Dem Tode so nah von Phai8287 ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Als Duo so in seinen Gedanken verloren war, hörte er zuerst nicht dass erneut jemand an der Haustüre war, bis sich diese öffnete. Panisch flogen violette Augen auf und der Todesengel wirbelte herum. „Was zum…??“ Da betraten zwei bewaffnete Leute die Wohnung, eine Frau und ein Mann. „Hände hoch!“, forderten sie auch gleich und zielten auf ihn. „San Francisco Polizei! Heben sie die Hände und leisten sie keinen Widerstand!“ Duo sah auf die Waffen und dann auf deren Halter. „Das ist ziemlich unhöflich wissen sie das?“ „Hände hoch!“, forderte der Mann erneut und machte eine entsprechende Bewegung mit seiner Pistole. „Warum?“ „Sie stehen im Verdacht Heero Yuy ermordet zu haben und sind hiermit festgenommen!“, donnerte der Mann und trat nun zu ihm, um ihn an die nächste Wand zu drücken. Duo rührte sich kein Stück. „Ihnen ist klar, dass er im Nebenraum ist, oder?“ „Was?“ Die beiden Polizisten tauschten einen Blick, als benannter Heero aus dem entsprechenden Zimmer trat und überrascht tat. „Oh, Mr. Zechs und Mrs. Noin.“ „Detektiv…“ verbesserte der Blonde ganz verdattert. „Natürlich!“ Heero trat an Duo heran und griff nach dessen Hand, damit er Unterstützung hatte. „Was kann ich für sie tun?“ „Sie… sind wohl auf?“ kam es nun verwirrt von Noin, die ihre Waffe langsam senkte. „Sollte ich nicht?“ Heero trat weiter auf sie zu, damit sie den Rückzug antreten konnten und er sie endlich los war. „Nicht nach der Menge Blut, die sie am Tatort hinterlassen haben!“ erklärte Noin aufgebracht und steckte die Waffe weg. „Ich versteh nicht.“, gab Heero zu und legte den Kopf schief, wobei er seine Augen nicht von ihrer Vene nehmen konnte. „Unser Observationsteam hat gesehen, wie sie in den Club Cardia gegangen sind, den wir Stunden später verlassen vorgefunden haben, inklusive einer Lache von ihrem Blut!“ Heero atmete tief durch, denn die Aufregung in Noin machte ihren Duft unglaublich köstlich. „Ich fand den Club langweilig und bin bereits nach wenigen Minuten gegangen.“ „Wie kommt dann ihr Blut an den Tatort?“ warf nun auch Zechs ein. „Woher soll ich das wissen?“ Heero zuckte mit den Schultern. „Das ist doch ihr Job!“ Noin knirschte frustriert mit den Zähnen. „Dann haben sie sicher kein Problem damit mit aufs Revier zukommen.“ Animalisch schön bewegte sich Heero auf sie zu und kam ihr extrem nahe ohne sie zu berühren, auch wenn er riechen konnte, dass die Frau in ihr sofort auf ihn reagierte. „Ich wüsste nicht warum oder haben sie einen Haftbefehl?“ „Noch nicht“ presste sie angespannt hervor, woraufhin ihr Partner ihren Arm nahm. „Wir gehen.“ „Was?“, fragte sie verwirrt und verärgert, als sich Heero von Duos Hand ruhig zurückziehen ließ. „Wir gehen, Noin“ bestimmte Zechs erneut und nahm seine Partnerin am Arm. „Verzeihen sie die Störung.“ „Und wer zahlt meine Tür?“, fragte Heero grinsend. War ihm doch bewusst, dass die Cops das Schloss nur hätten knacken können um hinein zu kommen. „Schicken sie die Rechnung ans Department!“ „Ist gut.“ Mit verzogenem Mund zog sich Heero weiter zurück. „Ich wünsche noch eine angenehme Nacht!“ „Ihnen auch Mr. Yuy, Mr. …“ Er sah auffordern Duo an, der bloß ohne Antwort zurück sah. So blieb Zechs nichts anderes übrig, als Noin hinaus zu geleiten. Kaum hatten sie die Wohnung verlassen, seufzte Heero und sank auf die Knie. „Das war knapp!“ Duo schloss die Eingangstür wieder richtig und hockte sich dann neben Heero. „Alles ok?“ „Hast du das gesehen?“, erwiderte der nur schwer atmend. „Es war ganz leicht, sie hätte mir alles abgenommen, wenn ich nur gewollt hätte!“ Duo strich ihm durch die noch leicht feuchten Haare, um ihn zu beruhigen. „Warte noch ein bisschen bist du versuchst Sterbliche zu manipulieren, ok?“ „Ich hätte ihn wegschicken können und von ihr trinken…“, überlegte Heero stattdessen weiter. „Aber das hast du nicht und deshalb bin ich sehr stolz auf dich!“ Er nickte und sah Duo an. „Es ist schwer, diesen Drang zu kontrollieren. Aber es wird schon leichter.“ „Da siehst du es, ich hab es dir ja gesagt!“ Er nickte. „Ich sollte bald wieder essen.“ Dann legte er den Kopf schief. „Werde ich immer soviel trinken?“ „Nein, am Anfang braucht dein Körper das einfach.“ Duo lächelte breit. „Ich bin auch bald wieder voll.“ „Kann es sein, dass dein Blut für mich viel Nahrhafter ist?“, fragte der Vampir ruhig. „Das ist ziemlich wahrscheinlich. Wie gesagt, vor dir war erst ein anderer Vampir an meinem Hals und meine Brüder haben sich nie beißen lassen.“ Er nickte und seufzte. „Wollen wir noch ein bisschen mehr, Frage und Antwort spielen?“ „Klar! Willst du dir vorher ansehen, wie ich das Bett gemacht habe??“ Heero nickte erneut und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer. Stolz wie Oskar folgte Duo ihm in das Zimmer. „Und? Was sagst du?“ Er deutete auf das Bett, dass mehr schlecht als recht bezogen worden war. Heero besah sich mit einem Blick die Kissen, dessen Zipfel aus den Bezügen lugten, genauso wie das völlig verdrehte Bettlaken und die falsch herum aufgezogenen Deckenbezüge. „Es war dein erstes Mal?“ Duos Lächeln fiel etwas. „Sieht man das etwa?“ „Ja!“, blieb der Vampir knallhart ehrlich und winkte ihn zu sich. „Soll ich dir zeigen, wie es richtig geht?“ „Ja, bitte!“ flehte Duo, der so etwas gerne lernen würde. Er wurde an Heero gezogen, der nun jede Bewegung mit ihm zusammen vollzog, damit er sie lernte und schließlich war das Bett richtig gemacht und sah sehr einladend aus. Dazu kam, dass auch Duos Gesicht eine einladende Röte zierte. „Tu das nicht!“, bat Heero da leise. „Es kostet mich alle Kraft, nicht herzhaft zuzubeißen!“ „Was mach ich denn?“ fragte der Todesengel irritiert. Ihm wurde zärtlich über die Wange gestrichen. „So köstlich aussehen!“ Die Röte in Duos Wangen wurde nun umso heftiger. „Bitte!“, wiederholte Heero und begann ihn zu umschmeicheln. „Ich… ich mach gar nichts…“ „Doch, jetzt machst du es noch mehr!“, grinste Heero von dem köstlichen Duft berauscht und umarmte Duo von hinten. „Ich mach überhaupt nichts“ versicherte der Langhaarige und legte seine Arme über Heeros. „Du füllst dein Gesicht mit Blut und dein Puls ist erhöht.“, beschrieb der Vampir und sog den Duft von Duo ein. „Das ist keine Absicht“ hauchte der Kleinere atemlos. Da fühlte er eine Nase in seinem Nacken, die seinen Geruch noch mehr einatmete. „Ohh…“ „Solltest du nicht mehr Selbstbeherrschung haben?“, fragte Heero schmunzelnd und knabberte an seinem Ohr. „Ich… ich bin halt noch jung…“ versuchte Duo sich zu verteidigen. „Wie jung?“ Eine Zunge folgte Zähnen und leckte die kleinen Blutstropfen auf. „Ich… ich bin keine zehntausend Jahre alt…“ keuchte Duo stotternd. „Ein guter Scherz…“, bemerkte Heero und suchte nun seine Vene. Duo wimmerte leicht, als die Lippen die Vene streiften. „Ich mache keine Scherze.“ „Das ist unmöglich!“ Die Zunge des Vampirs massierte die Haut um ihn zu entspannen. Ein erregtes Kichern entwich dem Langhaarigen da. „Nichts ist unmöglich.“ „Du bist viel zu jung um so alt zu sein!“, entschied Heero, bevor er zubiss. Jeglicher Prostest verging Duo, als er auf höchst erotische Weise gebissen wurde. „Bei allem Mächtigen!“ Tatsächlich fühlte auch Heero, was sie da taten, doch er konnte und wollte sich in diesem Augenblick nicht beherrschen. Ein kehliges Stöhnen entwich Duo, als das Blut aus seinem Körper floss, sofort festigten sich die Arme um ihn, damit er nicht einknickte. „Heero“ hauchte der Todesengel, der nun eine Hand hob, um damit durch die Haare des Vampirs zu fahren. Ohne Duo weiter zu verletzen, entzog Heero ihm seine Zähne und fing das ausfließende Blut mit seiner Zunge auf, bis die Wunde verschlossen war. „Ich will dich noch mehr schmecken!“ Duo drehte den Kopf, sodass sie sich in die Augen sehen konnten. Da presste Heero bereits ihre Lippen zusammen. Dem Langhaarigen entwich ein Seufzen, als er sich drehte und die Arme um Heero legte. Leider erschrak dieser in dem Moment, denn auch wenn er Duo nicht wirklich mit seiner Vampiraura hatte gefangen nehmen können, hatte Heero, unerfahren, wie er war, sich selbst gebannt. „Was…?“ Mit glänzenden Augen sah Duo zu ihm auf, die Lippen noch immer zum Kussmund geformt. „Was tun wir hier?“ Schwer atmend erwiderte Heero seinen Blick und leckte sich über die Lippen. „Ich glaub ihr nennt das küssen“ murmelte der Ältere mit dem Hauch eines Lächelns. „Warum?“, fragte der Vampir weiter und meinte damit nicht, warum man ihre Handlung so nannte, sondern warum sie es getan hatten. „Weil es so sein sollte“ war Duos mystische Erklärung. „N… nein… das geht nicht!“ Heero ließ ihn los und wich etwas zurück. Das Lächeln verschwand wieder von Duos Gesicht. „Wieso nicht?“ „Ich bin tot und bringe ihn! Du hast mir meine Eltern genommen… das… das geht nicht!!“ „Die Begründung verstehe ich nicht“ gab Duo ehrlich zu. „Du denkst noch viel zu sehr wie ein Mensch.“ „Du spielst mit mir und hast es wohl schon immer getan. Außerdem soll ich allein bleiben, das wird sich nie ändern!“, bestimmte Heero, wobei ihm aber nicht in den Sinn kam, dass er Duo nicht vollständig unsympathisch fand und er lediglich verletzt war. Duos Unterlippe bebte leicht bei diesen Anschuldigungen. „Ich spiele überhaupt nicht und ich will auch nicht dass du einsam bist!“ „Hast du auch Maria geholt?“, fragte Heero im Gegenzug. Der Todesengel verzog das Gesicht, da er sich bereits denken konnte, dass er da nicht mehr raus kam. „Ja.“ „Und du hast mich wieder nicht mitgenommen…“, stellte der Vampir fest. „Du warst nicht tot, Heero. Es tut mir leid um das kleine Mädchen, aber sie war schon tot, als ich auf der Bildfläche erschien.“ Heero seufzte und hockte sich auf sein Fensterbrett. „Gibt es Möglichkeiten, dass ich sterben kann?“ „Nun, das kommt auf die Definition vom Tod an.“ Duo wollte sich zu ihm setzen, traute sich aber nicht. „Enthaupten oder ein geweihter, silberner Pflock durchs Herz könnten dich vernichten und ausbluten würde dich in eine Art Koma versetzen.“ „Aber das würdest du nicht zulassen.“, stellte Heero fest. Duo wollte ein lautes ‚Niemals’ heraus schreien, blieb aber bei: „Würdest du das denn wollen?“ Deshalb schwieg der junge Vampir eine ganze Weile, bevor er seinen Blick und seine Stimme wieder hob. „Nicht heute.“ Er lachte bitter auf. „Ich bin es Marias Eltern schuldig, dass ich ihre Mörder umbringe!“ „Vorher musst du dich aber erstmal neu kennenlernen.“ „Vorher muss ich erst etwas ganz anderes herausfinden.“, widersprach Heero und versuchte es nun anders, indem er die Hand ausstreckte und Duo zu sich holen wollte. Unschlüssig trat jener näher und ergriff die dargebotene Hand. „Und was?“ Der Todesengel wurde sofort näher an den Vampir gezogen, der ihn nun ehrlich ansah. „Ich möchte verstehen, warum du meine Nähe suchst und mein Leben schützt.“ Ein ehrliches Lachen entwich dem altjungen Wesen da. „Das ist eine dumme Frage, Heero! Das liegt daran, dass du was Besonderes bist!“ „Das werden wir ja noch sehen!“ Das Lachen wurde erwidert und ihre Finger verhakt. „Das habe ich schon gesehen.“ Duo lächelte und besah ihre Finger. „Was machen wir denn jetzt noch die restliche Nacht? Oder lässt du mich raus?“ „Bist du wahnsinnig?“ Heero grinste ganz unbeschwert und nickte. „Das sollte ich wohl besser sein!“ „Ich lass dich sicher nicht raus, bis du soweit bist!“ Es vergingen noch weitere drei Nächte, in denen der Vampir immer beherrschter wurde und sich über tiefgreifende Gespräche mit Duo austauschte. Der vermochte dabei sogar die Klappe zu halten, um ihm eingehend zu zuhören, dabei stellte er sein unbeschreibliches Interesse für die Menschenwelt mehr als nur einmal zur Schau. Dann aber war es soweit, dass Heero seine Wohnung verlassen durfte, nur das er nicht wusste, wohin ihn Duo bringen wollte. Stolz hielt dieser seine Hand, als sie durch die dunklen Straßen schlenderten. „Sag mal Heero?“ „Hm?“ Heero störte sich nicht an ihren Händen, denn es war auch dafür gedacht, falls er sich nicht beherrschen konnte, dass Duo ihn schneller in der Gewalt hatte. „Was verstehst du von Etikette?“ „Was meinst du? Ob ich weiß, wie man welches Besteck benutzt?“, fragte Heero nach. „Es geht eigentlich um gutes Benehmen im generellen.“ Duo lehnte sich leicht an Heeros Arm, als er sprach. „Weißt du, es gibt nämlich bestimmte Dinge, die unter Vampiren Sitte sind.“ Ganz unbewusst suchte der junge Vampir inzwischen auch die Nähe des Todesengels und er kam ihm ebenfalls näher. „So lange man mich in Ruhe lässt, werde ich mich auch benehmen. Sollte ich aber einen von Marias Mördern begegnen, werde ich mich nicht beherrschen!“ „Ich glaube nicht, dass du denen heute über den Weg laufen wirst.“ „So? Wohin soll es denn gehen?“ „Zu einem Mann, der höchstwahrscheinlich eine sehr wichtige Rolle in deinem Leben einnehmen wird.“ Heero zog eine Augenbraue hoch. „Ja?“ „Dir war ja schon klar, dass man nicht einfach durch einen Biss zum Vampir wird, richtig?“ Er nickte und sah Duo erwartend an. „Das ist einleuchtend.“ „Um gewandelt zu werden muss man nach einem Biss Vampirblut zu sich nehmen. Zu deinem Glück hatte ich das dabei.“ „Und ich soll diesen Vampir jetzt kennenlernen, von dem das Blut war?“ „Theoretisch ist er dein Schöpfer und damit ist er nach Sicht der Vampire deine Familie.“ „Meine Familie?“, wiederholte Heero misstrauisch. „Die meisten Vampire sind in Clans organisiert, natürlich gibt es einige aufgeblasene Idioten, die meinen ihre eigenen Gruppen gründen zu können, aber die werden von den großen Familien nicht ernst genommen.“ „Und ich soll mich da jetzt unterordnen?“ „Naja, Clans sind nach einer strengen Hierarchie geordnet. Je älter und stärker ein Vampir, desto höher steht er in der Familie. Nach deren Standards bist du noch ein Baby!“ „Ein Baby?“, wiederholte der junge Vampir verärgert. Grinsend sah Duo ihm in die Augen. „Mach dir nichts draus, wenn man dich so nennt, es ist nicht böse gemeint.“ „Und warum soll ich da jetzt hin?“ „Weil er dich kennen lernen will.“ „Ich muss das machen, oder?“ „Das wäre das, was sich gehört!“ Heero seufzte. „Dann hätte ich vorher besser noch mehr getrunken!“ Duo grinste und drückte die Hand des Vampirs. „Keine Sorge, dafür ist später sicher noch Zeit.“ „Na dann, kann ich mich wohl nicht drücken.“ „Natürlich nicht, dass wäre ein unverzeihlicher Affront!“ Heero schmunzelte, würde ihm das doch gefallen, dennoch ließ er sich weiter führen und bemerkte, dass es in Richtung Chinatown ging. „Ich sollte dich vielleicht noch vorwarnen“ wisperte ihm Duos Stimme zu, als sie einen Hinterhof in Chinatown betraten. „Ja?“, fragte der Kurzhaarige nach und hob eine Augenbraue. „Soll ich meine Bestellung vorab aufgeben? Dann hätte ich gern Ente süß-sauer!“ Grinsend wurde ihm gegen den Arm geschlagen. „Verkneif dir solche Bemerkungen lieber! Aber das habe ich ja auch gar nicht gemeint!“ Er seufzte und nickte. „Gut, ich benehme mich, wenn du dir nicht alles aus der Nase ziehen lässt!“ Duo grinste und lehnte sich wieder richtig gegen Heeros Arm. „Tut mir leid. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, da wir gleich da sind, dass dein Schöpfer ein ziemlich hohes Tier ist, um genau zu sein ist er das Oberhaupt eines der größten Vampirclans.“ „Na dann, will ich versuchen, dich nicht zu blamieren.“, versprach Heero. „Das wirst du sicher nicht!“ Kaum gesagt blieb Duo vor einer verrosteten Eisentür stehen, die in den Keller eines unscheinbaren Gebäudes führte. „Tada!“ Dieses Unscheinbare, aber vor allem Heruntergekommene ließ Heeros Skepsis nur wachsen und er verzog den Mund. „Toll.“ „Wir werden ja sehen, ob du das gleich immer noch so sarkastisch sagst!“ grinste der Langhaarige und klopfte an das Tor. Ein Sichtfenster wurde geöffnet und Duo genau gemustert, bevor jenes wieder geschlossen wurde. Der Todesengel lächelte Heero gut gelaunt an, als man hörte, wie die schweren Schlösser an der Tür entriegelt wurden. Als sich die Tür dann geöffnet hatte, konnte Heero regelrecht die Kraft von Jahrtausenden spüren und es ließ ihn innerlich sogar etwas erzittern. Das würde er natürlich nie zugeben, dennoch, ihn wunderte es, dass er so etwas in Duos Nähe nicht gespürt hatte. Jener drückte noch einmal seine Hand und zog ihn hinter sich hinein, die Gestalt, die ihnen die Tür geöffnet hatte, beachtete er dabei nicht. Dieser und alle weiteren beobachteten ihn, aber vor allem seinen Begleiter sehr genau auf ihrem Weg. Jener führte immer weiter hinunter und war eher spärlich beleuchtet, doch plötzlich verließen sie den schmalen Gang und kamen in eine von Licht durchflutete Halle, die in ihrer Größe und Pracht gar nicht unter San Francisco zu erwarten war. Überrascht, sah Heero sich mit großen Augen um, vor allem als er auch Pflanzen entdeckte und sich vorkam wie beim Kaiser von China. „Das ist ja…“ So begeistert wie er war, bekam er nicht mit, dass er von allen Anwesenden entweder neidisch oder hasserfüllt angesehen wurde. Schließlich war es schon länger, als die Christliche Zivilisation existierte her, dass das Clanoberhaupt selbst jemanden geschaffen hatte, was man deutlich an Heeros Duft erkennen konnte und außerdem war es noch nie vorgekommen, dass ein Vampir derartig mit vor Energie geladenem Blut eines Engels vollgepumpt war. Grinsend führte ihn besagter Engel durch die Eingangshalle, hin zu einem großen Tor, hinter dem sich der Thronsaal befand. Neugierig sah sich Heero um und erblickte eine kleine Gruppe offensichtlich sehr alter Vampire, die ihn offenkundig erwarteten und ansahen. Er verzog etwas den Mund, denn er mochte es nicht, derartig gemustert zu werden und wartete darauf, was nun geschah. Sie deuteten ein Nicken an, bevor ihnen das große Tor geöffnete wurde. Dahinter reihten sich, die am edelsten aussehenden Männer, alle in rote, chinesische Roben gehüllt. Sie bildeten einen Gang, der direkt auf einen stattlichen, europäisch wirkenden Mann hinführte. Heero blinzelte. Die roten Gestalten waren Menschen, ganz normale Menschen, das konnte sogar er als Neuling ausmachen. Doch die Machtaura dieses irgendwie beeindruckenden, aber doch fehl am Platz wirkenden Vampirs, ließ ihn stocken. „Der soll mein Schöpfer sein?“, flüsterte er zu Duo. „Komm“ hauchte der nur und zog ihn zu dem imposanten Mann. Sie erreichten den Europäer schnell und dieser musterte Heero genau so intensiv wie dieser ihn, bis ein leiser Schritt hinter ihm zu hören war und ihre Konzentration gebrochen wurde. Der blonde Mann begann zu lächeln und trat einen großen Schritt zur Seite, womit er den Blick freigab auf einen zierlichen Chinesen, der in edle Roben gehüllt war, die eines Kaisers würdig gewesen wären. Heero zog eine Augenbraue hoch und musterte diesen noch mehr als alles andere in dieser Welt, in der sie sich jetzt befanden. Er konnte eine tiefe Verbindung zwischen ihnen spüren, etwas, dass er noch nie zuvor in seiner Existenz vernommen hatte. „Der ist ja nicht älter als ich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)