Dunkler als Schwarz von Pandora- (S&S Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 10: Der Einzelgänger ---------------------------- Das die alte Standuhr bereits den nächsten Tag anzeigte bedeutete, dass die Wahl morgen stattfinden würde. Der Tag der über Leben und Tod entschied rückte unaufhörlich näher und obwohl ihn die Tatsache keine Sieges Strategie zu haben ratlos machte, war dies nicht der Mittelpunkt seiner momentanen Gedanken. Sayuka war ihm fremd und er hatte noch nicht entschieden wie er es bewerten sollte, dass sie einst eine Uchiha gewesen war. Sein Clan und dessen Ehre bedeutete Sasuke noch immer viel. „Ist sie deine Ehefrau?“, halten ihre Worte in seinen Gedanken wieder. Sayuka hatte von ihr gesprochen. Sakura. Fest biss er die Zähne aufeinander, er konnte Sakura, die immer eine solche Freude an den kleinen Dingen hatte, nicht sterben sehen, weil er zu schwach war und es nicht schaffte sie zu beschützen. Er wollte nicht auch dafür noch die Schuld tragen. Irgendetwas würde sich ergeben, irgendein Ausweg. Vielleicht, dass sie nach Konoha zurückkehrte, wobei Sasuke bezweifelte, dass sie dies aus freien Stücken tun würde. Sasuke hielt kurz inne und senkte seinen Kopf bevor er sich in das Zimmer begab von dem er annahm, dass Sakura mittlerweile darin schlief. Sakura zuckte als sie ein leises knarren der Holztüre vernahm, hatte es vor lauter Gedanken und Kälte nicht geschafft in erholsamen Schlaf überzugleiten und setzte sich nun im Bett auf. Er war endlich da. Kurz fragte sie sich ob er ihr berichten würde was soeben zwischen ihm und Sayuka vorgefallen war, verwarf den Gedanken allerdings sofort. Beinahe apathisch blickte er sie an, als ob er noch weniger als sonst zu Scherzen aufgelegt war und seine dunklen Augen sprachen Bände. „Zieh dich aus.“, sagte er in einem Ton, der keine Widerworte zuließ. Das Feuer des Kamins tauchte sein Gesicht in warmes Licht und unterstrich die Kanten seines Kinns, warf Schatten darauf. Er machte den Eindruck als würde er es todernst meinen. „Hier?“ Sakura weidete die Augen, was war nur in ihn gefahren? Ihr Gesicht wurde ganz heiß, dieses unangenehme Gefühl das langsam kam, die Tatsache das sie sich wie ein unreifes Mädchen fühlte, all das konnte nur er bei ihr verursachen. Sie war nicht seine Mätresse, doch so sprach er gerade mit ihr. Kurz wagte es keiner von Beiden das Wort zu erheben, nur das leise Knistern des Kamins vermied, dass es tatsächlich ruhig war. Sasuke wollte es selber sehen, was jetzt passierte. Wenn sie noch all ihre Sinne beisammenhatte, wäre dies der Zeitpunkt an dem sie ihre Sachen packte und so schnell wie möglich vor ihm nach Konoha fliehen sollte. So wie all die Male, als Sasuke die Zeit als Junge auf dem Dach seiner ehemaligen Wohnung in Konoha verstreichen lassen hatte, immer wieder die Bilder seiner toten Eltern Revue passierend, konnte er sich nie mehr fühlen. Die Vergangenheit hatte ihm ein verfluchtes Trauma beschert, würde ihn nie wieder normal sein lassen, hatte Vorbehalte geschürt in allem was Sasuke tat und dachte. Diese verfluchte Vorahnung, dieses Gefühl vor dem was bevorstand, ließ ihn im Moment weder schlafen noch klar denken. Sie musste das Land verlassen, es ging nicht anders. Dies war seine Mission und er arbeitete alleine. Doch sie tat es nicht. Den Teufel würde sie tun ihn zu verlassen, nicht wenn sie so kurz davor war, das zu bekommen, was er ihr schon immer verwehrt hatte. Sakura tat, was er ihr befohlen hatte, kam auf ihn zu und machte sich dabei langsam an ihren Kleidungsstücken zu schaffen. Sie sah ihn dabei durch ihre Wimpern hindurch an, versuchte seinem intensiven Blick stand zuhalten. Sie war so schrecklich unerfahren und doch wollte sie unter allen Umständen mit ihm diese Erfahrungen machen. Gleichzeitig war da diese entsetzliche Angst vor seiner Zurückweisung. „Schon so lange Zeit..“, flüsterte sie und er konnte sie kaum verstehen, so leise war ihre Stimme. Ihr Herzschlag, so schnell und doch so regelmäßig in ihren Ohren. „..will ich dich..“. Seine Augen folgten ihren Fingern unaufhaltsam, wie sie den letzten Knopf ihres Gewandes öffnete und es sich von den Schultern strich, ihre Kleidung fiel einfach so zu Boden. Er blickte Sakura an. Es war das erste Mal, dass er sie so richtig nackt vor sich sah, dass er überhaupt eine Frau so sah. Sasuke schluckte. Daraufhin schritt Sakura rückwärts ins Bett und legte sich auf den Rücken, vollkommen nackt. Er hätte wirklich gedacht, dass die Situation anders ausgehen würde, doch sie würde ihn nicht verlassen und es war gleichzeitig nicht fair von ihm sie in Gefahr zu bringen. Das nannte man wohl eine verfahrene Situation. Diese unbewusste Vorahnung, dass es am Tag der Wahl eskalieren würde, man konnte es Instinkt nennen, doch er spürte einfach, dass es nicht gut ausgehen konnte. Und sie würde er mit sich in den Abgrund reißen. Sie war dumm. Das war jetzt der Zeitpunkt an dem er ihr ihre Kleider reichen sollte und ihr sagen sollte, sie solle nach Konoha gehen. Vielleicht würde der Schmerz ausreichen, damit sie sich endlich von ihm lösen konnte. Doch das tat er nicht. So gut war er nicht. Als er anfing sich sein Oberteil aufzuknöpfen und sie dabei voller Begierde ansah, in all ihrer Nacktheit auf ihn wartend, hielt er sich vor Augen wie selbstsüchtig er war. Achtlos ließ er seine schwarze Kleidung auf den Boden fallen. Nun war es an ihr ihn zu betrachten, ihre Augen wanderten von seinem Kopf aus seinen Körper hinunter bis zu einer Stelle die reichte, dass sie ihren Blick schüchtern abwandte. Sasuke folgte ihr ins Bett und fixierte ihre Hände rau über ihrem Kopf auf dem Kissen. Schwarze Augen fanden grüne und er schien auf etwas zu warten. Eine Ewigkeit schien zu vergehen bevor sie ein „Ist okay..“ hervorbrachte und sofort den Blick von ihm abwenden musste, sie konnte ihn nicht ansehen, nicht wenn sie so unter ihm lag, nicht wenn er sie so nervös machte mit dem was er tat und sagte, nicht wenn sie nicht sicher war, ob es mehr von ihm war als sie auszunutzen. Es waren seine Lippen die quälend langsam folgten, sie endlich erlösten und in einen Kuss verwickelten der sie vergessen ließ wer sie war und dass sie gerade daran gedachte hatte ob sie für den Mann mit dem sie gleich schlief etwas war. Da war seine Hand, die nichtsahnend ihre Brust fand. Sakuras Erregung und die sexuelle Angespanntheit des Moments waren plötzlich unerträglich und ihre Beine machten ihm unmissverständlich Platz. Wenn er sie so küsste und berührte schien alles unkompliziert zu sein. Da war von einem Wimpernschlag zum nächsten keine Schüchternheit mehr, keine Angst zurückgewiesen zu werden, kein Zweifel nur ihr Verlangen und ein Ächzten als Sasuke ihre Körper einfach vereinte. Es war einfach sich ihm hinzugeben, viel zu einfach sich fallen zu lassen, fühlte sich richtig an, als hätte es nie anders sein sollen als das er es war. Sakura legte den Kopf in den Nacken, stöhnte ihm ein leises Sasuke entgegen. Ihre Finger verkrampften sich an seiner Schulter und in seinen schwarzen Haaren und seine Hände stützten sich unmittelbar neben ihrem Kopf. Der Kuss der dem folgte war hart und sein Atmen kam nur noch abgehackt im Takt mit ihren gemeinsamen Bewegungen bis sie sich gegenseitig über den Abgrund rissen. Kurze Zeit später fand sie sich in seinen Armen. Beide schienen den Moment kurz auskosten zu wollen und schon bald spürte Sakura die elende Müdigkeit die sie schon seit Tagen fest beherrschte und die sie abermals heimzusuchen drohte. Obwohl sie sich so abgehetzt fühlte, versuchte sie krampfhaft ihre Augen offen zu halten, riss diese immer wieder auf. „Du kannst schlafen.", bedeutete er und sie entspannte sich dadurch etwas. Er sagte nichts weiter, war so einfach gestrickt wenn es um banales ging. Sie war müde, also musste sie schlafen. So einfach war es, bei ihr mussten es immer Gefühle sein, die mitspielten. War es ok schon zu schlafen, was würde er denken? Sie bezog ihn immer mit ein. Er war ihr nahe, sie spürte seine Wärme überall, an ihrem Bauch, ihren Beinen, ihrem Gesicht, all den Stellen an denen sie seinen Körper berührte. Desto mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto mehr baute er seine Komfort Zone ab. Sein Innerstes schrie noch immer, dass es nicht gut war, wenn er ihr zu vertraut wurde doch dafür schien es irgendwie zu spät. „Sasuke? Was hast du gemeint .. als du gesagt hast, wenn die Dinge anders gewesen wären hättest du mich schön finden können.", murmelte sie im Halbschlaf was sie noch immer beschäftigte. Seine rätselhaften Worte die ihr nie aus dem Kopf weichen wollten und die sie viel zu oft zerpflückte. „Das war nie das Problem.“, gestand er ihr düster. Sakura grinste daraufhin und schlief dabei erschöpft ein. Kurz betrachtete er ihr Gesicht. Das Problem war, dass er es selbst nicht zulassen wollte ihr nahe zu sein. Anstandslos erhob er sich und streifte sich seine Kleidung über bevor er aus dem Fenster stieg und mit einem Sprung federleicht auf dem Dachgiebel landete. Keine Sekunde zu spät machte er ihn in der Ferne aus, den letzten Grund Hoffnung zu bewahren. Sein Falke, dessen Krallen Nachricht von Kakashi mit sich brachten, landete auf seinem Unterarm. Geschickt öffnete er das Papier mit einer Hand und las die wenigen Zeilen. Sasuke, ich habe eine Truppe von drei Shinobis zu euch gesendet doch ich befürchte, sie werden euch nicht rechtzeitig erreichen. Ihr seid auf euch gestellt. Bitte gib auf Sakura und dich acht. Es tut mir leid, dass ich keine besseren Nachrichten habe. Kakashi. Sein Blick verfinsterte sich. Sasukes Falke erhob sich wieder und er sah ihm zu wie er in den wolkenverhangenen Nachthimmel aufstieg. Die derzeitige Situation war nicht zu seiner Zufriedenheit. Die Tatsache, dass er sie nicht beschützen können würde verhinderte seit Tagen, dass er ordentlichen Schlaf fand. Er machte sich ernsthafte Gedanken wie es enden würde. Kraftlos ließ er sich auf einem Dachbalken nieder, die Füße von sich gestreckt und dachte darüber nach wie viele Abende er in seinem Leben schon alleine auf Dächern verbracht hatte, vor allem laue Sommernächte in Konoha als er noch jünger gewesen war. Viele Entscheidungen hatte er bisher dort getroffen, alleine zu sein war genau das, was er jetzt brauchte um nachzudenken. Den Nachthimmel zu betrachten beruhigte ihn ungemein und es war als würde die Stille ihm große Denkanstöße erleichtern. Mit gebannten Augen die einzelnen Sterne die durch die Wolken blitzten über ihm betrachtend, empfand er die Stille die ihn umgab als sehr angenehm. Viel zu gerne war er unter sich, Einsamkeit war unkompliziert. Er wusste selbst, dass er nicht leicht war, er hatte mit einigen Dingen gekämpft und war noch lange nicht am Ziel. Innerlich würde er immer mit der Logik des Eigenständig-seins und der Verbindung die er mit seinen Kammeraden aufbaute kämpfen. Nie konnte er garantieren, welche Seite die Oberhand gewinnen würde - doch er war sicher, sollte ihr irgendetwas zustoßen, dann konnte er nicht bei Verstand bleiben, dann würde er sich unaufhaltsam der dunklen Seite zuwenden. Wie oft hatte er versucht sie weg zustoßen? Er hatte wirklich sein Bestes gegeben. Weil er überzeugt war, dass sie es ohne einander leichter hatten. Nun erhob er sich, klopfte sich den Schnee etwas von den Schultern. Er würde es beenden, so lautete sein Entschluss. Was er tat hatte einfach nicht seine Richtigkeit, er hätte sie nie so berühren dürfen wie er es getan hatte und es war besser, wenn jeder seine Wege ging, es war sinnvoller. Er wusste, wie schlimm er sie wieder verletzen würde, doch sein Entschluss stand fest. Weil eine Beziehung mit ihm sie nicht glücklich machen konnte. Mit ihm war ein ungemütlich kalter Windstoß beim Fenster hereingekommen. Sakuras Schlaf hielt nicht länger an, denn sie wurde auf Sasuke aufmerksam, der sich relativ leise zurückbegeben hatte, doch sie hatte gelernt mit offenen Augen zu schlafen. „Wieso schleichst du dich immer vor mir weg?“ Er starrte sie wortlos an, beinahe apathisch, noch immer stand er am Fenster und rührte sich nicht, verbreitete damit eine düstere Aura die die Stimmung sofort änderte. Es gab einfach keine Möglichkeit, die dieses Unterfangen irgendwie erleichtern würde. „Ich kann nicht so weitermachen.“ Es wäre falsch von ihm eine Beziehung mit ihr einzugehen. Dafür war er zu kaputt, dafür war zu viel von ihm gestorben. Weil er sie immer ausschließen würde, weil er ihr einfach nicht das geben konnte was sie von ihm wollte. Es war nun Sakura, die sich aus dem Bett erhob, plötzlich hellwach. „Bitte tu das nicht.“ Erst jetzt bemerkte er ihr rotes, angeschwollenes Gesicht und den Schweiß auf ihrer Stirn. „Tu es mir nicht an, aber vor allem dir.“ Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu, doch sie wirkte schwächlich, als ob sie jeden Moment in sich zusammenbrechen würde. Diese Müdigkeit in ihren Gliedern, so hilflos wie sie auf ihn zuschritt, von nichts weiter als einer dünnen Decke umhüllt, die ihre Hand fest umklammerte damit sie nicht entblößt vor ihm stand, betonte ihre Verletzlichkeit. In gewisser Weise hatte sie sich seelisch vor ihm entblößt und er würde ihr gleich den Rest geben. „Was war das zwischen dir und mir?“ „Nichts.“, war seine Antwort und sein Gesicht gab nichts von den Gedanken preis, die ihn den ganzen Tag über beschäftigt hatten, da war nichts außer Leere. Es war kaltherzig von ihm Sakura dies unverblümt mitzuteilen doch vielleicht überlebte sie nur so. Seine Wortwahl ließ sie das erste Mal glauben, dass es bei ihm tatsächlich nichts für sie gab. „Bedeute ich dir wirklich so wenig? Hast du dich deshalb nicht um Verhütung geschert?“. Als hätte sie mit dem letzten Satz all die restliche Kraft die sie noch in der Lage war aufzubringen Sasuke entgegen geschleudert, waren es nun die Tränen die sich abermals seinetwegen auf den Weg machten, ihren Körper derart zum Zittern brachten, dass sie nicht mal mehr vernünftig stehen konnte. Mit dem Arm wischte sie sich unbeholfen über ihr Gesicht. Wieso war er so? Es war erschreckend wie wenig Emotion von ihm kam, wie wenig er empfand. Sie war so nativ, so verheerend dumm. Vielleicht schlief er öfter mit Frauen, vielleicht bedeute ihm Sex nicht so viel wie ihr. Vielleicht war er in dieser Hinsicht nicht wie sie. Aber sie war auch heillos in ihn verliebt, vielleicht hatte sie deshalb die Wahrheit nicht sehen können oder wollen. Er würde sie zerstören. Allerdings wurde sein Vorhaben unerwartet unterbrochen als sie ihm leicht entgegen kippte und er sie an den Schultern zu fassen bekam und ihren Sturz abfing als hätte er bereits eine Vorahnung gehabt. „Was ist..?“, war seine Frage. „Ich habe Fieber.", lautete ihre Analyse. Nicht nur das, sie war körperlich äußerst schwach, Sakura vermutete, dass sie sich entweder eine schwere Erkältung oder etwas Tragischeres zugezogen hatte und dies war der denkbar ungünstigste Zeitpunkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)