Prophezeihung der Zerstörung von TrafalgarLaw2210 (auf fanfiktion.de läuft sie weiter) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Vor 23 Jahren, irgendwo auf der Grandline: In einem Tempel auf einer kleinen Insel hatten sich drei Priester in einem kleinen Raum versammelt. Sie saßen an einem kleinen Tisch. Auf diesem lag ein wirklich prachtvolles Schwert, zum Teil eingewickelt in ein großes schwarzes Tuch. Das Schwert selbst war ebenfalls schwarz und in seinen Griff waren drei Steine eingearbeitet, einer lila, einer grün und der dritte blau. Auch die Klinge schimmerte in diesen Farben, obwohl sie eigentlich schwarz war. Die Priester waren in eine hitzige Diskussion vertieft. „Das Schwert ist zu mächtig! Wir müssen es zerstören!“, rief der Älteste von ihnen. „Zerstören? Das können wir nicht! Vielleicht wird das Schwert irgendwann wieder gebraucht!“, widersprach ihm der Zweite. „Das Schwert darf nicht weiter existieren! Seine Macht ist einfach zu groß! In den falschen Händen könnte es das Ende der Welt bedeuten!“, erwiderte der Erste. Der Jüngste von ihnen, wahrscheinlich gerademal anfang 20, räusperte sich. „Statt das Schwert zu zerstören, könnten wir es auch einfach versiegeln. Und wenn die Zeit gekommen ist, wird ein von uns bestimmter junger Wächter beauftragt, das Siegel zu brechen und das Schwert an sich zu nehmen.“ „So soll es geschehen“, entschieden die anderen beiden nach reichlicher Überlegung. Und so versiegelten sie das Schwert in drei Steinen, einer Lila, einer grün, einer blau. Sie leuchteten kurz auf, dann verschwanden sie, verteilten sich an drei Orte, die über die gesamte Grandline verteilt lagen. Der Raum des Tempels, in dem das Schwert versiegelt wurde, würde fortan nur noch Raum des Universums genannt werden und sollte ich im Laufe der Jahre noch verändern. Nachdem die Steine verschwunden waren, schrieben die drei Priester eine Prophezeihung: „Ein Schwert, geschaffen aus Gottes Hand, mächtig genug, die Welt zu zerstören oder den Frieden zu bringen, versiegelt in drei Steinen. Ein junger Mensch, auserwählt sie zu finden, wenn die Zeit gekommen ist. Im Raum des Universums zum Altar gebracht, werden sie freigeben des Gottes Schwert, zu entscheiden das Schicksal der Welt.“ Nur wenige Stunden, nachdem diese Prophezeihung verkündet worden war, wurde auf einer Insel im South Blue ein kleines Mädchen geboren. Kapitel 1: Widerwillige Hilfe ----------------------------- Etwa ein halbes Jahr vor den jetzigen Ereignissen: Am Ufer von Grove 14 des Sabaody Archipels legte ein Piratenschiff an. Eine Weile, nachdem die Crew an Land gegangen war, verließ eine junge Frau. Sie war als blinder Passagier mitgereist und immer noch erstaunt darüber, dass sie nicht entdeckt worden war. Während sie sich von dem Schiff entfernte, schaute sie sich um. Sie hatte Hunger und hätte jetzt wirklich alles für etwas ordentliches zu Essen gegeben. Außerdem brauchte sie ganz dringend jemanden, der ihr bei ihrer Mission helfen würde. So jemanden zu finden, war allerdings nicht wirklich einfach. Die meisten Piraten waren Schwachmaten und hielten nicht sonderlich viel von Frauen. Sie hoffte, auf dem Archipel endlich fündig zu werden, in der Neuen Welt würde sie mit ihrer bisherigen Strategie wohl schnell scheitern. Alleine würde sie dort sicher sterben, auch wenn sie durchaus eine gute Kämpferin war. Auf ihrem Rücken trug sie stets ein Schwert bei sich. Ansonsten trug sie eine schwarze dreiviertellange Leggins und ein weisses Top und schwarze Stulpen an den Armen. Ihre langen aschblonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Endlich entdeckte sie ein kleines Gasthaus und ging hinein. Es war voller Piraten, natürlich, auf dem Archipel wimmelte es von ihnen, schließlich wollten sie alle in die Neue Welt. Sie setzte sich an den Tresen und bestellte sich etwas zu Essen, was sie auch sofort bezahlte. Nachdem sie das Essen runtergeschlungen hatte, sah sie sich genauer um und entdeckte in einer Ecke des Gasthauses eine Piratencrew, die ihr vielleicht helfen konnte, vorausgesetzt sie schaffte es auch, sie davon zu überzeugen, ihr dabei zu helfen, ihre Mission zu erfüllen. Sie ging zu den Piraten, zog sich vom Nachbartisch einen freien Stuhl zum Tisch und setzte sich einfach dazu. Sofort fielen fast alle Blicke der Crew auf sie, nur der Käpt'n, niemand geringeres als der „Chirurg des Todes“ Trafalgar Law, ignorierte sie zunächst. „Guten Abend“, sagte sie fröhlich. Nun fiel auch Laws Blick auf sie. „Was willst du?“ Die junge Frau lächelte. „Erstmal: mein Name ist Nozomi. Ich bin auf der Suche nach starken Piraten, die mir dabei helfen, eine Mission zu erfüllen.“ „Um was für eine Mission handelt es sich denn?“, fragte Penguin neugierig und auch Shachi und Bepo schauten sie interessiert an. „Habt ihr schonmal von der Prophezeihung über das Gottesschwert gehört?“, fragte Nozomi. Die drei schüttelten die Köpfe, Law hörte eher desinteressiert zu. „Sie besagt, dass ein mächtiges Schwert, mächtig genug, um die ganze Welt zu zerstören, in drei Steinen versiegelt wurde. Und ich wurde von einem der Priester, die es versiegelt haben, dazu auserwählt, diese Steine zu finden und zum Raum des Universums zu bringen. Ich suche schon seit anderthalb Jahren nach ihnen und habe deshalb die komplette erste Hälfte der Grandline bereist, ohne etwas zu finden, also müssen sie in der Neuen Welt sein. Und genau deshalb brauche ich Hilfe. Bisher kam ich gut alleine zurecht, aber dort nicht mehr. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ihr Piraten seid, aber dennoch bitte ich euch um Hilfe!“, sagte Nozomi und schaute dabei Law bittend an. Bepo, Penguin und Shachi waren dafür und schauten ihren Käpt'n erwartungsvoll an. „Warum sollten wir dir helfen? Was springt für uns dabei raus?“, fragte Law. Das verunsicherte Nozomi und sie musste über ihre Antwort nachdenken. „Ich bin eine recht gute Kämpferin und eine noch bessere Diebin. Ich kann Beute beischaffen und stehe bei Kämpfen nicht im Weg, auch wenn ich eine Frau bin“, antwortete sie schließlich. Penguin und Shachi waren beeindruckt, Bepo ebenfalls, selbst wenn der Bär es nicht zu zeigen wagte. „Glaubst du etwa, dass wir keine Pläne haben? Glaubst du wirklich, dass wir diese einfach über Bord werfen, nur um dir, einer völlig Fremden, bei irgendetwas zu helfen? Weißt du denn überhaupt, ob diese Steine wirklich existieren?“, gab Law zurück. „Aber Käpt'n! Bei allem Respekt, aber wir können sie doch nicht alleine in die Neue Welt ziehen lassen!“, rief Penguin etwas kleinlaut. Sein bester Kumpel Shachi wollte ihn noch davon abhalten, aber zu spät, Penguin hatte seine Meinung schon kundgetan. Law sah ihn mit einem Blick an, den Nozomi nicht deuten konnte. Penguin schluckte. „Na schön, aber auf deine Verantwortung Penguin. Macht sie Fehler, stehst du dafür gerade. Und du wirst ihr dabei helfen, mögliche Verstecke für diese Steine zu finden, sollten sie denn wirklich existieren. Sorg' dafür, dass sie nicht zu sehr von unserer geplanten Route abweichen.“ Dann wandte er sich an Nozomi. „Ich werde dich im Auge behalten.“ „Aber ihr helft mir? Vielen Dank!“ Nozomi lächelte dabei vorallendingen Penguin an Dieser lächelte zurück. Endlich hatte sie Hilfe gefunden. Sie ahnte noch nicht, dass sie in der Neuen Welt das größte Abenteuer ihres Lebens erleben würde. Kapitel 2: Eine geheimnisvolle Insel ------------------------------------ 2. Kapitel: Eine geheimnisvolle Insel Knapp eine Woche war es nun her, seit die Crew ihren Käpt'n von Punk Hazard abgeholt hatte und das gerade rechtezeitig, bekamen sie gerade noch mit, wie Don Quichotte Deflamingo dort landete. (Anmerkung: Das Kapitel war fertig, bevor feststand, dass Law ne Weile mit den Strohhüten reist.) Die Zeit, die Law auf der Insel verbracht hatte, hatte die Crew genutzt, um selbst einige Inseln zu besuchen, die Nozomi und Penguin rausgesucht hatten, um dort nach den Steinen zu suchen, natürlich ohne Erfolg. An diesem morgen saßen die beiden in der Kombüse, wo Shachi das Frühstück vorbereitete. Penguin und Nozomi hatten sich über eine Karte gebeugt und strichen die Inseln, auf denen sie bereits nach den Steinen gesucht hatten. Es waren Inseln gewesen, die weitab der ursprünglich geplanten Route lagen. Ohne Law hatten sie diese Inseln ruhig besuchen können, aber jetzt, wo er wieder da war, mussten sie sich auf die Route beschränken, so wie Law es befohlen hatte. „Das ist doch wirklich schwachsinnig! Wie hoch ist die Chance, dass die Steine und der Raum des Universums sich auf Inseln befinden, die auf der Route liegen?“, beschwerte sich Nozomi lautstark. „Ich vermute mal nicht sehr hoch, aber was sollen wir machen? Ich sollte mich dem Käpt'n gegenüber in nächster Zeit sowieso kleinhalten...“, meinte Penguin. „Wäre vermutlich auch klüger“, pflichtete Shachi ihm bei. „Aber trotzdem! Das ist unfair! Ich bin zwar dankbar, dass er überhaupt zugestimmt hat, aber so find ich die Steine doch nie! Die sind bestimmt dort, wo ich nicht hinkomme, weil es vom Kurs abweicht! Aber ich muss sie doch finden!“, beschwerte Nozomi sich weiter. „Wir können es nicht ändern. Ich finds sowieso unglaublich, dass er dich mitgenommen hat, wenn auch auf Penguins Verantwortung. Normalerweise haben Frauen hier dauerhaft nix zu suchen. Du hattest da also wirklich schon Glück“, meinte Shachi, während er Kaffee kochte. Penguin beugte sich wieder über die Karte. „Weißt du, das alles hat schon seine Gründe. Wir sind immerhin erst sehr spät in die Neue Welt gegangen, später, als die meisten anderen Rookies, die schon vor zwei Jahren hierher gekommen sind. Dann noch die Zeit, in der er auf der Insel war. Die haben alle einen riesengroßen Vorsprung auf dem Weg zum One Piece, den Law jetzt schnellstmöglich aufholen möchte. Weichen wir vom Kurs ab, verlieren wir noch mehr Zeit, selbst wenn wir vor der Marine Ruhe haben und auch weniger von Piraten angegriffen werden, wenn wir an der Oberfläche sind, seit er Samurai der Meere ist. Ich kann ihn also schon ein wenig verstehen.“ „Verteidigst du seine Entscheidung etwa? Ist dir klar, was passieren kann, wenn diese Steine beziehungsweise das Schwert in die falschen Hände geraten? Das könnte das Ende der Welt bedeuten! Aber das scheint ihm ziemlich egal zu sein!“, Nozomi hatte in ihrer Wut nicht gemerkt, dass Law die Kombüse betreten hatte, im Gegensatz zu Penguin und Shachi, die ihn beide ein wenig ängstlich ansahen. „Du hättest dich ja nicht an uns wenden müssen und es steht dir auch jederzeit frei zu gehen. Du kannst froh sein, dass wir immerhin Inseln, die auf dem Kurs liegen, ansteuern, obwohl wir keinerlei Beweise für die Existenz dieser Steine haben“, sagte Law ruhig, während er sich eine Tasse Kaffee nahm. Nozomi erschrak und schwieg. Law schaute schließlich auf die Karte. Natürlich fielen ihm dabei sofort die durchgestrichenen Inseln auf. „Sind das Inseln, die ihr während meiner Abwesenheit nach diesen Steinen abgesucht habt?“ Nozomi und Penguin nickten. „Fehlschläge nehme ich an. Aber sie liegen außerhalb des Kurses, du kannst dich also eigentlich nicht bschweren.“ „Ja, sie waren Fehlschläge, aber es gibt noch viel mehr Inseln, die außerhalb des Kurses liegen, auf denen sie sein könnten! Es wäre wirklich nett, zumindest ein paar solcher Inseln anzusteuern, selbst wenn sie vom Kurs abweichen. Es müssen ja nicht alle sein, aber zumindest eine Auswahl wird doch wohl noch drin sein!“, Nozomi hatte keine Angst davor, sich bei Law zu beschweren. „Solange es keine Beweise für die Existenz der Steine gibt, werden wir nicht vom Kurs abweichen, verstanden?“, sagte Law kalt und schaute dabei vorallem seinen Navigator an. Dieser nickte schnell und faltete die Karte zusammen. Nozomi aber war sauer. Sie wusste allerdings, dass sie Penguin in Gefahr bringen würde, wenn sie noch weiter diskutierte, deshalb beschloss sie, lieber die Kombüse zu verlassen und in die Gästekabine zu gehen, die ihr zugeteilt worden war. Auf dem Weg dorthin begegnete sie Bepo, dem es augenscheinlich nicht sonderlich gut ging. „Hey, ist alles okay? Du siehst gar nicht gut aus“, fragte sie ihn und sah ihn besorgt an. „Mir ist nur furchtbar heiß...“, murmelte der Eisbär und ging weiter in Richtung Kombüse. Nozomi schüttelte den Kopf und ging zu ihrer Kabine. Dort setzte sie sich auf ihr Bett und warf wütend ihr Kissen gegen die Tür, Ein Buch folgte, bevor sie sich zurückfallen ließ. //So ein Mistkerl! Ihm scheint es völlig egal zu sein, dass es das Ende der Welt bedeuten könnte, wenn ich es nicht schaffe, das Schwert an mich zu nehmen! Und Bepo tut mir auch leid. Wir sind die ganze Woche noch nicht an der Oberfläche gewesen, dabei finde ich es allmählich schon schrecklich warm hier. Wie sich Bepo dabei wohl fühlt?// So grübelte Nozomi weiter, bis sie merkte, dass das U-Boot scheinbar auftauchte. Durch das Bullauge schaute sie nach draußen und tatsächlich wurde das Wasser heller. Schließlich erreichten sie die Oberfläche. Dort schien die Sonne, sodass Nozomi erst einmal geblendet wurde. Sie hob ihr Kissen und ihr Buch auf, warf beides aufs Bett und ging zurück in die Kombüse, da sie mittlerweile schrecklichen Hunger hatte. Zum Glück fand sie nur Shachi vor, der gerade mit dem Abwasch beschäftigt war. Als er sie bemerkte, schob er ihr einen Teller mit ihrem Frühstück zu. Sie setzte sich an den Tisch und begann zu essen. „Wo sind denn die anderen?“, fragte sie. „Draußen“, war die knappe Antwort und Nozomi wusste, dass Shachi dort jetzt auch gerne gewesen wäre. Schnell beendete sie ihr Frühstück und half dem jungen Smutje dann. Nach einer Viertelstunde waren sie fertig mit dem Abwasch. „Danke“, sagte Shachi und flitzte dann nach draußen. Nozomi folgte ihm langsam.. Als sie das Deck betrat, schaute sie sich zuerst um. Law war nirgendwo zu sehen, was ihr nur recht war, da sie ihm sowieso nicht begegnen wollte. Sie ging zur Rehling und schaute aufs Meer. Erst jetzt bemerkte sie, dass die DEATH noch in Bewegung war, aber weil das Meer so ruhig war, schaukelte es nur kaum merklich. Nach ungefähr einer halben Stunde kam eine Insel in Sicht, die nicht nur Nozomi irritierte. Von ihr ging eine grüne Aura aus und Penguin sprang fast sofort auf, als er sie sah, lief ins Innere der DEATH und kam nach fünf Minuten zusammen mit Law wieder nach draußen. „Die Insel wird weder von einer Nadel des Logports angezeigt, noch steht sie auf irgendeiner Karte!“, rief Penguin aufgeregt, dann sah er seinen Käpt'n an. „Sollen wir trotzdem Kurs darauf nehmen?“ Law schaute zu der Insel. „Dass sie scheinbar unbekannt ist, gefällt mir nicht. Deshalb sollten wir einen Bogen um diese Insel machen“, antwortete dieser. Er erwartete Widerspruch von Nozomi, doch es kam keiner. Penguin wandte sich an sie. „Nozomi? Willst du dorthin?“ Von der Angesprochenen keine Reaktion. „Nozomi?“ Law zog eine Augenbraue nach oben, ging zu ihr und drehte sie zu sich. Da erst reagierte sie wieder. „Was?“, fragte sie verwirrt. „Was war denn los Nozomi?“, fragte Shachi ebenfalls irritiert. „Du hast ja auf gar nichts mehr reagiert.“ „Ich weiß es nicht“, antwortete sie. „Ich habe die Insel angeschaut und...“, kaum drehte sie sich wieder zu der Insel um, verfiel sie wie zuvor in diese Starre. Penguin ging zur ihr und schnippte vor ihrem Gesicht mit den Fingern. Keine Reaktion. „Penguin, zieh sie vorsichtig ein paar Schritte zurück“, befahl Law und der Navigator gehorchte. Als Nozomi nicht mehr so nah an der Rehling stand, stellte sich Law vor sie und schaute ihr in die Augen. „Sie befindet sich in einer Art Trance“, stellte er fest und drehte Nozomi erneut um, sodass sie nun mit dem Rücken zur Insel stand und sofort war sie wieder komplett bei sich. „Was war jetzt los?“, fragte sie, nun erst recht verwirrt. „Du warst in einer Art Trance. Die Insel scheint irgendeinen Einfluss auf dich zu haben, zumindest dann, wenn du sie ansiehst“, antwortete Law ihr. „Ich hatte irgendwie das Gefühl, als würde die Insel mich...ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich müsse dorthin, aber ich weiß nicht, wieso. Es ist, als würde die Insel nach mir rufen...“, sagte Nozomi. „Die Insel ruft nach dir?“, fragten penguin und Shachi wie aus einem Mund. Nozomi nickte. „Ich möchte dorthin. Vielleicht ist dort einer der Steine. Und es weicht ja auch nicht vom Kurs ab.“ „Aber die Insel wird nicht vom Logport angezeigt und ist auf keiner Karte! Sie könnte sehr gefährlich sein“, meinte Penguin. „Davon gehe ich aus, zumal ich sicher bin, dass die Steine bewacht werden, falls denn hier wirklich einer ist. Aber trotzdem möchte ich auf der Insel suchen“, erwiderte Nozomi stur. Penguin seufzte und schaut zu Law. Dieser nickte bloß. Penguin verschwand im Innern der DEATH. Eine halbe Stunde später legten sie an. Im Vorfeld hatten sie abgemacht, dass Nozomi in Begleitung von Law und Jean Bart die Insel betreten würde. Der Rest der Crew sollte auf dem Schiff warten. Die drei sahen sich auf der Insel um. Sie bestand fast nur aus einem Wald, doch die Bäume trugen merkwürdige Zeichen, die grün strahlten. „Warum bist du mitgekommen? Ich dachte, du glaubst nicht daran, dass es diese Steine wirklich gibt“, fragte Nozomi Law, doch dieser gab keine Antwort. Er glaubte immer noch nicht daran, aber die Insel hatte faszinierte ihn. „Hey, da ist eine Höhle!“, rief Jean Bart plötzlich. Nozomi und Law blieben stehen. Aus der Höhle strahlte Licht, grünes Licht. Kaum hatte es Nozomis Augen berührt, fiel sie wieder in eine Trance und ging auf die Höhle zu. Law und Jean Bart folgten ihr. Es war eine sehr große Höhle mit vielen Abzweigungen, aber Nozomi ging so, als wüsste sie genau, wo sie hingehen musste. Nach einer Viertelstunde gelangten sie in einen großen Raum, von dessen Ende das Licht herkam. Der Raum war geteilt; in seiner Mitte verlief ein breiter Spalt, nur eine kleine Hängebrücke führte auf die andere Seite. Auf diese ging Nozomi zu, doch plötzlich ertönte ein Fauchen von der Decke. Law und Jean Bart schauten nach oben. Dort saß eine riesige Spinne mit Widerhaken an ihren Beinen. Sie war drauf und dran, sich auf Nozomi fallen zu lassen. „Nozomi, über dir!“, rief Jean Bart, aber sie hörte es in ihrer Trance nicht. Law reagierte schneller, rannte ohne zu zögern auf sie zu und riss sie mit sich, sodass die Spinne, die in diesem Moment fiel, hart auf den Boden knallte und erneut fauchte. „Jean Bart schnell!“, rief Law. Jean bart schlug die Spinne, die gerade nach Nozomi und Law schlagen wollte, weg, bevor sie treffen konnte. Sie knallte gegen die Wand, aus der sich ein großer Felsen löste, der auf dem Kopf der Spinne landete, sodass diese zunächst benommen liegen blieb. Nozomi war durch den Schreck wieder bei Sinnen. „Danke...“, murmelte sie zu Law. Dann bemerkte sie, dass er verletzt war; die Spinne hatte ihn, als sie gefallen war, mit einem Widerhaken am Bein erwischt. „Du bist ja verletzt!“, rief sie. „Mach dir darum jetzt mal keinen Kopf! Wir haben gerade andere Sorgen!“, antwortete Law. Nozomi schaute zu der Spinne, die sich gerade wieder regte. Kapitel 3: Der erste Stein -------------------------- Nozomi erstarrte. Sie hatte panische Angst vor Spinnen und diese hier schien ein besonders aggressives Exemplar zu sein. Die riesige Spinne hatte sich mittlerweile wieder erholt und sich aufgerappelt. Sie fauchte wütend. Law stand auf, den Schmerz, den die Verletzung verursachte ignorierend und zog sein Schwert. Als er seinen „Room“ öffnen wollte, musste er allerdings feststellen, dass irgendwas seine Teufelskräfte blockierte. Seestein konnte es nicht sein, denn das hätte nicht nur seine Kräfte blockiert, sondern ihn zusätzlich geschwächt, doch dies war nicht der Fall. Die Spinne wartete nicht länger und startete einen erneuten Angriff. Dieses Mal reagierte Jean Bart als erster und verpasste der Spinne einen Fautshieb, der sie nah an den Abgrund warf. Allerdings war sie schnell und konnte sich mit ihren Widerhaken abfangen und verhindern, die Klippe hinunter zu stürzen. Fast sofort startete sie fauchend einen Gegenangriff. Law schaute zu Nozomi, die mit angsterfülltem Blick die Spinne anstarrte. „Reiß dich zusammen, oder willst du hier sterben?“, rief er ihr zu, lenkte damit aber auch die Aufmerksamkeit der Spinne auf sie beide. Erneut ging sie zum Angriff über. Law konnte ihren Angriff mit seinem Schwert blocken. Eines musste er der Spinne aber lassen, stark war sie. Ein Schwerthieb einerseits ließ sie zurückweichen. Nozomi hatte derweil ihren Kampfgeist wiedergefunden. Sterben wollte sie nicht, nicht bevor sie ihren Auftrag erfüllt hatte. Sie stand auf und zog ihr Schwert ebenfalls. Die Spinne fauchte und griff erneut an. Diesmal war es an Nozomi, den Angriff zu parieren und die Spinne durch einen Schwerthieb zurückweichen zu lassen. Law war an das andere Ende des Raumes gelaufen, hielt sein Schwert mit beiden Händen fest und richtete es nach vorne. „Hey Mistvieh! Komm hierher!“, rief er. Die Spinne reagierte sofort und griff ihn an. Als sie nahe genug war, rammte Law ihr das Schwert mitten in die Stirn. Erst schrie die Spinne laut auf, dann stürzte sie zu Boden und blieb reglos liegen. Sie war tot. „Ürgh...“, kam es von Nozomi, die das beobachtet hatte. Law zog sein Schwert aus der Spinne und steckte es zurück in die Scheide. „Jean Bart“, sagte er und nickte mit dem Kopf Richtung Abgrund. Der Angesprochene verstand und schob das tote Tier über die Klippe. Nozomi schüttelte es. „Ein Glück ist das Vieh tot...“, murmelte sie und schaute sich um. Sie wollte sichergehen, dass nicht noch eine Riesenspinne von der Decke stürzte. „Kommst du? Bevor dieses Mistvieh uns angegriffen hat, wolltest du unbedingt da rüber“, rief Law ihr zu. Er und Jean Bart waren bereits an der Hängebrücken, die über den Abgrund führte. Nozomi folgte den beiden über die Brücke zu einem Podest, vom dem das Licht kam, das sie überhaupt hierhin geführt hatte. Auf dem Podest lag ein Stein. Er leuchtete grün. Nozomi machte große Augen. „Das...das ist einer der drei Steine! Das ist einer!“, rief sie freudig und nahm den Stein vom Podest. Sein Strahlen wurde zunächst heller, dann erlosch es. Die Farbe des Steines blieb grün und auf ihm waren die gleichen Zeichen zu sehen, die auch die Bäume des Waldes zierten. „Lasst uns verschwinden“, sagte Law und langsam machten sie sich auf den Rückweg zum Schiff. Nozomi war glücklich. Endlich hatte sie einen Stein gefunden. „Law?“ Der Angesprochene blieb stehen und schaute sie an. „Danke, dass du mich vorhin vor dieser Spinne gerettet hast...“ „Das musste ich ja, schließlich hast du selbst ja nicht aufgepasst“, erwiderte der „Chirurg des Todes“und ging weiter. Auf der DEATH wurden die drei bereits erwartet. Kaum betraten sie das Deck, kamen Penguin und Shachi angelaufen. „Und?“, fragten sie und Nozomi hielt grinsend den Stein in die Höhe. Die beiden jubelten. Law verzog sich sofort ins Innere der DEATH, auch um die Wunde, die ihm die Spinne zugefügt hatte, zu behandeln. Insgeheim ärgerte er sich über sich selbst. Normalerweise begab er sich nie in eine solche Gefahr, schon gar nicht für jemanden, dem er nicht vertraute. Wieso also hatte er es diesmal gemacht? Später beim Abendessen verhielt sich Nozomi ziemlich kleinlaut. Law hatte gerade gesagt, dass sie am nächsten Tag die Insel erneut betreten würden, um zu schauen,ob sie hier ihre Vorräte auffüllen konnten. Das machte Nozomi nichts, aber sie wollte ihm nach dem Essen noch eine Frage stellen, weshalb sie sich nun lieber ruhig verhielt. Nach dem Abendessen blieb sie sitzen. „Law?“ Der Angesprochene wollte gerade die Kombüse verlassen, drehte sich aber in der Tür um und schaute sie an. „Ehm...du sagtest, du würdest Kursabweichungen nicht erlauben, bis du weißt, dass die Steine existieren. Heute hast du den Beweis dafür bekommen. Erlaubst du uns nun, auch Inseln rauszusuchen, die vom Kurs abweichen?“, fragte sie leise. Shachi, der gerade den Abwasch machte, wäre in diesem Moment am Liebsten woanders gewesen. „Ich werde darüber nachdenken“, sagte Law und verließ die Kombüse. Nozomi atmete erleichtert durch, sie hatte mit einer anderen Reaktion gerechnet. „Wow, er hat zumindest nicht nein gesagt, du kannst also hoffen. Mach dir aber besser keine zu großen Hoffnungen, dass er noch ja sagt, ich glaube, er traut dir immer noch nicht.“, meinte Shachi. Nozomi seufzte, stand auf und half dem Smutje beim Abwasch. Dabei unterhielten sich die beiden über belanglose Dinge.Als sie fertig waren, gingen sie nach draußen an Deck, wo sich der Großteil der Crew versammelt hatte und entweder Karten spielte oder einfach da lag und pennte. Die beiden setzten sich zu den Kartenspielern und spielten mit ihnen so lange, bis es zu dunkel wurde. Den Stein hatte Nozomi mittlerweile in einen kleinen Beutel getan, den sie um den Hals trug. Irgendwann spät am Abend konnte sie schließlich die Augen nicht mehr offen halten, weshalb sie sich von den anderen verabschiedete und in ihre Kajüte ging. Sie hatte sich kaum ins Bett gelegt, da war sie auch schon eingeschlafen. Als sie am nächsten Tag aufwachte, war es bereits Nachmittag. Sie stand auf, zog sich um und ging dann in die Kombüse, wo sie allerdings niemanden fand. Deshalb ging sie nach draußen, wo sich die Crew auch befand, nur Law war nicht dabei. Die Heart-Piraten waren gut gelaunt, einzig und alleine Bepo sah recht besorgt aus, scheinbar hatte sich Law den ganzen Tag noch nicht blicken lassen. Das schien den anderen allerdings nichts auszumachen, es war nicht ungewöhnlich, dass Law den ganzen Tag in seiner Kajüte oder seinem Arbeitszimmer war. Da es ziemlich warm war, beschloss Nozomi, schwimmen zu gehen. Schnell lief sie in ihre Kajüte, zog ihren Bikini an und lief wieder nach draußen. Natürlich war sie damit der Blickfang aller Jungs an Deck, während sie über die Rehling kletterte und ins Wasser sprang. Einige der Jungs machten es ihr nach, ohne sich vorher umzuziehen. Auch Penguin und Shachi waren unter ihnen. Sie amüsierten sich, bis die Sonne anfing, unterzugehen. „Oh nein! Ich sollte längst das Abendessen vorbereiten!“, rief Shachi schockiert, lief an den Strand und betrat das Deck der DEATH. Schnell rannte er hinein, zog sich um und lief in die Kombüse. Keine zehn Minuten später betrat auch Nozomi diese. Sie hatte sich ebenfalls umgezogen. „Kann ich dir was helfen?“, fragte sie den Smutje, doch dieser schüttelte den Kopf. „Danke, aber da schaff ich schon alleine.“ Keine zwanzig Minuten später war das Abendessen fertig. Shachi schickte Bepo zu Law, um diesen zu fragen, ob er auch etwas essen wolle. Die anderen fingen bereits an. Zwei Minuten später hörten sie Bepos schwere Schritte, die schnell lauter wurden, weshalb alle erstaunt zur Tür schauten. Der Vize schien es eilig zu haben. Schließlich betrat er fast panisch die Kombüse. „Käpt'n Law ist krank! Er hat hohes Fieber!“, rief der Bär. Die Crew schreckte auf. Penguin, Shachi und Nozomi folgten Bepo in Laws Kajüte. Der Vize hatte seinen Käpt'n dort bewusstlos gefunden und in sein Bett gelegt, wodurch er bemerkt hatte, dass Law Fieber hatte. Mittlerweile war der Eisbär richtig panisch und auch die beiden Jungs schienen keine Ahnung zu haben, was sie tun sollten. Einzig Nozomi behielt einen kühlen Kopf. „Beruhigt euch! Bepo, weißt du, ob er irgendwo ein fiebersenkendes Medikament hat?“, fragte sie. Der Bär dachte nach. „Höchstens im Krankenzimmer...“, antwortete er und ließ die Ohren hängen. „Aber wir kennen uns damit nicht aus!“, meinte Penguin. „Ich leider auch nicht...verdammt! Okay...Bepo, geh und hol einen Lappen, aber einen sauberen! Und einer von euch beiden geht und holt eine Schüssel mit kaltem Wasser!“, wies Nozomi die drei an und Bepo und Shachi verließen die Kajüte. Zwei Minuten später kamen sie zurück. Nozmi nahm Bepo den Lappen aus den Tatzen und warf ihn ins Wasser, bevor sie Shachi die Schüssel abnahm und sie auf den Nachttisch neben dem Bett stellte. Sie nahm den Lappen aus der Schüssel, drehte ihn aus und legte ihn auf Laws Stirn. „Mehr können wir jetzt nicht tun...“, meinte sie dann und setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Schließlich fiel ihr das aufgeschlagene Buch, das auf dem Schreibtsich lag, ins Auge, genauer gesagt der Inhalt der aufgeschlagenen Seite. Auf einem Bild war genau die Spinne abgebildet, die den Stein bewacht hatte. Nozomi las sich den Text durch, der nähere Informationen über das Tier gab und erschrak. „Oh nein!“ Law war nicht einfach nur krank; die Widerhaken der Spinne sonderten Gift ab und sie hatte ihn damit am Bein erwischt! Irritiert schauten die drei ebenfalls anwesenden sie an, doch Nozomi ignorierte sie und las stattdessen weiter. Der Text enthielt auch eine Information über ein Gegengift, das aus einer Pflanze gewonnen wurde, die sogar auf dieser Insel wuchs. Sie war ebenfalls auf der Seite abgebildet. Nozomi klappte das Buch zu, nahm es und stand auf. „Jungs, passt auf ihn auf und seht zu, dass der Lappen kühl bleibt! Ich hab noch was zu erledigen“, sagte sie und lief mit dem Buch aus der Kajüte zu ihrer eigenen, zog ihre Schuhe an, nahm ihr Schwert und schulterte es. Dann verließ sie die DEATH und betrat die Insel, um nach der Pflanze zu suchen. Kapitel 4: Ein Problem kommt selten allein ------------------------------------------ 4. Kapitel: Ein Problem kommt selten allein Nachdem Nozomi die Insel wieder betreten hatte, blieb sie wieder stehen.Wo sollte sie eigentlich anfangen zu suchen? Im Buch hatte nicht gestanden, wo die Pflanze, die als herzförmige Lilie bezeichnet wurde, genau wuchs, weshalb sie nach ihr suchen musste. Doch wo? Sie beschloss, einfach loszugehen und sich umzusehen.Das Buch hatte sie in eine Tasche gesteckt und mitgenommen. Nozomi setzte sich in Bewegung. Zunächst ging sie in Richtung der Höhle, in der sie von der Spinne angegriffen worden waren, machte um diese aber einen großen Bogen und ging weiter in den Wald hinein. Dort schaute sie sich um, fand aber nichts, dass der gesuchten Pflanze nur annähernd ähnlich sah. Nach einer halben Stunde gelangte Nozomi schließlich zu einer Felswand, die von dem Wald umschlossen wurde. Sie schaute nach oben. Dort wuchsen tatsächlich Pflanzen, aber aus dieser Entfernung konnte sie nicht erkennen, ob auch die Gesuchte dabei war. Sie holte das Buch aus ihrer Tasche, blätterte zu der richtigen Seite und prägte sich das Aussehen der herzförmigen Lilie genau ein. Dann steckte sie das Buch wieder in die Tasche zurück und fing an die Wand nach oben zu klettern. Sie war fit, aber trotzdem war es nicht einfach. Schließlich schaffte sie es nach oben, nur um dann festzustellen, dass sie umsonst geklettert war. Die Lilie wuchs nicht da oben. Ein wenig frustriert trat sie den Weg nach unten an. Trotz dass sie durch den zwar spaßigen, aber anstrengenden Tag erschöpft war, was diese Klettertour nicht einfacher gemacht hatte, gönnt sie sich keine Pause, sondern machte sich sofort wieder auf die Suche, nachdem sie wieder unten angekommen war. Sie war froh, diese Klettertour heil überstanden zu haben, es war immerhin längst dunkel. Es dauert fast die ganze Nacht, bis Nozomi sogut wie überall auf der Insel gesucht hatte, ohne die Pflanze zu finden. Nur einen Ort hatte sie ausgelassen: die Höhle, in der der Stein gewesen war. Aus Angst, wieder von einem solchen Untier wie der Spinne angegriffen zu werden, hatte sie bisher einen Bogen um die Höhle gemacht, doch nun blieb ihr keine Wahl mehr, die Lilie konnte nur noch irgendwo in der Höhle sein. Sie musste sie finden, sonst würde Law sterben, das wusste sie. Also machte sie sich widerwillig auf den Weg zur Höhle, zögerte aber, hineinzugehen. //Reiß dich zusammen Nozomi! Du musst diese Pflanze finden!//, dachte sie, atmete ein paar Mal durch und betrat die Höhle. Ihr erster Weg führte sie zurück in den Raum, in dem sie den Stein gefunden hatten. Insgeheim hoffte sie, die Blume schon hier zu finden, aber in dem Raum war nichts mehr zu finden. Also ging Nozomi zurück und nahm die erste Abzweigung. Diese führte allerdings in eine Sackgasse, genauso wie die meisten anderen Abzweigungen. Die Räume, die sie fand, waren leer. Zum guten Schluss war nur noch eine Abzweigung übrig. Nozomi hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, ging aber weiter. Über den Weg gelangte sie in einen Raum. Dort war es fast unerträglich heiß. Der Raum war geteilt; auf der anderen Seite gab es eine kleine Insel, die umringt war von einem Magma-See. Im Magma-See waren Steinplatten verteilt, über die man springen konnt, um zu dieser Insel zu gelangen. Allerdings ragten auch überall spitze Felsen heraus, die auch teilweise sehr nahe an den Steinplatten waren. Ein falscher Schritt reichte, um aufgespießt zu werden und Nozomi war mittlerweile wirklich sehr erschöpft. Aber sie glaubte auf der kleinen Insel etwas erkennen zu können, weshalb sie den gefährlichen Weg wagen wollte. Die ersten Steinplatten hatten einen perfekten Abstand zueinander, sodass die Schwertkämpferin schnell voran kam, bis eine Platte einen größeren Abstand hatte. Sie musste Anlauf nehmen, schaffte es aber die nächste Platte zu erreichen, doch sie war durch irgendetwas glatt. Nozomi rutschte aus und fiel ausgerechnet gegen einen spitzen Stein, der genau neben der Steinplatte herausragte. Die Spitze bohrte sich zwar nicht in ihren Körper, riss ihr aber die Seite auf. Nozomi unterdrückte einen Schmerzensschrei. Sie blieb kurz liegen, bevor sie schließlich unter Schmerzen wieder aufstand. Sie musste die Zähne zusammenbeißen, aber sie durfte jetzt nicht aufgeben. Sie kämpfte sich weiter und schaffte es schließlich zur Insel. Dort ließ sie sich kurz auf die Knie fallen; die Schmerzen wurden langsam unerträglich. Auf den Knien sitzend schaute sie sich um. Tatsächlich hatten sie ihre Augen nicht getäuscht. Auf dieser Insel wuchs die Pflanze, nach der sie gesucht hatte. Sofort vergaß sie die Schmerzen, stand auf und pflückte sie. Vorsichtig steckte sie sie in ihre Tasche und machte sich dann auf den Rückweg. Als Nozomi schließlich wieder das Deck der DEATH betrat, wurde sie von Penguin erwartet, der bei ihrem Anblick erschrak. Ihre Kleidung war blutgetränkt und die Schmerzen mittlerweile wirklich unerträglich. „Oh nein! Nozomi, was ist denn mit dir passiert? Und wo warst du überhaupt?“, fragte er sie. Nozomi nahm die Lilie aus ihrer Tasche und gab sie Penguin. Anschließend nahm sie das Buch und schlug die Seite auf, auf der sie abgebildet war. „Ich hatte euch doch von unserem Abenteuer erzählt und von dem Kampf gegen die Spinne. Das war genau diese Spinne und di war giftig! Und aus dieser Pflanze wird das Gegengift gewonnen!“, erklärte sie ihm und zeigte ihm die Seite. Dann blätterte sie weiter, in der Hoffnung, eine Anleitung zu finden, wie man das Gegengift herstellte, aber Fehlanzeige; darüber stand nichts im Buch. „Nicht doch! Law ist vermutlich der Einzige, der das weiß, oder?“, fragte Nozomi und Penguin nickte bedrückt. „Mist! Und nun?“ Während Penguin überlegte, kam Shachi an Deck. Auch er erschrak, als er Nozomi sah. „Ich erklärs euch später, erst müssen wir herausfinden, wie wir das gegengift herstellen können!“ Shachi schaute die beiden nun verwirrt an und Penguin erklärte es ihm schnell. Shachi dachte nach. „Peng, wir haben doch eine Allianz mit den Strohhüten und die haben immerhin auch einen Arzt an Bord. Vielleicht sollten wir den fragen, ob er uns eine Anleitung geben kann?“ „Du weißt, dass der Käpt'n uns umbringt, wenn wir ohne Erlaubnis die Teleschnecke benutzen...“, warf Penguin ein. „Wir haben keine Wahl! Das Gift tötet ihn sonst. Ich übernehme auch die volle Verantwortung, falls wir Ärger bekommen...“, meinte Nozomi. „Wir sollten Bepo fragen, immerhin ist er unser Vize...“, sagte Penguin und lief ins Innere der DEATH. „Shachi, du weißt nicht zufällig, wo Law Schmerztabletten aufbewahrt? Meine Schmerzen sind wirklich unerträglich...“, fragte Nozomi und der Smutje schüttelte den Kopf. „Nein, wir dürfen da nicht dran, aber in der Mannschaftskajüte haben wir 'nen Verbandskasten, wo welche drin sind. Komm!“ Die beiden gingen zu besagter Kajüte und Shachi holte den Verbandskasten. Nozomi holte ein Glas Wasser, um zwei Tabletten runterzuspülen und ließ sich dann von Todd, einem jungen Mechaniker, einen provisorischen verband anlegen. Derweil kam Penguin dazu. „Und was hat Bepo gesagt?“, fragte Nozomi. „Bepo hat nichts gesagt, Law istwach und hat es erlaubt...“, erwiderte der Navigator. „Oh...okay dann los!“, rief Nozomi und zog den Pulli an, den Shachi ihr zugeworfen hatte. Gemeinsam gingen sie zur Steuerzentrale, wo sich die Teleschnecke befand. Penguin suchte die Nummer und wählte sie, als er sie gefunden hatte. Es dauerte eine Weile, aber dann... „Hallo? Hier spricht Monkey D. Ruffy, der zukünftige König der Piraten!“, kam es vom anderen Ende der Leitung. „Ruffy, du verrätst zu viel!“, rief eine Frauenstimme im Hintergrund und eine kleine Diskussion brach los. „Strohhüte, könntet ihr euch das für später aufheben? Hier ist Penguin von den Heart-Piraten. Ist euer Arzt in der Nähe?“ „CHOPPER!!!“, rief Ruffy und wieder war es still, bis das kleine Rentier sich meldete. „Hallo. Du wolltest mit mir reden? Was ist denn los?“ Penguin erklärte ihm die Situation und drückte Nozomi etwas zu schreiben in die Hand. „Könnt ihr mir die Pflanze mal beschreiben?“, fragte Chopper. Im Hintergrund war es erstaunlich still. Penguin schaute Nozomi an. „Im Buch steht, dass sie herzförmige Lilie heißt. Sagt dir das was?“, antwortete sie. Es blieb kurz still. „Wartet kurz, ich hole schnell ein Buch, um diese Pflanze nachzuschlagen“, sagte der Schiffsarzt der Strohhüte. „Hmm...ihr habt die Pflanze auch nachgeschlagen, richtig?“, fragte Chopper, als er wieder da war. „Jein...Hast du was?“, antwortete Penguin. „Ja.“ Chopper erklärte ihnen, wie man aus der Lilie das Gegengift herstellte und was sie sonst noch wissen mussten. „Danke! Du hast uns echt geholfen!“, sagte Penguin und legte auf. Nozomi hatte alles mitgeschrieben. „Traust du dir das echt zu?“, fragte Shachi sie und Nozomi nickte. Die Schmerztabletten wirkten und somit war sie nicht von ihren Schmerzen abgelenkt. Zusammen mit Penguin und Shachi ging sie in den Operationssaal, den sonst eigentlich niemand betreten durfte und machte sich an die Arbeit. Nebenbei erzählte den beiden, was bei ihrer Suche nach der Pflanze geschehen war. „Hört mal..Ich möchte nicht, dass Law erfährt, dass ich verletzt bin und mein Leben riskiert habe, um an diese Pflanze zu kommen. Versprecht ihr mir das?“, fügte sie hinzu, nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte. Die beiden Freunde nickten und ließen Nozomi in Ruhe werkeln. Sie fand sich erstaunlich gut zurecht und hatte kaum Probleme, Choppers Anleitung zu folgen, sie hatte nur Probleme damit, ihre eigene Schrift zu entziffern. Schließlich aber hatte sie es geschafft, das Gegengift aus der Lilie zu gewinnen. Schnell brachte sie es zu Law. Da er schlief, überließ sie es Bepo, es ihm zu geben, zumal sie nun ihre Müdigkeit übermannte. Sie ging zu ihrer Kajüte, legte sich aufs Bett und schlief sofort ein. Kapitel 5: Schmerz lass nach ---------------------------- Als Nozomi am nächsten Tag aufwachte, fühlte sie als allererstes einen heftigen Schmerz. Der Grund dafür war, dass sie sich im Schlaf auf die verletzte Seite gedreht hatte. Aber auch als sie sich bewegte, musste sie die Zähne zusammenbeißen. Sie brauchte dringend wieder von diesen Schmerztabletten, wollte aber vorher etwas essen, worum auch ihr knurrender Magen sie bat, weshalb ihr erster Weg sie in die Kombüse führte, nachdem sie sich umgezogen hatte. Dort angekommen fand sie Penguin und Shachi beim Kartenspielen vor. Da die beiden mittlerweile ihre Freunde geworden waren, setzte sie sich zu ihnen. „Hey, bist du auch endlich aufgewacht? Es ist fast Mittag! Wie geht’s dir?“, fragte Penguin. „Ich hab tierische Schmerzen! Könnt ihr mir, wenn ich etwas gegessen habe, wieder von diesen Tabletten geben?“, antwortete Nozomi und Penguin nickte. Shachi stand auf und machte ihr etwas zu Essen, während der Navigator zwei Schmerztabletten holen ging. Als er zurückkam, sah er Nozomi ernst an. „Law sollte sich das ansehen, wenn er wieder fit ist..“, meinte er. „Wie geht es ihm denn?“, fragte sie und überging Penguins Bemerkung. Shachi stellte einen Teller vor sie und gab ihr Besteck. „Es geht ihm zum Glück besser. Das Fieber ist so gut wie weg. Aber Peng hat Recht, Law sollte sich das ansehen. Jeden Tag Tabletten gegen die Schmerzen zu nehmen bringt es nicht.“ „Nein! Er soll von der Verletzung nichts erfahren! Ihr habt es mir versprochen!“, erwiderte Nozomi. Nachdem sie gegessen und die Tabletten genommen hatte, ging sie zurück in ihre Kajüte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie abgelegt hatten und wieder auf Tauchgang waren. Am Abend gesellte sich Law beim Abendessen zu ihnen. Er war noch nicht komplett wieder fit, aber ihm ging es wieder gut. Er war es auch gewesen, der den Befehl zum Ablegen gegeben hatte. Er wusste, dass Nozomi, von deren Verletzung er nichts wusste oder ahnte – Penguin und Shachi hatten schweren Herzens dicht gehalten - das Gegengift besorgt hatte. Das veranlasste ihn allerdings keineswegs dazu, dem Gast zu vertrauen, im Gegenteil, er war der Meinung, dass sie dies aus purem Eigennutz getan hatte. Die nächsten beiden Tage nutze Law, um sich vollständig zu erholen. Nozomis Verletzung allerdings schmerzte immer mehr und hatte auch wieder angefangen zu bluten, nachdem sie sich falsch bewegt hatte, nur dass es dieses Mal nicht wieder aufhörte. Auch die Schmerztabletten halfen kaum noch. Penguin und Shachi machten sich große Sorgen um ihre Nakami und baten sie inständig, doch endlich wegen der Verletzung zu Law zu gehen, doch sie blieb stur. Am Abend des darauffolgenden Tages hatte sie dann aber keine andere Wahl mehr; die Wunde hatte sich entzündet und sonderte nun auch Eiter ab. Die Schmerzen waren auch mit Schmerzmittel unerträglich geworden. Penguin brachte sie zu Law, der sich nach dem Abendessen in seine Kajüte zurückgezogen hatte, um ins Logbuch zu schreiben. Er blickte auch zunächst nicht auf, als die beiden eintraten. „Käpt'n? Das solltest du dir besser mal ansehen...“, sagte Penguin leise, weil er wusste dass Law es nicht leiden konnte, wenn man ihn von irgendetwas abhielt. Der Angesprochene drehte sich mit seinem Drehstuhl um und schaute zu Nozomi, die nur in Hotpants und Bikini-Oberteil in seiner Kajüte stand und ihr Gesicht aufgrund ihrer Schmerzen verzog. Nun wunderte es ihn erst recht nicht mehr, dass er sie den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte; Nozomi war ihm an diesem Tag vorsätzlich aus dem Weg gegangen. Jetzt aber sah er sofort, warum sie das getan hatte. „Was ist da passiert und wie lange läufst du schon mit dieser Verletzung hier herum?“, fragte Law sie, während er die Wunde genau anschaute. Widerwillig erzählte Nozomi ihm, was auf ihrer Suche nach der herzförmigen Lilie geschehen war. Law stand auf und wies sie an, ihm zu folgen, während Penguin wieder auf seinen Posten gehen sollte. Der Käpt'n ging mit Nozomi in den Operationssaal. „Setz dich auf den Tisch“, wies er sie an und Nozomi gehorchte. Law suchte derweil alles zusammen, was er für die Behandlung der Wunde brauchte. „Damit hättest du früher zu mir kommen sollen“, sagte er ruhig, während er anfing, die Wunde gründlich zu desinfizieren. Nozomi schwieg und biss die Zähne zusammen. Law war das egal. Nachdem er die Wunde gründlich desinfiziert hatte, trug er eine Salbe auf, die die Entzündung lindern sollte. „Eigentlich müsste die Wunde genäht werden, aber aufgrund der Entzündung geht das nicht. Es würde sie nur noch weiter verschlimmern und zu einer Blutvergiftung führen“, erklärte er ihr, während er die Salbe wieder an ihren Platz stellte. Dann holte er Verbände und eine Mullrolle. Letztere drückte er auf die Wunde, was Nozomi schmerzvoll aufstöhnen ließ. „Drück sie fest auf die Wunde“, sagte Law und fing an, die Wunde mit dem verband fest zu verbinden. Als er fertig war,ging er zu einem Schrank und zog dort eine Flüssigkeit in eine Spritze. „Was ist das?“, fragte Nozomi misstrauisch. „Ein stärkeres Schmerzmittel als das, das dir die Jungs gegeben haben dürften. Ganz ohne Nebenwirkungen ist es allerdings nicht, dein Verstand wird ein wenig benebelt sein, aber das ist egal, da du die nächsten Tage sowieso im Bett verbringen wirst und nur dann aufstehst, wenn es wirklich nötig ist“, erklärte Law und verabreichte ihr das Mittel. Danach räumte er alles weg. „Ich bringe dich noch in deine Kajüte“, meinte er dann. „Nicht nötig, das schaff ich alleine“, erwiderte Nozomi und sprang vom Tisch; ein Fehler, denn das Schmerzmittel wirkte bereits und sie kam sich vor, als sei sie betrunken. „Das sehe ich“, sagte Law, stützte sie, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor und brachte sie in ihre Kajüte. Er half ihr ins Bett und ging dann zur Tür. Bevor er die Kajüte aber verließ, drehte er sich noch einmal zu ihr um. „Ich muss sagen, dass ich mich in der dir wohl zum Teil getäuscht habe.“ „Ein einfaches 'Danke' hätte gereicht...“, erwiderte Nozomi. Law verließ schweigend ihre Kajüte. Bisher hatte er geglaubt, man könne der jungen Frau nicht trauen, aber würde sie ihm oder der Crew wirklich schaden wollen, hätte sie nicht ihr Leben riskiert, um seines zu retten. Hatte er sie wirklich komplett falsch eingeschätzt? Purer Eigennutz konnte ihre Handlung nicht erklären. Vielleicht sollte er ihr doch ein wenig mehr vertrauen, auch wenn sein Verstand ihn vor einem voreiligen Vertrauen warnte. Kapitel 6: Wo ist der Stein? ---------------------------- In den nächsten Tagen geschah nichts nennenswertes. Nozomi kurierte die Verletzung aus, die Law regelmäßig untersuchte, bis er der Ansicht war, dass Nozomi wieder aufstehen dürfe. Angelegt wurde in dieser Zeit nur, um Vorräte aufzufüllen. Und da so ziemlich der Alltag eingekehrt war, langweilte sich die Crew ein wenig. Auch jetzt legten sie an einer Insel an, um Vorräte aufzufüllen. Es war eine Insel, die komplett mit einem Regenwald bedeckt war. Zu allem Überfluss regnete es auch noch in Strömen. Nozomi aber störte das wenig, sie war froh, endlich mal wieder an Land gehen zu können. Das entging Penguin und Shachi nicht, weshalb sie sie zur Vorratsbeschaffung mitnehmen wollten. Zu ihrer Überraschung stimmte Law nicht nur zu, sondern schloss sich den dreien sogar an. Über seine Gründe sagte er natürlich wie immer nichts, aber so kannten Penguin und Shachi ihren Käpt'n ja. Nozomi war das egal, sie genoss es einfach, sich wieder an der frischen Luft zu bewegen. Der Dschungel war ziemlich dicht und auch recht dunkel. Nozomi hoffte, dass es hier keine Spinnen gab, die sie angreifen würden; an die Riesenspinne erinnerte sie sich leider noch zu gut und das trug nicht dazu bei, ihre Angst vor besagten Tieren zu überwinden. Außer Pflanzen war bisher jedoch nichts zu sehen. „Scheint eine ruhige Insel zu sein“, sagte sie schließlich. „Ja, aber es scheint nicht unbedingt eine Insel zu sein, auf der wir unsere Vorräte auffüllen können“, sagte Shachi, der sich genau umsah, damit ihm auch nichts entging. „Mich wundert es ehrlich gesagt ein bisschen, dass es hier so ruhig ist...“, meinte sein Kumpel. „Diese Ruhe täuscht sicher. Es muss schließlich einen Grund dafür geben, dass die Nadel des Logports wackelte“, erwiderte Law. Auch er sah sich genau um. Was allerdings keiner von ihnen bemerkte, war die Pflanze, die langsam über den Boden kroch und sich schließlich um Nozomis Bein schlang. Die Schwertkämpferin wurde zu Boden gezogen und von der Pflanze weg geschleift, aber aus irgendeinem Grund konnte sie keinen Laut von sich geben, sodass ihre drei Begleiter nichts davon mitbekamen. Nozomi kam es vor, als würde die Pflanze sie kilometerweit schleifen und war wirklich froh, als sie endlich von ihr abließ. Als sie aufstand und sich umsah, fand sie sich auf einer kleinen Lichtung wieder, aber sie hatte keine Ahnung, wo sie sich genau befand oder wie sie zur Death kam. Plötzlich ertönte hinter ihr ein Kichern. Erschrocken drehte Nozomi sich um und blickte in das Gesicht einer alten Frau. „Oh Gott, haben Sie mich erschreckt!“, rief Nozomi und versuchte sich von dem Schreck zu erholen. „Das tut mir leid Kindchen, ich wollte dir keine Angst einjagen. Ich bin nur gerade zufällig hier vorbei gekommen und du sahst so hilflos aus, dass ich dich ansprechen musste. Kann ich dir irgendwie helfen?“, die alte Dame musterte sie mit besorgtem Blick. „Naja, ich bin von meinen Freunden getrennt worden und wüsste jetzt gerne, wie ich zum Schiff zurückkomme“, antwortete Nozomi. „Willst du dich nicht vorher ein wenig aufwärmen? Du bist vollkommen durchnässt...“ Erst jetzt fiel Nozomi auf, dass die alte Frau ein Regencape trug. „Hmm...das wäre wohl keine schlechte Idee...“, meinte Nozomi zögerlich. Law würde es wohl kaum gutheißen, wenn sie jetzt krank würde, wo er sich doch erst um ihre Verletzung hatte kümmern müssen und sie wollte ihm ja nicht zur Last fallen, nicht dass er sie noch von Bord warf, auch wenn er ihr endlich ein wenig zu vertrauen schien. Nachdem sie ihm erzählt hatte, dass sie das Gegengift gesucht und dabei ihr Leben riskiert hatte, hatte er ihr und Penguin endlich erlaubt, auch Inseln rauszusuchen, die vom Kurs abwichen, solange sie nicht zu weit weg davon lagen. Die alte Frau lächelte und wies Nozomi an, ihr zu folgen. Sie führte die Schwertkämpferin über einen kleinen Weg durch den Wald zu einer kleinen Holzhütte. Vor der Tür drehte sie sich um. „Bitte entschuldige das Chaos da drin, ich war nicht auf Besuch vorbereitet“ „Nicht schlimm“, sagte Nozomi und folgte ihr ins Innere der Hütte. „Möchtest du etwas essen?“, fragte die Dame und rührte in einem Topf, der auf dem Herd stand. Wie auf Kommando knurrte Nozomis Magen. „Ja gerne, wenn es Ihnen keine Umstände macht. Aber haben Sie ein paar trockene Sachen für mich?“ „Aber natürlich. Möchtest du auch ein warmes Bad nehmen?“ „Oh ja, das würde sicher gut tun, vielen Dank!“, sagte Nozomi. Die alte Frau ging ins Badezimmer und ließ Nozomi ein Bad ein. Nach einer Weile kam sie zurück. „So du kannst jetzt ins Badezimmer. Ich habe dir dort frische Kleidung hingelegt und wenn du fertig bist, bekommst du etwas zu essen.“ Sie führte Nozomi ins Badezimmer und ließ sie alleine. Die Schwertkämpferin entledigte sicher ihrer nassen Sachen und stieg in die Wanne. Die Wärme des Wasser tat wirklich gut und wärmte sofort ihren leicht durchfrorenen Körper. Während sie sich entspannte, bemerkte sie nicht, dass eine Pflanze durch das offene Fenster hineinkroch und den kleinen Beutel, den Nozomi zu ihren nassen Klamotten gelegt hatte, und damit den heiligen Stein stahl. Währenddessen bemerkten Penguin und Shachi, dass Nozomi nicht mehr bei ihnen war, was sie auch sofort ihrem Käpt'n mitteilten. „Ich hoffe, ihr ist nichts zugestoßen...“, meinte Penguin. „Das hoffe ich auch“, stimmte sein Kumpel ihm zu. „Wir gehen zur Death zurück. Wenn sie dort nicht ist, kann Bepo helfen, sie zu finden“, sagte Law ruhig. Gesagt, getan; die drei gingen zurück zur Küste, an der sie angelegt hatten und betraten das Deck der Death. Ein paar Crewmitglieder hatten sich dort versammelt, um ihre freie Zeit auszunutzen. Penguin und Shachi fragten sie sofort, ob Nozomi da sei, was aber alle von ihnen verneinten. Die beiden liefen ins U-Boot-Innere, um dort nach ihr zu suchen, aber sie war nirgends zu finden. Also gingen sie zurück an Deck. „Sie ist nicht hier...“, meinten sie besorgt. „Sie wurde doch hoffentlich nicht entführt!“, rief Shachi panisch. „Das können wir erst sagen, wenn wir sie gefunden haben. Bepo, du kommst mit uns, deine Nase kann uns behilflich sein“, erwiderte Law ruhig. Der Eisbär ließ ein motiviertes „Aye“ ertönen, Law hingegen holte eine Baby-Teleschnecke und wies seine Crew an, sich sofort zu melden, wenn Nozomi zurückkam. Dann machte er sich zusammen mit Bepo, Penguin und Shachi auf die Suche nach der Schwertkämpferin. Dabei verließen sie sich ganz auf Bepos feinen Geruchssinn. Der Eisbär folgte zunächst dem Weg, den sie gemeinsam genommen hatten, blieb aber an der Stelle stehen, an der die Pflanze Nozomi weggezogen hatte. „Ehm...Käptn...hier endet ihre Spur...“, sagte er verunsichert. „Was? Bist du sicher Bepo?“, Penguin und Shachi reagierten noch schneller als Law, woraufhin Bepo den Kopf hängen ließ und ein „Entschuldigung“ vor sich hin murmelte. Law schaute sich genau um. Hier hatten sie sich noch darüber unterhalten, wie ruhig die Insel war, obwohl der Logport etwas anderes gezeigt hatte. Schließlich entdeckte er Schleifspuren, auf die er die drei hinwies. Bepo schnupperte und meinte dann, dass er zwar etwas roch, das allerdings nur ganz schwach wahrnehmen konnte. Penguin und Shachi sahen daraufhin ihren Käpt'n an. „Sollen wir der Spur folgen?“ Law nickte nur und ging voran. Die anderen drei hofften, dass sie ihre Freundin bald finden würden. Von den Sorgen ihrer Freunde ahnte Nozomi nichts, als sie nach einer Viertelstunde aus der Wanne stieg, sich abtrocknete und anzog. Als sie den kleinen Beutel mit dem Stein wieder umlegen wollte, bemerkte sie, dass er nicht mehr da war. Erschrocken suchte sie danach, konnte ihn aber nicht finden. „Oh nein, wo ist er?“ „Ist alles in Ordnung?“, fragte die alte Frau und schaute durch die Tür hinein. „Nein, der kleine Beutel, den ich um den Hals trug, ist weg!“ „Oh...“, erwiderte die Frau und blickte zum Fenster.“Ohje, ich habe vergessen, das Fenster zu schließen! Du musst wissen, dass manche Pflanzen hier ein Eigenleben haben...“ „Das heißt also, dass so eine Pflanze ihn gestohlen hat?“, hakte Nozomi nach und die Frau nickte. „Ich werde dir beim Suchen helfen, aber vorher solltest du etwas essen...“ Nozomi nickte zögernd, folgte ihr zurück in den ersten Raum und setzte sich an den Tisch. Sie hoffte, dass sie den Stein schnell wiederfinden würde, es wäre fatal, wenn nicht. Die alte Dame stellte einen Teller mit Suppe vor sie hin. Es war eine kleine Brühe, in der kleine weisse Stückchen schwammen. „Das hilft einer Erkältung vorzubeugen“, meinte sie lächelnd. Nozomi begann zu essen. Die Suppe war wirklich lecker, aber als sie auf eines der kleinen Stückchen biss, verzog sie angeekelt das Gesicht; es schmeckte grauenhaft. Trotzdem aß sie weiter, darauf bedacht, nicht noch einmal auf so etwas zu beißen, was auch immer es gewesen war. Als sie fertig war stand sie auf. „Danke, aber jetzt muss ich meinen Beutel wiederfinden!“ „Ich helfe dir bei der Suche“, sagte die Frau, gab ihr ein Regencape und zog selbst eines an. Dann verließen die beiden die Hütte, um nach dem Stein zu suchen. Dass er ganz in ihrer Nähe war, ahnte Nozomi dabei nicht. Kapitel 7: Custos Lapides Mortis -------------------------------- „Verdammt, sie muss doch hier irgendwo sein!“, rief Shachi enttäuscht, als sie am Ende der Schleifspur angekommen waren und sich Nozomis Spur erneut verlor. Bepo schnupperte. „Ich kann sie riechen...aber ihr Geruch vermischt sich mit einem anderen...“, murmelte er. „Aber wir können ihr dennoch folgen?“, fragte Penguin hoffnungsvoll. Bepo nickte. „Wo geht’s lang?“, fragte Shachi. Bepo sah unsicher zu Law, welcher ihm sagte, dass der Bär vorgehen solle. Zur gleichen Zeit waren Nozomi und die alte Dame tief in den Dschungel hineingegangen, immer noch auf der Suche nach der diebischen Pflanze. Nozomi bekam langsam, aber sicher Panik. Was würde geschehen, wenn sie den Stein nicht wiederfand? Sollte sie denn wirklich nur wegen einer dummen Pflanze an ihrer Mission scheitern? Das durfte nicht geschehen! Sie musste den Stein wiederfinden. Aber mittlerweile suchten sie schon seit über einer halben Stunde danach und hatten ihn immer noch nicht gefunden. Es war zum Verzweifeln! Wenn doch nur Bepo hier gewesen wäre, er hätte den Stein sicher riechen können... „Wie sieht der kleine Beutel, den du suchst, eigentlich aus?“, fragte die alte Dame plötzlich. Nozomi erzählte ihr, dass es um einen kleinen braunfarbenen Beutel handelte, an dem ein Band befestigt war, mit dem man den Beutel um den Hals tragen konnte. „Dann wird es ja noch schwerer, ihn zu finden...“, sagte die Frau dann. „Ich muss ihn aber unbedingt wiederfinden, er ist wirklich wichtig!“, meinte Nozomi verzweifelt. Als die Dame aber wissen wollte, warum ihr der Beutel so wichtig sei, schwieg Nozomi. Es war besser, wenn nicht jeder von den heiligen Steinen wusste. Statt also eine Antwort darauf zu geben, sah sie sich lieber genaustens um. Noch immer hatte sie keine Ahnung, dass der Stein ganz nahe war. Währenddessen gelangten Law und Co. zu der Hütte der alten Dame. „Hier lebt jemand? Das hätte ich wirklich nicht gedacht...“, meinte Shachi überrascht und Penguin nickte zustimmend. Auch er hätte nicht gedacht, dass jemand auf dieser Insel leben würde. „Ob derjenige, der dort lebt, für Nozomis Verschwinden verantwortlich ist?“ „Gehen wir rein und schauen nach“, sagte Law ruhig und öffnete einfach die Tür. Den anderen behagte das gar nicht, aber sie schwiegen. Sie wollten sich nicht mit Law anlegen. Der Chirurg des Todes betrat die kleine chaotische Hütte und schaute sich um. Seine Nakama taten es ihm gleich. „Sie war hier Käpt'n“, meinte Bepo schließlich. Er konnte Nozomis Geruch in der Hütte genauestens wahrnehmen. Penguin und Shachi hatten mittlerweile Nozomis nasse Klamotten im Badezimmer gefunden und brachten sie nun in den Wohnraum mit. „Wenn sie hier war kann sie doch eigentlich nicht weit weg sein, oder?“, fragte Shachi hoffnungsvoll, aber Law schüttelte den Kopf. „Wer weiß, wie lange sie schon weg ist. Aber so wie ihre Kleidung aussieht, ist sie noch ziemlich nass, also könntest du doch Recht haben, dass sie noch gar nicht so lange wieder weg ist...“ Law verließ die Hütte wieder und sah sich erneut draußen um. Bepo versuchte, eine neuere Fährte von Nozomi aufzunehmen, was ihm nach einigem hin und herlaufen vor der Hütte schließlich auch gelang, sodass er seinen Käpt'n und seine beiden Freunde führen konnte. Der Teil des Dschungels, in den die alte Dame Nozomi geführt hatte, war noch dichter bewachsen als der Rest des Urwaldes. Auch der Regen kam hier nicht mehr richtig durch, so dicht war der Blätterwald über ihren Köpfen. Nozomi war verunsichert. Sollte die diebische Pflanze wirklich bis hier her gekrochen oder was auch immer sein? Die alte Frau kicherte,aber es war nicht dieses freundliche Kichern, mit dem sie Nozomi bei der ersten Begegnung erschreckt hatte; es war ein Kichern, das Nozomi einen kalten Schauer über den Rücken jagte. So langsam dämmerte es ihr, dass sie nicht so naiv hätte sein sollen. Hatte sie tatsächlich eine alte Frau als Helferin angesehen, obwohl sie sie gar nicht kannte und sie durchaus eine Feindin hätte sein können? Nozomi hätte sich in diesem Moment selbst für ihre Dummheit und Naivität ohrfeigen können. Sie war wirklich auf eine alte Frau reingefallen, die ihr offensichtlich doch nicht so freundlich gesinnt war. Aber was wollte sie wirklich? Plötzlich fand sich Nozomi von einer Ranke an einen Baum gefesselt wieder. Und nun erkannte sie: die Pflanzen hier hatten kein Eigenleben, sie wurden kontrolliert. Und nicht von irgendwem, sondern von der alten Frau, die so freundlich zu ihr gewesen war. „Was soll das?!“, rief Nozomi. Die Frau lachte. „Es war doch einfacher, dich reinzulegen, als ich dachte,. Du hättest doch wirklich misstrauischer sein müssen, gerade als Auserwählte. Schade nur, dass du deine Mission nicht zu Ende bringen wirst. Custos Lapides Mortis wird sich nun die Steine schnappen und das Schwert in seinen Besitz bringen. Und du wirst nichts dagegen tun können.“ „Sie vielleicht nicht, aber wir können.“, ertönte eine ruhige, aber bedrohliche Stimme hinter der alten Dame, die sich mehr oder weniger erschrocken umdrehte. „Oh, es sind ja noch mehr Leute auf der Insel...das habe ich gar nicht gemerkt.“ Sie kicherte. Natürlich hatte sie gewusst, dass Nozomi nicht alleine auf der Insel war. Law öffnete einen Room, befreite Nozomi von ihren Fesseln und sah die Frau an. „Ich glaube, Sie haben etwas, das Ihnen nicht gehört. Scan.“ Fast sofort hielt er Nozomis kleinen Beutel mit dem Stein in der Hand. „Mein Beutel! Dann haben Sie ihn gestohlen! Verdammt, wie blöd bin ich eigentlich?!“, ärgerte sich Nozomi. „Blöd genug, um auf mich hereinzufallen, wie es aussieht. Es war ein leichtes für mich, den Stein zu stehlen...schade nur, dass ich ihn wohl doch nicht ganz so einfach bekommen kann, wie ich gehofft habe...“, meinte die Frau mit Blick auf Law und machte sich zum Angriff bereit. Kapitel 8: Beharrliches Schweigen --------------------------------- Nozomi schaute die Frau ungläubig an. War sie lebensmüde oder wusste sie wirklich nicht, mit wem sie sich gerade anlegen wollte? Die Alte wusste jedoch genau, mit wem sie sich anlegte, doch das war ihr vollkommen egal. Sie wollte den Stein an sich bringen und im besten Fall noch dafür sorgen, dass Nozomi nicht weiter nach den anderen beiden suchen konnte, selbst wenn sie dieser Versuch das Leben kosten würde. Genau aus diesem Grund ließ sie eine dornige Ranke nicht Law, sondern Nozomi angreifen, die sofort ihr Schwert zog und die Ranke zerschnitt. Dann griff sie die Frau an. Diese allerdings brachte eine Schlingpflanze dazu, sich um Nozomis Bein zu wickeln und sie so zu Fall zu bringen. „Mit diesen lächerlichen Pflanzen werden Sie wohl kaum eine Chance haben“, meinte Law ruhig, während er sich nun ebenfalls gegen eben solche zur Wehr setzen musste. Gerade als sich eine Schlingpflanze um seinen Hals legen wollte, teleportierte er sich vor die Frau und hielt ihr die Klinge seines Kikoku an die Kehle. Die Pflanzen, die bis dahin noch Nozomi und auch den Rest der Gruppe angegriffen hatten, ließen von ihren Opfern ab und griffen stattdessen Law an, der sich aber mitsamt der Frau aus der Gefahrenzone teleportierte. „Das wird sowieso nichts, also können Sie es auch gleich lassen. Sollten Sie allerdings weiterhin Widerstand leisten, so kann ich Ihnen versichern, dass Sie ein schmerzhafter Tod erwarten wird. Und jetzt werden Sie uns genau erklären, wer Sie sind und was Sie mit dem Stein wollten“, Laws Stimme war ruhig, dennoch konnte man die Bedrohung darin klar heraushören. Die alte Frau ließ sich davon allerdings wenig beeindrucken. „Ich denke nicht, dass euch das etwas angeht. Du kannst mich gerne auch sofort töten, von mir werdet ihr nichts erfahren.“ „Da sollten Sie sich nicht so sicher sein. Mes.“ Kaum war der Befehl ausgesprochen, hielt Law das Herz der Frau in der Hand, was Nozomi im Hintergrund erschaudern ließ. „Gruselig...“, flüsterte sie Penguin zu, der zwar nickte, aber auch sagte, dass die Crew es bereits gewohnt war, so etwas zu sehen. Auch die Frau wirkte recht erschrocken darüber, ihr eigenes schlagendes Herz in der Hand des Piraten zu sehen. „Immer noch der Meinung, dass wir von Ihnen nichts erfahren werden? Sie sollten wissen,...“, Law drückte das Herz ein wenig und der Frau entfuhr ein Schmerzensschrei, „...dass das eine ziemlich gute Methode ist, jemanden zu foltern und zum Reden zu bringen.“ Doch die Frau blieb stur und grinste. „Folter mich, so viel du willst, ich werde nichts sagen. Ich sterbe lieber, als zu einer Verräterin zu werden.“ Ein weiterer schmerzerfüllter Schrei ihrerseits folgte, als Law erneut ihr Herz drückte. „Ich habe vorhin gefragt, was Sie mit dem Stein wollten.“ Doch die Frau machte auch weiterhin keine Anstalten, auf Laws Frage zu antworten. So ging das eine Weile weiter bis die Frau plötzlich grinste, irgendetwas tat, was sie nicht erkennen konnten und dann Blut spuckte, was besonders Nozomi und die Piraten im Hintergrund erschrecken ließ. Law hingegen packte grob das Kinn der Frau und zwang sie, den Mund zu öffnen. Sofort sah er, was er geahnt hatte: sie hatte sich die Zunge abgebissen. Damit war sie nun vollkommen nutzlos, zumal sie sicher sowieso bald sterben würde. Und auch wenn er es nie zugegeben hätte, er war beeindruckt von ihrem Durchhaltevermögen angesichts der Folter und dass sie ihr Wort nicht gebrochen hatte. Gesagt hatte sie tatsächlich nichts. Law gab ihr ihr Herz zurück und wandte sich zu seiner Crew um. „Lasst uns verschwinden. Die Alte wird uns sowieso nichts mehr sagen können.“ Das ließen sich die anderen nicht zweimal sagen. Sofort machten sie sich auf den Weg zur Küste und ließen die alte Frau auf der Lichtung zurück. Nozomi war in Schweigen verfallen. Sie hatte zwar oft gehört, dass der „Chirurg des Todes“ grausam sei, es aber mit eigenen Augen zu sehen, war doch wieder etwas anderes, als es nur zu hören. Auch die anderen schienen nicht besonders begeistert zu sein, mitbekommen zu haben, wie Law jemanden quälte, was er sonst meistens nur tat, wenn er mit seinem Opfer alleine war. Und dass er nicht einmal davor zurückgeschreckt war, eine alte Frau zu foltern, hatte sie doch ein wenig geschockt, hatten sie doch ein wenig gehofft, dass ihr Käpt'n wenigstens da Skrupel haben würde. Nach einer Weile brach Nozomi das Schweigen. „Du Law? Wie meintest du das vorhin eigentlich, dass diese Frau uns sowieso nichts mehr sagen könne?“ „Sie hat sich die Zunge abgebissen. Ich vermute, sie hat das getan, weil sie kurz davor war, doch etwas zu verraten und das so verhindern wollte.“ „Das geht wirklich?“, fragte Nozomi erstaunt. Law nickte. „Es ist allerdings nicht zu empfehlen, da die Gefahr besteht, dass man verblutet oder an seinem Blut erstickt.“ „Das mit dem Herz fand ich übrigens ziemlich gruselig...“, meinte Nozomi dann noch, doch Law ging darauf nicht weiter ein. Kurze Zeit später erreichte die Gruppe die Küste und betrat das Deck der Death. Sofort gab Law den Befehl zum Ablegen. Wenig später versank das U-Boot wieder in den Tiefen des Meeres. Kapitel 9: Unerwartetes Treffen ------------------------------- Knapp ein Monat war mittlerweile seit dem Kampf mit der alten Frau auf der Dschungelinsel vergangen. In dieser Zeit hatte Nozomi angefangen, sich auf jeder Insel, auf der sie anlegten, unauffällig umzuhören, ob nicht irgendwo der Name „Custos Lapides Mortis“ fiel, oder etwas über die heiligen Steine gesprochen wurde, doch bisher hatte sie nichts herausfinden können. Trotzdem ging ihr die Begegnung mit der Frau nicht aus dem Kopf. Es schien, als wären noch andere hinter den Steinen her, aber wer waren sie und warum wollten sie die Steine haben? Es waren Fragen wie diese, die Nozomi nachts kaum noch schlafen ließen, da sie schon bei der Frau den Eindruck gehabt hatte, dass sie den Stein nicht für gute Zwecke haben wollte und sie sich nun Sorgen machte, dass es auch bei anderen Personen der Fall war. Gerade hatte die Death im Hafen einer kleinen Stadt auf einer Frühlingsinsel angelegt und Law verteilte die Aufgaben der Crew. Penguin und Shachi sollten Vorräte besorgen, ein paar Mechaniker sollten dafür Sorgen, dass Material für eventuelle Reparaturen angeschafft wurden. Er selbst wollte seinen Medizinvorrat auffüllen und neues Verbandszeug kaufen. Nozomi hingegen wollte auch hier versuchen, etwas herauszufinden und ging deshalb erstmal in die Stadt. Doch als sie die vielen Geschäfte sah, war das erst einmal vergessen. Sie brauchte neue Klamotten, also konnte sie genauso gut shoppen gehen. Nach Informationen umhören konnte sie ja auch später noch, sie würden ja mindestens bis zum nächsten Tag hier sein. Kaum beschlossen, schon in die Tat umgesetzt. Am Abend kehrte Nozomi mit vollen Tüten und zufrieden zur Death zurück und wurde dort sofort von Law skeptisch beäugt. „Hattest du nicht eigentlich Informationen sammeln wollen?“ „Wollte ich, aber hier gibt es so viele Geschäfte, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Außerdem brauchte ich einfach mal dringend neue Klamotten. Und nach Informationen umhören kann ich mich ja heute Abend immer noch, die Bars haben ja noch geöffnet“, meinte Nozomi lächelnd. „Habe ich gerade das Wort Bar gehört?“, fragte Shachi, der gerade das Deck betreten hatte. „Ja hast du. Und ich glaube auch nicht, dass Nozomi sich dort abends alleine aufhalten sollte“, antwortete Law ihm. „Ich denke, wir haben uns mal einen freien Abend verdient.“ Letzteres sagte Law zur versammelten Crew, die sofort freudig aufjubelte. Also gingen die Piraten und Nozomi eine knappe halbe Stunde später wieder in die Stadt und machten sich dort auf die Suche nach einer Bar, welche auch recht schnell gefunden war. Und obwohl es mittlerweile doch schon spät war, war die Bar so gut wie leer. Nur wenige Leute hatten sich dort versammelt, unter anderem eine andere Piratencrew, die eine Sitzecke im hinteren Teil der Bar besetzte. Einer von ihnen, er war dick und hielt eine große Fleischkeule in der Hand, stupste seinen Kapitän an. Dieser hatte rote Haare und über eins seiner Augen zogen sich drei Narben. Es handelte sich um niemand geringen als den Piratenkaiser Shanks „Sieh mal Käpt'n. Ist das nicht der Pirat, der Ruffy vor zwei Jahren aus Marineford weggebracht hat?“ Shanks schaute zur Tür, durch die Law gerade die Bar betreten hatte und nickte. „Ich frage mich wirklich, wie es Ruffy geht. Er weiß es sicher“, meinte er, stand auf und ging zu den Neuankömmlingen. Fast sofort schaute Law, der dies natürlich bemerkte, zu dem Piratenkaiser. „Was verschafft uns die Ehre, dass ausgerechnet du zu uns kommst, Shanks?“ „Ich habe gesehen, wie ihr die Bar betreten habt und habe mich unwillkürlich daran erinnert, dass ihr damals Ruffy aus Marineford weggebracht habt. Da habe ich mich gefragt, ob ihr wisst, wie es ihm geht“, beantwortete Shanks die Frage des Jüngeren. „Dann wird es dich sicher freuen zu hören, dass er es damals überlebt hat und sich, wie ich vor ein paar Monaten feststellen durfte, bester Gesundheit erfreut.“ Shanks lächelte. Im Grunde hatte er nichts anderes von Ruffy erwartet. Der Gummijunge war schon immer ein Stehaufmännchen gewesen, schon als kleiner Junge. Er bot den Piraten an, sich zu ihm und seiner Crew zu setzen und mit ihnen ein wenig zu feiern, was die Heart-Piraten nach einem Nicken von Law auch allzu gerne annahmen. Sich mit einem Kaiser gut zustellen, konnte sicher nicht schaden, man konnte ja nie wissen, ob man eine Hilfe wie ihn nicht einmal brauchen würde. Also setzen sich die Piraten, nachdem sie sich alle etwas zu Trinken bestellt hatten, zu Shanks und dessen Freunden und feierten mit ihnen, unterhielten sich und beantworteten die Fragen der jeweils anderen. Die meisten von ihnen übertrieben dabei mit dem Alkohol, nur Law, Bepo und Nozomi tranken nicht übermäßig. Tief in der Nacht waren fast alle mächtig betrunken, so auch Shanks, der aber dennoch scheinbar noch klare Gedanken fassen konnte. Plötzlich wurde sein bis gerade noch fröhliches Gesicht ernst. „Sagt mal, habt ihr eigentlich auch schon von diesem Gerücht gehört?“, fragte er lallend. „Welches Gerücht?“, wollte Nozomi wissen und schaute ihn neugierig an. Wusste er vielleicht etwas über die Steine? „Über diesen Samurai der Meere, Donflamingo.“ Nozomi ließ ein wenig enttäuscht den Kopf sinken. Das war wohl nichts, was für sie interessant war. Law hingegen horchte nun erst recht auf. „Nein, davon haben wir noch nichts gehört. Worum geht es denn genau?“, fragte er. „Er soll 'ne Tochter haben, mehr weiß ich aber auch nicht“, erzählte Shanks. War das Shanks' Ernst? Wer auch immer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hatte, musste sie doch wirklich nicht mehr alle haben, dachte sich Law. Er war lange in Flamingos Crew gewesen, da hätte er sicher doch mal etwas von ihr hören müssen, oder etwa nicht? Konnte man diesem Gerücht wirklich glauben und wusste Flamingo vielleicht selbst gar nicht, dass er eventuell Vater war? Law war sich noch nicht sicher, ob er das wirklich glauben sollte, aber er nahm sich fest vor, mehr darüber herauszufinden. Wer wusste schon, ob eine solche Information, wenn sie denn tatsächlich richtig war, nicht irgendwann von Nutzen sein würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)