passierte das alles hinter seinem Rücken, er sollte davon ja nichts mitbekommen. Nur war es schwer, so etwas in einer kleinen Gruppe geheim zu halten. Er verzog das Gesicht als Stellan neben ihm einige Befehle brüllte. Es war ja nett, dass er alles zusammenhielt, doch musste er dafür sein Gehör in Mitleidenschaft ziehen? „Und? Hat sich etwas getan, von dem ich wissen sollte?“ Fragend sah der Rothaarige Deacon an. „Ja.“ Deacon hatte über diese Sache seit gestern nachgedacht, jedenfalls in den Momenten, in denen er nicht mit anderen Dingen beschäftigt gewesen war und war zu einem Entschluss gekommen. „In ein oder zwei Jahren wirst du mehr Zeit mit deiner Familie verbringen können. Denn ich glaube meine Zeit bei den Turnieren geht langsam ihrem Ende zu.“ Wenn er sich auch nicht vorstellen konnte, sesshaft zu werden und Dinge des täglichen Lebens zu delegieren. Das war so… langweilig, ein anderes Wort fiel ihm dafür nicht ein. Noch dazu würde die ständige Anwesenheit seiner Mutter an seiner Seite ihn irgendwann einmal verrückt machen und damit hätte sie ihren Sieg. Oh, er liebte seine Mutter, aber sie machte ihn auch wahnsinnig. Und er würde eine Frau, die er den Rest seines Lebens an seiner Seite haben musste, sicher nicht auswählen wie eine Zuchtstute. Nach Status, Schönheit und vor allem Mitgift. Was er von seiner Zukünftigen erwartete wusste er nicht genau, aber er musste sich auf jeden Fall mit ihr unterhalten können, sie musste ein gewisses Maß an Intelligenz besitzen, ansonsten könnte er sich auch eine Puppe an seine Seite nehmen. Stellan hob eine Augenbraue. „Diesmal wirklich?“ Deacon nickte langsam. Ja, er hatte das schon einmal gesagt, aber diesmal meinte er es ernst. Im Grund war er sowieso schon ein Relikt auf Turnieren, im Gegensatz zu den meisten anderen Teilnehmern war er schon ein Greis. Er sollte aufhören, solange sein Körper noch unversehrt war. Jedenfalls an Stellen, die man sah. „Es wird deine Mutter freuen, das zu hören.“ Bei dieser Bemerkung verzog Deacon nur angewidert das Gesicht. „Ich mache das nicht ihr zuliebe. Und sie muss auch eigentlich gar nichts davon wissen.“ „Nein, natürlich nicht. Du bist ein kluger Junge, warst es schon immer.“ Stellan warf ihm einen Seitenblick zu und grinste. „Jedenfalls meistens. Wenn du nun aufhören willst, dann sicher nicht einfach nur aus einer Laune heraus. Aber es freut mich, dass du dich dafür entschieden hast.“ Tief seufzend erwiderte Deacon das Grinsen seines Freundes. „Jetzt ist es bewiesen, ich werde alt.“ Bei dieser Bemerkung klopfte ihm Stellan auf den Rücken, sodass er einen Schritt nach vorne stolperte. „Willkommen in meiner Welt. Aber keine Sorge das passiert jedem.“ „Das will ich auch hoffen. Ansonsten würde ich das sehr unfair finden.“ Deacon sah auf sein Zelt, das nun endlich gerade stand und sich mit denen der anderen Teilnehmer messen konnte. „Was hältst du davon, wenn wir uns nach dieser anstrengenden Arbeit einen Becher Wein gönnen? Dann kannst du mir auch von deinem Leid die Reise über erzählen.“ Stellan hob bei der Bemerkung über die anstrengende Arbeit eine Augenbraue. Dann fiel sein Blick auf die Ritter und Diener, die sich gemüht hatten, das Zelt aufzustellen und nickte. „Ja, warum nicht?“ Deacon machte eine einladende Bewegung zu seinem Zelt. Mitleid für seine Ritter hatte er nicht. Immerhin hätten diese die Arbeit ja beim ersten Mal richtig machen können, das wäre einfacher gewesen. Für das nächste Mal würden sie es wissen. Er würde sich auf jeden Fall nun einmal anhören, was sein Freund ihm zu erzählen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)