Bloody Moon von Hikari217 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Bloody Moon Diese Nacht war anders. Sie war mit keiner anderen zu vergleichen. Denn in dieser Nacht machte ein seltenes Naturphänomen aus zwei Hanyous und zwei Yokais völlig andere Personen. Diese Nacht würde ich wohl nie wieder vergessen. Ich wusste nicht einmal, ob ich diese Nacht verabscheute oder vermisste. Und ich werde euch jetzt erzählen was in dieser Nacht - in der der Mond so rot glühte wie das reinste Blut - geschehen war. Es war tiefste Nacht, ich saß vor Kaedes Hütte auf dem weichen Boden und sah in die Flammen des immer noch brennenden Feuers. Eigentlich hätten wir heute Vollmond, nur leider konnte man ihn kein Bisschen sehen. Wahrscheinlich wurde er von den Wolken verdeckt. Aber wenigstens hatte man einen guten Blick auf die Sterne, welche in ihrer ganzen Pracht funkelten. Meine Freunde waren kurz davor einzuschlafen, doch etwas oder besser gesagt jemand wollte diese wunderbare Idylle stören. Es war niemand anderes, als der Wolfsdämon Kouga. Ich seufzte, um meinem Missfallen über seine Anwesenheit Ausdruck zu verleihen. Normalerweise freute mich seine Gegenwart oder die, seiner Begleiter. Doch meine Freunde waren müde und wollten schlafen. Eigentlich war ich auch schon erschöpft und hätte nichts dagegen mich in einen tiefen Schlaf sinken zu lassen. Nur leider wurde ich dieses Gefühl nicht los. Das Gefühl, dass heute nicht alles so war, wie sonst. Es klang vielleicht verrückt, aber schließlich befand ich mich in diesem Augenblick in einer Dimension, welche gar nicht mehr existieren dürfte. Ich hatte niemandem von dieser Gefühlsregung erzählt, wollte sie nicht beunruhigen. Ich… „Hallo Kagome!“ Mit diesen zwei Worten riss Kouga mich aus meinen Gedanken und beförderte mich somit wieder in die Wirklichkeit. „Hallo Kouga, was machst du hier?“ „Na ich bin hier um dich zu holen, damit wir endlich heiraten können. Der Köter scheint ja nicht da zu sein.“ Wie konnte man nur so blöd sein? Entweder wollte er es nicht verstehen, oder er war zu dumm dazu. „Kouga, ich sage es dir jetzt ein letztes Mal. Ich will dich nicht heiraten.“ Ich dachte eigentlich, er hätte es jetzt endlich begriffen, da sein Gesicht einen enttäuschten Ausdruck annahm. Irgendwie tat er mir ja leid, aber er musste nun mal verstehen, dass ich ihn nicht liebte. Erleichtert über seine Erkenntnis wollte ich aufseufzen, doch der Seufzer blieb mir im Halse stecken. Seine Miene verdüsterte sich schlagartig und sein Blick fixierte mich bedrohlich. Aus dem Augenwinkel sah ich im Himmel etwas rot aufblitzen, doch als ich meinen Blick dort hinwandte, war es weg. Ich sah nur die Dunkelheit, die mich in dieser Nacht zu verschlingen drohte. Meine Freunde waren endgültig eingeschlafen, was mich dazu brachte, bloß keinen Laut von mir zu geben, doch als ich mich wieder zu Kouga drehte, musste ich im letzten Moment einen Schrei unterdrücken. Sein Gesicht war meinem nahe. Sehr nahe. Für meinen Geschmack schon zu nah. Und… da war etwas anders, seine Augen… sie waren so… seltsam. Sie hatten einen leicht violetten Ton, doch was dies zu bedeuten hatte, sollte mir erst später klar werden. Seine Hände umschlossen meine Taille und nahmen mir somit den Boden unter den Füßen. Bevor ich jedoch aufschreien konnte hielt er mir den Mund zu und trug mich mindestens 1 km von Kaedes Hütte weg. Ich wehrte mich gegen seinen Griff, doch es brachte einfach nichts. In meinem Kopf herrschte völliges Chaos, welches ich aber nicht aufräumen konnte, da meine Aufmerksamkeit wieder dem Wolfsdämon galt. Als er mich runter ließ, drückte er mich sofort gegen einen Baum und stemmte seine Hände rechts und links neben meinem Kopf ab, was mir dadurch keine Fluchtmöglichkeit mehr bot. JETZT saß ich eindeutig in der Falle. Obwohl mir noch immer nicht klar war, wieso ich vor Kouga plötzlich solche Angst hatte. „Du wirst meine Frau, ob du willst oder nicht!“, bestimmte er herrisch. Ich konnte es nicht fassen. Zuerst dieser komische Ausdruck in seinen Augen und dann das. Doch ich konnte mich nicht einfach so geschlagen geben. Egal, was auf einmal mit ihm los war, er war immer noch der Selbe. Und er würde mir sicher nichts antun. Ich blieb standhaft und fauchte ihn an, wie eine Katze. „Kouga, wie oft noch? Ich werde nicht deine Frau, und damit basta.“ Hoffentlich gab er nun endlich Ruhe. Ich sah für einen kurzen Moment weg, doch dies sollte sich als schwerer Fehler entpuppen. Denn ehe ich mich versah, ertönte ein lauter Klatsch und ich fand mich im nächsten Moment mit einer schmerzenden Wange am Boden wieder. Während ich mir diese hielt, starrte ich ungläubig auf den Wolfsdämon, bei welchem ich glaubte er wäre mein Freund. Bei welchem ich glaubte er würde mir niemals etwas tun. Wie sehr ich mich doch irrte. Plötzlich kniete er über mir und ich spürte seine Hand unter meinen Rock gleiten. Im selben Augenblick versteifte ich mich und wünschte zugleich stärker zu sein, um mich zu schützen. Und als hätte dieser Wunsch einen Hebel umgelegt, gelang es mir für einen kurzen Moment einen Bannkreis zu schaffen, der Kouga mehrere Meter fortschleuderte. Sofort stand ich auf und nahm die Beine in die Hand. Es schien mir so, als wäre er bewusstlos geworden, sonst hätte er mich wahrscheinlich schon längst eingeholt. Umso besser für mich. So lief ich also quasi um mein Leben. Ich wusste weder wohin ich lief oder laufen müsste, noch wie lange ich schon lief. Mein einziges Ziel war Sicherheit. Und als hätte man meine Bitte erhört, sah ich plötzlich einen Funken Licht. Für mich ein Funken Hoffnung, also lief ich darauf zu und kam wenig später auf einer mir sehr bekannten Lichtung zum Stehen. Hier stand der heilige Baum. Doch ich war nicht allein. Vor mir stand Inuyasha. Nur… wieso war er hier? Wieso war er nicht bei den anderen? Mir war schon längst aufgefallen, dass er weg war und ich dachte eigentlich, er würde sich mit Kikyo treffen. Aber sie war nicht da. Seltsam. Doch Erleichterung machte sich in mir breit, da ich nun keine Angst mehr zu haben brauchte, dass Kouga mich doch nochmal erwischen würde. So dachte ich zumindest. „Inuyasha“, rief ich und viel ihm in die Arme. Ich war so froh, ihn zu sehen, dass ich gar nicht bemerkte, wie sich seine Augenfarbe um ein paar Nuancen verdunkelte. Ich ließ die Augen geschlossen und kuschelte mich erleichtert an seine Brust. Er erwiderte meine Umarmung und ganz plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen. Ich riss vor Schock die Augen auf, sah aber nur in seine geschlossenen. Aber schließlich schloss auch ich sie wieder und gab mich dem Kuss hin. Seine Zunge verlangte Einlass und seine Hand wanderte zu einer meiner Brüste. Jedoch bevor ich ihm den heißersehnten Einlass geben konnte, riss mich dieses Gefühl wieder von ihm los. Dieses Gefühl, welches mir die Luft zum Atmen nahm und mir zum wiederholten Mal klarmachte, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich stieß Inuyasha von mir weg und sah in seine aufgerissenen Augen. Jetzt konnte ich auch die etwas veränderte Augenfarbe erkennen. Sonst sehnte ich mich nach solchen Berührungen. Und die nur von ihm. Ihm, der die wiederbelebte Kikyo immer mehr lieben würde, als mich. Doch das war nicht der Inuyasha, den ich liebte. Doch da, da war es wieder. Aus meinen Augenwinkeln sah ich etwas Rotes aufblitzen. Aber auch dieses Mal, als ich mich dort hinwandte, war nichts als die dunkle Nacht zu sehen. Jedoch war eines klar, hier konnte ich nicht bleiben. Nur leider kam dieser Gedanke zu spät, denn durch das rote Aufblitzen war ich viel zu abgelenkt um zu merken, dass Inuyasha nun direkt hinter mir stand. Es fiel mir erst auf, als ich plötzlich von hinten an den heiligen Baum gedrückt wurde. Ich spürte, wie er sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergrub und anscheinend meinen Geruch einsog. „Oh, Kagome!“ Er hatte zum ersten Mal, seit ich ihn hier antraf gesprochen, und das, was ich da hörte, ließ mich wissen, nicht so schnell von hier verschwinden zu können, wie eigentlich geplant. Ich war zwar keine Expertin, aber ich war klug genug, um zu merken, dass ich im Moment ziemlich in der Tinte saß. „Inuyasha, lass mich los“, keuchte ich, weil in diesem Augenblick seine Männlichkeit gegen meinen Allerwertesten drückte. Die Situation schien mir aussichtslos und das Einzige, worauf ich nun hoffen konnte, waren meine Mikokräfte, welche mich auch bei Kouga gerettet hatten. Ich versuchte mich zu konzentrieren, was in dieser Lage gar nicht so einfach war. Ich hatte das Gefühl, meine Kräfte wären in dieser Nacht stärker, als sonst. So sammelte ich also meine Energie, und ließ anschließend mit einem Ruck alles frei. Inuyasha wurde von der gewaltigen Energiewelle einige Meter weggeschleudert, dies hieß aber lange noch nicht, dass er auch dort bleiben würde. So bedeutete dies für mich wieder rennen, was das Zeug hielt. Und das tat ich so gut es ging. Natürlich wusste ich wiedermal nicht, wohin, jedoch war mir das in diesem Augenblick herzlich egal, denn für mich galt jetzt nur, möglichst weit weg von dem Hanyou zu sein. Ich streifte ziellos durch die Wälder, ohne zu wissen wie lange schon. Sekunden… Minuten… vielleicht sogar Stunden. Mir ging langsam die Puste aus, meine Beine wollten nicht mehr; so blieb ich stehen. Doch es sollte sich als Fehler herausstellen. Im nächsten Moment wurde ich von hinten gepackt und an eine muskulöse Brust gedrückt. Ich keuchte auf und dachte, es wäre vielleicht wieder Kouga oder Inuyasha, doch ich irrte, denn ich hörte seine Stimme; die Stimme, welche ich niemals erwartet hätte und nun leise in mein Ohr flüsterte. „So allein, kleine Miko?“ Wieso ER? Wieso Sesshomaru? Was machte er hier? Plötzlich spürte ich seinen heißen Atem in meinem Nacken und keuchte zugleich auf. Was war nur bloß los? In meinem Kopf drehte sich alles. Warum ich? Warum? Ich verstand gar nichts mehr. Ich versuchte unter aller Kraft, mich von ihm zu drücken, jedoch scheiterte ich kläglich. Und schon wieder passierte es. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, und schon hatte er mich umgedreht und seine Lippen an meine gepresst. Ich war so verwirrt, dass ich im ersten Moment gar nichts unternahm, doch im nächsten Moment ergriff mich die Panik und ich wedelte wild mit meinen Armen. Aber vergeblich. Das Einzige, was ich damit erreichte, war, dass er mich nur fester an sich zog und nun auch noch mit seiner Zunge um Einlass bat, welchen ich jedoch verweigerte. Ich spürte, wie sich seine Mundwinkel zu einem Grinsen verzogen. Das konnte nichts Gutes heißen. Und ich bekam auch gleich eine Bestätigung, denn er fasste mir doch tatsächlich zwischen die Beine, worauf ich unwillkürlich den Mund öffnete, um nach Luft zu schnappen. Doch dies nutzte er schamlos aus, um mit seiner Zunge in meinen Mund zu gleiten und einen harten Kampf auszufechten. Eine Zeit lang blieb es noch einseitig, jedoch sah ich bald ein, dass weitere Wehr sinnlos war, weshalb ich mich dem Kuss schließlich hingab und sogar nach einiger Zeit daran Gefallen fand. Wegen Sauerstoffmangel beendete er den Kuss, machte aber sogleich bei meinem Hals weiter. Ich spürte, wie seine scharfen Fangzähne über meinen Hals schabten. Mein Kopf war voller Nebel und ich war fast schon dabei, mich einfach fallen zu lassen, jedoch hielt mich in letzter Sekunde etwas davon ab. Etwas, dass mich zu Eis erstarren ließ. Für einen Moment sah er zu mir auf, wahrscheinlich, um mich im nächsten schon wieder zu küssen. Doch das, was ich in seinen Augen sah, war Rot. Genauso, wie bei Inuyasha. Obwohl seine Augen zwar nur dunkler wurden, aber möglicherweise lag es auch daran, weil er halt nur ein Halbdämon war. Vielleicht war es bei Hundedämonen ja normal, dass sich ihre Augen in solchen Situationen rot färben, aber irgendetwas stimmte hier nicht. Irgendetwas war hier faul. Mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, versuchte ich es ein letztes Mal, ihn von mir zu stoßen. Und es gelang mir. Ich vergeudete keinen Gedanken mehr an Sesshomaru. Ich wollte nur noch weg. Und ich wusste auch schon genau, wo ich endlich Ruhe finden würde. Ich musste nach Hause. Das Problem war, dass Sesshomaru mich locker einholen könnte, oder dass ich Kouga oder Inuyasha begegnete. Also was tun? Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Wo blieb eigentlich dieser sogenannte Schutzengel, wenn man ihn mal brauchte? Aber ich… ich musste gehen, egal was kam. Was hätte ich noch zu verlieren? Gar nichts. Also galt jetzt alles oder nichts. So wagte ich den ersten Schritt und machte mich mit immer schneller werdenden Schritten Richtung „Heiliger Baum“. Woher ich wusste, wo er war? Ich fühlte es irgendwie. Ich spürte seine reine Aura und konzentrierte mich nur darauf. Es dauerte seltsamerweise nicht lange, bis ich an meinem Ziel ankam. Jedoch konnte ich auch hier nicht bleiben. Inuyasha war sicher nicht weit entfernt. Auch im Dunkeln wusste ich den Weg zum Brunnen, doch leider war ich so sehr auf mein Ziel konzentriert, dass ich nicht bemerkte, wie sich mir eine dunkle und sehr bekannte Aura näherte. Dies erkannte ich leider, als es schon zu spät war. Denn als ich am Knochen fressenden Brunnen ankam und noch voller Erleichterung darauf zulief, da sah ich ihn. Ich stoppte sofort in der Bewegung und vergewisserte mich nochmal, ob das alles auch wirklich kein Traum war. Jedoch stellte es sich als schmerzliche Realität heraus. Ich ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, genauso wie er mich. Seine Blicke fixierten mich, wie ein Raubtier seine Beute. Und schon wieder sah ich es. Dieses Aufblitzen eines roten Lichtes. Noch ein letztes Mal sah ich in diese Richtung, doch dort waren nur schwarze Wolken. Das konnte doch nicht wahr sein. Und auch in seinen Augen lag etwas mir Unbekanntes. Jedoch waren sie wie immer blutrot. Eins war klar, es war keine Liebe. Es war nicht zu deuten. Nun meldete sich nur noch ein Wort in meinem Kopf, welches sich wieder, und immer wieder wiederholte. WEG! Nur noch weg. Die Angst stieg in mir hoch. Ich wusste nicht mehr weiter. Meine Sinne schlugen Alarm und diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als einfach zu verschwinden. Dieser Albtraum sollte endlich ein Ende haben. Ich stand der Verzweiflung nahe, doch bevor ich in den Abgrund meiner Selbst fallen konnte, umfingen mich plötzlich zwei starke Arme. Dies riss mich aus meinen Gedanken und katapultierte mich wieder in die Wirklichkeit. Warum jetzt auch noch Naraku? Ich hielt es nicht mehr aus. Ich dachte schon darüber nach, nicht einfach aufzugeben. Ich war es leid. Zuerst Kouga, dann Inuyasha, dann Sesshomaru, und jetzt auch noch Naraku. Ich konnte einfach nicht mehr. Deshalb beschloss ich, meine Augen zu schließen und es einfach geschehen zu lassen. Gegen ihn könnte ich mich sowieso nicht wehren, da ich ja nicht einmal Pfeil und Bogen mit hatte. Ich spürte bereits wie er auf meinem Hals lauter heiße Küsse verteilte und immer weiter runter wanderte, bis er bei meinem Ausschnitt angelangt war. Ich keuchte auf, auch wenn ich mir bewusst war, dass das Naraku war, so ließ es mich dennoch nicht kalt. Er fuhr mit seinen Händen an meinen Seiten entlang und schob anschließend meinen Rock hoch. Ich fühlte wie er meine Bluse auf die Seite schob, um zu meinem Schlüsselbein zu gelangen. Aus einem mir unerfindlichen Grund wusste ich genau, was er vorhatte. Er wollte mich beißen. Mich zu seiner Gefährtin machen. Doch kurz bevor er zubiss, wurde mir die Situation bewusst und ich riss schlagartig die Augen auf. Im selben Moment ging eine mächtige Druckwelle von mir aus, welche Naraku wegschleuderte. Ich sah meine Chance, der Brunnen war nur zwei Meter entfernt. Ich stand schnell auf und lief auf den Brunnen zu, doch bevor ich hineinsprang, sah ich noch einmal nach oben. Dieses rote Aufblitzen war wieder da gewesen. Doch diesmal sah ich den Ursprung und dies ließ mich schockiert auf keuchen. Ich verlor keine Zeit mehr und sprang so schnell wie möglich in den Brunnen. Während ich fiel, warf ich nochmal einen Blick in den Himmel. Dieser Anblick brannte sich für immer in mein Gedächtnis. War das der Grund? Der Grund für dieses seltsame Verhalten, welches alle zeigten? In meinem Kopf drehte sich alles, doch ein Bild blieb immer an erster Stelle meiner Gedanken. Der Mond, welcher in dieser schwarzen Nacht so rot wie Blut leuchtete… Ich öffnete langsam die Augen, hörte dumpfes Vogelgezwitscher. Mein Rücken schmerzte und ich erkannte auch sehr schnell, wieso. Ich lag im Brunnen in meiner Zeit. Aber warum? Da fiel mir plötzlich dieser Traum ein. War es überhaupt ein Traum? Ja, so musste es sein. Sowas würde nie und nimmer jemals passieren. Als ob Sesshomaru und Naraku sich an mich ranmachen würden, oder Kouga plötzlich brutal wird. Und Inuyasha würde erst recht nicht so sein, wie in diesem Traum. Egal, wie ich also hierher kam, es hatte nichts mit diesem roten Mond zu tun. Ich wechselte wieder in die andere Zeit, sonst regte sich Inuyasha nur wieder auf. Als ich aus dem Brunnen stieg, war eigentlich alles beim Alten. Bis auf die Spur am Boden, welche auf einen Kampf deutete. Auch, wenn es häufig vorkam, dass sich niedere Dämonen bekämpften, so erinnerte mich dies doch sehr an meinen Traum. Doch war das möglich? Nein, so etwas konnte einfach nicht sein. Ich lief Richtung Dorf und kam auch schon in wenigen Sekunden an. Jedoch war etwas seltsam. Inuyasha war nicht da. Komisch. Die anderen konnte ich sofort ausmachen. Sango und die anderen lächelten mir entgegen. Na eben, wäre der Traum tatsächlich Realität gewesen, so hätten sie sicher etwas davon mitbekommen und würden mich jetzt nicht anlächeln. „Wisst ihr, wo Inuyasha ist?“ fragte ich gleich. „Nein, er hat sich bis jetzt noch nicht blicken lassen. Aber sag mal, wo warst du denn? Bist du in der Nacht noch in deine Zeit gegangen?“ entgegnete Sango. „Was… oh… nein, ich bin nur ein bisschen spazieren gegangen“, meinte ich noch, bevor ich völlig in meinen Gedanken versank. Ich log zwar nicht gerne, aber im Moment wollte ich erst mal alleine über das Ganze nachdenken. Wie konnte das sein? Wenn sie letzte Nacht noch hier war, wie kam sie dann in den Brunnen? War das vielleicht doch kein Traum? Nein, sowas konnte und durfte einfach nicht wahr sein. Jedoch sollte ich mich irren. Plötzlich ging alles furchtbar schnell. Ich spürte vier Auren, welche sich rasend schnell näherten. Zwei davon trugen Juwelensplitter bei sich. Die anderen zwei waren ein Dämon und ein Halbdämon. Beide waren Hundedämonen. Tatsache: Ich kannte sie alle vier, und mit jedem Schritt, den sie in unsere Richtung taten, machte sich mehr und mehr das Gefühl in mir breit, dass dieser Traum der Wirklichkeit entsprach. Meine Freunde machten sich hinter mir kampfbereit, ich blieb jedoch normal stehen und starrte weiterhin auf den Rand der Lichtung. Und von ein auf den anderen Moment standen sie plötzlich da. 10 Meter von mir entfernt standen sie alle. Weder ein Schwert erhoben noch irgendein Laut. Und als ich plötzlich Shippo´s Stimme hörte, da hatte ich das Gefühl, den Boden unter meinen Füßen zu verlieren. „Hey Kagome, die riechen ja alle nach dir. Wieso denn das?“ fragte der Kleine. Da war sie. Die Bestätigung. Dieser Traum war kein Traum. Er war Realität. Der blutrote Mond. Das Verhalten von ihnen. Kouga. Inuyasha. Sesshomaru. Naraku. Und nun stand ich ihnen gegenüber. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und hob meinen Kopf, welchen ich die ganze Zeit über gesenkt hatte. Nun sah ich jeden von ihnen in die Augen. Ihr Blick war nur auf mich gerichtet. Ich konnte ihre Blicke nicht deuten. Keinen einzigen. Nun wusste ich, dass dieser Albtraum echt war. Fragte sich nur… konnten sie sich daran erinnern…? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)