Dunkler als Schwarz von Pandora- (S&S Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 6: Während du schliefst ------------------------------- Erleichterung stellte sich bei Sakura ein als sie auf die großen Holztüren zuschritten, sie hatten es geschafft. Die Wirtin betrachtete die Beiden mit argwöhnischem Ausdruck als sie in die Taverne stolperten, ausgefroren und erschöpft boten sie alles andere als ein unauffälliges Bild, dennoch war Sakura froh über die Wärme, die hier spürbar wurde. „Wir benötigen Zimmer.“, machte es Sakura kurz und versuchte freundlich zu lächeln während Sasukes Anwesenheit kaum bemerkbar war, so wortkarg war er mittlerweile geworden. „Macht 100 im Voraus“, meinte die Wirtin, deren skeptisches Gesicht tiefe Falten aufzeigte. „Ihr werdet mir doch keinen Ärger machen?“ „Wir sind nur erschöpft von der Reise.“, versuchte Sakura sie zu beschwichtigen und überreichte ihr das Geld. „Wir hätten gerne zwei Zimmer.“ „Mehr als eines ist nicht zu haben.“ gab diese skeptisch zurück und zog die Augenbrauen zusammen. Wie es schien befanden sie sich auf einer kleinen bewohnten Fischerinsel und dies war vermutlich die einzige Gaststädte, die allerdings gut besucht zu sein schien. Sakura errötete, selbst nach einem solch chaotischem Tag brachte sie der Gedanke mit ihm ein Zimmer zu teilen in Verlegenheit. Der Wirtin konnte sie nicht in die Augen sehen während sie ihr mitteilte. „Gibt es denn wirklich kein weiteres?“ Nicht nur der Blutverlust hatte am Weg hierher dafür gesorgt, dass es ihm an Kraft fehlte, sein Kopf brummte und er war nach wie vor nicht in der Lage zu Sehen. Am Schlimmsten aber schmerzten die Einschusswunden, die Metallkugel in seinem Rücken pulsierte und er spürte den Schmerz bei jeder kleinsten Bewegung, jedem Schritt den er machte. Außerdem bestand die Gefahr, dass die Wirtin sie rauswerfen würde wenn Sakura so weitermachte. „Wir nehmen es!“, meinte Sasuke trocken und Sakura schenkte ihm sofort einen besorgten Blick, sie verstand bis jetzt nicht wie er es geschafft hatte sich auf den Beinen zu halten. Jeder Schritt den er aus Sturheit machte tat ihr genau so weh wie ihm. Auf dem Weg zum Zimmer ging Sasuke ein weiteres Mal seine Optionen durch. Unter normalen Umständen hätte er ihn aufgespürt, ihn getötet. Nun war viel Zeit verstrichen und die Spur war kalt, hinzukam, dass er bezweifelte in seinem derzeitigen Zustand viel ausrichten zu können, auch wenn er es sich nicht gerne eingestand. Er musste realistisch bleiben. Im Moment musste es Vorrang haben zu Kräften zu kommen - auch wenn er innerlich vor Wut kochte. Nein, er hätte niemals zugestimmt sich jetzt zu Bett zu begeben – er hätte jeden noch so kleinen Stein umgedreht um seinen Gegner ausfindig zu machen. Und er hätte ihn gejagt um Rache zu nehmen. Aber nicht in Anbetracht der Umstände. Er dachte sehr pragmatisch. Der Umstand, dass ihm seine Augen genommen worden waren war ein herber Rückschlag, doch es befeuerte ihn auch noch rücksichtsloser zuzuschlagen und seinen Gegner zu eliminieren. Ein Ziel das ihn zum Handeln befehligte. Sasuke war kein leicht zu nehmender Rivale. Und da passierte es, das was hatte passieren müssen, dass Sasuke beinahe mit einer Säule kollidierte. Beinahe hätte sie Lachen müssen, doch sie schluckte es gekonnt runter, zu groß war die Sorge um ihn und der Versuch ihn anzuleiten was den Weg über die schmalen Stufen betraf, zu prekär. Endlich waren sie beim Zimmer angekommen, auf das die Wirtin mit einem beiläufigen „Viel Vergnügen“ die Sicht preisgab. Sakura erstarrte sofort zur Salzsäule. Nur ein Bett. Mit ihm. Heute Nacht. Einfach an etwas anderes denken. Denk an .. an .. an die winzige Waschschüssel die da in der Ecke steht. Kein Bad. Keinerlei Rückzugsort. Ahh. Sakura blickte sich um, doch in diesem Raum befand sich nun wirklich absolut nichts, dass sie irgendwie auf einen anderen Gedanken hätte bringen können. Minimalistisch, beinahe ärmlich hätte man das Zimmer nennen können und doch waren beide dankbar dafür. Sie beobachtete ihn, wie er sich auf das Bett nieder lies, ächzend und machte sich dann hastig daran die paar Sachen die sie bei sich trug auf dem Tisch auszubreiten und sich einen Überblick über ihre medizinischen Materialen zu machen. Glücklicherweise befanden sich die gekauften Utensilien noch in ihren Taschen. Schließlich war es Sasuke, der das lange Schweigen durchbrach. „Ich habe die Kontrolle verloren.“ „Ist schon ok.“ meinte Sakura sanft, während sie ihren Kopf senkte und in ihrer Tätigkeit stoppte. „Du hattest alles Recht dazu.“ Er hatte ihr gegenüber wirklich seine dunkle Seite gezeigt, doch das was er eben zuzugeben hatte wertete sie als so etwas wie eine Entschuldigung. Sasuke nickte kaum merklich. „Waffenstillstand?“, fügte sie schließlich hinzu und näherte sich dem Bett auf dem er saß, seine Kleidung war voller Blut. „Aah.“, brummte er, Sasuke sah total erledigt aus und das war auch kein Wunder. „Ich muss mir deine Wunden ansehen ..“, setzte sie schließlich an was sie schon seit Stunden beschäftigte. Er. Seine gesundheitliche Verfassung. Wie es ihm ging. Doch Sasuke empfand seine jetzige Verfassung als demütigend. Für ihn war es nie leicht Schwäche zu zeigen. Die Tatsache, dass Sakura ihm zum zweiten Mal das Leben gerettet hatte. Es lag nicht daran, dass es Sakura war. Respekt ihr gegenüber war etwas, dass sie sich verdient hatte und seit dem Krieg wusste er sie zu schätzen. In gewisser Weise war er ihr Dankbar, auch wenn er es nie so benannt hätte. Die momentanen Umstände waren es, die ihn ankotzen. Seine Unterlegenheit, die ihn vor ihr bloßstellte. Sein Gefühl für Stolz und Ehre war nie klein gewesen. Widerwillig zog er sich das Oberteil über den Kopf und Sakura zog scharf die Luft ein. Es war ihr nur gelungen ihn notdürftig zu heilen. „Ich muss die Blutung stillen.“, meinte sie, während sie ihr heilendes Chakra in den Händen mobilisierte. „Du musst erschöpft sein, leg dich hin.“ Sie hätte es nicht ansprechen müssen, der Blutverlust hatte ihn unendlich müde gemacht. Sich fügend legte er sich auf den Bauch, ließ seinen Kopf auf dem Kissen nieder. Sein Körper wollte ihm nicht mehr gehorchen, drohte ihm den Dienst zu verweigern, aber seine Gedanken waren noch immer wild. Sein Leben das wieder aus der Bahn geworfen worden war. Dies war keine kleine Niederlage gewesen. Er wusste nicht, ob er nach dem was passiert war bei Verstand bleiben konnte. Er schloss die Augen und sah wie er Zeo sein Schwert Kusanagi durch die Brust stieß. Das alleine würde ihn antreiben sich nicht aufzugeben, die Vorstellung wie sein Gegner die Augen weidete, erschrocken vom Schmerz. Alles in ihm schrie nach Rache, er hatte diesem Gefühl schon einmal nachgegeben und war in die Dunkelheit gegangen. Würde es wieder soweit kommen? Der Schutz von Konoha war ihm zum ersten Mal in seinem Leben tatsächlich ein Anliegen. Und doch schien dieser wieder in weite Ferne zu rücken. Die Reise um für seine Sünden zu bezahlen, Konoha, Sakura, die ihm gefolgt war - all das konnte, würde warten. Sakura. Er fühlte sich, als würde er ihr etwas schulden. Der Gedanke kam ihm wie ein Blitz, dass er zwar hier war um für seine Sünden zu bezahlen, doch sie war es, an denen er sie begangen hatte. Musste er nicht bei ihr damit beginnen? Sasuke atmete heftig aus als Sakura anfing die Kugel aus seinem Rücken zu holen, seine Gedanken wurden von diesem Schmerz weggefegt. „Wieso bist du hier?“, stieß er hinter zusammengebissenem Kiefer hervor um sie zum Reden zu bewegen, damit er sich irgendwie vom Schmerz ablenken konnte. Das erste Mal, dass ihre übermäßige Redseligkeit ihm gelegen kam. „Ich ..“ es war das erste Mal seit sie ihn hier getroffen hatte, dass er etwas über sie erfahren wollte. Es war unerwartet so etwas aus seinem Mund zu hören, doch irgendwie tat es im Moment auch gut, denn es war zu still im Raum und Sakura konnte sich selbst zu laut denken hören. Es war kein Geheimnis, dass Sakura ihn in Konoha wissen wollte. Und würde er dem nicht zustimmen, so wollte sie ihm zumindest auf seiner Reise eine Hilfe sein. Auch wenn sie am Ende wieder alleine dastehen würde. Sasuke war wahrlich gut darin sie zurück zu stoßen. Zu schmerzhaft war der Gedanke, damals mit dreizehn, als er sich von ihr abgewandt hatte. Doch Sakura wollte nicht mehr von ihm zurückgelassen werden. Es hätte Frieden einkehren können. Er hätte in Konoha bleiben können, ihretwegen. Weil sich dieser Abschied angefühlt hatte, als ob er nicht gehen wollte. Weil sich dieser Abschied wie ein Anfang angefühlt hatte. Deshalb war sie hier. Seinetwegen. Doch all das war so dumm, ohne jeden Sinn. Sie hatte schon oft versucht ihn zu hassen, nur um am Ende wieder Sehnsucht nach ihm zu haben. Sakura war schlicht und ergreifend unglücklich in ihn verliebt. Der Gedanke heute Nacht mit ihm dieses Bett zu teilen. Dieser Umstand verwirrte sie und ihr Herz klopfte wie wild gegen ihre Brust. Es war irrsinnig und ohne jede Logik und sie war sicher, dass er nicht dasselbe empfand. „Ich möchte, dass es dir gut geht.“ War schließlich ihre viel zu späte Antwort und in diesem Moment berührte sie in einer sanften Geste seine Wange und wischte ihm etwas getrocknetes Blut weg. „Lass mich dir eine Hilfe sein.“ Sasuke war starr, woraufhin Sakura den Kopf sinken ließ, ihre Augen peinlich berührt abwandte. Es war gut, dass er sie nicht sehen konnte so rot wie ihre Wangen im Moment waren. Für heute konnte sie nicht mehr machen und beendete ihren Eingriff. Sie sah ihn an, ehrlich und ohne den Blick abzuwenden. Zumindest hatte er sich nicht gewehrt und schien ihr zu vertrauen. Sakura fragte sich, ob dies ein Zeichen war, wenn auch nur ein ganz kleines, dass er ihre Hilfe akzeptierte? Da nichts mehr zu sagen war wandte sie sich einer weitaus peinlicheren Tätigkeit zu. Die Waschschüssel, die ihr zumindest diesen Luxus bieten konnte. Sie fing an sich auszuziehen und zu waschen und obwohl sie von seiner Blindheit wusste und er langsam vor Erschöpfung einschlief, musste sie alle paar Minuten zu ihm hinübersehen. Es war skurril, sie nackt hier mit ihm. In ihren kühlsten Tagträumen, und davon gab es reichlich, hätte sich Sakura so eine Situation nicht ausgemalt. Ungeduldig und peinlich berührt hängte sie nun ihre Kleider über den Kamin neben die seinen. Das Feuer tauchte den Raum in warmes, gemütliches Licht. Sobald sie fertig war schlüpfte sie schnell unter die Decke. Wieder blickte sie zu ihm, es war beinahe wie eine Sucht geworden. Er war auf dem Bauch eingeschlafen und sah so friedlich aus, wie ein Junge. Vorsichtig zog sie die Decke über seine Schultern bevor sie selbst versuchte etwas schlaf zu finden was ihr in dieser Nacht kaum gelingen wollte. Sie erwachte und Sasuke war fort, es war noch immer tiefste Nacht. Wollte dieser Tag denn nie enden? Verwirrt zog sie sich ihre Kleider über und machte sich auf den Weg nach unten – die Taverne besaß einen Schankraum und Sakura vermutete, dass er nicht weit entfernt war. Sie fand ihn auch sofort dort vor, ohne Verband. Er hatte sich ihm entledigt, obwohl sie ihm das untersagt hatte, da es Komplikationen mit sich bringen konnte. „Du hast den Verband abgenommen!?“, kam sie alarmiert auf ihn zu. „Du solltest zumindest eine Woche ..“ Er musste Schmerzen haben, schwach sein. Sie hatte die Blutung gestillt, die Wunde verschlossen und dennoch war er bei nicht einsatzbereit. „Dafür ist keine Zeit.“ „Das ist nicht dein ernst? Du bist noch nicht bereit..“ Erst jetzt bemerkte sie die Schriftrolle, die sich ausgebreitet vor ihm befand, er soeben verfasst haben musste und einige Schriftzeichen stachen ihr ins Auge. War es möglich? „Du erstattest Bericht an Kakashi?“, war ihre erschrockene Reaktion. „Aah.“ „Er weiß, dass ich dich gefunden habe?“ „Aah.“ „Aaaber .. er hat nichts erwähnt, kein Wort. Er wusste nicht, dass du hier bist ..“ Ein Blick in seine Augen bestätigte ihr, dass sie sich irrte. Seine Augen. Seine neuen Augen, die so alt wirkten, so tief schwarz waren, als hätte sich nie etwas geändert. Sakura schluckte schwer. „Kakashi wusste wo du warst .. die ganze Zeit über..“ Sakura fühlte sich verraten. Wie viele Monate hatte sie ihm nachgetrauert, Kakashi hätte jede Möglichkeit gehabt ihr zu berichten, dass Sasuke auf Einzelmission geschickt worden war. Stattdessen war sie gegangen, hatte ihn auf eigene Faust gesucht. Monate lang war sie durch das Land gereist, war Hinweisen nachgegangen. Sie hatte Konoha ohne Befugnis verlassen, obwohl Kakashi gewusst hatte, wo Sasuke sich befand und es ihr verschwiegen hatte. Wieso das alles? Sakura wurde schlecht, vor lauter Unwohlsein musste sie sich erst einmal setzen. Nach allem was sie bisher gesehen hatte lief diese Mission außerdem mächtig schief, es war als ob er kurz davor war sich wieder der dunklen Seite zuzuwenden. „Junges Fräulein, was darf es sein?“ „Das gleiche wie er.“ Da saß sie, eine Schale Reiswein vor sich, an ihrer Seite ein wortkarger Uchiha und kippte auf das Gefühl hin betrogen worden zu sein, die Flüssigkeit ihren Rachen hinunter. „Ein Anbu Team ist verschwunden. Die Mission war unkalkulierbar, deshalb hat Kakashi mich geschickt." Es war die Art wie er die Wörter betonte, die ihn verraten hatte und eine Reaktion von ihr forderte. „Bist du betrunken?“ „Nein.“ Die Schale Sake in Addition zu denen, die er vor ihrer Ankunft getrunken hatte, ließen sie an dieser Antwort zweifeln. Auch, wenn sie es ihm nicht direkt beweisen konnte. Es war befremdlich. Sie hatte Sasuke nie Alkohol trinken sehen. Ohne Zweifel waren sie Beide älter geworden. Unwillkürlich fragte Sakura sich, was sie noch alles nicht über ihn wusste. Er war lange duch das Land gestreift und hatte bestimmt viel erlebt. In diesem Moment viel es ihr auf. Diese Augen, sie kamen ihr beinahe noch dunkler vor als das Schwarz, das den Seinen ihren unverwechselbaren Charakter geben hatte. Sakura befand in diesem Moment für sich, dass er nie so schön gewesen war wie in diesem Moment. Er erwiederte ihren Blick scharf, was dazu fühete, dass sie ertappt anfing zu reden. „Ist es dein Arm? Tut er zu sehr weh? Hast du deshalb getrunken?“, säuselte sie beinahe. Warum musste sie immer wieder auf seiner Hilflosigkeit herumreiten? Mittlerweile waren sie eben in einem Alter wo solche Dinge nicht mehr ungewöhnlich sein dürften. Ihm entkam ein Seufzen, Sakura hatte etwas an sich das ihn einfach auf die Palme brachte und sie schien jede Kleinigkeit die er sagte oder tat genaustens zu analysieren. „Lass mich dir ein kleines Geheimnis verraten .." bloß um sie zu provozieren, goss er ihr Sake ein, während seine Augen sich unbarmherzig in die ihren bohrten und sie große Mühe hatte seinem Blick standzuhalten. „Wären die Dinge anders .. hätte ich dich damals vielleicht sogar schön finden können .." Alte, längst vergessene Tagträume bahnten sich einen Weg aus ihrem Unterbewusstsein. Ihr Kindheitsschwarm, wie er vor ihrer Türe stand um sie abzuholen, wie er an ihrer Seite einschlief, wie sie ihm beim Duschen einen verstohlenen Blick zuwarf und morgens mit ihm frühstückte während er über der Morgenzeitung brummte und sie seine üble Laune mit einem Lächeln quittierte. Ein Leben zusammen mit dem Mann, den sie immer gewollt hatte. Das war das unrealistischste Szenario und schien wieder einmal so fern. Sie hatte es sich die ganze Zeit über so gewünscht, auch wenn sie es sich ausgeredet hatte. „Doch es ist wie es ist .." Es war so unfair, so unfair und gemein von ihm ihr das jetzt zu sagen. Wenn er schon so mit ihr redete, wollte sie ihm nicht diesen Erfolg gönnen, sie wollte nicht das er jetzt ihren Schmerz sah, denn genau das hatte er erreichen wollen. Vielleicht war er auch nur wütend aufgrund dessen was passiert war und ließ es an ihr ab, einmal mehr verstand sie einfach nicht weshalb er so reagiert hatte. Sie hasste es nie zu wissen was in ihm vorging. „Willst du mit mir Spielen Sasuke? Na schön .." Selbstsicher hob sie die Schale an ihre Lippen und kippte die Flüssigkeit hinunter, den Augenkontakt nie unterbrechend. Weil sie den angewiderten Gesichtsausdruck und das Husten, das daraufhin folgte eher schlecht als recht überspielte, konnte sich Sasuke ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. Selbst trank er ohne die Miene zu verziehen, sein Markenzeichen. „Du begreifst die Spielregeln nicht.." Sein selbstgefälliges Grinsen ließ sie den Rest ihrer Beherrschung verlieren. Und Sakura platze in diesem Moment der Kragen. „Weißt du was, Sasuke, .. du hast kein Recht dazu.“ Weshalb benahm er sich ihr gegenüber so? Was hatte sie nun wieder falsch gemacht. Er redete ja nicht darüber. Sie wusste nie was ihn störte. Eine Münze für seine Gedanken. Sein Grinsen verschwand, wie es gekommen war. Er war wirklich zu weit gegangen. Sake und die Tatsache, dass sie seine Blöße gesehen hatte, hatten ihn dazu getrieben. Sonst konnte er sich doch auch so gut beherrschen, doch sie hatte etwas an sich das ihn diese Beherrschung verlieren lies. „Es ist nicht gegen dich gerichtet..“, sprach er ein ehrliches Wort. Vielleicht war er einfach so, wenn es um andere Menschen ging. Direkt, von sich stoßend, auch wenn er es gar nicht beabsichtigte. Vielleicht bekam er es nicht besser hin und würde es nie. „Sag mir was ich tun soll.“, meinte er dann und es klang fast wie eine Entschuldigung. Da war sie. Die Kurzschlussreaktion ihres Gehirns. Ihr Mund der plötzlichen Worte formte, endlich das einforderte was sie sich schon so lange ersehnte. „Du könntest mich küssen.“ Es passierte alles so furchtbar schnell. Der Gedanke an seine Lippen auf ihren. Die Tatsache, dass er nicht auf ihre Worte reagierte. Ihr Herz, das brach. Sie fühlte in ihrem ganzen Körper diesen Phantomschmerz, es war wie körperlicher Schmerz. Als ob sie nicht atmen könne. Und ihre Scharm stieg ins unermessliche, erreichte gerade ihre Höchstform. Ihre Wangen die unendlich heiß wurden und eine traurige Erkenntnis: Jeden Morgen würde sie wach werden, von neuem alleine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)