Smaragdgrün von SesshomaruFluffy (Snarry) ================================================================================ Kapitel 1: *~*~* ---------------- Smaragdgrün~ Harry Potter - der Junge, der lebt - saß mit dunklen Augenringen am Tisch der Gryffindors. Er war selten so müde gewesen. Dennoch galt sein verschleierter Blick dem Lehrertisch, wo seine übermüdeten Augen nach einer düsteren, schwarzen Gestalt suchten und diese auch fanden. Severus Snape – Hauslehrer von Slytherin und Harrys persönlicher Alptraum – sah aus wie immer. Der Mann warf den Gryffindors böse Blicke zu und aß wie immer nichts zum Frühstück. Doch Harry erkannte sehr wohl die müden Augen des Professors. Außerdem saß Snape nicht so kerzengerade wie sonst neben Dumbledore. In diesem Augenblick schaute Snape von seiner Tasse hoch, die höchst wahrscheinlich mit Kaffee gefüllt war. Harry glaubte, er würde ersticken, denn solch einem intensiven Blick von Snape konnten nur wenige standhalten. Er zwang sich jedoch dazu Luft zu holen. Snapes dunkle Augen ruhten für einen quälend langen Moment auf Harry, dann schaute er weg zu Dumbledore, der ihn scheinbar etwas gefragt hatte. „Harry, hast du keinen Hunger?“, fragte Hermine verwirrt. „Nicht wirklich.“, gab Harry gepresst zurück. „Mann, du musst doch was essen. Du haust doch sonst auch immer rein.“ „Heute aber nicht, Ron! Ich habe einfach keinen Hunger. Bitte entschuldigt mich.“ Entnervt stand Harry auf und verließ mit raschen Schritten den Saal. Er war einfach nur müde, wollte schlafen und konnte das Gerede nicht mehr hören. Doch gleich würden ihn noch sämtliche Lehrer (besonders Snape) mit uninteressantem Zeug vollquatschen. Dabei würde er viel lieber- „Das ist aber nicht die feine Art, einfach abzuhauen, Potter.“ Harry erstarrte. Langsam drehte er sich um und lächelte unterkühlt. „Es war auch nicht die feine Art, das gestrige Nachsitzen auf diese Weise zu beenden.“ stichelte er absichtlich in der Wunde. Snape konterte süffisant grinsend. „Wer hat denn den Trank über verschüttet und uns dadurch Ihrem grausamen Gebräu ausgesetzt?“ Harry trat näher an den Professor heran. „Und wer ist daran schuld, dass ich seit gestern Abend einen Ständer kriegen, wenn ich Sie bloß sehe!?“ Snape atmete zischend aus. „Was wollen Sie von mir hören?“ „Dass Sie scharf auf mich sind!“ „Es reicht, Potter.“ Harry dachte nicht daran aufzuhören. Er kam jetzt erst so richtig in Fahrt. „Geben Sie doch zu, dass Sie es auch spüren!“ „Mister Potter, die Wirkung Ihres Zaubertranks hat bereits nachgelassen. Es wäre für uns beide das Beste, wenn wir diesen Zwischenfall vergessen.“ Vergessen? Nie im Leben, dachte Harry. „Unsere Beziehung kann sich nur verbessern, Snape!“ Kurz überlegte Harry, von welcher Beziehung er da überhaupt sprach. „Für Sie immer noch Professor Snape, Potter.“ Wie eine giftige Schlange und ein brummiger Löwe standen sich die Zwei gegenüber. Dann beendete Snape ihr Wortduell. „Ich sehe Sie dann im Unterricht und wehe, Sie kommen zu spät.“ Snape machte auf dem Absatz kehrt und Harry verfluchte sich selbst, dass er tatsächlich auf Snapes Hintern starrte, als dieser ihm den Rücken zuwandte. Verfluchter Mist. Er war scharf auf seinen Lehrer und dann ausgerechnet Snape. Wobei, Dumbledore wäre wohl schlimmer gewesen… ~Rückblick~ Es war schon spät, als Harry eine Nacht zuvor vor Snapes Tür stand. Er schnaufte und hatte Seitenstiche, weil er sich so beeilt hatte. Dennoch war er ganze zehn Minuten zu spät. Snape würde ihn heute richtig quälen. Und das Blöde daran war, dass Harry es für seine Verspätung auch noch verdient hatte. Er wollte gerade klopfen, da flog die Tür auch schon auf und eine dunkle Gestalt baute sich vor ihm auf. Harry schluckte. „Potter.“, grollte Snape mit funkelnden Augen. „Es tut mir Leid! Es tut mir Leid!“ Snape zog eine Augenbraue hoch. „Ich bin nicht taub, einmal genügt.“ Verdutzt über diesen Kommentar, nickte Harry hastig. „Ich habe die Zeit vergessen. Wir haben noch gefeiert und-“, „Natürlich, Potter, ich weiß ja, dass es nichts Schöneres gibt, als einen Sieg über meine Mannschaft zu feiern, da Sie zum wiederholten Male eine glorreiche Nummer auf Ihrem Besen geflogen sind!“ Ach, nö. Harry hatte tatsächlich kurz vergessen, dass Snape immer noch - war er es schon mal nicht gewesen? - Hauslehrer von Slytherin war. Mit seinen Worten hatte er den Professor zusätzlich gekränkt. Ganz toll. So verschaffte er sich nicht gerade Pluspunkte. Wobei das bei Snape wohl unmöglich war. „Ich, ähm, nun ja, wissen Sie, dass war so, ich habe Malfoy getroffen und-“ Snape unterbrach ihn barsch. „Potter, wenn ich will, dass man mir Unsinn an den Kopf wirft, verabreiche ich Ihnen Plappertrank.“ Harry starrte ihn perplex an. „Das gibt dann zehn Punkte Abzug von Gryffindor wegen Unpünktlichkeit.“ Harry knirschte mit den Zähnen. Zehn Punkte waren zu verkraften, toll fühlte sich das trotzdem nicht an. „Hätten Sie jetzt die Güte einzutreten?“, fragte Snape genervt. Wieder biss sich Harry auf die Zunge. Diese blöde schleimige Fledermaus…! Am Tiefpunkt seiner Laune angekommen, betrat er Snapes Büro und fand in der Mitte des Raums einen Kessel und einige Kräuter auf einem kleinen Tisch daneben. „Sie werden heute den Trank ein weiteres Mal brauen. Vielleicht sind Sie ja doch dazu im Stande, wenn Ihr kleiner Freund nicht anwesend ist.“ Harry ballte beide Hände zu Fäusten. Neville hatte nichts mit seinem vermasselten Zaubertrank zu tun gehabt, sondern stand nur zur falschen Zeit am falschen Ort und zwar neben Harry, als der Kessel explodiert ist. Merlin, die Welt ist ungerecht! Harry schluckte auch diesen Kommentar herunter. „Natürlich, Professor.“, sagte er stattdessen. Snape erwiderte nichts darauf. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und korrigierte irgendwelche Tests. Glücklich darüber, in Ruhe arbeiten zu können, schlug Harry sein Buch für Zaubertränke auf und sammelte die Zutaten für den Trank zusammen. Es sollte doch wohl machbar sein, einen einfachen Trank gegen Schnupfen herzustellen. Immerhin ist er nicht irgendwer, er ist Harry Potter. Nach geschlagenen zwei Stunden war sich Harry jedoch nicht mehr so sicher. Der Trank müsste eigentlich so klar sein wie das Meer in der Karibik. Doch stattdessen hatte er die Farbe von Moos und war so zähflüssig wie Kleister. „Potter … was riecht hier so faulig?“ Harry wurde knallrot im Gesicht. Jetzt stieg ihm auch der faulige Gestank von Eiern in die Nase. Er hatte mal wieder Mist gebaut. In dem Moment, wo sich Snape von seinem Platz erhob und zu ihm gerauscht kam, fing der Kessel an zu brodeln und heiß zu werden. Harry wollte Snape noch warnen, aber es war zu spät. Der Kessel explodierte zum wiederholten Mal und Harry und Snape wurden von der Druckwelle erfasst und gegen die Wand geschleudert. Zuerst sah Harry nichts als Schwärze. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte jemand drauf gehauen. Auf seiner Haut klebten die Überreste des Tranks und das Zeug brannte höllisch. Hoffentlich würde er bewusstlos werden, dann konnte Snape ihn nicht umbringen… Ein leises, schmerzhaftes Stöhnen drang an Harrys Ohren. Das klang nach Snape. Nicht gut, wenn er den Professor jetzt auch noch in den Krankenflügel bringen konnte, dann würde er den Rest seines Lebens Kessel schrubben. Ächzend hievte sich Harry in eine sitzende Position. Oh verfluchte Scheiße! Snapes Büro war ruiniert. Die Druckwelle hatte Bücherregale umgehauen, Bilder von den Wänden gerissen und den Schreibtisch auseinandergebrochen. Harry drehte sich suchend um und fand Snape schließlich unter einem Stapel Bücher liegen. Der Tränkemeister kämpfte sich gerade in eine senkrechte Position und sah sich dann um. Noch nie hatte Harry seinen Lehrer so … aufgewühlt erlebt. Überraschung, Fassungslosigkeit und Wut wechselten sich in den dunklen Augen nacheinander ab. Letzteres gefiel Harry weniger. Snape wandte sich ihm zu. „Potter.“, knurrte er mit bebender Stimme. Harry fluchte innerlich. Er machte sich bereit zu sterben, als er plötzlich etwas Feuchtes, Klebriges an seinem Mundwinkel spürte. Irritiert streckte er die Zunge aus und leckte es ab. Snape wurde kreidebleich im Gesicht. „Nicht!“, zischte er und packte Harry an den Schultern. Zu spät… Harry hatte das Zeug bereits runter geschluckt. Plötzlich wurde ihm unglaublich heiß. So heiß, dass er anfing zu husten und ihm Tränen in die Augen stiegen. Harry hatte das Gefühl von innen zu verbrennen. „Potter, man hat nur Ärger mit Ihnen.“, sagte Snape zerknirscht und schüttelte ihn leicht. Doch Harry hörte ihm nicht zu. Er starrte auf Snapes Lippen. Weich, fein und blassrosa… „Potter?“ Es folgte eine Kurzschlussreaktion, die alles Rationale aus Harrys Verstand löschte. Er lehnte sich nach vorne und drückte Snape seinen Mund auf die Lippen. Der Professor erstarrte für einen kurzen Augenblick, bevor er Harry brutal von sich stieß. Harry landete wieder auf seinem Hintern. „Wir müssen sofort zum Kranken-“, weiter kam Snape nicht. Harry hatte sich mit einem animalischen Schrei auf ihn gestürzt und nutzte den Schwung aus, um seinen Lehrer aus dem Gleichgewicht zu bringen. Snape fiel zu Boden, Harry landete auf ihm. „Pot-“ Doch Harry wollte nichts hören. Energisch presste er seinen Unterleib gegen Snapes, der einen überraschten Laut von sich gab. Meins, dachte Harry. Danach konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. ~Rückblick Ende~ Harry seufzte. Das Einzige, woran er sich noch erinnern konnte war, dass er und Snape nackt auf dem Boden des Büros wieder aufgewacht waren. Im Klartext bedeutete das, dass sie es nicht einmal bis zum Bett geschafft hatten. An mehr konnte er sich nicht erinnern und er war sich nicht sicher, ob er tatsächlich mehr wissen wollte. Hm. Wie Snapes private Räumlichkeiten wohl aussahen? Bestimmt unheimlich, dunkel und kalt. Eben genauso, wie der Slytherin selbst. In diesem Augenblick flog die Kerkertür auf und Snape rauschte in den Raum. Harry zuckte leicht zusammen und verfluchte sich selbst dafür, denn Snape hatte das sehr wohl bemerkt. Anstatt eines sarkastischen Kommentars, schenkte er Harry ein höhnisches Grinsen, das Leid und Qualen versprach. Harry sollte Recht behalten. Die Doppelstunde Zaubertränke wurde zur Qual. Snape provozierte ihn, zog ihm Punkte ab wegen nichts ab und verpasste ihm Nachsitzen. Ron meinte sogar zu ihm, dass er deshalb zu Dumbledore gehen sollte, doch Harry schüttelte nur mit dem Kopf. Was hätte er auch zu dem Schulleiter sagen sollen? „Hall Professor. Snape schikaniert mich und zieht mir Punkte ab.“ „Hm, mein Junge, es heißt Professor Snape. Und was hast du getan, um ihn zu provozieren?“ „So wie es aussieht, habe ich ihn gevögelt, weil ich einen vermurksten Trank über uns verkippt habe.“ „Ach so, Harry. Und warum kommst du damit zu mir?“ „Weil Sie allwissend sind.“ „Hmhm. Möchtest du ein Bonbon?“ „Klar, gerne. Übrigens, es hat mir gefallen, dass ich meinen Lehrer gevögelt habe. Ich bin richtig scharf auf seinen Hintern.“ Rasch schüttelte Harry den Kopf. Keine besonders gute Idee. Doch irgendetwas musste er tun. ~*~ Severus Snape saß vor seinem Kamin und schlürfte Whisky, als jemand an seiner Bürotür klopfte. Überrascht schaute er auf die Uhr. Es war nach Mitternacht. Wer konnte das sein? Schwungvoll öffnete er die Tür. Doch da war niemand. Noch verwirrter war er, als er ein kleines Päckchen auf dem Boden entdeckte. Zuerst wollte er es liegen lassen, doch aus einem ihm unbekannten Grund hob er es auf und nahm es mit in sein Wohnzimmer. Dort ließ er sich in den Sessel fallen und stöhnte leise, als ein dumpfer Schmerz durch seinen Unterleib jagte. Dieses Balg würde noch teuer dafür bezahlen! Zum Glück wusste Potter nicht, dass er ihn, nun ja, etwas hart rangenommen hat. Snape spürte immer noch die Nachwirkungen dieses Abends. Bei Salazar, er hatte sich tatsächlich fick … lassen! Und das von dem Schüler, den er am meisten verabscheute. Noch dazu von einem halben Kind. Immerhin war Potter gerade mal siebzehn. Wenigstens war er somit in der Zaubererwelt volljährig, falls es jemand erfuhr. Doch Snape betete, dass Potter seine Klappe hielt. Skeptisch begutachtete er das kleine Packet. Was da wohl drin war? Die Neugierde siegte. Snape öffnete es. Fast erwartete er einen bösen Fluch der Gryffindors oder aber einen giftigen Apfel. Ironie, du entgehst mir nicht, dachte er sarkastisch. Doch er wurde abermals überrascht. In dem Packet befand sich ein Stein. Irritiert hob er ihn heraus und beäugte ihn im Licht des Feuers. Es war nicht irgendein Stein. Es war ein Smaragd. Das intensive Grün erinnerte ihn an Lily. Severus schluckte bitter. Seine erste Intuition war es, das dumme Ding ins Feuer zu werfen. Doch dann entdeckte er einen Zettel, der mit dabei lag: Frohe Weihnachten, Professor. Mehr stand nicht drauf. Total verwirrt las Severus den Zettel ein zweites Mal. Doch der Text blieb derselbe. Was sollte er damit jetzt anfangen? Wegwerfen erschien ihm nicht länger als richtig. Also stellte er den Smaragd einfach auf seinen Schreibtisch. The End ************************************************************************* Ich hoffe, dass euch mein kleines Weihnachtsgeschenk gefallen hat. Im Moment gibt es nicht so viele Snarry-Geschichten und ich dachte mir, zu Weihnachten gibt’s einfach einen kleinen bittersüßen One-Shot von mir. Vielleicht schreibe ich noch, was wirklich mit Harry und Snape passiert ist. Mal gucken^^ Meine restlichen Storys werde ich noch vervollständigen. Ich habe im Moment irgendwie ein Tief, mir fällt kaum was ein. Schrecklich, so eine Schreibblockade… Frohe Weihnachten euch allen und einen guten Rutsch ins neue Jahr! LG, SessFluff Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)