Only lies remain von Silberbullet (wenn die Wahrheit alles auf den Kopf stellt) ================================================================================ Kapitel 10: Rückkehr nach Hogwarts ---------------------------------- Leise öffnete Hermine die Tür zum Zimmer von Harry, der noch friedlich schlafend im Bett lag. Dies allerdings nicht mehr lange, denn sie hatte vor ihn zu wecken. „AUFSTEHEN DU SCHLAFNASE!“ mit diesen Worten ließ die Braunhaarige sich nicht gerade leise auf die Bettkante ihres Adoptivbruders fallen, welcher jedoch nur den Kopf im Kissen vergrub. Er wollte noch nicht aufstehen, dafür war es viel zu früh. Locker ließ sie jedoch nicht, denn es gab einen guten Grund dafür, dass sie ihn weckte. „Ich hol ´nen Eimer mit Wasser, Harry!“ drohte sie ihm und meinte es durchaus ernst, was dem Jüngeren jedoch nicht bewusst war. Zumal dieser sich noch mehr als nur im Halbschlaf befand. Er bekam nicht einmal wirklich mit, wie Hermine aufstand und ins Badezimmer hinüberging und einen Becher mit eiskaltem Wasser füllte. Sie war mal gespannt darauf, wie lange es dauern würde, bis er gleich aus dem Bett heraus war. Leise schlich sie sich wieder in sein Zimmer und ganz langsam ließ sie das Wasser in seinen Nacken laufen. Fast sofort versteifte Harry sich, brauchte jedcoh einne Moment, ehe er begriff was genau da los war. „Aufhören, Hermine! Stop! Ich steh ja schon auf!“ Sofort hörte die Griffindor jedoch nicht auf. Dafür machte das dann doch zu viel Spaß. „Das gibt Rache!“ verkündete Harry nachdem sich als er sich von dem eiskalten Wasser halbwegs erholt hatte. So etwas ließ er grundsätzlich nicht auf sich sitzen. Er war ja nicht umsonst der Sohn eines Marauders! „Dafür musst du erst einmal früh genug aufstehen.“ Gluckste Hermine die inzwischen an der Wand lehnte, kurz neben der Tür, falls Harry doch noch kurzfristig auf dumme Gedanken kommen sollte. Was das Aufstehen betraf war sie immer eher auf als Harry, der mehr ein Langschläfer als ein Frühaufsteher war. „Das werden wir ja sehen, wer zum Schluss lacht.“ Verkündete der Jüngere von beiden und streckte sich erst einmal ausgiebig. „Kommst du gleich runter? Wir wollten ganz gerne ein letztes Mal zusammen frühstücken bevor es für uns wieder nach Hogwarts geht.“ „Ja, klar. Ich mach mich nur kurz fertig und dann bin ich unten.“ Erwiderte Harry und schlüpfte aus dem Bett um hinüber ins Badezimmer zu gehen, während Hermine wieder nach unten ging. Mit seiner schwarz/blau karierten kurzen Hose und einem blauen Baseball Jersey von den London Mets, kam Harry dann 20 Minuten später die Treppe runter und setzte sich zum Rest der Familie an den Frühstückstisch. Den Jersey hatte er von Dan bekommen, als dieser ihn mit zu einem der Baseballspiele mitgenommen hatte. In der ganzen Zeit die er schon bei den Grangers war, hatte Dan ihn ungefähr vier bis fünf Mal mitgenommen und Harry gefiel der Sport. Er selber konnte sich zwar nicht vorstellen richtig zu spielen, das Zuschauen reichte ihm. Er spielte lieber Quidditch und trampelte den Schlangen ordentlich in den Hintern. Aus Spaß hatte er aber auch schon mit Dan im Garten den ein oder anderen Baseball geschlagen. Gemeinsam frühstückten die vier und unterhielten sich über alltägliche Dinge, Emma und Dan waren gestern Abend auf einer Feier gewesen und hatten so einige neue Dinge in Erfahrung gebracht. Es war der Geburtstag von einem der Nachbarn, den Harry und Hermine jedoch nicht besucht hatte, weil dort eh nur ältere Leute waren und es nur wenige andere Kinder bzw. Jugendliche in der Nachbarschaft gab. Zudem Hermine sowieso kaum bis gar keinen Kontakt zu ihnen hatte, wegen Internat und all so etwas. Da hatten sich die zwei lieber einen gemütlichen Abend gemacht. „Dann holt mal eure Sachen und dann fahren wir.“ Beauftragte Dan die beiden Jüngeren, nachdem sie die Sachen vom Frühstück weggeräumt hatten. Seine Frau war gerade dabei den Tisch abzuwischen und Harry und Hermine standen eigentlich nur noch dumm rum. Da konnten sie genauso gut schon einmal ihre Sachen von oben runterholen. Wortlos verschwanden die zwei dann auch schon nach oben um besagte Koffer zu holen. Oben angekommen trennten die beiden sich und gingen in ihre Zimmer. Wie erwartet befand Hedwig sich bereits in seinem Zimmer und saß auf ihrer Stange am Fenster. „Hey, Hedwig.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen kraulte Harry seine treue Freundin. Irgendwie hatte er keine große Lust darauf, sie in ihren Käfig zu sperren. Zumal er sich den Transportkäfig sparen konnte, wenn er Hedwig nach Hogwarts fliegen ließ. „Was hältst du davon, wenn du alleine nach Hogwarts fliegst? Dann brauchst du nicht in den Käfig, während der Zugfahrt.“ Die Reaktion der Eule war ein fast schon begeistert klingendes Klackern mit ihrem Schnabel. Offenbar gefiel ihr die Idee ganz gut. Da dies nun geklärt war schnappte Harry sich seinen Koffer und hängte sich seinen Rucksack auf den Rücken. Als er zu der Stange sah stellte er fest, das Hedwig bereits verschwunden war, woraufhin er das Fenster zu seinem Fenster schloss. Unnötig offen musste das ja jetzt nicht sein. Im Flur traf er dann wieder auf Hermine, die gerade Krummbein in seiner Transportbox nach unten brachte. Ihr Koffer befand sich noch oben im Flur. „Bleib du mal unten, Hermine. Ich bring deinen Koffer gleich mit nach unten.“ Teilte Harry der Braunhaarigen mit und sorgte erst einmal dafür, dass sein Koffer nach unten kam. Was bei dieser Treppe nicht gerade einfach war. Dafür war sie, für seinen Geschmack, einen Tacken zu steil. Während er dann noch Hermines Koffer von oben holte beförderte Hermine ihre Tasche und seinen Koffer nach draußen zu dem Auto ihrer Eltern, wo dann die Sachen dann wiederum in den Kofferraum packte. „Das war dann alles?“ erkundigte Dan sich, nachdem Harry seinen Rucksack in den Kofferraum gelegt hatte. Bevor die Teenager jedoch antworten konnten, fiel ihm auf, dass doch noch etwas fehlte. „Wo ist Hedwig, Harry?“ „Sie fliegt selbst nach Hogwarts. Ich habe mir überlegt, dass ich ihr die Zugfahrt im Käfig erspare. Sie schien davon ganz angetan zu sein.“ Belustigt dreinschauend sah Dan Harry an und schloss den Kofferraum. War jetzt ja alles drin. „Hermine, holst du deine Mutter? Dann können wir fahren.“ Bat Dan seine Tochter, die sich das nicht zweimal sagen ließ. „Geht klar, Dad.“ Mit diesen Worten verschwand Hermine im Haus und ließ die beiden Männer alleine. „Harry.“ „Ja, Dan?“ fragend sah Harry hinüber zu seinem Adoptivvater und fragte sich, was jetzt wohl kommen würde. „Ich möchte, dass du uns schreibst, wenn ihr Probleme auf der Schule bekommt. Ich weiß, du bist es gewohnt diese Dinge allein zu lösen, aber das brauchst du nicht mehr. Wir sind jetzt für dich zuständig und es würde Emma und mich beruhigen, wenn wir nicht immer nur Hermines abgespeckte Version von euren Abenteuern hören würden. Von Problemen ganz zu schweigen, die kommen hier nämlich so gut wie nie an und ich möchte, dass ihr auf euch aufpasst.“ Ruhig teilte Dan dies dem Jüngeren mit, der ein wenig überrascht dreinschaute. Damit hatte er nun nicht gerechnet. „Ich werde schreiben, aber ich kann nicht versprechen, dass ich alles in die Briefe packte und ich werde es auch nicht versprechen, denn das könnte ich nicht halten. Was ich aber versprechen kann ist, dass ihr von nun an mehr erfahrt und das wir auf uns aufpassen werden. Unnötig Abenteuer will ich auch nicht wirklich haben. Zu oft führt das die Konsequenz Krankenflügel nach sich. Mich wundert ´s, das ich noch kein eigenes Bett dort habe.“ Mehr konnte Harry nicht sagen, da die beiden Frauen auftauchten und sie in die Autos stiegen um zum Bahnhof Kingscross zu fahren. Ewig Zeit hatten sie ja nun auch nicht. An besagtem Bahnhof angekommen packten sie das Zeug der beiden Zaubererschüler aus und machten sich auf den Weg zum Gleis 9 3/4. Wo die vier sich erst einmal voneinander verabschiedeten, auch wenn dies den Eltern von Hermine so schwer wie eh und je viel. Sie verabschiedeten ihre Tochter nur ungerne in eine Welt, in die sie selbst nie wirklich hinein passen konnten und würden. „Dann wünschen wir euch viel Spaß für dieses Jahr und lernt vernünftig!“ ermahnte Emma Granger die beiden zum Schluss ihres Satzes noch, konnte sich ein Lächeln jedoch nicht verkneifen. Die beiden würden sich schon benehmen. „Versprochen, Emma.“ Erwiderte Harry und ergriff anschließend die Hand von Dan, die dieser ihm zum Abschied entgegenhielt. Hermine wurde in diesem Moment von ihrer Mutter einmal fest umarmt. Direkt danach wechselte das Spiel einmal und Harry wurde von Emma umarmt. „Pass mir gut auf Hermine auf, Harry.“ Flüsterte sie ihm leise ins Ohr. „Mach ich.“ Gab der Schwarzhaarige ebenso leise zurück und spürte, wie seine Adoptivmutter sich leicht entspannte. Irgendwie schien sie sich Sorgen um ihre Tochter zu machen. Was ja auch irgendwie verständlich war, wenn man bedachte, das Hermine jedes Jahr auf ´s neue in eine ihr völlig fremde Welt ging. Eine Welt in die sie nie wirklich hineinpassen würde. Gemeinsam betraten die zwei Griffindors dann den Hogwarts Express und suchten sich ein freies Abteil. Später würde Hermine noch zu einer Versammlung bezüglich der Vertrauensschüler und so müssen, aber da war Harry sich sicher, dass er die Zeit auch ohne sie überstehen würde. Zumindest solange Malfoy ihn nicht wieder in den Wahnsinn trieb. Jetzt jedoch hatten sie erst mal noch eine gute halbe Stunde Zeit, ehe der Zug abfahren würde. „Ich bin mal gespannt, wie dieses Jahr werden wird.“ Merkte Hermine an und beobachtete das Treiben draußen auf dem Bahnsteig. Immer mehr Familien tauchten auf um ihre Kinder zu verabschieden. „Ja, vor allem wo wir jetzt wissen, dass wir Dumbledore nicht wirklich trauen können. Ich bin mal gespannt was der dieses Jahr deswegen machen wird.“ Stimmte Harry zu, der beschlossen hatte sich erst dann Sorgen zu machen, wenn der alte Schulleiter etwas vorhatte. Davor brachte ihm das eh nichts. „Das zusätzlich, ja. Die Frage ist aber eher wem wir wirklich vertrauen können. Es gibt so viele, die mit Dumbledore auf einer Seite stehen, das wir uns nicht auf sie verlassen können. Die Frage ist nur, wie wir herausbekommen wer vertrauenswürdig ist und wer nicht.“ Leicht seufzend fuhr die Braunhaarige sich durch die Haare. „Dann werden wir anfangs wohl vorsichtig sein müssen, mit den Informationen die wir preisgeben.“ „Hi.“ Mit diesen Worten betrat Neville Longbottom das Abteil der beiden und ließ sich auf den freien Platz neben Harry nieder, nachdem er seine Sachen verstaut hatte. „Wie waren eure Ferien?“ erkundigte er sich dann anschließend noch. „Gut, wir hatten jede Menge Spaß und Langweilig war ´s auch nicht.“ Erwiderte Harry und grinste gut gelaunt. Das er ´wir´ gesagt hatte, entging Neville keineswegs und daher fragte er auch gleich nach, was Harry denn damit meinte. „Ich hab die Ferien bei Hermine und ihren Eltern verbracht. Erheblich besser, als bei den Dursleys.“ „Das glaube ich gerne. Nachdem was du von denen erzählt hast, waren die nicht unbedingt das, was man nette Verwandtschaft nennt.“ Zu dieser Aussage nickte Harry lediglich und konnte auch gar nichts mehr sagen, da die Abteiltür erneut aufging und Luna Lovegood hineintrat und sie fröhlich begrüßte. Sie trug eine Kette aus Weinkorken um den Hals und wie üblich ihre Radieschen Ohrringe. „Hallo Leute.“ Begrüßte sie die anderen und ließ sich auf einen der freien Plätze fallen. Kaum das sie saß holte sie auch schon den Klitterer ihres Vaters hervor und fing an zu lesen. Ron und Ginny folgten kurz vor Abfahrt des Zuges und beide sahen aus, als wenn sie in eine saure Zitrone gebissen hätten. Weiter nachfragen tat jedoch keiner. Was den beiden so gegen den Strich ging würden sie im Laufe der Zugfahrt noch erfahren. Hatte vermutlich wieder einmal mit den Zwillingen und ihren Streichen zu tun. Wie meistens. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)