Iters Licht von ErkShin (Die Chroniken von Iter) ================================================================================ Kapitel 1: Die Verfolgung ------------------------- Wieder klingelte der Wecker. Und wieder wurde er brutal geschnappt und gegen die Wand geschleudert. Doch selbst, als er in Einzelteilen zu Boden rieselte, klingelte er noch immer. Ava stöhnte genervt und setzte sich müde auf. Dann schleppte sie sich zu den Weckerteilen und trat heftig dagegen. Das Klingeln erstarb langsam. Ava schnaubte zufrieden und kramte in dem Wäschestapel vor ihrem Bett herum, bis sie ein schwarzes Shirt fand, auf dem ein großer weißer Totenkopf gedruckt war. Dann zog sie noch ihre zerschnittene und mit Klammern verzierte Jeans vom Stuhl und verschwand im Flur. Einige Minuten später kam sie angezogen und mit offenen Haaren aus dem Bad. Ihr langes, schwarzes Haar lag trocken auf ihrer Schulter. Auf dem Weg in die Küche steckte sie noch schnell ihren großen, silbernen Ring über den Finger. Dieser Ring war das einzige Schmuckstück, das sie trug. Sie hatte ihn einst von ihrem Vater bekommen. Er war dick und für ihren Geschmack viel zu schlicht. Er war einfach nur Silber, keine Linien, keine Verzierungen. Aber das alles zählte für für Ava nicht. Die Tatsache, dass sie jedes mal, wenn sie diesen Ring aufsetzte an ihren Vater denken musste - das war, was für sie zählte. Schließlich waren diese Erinnerungen das Einzige, was sie noch von ihm besaß. Ava ging zum Kühlschrank und nahm sich ein kleines Päckchen heraus. Ihr vorgefertigtes Frühstück, Toast mit Eiern und Speck. Mit angeekelten Gesichtsausdruck legte sie es auf den Küchentisch und wischte sich ihre Hände an ihrer Hose ab. Sie schaute auf die Uhr über der Tür und runzelte die Stirn. Es war höchste Zeit für sie, aufzubrechen. Aber seltsamerweise war ausser ihr niemand wach. Sonst war hier immer totaler Familienchaos, aber so nicht Heute. Mit einem Achselzucken stopfte sie ihr Frühstück in ihren Rucksack, schnallte ihn sich um und verließ das Haus. Dabei ließ sie wie immer ein ohrenbetäubendes Türknallen zurück. Die High School ragte hoch und eindrucksvoll vor Ava auf. sie liebte diese Schule. Natürlich gab es dort auch jede Menge negative Punkte, aber nichtsdestotrotz war dies die beste Schule, auf der sie je war. Nicht nur, weil sie hier ernsthaft Freunde fand. Das gesamte Schulklima schien entspannter und lockerer zu sein. Ausserdem akzeptierte man sie hier so, wie sie war. Sie war schon immer wegen ihrer leichten Gothic-Art ausgeschlossen und gedisst worden. Das war eine schlimme Zeit für Ava, aber seit sie auf diese Schule ging, war ihr wohler zumute. "Ava!", rief ein dicklicher blonder Kerl, der über den Schulhof auf sie zueilte. "Wo warst du so lange? Ich habe mir schon Sorgen gemacht." keuchte er und blieb vor ihr stehen. "Ich habe verschlafen!" sagte Ava knapp und gelassen an ihn vorbei. Der Junge folgte ihr sofort und sah sie mit enttäuschten Blick an "Wir wollten doch vor dem Unterricht noch für die Hausaufgaben in Politik üben!" sagte er. Ava seufzte genervt. "Ach meine Güte, Alex! Fang endlich mal an, früher zu lernen!" Alex folgte ihr enttäuscht ins Schulgebäude, wo den beiden sofort der dröhnende Lärm entgegen schwoll, den die Schüler jeden Morgen veranstalteten. Die zwei kämpften sich durch die Schülermassen und kamen nach etlichem Gequetsche und Gemecker endlich frei. "Wieso muss unsere Klasse auch genau im Mittelpunkt des Flurs liegen?" fauchte Ava und fuchtelte ihr Haar zurecht. Alex antwortete nicht auf diese Frage. Das Gezwängen hatte ihn wohl sehr zugesetzt, denn er war feuerrot im Gesicht. Auf dem Weg zur Klasse redete er dann doch wieder. "Ava, es wäre echt besser gewesen, wenn wir geübt hätten. Du weißt, wieviele Minuspunkte ich schon kassiert habe." "Das ist nicht meine Schuld!", sagte Ava. "Ausserdem bin ich heute etwas gereizt. Ich weiß zwar nicht wieso, aber es ist so." Alex schluckte und beschloss, sie vorerst nicht mehr darauf anzusprechen. Er kannte sie nun schon seit Ewigkeiten, und er konnte ihre Laune mittlerweile recht gut einschätzen. Sie waren zwar sehr gute Freunde, aber selbst ihm gegenüber bekam sie schon so einige Wutausbrüche. Zum Glück war er geschickt darin, sie schnell wieder zu beruhigen. Aber in Momenten wie diesen schwieg er besser. Sein Blick fiel auf ein rothaariges Mädchen, das auf einer Bank nahe der Klasse saß. Sie hatte keine Schulsachen bei sich, nicht einmal eine Tasche. Sie saß kerzengerade da und starrte verträumt zu Boden. "Wer ist das?" fragte Alex seine Freundin, die nur kurz zu dem Mädchen sah und die Schultern zuckte. Er erstarrte kurz und fluchte in sich hinein. Er hatte schon vergessen, dass er Ava erstmal runter kommen lassen wollte. Endlich erreichten sie ihre Klasse, wo schon jede Menge ihrer Mitschüler warteten. Natürlich begrüßte Niemand die beiden. Ava und Alex hatten mit anderen Leuten der Schule nicht wirklich viel zu tun. Aber sie wurden in Ruhe gelassen. Und das war es auch, was sie wollten. Ava hatte es nie schade gefunden, nur einen guten Freund zu haben. Und Alex dachte da genauso. Zumindest dachte Ava dies über ihn. Die Lehrerin tauchte auf und schloss die Tür hinter sich. Während des Unterrichts ließ Ava es sich natürlich nicht nehmen, Alex zu beobachten. Die heutige Aufgabe war auf die Hausaufgaben bezogen, die er nicht gemacht hatte. Sie selbst hatte sie zwar auch nicht, aber das brauchte ja niemand zu wissen. Jedoch ging die Lehrerin in diesem Moment durch die Reihen, um die Aufgaben zu kontrollieren. Ava schluckte und überlegte, wie sie es am besten anstellen sollte, ihr Versäumnis zu beichten, ohne dass Alex es mitbekommen würde. Als sie an der Reihe war, die Aufgaben zu zeigen, sah sie einfach demütig herunter und schüttelte den Kopf. Die Lehrerin, Mrs. Miller, machte ein seltsames Geräusch, das ein wenig an eine Raubkatze erinnerte und trug kurz etwas in ihrem Notizbuch ein. Als sie gegangen war, sah Ava beiläufig zu Alex, der sofort wegsah. Also hatte er es doch mitbekommen. Zwar war es Ava unangenehm, aber er würde sich schon wieder beruhigen. Das war immer so. Und sie kannte ihn. Dann wurde ihre Aufmerksamkeit von etwas anderem angezogen. Dicht hinter Alex´s Kopf leuchtete etwas hell auf. Es war ein kleiner, grüner Lichtfleck, der auf und ab tanzte. Ava dachte sofort daran, dass einer ihrer kindischen Mitschüler mal wieder mit einem Spiegel rumspielte, um Mrs. Miller zu ärgern. Also sah sie gern wieder nach vorn und versuchte, wenigstens den Rest der Stunde mitzubekommen. Aber dann erleuchtete plötzlich etwas vor ihrem Gesicht. Sie zuckte zusammen als sie den grünen Lichtball sah. Es war derselbe, den sie gerade gesehen hatte. Wütend drehte sie den Kopf, um zu erkennen, wer sie ärgern wollte. Doch Niemand hatte einen Spiegel oder etwas ähnliches in der Hand. Alle schienen dem Unterricht zu folgen. Ava sah wieder nach vorn. Das Licht war noch da. Es sah wirklich aus wie ein kleiner Ball aus grünem Licht. Was war das? Eine Lichtspiegelung? Ava nahm ihre rechte Hand hoch und führte sie zum Licht. Es schien eine leichte Wärme auszuströhmen, und sie glaubte, etwas leicht pulsieren zu fühlen. Dann sauste der Lichtball mit solcher Geschwindigkeit in Richtung Tür, dass Ava nicht mitkam. Sie keuchte überrascht. Kurz nachdem er geradewegs durch die geschlossene Klassentür verschwand, ertönte die Schulklingel und alle stürmten aus der Klasse. Auch Ava erhob sich von ihrem Stuhl und ging rasch auf den Schulflur. Hektisch sah sie sich um, jedoch war nichts von dem Licht zu sehen. Alex erschien neben ihr. "Alex! Hast du mitbekommen, wohin dieses Licht verschwunden ist?" fragte sie schnell. "Welches Licht denn?" Alex klang etwas gereizt. "Na, dieses grüne Licht! Erst war es an der Wand hinter dir und dann -" "Ava, du solltest wirklich mehr schlafen. Du redest heute etwas wirr. Oder hast du Gestern etwa zu viel gelernt?" sagte er nur und ging mit kühlem Gesichtsausdruck davon. Ava sah ihm mit gemischten Gefühlen nach. Sie wollte unbedingt dem Licht nachjagen. Aber sie musste auch mit Alex reden. Die Entscheidung, was ihr wichtiger war, fiel ihr leicht. "Alex, warte!" Als Ava an diesem Abend das Licht ausknippste und in ihr Bett stieg, fühlte sie sich noch immer schlecht wegen Alex und sie wusste, dass sie in dieser Nacht sehr unruhig schlafen würde. Sie hatte ihren besten Freund am Vormittag doch nicht wieder beruhigen können. Er hatte ihr noch nicht mal zugehört, sondern ignorierte sie geduldig. Selbst in der darauf folgenden Unterrichtsstunde verhielt er sich abweisend und desinteressiert ihr gegenüber. Es musste ihn wirklich sehr getroffen haben, dass sie ihn verurteilt hatte, obwohl sie selbst auch nicht viel besser war. So etwas hatte sie noch nie getan. Natürlich, es gab schon öfters Streitereien, doch dies war nun doch eine härtere Nummer. Das hätte sie nicht tun dürfen, und sie fragte sich nun, was nur in sie gefahren war. Gut, in letzter Zeit lief in ihrem Leben viel schlecht, was vor allem an Christopher lag. Er war ihr Stiefvater und der Einzige in der Familie, zu dem sie kein gutes Verhältnis hatte. Sie kannte ihn zwar schon seit ihrem siebten Lebensjahr, aber irgendwie schaffte sie es nie, ihn als eine Art Bezugsperson anzusehen. Dafür liebte sie ihren "richtigen" Vater einfach zu sehr. Sie brauchte keinen Vaterersatz. Denn trotz der Scheidung ihrer Eltern war sie damals sehr oft bei ihrem Vater. Christopher fand daher keinen Platz in ihrem Herzen. Vor allem in letzter Zeit schien es mit ihm schlechter zu laufen. Die beiden zickten sich nur noch an und sprachen nur das nötigste miteinander. Ava war klar, dass sie deshalb so gereizt war, aber Alex verstand dies scheinbar nicht. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als etwas in ihrem Blickfeld hell aufleuchtete. Zuerst dachte sie, ihre Mum würde Heimkommen und dass das Licht von den Autoscheinwerfern stammte. Doch als sie direkt zum Licht sah, durchfuhr sie ein kleiner Schock. Denn vor ihr schwebte dasselbe grüne Licht, das sie zuvor in der Schule gesehen hatte. Mit einem Schwung hievte sie die Bettdecke zur Seite und setzte sich aufrecht hin. Das Licht tanzte fast direkt vor ihren Augen in der Luft und verströmte ein sanftes grünes Licht. "Was um alles in der Welt..." flüsterte Ava und sah es ungläubig an. So etwas seltsames hatte sie in ihren 16 Lebensjahren noch nie gesehen. Aber selbst die Tatsache, dass sie dieses "Ding" heute schon mehrmals gesehen hatte, kam ihr äußerst seltsam vor. Solche Zufälle gab es nicht! Sie konnte es sich nicht erklären, aber sie hatte keine Scheu vor dem Licht. Ganz im Gegenteil, es hatte sogar etwas beruhigendes an sich. Aber es machte sie auch neugierig. Sie sollte wissen, was genau es war. Wie auf Kommando sauste das Licht wieder mit hoher Geschwindigkeit aus dem Zimmer, wie auch schon in der Schule. "Hey, ich-" Ava schnappte sich ihre Jacke und zog sie schnell über. Dann suchte sie noch hastig ihre Schuhe, schlüpfte hinein und stürmte aus dem Zimmer. Das Haus lag in völliger Dunkelheit, aber das grüne Licht strahlte so hell, dass die Umrisse der Einrichtung problemlos zu erkennen war. Sie folgte dem Licht durch das gesamte Haus, und fragte sich, wieso eigentlich. War die Neugier denn so groß? Es war doch komplett verrückt, eine bloße Lichtreflexion zu verfolgen. Oder nicht? Ava war noch nie in der Lage gewesen, verrücktes von vernünftiges zu unterscheiden, und bis jetzt ist sie damit auch gut zurecht gekommen. Wieso also nicht einfach ihrem Instinkt folgen? Jetzt verschwand das Licht wieder gerade durch die geschlossene Haustür. Ava schluckte und sah sich hastig um. Alle Türen waren verschlossen und alle Lichter ausgeschaltet. Scheinbar waren wirklich beide am schlafen. Ihr Blick fiel auf die große hölzerne Wanduhr, dessen Sekundenzeiger hin und her schwengte. Es war 23 Uhr. Kein Wunder, dass alle schliefen. Ava hasste es, so spät ins Bett zu gehen, und morgens nicht ausgeschlafen zur Schule zu müssen. Noch dazu trug sie unter ihrer Jacke nur ihren Schlafanzug und draussen würde es sicher sehr kühl sein. Aber es nützte nichts, dem Licht zu folgen, erschien ihr im Moment wichtiger. Und wer wusste schon, ob es sich noch einmal blicken lassen würde? Also riss Ava entschlossen die Haustür auf und trat in die kühle Nachtluft hinein. Das Licht führte sie hartnäckig durch die Dunkelheit. Es sauste Straßen und Gassen entlang. Ava musste manchmal stehen bleiben und nach Luft ringen, denn die Strecke, die sie zurückgelegt hatte, war länger als ihr lieb war. Das Licht blieb dann einfach in der Luft schweben und wartete geduldig darauf, dass Ava wieder weitergehen konnte. Obwohl ihr die ganze Situation Unbehagen bereitete, lief Ava dem Licht weiter nach. Irgendwas schien sie anzuziehen, sie mitzuschleifen. Sie konnte es sich nicht erklären, denn soetwas schräges war ihr noch nie passiert. Aber vielleicht war auch gerade das der Grund, wieso sie es so spannend fand. Dann plötzlich blieb sie abrubt stehen und starrte vor sich hin. Denn nun erkannte sie, wohin das Licht sie führen wollte. Zu ihrer Schule. Zuerst war sie darüber erstaunt, aber dann verstand sie es. Dort hatte sie das Licht immerhin zum ersten Mal gesehen. Und Ava täuschte sich nicht, denn etwas später erreichten sie tatsächlich das Schulgrundstück. Weit hinten ragte das große Gebäude vor ihr empor und bei seinem Anblick erschauderte Ava. Sie verstand es nicht, dieses Gebäude sah sie jeden Tag, und noch nie hatte sein Anblick eine solche unheimliche Ausstrahlung auf sie. Aber Sie hatte es auch noch nie Nachts gesehen. Das Licht flog schnell davon, ganz so, als wäre es am Ziel angekommen. Und tatsächlich verschwand es bei der Treppe, die hinunter in den Fahrrad-Keller führte. Ava war sich sicher, dass sie gleich in diesen Keller gehen würde, aber vorher wollte sie noch etwas anderes erledigen. Sie lief schnell zu der Telefonzelle, die in der Nähe der Treppe stand, und hob schnell den Hörer ab. Dann wählte sie aufgeregt eine Nummer und wartete ab. Dabei schaute sie nervös zu der Treppe des Kellers. An der anderen Leitung klickte es kurz, was sich aber schnell als Anrufbeantworter heraus stellte. Ava schnaubte genervt. "Alex! Ich bin gerade bei der Schule und möchte, dass du so schnell wie möglich hier herkommst. Ich erkläre dir alles, sobald du hier bist. .... bitte komm." sagte sie hektisch, legte dann aber auf. Als sie die Telefonzelle verließ, lief sie mit klopfendem Herzen hinüber zur Treppe, wo das Licht vorhin verschwunden war. Sie sah sich nochmal um. Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Hier auf Alex zu warten, erschien ihr im Moment völlig irrsinnig. Er würde die Nachricht wahrscheinlich erst morgen abhören. Aber morgen war ein Tag zu spät, sie musste dem Licht heute folgen, sie musste ihm Jetzt folgen! Also riss sie sich aus ihren Gedanken und machte sich daran, diese Treppe runter zu steigen. Vor ihr herrschte völlige Dunkelheit, sodass sie bei jedem Schritt aufpassen musste, nicht daneben zu treten. Sie war heilfroh, als sie endlich am Treppenende angelangt war und den Lichtschalter betätigen konnte. Der große, längliche Raum vor ihren Füßen war sofort von Licht erfüllt. Das beruhigte sie etwas. Sie kannte den Fahrrad-Keller, auch wenn sie nicht oft dort war. Denn sie fuhr nicht mit dem Fahrrad zur Schule. Meistens lief sie dort hin. An regnerischen Tagen fuhr sie allerdings mit dem Bus. Was aber nicht unbedingt nach ihrem Geschmack war, denn sie mochte es nicht, mit sovielen anderen im Bus zu sitzen. Sie legte Strecken lieber zu Fuß und allein zurück. Ava sah sofort das kleine grüne Licht in der Luft schweben, nicht weit von ihr entfernt. Es schwebte wieder langsam vor sich hin, und sie folgte ihm. Zum Glück war der Keller jetzt absolut leer, sodass sie sich frei bewegen konnte. Würden hier jetzt soviele Fahrräder wie morgens stehen, würde sie sich ihren Weg regelrecht freikämpfen müssen. Das Licht hielt endlich an, direkt vor einer schwarzen Tür an der hinteren Wand des Kellers. Moment mal...Tür? Hier hatte es gar keine Tür gegeben. Und erstrecht keine große, schwarze Holztür, die aussah, als wäre sie aus Holzplatten gehämmert worden. Und doch war diese Tür da. Ava näherte sich ihr vorsichtig. Diese Tür wikte seltsam auf Ava. Plump, aber dennoch schön. Als Ava genau vor dem grünen Lichtball stehen blieb, leuchtete dieser hell auf und verblasste danach sehr schnell, bis er vollkommen verschwunden war. Ava sog scharf sie Luft ein. Was war das nur für ein Licht gewesen? Sie hatte es für eine Lichtreflexion oder Spiegelung gehalten, doch nun war sie ernsthaft verwirrt. Was war es denn nun? Ava starrte nun auf die Tür. Das Licht hatte sie hierher zu dieser Tür geführt, die sie zuvor noch nie hier gesehen hatte. Es wäre blöd, nun wieder umzukehren. Sie wollte den ganzen Weg nicht umsonst gelaufen sein. Also griff sie nach dem Türknauf und zog die Tür langsam auf. Sie war leichter, als vermutet. Allerdings verursachte sie beim öffnen ein markerschütterndes Knarren und Qietschen. Ava lugte in den Gang hinein, der dich dahinter verbarg. Es war ein langer Tunnel, der von einer Art Fackeln an den Wänden erleuchtet wurde. "Okaaaaay..." sagte Ava skeptisch und trat dann nachdenklich in den Gang hinein. Hinter ihr fiel die Tür scheppernd ins Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)