Blinded von BittersweetNightmare ================================================================================ Kapitel 1: Erschütternde Nachricht ---------------------------------- Legolas seufzte aus tiefster Seele, während er nachdenklich sein Spiegelbild betrachtete, wobei er wieder einmal feststellte, dass er doch mit einem recht passablen Aussehen gesegnet war. Langes, blondes Haar, welches teils geflochten war; tiefblaue Augen, ein feingeschwungenes Gesicht ohne einen Makel, sowie eine schlanke Gestalt konnte der Prinz des Düsterwaldes sein Eigen nennen und rein theoretisch hätte ihm die Damen doch zu Füßen liegen müssen, dennoch war er immernoch allein. Aber wenn er ehrlich sich selbst gegenüber war, so war ihm dies auch garnicht so unrecht, immerhin liebte er es, zu reisen und auch dem Kampf war er nicht unbedingt abgeneigt und dies wäre mit einem Partner an seiner Seite nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen. So hätte der Prinz doch eigentlich wunschlos glücklich sein sollen, immerhin hatte er alles, was er zum Glücklichsein benötigte: Seine Freiheit und das Vertrauen seines Vaters König Thranduil, sowie sämtliche Annehmlichkeiten des höfischen Lebens. Jedoch gab es nicht nur die schönen Seiten des Daseins als zukünftiger Thronfolger, alles war auch mit gewissen Verpflichtungen verbunden ,was Legolas auch an diesem Tag wieder einmal mitaller Deutlichkeit bewusst werden sollte. Eigentlich bevorzugte der junge Mann es, seine grüne Jagd- und Reisekleidung zu tragen, doch da sein Vater diese als unangemessen für einen Königssohn erachtete, war Legolas dazu genötigt worden, eine silberne, mit feinen Ornamenten bestickte Tunika und ein graues Beinkleid zu tragen. Auch heute, da sein Herr Vater angekündigt hatte, dass er ihn aufsuchen werde bezüglich wichtiger Neuigkeiten. Nun saß Legolas also auf dem Stuhl vor seinem Frisiertisch und erwartete ungeduldig das Erscheinen seines Vaters mit der leisen Hoffnung, dass, wenn dieser sein Anliegen schnell genug vortragen würde, er noch Zeit für einen Ausritt hatte vor der Abendmahlzeit. Und so atmete er innerlich auf, als sich die schwere Eichentür zu seinem Gemach schließlich öffnete und sein Vater hereinschritt, wobei dies mehr so wirkte als schwebe er. Ohnehin war Thranduil der Inbegriff von Eleganz und Anmut und er war gleichermaßen bei Freunden wie bei Feinden geschätzt wie gefürchtet. Und auch Legolas besaß unglaublichen Respekt vor seinem Vater, den er signalisierte indem er sich rasch von seinem Platz erhob und demütig das Haupt senkte. „Ihr wolltet mich sprechen, Vater?“, erkundigte sich der Prinz schließlich vorsichtig, hatte Thranduil bisher noch nicht durchblicken lassen was sein Anliegen war, doch anscheinens schien es dringlich zu sein, sonst hätte er seinen Sohn zu sich zitiert und nicht umgekehrt. Gespannt harrte der Königssohn aus bis sein Vater das Wort ergreifen würde, wäre es doch respektlos gewesen, zu drängen, zeugte dies doch in den Augen des Königs von Unvernunft und nicht vorhandener Reife. In der Tat zogen noch einige Minuten in das Land, ehe Thranduil seinem Sprössling fest in die Augen blickte, ehe etwas geschah, das nur sehr selten bei dem Regenten vorkam: Thranduil lächelte. Rasch waren die letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückt, ehe er in einer beinah liebevollen Geste seine Hand auf Legolas` Schulter legte und ihn warm anblickte. „Ich habe dich lange beobachtet, mein Sohn, habe gesehen, wie du allein durch die Welt gehst und offengestanden wirkst du oft einsam auf mich… Doch diese Tage sind schon bald vorüber, denn ich habe für deinen Geburtstag in einer Woche einen Ball organisiert, zu dem ich alle heiratswilligen Elbinnen unseres Standes eingeladen habe, damit du deine Braut wählen kannst, mein Sohn. Du wirst bald schon heiraten, Legolas…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)