Blinded von BittersweetNightmare ================================================================================ Kapitel 1: Erschütternde Nachricht ---------------------------------- Legolas seufzte aus tiefster Seele, während er nachdenklich sein Spiegelbild betrachtete, wobei er wieder einmal feststellte, dass er doch mit einem recht passablen Aussehen gesegnet war. Langes, blondes Haar, welches teils geflochten war; tiefblaue Augen, ein feingeschwungenes Gesicht ohne einen Makel, sowie eine schlanke Gestalt konnte der Prinz des Düsterwaldes sein Eigen nennen und rein theoretisch hätte ihm die Damen doch zu Füßen liegen müssen, dennoch war er immernoch allein. Aber wenn er ehrlich sich selbst gegenüber war, so war ihm dies auch garnicht so unrecht, immerhin liebte er es, zu reisen und auch dem Kampf war er nicht unbedingt abgeneigt und dies wäre mit einem Partner an seiner Seite nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen. So hätte der Prinz doch eigentlich wunschlos glücklich sein sollen, immerhin hatte er alles, was er zum Glücklichsein benötigte: Seine Freiheit und das Vertrauen seines Vaters König Thranduil, sowie sämtliche Annehmlichkeiten des höfischen Lebens. Jedoch gab es nicht nur die schönen Seiten des Daseins als zukünftiger Thronfolger, alles war auch mit gewissen Verpflichtungen verbunden ,was Legolas auch an diesem Tag wieder einmal mitaller Deutlichkeit bewusst werden sollte. Eigentlich bevorzugte der junge Mann es, seine grüne Jagd- und Reisekleidung zu tragen, doch da sein Vater diese als unangemessen für einen Königssohn erachtete, war Legolas dazu genötigt worden, eine silberne, mit feinen Ornamenten bestickte Tunika und ein graues Beinkleid zu tragen. Auch heute, da sein Herr Vater angekündigt hatte, dass er ihn aufsuchen werde bezüglich wichtiger Neuigkeiten. Nun saß Legolas also auf dem Stuhl vor seinem Frisiertisch und erwartete ungeduldig das Erscheinen seines Vaters mit der leisen Hoffnung, dass, wenn dieser sein Anliegen schnell genug vortragen würde, er noch Zeit für einen Ausritt hatte vor der Abendmahlzeit. Und so atmete er innerlich auf, als sich die schwere Eichentür zu seinem Gemach schließlich öffnete und sein Vater hereinschritt, wobei dies mehr so wirkte als schwebe er. Ohnehin war Thranduil der Inbegriff von Eleganz und Anmut und er war gleichermaßen bei Freunden wie bei Feinden geschätzt wie gefürchtet. Und auch Legolas besaß unglaublichen Respekt vor seinem Vater, den er signalisierte indem er sich rasch von seinem Platz erhob und demütig das Haupt senkte. „Ihr wolltet mich sprechen, Vater?“, erkundigte sich der Prinz schließlich vorsichtig, hatte Thranduil bisher noch nicht durchblicken lassen was sein Anliegen war, doch anscheinens schien es dringlich zu sein, sonst hätte er seinen Sohn zu sich zitiert und nicht umgekehrt. Gespannt harrte der Königssohn aus bis sein Vater das Wort ergreifen würde, wäre es doch respektlos gewesen, zu drängen, zeugte dies doch in den Augen des Königs von Unvernunft und nicht vorhandener Reife. In der Tat zogen noch einige Minuten in das Land, ehe Thranduil seinem Sprössling fest in die Augen blickte, ehe etwas geschah, das nur sehr selten bei dem Regenten vorkam: Thranduil lächelte. Rasch waren die letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückt, ehe er in einer beinah liebevollen Geste seine Hand auf Legolas` Schulter legte und ihn warm anblickte. „Ich habe dich lange beobachtet, mein Sohn, habe gesehen, wie du allein durch die Welt gehst und offengestanden wirkst du oft einsam auf mich… Doch diese Tage sind schon bald vorüber, denn ich habe für deinen Geburtstag in einer Woche einen Ball organisiert, zu dem ich alle heiratswilligen Elbinnen unseres Standes eingeladen habe, damit du deine Braut wählen kannst, mein Sohn. Du wirst bald schon heiraten, Legolas…“ Kapitel 2: Flucht ----------------- Einen Moment lang blieb Legolas einfach nur wie angewurzelt stehen und blickte Thranduil stumm an, musterte den Älteren, als hätte er diesen gerade eben zum ersten Mal gesehen. Und während er dies tat, hallten unaufhörlich dessen zuletzt genannten Worte in seinem Kopf wieder. `Du wirst bald heiraten...` Für einen Moment lang ergriff den zart wirkenden Prinzen eine enormes Schwindelgefühl, welches ihn beinahe hätte taumeln und stürzen lassen, hätte er sich nicht noch rechtzeitig an der Wand abgestützt. Gegen den Gedanken, zu heiraten hatte er eigentlich nichts einzuwenden und er war sich auch bewusst, dass es als zukünftiger Thronerbe seine Pflicht war, irgendwann den Bund der Ehe einzugehen, doch erachtete er sich noch als zu jung, hatte er bisher ja noch nicht mal eine Beziehung geführt, welche von längerer Dauer gewesen war und udem war dies alles doch recht spontan und überstürzt in seinen Augen. Doch der schwerwigendste Punkt ,warum Legolas diese Nachricht so schockte und aus der Bahn warf war, dass der Elb ein kleines Geheimnis hütete, von dem sein Vater nach Möglichkeit nie etwas erfahren sollte. Denn Legolas würde sich niemals eine Frau suchen, auch wenn die Tradition dies verlangte. Doch der Prinz des Waldlandreiches war nun eben einmal nicht dem schönen Geschlecht verfallen, sondern war ausschließlich an dem Eigenen interessiert, doch erführe dies sein Vater, so war er wohl die längste Zeit Thronfolger des Düsterwaldes gewesen, duldete Thranduil sicherlich nicht, dass sein Sprössling sich irgendwann mit einem Mann vermählte. Und aus eben Jenem Grund starrte Legolas seinen Vater nun mit vor Entsetzen geweiteten Augen an, als habe er dessen Worte nicht begriffen und sein Vater öffnete gerade den Mund, um das Wort abermals an seinen Sohn zu richten, jedoch liess Legolas ihm keine Gelegenheit dazu. Sein Entsetzen schlug von einer Sekunde auf die andere in blanke Wut um und er warf dme König einen zornfunkelden Blick zu. "Ich hasse dich! Traditionen hin oder her, ich bin immernoch eine eigenständige Person und ICH entscheide, wann und wen ich heirate und nicht du!", schleuderte er ihm wütend entgegen, ehe er Hals über Kopf aus dem Raum stürzte, in Richtung der Stallungen. Verblüfft und sichtlich irritiert blickte Htranduil seinem Sohn hinterher, während ein leises Seufzen seine Kehle verließ. Er würde Legolas nicht folgen, denn wenn der sonst so ruhige und besonnene Prinz derart aus der Haut fuhr, so würde er nun nicht mit sich reden lassen, weshalb der ehrwürdige König ihn ziehen ließ, war er doch der Meinung, dass der Prinz nur etwas Zeit brauchte, um sich wieder zu fangen und abends wieder reumütig zurückkehren würde, um sich brav seinem Schicksal zu beugen. Immerhin hatte Legoals nicht einmal seinen Köcher und den Bogen mitgenommen und normalerweise waren dies die heiligsten Besitztümer seines Sohnes, ohne die er eigentlich nur das Haus verließ, wenn er nicht lange fortblieb. Aus diesem Grund beschloss Thranduil, sich wieder seinen Regierungsgeschäften zu widmen, würde Legolas doch wieder von allein zu Kreuze kriechen. Dessen war er sich sicher. Als Legolas schließlich die Stallungen erreichte, blieb er bei seiner geliebten weissen Stute stehen, welche ihn zur Begrüßung mit einem freundlichen Schnauben begrüßte, und atmete erstmal tief durch in der Hoffnung, so wieder etwas Fassung zu gewinnen und sein wild schlagendes Herz zu beruhigen ,doch wollte ihm dies nicht wirklich gelingen... Kurz vergrub er sei nGesicht in der langen Mähne seines treuen Rosses, ehe er sich auf Selbiges schwang, um anschließend wie der Wind loszureiten, ohne bestimmtes Ziel oder eine bestimmte Richtung. Als er schließlich das vertraute Gefühl des Windes spürte, wie dieser sanft durch sein langes Haar wehte und mit Selbigem spieltem wurde auch sein Herzschlag wieder ruhiger und Legolas wagte es sogar für einen Moment lang seine Augen zu schließen und überließ seiner Stute die Führung, konzentrierte sich vollkommen auf den Gesang des Windes. So merkte auch erst sehr spät, wie sich schnelle, schwerfällige Schritte näherten, begleitet von einem Schnauben und Ächzen wie von wilden Tieren und doch auch wieder nicht, als seien die Geschöpfe, die sich dem Elben näherten und ihn einkreisten, weder tierischen, noch menschlichen oder elbischen Bluts. `Orks`, schoss es ihm durch den Kopf, als er die hässlichen Kreaturen erblickte, welche immer näherrückten und ihn einkreisten, wobei den sonst so starken Elben grenzenlose Angst erfasste, konnte er sich nicht einmal zur Wehr setzen, da er an diesem Tag unvorsichtigerweise gänzlich unbewaffnet war. Ein schwerer Fehler, wie sich nun herausstellte. Panisch gab der Elb seinem Pferd die Sporen suchte sein Heil in der Flucht nach vorne. Jedoch war der Vorsprung nur von kurzer Dauer, als sich ein Pfeil tief in das Fleisch des Prinzen bohrte und ihn fallen ließ, in ein dichtes mit Dornen und Ästen bewährtes Gestrüpp. Schmerzhaft bohrten sich die spitzen Dornen in seine Haut unfd ließen Leoglas vor Schmerz aufkeuchen und schreien, als ein widerspenstiger, mit Dornen bewehrter Ast nach vorn schnellte und sich in des Elben Augen bohrten. Obwohl der Schmerz ihn beinah um den Verstand brachte und das warme Blut, welches seine Wangen hinunterran, ihn in Panik versetzten, blieb Legolas ganz still, wollte seine Peiniger nicht noch mehr auf sich aufmerksam machen, als er plötzlich noch andere Geräusche vernahm... Surrende Pfeile und Hufgetrappel vermischten sich mit den Schreien tödlich verwunderter Orks und Legolas spürte gerade noch, wie er von wei starken Armen auf ein Pferd gehoben wurde, ehe gnädige Dunkelheit ihn umfing und sanft einhüllte... Kapitel 3: Zuvor in Lorien -------------------------- Der Goldene Wald, bei den meisten Personen war dieser Ort wohl besser unter den Namen "Lothlorien" bekannt, lag ruhig vor den Augen des Elben mit dem langen, für sein Volk so typischen hellen Haar und mit wachsamen Auge suchte er die Umgebung nach möglichen Feinden ab, wobei nicht nur seine Augen denen von Raubvögeln glichen. Auch das Gesicht des Elben glich beinah dem eines solchen Vogels, zumindest hatte er schon oft diesen Vergleich zu hören bekommen, aber genau dieses Gesicht erzeugten zusammen mit der aufwendig gearbeiteten Uniform ein doch imposantes Gesamtbild, dass schon so Manchen beeindruckt hatte, ganz gleich ob Freund oder Feind. Nicht eine Sekunde lang liess sich der Elb ablenken, weder durch das kleinste Geräusch, noch durch die winzigste Bewegung. Seine Armmuskeln spannten sich unweigerlich an, während er seinen kunstvoll verzierten Langbogen umklammert hielt und seine Hand strich beinah liebevoll über den Pfeil auf der Sehne, welcher jederzeit bereit zu sein schien, abgefeuert zu werden, sobald sich ein ungeliebter Gast in das ruhig daliegende Gebiet verirren würde. Schließlich herrschten unruhige Zeiten und da war es nie verkehrt, besonders wachsam zu sein, doch war der selbstbewusst wirkende Elb so sehr damit beschäftigt, sich auf die gewissenhafte Bewachung des Grenzgebietes zu konzentrieren, dass ihm entging, wie sich hinter ihm leise Schritte näherten und eine Hand auf seiner Schulter ihn erschrocken herumwirbeln ließ. Doch als er sah, dass keine Gefahr drohte, sondern ein anderer Elb sich zu ihm gesellt hattem welcher dem Anderen ziemlich ähnelte, doch ein wenig kleiner und zierlicher war als er selbst. "Orophin! Mein Güte, erschreck mich doch nicht so!", fuhr er den Kleineren harsch an und die ohnehin schon recht kalt wirkenden Augen des Ranghöheren funkelten den anderen Mann zornig an, doch schien diesen dies nicht wirklich zu beeindrucken, im Gegenteil. "Ich freue mich ja wirklich mit dir, dass Celeborn dich zum Hauptmann ernannt hat, Bruderherz und mir ist klar, dass dies eine sehr große Ehre für dich ist, aber ich finde, du nimmst deine Berufung ein klein wenig zu ernst, mein lieber Haldir", erklärte der Jüngere gänzlich unbeeindruckt, wobei er sich weiterhin das doch recht amüsierte Grinsen verkneifen konnte. "Nun, etwas mehr Ernsthaftigkeit würde dir ab und an auch nicht schaden, aber das ist eine andere Geschichte... Was willst du hier? Du störst mich doch hoffentlich nicht bei der Arbeit nur, weil dir der Sinn nach einem kleinen Plausch steht, oder?", seufzte Haldir und schüttelte leicht schnaubend den Kopf. Er liebte Orophin und wollte ihn eigentlich nicht rügen, doch seit dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern durch einen Angriff der Orks hatte Haldir schnell erwachsen werden müssen, um für seine Brüder zu sorgen und da er auch für ihre Erziehung verantwortlich war, wies er auch den oft noch recht kindlich wirkenden Orophin zurecht. Ein letztes Mal bedachte Orophin seinen Bruder mit einem Lächeln, doch dann wurde er rasch wieder ernst. "Herr Celeborn und Frau Galadriel wollen uns augenblicklich sprechen, unser lieber Rúmil dürfte schon bei ihnen sein", setzte er den Hauptmann schließlich doch ins Bild, während er sich mit diesem auf den Weg zu den beiden Herrschern Loriens begab. Geduldig lauschte der stolze Hauptmann den Worten Ororphins, wobei er sich unwillkürlich fragte, welches Anliegen die beiden hohen Herrschaften wohl hatten, doch wenn sie schon alle drei Brüder zu sich zitierten und sie vom Dienst an den Grenzen abzogen, musste es sich um etwas wirklich Brisantes handeln. So dauerte es schließlich auch nicht lange und die beiden Brüder erreichten den prächtigen Thronsaal, wo Galadriel und ihr Gatte Celeborn bereits geduldig auf sie zu warten schienen, ebenso wie Rúmil, der Mittlere der drei Brüder. Rasch traten die beiden anderen Männer an dessen Seite, um anschließend ihre Häupter demütig senkten und geduldig abzuwarten, dass man das Wort an sie richten würde. Immerhin konnten sie sich nicht vorstellen, warum sie von den Beiden herzitiert worden waren, jedoch schaffte Galadriel da auch rasch Abhilfe, indem sie die Drei freunlich lächelnd dazu aufforderte, sie anzublicken. "Ihr fragt euch sicher, warum ihr hier seid und nicht eurem Tagewerk nachgeht... Nun, ich habe einen sehr gewichtigen Auftrag für euch Drei. Wie ihr wisst, pflegt Lothlorien recht enge Beziehungen zu Düsterwald und Thranduils Sohn ist wohl recht widerspensitger Natur, was sich für einen künftigen Thronfolger nicht geziemt, zumal er bald heiraten soll. Aus diesem Grund hat Thranduil gebeten, dass Haldir die weitere Erziehung und Ausbildung des Prinzen übernehmen soll bis zu dessen Hochzeit, was auch bedeutet, dass dieser auch bei dir wohnen wird", erläuterte die Herrin des Goldenen Waldes, wobei ihr sanfter, gütiger Blick auf dem Hauptmann ruhte, welcher ein ziemlich entnervtes Stöhnen verlauten liess, hatte er doch eigentlich mit Orophin noch genug zu tun und ein weiterer frecher Elb, der meinte, schon erwachsen zu sein, hatte ihm gerade noch gefehlt, zumal dieser auch noch zu allem Übel bei ihm wohnen sollte. Aber den Weisungen Galadriels wagte er nicht, sich entgegenzusetzen, weshalb er demütig nickte. "Und was ist mit uns? Was wird unsere Aufgabe sein?"; erkundigte sich Orophin ungeduldig, keuchte jedoch schmerzerfüllt auf, als Rúmils Ellbogen ihn unsanft in der Seite traf, begleitet von einem nicht minder bösen Blick, doch bevor es noch zu einem Streit hätte kommen können, hatte Galadriel auch schon wieder das Wort ergriffen. "Für euch Beide habe ich auch eine sehr wichtige Aufgabe, denn ihr sollt zusammen mit einer Auswahl eurer Männer nach Düsterwald reisen, um den Prinzen abuholen und hierher zu eskortieren. Traut ihr euch das zu?" Einen Moment lang herrschte Schweigen in der großen, prunkvollen Halle, wobei die Brüder aus verschiedenen Gründen verstummt waren: Haldir war fassungslos darüber, dass seine beiden grünschnäbeligen Brüder den Prinzen eskortieren sollten während er, der Hauptmann, zum Babysitter degradiert wurde. Das kratzte doch schon sehr an seinem Ego. Rúmil schwieg vor lauter Erstaunen, da er nie gedacht hätte, eine solch verantwortungsvolle Aufgabe delegiert zu bekommen. Auch Orophin schwieg aus ähnlichen Gründen ,wobei man den Jüngsten sehr deutlich seinen inneren Kampf ansehen konnte, als bemühe er sich krampfhaft darum, Galadriel und Celeborn nicht vor lauter Dankbarkeit um den Hals zu fallen. Immerhin würde er so Haldir einmal beweisen können, dass auch er Verantwortung tragen konnte. Galadriel ließ ihren Blick noch kurz auf den drei Brüdern ruhen, ehe sie abermals lächelte. "Ich wünsche euch viel Glück und Kraft bei eurer Aufgabe. Mögen die Valar mit euch sein", erklärte sie, wobei sich die Drei nochmals kurz verbeugten, um sich anschließend ihren neuen Aufgaben zu stellen. Kapitel 4: Rettung ------------------ Nur eine gute Stunde nachdem sie den Auftrag erhalten hatten, hatten Rúmil und Orophin sich einen kleinen Truppen an Galadhrim zusammengestellt, anderen Soldaten im Dienste Galadriels, welche die Eskorte bilden sollten, welche Legolas sicher vom Düsterwald nach Lothlorien geleiten und ihn schützen sollten, sofern dies nötig sein sollte. Aus diesem Grund waren die Krieger auch recht gut bewaffnet und mach Einer war auch beritten, wobei der Großteil der kleinen Gruppe zu Fuß ging. Und so brachen die stolzen Elbenkrieger schließlich auf, um sich ihrem Auftrag zu widmen, wobei ihr Weg nur wenige Stunden Marsch in Anspruch nahm und aus diesem Grund erreichten sie schon bald den majestätisch wirkenden, uralten Düsterwald, wobei sie ihre Schritte verlangsamten und ihre Blicke wachsamer wurden, wurde dieser Teil des Elbenwaldes doch auch oft von Orks heimgesucht, den nicht gerade ansehnlichen und recht blutrünstigen und rücksichtslosen Diener des Zauberers Saruman. Jedoch lag der Wald bisher friedlich vor ihnen und Orophin konnte sich nur schwer von dem atemberaubenden Anblick der großen, alten Bäume mit den saftig-tiefgrünen Blättern, wobei er sich innerlich schon sehr darauf freute, wenn sie den Prinzen abgeholt hatten und den Nachhausewegew antreten konnten, denn auch, wenn er sich noch immer sehr geehrt fühlte, ob der ihm zugewiesenen Aufgabe, so würde er offengestanden ungemein erleichtert über dei Tatsache sein, in den heimischen, vertrauten Wald zurückzukehren und es sich wieder in seine Behausung, seinem so genannten Talan, welcher auf einem der riesigen Mellyrnbäume errichtet worden war, zurückzuziehen. Allerdings wurden die sehnsüchtigen Träumereien des jungen Elbenkriegers jäh unterbrochen, als seine hellhörigen Ohren Geräusche wahrnahmen... Genauer gesagt Kampfgeräusche, deren Quelle zwar noch einige Meter enfertn zu sein schien, jedoch verfügten die zarten Wesen mit den hellen Haaren und den spitzen Ohren über ein exzellentes Gehör, dass sie auch weit entfernte Laute und Lärm und wahrnehmen konnten. Mit einer knappen Geste wies Rúmil seine Gefährten an, die Waffen im Anschlag zu halten und sich so für einen möglichen bereitzuhalten, während sie sich der Lärmquelle zügig näherten, bis schließlich eine ganze Horde Orks in ihr Sichtfeld rückte, welche scheinbar jemanden jagten, eine Gestalt, welche versuchte, auf einem Pferd seine Angreifer abzuwehren. "Das ist doch der Prinz, dort auf dem Pferd!", entfuhr es mit einem Male einem Galadhrim, welcher den Reiter augenscheinlich erkannt hatte und Rúmil fragte sich gerade, was der Prinz mutterseelenallein und vor Allem unbewaffnet im Wald zu suchen hatte, war dieser doch eigentlich dafür bekannt, stets seinen Köcher und Bogen bei sich zu tragen wie viele Krieger seines Volkes. Allerdings entschied der Bruder des lorischen Hauptmannes, dass nun nicht die Zeit dafür war, sich zu wundern, zumal sie gerade Zeuge wurden ,wie die Orks den Prinzen immer weiter einkreisten und mit ihren schwarzen Pfeilen beschossen, wobei einer davon den Düsterwaldelben schließlich traf und stürzen ließ in eine Dornenhecke. Noch während Rúmil fassungslos auf die ihm dargebotene Szenerie starrte, feuerten seine Männer nun ihrerseits eine ganze Salve an Pfeilen ab, welche einen Ork nach dem Anderen niederstreckten und in dem akut herrschenden Chaos sah Orophin schließlich seine Chance, sich zu beweisen. Todesmutig stürzte der Elb nach vorn in Richtung der Dornenhecke, in welcher er den reglosen Prinzen ausmachte, wobei er bei dessen Anblick kurz schwer schlucken musste.Das feine Gewand des Thronerben war an mehreren Stellen durch die spitzen Dornen zerrissen worden und aus einer hässlichen Wunde in dessen Seite ragte ein schwarzer Orkpfeil heraus, wobei Ororphin es nicht wagte, das Geschoss zu entfernen aus Angst, noch mehr Schaden anzurichten. Das Schmerzlichste aber war, dass das doch eigentlich wunderschöne und makellose Gesicht des Mannes blutüberströmt und von tiefen Kratzern übersät war, wobei auf den ersten Blick nicht abschätzbar war, wie schwer Legolas wirklich verwundet war. Behutsam hob Orophin den Verwundeten deshalb auf seine Arme und anschließend auf dessen Pferd, ehe er sich nach seinen Kameraden umsah, wobei mittlerweile alle anwesenden Orks niedergestreckt worden waren und es glücklicherweise nur wenige Leichtverletzte unter den Kriegern Loriens zu geben schien. Für einige Minuten gönnten sich die Galadhrim eine kleine Pause, ehe sie sich langsam wieder aufbruchsbereit machten, um den Rückweg nach Lorien anutreten. Thranduil würden sie erst über die Geschehnisse in Kenntnis setzen, wenn sie im Goldenen Wald angekommen waren und feststand, wie schlimm es um den Thronfolger des Düsterwaldes stand. Kapitel 5: Haldirs Auftrag -------------------------- Haldir hatte von der ganzen Aufregung bezüglich des Orkangriff auf den Düsterwaldprinzen natürlich nichts mitbekommen. Stattdessen wähnte er sich immernoch in dem Glauben, dass Jener bald völlig unversehrt und wohl rotznäsig und überheblich bei ihm antanzen und ihm in den nächsten Monaten auf der Nase herumtanzen, sowie seine Anweisungen und Befehle missachten würde. Immerhin kannte er Legolas ja noch nicht persönlich, doch durch die Schilderungen von dessen Vater hatte sich der lorische Hauptmann bereits sein eigenes Bild von dem Thronerben zurechtgelegt. Auch wenn dies eigentlich alles Andere als der Realität entsprach, wie dieser bald noch erfahren sollte. Im Moment war Haldir vollauf damit beschäftigt, seine in den Bäumen errichtete Behausung, von den elbischen Einwohnern "Talan" genannt, aufzuräumen und den Schlafplatz für den königlichen Spross vorzubereiten: eine Hängematte. Immerhin würde er keine Rücksicht auf den höheren Gesellschaftsstand des Prinzen nehmen, da er diesem ja seine Grenzen aufzeigen und ihm das in den Augen seines Vaters unmögliche Verhalten austreiben sollte. Doch Haldir hatte sich bereits einen gut strukturierten Tages- und Aufgabenplan für den Prinzen zurechtgelegt, in welchem unter Anderem intensives Bogenschießtraining, sowie intensive Hausarbeit beinhaltet waren. Eigentlich war der Elb keineswegs gehässig oder sadistisch veranlagt, jedoch freute er sich schon ziemlich darauf, diesen Legolas etwas herumscheuchen zu können und ihm das "richtige, einfache Leben" näherzubringen. Die Grübelein des Elben wurden allerdings jäh unterbrochen, als die Tür zu seinem Talan schwungvoll geöffnet wurde und ein gehetzt wirkender Untergebener des Hauptmannes dessen Behausung betrat. "Herr Haldir, ich störe Euch nur ungern bei Euren Tätigkeiten, doch Eure Brüder sind zurückgekehrt", setzte er den Anderen in Kenntnis, dabei eine leichte Verbeugung vollführend, wobei der Bericht von dem Hauptmann mit einem Nicken und einem leicht genervten Seufzen quittiert wurde. Immerhin würde er sich nun um diesen Dreikäsehoch kümmern müssen, wo ihm doch eigentlich Tausend bessere Dinge eingefallen wären, mit denen er seine Zeit hätte vertreiben können. Aber er hatte diesen Auftrag von Galadriel erhalten und wagte es auch nicht, sich dem zu widersetzen. Aus diesem Grund verließ er bereits wenig später sein Talan, um den Prinzen in Empfang zu nehmen und endlich seine Brüder wieder zuhause begrüßen zu dürfen. Immerhin war er auch sehr gespannt darauf zu erfahren, wie dieser doch wichtige Auftrag von ihnen gemeistert worden war. Zu seinem Erstaunen fand Haldir den Thronsaal leer vor, doch erfuhr er von einer Bediensteten, dass sich alle Beteiligten beim Heiler befanden, was Haldir ziemlich stutzig und nervös werden ließ. Es musste etwas Schreckliches geschehen sein, soviel stand fest. Sein verdacht erhärtete sich, als er schließlich die Herrin Galadril, ihren Gatten und seine Brüder bei dem Heiler vorfand, wobei er erleichtert war, dass diesen offensichtlich nichts zugestossen war. "Was ist geschehen und wo befindet sich der Prinz?", erkundigte der Hautpmann sich mit dem für ihn üblichen, gefassten Tonfall, dabei Orophin prüfend musternd. Kurz senkte der Jüngste der Brüder beschämt den Blick, ehe er leise alles berichtete, angefangen von dem Angriff der Orks bis hin über Legolas` Sturz in die Dornenhecke. Nachdem Orophin geendet hatte, herrschte einige Minuten lang betretenes Schweigen, ehe Haldir leise verlangte, den Prinzen sehen zu dürfen. Doch was er dann sah, ließ sogar den sonst so abgebrühten Hauptmann schwer schlucken: Das eigentlich doch sehr hübsche, ebenmäßige Gesicht des Thronerben war übersät von Schrammen und blauen Flecken, die sonst so tiefblauen Augen verdeckt durch einen Verband. Und auch der restliche Körper des Prinzen wies hier und da blaue Flecken auf oder man konnte die Verbände unter dem Nachtgewand sehen, was dem Elben angelegt worden war. Haldris Auftrag würde dann wohl noch etwas warten müssen, bis der Prinz genesen war, wobei das wahre Ausmaß von dessen Verletzungen noch nicht klar ersichtlich war. Für einen kleinen Moment ruhte Haldirs Blick auf dem Besinnungslosen ,ehe er sich zu Galadriel und den anderen Anwesenden umdrehte, der Herrin des Goldenen Waldes dabei entschlossen in die Augen blickend. "Erlaubt mir, dass ich bei ihm wachen darf, Herrin, Immerhin habt Ihr mir aufgetragen, mich um Legolas zu kümmern und ich denke, es sollte ihm jemand erklären ,was geschehen ist, wenn er erwacht", bat er. Der Blick der in strahlendem Weiss gehüllten Elbin mit dem langen hellen Haar, welches in sanften Wellen ihren Rücken hinunterfloss, blieb einen Moment an ihrem Hauptmann haften, ehe sie langsam nickte. "Es sei Euch gestattet, Haldir. Von nun an liegt sein Wohl in Euren Händen. Achtet gut auf ihn", richtete sie das Wort an den Krieger, woraufhin dieser verstehend nickte und sich verbeugte. "Das werde ich, Herrin." Ein letztes Mal lächelte Galadriel ihrem Hauptmann zu, ehe sie Orophin und die Anderen aus dem Raum führte, so dass letztlich nur noch Haldir und der verwundete Legolas zurückblieben. Seufzend liess sich der Ältere auf einen Stuhl fallen und betrachtete den reglosen Prinzen. Allerdings war er anscheinend erschöpfter als zunächst gedacht, da er schon bald auf seinem Platz friedlich eingeschlafen war. Kapitel 6: Erwachen ------------------- Als Legolas erwachte, spürte er, dass irgendetwas anders war als sonst. Denn als er seine Hände ausstreckte und über das Laken wandern ließ merkte er dass dies nicht sein warmes vertrautes Bett und seine gewohnte Umgebung war. Allein der Geruch und die Hintergrundgeräusche verrieten dem Prinzen, dass er sich nicht im Düsterwald befand. Doch wo war er dann? Einen Moment lang glaubte er sich, in Bruchtal zu befinden, einem anderen Elbenreich. Jenes wurde von dem Elben Elrond beherrscht, einem weisen Herrscher, sowie sehr begabtem Heiler. Aber nein, das konnte nicht sein. Immerhin war er schon öfter in der Vergangenheit dorthin gereist, weshalb er dieses Reich beinahe so gut kannte wie seine Heimat. Doch so sehr er auch nachdachte, er kam einfach nicht darauf, wo er sich befand... Jedoch war ihm nicht entgangen, dass sich wohl noch eine Person im Raum befand, welche den leisen Atemgeräuschen nach zu urteilen zu schlafen zu schien. Doch warum sah er eigentlich nichts? Noch etwas, das den jungen Elben sichtlich irritierte, doch so sehr er auch an dem Verband um seine Augen zog und zerrte, so wollte dieser einfach nicht abgehen. Was war nur geschehen? Angestrengt versuchte er, die vergangenen Stunden zu rekapitulieren, allerdings kamen ihm die Erinnerungen erst nach und nach wieder in sein Gedächtnis: DIe Botschaft seines Vaters ,dass er heiraten sollte, seine überstürzte Flucht, sowie der anschließende Überfall der Orks und seinen Sturz in die Dornen. Wie zur Bestätigung durchzuckte ein stechender Schmerz in der Seite seinen Körper und ließen ihn gequält aufstöhnen. Zwar war er schon oftmals verwundet worden im Kampf und er war beileibe kein verweichlichter Jammerlappen, aber dadurch, dass er nichts sah erschien ihm der Schmerz noch intensiver. Mit einem Mal hörte er, wie jemand den Raum betrat und an seinem Bett vorbeihuschte, um sich dann zu dem Schlafenden zu gesellen. Dieser schreckte wenig später aus seinem Schlaf hoch, wie er an den unwilligen Murmeln erkennen konnte. Anschließend verließen die beiden Personen anscheinend den Raum, da er hörte, wie sie an seinem Bett vorbeigingen und die Tür hinter sich schlossen. Zwar verfügten die Elben über ein exzellentes Gehör, jedoch nützte dieses dem Prinzen nicht besonders viel ,da die Tür aus dickem Holz zu sein schien. So bekam er zwar nichts von dem draußen stattfindenden Gespräch mit, allerdings kehrte eine der Personen bereits nach kurzer Zeit wieder zu Legolas zurück. "Wer seid Ihr? Wo bin ich? Und warum kann ich nichts sehen?", wollte der Prinz nun wissen, wobei seine Stimme schon beinahe verzweifelt klang. Diese ganze Unsicherheit und die Tatsache, nichts zu sehen, machte ihn verrückt. Kurz kam ihm ein anderer, schrecklicher Gedanke in den Sinn: Was, wenn er enftührt worden war von Orks und er nichts sehen konnte, weil sie ihm die Augen verbunden hatten, damit er ihr Versteck nicht preisgab? Diesen Gedanken verwarf er jedoch rasch wieder. Orks besaßen schon einen ganz anderen Gang, geschweige denn eine rauere Sprache. Nein, hier war er in einem Elbenreich, da war er sich ziemlich sicher. Und diese Vermutung bestätigte sich, als die benefalsl im Raum anwesende Oerson, ihren Stuhl neben sein Bett zog, soich anscheinend setzte und das Wort ergriff. "Mae govannen, Prinz Legolas. Ihr fragt Euch sicher, wo Ihr hier seid und warum Ihr nichts sehen könnt. Dies will ich Euch gerne erklären, doch zunächst einmal sollte ich mich vorstellen"; erklärte der unbekannte Redner mit einer sanften und doch recht befehlsgewohnten Stimme, wobei er dessen Lächeln förmlich hören konnte. "Mein Name ist Haldir und ich bin der Hauptmann der Galadhrim. Ihr seid also hier in Lothlorien und ursprünglich solltet Ihr auf Geheiß Eures Vaters hergebracht werden, damit ich Euch das Leben außerhalb der feinen Gesellschaft näherbringe. Allerdings wurdet Ihr von Orks angegriffen und seid in eine Dornenhecke gestürzt. Ihr wurdet sehr schwer verletzt, darum tragt Ihr auch eine Binde um Eure Augen..."; erläuterte der Hauptmann freundlich ,wurde jedoch jäh von dem Prinzen mit einer Geste zum Schweigen gebracht. Einen Moment lang schwieg Legolas, ließ Haldirs Worte auf sich wirken, ehe er den Blick auf seine Hände richtete /wenngleich er nichts sah). "Ich trage doch wohl nicht zum Spaß diese Binde, nicht Wahr? Ich bin in eine Dornenhecke gestürzt.. Haben die Dornen etwa meine Augen geschädigt? Sagt mir Haldir... Werde ich je wieder sehen können?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)