Herbstblätter von Papierengel (..im Wind) ================================================================================ Kapitel 5: Neuer Tag -------------------- Naruto lag im Halbschlaf auf seinem Bett und dachte nach. So viele Dinge gingen ihm durch den Kopf- und am liebsten hätte er sie einfach alle nacheinander gelöscht. Einfach auf ‚Delete all the problems’ drücken, fertig. Aber so einfach war das nun mal nicht mit dem Spiel das sich Leben nannte. Auf einmal klopfte es an seiner Tür. Er hatte nicht abgeschlossen, und doch wollte er alleine für sich sein. In seinem Inneren machte er sich auf einen riesigen Krach bereit. Er hatte die Regeln gebrochen die ihm Shizune aufgebrummt hatte. Und jetzt würde er dafür hart bestraft werden. „Naruto!“ Shizune wartete nicht auf eine Antwort von innen, sondern stürmte einfach in seine Privatsphäre hinein. Wie zu erwarten. Doch bevor die Handlangerin Tsunades anfangen konnte, zu wettern, blieb ihr das ganze Geschreie im Hals stecken. „Warum weinst du?“ fragte sie verwirrt. Naruto drehte sich auf den Bauch und vergrub seinen Kopf in seine Hände. Er wollte jetzt nicht mit Shizune reden. Er wollte mit niemanden reden. Shizune schloss die Tür hinter sich und hockte sich neben Naruto auf sein weiches Bett. „Willst du nicht mit mir reden? Und.. hat der Grund warum du weinst etwas mit deinen Ausflügen zu tun? Bitte sag es mir, Naruto.“ Sagte sie leise. „Versprichst du mir, nicht zu schimpfen?“ fragte Naruto weinerlich, der jetzt doch entschlossen hatte, mit der Autoritätsperson zu sprechen. „Natürlich! Wieso sollte ich auch? So böse bin ich jetzt doch nicht, mmh?“ meinte Shizune daraufhin mitfühlend, während sie tröstend Narutos Rücken entlang streichte. „Also…nun ja..“ stotterte der Junge. Er drehte sich wieder auf den Rücken um ihr beim Sprechen ins Gesicht sehen zu können. „Ich habe.. ein Mädchen kennen gelernt.. aber..“ fing der Blonde an. Jedes Wort bescherte ihm einen Stich ins Herz und reisste die noch frische Wunde wieder vom Neuen auf. Shizune würde gern etwas sagen, so was in der Art wie: „Ach, ein Mädchen also. Als ich in deinen Alter war.. bla bla bla…“ mit so was in der Art hatte nämlich ihre Mutter sie damals zu ihrem ersten Liebeskummer getröstet, doch Shizune hatte dies zu der Zeit nicht wirklich interessiert, auch wenn sie immer gerne den alten Geschichten dem Leben ihrer Mutter gelauscht hatte. Also ließ sie es doch bleiben und wartete auf die nächsten Worte Narutos. „Sie war wunderschön und hieß Hinata… sie zeigte mir die Stadt und..“ Ihr Geheimversteck unter dem Blätterdach. Dort, wo die Zeit für den Jungen ein paar Stunden still stand. Doch das wollte er ihr nicht verraten. Das war sein und Hinatas Geheimnis, und wenigstens diese Erinnerung wollte er für sich behalten. Shizune schwieg weiter. Dräng ihn nicht, er soll es selber schaffen, dachte sie sich. „heute wollte ich mich wieder mit ihr treffen aber.. da war so ein blöder Junge… der..“ Naruto schluchzte auf. Die Betreuerin konnte schon erahnen was jetzt kommen würde. Ihr Freund. Die zwei Wörter, die er jetzt sagen würde. „ihr Freund.“ Shizune lag richtig. Urplötzlich wurde Naruto still und sein Körper wurde schlaff. Seine Augenlider öffneten sich wieder, die er vorher die ganze Zeit geschlossen gehabt hatte. Er wurde ruhig, und seine Augen richteten sich auf einem unsichtbaren Punkt in weiter Ferne. „Ich werde Tsunade nichts davon erzählen.“ Verkündete die mitfühlende Heimleiterin dem Verletzten. „Und werde dich jetzt wieder alleine lassen..okay? Wenn du was brauchst, ruf mich..“ mit diesen Wörtern stand Shizune auf und ging, natürlich nicht ohne davor Naruto einen besorgten Blick zuzuwerfen, als sie die Türe wieder schloss. Sie betrachtete ihre Schützlinge in dem Heim wie so oft als ihre Kinder und die Pflicht als Mutter war es nun mal, ihn zu schützen, koste es, was es wolle. Doch es war auch eine Pflicht, ihn alleine zu lassen, wenn er allein sein wollte. Also machte sie sich auf den Weg ins Büro von Tsunade, um ihr die ganze Sache in Ruhe zu erklären. Sie würde es sicher verstehen, und da sie heute gute Laune war, erst recht. Hinata saß währendessen auf ihrer nagelneuen Couch, die sie sich vorgestern erst selbst ausgesucht hatte, und dachte nach. Sie wunderte sich über Narutos Verhalten gegenüber ihr. Sie waren doch Freunde.. oder irrte sie sich da? Egal wie oft sie es drehte und wendete, es machte einfach keinen Sinn. Und wieso grübelte sie überhaupt so viel über diese Sache heute nach? Er war doch schließlich nur irgendein Junge, oder etwa doch mehr? Um ihren unkontrollierten Gedankenwandel zu stoppen, versuchte sie, ihre Gedanken zu ordnen. Fakt war, das Naruto heute nachmittags sich entschuldigt hatte, obwohl er doch gestern noch betont hatte, sich darauf zu freuen. Doch kaum erblickte er Kankuro, war er gegangen. Moment! Hinata ging plötzlich ein Lichtlein auf. Kankuro war der Schlüssel. Sie hatte gestern noch Stunden mit ihm gequatscht per Telefon, und auch wenn sie sonst nicht so redselig war, als sie über dem blondhaarigen Jungen erzählte, kamen ihr die Worte ganz leicht von den Lippen. Also beschloss Kankuro, nach eindringlicher Bitte Hinatas, ihn ihm doch einmal bekannt mit ihrem neuen Freund zu machen, morgen zu ihrem Treffen mit zu gehen. Doch Naruto schien es nicht wirklich gefallen zu haben, das ihr fester Freund dabei war, und war deshalb gegangen. Aber ein Puzzlestück fehlte in dem Wirrwarr noch: Wieso? Vielleicht.. gefiel es ihm nicht, dass sie nun nicht mehr untereinander sein hatten können? Nein, das war unmöglich, Kankuro war ja danach gegangen, vor Narutos schönen blauen Augen… Der Gedanke an Narutos Augen machte Hinata nervös, doch als ihr wieder einfiel, wem sie gehörten, entspannte sie sich wieder. Das konnte also nicht eine mögliche Lösung sein. Was wäre wenn.. auch wenn es nicht sehr realistisch war, schob sich ein ihr peinlicher Gedanke in den Vordergrund. Was wäre wenn er sich doch tatsächlich in sie verliebt hatte? Hinata errötete bei diesem Gedanken. Allein die Vorstellung machte sie ganz hibbelig, und doch gefiel es ihr auf eine komische Art und Weise. Als sie sich ein bisschen daran gewöhnt hatte, dies auch in Erwägung zu ziehen, fand sie es gar nicht mehr so abwegig. Wenn sie daran dachte wie entgeistert er Kankuro angeschaut hatte… „Hinata, komm essen!“ dröhnte auf einmal die Stimme ihres Vaters die Treppe hinauf in Hinatas Zimmer und stoppte ihren Gedankenfluss. Am nächsten Morgen stand Naruto freudestrahlend auf. Gestern hatte er noch viel nachgedacht, und kam zu dem Schluss, dass er nicht sein ganzes Leben in seinem Zimmer hocken konnte um zu trauern. Stattdessen hatte er einen Krieg erklärt- einen Krieg, in dem der Hauptpreis wunderschön war und Hinata hieß! Ganz recht, er wollte Hinata für sich gewinnen, koste es, was es wolle. Schon komisch, Vorgestern kannte er sie noch gar nicht, heute würde er schon alles für sie tun. Tja, die Liebe fällt halt wie ein Blatt im Herbst, und wenn man es nicht auffängt, würde man es auch nicht bewundern können. Und Naruto wollte genau dieses Blatt haben, auch wenn er dafür den Wind austricksen musste! „Verrückt“ meinte Shizune dazu nur als er nach dem Mittagessen sogar brav die Tische nachgetrocknet hatte. „Er schlägt wirklich alles! Nichts hält ihn auf.“ Stolz wünschte sie ihm Glück und hoffte, dass er und das Mädchen, von dem er ihr erzählte gestern Abend, doch noch ein glückliches Päärchen wurden. Nachdem der Junge die Arbeit erledigt hatte, kam er zu der Betreuerin und fragte: „Hey, dürfte ich nicht ein bisschen raus? Ich will nachschauen, ob nicht Hinata im Park ist.“ Shizune nickte. Narutos Lächeln verbreiterte sich nach ihrer Antwort noch mehr. Also, auf in den Park! Als Naruto den Park erreichte, hockte er sich auf die Parkbank, auf der die beiden sich kennenlernten. Ach, wie schön der Tag damals war! Nun wartete er und hoffte inständig, dass das Mädchen noch auftauchen würde. Schließlich musste er ihr etwas wirklich sehr Wichtiges sagen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)