Dunkler als Schwarz von Pandora- (S&S Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 2: Wie die Welt aussieht -------------------------------- Sakura begriff nicht warum sie vier tote Shinobi vorfand. Die Vorgehensweise dieser Shinobi aus Kirigakure war nicht üblich, denn Einsätze hatten immer mit Medic Nins abgesichert zu sein, das war ein ungeschriebenes Gesetz. Hier ging man anders vor, als sie es gewohnt war. Abschätzend sah sie sich um, es hatte eine Explosion gegeben, die einen Teil des aus grauem Stein gefertigten Industriegebäude zerstört hatte. Sie zog scharf Luft ein, als sie unweit den Anführer dieser Todesmission erspähte, das Wappen an seinem rechten Arm verriet den Shinobi, der sich von einer Steinmauer geschützt selbst einen Druckverband anlegte. Mit festem Schritt näherte sie sich, die Wut in ihrem Magen immer weiter aufschaukelnd, je näher sie kam „Warum gibt es hier niemanden der medizinische Versorgung leistet?“, gab sie in scharfem Ton von sich während sie ihm zu deuten gab, dass sie ihm den Verband anlegen würde. Mit geschockten Augen blickte er sie nun an, die sie mutmaßen ließen, dass er nicht mehr Herr der Lage war „Wir haben keinen Widerstand erwartet, zumindest nicht in dieser Form. Dieses Land wird seit dem Krieg von unseren Truppen überwacht.“ Sakura wurde aus ihrer Tätigkeit gerissen, denn Geschosse wurden nun von dem Industriegebäude aus abgefeuert, trafen einen der Shinobi wenige Meter von Sakura entfernt, der Mann ging schreiend zu Boden. Sie handelte schnell, ließ den Anführer zurück und näherte sich dem Verletzten mit bedacht. Es war im Moment wichtiger den möglicherweise schwer Verwundeten zu behandeln. Die Rosahaarige bahnte sich geschickt einen Weg zu ihm, überwand dabei einige Trümmerteile, die sie mit einem Schlag in kleine Steinchen zerlegte. Was ihr medizinisch geschultes Auge sofort alarmierte, war eine winzige Wunde aus der eine Unmenge an Blut austrat, sodass sie gerade noch zu sehen bekam, wie das Licht in seinen Augen für immer verblasste. Ihre Hilfe kam zu spät. Sakura senkte den Kopf, selbst nach all den Jahren waren solche Situationen für sie nicht einfach. Sie betrachtete seinen Brustkorb. Ihr war nicht klar, wovon er getroffen worden war, so etwas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Plötzlich – eine ungeheure Explosion im Gebäude die so stark war, dass sie Ziegelsteine und Holz durch die Luft schleuderte. Sakura wurde zu Boden geworfen und die Luft bestand aus allen möglichen Teilen, die wie ein brausender Regen überall um sie herum niedergingen, noch mehr Tod bringend. Verzweifelt hielt sie sich die Ohren zu und presste die Augen fest zusammen, ein so lauter Leerton in Ihrem Kopf, dass sie komplett die Orientierung verlor. Mit einem Schlag fühlte sie sich so überfordert, dass es ihr Tränen aus den Augen drückte, doch auch Tränen konnten das lähmende Gefühl, dass sich ihre Eingeweide hinunter fraß nicht vertreiben. Sie wusste nicht was hier gerade passierte, alles war ein einziges Chaos, egal wohin sie auch blickte. Da gab es Worte, Worte die sie im Innersten in den letzten Monaten wieder und wieder Revue passieren lassen hatte, vielleicht, weil sie eine so tief vergrabene Hoffnung wieder auferstehen hatten lassen. Warum sie in ausgerechnet diesem Moment aus ihrer Erinnerung wiederhallten, lag womöglich daran, dass sie im Begriff war zu sterben. „Ich muss es selbst sehen – wie die Welt aussieht. All die Dinge über die ich hin weggesehen habe, ich habe das Gefühl als wäre ich in der Lage sie jetzt zu sehen.“ Sasuke hatte damals vermutlich gehofft eine bessere Welt vorzufinden. Doch die Welt erschien Sakura nicht gut zu sein. Fabelhaft, teilte ihre innere Stimme ihr mit alles, was ich für den Krieg gegeben habe war umsonst - sinnlos - wenn sich die Menschen trotzdem gegenseitig abschlachten. Nun lag sie hier am Boden, vor ihr ein Schlachtfeld aus Tod und Blut. Hatte sie nicht bereits genug Shinobi sterben sehen? Genug Leichen? Ein Flashback des Krieges erschien vor Ihrem geistigen Auge, doch die brutale Szene schien sich nicht wesentlich von der vor Ihren Augen zu unterscheiden. Hatte sie nicht genug gelitten, warum waren Ihre Opfer nichts wert? Warum konnte noch immer kein Frieden auf der Welt herrschen? Sakura ballte ihre Fäuste und setzte so viel Chakra in ihren Handflächen frei, dass es schmerzte. Der bohrende Schmerz, der von der Metallstange herrührte, die sich durch ihren Oberschenkel gebohrt hatte begann erst jetzt seine volle Bandbreite zu zeigen und zwang ein schmerzhaftes Keuchen von ihren Lippen. Als jemand die Rosahaarige nicht unbedingt sanft an der Schulter rüttelte, schreckte Sakura zusammen. Sie hatte keine Berührung erwartet. Reflexartig war sie wieder im hier und jetzt, denn ihre Sehkraft klärte sich und gab nach und nach den Blick auf schwarze Haarsträhnen frei, mit denen der Schneewind unbarmherzig spielte. Ein leises "Sasuke-kun" – formte sich auf Ihren Lippen. Mit seiner gewohnt, eleganten Leichtigkeit stand er vor ihr, fast so, als wäre es das natürlichste auf der Welt. Er wirkte so kontrolliert. Sein Katana, die dunkle Kampfkleidung und der unnachgiebige Gesichtsausdruck verliehen ihm eine erhabene Ausstrahlung, als wäre er der perfekte Shinobi. Angespannt schluckte Sakura den Kloß in ihrem Hals hinunter, hörte das Blut in ihren Ohren pulsieren. Verunsichert wie sie reagieren sollte, aufgrund der gerade erlebten Ereignisse, aufgrund der Tatsache, dass sie ihm soeben begegnet war, fixierte sie ihn, während ihr Verstand auf Hochtouren arbeitete, sich an Worte und Sätze erinnerte, die keinerlei Sinn ergaben, so schnell wieder verfolgen wie sie gekommen waren. Sie war einfach überfordert in diesem Moment, nicht nur das Schlachtfeld sondern ihn inmitten dessen zu Begegnen, damit hatte sie heute Morgen nicht gerechnet. Verzweifelt hatte die Rosahaarige versucht ihre Erinnerungen an ihn zu verdrängen, verändern und vergessen. Und doch hatte es ihr nie Ruhe gelassen nicht zu wissen wo er war oder wie es ihm nach dem Krieg ging. Jetzt blickten grüne Augen in Schwarze und alles kochte wieder hoch. Seinetwegen! Ihre Hände begannen unkontrolliert zu zitterten, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals sie - sie würde vermutlich jeden Augenblick durchdrehen. „Kannst du dich darum kümmern?“, war seine sachliche Frage, die verriet, dass er die Situation mit der Nüchternheit betrachtete, mit der sie ein Shinobi betrachten musste. „Ja“, pflichtete sie ihm schlicht bei, sie wollte, musste dafür sorgen, dass sie sich jetzt nicht nutzlos fühlte, biss ihre Zähne fest zusammen, während sie die Stange aus ihrem Körper zog und sofort Ihre heilenden Hände zum Einsatz brachte. Wenigstens das funktionierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)