Sex,Drugs & Rock'n'Roll von Bloody-Sunshine ================================================================================ Kapitel 1: Sex,Drugs & Rock'n'Roll ---------------------------------- Die Tür fällt knallend ins Schloss, lässt absolute Stille zurück. Einen Moment schaue ich ihm hinterher, zucke dann jedoch die Schultern. Im Grunde ist es mir egal, ob er ging oder blieb, wirklich gebracht hatte er es eh nicht. Auf jeden Fall in dem Teil, an den ich mich noch erinnere. Der Rest jedoch....naja.....ist mir wohl entfallen. War wohl doch ein Gläschen zu viel gewesen. Abermals zucke ich die Schultern und lasse mich zurück ins Bett fallen. Mein Blick ist nachdenklich gen Decke gerichtet. Mit aller Macht versuche ich das Dröhnen in meinem Kopf zu ignorieren. Man könnte meinen eine Horde Arbeiter mit Vorschlaghammern würde sich gerade in eben jenem austoben. Stöhnend lege ich mir den Arm über die Augen und versuche meinen Kopf zu beruhigen. Mit der anderen Hand taste ich blind nach der Flasche Wasser neben meinem Bett. Als ich sie gefunden habe, öffne ich die Schublade meines Nachtschränkchens und hole eine Packung Tabletten heraus. Ohne nachzudenken werfe ich mir zwei davon ein und warte darauf, dass ihre Wirkung eintritt. Jeder,der mich nun sehen würde, würde mich wahrscheinlich für tot halten. Und,um die Wahrheit zu sagen, innerlich bin ich das schon lange,meine Träume, meine Ideologien, meine Hoffnungen....alles elendig verreckt. Nichts ist mehr davon übrig. Bitter lache ich auf, lache so heftig, dass mein Körper geschüttelt wird, mir Tränen in die Augen schießen. Es ist kein schönes, befreites Lachen, wie ich es früher so oft von mir gegeben habe. Nein,dass ist schon lange vorbei. Es kommt mir vor, als ob mehrere Dekaden dazwischen liegen würden, Dekaden der Finsternis. Wenn mich jemand fragen würde, wie ich hier, so tief am Grund enden konnte....ich könnte ihm keine Antwort geben. Weder weiß ich wie es genau anfing, noch weiß ich, ab welchem Punkt ich nicht mehr zurück konnte. Das einzige, was ich mit Bestimmtheit sagen kann,ist, dass mein Leben heute nur noch aus wenigen Dingen besteht: Sex, Drogen und, mein einziger Grund warum ich diese beschissene Existenz noch weiter ertrage, die Musik. Ich bin Gitarristin in einer Rockband, jeder hatte seine Geschichte, ebenso wie ich. Jeder von uns ist tief gesunken und keiner hat wirklich auf lange Hinsicht die Chance aus diesem Teufelskreis wieder auszubrechen. Denn dafür würden wir Hilfe brauchen und diese wird keiner von uns bekommen. Niemand interessiert sich auch nur einen feuchten Dreck um uns. Für die meisten sind wir einfach nur gescheiterte Existenzen, ihrer Aufmerksamkeit nicht wert. Doch die Gründe warum wir sind wer wir sind.....nach denen fragen sie nicht. Warum auch? Es könnte ja ihre Illusion ihrer ach so perfekten Welt zerstören. Erneut lache ich bitter auf auf Grund dieser Gedanken, denn ich weiß wie recht ich habe mit dieser Annahme. Woher ich das weiß? Meine Eltern sind das perfekte Beispiel, denn sie haben sich so verhalten. Aber das ist mir egal, alles ist mir egal. Sollte ich bald an meinem übermäßigen Alkoholgenuß verrecken,dann sollte es so sein. Etwas Lebenswertes gibt es eh nicht mehr in meinem Leben. Ich bin überzeugt von meinen Worten, jedoch...ein geringer, aber schwer zu ignorierender Teil meiner selbst ist da anderer Meinung. Denn in ihm stecken alle meine Wünsche und Hoffnungen. Dieser Teil hat noch nicht aufgegeben auf Rettung zu hoffen. Aber auch er kann sich nicht gegen die Realität wehren. Langsam erhebe ich mich und mache mich auf den Weg zum Balkon, öffne die Tür, zünde mir eine Kippe an und schau schaurig grinsend aus dem 20. Stock hinunter in den verkommenen Hof. Und obwohl es so einfach wäre es jetzt zu beenden, tue ich es nicht. Denn ich bin schwach. Und so beginnt der Teufelskreis von neuem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)