Dunkler als Schwarz von Pandora- (S&S Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 20: Der Kompass ----------------------- Sasuke erwachte aus seinem Schlaf, als er spürte, wie ihm jemand über den Kopf strich. Seine Reaktion blieb keine Sekunde aus, fest faste er Sayukas Hand und sie zuckte augenblicklich zusammen. „Wie fühlst du dich?“, fragte sie ihn und der Augenkontakt zwischen den Beiden brach nicht eine Sekunde ab. Sasuke keuchte nur. Wie sollte er sich schon fühlen? Seine Augen waren leer als wären sie jeglichem Licht beraubt. Noch nie in seinem Leben hatte er so schwer an seinen Verletzungen gelitten. Ihm war eine Schiene angelegt worden um seinen Rücken zu schonen was dazu führte, dass er sich nicht bewegen oder drehen konnte. „Sprich doch endlich mit mir..“, meinte sie, doch er reagierte nicht. Sie hatte auch eine Schale voll heißem Wasser inklusive Waschtuch mit an sein Bett gebracht. „Lass mich deine Wunden sehen.“ Sie berührte ihn am Bauch er zuckte zusammmen, sodass sie kurz stoppte und ihre Hand beinahe wieder wegzog. Doch dann fasste Sayuka neuen Mut, bewegte ihre Hand langsam weiter nach unten, bis an den Bund seiner Kleidung während Sasukes Arm schließlich den ihren losließ und sich ergab. Und dann fanden sich ihre Finger unter seiner Kleidung, sie zog ihm seine Hose aus, genauso wie sein Shirt, bis er nur noch so vor ihr lag wie er eben war und sie begann ihn von Schmutz und Blut zu befreien. „Entspann dich.“ Und der entspannte sich tatsächlich etwas, verkrampfte seinen Körper nicht mehr. Er stellte sich Sakura vor, wie sie ihn berührte. „Du bist traurig. Das verstehe ich. Vielleicht denkst du, du hättest keine Aufgabe mehr, jetzt wo sie weg ist. Aber denk daran, dass das Land im Moment führerlos ist und nicht wenige meinen Aufstieg vorgeschlagen haben. Ich könnte deine Hilfe verdammt gut gebrauchen.“ Was interessierte ihn das Land, warum sollte er sich dafür einsetzen? Dieses motivationiale Problem hatte er von Anfang an gehabt und noch immer keine eindeutige Antwort auf diese Frage. „Du kannst die Tatsache, dass sie tot ist nicht ändern, genau so wenig wie ich meinen Mann zurück bekomme. Überlege dir wie es von nun an weitergeht.“, meinte Sayuka schließlich, nachdem sie ihren Waschvorgang beendet hatte und anfing ihm in die frische Kleidung zu helfen, die er bei sich gehabt hatte. „Du und ich sind eine Option.“, offenbarte sie nun endlich das was ihr schon so lange auf der Zunge gelegen hatte. „Wovon sprichst du?“ Seine Stimme klang so verflucht fremd, so bitter. Er wollte nicht so abwertend klingen. Das machte Schmerz aus ihm. Er wurde verschlossener und kälter. „Mit deinen Fähigkeiten und meinem politischen Wissen– es wäre so viel möglich – wir könnten das Land verändern, die Armut beenden, den Hunger. Was bringt es dir zurück zu kehren? Was hat Konoha jemals für dich getan? Bleib hier, ändere dein Leben. Lass uns den Uchiha Clan neu aufbauen.. unsere Kinder wären .. reinrassig.“ „Nein..“, brummte er und die unverkennbare Drohung, die in diesem einen Wort verborgen lag hätte für die meisten Menschen gereicht um sich augenblicklich zurückzuziehen. Das was sie ihm momentan erzählte wollte er nicht hören. Er presste unter Druck die Luft aus seinen Lungen, sodass ein Zischen im Raum ertönte und als er nach einem Blinzeln seine Augen öffnete waren diese blutrot und funkelten bedrohlich in Sayukas Richtung - Augen die mit dem Schmerz stärker wurden. Sayuka stolperte vor Schreck zurück, fiel beinahe über ihre eigenen Füße während sie direkt in seine Augen blickte. Zum ersten Mal schaute sie direkt in sein Mangekyou Sharingan und die erhabene Präsenz, die dieses ihm verlieh war unbestreitbar. Sasuke erhob sich aus dem Bett, federleicht und ohne die geringsten Anzeichen, dass er Schmerzen hatte. „Das was du mir erzählt hast ist nicht alles, habe ich recht?“ „Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ Sasuke trat an sie heran und Sayuka machte einige Schritte zurück ohne ihm den Rücken zu kehren bis sie an der Wand angekommen war und es kein Zurück mehr gab. Brutal umgriff Sasuke nun ihren Hals und drückte sie gegen die Wand, bis ihre Beine den Kontakt mit dem Boden verloren. „Du denkst nicht ernsthaft, dass ich, nachdem ich zu einem Abtrünniger Attentäter erklärt wurde mit dir zusammenarbeiten könnte? Was verheimlichst du?“ In seiner rechten Hand bemerkte Sayuka plötzlich Sasukes Katana, das bedrohlich aufblitzte als Licht darauf fiel. „Rede oder ich töte dich.“, waren seine letzten Worte, bevor er die Fassung verlieren würde. „Ich habe mich verliebt in dich, du solltest dich für mich entscheiden.“, presste Sayuka heraus, das atmen fiel ihr schwer, da Sasuke Druck auf ihren Hals ausübte. Sayukas Gesicht wurde weiß, ihr Atem kam nur noch abgehackt. „Ich wusste ihr wart in diesem unausgesprochenen Stadium als ich Sakura deine Ehefrau nannte.“ Er hätte Sakura deshalb verlassen, wäre sie nicht todkrank geworden, er hätte sich umgedreht und wäre gegangen. Und dass sie die Behauptund aufstellte in ihn verliebt zu sein konnte er in keinster Weise nachvollziehen. Vielleicht war es eher so, dass sie ihn besitzen wollte. „Du hast mich manipuliert... doch das ist nicht die ganze Wahrheit, du warst ebenfalls dort als sie gestorben ist mit einer Waffe in deinem Besitz..“, flüsterte Sasuke in ihr Ohr, bevor er im gleichen Atemzug sein Katana direkt in ihren Bauch bohrte. Er hatte es satt zu reden, Worte brachten nichts und diese Spirale der Wut und Gewalt, in der er sich befand zog ihn immer weiter in den Abgrund. Sayuka stöhnte schmerzerfüllt, bevor eine Fontäne Blut aus ihrem Mund kam, direkt auf die frische Kleidung, die sie Sasuke gerade angezogen hatte, Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sasuke erhob sich vom Bett, federleicht ohne jedes Anzeichen von Schmerz. „Was geschieht hier?“, rief Sayuka verzweifelt, schlagartig war sie unverwundet und stand direkt vor ihm. Alles an ihm, jede Faser seines Körpers strahlte diese unfassbare Stärke aus. „Rede.“, sagte Sasuke bedrohlich ruhig, während er das Katana in seiner Hand zückte. „Ich habe dir alles erzählt!“, erwiderte Sayuka verzweifelt, während sie sich umdrehte und versuchte aus dem Raum zu flüchten. Für Sasuke war es ein leichtes, sie einzuholen und sie mit seinem Katana am Bein zu verletzen. Sie landete unsanft auf dem Boden und versuchte sich weiterzuschleppen. Ihr Herz raste und ihr Körper zitterte vor Angst, denn sie wusste was gleich geschehen würde. „Das ist nicht die ganze Wahrheit!“, betonte Sasuke und verfolgte sie, wobei er sich nicht sonderlich anstrengen musste. Sayuka musste diese brutale Szene vierzig Mal durchleben, ehe sie endlich gestand, Sakura Gift verabreicht zu haben, insgeheim einen Groll gegen Konoha zu hegen und Sae und Zeo gegeneinander aufgehetzt zu haben, sowie ihren eigenen Sohn ermordet zu haben. Sasuke hatte sich unterdessen keinen Millimeter aus dem Bett bewegt, sein Körper war zwar schwach, doch seine Augenkraft war offenbar vollständig zurückgekehrt. Er beschloss Sayuka für dieses Vergehen zu töten - es war das einzige das ihm Frieden bringen würde und dann konnte er dieses gottverdammte Haus verlassen. Doch ehe er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte ortete er etwas. Narutos Chakra, er hätte es unter tausenden erkannt, wie es sich näherte. Er wollte nicht zulassen, dass Naruto ihn so sah, versuchte sich im Bett aufzurichten. Unter einem Schmerzschrei umwickelte er notdürftig sein zerschundenes Bein mit einem Stück Stoff, das er sich aus dem Bettlaken riss. Sein Oberkörper war mit einer Art Schiene gestützt um seine Wirbelsäule zu schützen. Nur deshalb, und weil er es sich in den Kopf gesetzt hatte, war es ihm möglich dieses Zimmer zu verlassen, keine Sekunde würde er mehr an diesem Ort verbringen. Sollte Sayuka doch in seinem ewigen Genjutsu immer und immer wieder sterben, wenn sie erwachte würde sie vermutlich wahnsinnig sein oder geisteskrank. Der erste Schritt vor die Türe machte ihm erneut bewusst, dass Kälte dieses Land regierte. Ein Schneesturm tobte und versperrte ihm die Sicht, schützend hielt er einen Arm vor sich. „Sasuke!!!!“, brüllte ihm der energiegeladene Blondschopf entgegen, doch seine Stimme war durch die Entfernung für Sasuke kaum hörbar. Narutos Freude seinen Freund nach so langer Zeit wieder zu sehen ließ ihn noch schneller laufen, auch die Angst spielte mit, möglicherweise zu spät zu kommen, er hatte von den verhärteten Verhältnissen im Land des Schnees von Kakashi berichtet bekommen. Sasuke blieb endlich stehen, nur wenige Meter von Naruto entfernt, hinter ihm machte er Hinata und Shino aus, womit sie ein Dreierkonstrukt bildeten. „Sasuke!! Wir sind endlich angekommen. Unterstützung ist da! Ich weiß nicht ob sie dich gefunden hat, doch Sakura ist schon vor Monaten aufgebrochen um dich zu suchen. Hat sie dich gefunden?“ Wut machte sich in ihm breit. Vor verdammten Tagen hatte er einen Schriftsatz verfasst, um Hilfe gebeten. Wieso verdammt nochmal waren sie so spät? „Hat sie.“ Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, während er redete und sein Blick verschwamm. Gott verdammt, er war so im Arsch - körperlich und geistig. Auch Hinata und Shino begrüßten ihn mit einer Geste, wirkten jedoch deutlich misstrauischer als Naruto. „Toll! Ich wusste, dass sie dich findet. Sie meinte, sie würde Kakashi nicht benachrichtigen, da sie ja nicht im Guten gegangen ist. Ich habe ihr nur gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen soll. Es ist schließlich Kakashi!“, schwätze er drauf los und bekam nicht mit, wie ernst die Lage war. Sasuke bewegte sich keinen Millimeter, seine Mimik war steinern und eiskalt, seine Augen leer und ohne Gefühl. Eben war noch alles anders gewesen und dann hatte er versagt. Was in ihm vorging ließ sich nur schwer in Worte fassen. Sakura war tot und dies führte dazu, dass er nicht mehr wusste was noch wichtig war. Und doch rief er sich in Erinnerung, dass er sich dazu entschieden hatte „gut“ zu sein - was immer das auch bedeute. War ein Mann gut, der zuließ, dass seine Frau getötet wurde? „Naruto.“, meinte Sasuke derart monoton, dass es sogar Naruto alarmierte und dieser beunruhigt an ihm nach unten blickte. Erst jetzt bemerkte er, wie demoliert Sasuke aussah. „Wo ist Sakura?“, entgegnete der blonde Ninja plötzlich ernst, doch Sasuke schenkte ihm nur einen ernsten Blick. „Wo ist sie?“, wiederholte Naruto seine Frage, dieses Mal war Nervosität zu spüren. Und doch wollte Naruto seine eindeutige Geste nicht wahrhaben. „Geht zurück nach Konoha..“, erwiderte Sasuke prvokant, bevor er sich umdrehte um Naruto stehen zu lassen. „Hier gibt es nichts mehr für dich..“ Beinahe wünschte Sasuke sich, dass Naruto ihn jetzt schlagen würde so fest er konnte. Ja, eigentlich wollte er, dass er es tat. Er ballte die Hände zu Fäusten vor lauter Wut die immer mehr in ihm brodelte. Er war wütend auf diese Welt. Wütend auf Naruto, wütend auf Sayuka, wütend auf sich selbst und gleichermaßen verzweifelt, weil er von nun alleine sein würde, wie bereits so oft in seinem Leben. „Verflucht nochmal, beantworte endlich die Frage, BAKA!! Und lass mich hier nicht so stehen!“ Was sollte er Naruto groß sagen? Dass er nicht auf sie aufpassen hatte können? Das er zu schwach gewesen war? Nein. Die einzigen Bewältigungsmechanismen die Sasuke kannte waren blinde Wut, Rage oder das begraben von Gefühlen. Deshalb drehte er sich erneut um, schritt wutentbrannt auf Naruto zu. Es spürte wie es in ihm kochte und er diesen Hass entladen musste. Naruto war schon immer ein Ventil für ihn gewesen. Sasuke holte unvermittelt aus und traf mit seinem Faustschlag direkt Narutos Gesicht, sehr zum Schock von Hinata, die dabei zusammenzuckte. „Sie ist tot!“, donnerte Sasuke und Narutos Gesicht versteinerte sich, während er einen weiteren Schlag kassierte. Seine Augen waren wieder so mächtig. Naruto blickte direkt hinein, war seinem Genjutsu schutzlos ausgeliefert und da sah Naruto sie, die schreckliche Szene, die sich hier zugetragen hatte. Kraftlos und schwer atmend lag Naruto schließlich im Schnee, die Augen groß und leer. Dann packte auch ihn unfassbare Wut. Endlich war es Naruto, der Sasuke nun gewaltvoll auf den Rücken zwang und als Sasuke versuchte die Überhand zurück zu erlangen passierte es, dass sie das Gleichgewicht verloren und über den schneebedeckten Hang kugelten, selbst jetzt nicht voneinander abließen und sich in den Stoff der Kleidung des anderen krallten um weiter Schläge austauschen zu können. Sasukes Wunden machten sich erneut bemerkbar, Blut drang durch die Verbände und als sie endlich im Schnee liegenblieben, packte Naruto Sasuke an seiner Kleidung und zog ihn zu sich hoch, drohte ihm einen Fausthieb an. „Sag mir, dass es nicht wahr ist!“ Doch Sasukes Gesichtsausdruck bestätigte ihm auf grausame Weise, dass es stimmte. Sakura hatte sie verlassen. Narutos Hand ballte sich zu einer Faust. Nun war es Naruto, der anfing wutentbrannt auf ihn einzuschlagen, in sein Gesicht, mit mehreren Schlägen und er hielt sich dabei nicht mehr zurück. „Sie hat den Boden verehrt auf dem du gegangen bist!!“, spie Naruto ihm entgegen. „Du hättest auf sie aufpassen sollen! Sie ist nur deinetwegen hergekommen und jetzt sagst du mir, dass sie tot ist??? Das ist nicht fair! Das kann nicht dein verdammter ernst sein!!“ Sasuke hatte keine Chance, er war müde, körperlich geschwächt, verletzt. Naruto behielt klar die Oberhand. „Es ist meine Schuld“, erwiderte Sasuke um Narutos Wut noch weiter zu befeuern. Sasuke wünschte sich, dass er weiter auf ihn einschlug. Er wollte es fühlen, den Schmerz, die Schuld, die er sich selbst zuschrieb. Er hatte all das verdient und noch viel mehr, doch der Schlag der Sasuke hätte treffen können ging in den Boden und wirbelte Schnee um die beiden herum auf. „Sakura ist nicht tot!“, flüsterte Naruto beinahe und fuhr sich mit den Fingern über die Augen, die Trauer in seiner Stimme verursachte einen Kloß in Sasukes Hals. „Das glaube ich nicht!“ Schmerzhaft wurde Sasuke bewusst, dass Sakura auch Naruto verdammt viel bedeutete. „Sie ist tot und es ist meine Schuld. Töte mich Naruto! Ich werde die Kontrolle verlieren. Ich werde wieder die Person, die du vor zwei Jahren gekannt hast. Der, der alle töten will.“ Er kannte sich, er war wieder in einem Stadium in dem er die Kontrolle verlieren würde, in dem ihn Jähzorn und blinde Wut leiten würden. Es würde ihn und alles in seinem Umfeld zerstören. Zu was genau machte ihn das? Einem Attentäter? Einem Abtrünnigen? „Du Idiot, das werde ich nicht tun! Willst du einen so leichten Ausweg wählen? Hinata, komm her und heile ihn bitte!“ Sofort eilte Hinata, die bereits zu den beiden gelaufen war an Sasukes Seite, das Mitgefühl stand ihr ins Gesicht geschrieben, Sasuke konnte sie nicht ansehen, während sie ihre heilenden Hände aktivierte und auf seine Brust legte. „Ich werde sie finden, Sasuke. Wir teilen uns auf, Hinata bleib du hier bei Sasuke, komm Shino.“, meinte Naruto voller Tatendrang, während er sich aufrichtete und Sasuke und Hinata einfach so im Schnee zurückließ. Sasuke blickte in den Himmel über ihm und wünschte sich zu sterben. „Wohin gehen wir?“, wendete sich Shino nun an Naruto. „Dorthin, wo Sasuke sie zum letzten Mal gesehen hat!“ Naruto schloss die Augen, versuchte ihr Chakra zu orten. „Nur spüre ich sie nicht..“, dachte Naruto zu sich selbst, doch er wollte es nicht wahrhaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)