Dunkler als Schwarz von Pandora- (S&S Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 13: Die Wahrheit ohne Worte ----------------------------------- Sakura erwachte und zuckte instinktiv aus dem Schlaf hoch. Das erste was sie mit einem schnappen nach Luft bemerkte waren diese Augen die sich längst in ihre Seele eingebrannt hatten und die ihm jedes einzelne Mal mühelosen Respekt verschafften. Seine wachende Position auf dem Holzsessel am Rande des Raumes verhieß nichts Gutes, Sasukes Arme waren auf seinen Schoß gestützt und die Dunkelheit in Kombination mit seiner schwarzen Kampfkleidung machten es ihr schwer ihn vollends auszumachen. „Sasuke was..“, ihr Körper richtete sich auf während sie die Decke krampfhaft vor sich hielt. Sie sah nur bruchhafte Umrisse, kaum Details was sich etwas besserte als er sich erhob und in das Mondlicht trat. „Es ist nicht dein Kampf.“, meinte er dunkel. „Was willst du damit sagen?“ Sakura versuchte aufzustehen doch seine Körperhaltung ließ sie inne halten. „Du kommst nicht mit.“ „Das meinst du nicht ernst..“ Stocksteif saß sie im Bett, reagierte viel stärker als sie es in diesem Moment gewollt hatte indem sie die Augen weit aufriss. „Du hast gesehen wie er diese Shinobi getötet hat... du darfst dich ihm nicht alleine stellen!“ „Du bist nicht in der Verfassung für einen Kampf.“, wollte er das Gespräch bereits beenden. „Ich kann kämpfen!“ Die Panik die mehr und mehr in ihr aufkam war nicht mehr zu bändigen. „Kakashi würde dich nach einer so schweren Krankheit an keiner Mission teilnehmen lassen.“, verlautbarte er schlicht was sowohl er als auch sie bereits wussten. Was seit ihrem Zusammenbruch und dem Moment als ihr Blut in sein Gesicht gespritzt war unausgesprochen im Raum stand. „Kakashi ist nicht hier. Ich bin hier und du bist hier, das ist gerade alles was wir haben. Du weißt selbst das deine Chancen schlechter stehen wenn du alleine gehst .." Er sah sie lediglich an, befand es als unnötig etwas zu erwidern da sein Entschluss bereits feststand. Seine rabenschwarzen Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht als er den Kopf leicht nach unten beugte während Sakura wie sie es immer tat so lange redete bis er entweder seine Meinung ändern würde oder sie zurück ließ. „Sag mir wieso ..“ Für einen Mann der so selbstsüchtige Taten begangen hatte, machte sein Verhalten wenig Sinn. Sie biss sich auf die Lippe, es sei denn, er war nicht so selbstsüchtig und egoistisch wie es ihm nachgesagt wurde. „Möchtest du etwas beweisen indem du ihm alleine gegenüberstehst?“ „Ich weiß es nicht.“ „Ist es meinetwegen?“ „Ich weiß es nicht.“ „Wieso dann Sasuke, sag es mir - wieso..“ Damit du es nicht tust, lag ihm auf der Zunge. Er hatte so viel falsch gemacht, sie musste ihn dieses Opfer bringen lassen, ihn all die Male, als er falsch gehandelt hatte gut machen lassen, denn mittlerweile wusste er so viel mehr. „Du bist so kompliziert.“, leise, kaum merklich, untermauerte er seine Worte mit einem Seufzen. Wieso konnte er ihr nicht ein einziges Mal sagen was er wirklich dachte? Selbst jetzt nicht? „Sasuke mach das nicht.. schließ mich nicht aus!“, flehte sie. Als er sich zu ihr nach vorne beugte brachen die Worte endlich, vielleicht nur weil sie einfach nicht locker ließ, aus ihm heraus. Er sprach nicht gerne über seine Gefühle und Gedanken, doch wenn er sich dazu überwand dann waren seine Antworten schonungslos ehrlich. „Ich kann dich nicht beschützen wenn du mit mir kommst!“ Vielleicht hatte er zu lange gewartet, vielleicht verstand sie nicht wie ernst es ihm war, vielleicht hatten die Worte so lange in ihm gesteckt, dass sie nun bedeutungslos waren. Sie schrecke mit offenem Mund zurück und gleichermaßen schlug ihr Herz und raste einen Takt schneller als zuvor. Seine Worte klangen sehr wohl logisch und doch so unvernünftig in ihren Ohren. Vielleicht war es die Art wie er sie betont hatte, eine Eigenheit die er sonst vermied. Es war sein Wille sie zu beschützen, das war ihr endlich klar. Doch hieß das nicht, das er etwas empfand? Für sie. Diese Fürsorglichkeit. Was war sie, wenn nicht ein stummer Beweis? Sie bewunderte den Mann zu dem er geworden war, die Veränderung. Der erste frühe Morgenstrahl zwang sich beim Fenster hinein und verkündete wie ein Weckruf, dass es nur noch wenige Augenblicke zwischen ihnen sein durften. Ungewollt fragte sie sich, wie sie einen Menschen nur so lieben konnte wie den der vor ihr stand und wie sie nur um einen Menschen immer aufs Neue solche Angst haben konnte. Sie wusste wie viel gerade auf dem Spiel stand. „Nein.“ Sie konnte ihn nicht gehen lassen, musste ein Argument finden, ihn irgendwie überzeugen. „Nein .. du ..“, doch irgendwie wollten die Worte nicht mehr aus ihrem Mund, vielleicht gab es überhaupt keine für das was Sakura ihm sagen wollte. Er überwand den letzten Meter zwischen den Beiden, griff mit einer Hand nach ihrer Wange, und hob ihr Gesicht an als wolle er es sich einprägen, damit er es nicht vergas. „Es ist meine Entscheidung.“ Es fühlte sich an wie ein Abschied und dabei war er so sanft. „Lass mich nicht zurück..“ Tränen liefen ihr nun die Wangen hinunter als sie in seine roten Augen blickte und ins Bett zurück kippte, sie konnte gerade noch seine Stimme vernehmen aber nicht was er sagte. Wie damals auf der Parkbank als er sie zurückgelassen hatte war die Situation an Ähnlichkeit kaum zu überbieten. Er hatte sie mit einem Genjutsu belegt, sie würde bestimmt einige Stunden unfähig sein ihm zu folgen, mit etwas Glück lange genug bis der Kampf entschieden war. Er ließ sie Szenen sehen, glückliche aus Konoha in denen er nicht vorkam. Wenn nötig würde sie auch ohne ihn in Konoha leben können, vielleicht sogar einfacher wenn er nicht da war. Denn sie war anders als er, sie konnte gut mit Menschen, mit Freunden. Er war kein Gefühlsmensch. Er war egozentrisch, daran gewöhnt die Last alleine zu tragen. Letztendlich konnte er sich nicht vorstellen ihr ein guter Partner zu sein. Ein Teil von ihm wünschte es sich, doch die Realität war, dass er sich bei jedem Abendessen mit Eltern, jeder Feier und jedem Zusammentreffen mit Freunden fehl am Platze fühlen würde und sie mit seiner Abwesenheit enttäuschen würde. Sasuke schluckte, letztendlich hatte ein Shinobi keine Gewissensbisse wenn es darum ging seine Mission auszuführen und doch viel es ihm für den Bruchteil einer Sekunde schwer. Dennoch war es der einzig logische Weg. Wenn er versagte würde sie sterben und das wollte er nicht verantworten. Sein Plan war riskant, doch er würde nicht zulassen das ihr etwas passierte und wenn er sich dafür opfern musste dann war das eben der Preis für seine Sünden. Sein auf und ab führender Ninja-Weg der ein Ende fand, indem er für das was er anderen angetan hatte bezahlte. Ein letztes Mal sah er auf sie herab wie sie dort lag. Ein zusammengerolltes Chaos voller rosa Haarsträhnen und tief in ihm fühlte es sich zum ersten Mal seit Tagen an als hätte alles was er erlebt hatte ihn bis an diesen Punkt geführt. Die Unruhe in ihm wurde endlich still nach all den schlaflosen Nächten. Alles passiere wie es passieren sollte als wäre es vorbestimmt gewesen. Er war keine Person die Momente übermäßig dramatisierte, es war nur ein simpler Gedanke der in ihm aufkam: Auch wenn er nach Krieg und Hass geschmeckt hatte, seine Gefühle ausgeschaltet hatte, sie hatte ihn nie aufgegeben. Sie war ein Fixpunkt in seinem Leben. Und jetzt wendete er sich von ihr ab, verließ sie erneut gegen ihren Willen weil ihn die Situation dazu zwang. Es hatte nicht anderes sein sollen, weil er nicht zulassen konnte, dass ihr etwas passierte - nein - jetzt konnte er doch endlich ehrlich sein, wenigstens zu sich selbst. Ihm blieb kaum noch Zeit sein Verhalten zu reflektieren. Weil sein Blick sich nun nicht mehr nur auf seine Vergangenheit richtete sondern auf das Wohl aller Ninja-Nationen. Weil er seine von Hass erfüllte Haltung aufgegeben hatte und es im Laufe seiner Reise geschafft hatte sich anderen Gefühlen gegenüber zu öffnen. Weil er Gefühle hatte - für Sakura. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)