Die Gefühle eines Engels von abgemeldet (NaLu & andere Paare) ================================================================================ Prolog: Der Engel, der sich einst in einen Menschen verliebte ------------------------------------------------------------- >Engel sind wunderschöne Wesen mit weißen Flügeln, die uns Menschen vor den Teufeln und Dämonen beschützen. Sie leben ganz weit oben über den Wolken hinter einem unsichtbaren Schild, sodass wir sie nicht sehen können< Dies erzählten sich die Menschen auf der Erde von Generation zu Generation weiter. „Vor vielen Jahren kam ein Engel auf die Erde nieder und verliebte sich in einen einfachen Mann. Sie wurde glücklich mit ihm und um dieses Glück behalten zu können, wurde sie ebenfalls zu einem Menschen, denn sonst wäre sie unsterblich gewesen. Ihre Schutzkräfte konnte sie allerdings behalten, so lebten sie und der Mann bis an ihr Lebensende im Schutze ihrer Magie zusammen.“ So lautete die Überlieferung einer Geschichte aus ferner Vergangenheit. Kein Mensch wusste, ob diese Geschichte wirklich stimmte, doch kaum einer zweifelte daran. Der Glaube daran gab ihnen Kraft, ebenfalls an ihre Gefühle, Träume und Wünsche unter den Schutz der Engel zu glauben ______ >Die Menschen sind schwache Wesen, die von uns Engeln vor dem Bösen beschützt werden müssen< Auf der anderen Seite waren die Engel selbst. Auch hier gab es eine ähnliche Geschichte. Jedoch hatten besagte schöne Wesen eine ganz andere Sicht auf diese Überlieferung aus der Vergangenheit. Diese Geschichte wurde hier ebenfalls seit mehreren Generationen weitererzählt. „Vor vielen Jahren landete die Prinzessin der Engel auf der Erde. Doch damit brach sie eines der Engelsgesetzte, da es nämlich keinem Engel erlaubt ist, das Reich der Engel zu verlassen. Dadurch, dass sie sich dann in einen Menschen verliebte und das höchste Engelsgesetz brach, wurde sie letztendlich verbannt und litt unter ihrer Strafe bis an ihr Lebensende.“ Auch hier glaubte jeder dieser Erzählung und dies sorgte dafür, dass sich kein Engel auch nur unerlaubt der Erde näherte. Niemand wusste genau, wie diese Geschichte wirklich lautete. Bis auf die königliche Engelsfamilie, welche die Wahrheit versuchte, zu verheimlichen. „Es ist zum Schutz von allen, das zu verheimlichen, was unserer damaligen Prinzessin passiert ist.“ ______ Doch hier erfahren wir es. Die Wahrheit über die Geschichte der Engelsprinzessin Lucy Heartfilia. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Huhu meine Lieben ♥♥♥ Hier ist mein neuer FF ^_^ Diese Idee habe ich schon länger und die ersten zwei Kapitel (neben dem Prolog) bestehen schon ^-^ Hatte mal Lust, den FF hier hochzuladen, da ihn jemand lesen wollte ;))) Allerdings wird es hier erstmal nicht so schnell vorangehen, weil ich erstmal meine música-Story beenden möchte :o Also, ich hoffe, es hat euch soweit gefallen und ihr fandet den (viel zu kurzen) Prolog so in Ordnung XP Würde mich über eure Meinung dazu freuen :3 GlG Lucy Kapitel 1: Lucy - Prinzessin der Engel -------------------------------------- Hoch über den Wolken, hinter einer unsichtbaren Barriere versteckt, befand sich Zeros, das Reich der Engel. Die Aufgabe der Engel, die hier lebten, war es, über einen ihnen vom Orakel zugeteilten Menschen zu wachen und deren reines Herz vor Unheil zu beschützen. Alles in Zeros war aus entweder ungefärbten oder gelb, blau, grün oder rot gefärbten Wolken gemacht. Die Wege, die Häuser, die Möbel und selbst die Kleidung. Von den Wolken von Zeros aus konnten die Engel hinunter auf die Erde schauen und diese so etwas beobachten. Am Rande des Reiches befand sich ein großes Wolkenschloss, in welchem die königliche Familie Heartfilia mit ihren ganzen Dienern und Maids lebte. Der König, Jude Heartfilia und seine Tochter, Prinzessin Lucy Heartfilia, hatten seit vielen Jahren kein gutes Verhältnis mehr zueinander. Dies war so, seitdem die Frau des Königs und Mutter der Prinzessin, Königin Layla Heartfilia an einer bis dahin unbekannten Krankheit gestorben ist. Durch diese Krankheit wurde die blonde Königin Tag für Tag schwächer, sodass sie irgendwann nicht mehr konnte und schließlich eines Morgens unter sehr starken Schmerzen nicht mehr fähig war, zu erwachen. Lucy hatte den Tod ihrer geliebten Mutter nie verkraften können und trauerte noch heute manchmal heimlich um sie. Sonst war die Prinzessin mit dem seidigen blonden Haar und den wunderschönen haselnussbraunen Augen ein nach außen hin fröhliches, energiegeladenes und leicht verträumtes Mädchen. Ihre Lieblingsbeschäftigung war es, sich aus dem Schloss zu schleichen um so den Befehlen ihres Vaters zu entkommen, sich auf eine kleine einsame Wolke, etwas entfernt vom Schloss und der Stadt, zu legen und von dort aus die Erde zu beobachten. Sie liebte die ganzen verschiedenen Farben, welche dort zu sehen waren, immerhin gab es in Zeros nur ganz wenige und eintönige Farben. Der größte Wunsch des Mädchens war es, wenigstens einmal zur Erde zu reisen und sich dort in ein buntes Meer voller Blumen zu werfen. Sie wollte einmal über einen Weg aus Kieselsteine laufen, um mal etwas anderes unter ihren Füßen zu spüren, als immer nur die weichen Wolken, die hier überall herum schwebten. Sie wollte einmal die Welt der Menschen von Nahem und mit eigenen Augen, Ohren, Händen, Füßen… einfach mit allen Körperteilen hautnah selbst miterleben und spüren. Sie wollte auch… einmal mit dem Menschen sprechen, wessen Herz sie vor der Dunkelheit schützen sollte. Doch dieser Wunsch blieb ihr verwehrt, denn erstens würde ihr Vater dies niemals erlauben, zweitens durfte ein Engel niemals, nie und ohne Ausnahme auch nur Kontakt zu einem Menschen aufnehmen und drittens, es war für Engel, die keine besondere Genehmigung hatten, strengstens verboten, Zeros zu verlassen. Selbst der Gedanke daran war verboten. So wusste also auch niemand von dem Herzenswunsch des Mädchens. Und es gab in ganz Zeros auch nur eine einzige Person, welche von dem geheimen Lieblingsplatz und der Lieblingsbeschäftigung der Blondine wusste. Und genau diese Person suchte genau in diesem Moment nach der Prinzessin. So begann die Geschichte aus längst vergangener Zeit. ______ „Hime, ich habe Euch gesucht.“ Ein pinkhaariger Engel mit blauen Augen und aus irgendeinem Grund Ketten an den Händen, welcher eine Maiduniform anhatte, trat näher an die Blondine heran. Sie war die persönliche Dienerin von Lucy und die einzige, die wusste, wo diese immer aufzufinden war. „Virgo.“ Lucy setzte sich auf, sodass sie auf der Wolke saß und blickte in das Gesicht der jungen Frau. „Was gibt es denn?“ „Der König wünscht Euch zu sprechen. Ihr sollt umgehend zu ihm kommen“, sagte die junge Frau und schaute die Prinzessin ernst an. „Er meinte, es sei wichtig.“ „Ja, wichtig für ihn. Was andere denken, ist ihm egal und auch, dass ich gar keine Lust habe, mit ihm zu sprechen.“ „Hime, werde ich bestraft, weil ich euch deswegen gestört habe?“ Lucy seufzte, schüttelte den Kopf, stand dann auf und schwebte mit Hilfe ihrer Flügel zu ihrer persönlichen Dienerin. Gemeinsam liefen beide Mädchen durch die Stadt in Richtung Schloss. „Hime, ich habe eine Frage an euch. Habt ihr wieder die Erde beobachtet? Ihr wisst, dass Ihr sehr großen Ärger bekommt, wenn jemand außer mir dies herausfinden sollte.“ Lucy schaute die Pinkhaarige an und nickte. „Ich weiß aber ich mag es, auf die Erde zu schauen und zu sehen, wie dort alles blüht, strahlt und lächelt.“ Lächelnd schaute sie hinauf in den klaren, blauroten Himmel, der von der Abendsonne gefärbt wurde. „Ihr habt recht. Die Erde ist wirklich schön. Aber passt besser auf. Und bitte. Denkt NIEMALS auch nur daran, auf die Erde zu wollen. Das große Orakel, unser Gott und das Gesetz verbietet uns solche Gedanken.“ Die Blondine hielt bei diesem Satz der Maid an und lächelte diese gespielt an. „Ich mag zwar die Erde aber ich hege nicht den Wunsch, dorthin zu gehen. Immerhin kann es dort auch gefährlich sein. Hier bin ich viel sicherer. Mach dir also keine Sorgen um mich“, erwiderte Lucy, drehte sich dann wieder um und lief weiter durch die Stadt. ,Niemand wird es jemals erfahren, dass ich tief in mir doch diesen Wunsch in mir trage. Selbst Virgo nicht´, dachte sie sich. Doch irgendwie machte es sie allerdings ein bisschen traurig, dass niemand sie verstand und sie deshalb über ihre Gefühle lügen musste. „Prinzessin!“ „Guck mal Mama, da ist die Prinzessin!“ „Lucy-sama, wie geht es Euch?!“ „Die Prinzessin. So wunderschön. Da könnte man fast neidisch werden.“ Die Stadtbewohner, welche Lucy sahen, waren erfreut, ihre Prinzessin zu Gesicht zu bekommen. Sie mochten die Blondine, denn diese hatte ein reines Herz, half andern, lachte mit ihnen und unterhielt sich mit ihnen. Ganz anders als der König. Früher, als die Königin noch lebte, gingen die drei Königsfamilienmitglieder oft gemeinsam durch die Stadt und kümmerten sich um jedes Anliegen der Bewohner einzeln. Doch diese Zeiten waren nun vorbei. Der König verließ das Schloss nur noch, wenn es unbedingt notwendig war. Lucy war die einzige, die dieses wunderbare Gefühl, den anderen Engeln näher zu sein, nicht vergessen hatte. „Hallo, alle zusammen“, begrüßte Lucy die Stadtbewohner mit einem Lächeln und leichten Winken. „Lucy-san, spielst du heute wieder mit uns?“, fragte ein kleines Mädchen, welches umringt von anderen Engelskindern in der Nähe einer Hauswand stand. „Tut mir leid, meine Kleine. Ich habe leider keine Zeit. Ich wurde vom König gerufen.“ Mit diesen Worten musste sie die Kinder traurig zurücklassen. Virgo entschuldigte sich bei diesen und meinte, dass Lucy es nicht böse gemeint hätte und bestimmt später mit ihnen spielen würde, dann folgte sie ihrer Herrin. „Hime, werde ich jetzt bestraft? Ich habe den Kindern einfach ein Versprechen gegeben.“ Die Blondine seufzte genervt, ignorierte die Frage der Pinkhaarigen und ging einfach weiter. Am Schloss von Zeros angekommen blieben die zwei jungen Frauen stehen. Lucy schaute einmal hoch und schluckte. Sie selbst mochte es nicht, in solch einem riesigen und unnötig verzierten Schloss zu leben. ,Wieso brauchen so wenige Personen so viel Platz?´, fragte sie sich und schluckte, bevor sie das Schloss gefolgt von Virgo betrat. Beide liefen einen sehr langen Gang entlang an dessen Ende sich eine große Tür befand. Je näher die Blondine dieser Tür kam, desto eher verspürte sie den Wunsch, auf dem Absatz kehrt zu machen. Mit einem bedrückenden Gefühl und einem schnellen Herzschlag klopfte Lucy, nachdem sie noch einmal geschluckt hatte, an. „Vater, hier ist Lucy.“ „Komm herein“, ertönte nur eine raue Stimme von innen und langsam drückte Lucy die Türklinke herunter. „Ich schafft das, Hime. Ich bin bei Euch und Ihr könnt mich jederzeit bestrafen“, feuerte Virgo die Blondine an. „Das macht doch überhaupt keinen Sinn“, rief Lucy daraufhin leicht verwirrt. „Stimmt...“ Virgo lächelte, daraufhin musste die Prinzessin lachen. Nachdem sie sich beruhigt hatte, drückte sie die Türklinke endgültig herunter, öffnete den Raum und betrat das große Zimmer mit den Worten: „Danke Virgo.“ „Kein Problem Hime. Ich warte hier auf Euch.“ Daraufhin schloss sie die Tür wieder und atmete einmal tief ein und aus. Nervös saß Lucy auf einem Stuhl, welcher vor dem Pult, hinter dem der König saß, stand. Jude Heartfilia unterschrieb gerade ein Dokument und packte es dann in eine der Schreibtischschubladen, nur um dann ein weiteres Dokument zu unterschreiben. Die Blondine sah sich währenddessen sehr nervös in dem Raum um. Es ist schon sehr lange her, dass sie das letzte Mal gegenüber von ihrem Vater in diesem Raum saß und wirklich eine ernste Unterhaltung mit ihm geführt hatte. „Lucy“, sprach der König plötzlich, woraufhin die Blondine erschrocken zusammenzuckte. „Ich habe dich vorhin im ganzen Schloss gesucht aber nicht gefunden. Wo warst du?“ ,Er? Er hat mich gesucht. Das tut er doch sonst nie. Außer er will was von mir´, dachte sich Lucy, während sie in die kalten Augen ihres Vaters blickte. „Ich bin im Schloss etwas umher spaziert. Immerhin ist es so groß, dass man fast einen halben Tag braucht, um es ganz zu durchqueren und sich dabei auch noch umzusehen.“ Da ihr Vater von allen Personen derjenige war, der am wenigsten erfahren durfte, wo die Blondine sich immer aufhielt, wenn sie ihrem Alltag entkommen wollte, log sie ihm gnadenlos in Gesicht. Als kleines Kind hatte sie das nie getan, denn da war er noch eine Person, welche sie liebte und welcher sie vertraute. Aber jetzt… selbst die Schuldgefühle, welche Lucy bekam, als sie ihn das erste, zweite, dritte oder vierte Mal angelogen hatte, waren nicht mehr vorhanden. „Verstehe“, murmelte Jude Heartfilia daraufhin nur deutlich uninteressiert. „Wieso habt Ihr mich denn gesucht, Vater?“ Mit einem gekünstelten Lächeln hielt sie den Blickkontakt zu dem Mann. „Ich wollte etwas mit dir besprechen. Ich möchte, dass du einen der adeligen Engelsmänner aus den Nachbarstädten heiratest.“ „Niemals!!!“ Lucys Fassade war inzwischen gefallen und ihren guten Ton hatte sie nun auch ganz vergessen. „Lucy! Es ist deine Pflicht als Prinzessin von Zeros. Das Königshaus braucht einen Erben, welcher in der Lage ist, ein Land zu regieren“, schrie ihr Vater daraufhin. „Das weiß ich auch. Ich werde aber niemals einen Fremden heiraten. Außerdem… wieso muss es ausgerechnet ein Adliger sein? Dir geht es dabei doch nur ums Geld. Wie ich mich dabei fühle ist dir völlig egal!“ Tränen der Wut sammelten sich in den Augen der Blondine. Der König stellte sich hin, genau gegenüber von Lucy. „Richtig. Wie du dich dabei fühlst, das ist mir völlig egal. Einzig und alleine die Macht und das Geld sind das, was zählt!“, antwortete er auf die Aussage seiner Tochter. „Du! Du bist so ein Egoist. Hast du Mutter etwa auch nur geheiratet, weil sie aus reichem Hause kam. Hast du Mutter etwas gar nicht wirklich geliebt?“ Nachdem sie diesen Satz ausgesprochen hatte, liefen ihr Tränen über ihre Wangen und fielen zu Boden. Dem König wurde es zu viel. Er erhob seine Hand und… >Batsch< … gab er seiner Tochter eine Ohrfeige. Lucy dagegen saß weiterhin, mit einem roten Handabdruck auf ihrer Wange, auf ihrem Stuhl. Ihr Kopf war durch den Schlag zur Seite gedreht und die Tränen vor Schreck versiegt. Langsam, ganz langsam hob sie ihre eigene Hand und legte sie auf ihre schmerzende Wange. „Ich… hatte also recht“, murmelte sie, während sie sich erhob. „Raus! Geh sofort in dein Zimmer und bleib da für den Rest des Tages. Morgen werden die Verlobungskandidaten kommen. Erst dann will ich dich wieder sehen“, rief der ältere Mann, doch dies hätte er nicht extra sagen müssen. Wie in Trance steuerte die Blondine auf die Tür zu und verließ den Raum. Von einer sehr besorgten Virgo gefolgt steuerte sie nun direkt ihr Zimmer an. Die Treppe hoch, den langen Gang im linken Flügel des Schlosses entlang in ihr privates und einsames Reich. Das Zimmer war sehr groß und auch hier fühlte sich die Blondine leicht unwohl. In der Mitte des Zimmers stand ein großes Himmelsbett, an einer Wandseite ein großer Schrank und ein großes Bücherregel und auf der anderen Wandseite ein Schreibtisch. „Hime, was ist los?“, fragte Virgo zum gefühlten tausendsten Mal, doch sie bekam noch immer keine Antwort. Wortlos packte Lucy eine große Tasche aus ihrem Schrank und stopfte einige Kleidungsstücke, ein Medaillon und einen Stoffteddybären hinein. Dann zog sie sich ihr knielanges, langärmliches weißes Kleid aus, ihre schönen weißen Absatzschuhe ebenfalls und zog sich dann ihre Lieblingskleidung, die sie sich irgendwann einmal in der Stadt gekauft hatte, an. Es war ein weiß-blaues Oberteil mit Kragen und keinen Ärmeln, dazu einen blauen Rock mit braunem Gürtel und schwarzen Stiefeln. „Hime, was ist los? Wo wollt ihr mit all den Sachen hin?“, fragte die pinkhaarige Maid erneut und erhielt diesmal eine Antwort. „Ich weiß es selbst noch nicht. Auf jeden Fall weg von hier. Bitte sag es niemandem, bis sie es selbst herausgefunden haben und folge mir bitte nicht.“ Mit diesen Worten packte sich Lucy ihre Tasche, verließ ihr Zimmer und das Schloss. Den Wachen erzählte sie nichts und ging einfach schweigend an ihnen vorbei. ,Es tut mir leid´, dachte sie nur noch, ehe sie endgültig das Schlossgelände verließ und durch die Stadt rannte. Da es schon sehr dunkel war bemerkte sie niemand. ,Nun liege ich hier schon eine ganze Weile. Langsam sollte ich mir einen Schlafplatz suchen´, dachte die Engelsprinzessin sich und schaute hinunter zur Erde. Sie lag wieder auf ihrer Wolke und ließ so die Zeit verstreichen. Ans Zurückgehen dachte sie erst gar nicht. Doch wäre sie nur mal lieber zurückgegangen und am Ende nicht auf der Wolke eingeschlafen, dann wäre nie so etwas Schreckliches geschehen… Es donnerte und blitzte. Ein Sturm wütete und es regnete stark. Langsam erwachte die Engelsprinzessin aus ihrem Schlaf und setzte sich schlagartig auf. ,Ich bin eingeschlafen´, stellte sie noch im Halbschlaf fest, doch dieser Zustand von ihr hielt nicht lange. Mit einem Schlag war sie wach, doch das, was ihr als erstes auffiel war nicht ihre nasse Kleidung oder die Dunkelheit, die sie umgab. „Nein... Nein… Das kann nicht sein. Das darf einfach nicht sein! W-Wo bin ich?“ Verängstigt blickte sie sich um. Zwar saß sie noch auf ihrer Wolke aber… der heftige Sturm hatte sie fortgetrieben. Kapitel 2: Lucys Traum heißt: Natsus Realität --------------------------------------------- Die Erde. Ein Planet, der unterhalb des Engelsreiches und der Wolken lag. Viele verschiedene Kreaturen leben noch heute darauf. Viele verschiedene Arten von Menschen, Tiere und Pflanzen. Die Erdenbewohner erzählten sich zwar manchmal, dass es vielleicht magische Wesen geben könnte, doch wirklich glauben taten es nur einige wenige. Noch wusste niemand, dass es diese magischen Wesen, wie Engel und Teufel, wirklich gab. Noch… wusste es niemand. Doch diese würde sich im Laufe der Zeit ändern. Und alles würde mit einem einzelnen, wunderschönen, blonden Engel beginnen. Auf der Erde beginnt diese Geschichte in einem kleinen Land namens Fiore. Dieses Land war zudem eines der reichsten und mächtigsten Länder, die es zu der Zeit gab. Den meisten Menschen in Fiore ging es gut, es gab viele Bildungsmöglichkeiten und viele Arbeitsmöglichkeiten und die Königsfamilie, welche ihren Sitz in einer Stadt namens Clover hatte, wurde von den meisten Menschen verehrt. Den meisten Menschen… nicht von allen! Menschen, die zum Beispiel von heute auf Morgen alles verloren hatten, Waisenkinder oder Obdachlose, mochten die Königsfamilie und die meisten Adligen und Reiche nicht. ,Am Ende geht es doch immer nur ums Geld´, dachten sich die Menschen dieser Kategorie. ,Wenn man Geld hat, kann man in dieser Welt leben. Denn die Königsfamilie kümmert sich dann um einen. Doch was ist mit denen die Nichts haben? Was ist mit uns? Das interessiert niemanden.´ Zu diesen Menschen zählte auch ein junger Mann namens Natsu Dragneel. Seine Eltern sind sehr früh gestorben und er ist ein Waisenkind geworden. Allerdings ist an ihm, an diesem aufgeweckten Jungen, etwas Besonders. Denn obwohl er Nichts hatte und an einem Schicksalstag quasi alles verlor, gab er nicht auf und kämpft dafür, eines Tages ein glückliches und friedliches Leben zu führen. Sieben Jahre sind vergangen, seitdem er nun fast ganz alleine auf dieser Erde weilte, ohne Familie, ohne großartig viel Besitz. Ganz alleine in einer Stadt namens Magnolia. ______ „Natsu!“, rief eine Stimme aus einem Restaurant am Ende der Stadt durch die geöffnete Hintertür nach draußen. „Bin schon da“, rief der Pinkhaarige von draußen hinein, stellte einen blauen, vollen Müllsack ab und ging wieder nach drinnen. „Ich wurde gerufen?“, fragte er und schaute sich in der Küche, in welcher ein Mann mit Schürze gerade Gemüse anbraten lies, um. „Ja. Ich habe gerufen. Ich möchte, dass du eine Bestellung an einen Kunden, der in der Nähe des Waldes hinterm Berg lebt, auslieferst. Danach bist du fertig für heute und kannst nach Hause gehen.“ „Klar, habe verstanden. Danke Makao.“ Natsu schnappte sich die aufklappbare Box, stellte die zu ausliefernde Bestellung, welche aus einem Salat und einer Gemüsepfanne bestand, hinein und rannte damit in Richtung Vordereingang. „Natsu-nii“, ertönte eine Stimme eines kleinen Jungens, woraufhin Gerufener anhielt und in Richtung Treppe neben der Kasse schaute. „Romeo, was gibt es denn?“ „Musst du immer noch arbeiten? Du siehst ziemlich erschöpft aus“, meinte der Grundschüler und musterte Natsu. Dieser schwitzte sehr stark. Kein Wunder, nach vielen Stunden anstrengender Arbeit. Natsu grinste, als er dem besorgten Blick seines schwarzhaarigen, jungen Freundes sah. „Mach dir mal keine Sorgen. Ich schaff das schon. Du weißt doch, ich bin stark.“ Mit diesen Worten öffnete er die Tür und ging nach draußen. In einer Geschwindigkeit, welche locker mit der eines Fahrrads, das bergab fuhr, mithalten konnte, rannte er einen Berg hoch. Das Lieferfahrrad wollte er nicht nehmen, da er mit Fahrzeugen nicht so gut konnte. „Natsu-nii…“, murmelte Romeo besorgt vor sich hin und blickte dem Pinkhaarigen hinterher. „Typisch Natsu. Als ob er Feuer unterm Hintern hätte, rennt der Typ einfach mal so einen Berg hoch, als sei es das normalste der Welt ohne viel Kraftaufwand da hochzukommen.“ Eine Stimme ertönte hinter dem Jungen. „Wakaba. Ich habe dich gar nicht bemerkt… aber… Natsu-nii ist schon erstaunlich. Er wacht morgens auf, geht zur Schule und sobald er dann frei hat, arbeitet er.“ Romeo blickte noch einmal besorgt in die Richtung, in welche sein Freund eben verschwunden ist und ging dann wieder hinein. „Hey, Wakaba. Komm hierher. Die nächsten Bestellungen der Kunden hier sind fertig“, rief Makao aus der Küche aus. „Jaja“, antwortete Gerufener nur und ging ebenfalls hinein. Währenddessen rannte Natsu auch schon wieder den Berg hinunter und dann bis an den Eingang des Waldes in ein kleines Dorf. Kurze Zeit später kam er an dem Haus an, bei welchem er die Bestellung dann abgab. Er erhielt sogar ein Trinkgeld dafür, dass er so schnell und das Essen somit noch warm war. ,Feuer unterm Hintern zu haben lohnt sich eben.´ Grinsend steckte Natsu das Geld in seine Tasche und machte sich langsam auf den Weg zurück. Da er jetzt sowieso Feierabend hatte, konnte er sich diesmal ein wenig Zeit lassen. Er blickte zum Himmel. Die Sonne ging langsam unter und der Mond versuchte, das letzte bisschen Sonnenlicht zu verdrängen. Außerdem wehte ein leises Lüftchen. „Ein Sturm kommt langsam auf“, murmelte Natsu nachdenklich vor sich hin. ,Heute habe ich in der Wäscherei und im Restaurant gearbeitet. Morgen muss ich nur am Kiosk arbeiten… Ich denke, wenn ich diesen Monat so weitermache, habe ich mein Schulgeld für dieses Schuljahr zusammen. Dann kann ich auch endlich wieder an meine Bedürfnisse denken und kann mir die ein oder andere Pause gönnen.´ Natsu lächelte. Der Gedanke gefiel ihm. „Okay!“, rief er entschlossen aus und klatschte sich mit beiden Händen auf seine leicht geröteten Wangen. „Ich schaffe das! Ich schaffe das ganz sicher! Ich schaffe das auch ohne Hilfe! Ohhhh!!! So Energiegeladen wie jetzt habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich bin schon wieder ganz Feuer und Flamme.“ Natsu streckte eine Faust geradeaus und blickte eine kurze Weile ernst. ,Ich meine das ernst. Ich brauche keine Hilfe. Schon gar nicht die der Reichen oder die des Königshauses. Was in dem Brief letztens stand, war doch ein Witz. Von wegen, sie wollen mein Schulgeld einfach so bezahlen. Niemals würden die so etwas ohne Hintergedanken machen.´ „… Ich werde garantiert keine Marionette von denen werden.“ Sein Griff um die Lieferbox verstärkte sich und nun rannte Natsu doch los, den Berg hinauf und wieder hinunter. „Oiiii! Makao, Wakaba, Romeo. Da bin ich wieder!“, rief er, als er in Schallgeschwindigkeit die Tür öffnete. „Oh, willkommen zurück. Und, hast du dich diesmal auch nicht verlaufen“, fragte Wakaba lachend, während er einem Gast eine Nudelsuppe servierte. „Nein habe ich nicht. Mittlerweile kenne ich den Weg“, meinte Natsu daraufhin nur und ging den Gang entlang in Richtung Küche. „Hier Makao. Die Box.“ „Schon wieder zurück. Danke fürs Ausliefern, Natsu. Du bist wirklich eine große Hilfe Natsu. Hier ist dein Tageslohn. Hast du dir redlich verdient.“ Mit diesen Worten reichte der ältere Mann in Schürze dem Jungen einen Umschlag. „Ich danke dir, Makao. Immerhin lässt du mich hier arbeiten. Vielen Dank.“ Grinsend nahm Natsu den Umschlag entgegen und steckte ihn in seine Tasche. „Also dann, ich gehe jetzt lieber mal, bevor der Sturm richtig losgeht.“ Mit diesen Worten und einem „Tschau Leute. Bis nächste Woche Montag!“ verließ er das mittelgroße Gebäude und rannte nach Hause. „Ein Sturm? Wie kommt Natsu denn darauf? Draußen ist doch gutes Wetter“, sagte Makao verwundert und ging durch die Hintertür nach draußen. Genau in dem Moment in dem er sein Gesicht anhob um in den Himmel zu schauen fiel ein Wassertropfen auf seine Nasenspitze und es wurde plötzlich kälter und dunkler. ,… Vielleicht sollten wir uns auf den Sturm vorbereiten. Ich werde die Gäste lieber nach Hause schicken und das Restaurant für heute schließen´, beschloss der ältere Mann mit Schnauzbart und ging wieder hinein. Gut gelaunt kam Natsu zu Hause, einem alten Gebäude mit zwei Stockwerken, in dem eine kleine Gruppe von Weisenkindern lebte, an. Die meisten Kinder und Jugendlichen waren in seinem Alter oder etwas älter aber nicht alle. Da dieses Gebäude sehr alt war und es niemand mehr bewohnte, zogen die Weisenkinder dort ein. Natürlich wusste davon niemand außer der Direktor der Schule, welche sie besuchten, Makarov Dreyer. Dieser hat das Gebäude auch gleich gekauft, als er von der Unterkunft der Waisen erfuhr, und lies die Weisenkinder für sehr wenig Geld pro Monat dort wohnen. Immerhin hatte jeder sein eigenes Zimmer und für das Geld, welches sie ab und zu für sich selber verdienten, konnten sie dieses sogar richtig schick einrichten. Der Pinkhaarige trat in das Gebäude und ging geradewegs in den Aufenthaltsraum. „Oh. Du bist wieder da“, stellte ein schwarzhaariger Junge fest und blickte seinem etwa gleichaltrigen Freund und Rivalen in die Augen. „Und, wie viel hast du heute verdient? Bestimmt nicht mehr als ich.“ „Gray... Ha! Wollen wir wetten, dass ich mehr habe?“, forderte Natsu auch gleich den Dunkelhaarigen heraus. „Klar. Um was wetten wir?“, fragte Gray daraufhin. „Wie wäre es um…“ Natsu wollte gerade antworten, doch jemand unterbrach ihn. Mit einer gefährlichen Aura packte dieser jemand die beiden Jungs an den Köpfen und lies diese zusammenprallen. „Autsch. Hey! Unterbrich uns gefälligst nicht in unseren… E-Erza“, sprachen die Zwei im Chor und bemerkten dann, wer genau sie unterbrochen hatte. „Entschuldigt die Störung. Aber… HIER WIRD NICHT GEWETTET! IST DAS KLAR!?!“ „Aye“, sagten die Jungs gleichzeitig und klammerten sich ängstlich aneinander. Die Frau, welche vor ihnen stand, hieß Erza. Sie hatte wunderschönes, langes, rotes Haar und war im selben Alter wie Gray. „Dann ist ja gut.“ Erza lächelte die beiden nur an und drehte sich dann um. „Sollte ich nochmal erleben, dass ihr wetten wollt oder Ähnliches, dann kommt ihr mir nicht so einfach davon. Aber jetzt… gehe ich in mein Zimmer. Stört mich bitte nicht.“ „Aye“, sagten die zwei Jungs erneut gleichzeitig. Doch dann fiel Natsu etwas Wichtiges ein. „Ich glaube, es wird gleich einen Sturm geben.“ „Was? Der Wetterbericht hat aber gar nichts davon gesagt“, sagte Erza leicht verwundert. „Aber ich habe auch schon die ganze Zeit so ein komisches Gefühl“, sagte ein etwas kleineres, etwa 12jähriges Mädchen mit langen, dunkelblauen Haaren. „Wendy. Du auch?... Dann sollten wir uns vorbereiten. Los, sagt allen, sie sollen die Fenster zumachen. Danach geht ihr unverzüglich auch in euer Zimmer und schlaft! Verstanden?“, gab Erza den Befehl und alle drei riefen: „Aye Sir!“ So waren am Ende alle auf den Sturm vorbereitet. Erschöpft ließ sich Natsu an diesem Tag in sein Bett fallen und schlief sofort ein. ______ Währenddessen saß Lucy mitten in der Nacht auf ihrer Wolke, welche nicht mehr eine weiße und flauschige Schäfchenwolke, sondern eine graue Gewitterwolke war. „W-Was soll ich nur tun. Ich habe keine Ahnung wo ich bin, mir ist kalt, ich bin klitschnass und habe Angst. Ist das hier ein böser Traum? Aber es fühlt sich alles so real an“, murmelte Lucy zitternd vor sich hin und klammerte ihre Tasche ganz nah an sich. Sie musste jetzt irgendwas halten um nicht irgendwelche Bewegungen zu machen, die die ganze Situation am Ende vielleicht noch verschlimmern konnten. Denn würde sie sich zu sehr bewegen, dann würde die Wolke unter ihr sie nicht mehr tragen, immerhin sind Gewitterwolken absolut nicht fest. Die Blondine blickte sich erneut um. Doch alles was sie sah, waren graue bis schwarze Wolken unter und über ihr. Gelbe Blitze und Blitzlichter flackerten überall in diesem dunklen Nachthimmel auf. Noch nie hatte die Prinzessin solche Angst. Über ihre Engelsflügel hatte sie eine Regenjacke aus weißen Wolken gemacht gezogen, denn immerhin sollten diese ja nicht als Blitzableiter dienen… Mit der Kapuze über dem Kopf, welche sie fast übers ganze Gesicht gezogen und unter ihrem Kinn zugeschnürt hatte, betete sie zitternd. „Orakel, Gott, meine Freunde. Bitte. Helft mir. Es tut mir leid, dass ich nicht gehört habe. Aber bitte, ich möchte hier aus dieser Situation raus.“ Genau in diesem Moment ließ die Wolke über Lucy einen Blitz los und dieser schlug mit einem hellen Leuchten und einer lauten Krach durch die Wolke, auf welcher das Mädchen saß, auf der Erde ein. ______ Am nächsten Morgen regnete es zwar noch, doch das Gewitter hatte nachgelassen. Die Kinder und Jugendlichen gingen an diesem Tag zu ihren Schulen. Auch die Gruppe Natsu, Erza, Gray, Wendy und den Anderen gingen in ihre Schule, die >Fairy High<. Acht ätzende Schulstunden verbrachten sie alle dort, bis sie endlich von der Schulglocke erlöst wurden. „Yo, Natsu. Heute arbeiten wir wieder zusammen. Gehen wir gleich zum Bahnhof und fahren mit dem Zug nach Harujion“, sprach Gray, welcher neben seinem Freund aus dem Schulgebäude trat. „Ump… W-Wi..Wieso m-mi-mit dem Z-Zug“, murmelte Natsu plötzlich und hockte sich auf den Boden. Ihm wurde schon von dem Gedanken alleine, ein Fahrzeug betreten zu müssen, schlecht. „Halt deinen Schirm richtig fest, sonst wirst du nass… Willst du etwa nach Harujion laufen. Unmöglich. Das schaffst nicht mal du, wenn du pünktlich sein willst. Du weißt doch, wir müssen jeden Jewel sparen, den wir verdienen. Also komm jetzt“, sprach der Schwarzhaarige und zog den Pinkhaarigen am Kragen quasi mit sich. Natsu versuchte dabei, aufrecht stehen zu bleiben und rückwärts irgendwie mitzulaufen, immerhin war der Boden nass. Nach zwei Stunden ätzender Zugfahrt kamen die zwei Jungs endlich in der Stadt an. Natsu rannte fast schon aus dem Zug und verschwand vor Gray in der Menschenmenge. „Hey! Natsu!“, rief er erst nach ihm, doch dann lies er es bleiben. ,Was soll´s. Mit seinen Instinkten sollte er irgendwie den richtigen Weg finden.´ Natsu währenddessen rannte einfach weiter. Möglichst weit weg von diesem Horrorzug. Als er dann endlich stehen blieb, schaute er sich erst einmal um. Er war an einer Wiese angekommen, auf welcher nur ein einziger Baum stand. Anscheinend ist er in die falsche Richtung gerannt und zwar aus der Stadt heraus anstatt hinein. Der junge Mann wollte sich gerade umdrehen, da bemerkte er in der Ferne etwas liegt. Neugierig, so wie er nun mal ist, ging er näher an das Etwas heran, bis er schließlich bemerkte, dass es sich um ein Mädchen handelte. Die letzten Meter zu ihr rannte er hin. „Hey du, ist alles in Ordnung? Hey! Wach doch auf!“, rief er und rüttelte an ihr. Als das Mädchen sich bewegte und die Augen aufschlug, atmete er erleichtert aus. „Ist alles in Ordnung mit dir? Wer bist du? Wieso liegst du hier?“, bombardierte er sie auch gleich mit Fragen, während er das Mädchen musterte. Sie trug einen schneeweißen Regenmantel, dessen Kapuze sie bis in ihr Gesicht gezogen hatte. Allerdings zitterte sie. Und das nicht nur, weil ihr kalt war. Nein, sie zitterte auch, weil sie Angst hatte, das spürte Natsu sofort. Denn dieses Mädchen, welches vor dem Pinkhaarigen saß und sich zitternd umsah, war Lucy Heartfilia. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Heeeeeeeeeeeeeey ^o^ *wink* hehe, hier ist das nächste Kapitel ;))) Und ich wollte mich mla bei euch Lesern bedanken ich hoffe, euch wird der weitere Verlauf gefallen Soooo viele Kapitel wird es ja nicht geben... hab ich mal eben beschlossen so vielleicht 10 - 12 oder so Alsoooo byeeeeeeeeeeee ^_^ GlG Lucy ♥ Kapitel 3: Begegnung -------------------- Lucy hörte, dass sie gerufen wurde. Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter liegen, welche sie leicht rüttelte. „Hey du, ist alles in Ordnung? Hey! Wach doch auf!“, hörte sie jemanden rufen. Die Stimme klang hektisch und panisch zugleich. Und auch sehr weit entfernt. Die Blondine wollte das tun, was ihr die Stimme sagte. Sie wollte aufwachen, auch wenn es ihr nicht einfach fiel. Ihre Augenlider waren schwer, viel zu schwer, sodass es ihr nur mit großer Anstrengung gelang, ihre braunen Augen nur ein wenig zu öffnen. Sie hörte ein kurzes erleichtertes ausatmen von jemand. Gleichzeitig zog dieser jemand seine Hand, die noch immer auf ihrer Schulter lag, sie jedoch nicht mehr rüttelte, zurück. „Ist alles in Ordnung mit dir? Wer bist du? Wieso liegst du hier?“, wurde sie gefragt. Doch sie wusste darauf keine Antwort. Ihre Gedanken waren leer. Sie starrte einfach nur geradeaus, auf den Rand ihrer Kapuze, der ihre Sicht geradeaus ebenfalls ein wenig beschränkte. Sie sah nur die Schuhe desjenigen der sie rief und zu wecken versucht hatte. Ein paar Sekunden lang lauschte die Blondine einfach nur dem Geräusch des Regens und dem unregelmäßigen Atem des Jungen neben ihr. Wie in Zeitlupe setzte sie sich in diesen Sekunden auf. Ein unglaublicher Schmerz schoss durch ihren Körper, lies sie zusammenzucken und erzittern. Mit dem Schmerz spürte sie nun auch die Kälte und die Nässe, die sie umgaben. Leicht hob sie ihren Kopf an, ignorierte dabei das heftige und schmerzhafte Stechen in ihrem Nacken, sodass ihr Blick und der des jungen Mannes kurz aufeinander trafen, bevor sie erneut das Bewusstsein verlor und nach vorne fiel. Als er ihre dunklen, leeren Augen sah, die ihre Angst und ihren Schmerz in sich wiederspiegelten, erstarrte Natsu. Ein merkwürdiges, noch nie dagewesenes Gefühl stieg in ihm auf. Dieser Blick von ihr tat ihm aus irgendeinem Grund weh, lies sein Herz dennoch schneller schlagen. Er kannte diesen Blick nur zu gut aus der Vergangenheit. In ihrem Gesicht bemerkte er leichte Kratzer und Schürfwunden. Sie bluteten nicht, sahen dennoch sehr Schmerzhaft aus. Er wollte ihr irgendwie helfen. Doch ehe der junge Mann irgendwas sagen konnte, bemerkte er, dass sie zu taumeln begann und nach vorne kippte. Aus Reflex heraus fing er sie sofort mit seinem freien Arm, in dem er nicht den Schirm hielt, den er jedoch fallen ließ, auf. Kurz errötete er, als er ihr Gesicht an seine Brust angelehnt sah. „O-Oi, wach auf“, murmelte er leicht verwirrt und panisch, schaute sich dabei um. Doch niemand befand sich in der Nähe. Niemand anders außer ihm selbst konnte diesem Mädchen jetzt helfen. Deshalb lenkte der Pinkhaarige seine Aufmerksamkeit erneut auf ihr Gesicht. Regentropfen fielen auf ihre verletzte Haut und liefen diese hinunter. Während Natsu überlegte, was mit ihr passiert ist und wer einem Mädchen nur so etwas antun könnte, hielt er sie weiterhin im Arm, schaute sie wie in Trance an und berührte mit seiner nun freien Hand ihre Haut. Doch kaum berührte er sie, hielt er auch schon inne. Sie war eiskalt und blass. , Hat sie etwa…?‘ Ihr Atem war unregelmäßig und ihre Augen schmerzhaft zusammengekniffen. Schnell begriff er, was mit dem blonden, durchnässten Mädchen in seinen Armen los war. Während er panisch überlegte, was er tun könnte, sich dabei hektisch umsah und sich aus Verzweiflung auf die Unterlippe biss, klingelte sein Handy. Erschrocken hob er ab, hoffte dabei allerdings, dass es jemand war, der ihm helfen konnte. Kurze Zeit später traf Natsu mit dem Mädchen auf den Armen an ein Haus mit der Aufschrift „Klinik.“. Ohne vorher zu klingeln, trat er die nur angelehnte Tür auf und rief: „Senseiiiii, ich brauche Ihre Hilfe!“ Doch auf seinen Ruf bekam er nur als eine Antwort von der Rezeptionsdame, die in diesem Moment nicht zur Tür sondern auf scheinbar wichtige Papiere schaute: „Oh Natsu, guten Tag. Was fehlt dir denn diesmal?“ „Nicht mir. Ihr“, antwortete er der Weißhaarigen, worauf diese aufschaute. Geschockt lies sie ihre Unterlagen, die sie in ihren Händen hielt, fallen und rannte zu der Patientin. „Sie hat hohes Fieber und kleine Wunden im Gesicht. Natsu, was ist mit ihr passiert? Wer ist das?“ „Das erkläre ich dir später. Mira, wo ist die Ärztin?“ Der Pinkhaarige schaute direkt in die blauen Augen seines Gegenübers. „Porlyusica-sama ist im Moment nicht da. Sie wollte ein paar neue Medikamente und Kräuter kaufen. Sie müsste aber gleich wieder hier sein. Leg das Mädchen so lange in Zimmer Nummer drei. Ich werde Lisanna sofort sagen, dass sie sich so lange um sie kümmern soll. Du wartest bitte so lange im Wartezimmer.“ Im schnellen Schritt betrat Natsu das zugewiesene Zimmer und legte das Mädchen auf die freie Liege. Dann schaute er ihr ins Gesicht. Es war noch schmerzverzehrter als vorher, Schweißperlen liefen ihr über die Stirn, sie zitterte schlimmer als zuvor draußen im Regen. Zu gerne würde er ihr irgendwie helfen. „Was kann ich nur tun?… Wieso möchte ich dir unbedingt helfen?“, murmelte er vor sich hin und verstand in diesem Moment selbst nicht, wieso er so aufgewühlt war. Ohne es zu merken, hielt er ihre zitternde Hand in seiner. Als die weißhaarige junge Arzthelferin Lisanna die Türschwelle überschritt, sah sie, wie der Pinkhaarige die Hand von jemanden hielt. Er saß auf einem Hocker neben der Lehne, auf der eine Patientin lag und schaute sie an. Er hat noch nicht einmal bemerkt, dass die Arzthelferin den Raum betrat. Langsam schritt sie näher an ihn heran, bemerkte dabei, dass sein ganzer Körper angespannt war. Dann hörte sie sein Flüstern. „Was kann ich nur tun?... Wieso möchte ich dir unbedingt helfen?“ Ein trauriges Lächeln schlich sich auf das Gesicht von Lisanna, die auf einem Hocker neben dem Pinkhaarigen platz nahm. „Natsu, ich bin jetzt da. Mira hat mich informiert. Ich werde sie untersuchen, bitte geh so lange hinaus.“ Angesprochener nickte, ohne die Augen von dem ihm noch immer fremden Mädchen azwenden. Wortlos stand er auf und verlies im Rückwärtsgang das Krankenzimmer. „… Ich habe noch nie gesehen, dass du dich so sehr um jemanden kümmerst“, murmelte die Weißhaarige, während sie ein nasses Handtusch auf die Stirn ihrer neuen Patientin legte. Doch dies hörte Natsu nicht mehr, genauso wenig wie den traurigen Unterton, der in ihrer Stimme mitschwang. „Bin wieder da. Elfman, trag die Sachen in mein Büro.“ Eine schlanke, ältere Frau betrat die Klinik. Ihre Haare waren rosa und mit zwei auffälligen Haarnadeln zu einem Dutt gebunden. Hinter ihr lief ein großer starker Mann, der wie Mira und Lisanna weiße Haare und blaue Augen hatte. Er hatte drei große, volle Papiertünten im Arm und nickte, dann ging er gleich nach rechts um die Ecke. Die Ärztin seufzte, als sie ihren Helfer hinterhersah und ging, nachdem sie ihren roten Umhang gegen einen weißen Kittel getauscht hatte, geradeaus, geradewegs auf die Rezeption zu. Sogleich kam ihr auch schon Mirajane entgegen und rief: „Doctor, wir brauchen Ihre Hilfe. Natsu hat…“ Gerufene schaute auf, reagierte auf den Namen und rief: „Ist Natsu etwa schon wieder hier? Wie oft muss ich ihm denn noch sagen, dass er aufhören soll, sich jeden Tag mit Gray halb tot zu prügeln und dann schwer verletzt hier aufzutauchen?!?“ „Nein, Porlyusica-sama, so ist es nicht. Kommen Sie bitte mit. Natsu hat ein bewusstloses Mädchen gefunden. Sie hat hohes Fieber und Verletzungen im Gesicht.“ Lisanna, die an der Liege stand und über die Blondine gebeugt war, betrachtete das Mädchen vor sich. Dabei hielt sie diese feste an beiden Armen, sodass sie sich nicht dreht und sich womöglich noch weh tat. Ihr ging es immer in der kurzen Zeit schlimmer und einen Alptraum schien sie auch zu haben. Immer wieder murmelte sie irgendwas vor sich hin, was die Weißhaarige nicht genau verstand. Nur vereinzelte Worte wie „Vater, bitte nicht“ oder „Hilfe“ hörte sie hinaus. Auch weinte die Blondine aus irgendeinem Grund. Erleichtert atmete die überforderte Arzthelferin auf, als die Tür ruckartig aufging und zwei Personen sie ablösten. Mit einem prüfenden Blick schaute die Rosahaarige kurz über die Patientin, dann wandte sie sich an Lisanna, ohne eine Miene zu verziehen. „Was ist mit ihr passiert? Woher hat sie diese Kratzer an ihrer Armen? Hat sie die am ganzen Körper?“ Während Mira nach Verbandszeug und den richtigen Medikamenten suchte, antwortete ihre jüngere Schwester, die noch immer die Blondine festhielt. „Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Natsu hat sie vor einer knappen Stunde hierher gebracht. Ich wollte sie umziehen, da ihre Klamotten klitschnass waren, aber ihr Zustand wurde immer schlimmer. Also hab ich ihr nur die Jacke irgendwie ausgezogen und sie dann in die Decke eingewickelt. Ich weiß also nicht, ob sie noch mehr Kratzer und Schürfwunden hat, oder nur an den Armen und im Gesicht.“ „Verstehe“, die Ältere nickte, dann schaute sie zu Mira und wieder zu Lisanna, ehe sie mit lauter Stimme befahl, „wir müssen ihr auf jeden Fall erst einmal diese nassen Klamotten ausziehen und sie verbinden, dann das Fieber senken und dann sehen wir weiter.“ Die zwei Schwestern nickten. Nach getaner Arbeit, es war bereits Abend, verließ Mirajane den Raum, um ein neues Tuch zu holen. Sie kam am Wartezimmer vorbei und sah, wie Natsu nachdenklich auf einem Stuhl saß, den Kopf mit den Armen gestützt. „Sie müsste bald aufwachen. Ihr Fieber hat bereits nachgelassen und es scheint ihr ein bisschen besser zu gehen“, sagte die Weißhaarige und lächelte, dann ging sie weiter. Der Pinkhaarige schreckte aus seinen Gedanken, schaute erleichtert in Richtung Tür. Ruckartig stand er auf, rannte aus dem Wartezimmer, den langen Flur entlang und riss die Tür des Beandlungszimmers, in dem die blonde Patientin lag, auf. „Geht es ihr wieder gut?“, rief er und wollte den Raum betreten. Bevor er überhaupt regestrieren konnte, was in dem Zimmer überhaubt vor sich ging, bekam Natsu jedoch mit voller Wucht einen Schuh gegen den Kopf geworfen, sodass er wieder rückwärts aus dem Raum hinausflog und eine Beule auf seiner Stirn erschien. „Natsu! Komm nicht einfach so rein! Und sag mir sofort, was du mit dem Mädchen angestellt hast, sodass sie in solch einer schlechten Verfassung ist!!!“ Porlyusica ging auf Natsu zu, brüllte ihn dabei an und schüttelte ihn daraufhin ordentlich durch, sodass ihm schlecht wurde. „S-Sensei… H-Hören Sie auf. Ich h-hab nichts gemacht. Ehrlich“, antwortete der Pinkhaarige und versuchte, nachdem er losgelassen wurde, sein Gleichgewicht wieder zu finden. „I-Ich habe sie gefunden. Im Regen, draußen auf einer Wiese in der Nähe vom Bahnhof. Ich war auf gerade auf dem Weg zur Arbeit und da-…“, antwortete Natsu, der nun wieder fest auf dem Boden stand. Doch er wurde unterbrochen, als die Patientin einen Ton von sich gab. „Uhh… W-Wo bin ich?“ Zum zweiten Mal an diesem Tag erwachte Lucy aus ihrem Schlaf. Sie fühlte sich etwas besser, wenn auch nicht viel. „Oh, du bist aufgewacht. Wie geht es dir?“, hörte sie eine sanfte Stimme fragen. Langsam drehte sie ihren Kopf in die Richtung der Stimme und erinnerte sich an eine andere Stimme, die sie auch geweckt hatte. „W-Wo bin ich?“, fragte die Blondine leise und als Antwort bekam sie: „Du bist in der Klinik. Uhm… was ist dir passiert? Erinnerst du dich? Du warst ziemlich lange bewusstlos und hast überall Verletzungen.“ Die Blondine lauschte der ruhigen Stimme und schloss die Augen, versuchte sich an etwas zu erinnern. Bilder kamen ihr in den Kopf. Bilder von ihrem Vater, von dem Gewitter, von den Himmelsbewohnern, vom Schloss in Zeros. ,Doch was ist dann passiert? Ich war in dem Gewitter und danach?‘ Während sie nachdachte, schmerzte ihr Kopf. Ihr Körper zuckte zusammen, sie kniff die Augen zusammen. Doch plötzlich hörte sie eine männliche Stimme, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Genauso plötzlich, wie der Schmerz kam, verschwand er auch wieder. Sie schaute hoch, direkt in zwei schwarze Augen, die ihr ebenfalls bekannt vorkamen. Doch sie wusste beim besten Willen nicht, woher. Sie konnte sich nicht erinnern, wieso ihr dieser Junge so bekannt vorkam. Als Natsu die Stimme von Lisanna und dem verletzten Mädchen hörte, rannte er an der älteren Dame vorbei, die gerade dabei war, ihm eine Predigt zu halten, dass er es noch bereuen wird, dass er nicht zur Arbeit gegangen ist, oder so. Er stellte sich direkt neben das Bett der Kranken und sah, dass sie ihre Augen wieder geschlossen hatte und nachdachte. Plötzlich kniff sie ihre Augen zusammen, worauf er kurz zusammenzuckte. „Alles in Ordnung?“, fragte er sie, während er sich etwas über sie beugte, sah, wie sie sich daraufhin entspannte und dann ihre Auge langsam öffnete. Nun schauten sich beide in die Augen, waren sprachlos und konnten den Blick nicht abwenden. Eine Zeit lang ging das so weiter und sie schauten sich gegenseitig einfach nur in die Augen, bis plötzlich… Ein Handyklingeln. Natsu schreckte zurück. Lucy drehte sich weg. Beide leicht gerötet und verlegen. „Sorry… ist meins“, murmelte der Pinkhaarige und schaute auf das Handy. Kaum hat er dies gemacht, veränderte sich sein Blick und er schluckte. Während er auf den grünen Höhrer drückte, sprach er ganz leise in das Telefon: „J-Ja. Hi-Hier Natsu.“ „NATSUUUUUU! Ich habe von Gray gehört, du bist nicht an der Arbeit. Wo zum Teufel steckst du?!?“, bekam er auch gleich eine sehr laute Antwort ins Ohr gebrüllt. „Ist das Erza? Sag ihr bitte schöne Grüße von mir“, ertönte die fröhliche Stimme Mirajanes, die mit einem frischen Tuch und einem Lächeln im Gesicht den Raum betrat und die Tür schloss. Porlyusica, die die laute Stimme an der anderen Leitung des Telefons ebenfalls hörte, obwohl noch nicht mal der Lautsprecher an war, dachte sich nur, ohne auch nur einmal das Gesicht zu verziehen: ,Ich habs ihm ja gesagt. Er wird es bereuen‘, lief dann an dem Jungen vorbei, bis hin zu dem auf der Liege liegenden Mädchen. Kapitel 4: Chaos und Verwirrung ------------------------------- Chaos herrschte an diesem Morgen im Schloss des Engelsreichs Zeros. „Habt ihr sie immer noch nicht gefunden?!“ Die Stimme des Königs hallte durch den großen Speisesaal, in dem dieser wütend auf und ab ging. Einer seiner engsten Berater stand direkt vor ihm. „Leider nicht, Sir. Das ganze anwesende Personal hat überall im Schloss gesucht, doch anscheinend ist Miss Lucy nicht hier“, erklärte dieser. Jude Heartfilia blieb stehen, hielt sich die Hände hinter seinem Rücken zusammen und schaute dem älteren Mann ins Gesicht. „Dann sucht sie in dieser Stadt und auch in den anderen Engelsstädten. Fragt jeden Stadtbewohner, ob er Lucy gesehen hat. Wenn sie bis zur Mittagszeit nicht gefunden wurde werde ich die Himmelswächter auf die Suche schicken um außerhalb nach ihr suchen zu lassen! Bis zum Abend muss sie wieder da sein! Und sagt dem hohen magischen Rat und den Rune Knights bescheid!“ Nach diesen Worten drehte sich der König erneut um und verlies den Raum ohne die pinkhaarige Maid zu beachten die neben der Tür stand und das Gespräch verfolgte. Ja, Virgo, die persönliche Dienerin der verschwundenen Prinzessin. Sie überraschte es nicht dass nach ihrer Herrin gesucht wurde, denn sie wusste schon dass sich diese nicht im Schloss aufhielt. Doch aus irgendeinem Grund hatte sie ein ungutes Gefühl, welches durch den Blick aus dem Fenster auf den grauschwarzen Himmel verstärkt wurde. ,Oh Hime, wo immer Ihr gerade seid, ich hoffe Ihr seid in Sicherheit.´ Zwar war das Wetter durch den Magieschild des Reiches nicht ganz so schlimm wie auf der Erde, auch da dieses über den Wolken lag, doch auch hier waren die Himmelsbewohner von Kälte und Dunkelheit nicht geschützt. Ein starker Wind zog durch die wolkigen Straßen und es wurde jedem entflohen bei diesem lieber im Haus zu bleiben. Die einzigen Engel die zu dieser Zeit herumliefen oder herumflogen waren die aus der Leibgarde der königlichen Familie, die Rune Knight, die auf Befehl des magischen Rats ausgesandt wurden, welcher wiederum vom König dazu befehligt wurde, auf der Suche nach ihrer geliebten Prinzessin. Angeführt von einem männlichen Engel namens Lahar, machte sich das Heer auf den Weg in die Stadtmitte. „Aufgepasst meine Herrn!“, rief der schwarzhaarige, noch relativ junge Anführer und blieb stehen, hinter ihm in geordneter Reihenfolge die anderen Männer. Er drehte sich um und wartete bis er sich sicher war, dass er die Aufmerksamkeit aller hatte, dann rief er: „Wir werden Miss Lucy auf jeden Fall finden, koste es was es wolle. Verstanden?! Sucht in jedem Haus und in jeder Gasse nach ihr. Wenn ihr eine Spur von ihr findet oder ihre magische Aura spürt sagt mir sofort bescheid.“ Ein einheitliches: „Aye Sir!“, danach teilte sich die Masse der fleißigen Soldaten und jeder begann seine Suche. „Lahar, meinst du sie wird hier sein“, ertönte plötzlich eine Stimme und ein weiterer Mann mit schwarzen Haaren und einer tiefen Narbe neben dem linken Auge gesellte sich zu ihm. „Doranbolt“, wurde er von seinem Kameraden mit Namen angesprochen, der ihm allerdings nicht ins Gesicht schaute sondern auf den Boden. Auch er hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl, welches er allerdings nicht offen zeigte. „Ich hoffe es… ich hoffe es wirklich. Wenn nicht haben wir ein Problem. Denn dann ist sie entweder im Nachbarland und da kommen wir Engel nicht von alleine hin was bedeuten muss sie wurde von einem Dämon entführt… oder…“ Mitten im Satz brach er ab und biss sich auf die Lippen, lies diesen auch unvollständig. Doranbolt, der seinen Kameraden und gleichzeitig besten Freund der Rune Knight schon sehr lange kannte nickte. Auch er hatte ein ungutes Gefühl und dachte genau dasselbe. „Ja… oder sie ist gefallen…“, flüsterte er und blickte ebenfalls zu Boden. Lucy war verwirrt. Sie lag in einem fremden Bett in einem fremden Zimmer. Sie war fast von oben bis unten mit einem Verband einbandagiert. Zudem wurde sie von fremden Personen angestarrt und untersucht. Deshalb konnte sie nur vermuten, dass sie sich bei einem Arzt befand. Wieso, das wusste sie allerdings nicht. Sie versuchte darüber nachzudenken, doch ihr Kopf schmerzte so sehr dass sie sich nicht auf ihre eigenen Gedanken konzentrieren konnte. „Ganz ruhig. Du hast dir den Kopf irgendwo angehauen und nun eine kleine Gehirnerschütterung“, meinte eine der drei Frauen die neben ihr standen und sie musterten. Es war die ältere, die mit den rosafarbenen Haaren und dem strengen Gesichtsausdruck. „Kannst du dich an irgendwas erinnern was passiert ist?“ Das blonde Mädchen konnte erst einmal nur den Kopf schütteln. Viel zu verwirrt war sie zurzeit. Sie musste erst einmal ihre Gedanken ein wenig ordnen. Das letzte, an das sie sich erinnern konnte ohne großartig darüber nachzudenken war… der Streit mit ihrem Vater und… die Ohrfeige. Automatisch hob sie ihre Hand und legte sie auf die Wange. Sie schmerzte nicht mehr, nur wenn sie an den Schmerz dachte fing es an zu brennen als hätte sie eine offene Wunde. Sie war dabei den Tränen nahe, die Erinnerung schmerzte sie. Langsam drehte sie ihren Kopf weg, in Richtung Fenster, welches von schwarzen Vorhängen verdeckt wurde, damit niemand sehen konnte wie schmerzverzerrt ihr Gesichtsausdruck war. Dabei fiel ihr Blick auf den Jungen der sich dort anlehnte, während er telefonierte. Doch… an ihn erinnerte sie sich auch noch… Sie erinnerte sich an seine Stimme, die sie gehört hatte, bevor sie in diesem Bett aufgewacht ist. Und an genau dieselbe Stimme die sie vorher schon einmal gehört hatte. Gehört… in der Dunkelheit, aus der sie nicht entkommen konnte. Sie ist dieser Stimme gefolgt und hatte ein Licht gesehen, welches sie aus dieser Dunkelheit befreit hatte. Hatte er sie gerettet? Der Gedanke lies sie erröten. Er war also ihr Retter und anscheinend hatte er ein gutmütiges und großes Herz. Sie erinnerte sich an die Wärme… und dass er sie getragen hatte. Sie hatte sein Gesicht, sein erleichtertes und besorgtes Gesicht, vor sich gesehen. Sie errötete noch mehr und zog, als sie bemerkte, dass nun auch er sie anschaute, die weiße Bettdecke vor sich, sodass diese sie und ihn trennte. Er hatte sie angegrinst. Auch wenn er ein wenig angespannt wirkte, wegen diesem Telefonat. Kurz darauf ist er aus dem Raum gegangen. Erst jetzt bemerkte Lucy es… all die ihr fremden Gegenstände, diese schönen Farben, diese unbekannte Umgebung ohne magische Kraft. „W-Wo bin ich?“, fragte sie und schaute wieder zur älteren Dame, die anscheinend die Ärztin war. Ja… eine Ärztin ohne magische Kraft. Das war ungewöhnlich in der Welt der Engel. Die blonde Prinzessin schaute zu den zwei weißhaarigen, erheblich jüngeren Frauen. Auch sie hatten keine magischen Kräfte… genauso wenig wie der pinkhaarige Junge, der sie gerettet hatte. „Wer seid ihr?“ Die zwei weißhaarigen Mädchen, anscheinend waren sie Schwestern, schauten sich an, bevor die mit den langen Haaren begann zu erklären: „Du bist in der Klinik. Natsu hat dich hierher getragen weil du ohnmächtig warst.“ ,Natsu? Ohnmächtig? Warum das denn?´ Ihre unausgesprochenen Fragen beantwortete das andere Mädchen. „Natsu ist übrigens der Junge da, der gerade von Erza übers Handy zusammengestaucht wird. Du musst wissen dass dein Retter gerade eigentlich bei der Arbeit sein sollte, doch er wollte nicht auf Sensei hören und unbedingt hierbleiben bis du aufwachst. Was mit dir passiert ist wissen wir allerdings auch nicht aber er meinte er hätte dich klitschnass und durchgefroren alleine auf der Wiese hier in Hargeon gefunden. Anscheinend hast du die ganze Nacht dort gelegen… im Gewitter… Lucy starrte das Mädchen an. ,Hargeon? Gewitter? Aber...´ Sie fühlte sich wie vom Blitz getroffen… Bilder schossen ihr durch den Kopf. Eine Welle von Empfindungen und Gefühlen überkam sie. „Ich bin die Ärztin hier, mein Name ist Porlyusica. Dies hier sind meine Assistentinnen, Mirajane Strauss, die meistens am Empfang sitzt und Lisanna Strauss, die mir öfter zur Hand geht. Natsu kennst du ja schon. Er ist sowas wie ein Stammgast hier und... naja er macht anderen anscheinend gerne immer Probleme. Allerdings ist er wirklich ein guter Junge und er hat besseres in dieser Welt verdient.“ Als die Ältere erzählte schaute sie für einen Moment etwas traurig, sodass sie für ganz kurze Zeit nicht so ganz furchterregend aussah, doch dies hielt nur wenige Sekunden. „Wir sollten dich noch einmal untersuchen und dann deine Eltern oder andere Erziehungsberechtigte anrufen, damit sie dich abholen können.“ Die Blondine nickte nur teilnahmelos. Es war als hörte sie gar nicht mehr zu. „Mhh, alles okay?“ Mirajane bemerkte als erstes das Verhalten von Lucy. Sie hielt sich den Kopf und schaute sich mit halb zusammengekniffenen Augen um. Plötzlich, ganz langsam, setzte sie sich wieder auf. „Prinzessin… Vater… der Streit… Wolken… Gewitter… Erde…“, murmelte sie einige Worte vor sich hin die keinen Sinn ergaben. Wenn Lucy jetzt richtig vermutete… dann ist sie jetzt… „Hey, was ist los? Bist du in Ordnung?“, fragte einer der beteiligten. Daraufhin schüttelte sie den Kopf. „Ich erinnere mich… ich... bin gefallen.“ „Gefallen?“, die Ärztin zog eine Augenbraue hoch. „Was bedeute das?“ Doch sie erhielt keine Antwort. Ihre Patientin zog wortlos die Decke von ihrem bandagierten Körper und stellte sich hin, natürlich geriet sie ins Wanken, doch Lisanna reagierte schnell und stützte sie. „Vorsicht. Wo willst du hin? Ich helfe dir.“ „Vielen Dank Li-… äh…“ „Lisanna. Lisanna Strauss.“ „Vielen Dank Lisanna. Mein Name ist Lucy. Könntest du mich bitte zum Fenster bringen?“ „Natürlich Lucy. Mira, machst du die Fenster auf?“ „Klar“, antwortete die ältere der Schwestern und setzte sich in Bewegung. Die dunklen Vorhänge schob sie beiseite, sodass der Blick auf den großen Platz in der Mitte der kleinen Hafenstadt sichtbar wurde. Das Wetter hatte sich bereits ein wenig gebessert. Die Wolken jedenfalls waren nicht mehr ganz so dunkel wie vorher und das Unwetter hatte nachgelassen. Ungeschickt tapste Lucy mithilfe der jüngeren Straussschwester an das Fenster. „Ich bin also tatsächlich gefallen… Das hier ist die Erde, oder? Könnte ich rausgehen?“ Mit ihren Händen lehnte sie sich nun an die Fensterbank, mit dem Gesicht in Richtung Scheibe. Sie wusste nicht ob sie entsetzt oder aufgeregt sein sollte. Was sollte sie fühlen. Einerseits wollte sie immer hier sein, also durfte sie sich doch ruhig freuen und die Umgebung faszinierte sie. Aber andererseits… könnte sie im schlimmsten Fall nie mehr zurückkehren können. Das machte ihr Angst und dieses Gefühl verwirrte sie nur noch mehr. Hier, auf der Erde hätte sie keine magischen Kräfte, sie könnte sich nicht verteidigen wenn jemand sie angreifen würde. Die Aura, welche sie normalerweise umgab war vollständig verschwunden, so also auch ihre magischen Kräfte und Flügel. Und die Tatsache, dass sie die Prinzessin eines Reiches war, machte das Ganze noch schlimmer. Sie hatte Verpflichtungen und trug Verantwortung. Für ihr Land und für ihre Leute. Zudem hatte sie viele Feinde. Aus dem Engelsreich… aber auch aus dem angrenzenden Reich der Dämonen, die sie alle schutzlos hier finden könnten. Wieder schauten sich die Straussschwestern an. Eine unausgesprochene Frage stand zwischen ihnen. ,Was meint sie mit auf der Erde und ist gefallen?´ Doch keiner sprach die Fragen aus. Sie wussten, dass sie keine Antworten bekommen würden. Stattdessen mischte sich Porlyusica ein und meinte: „Klar darfst du raus. Aber Natsu wird dich begleiten, also warte auf ihn. Außerdem untersuchen wir dich noch einmal. Denn es ist komisch, dass du jetzt schon laufen kannst obwohl du vorher keinen Finger ohne Schmerzen rühren konntest. Bei der Untersuchung kam heraus, dass Lucy tatsächlich keine Verletzungen mehr hatte. Anscheinend, zur Faszination der anderen, hatte sie noch immer ihre erstaunlichen Selbstheilungskräfte. Für einen Menschen unglaublich, für einen Engel nichts Neues und Besonderes. Nun musste sie nur noch warten. Warten, bis Natsu wieder hier sein würde. Der Gedanke an ihn lies sie daran denken, dass er sie gerettet hat und was für ein guter Mensch er zu sein scheint. Genauso wie die anderen drei Frauen. Sie hatte es mal gehört aber nie geglaubt. Magische Wesen wie Engel sollen von guten Menschen angezogen werden, während böse Menschen eben die Dämonen anlocken. Doch… irgendwie war dieses Gefühl, was Lucy hatte, wenn sie an Natsu dachte anders als wenn sie zum Beispiel an Lisanna dachte. Dabei sind doch beide gut, oder? Sie spürte es doch ganz deutlich, die Stärke und Güte, die sie beide ausstrahlten. „Ein guter Mensch, huh?“, flüsterte sie vor sich hin, während sie auf dem weißen Bett saß und nach draußen schaute. Lächelnd… aber doch traurig. Wenn sie bis jetzt wirklich alles verstanden hatte, dann müsste sie es unbedingt geheim halten. Niemand durfte es erfahren, niemand sollte wissen dass sie ein in Wirklichkeit Engel ist. Was sie wirklich erschreckte und aus ihren Gedanken riss war der laute Knall, der plötzlich zu hören war. Als ob jemand gerade mit einer Eisenkugel oder so gegen die Wand geschlagen hätte. „Ich habe dir gesagt dass ich hierher kommen werde und dich zur Not auch an den Haaren zur Arbeit ziehen werde!!!“, rief eine Stimme. Natsus Stimme erwiderte daraufhin leise: „E-Erza, was machst du hier? Ich habe dir nicht gesagt wo ich bin und auch dass es einen Grund gibt wieso ich nicht zur Arbeit gehen kann.“ „Ist mir egal. Mitkommen!“ Seufzen. „Erza. Bitte mach mir nicht noch mehr ärger“, murmelte die ältere Ärztin und stand auf. „Mira, bitte halte Erza auf, Lisanna hole Natsu hierher. Ich rufe solange die Erziehungsberechtigten der Patientin an.“ Die zwei Weißhaarigen nickten und verschwanden aus dem Raum. „Ähm… Mrs. Porl… Porly…“, fing Lucy an, doch auch dieser Name ist ihr entfallen. Und zudem auch noch irre schwer auszusprechen. „Nenn mich Sensei.“ „Gut. Sensei? Das mit meinen Eltern oder… anderen erreichen wird ein bisschen… unmöglich werden. Bitte, machen sie nichts. Mir geht es gut. Meine Eltern sind nicht hier…“ Die Rosahaarige stoppte. Sie starrte ihrer Patientin ins Gesicht. Und plötzlich schaute sie… mitleidig. „Wieder eine… wie traurig. Wenn das so ist frage ich Erza ob sie dich mitnehmen können.“ Damit verschwand sie ebenfalls aus dem Raum, wie vorher ihre Assistentinnen auch. Und dann, fast zeitgleich, trat er ein. „Du bist… Natsu.“ Er schaute hoch, direkt in die Augen des blonden Mädchens. Sie kannte seinen Namen. Er musste grinsen. „Richtig. Mein Name ist Natsu Dragneel. Freut mich dich kennen zu lernen. Und du bist?“ „Lucy.“ „Freut mich dich kennen zu lernen, Lucy.“ Beim Anblick seines strahlenden Lächelns musste sie einfach ebenfalls grinsen. „Schön dich kennen zu lernen, Natsu. Vielen Dank wegen vorhin.“ Kapitel 5: Zwei Geschenke - Ein neuer Verehrer? ----------------------------------------------- Heeeey! Ich freue mich, euch Kapitel 5 präsentieren zu dürfen ^^ Ich bin euch soooo dankbar, dass ihr diese Story von mir lest :3 Und dann erst eure Kommentare ^///^ Daaaaaaaaanke dafür~ Mir ist aufgefallen, dass die Story jetzt schon in genau einem Monat ein Jahr alt wird ^^ Verdammt bin ich faul X'D Aber wenn die Abitur-Prüfungen dieses ja vorbei sind, dann werde ich auch wieder (?) ein bisschen öffter schreiben. Und dieses Kapitel ist ja auch etwas länger XP Also dann, ich wünsche euch übrigens noch ein frohes Jahr 2014 und viel Spaß beim lesen :3 GlG Lucy PS: Wer meine Kapitel schneller lesen möchte (können ja so fast drei Tage sein) der kann mich auch auf Fanfiktion.de suchen, habe da denselben Nutzernamen ;) *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°* „Bin ich wirklich auf der Erde?“, fragte Lucy ganz leise und drehte sich wieder in Richtung Fenster. Sie konnte es einfach noch nicht glauben. Einer ihrer größten Wünsche ist in Erfüllung gegangen. Der frische Wind, der zum geöffneten Fenster in das Krankenzimmer hineinwehte, der Geruch vom Meer und Fisch der von dem Wind mitgetragen wurde, da die Stadt in der das Engelsmädchen gelandet ist direkt am Meer liegt und für ihren Fischhandel bekannt war, dies alles kannte sie noch gar nicht. Über den Wolken war die Luft klarer und dünner, den Geruch von Erde und Meer oder Tiere, die nur auf dem Land oder im Wasser lebten kannte Lucy nur aus Erzählungen, Büchern die sie heimlich gelesen hatte und natürlich Beobachtungen. Natsu schaute das glücklich lächelnde Mädchen an. Ihr Anblick lies auch ihn lächeln. Er verstand nicht, wieso sie im Moment so glücklich aussah, nach all dem was passiert war. Immerhin ist sie ja nicht ohne Grund beim Arzt und von oben bis unten hin einbandagiert gewesen. Den Verband hat sie inzwischen abgemacht. Natsu selbst ist es ein komplettes Rätsel wieso sie schon wieder topfit ist. Selbst die ganzen klein Kratzer und Schrammen sind in wenigen Stunden alle verschwunden gewesen. Er selbst war zwar nach zum Beispiel einem Kampf mit ein paar Rowdys oder so auch sehr schnell wieder auf den Beinen, doch solch gute Selbstheilungskräfte wie dieses Mädchen hatte er dann doch nicht. Außerdem wirkte Lucy auf ihn irgendwie… anders. So beim näher betrachten der Blondine fällt Natsu auf, dass etwas Besonderes an ihr war. Er hatte ein ganz anderes Gefühl bei ihr als bei Beispielsweise Erza, Mira, Lisanna oder anderen Mädchen. Und dies lag nicht nur daran, dass sie hübsch war. Nein, dass sind die anderen drei auch. Es war so als hätte sie sowas wie eine Aura um sich die sie beschützt und mysteriöser wirken lässt. Ihr Anblick verunsicherte ihn. „Hey Natsu!“ Angesprochener schreckte aus seinen Gedanken. Seinen Blick hatte er die ganze Zeit auf die Blondine gerichtet und sie weiterhin angestarrt ohne etwas zu sagen. „W-Was ist denn?“, fragte er schließlich ziemlich aus der Fassung gebracht und schaute verlegen weg. ‚Wie interessant weiße Wände plötzlich aussehen können...‘ Doch Lucy hatte es anscheinend nicht wirklich mitbekommen, da sie lieber den ihr fremden Ausblick genossen hatte. Außerdem fühlte sie sich bei Natsu, obwohl sie ihn erst kennen gelernt hatte, merkwürdigerweise sehr sicher. Sie glaubte, dass sie ihm vertrauen konnte und er ihr helfen würde, sich hier etwas zu Recht zu finden. Bestimmt würde sich früher oder später auch ein Weg wieder zurück in den Himmel finden. Solange niemand herausfinden würde, wer sie in Wirklichkeit sei und sie auch nicht von irgendwelchen Dämonen gefunden werden würde, sollte alles in Ordnung sein. ‚Es wird alles gut werden. Da ich schon einmal hier bin, sollte ich es lieber genießen‘, dachte sie sich. Vielleicht war sie zu optimistisch, schließlich wusste sie noch nicht, was in Zukunft noch alles geschehen sollte, doch dieser Gedanke half ihr, das Ganze positiv zu sehen und sich zu freuen. Ihre plötzliche gute Laune stand ihr mitten ins Gesicht geschrieben. Mit einer Hand stützte sie sich am Fensterbrett ab und lief kurz darauf zu Jungen, dann fragte sie: „Können wir nach draußen gehen?“ Etwas verwirrt über ihre plötzliche Stimmungsänderung, da sie vorher ja noch äußerst geschockt und verängstigt wirkte, nun aber das genaue Gegenteil, drehte der Pinkhaarige seinen Kopf nun doch wieder in ihre Richtung und hob eine Braue an. Da sie allerdings wirklich genau vor ihm stand, ihr Gesicht nun nur einige Zentimeter voneinander entfernt waren, blieb ihm seine Antwort im Halse stecken und er hielt ausversehen kurz die Luft an. Lucy erging es nicht anders. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich so plötzlich zu ihr drehen würde. Zudem war noch nie ein Junge, schon gar nicht ein Menschenjunge, ihr so nah gewesen. Ihr Herz stoppte kurz und schlug dann doppelt so schnell weiter. Beide schauten sich tief in die Augen, als ob sie sich über diesen Blickkontakt unterhalten und verstehen würden. Ihre Wangen zierte ein leichter Rotton. Das einzige Geräusch im Raum war das der tickenden Uhr. „Hey Natsu, Sensei sagt, dass du…“, platzte natürlich genau dann jemand in den Raum hinein. Dieser jemand, ein Mann mit weißen Haaren, sah die beiden und fing an zu grinsen. „Ich muss schon sagen, gleich nachdem du sie kennen gelernt hast. Natsu! Du bist ein echter MANN! Entschuldigt die Störung.“ Lucy und Natsu schauen auf. Während das Engelsmädchen einen Schritt zurücktrat und hochrot anlief, schaute der Junge etwas fragend zu dem Arzthelfer. „S-So ist das nicht. Bitte versteh das nicht falsch“, stotterte Lucy und wedelt mit dem Armen vor sich her. „Ich hab keine Ahnung was du meinst. Was willst du Elfman?“, fragte er den Muskelprotz. „Sensei meint, ich solle meinen männlichsten männlichen Freund sagen, dass er mit der Patientin rausgehen soll, weil sie vorhin erwähnte, dass sie rausgehen wolle. Ihr sollt nur wieder da sein, sobald die Sonne untergeht“, erklärte Elfman ohne damit aufzuhören zu grinsen. Mit diesen Worten und einem kurzen Zwinkern in die Richtung seines männlichsten männlichen Freundes Natsu Dragneel, was so viel bedeuten sollte wie: 'Du bist ein echter Mann, vergiss dass nicht. Also, viel Glück', verließ der Weißhaarige auch wieder den Raum, schloss die Tür hinter sich und hinterließ kein Zeichen seines Störens. „Was sollte sein Auftauchen eigentlich‘? Bei seinem Timing könnte man ja meinen, dass jemand ihm gesagt hat, wann er hereinkommen muss um einen falschen Eindruck zu bekommen“, murmelte Lucy nervös vor sich hin und schaut zur geschlossenen Tür. „Keine Ahnung“, antwortete Natsu, bekannt für sein gutes Gehör, „jedenfalls können wir jetzt raus gehen. Komm mit.“ Auf seinem Gesicht lag wieder dieses Grinsen, mit welchem er so sympathisch wirkte und wahrscheinlich einige Mädchenherz zum Schmelzen bringen könnte. Die Sonne stand schon etwas tiefer. Der Nachmittag hatte bereits begonnen und es waren noch so etwa zwei bis drei Stunden zum Abend und somit bis zum Sonnenunterganz. So glücklich wie jetzt war die Engelsprinzessin lange nicht mehr. Sie genoss jeden Schritt, den sie durch den langen Gang der Klinik hinter Natsu herlief. Denn mit jedem Schritt wuchs die Spannung, ihr Herzschlag ging etwas schneller und sie wusste nicht genau, wie sie sich verhalten sollte und was sie draußen erwartete. Durch das Fenster konnte die Blondine nicht ganz so viel sehen. Nur einen großen Platz mit Springbrunnen in der Mitte, der umrundet von anderen Häusern war und zu vielen verschiedenen Straßen und Gassen führte. Alles ist ziemlich groß und neu für das Mädchen gewesen, die diese Welt erst kennen lernen musste. Natsu spürte hinter sich die Nervosität des Mädchens, fragte aber nicht nach. Für ihn wirkt es ungefähr so, als ob sie im Moment ziemlich verwirrt war und nicht wusste, wo genau sie sich befand. Als hätte sie… so etwas ähnliches wie Gedächtnisverlust und müsste das alles was sie gerade sah noch einmal kennen lernen. Andererseits wusste sie so viel, dass es ihm schwer fiel an Gedächtnisverlust in ihrem Fall zu glauben. Er konnte zu dieser Zeit nicht einmal ahnen, was der wahre Grund für ihr Verhalten war. Doch eins wusste er: Sie war merkwürdig! Irgendwann, die Beiden standen schon vor der Tür der Klinik, schüttelte Natsu einfach den Kopf und beschloss sich nicht weiter Gedanke darüber zu machen, da er dies sich ganz bestimmt nur einbildete und es zudem nicht zu ihm passte so intensiv über etwas nachzudenken. Sein Kopf fühlte sich deswegen schon so an als würde er gleich explodieren und dies fände Porlyusica wahrscheinlich eher weniger toll. Das Denken überließ er lieber Gray oder Erza, er selbst übernahm lieber das einfach unüberlegt drauf losstürmen. „Öffne die Tür“, forderte er Lucy auf, die an ihm vorbeiging und nickte. Sie schluckte und hielt sich die Hand, geballt zu einer Faust, vor die Brust. Mit der anderen öffnete sie die Klinikstür fast so schnell, dass Natsu sie gegen den Kopf bekommen hätte, wäre er nicht schnell zur Seite gesprungen. Nun ging sie etwas zögernder nach draußen, doch kaum hatte sie die ersten paar langsame Schritte gemacht wurde sie immer schneller bis sie schließlich rannte. Begeistert schaute sie sich um, während sie: „Wow!“, rief. „Können wir in die Richtung gehen?“, fragte Lucy enthusiastisch und zeigte in eine belebte Straße die Richtung Meer führte. Natsu musste sich ein Lachen verkneifen. Der Anblick des Mädchens amüsierte ihn auch irgendwie. Das ist das erste Mal, dass er erlebt, wie jemand so bei dem Anblick einer Stadt durchdreht. Im positiven Sinne natürlich. „Du bist komisch“, gab er als Antwort und lief in ihre Richtung. „Nenn mich nicht komisch!“, beschwerte sich die Blondine und lief ihm hinterher. Doch bevor sie die Straße erreichten, hielt Lucy doch noch einmal an. Einen angenehmen Duft, zwar schwach aber dafür unglaublich schön, roch sie aus einer Seitenstraße. Deshalb lief sie weiter in die Richtung, wo dieser Duft herkam und gelangte zu einem kleinen Blumengeschäft. „Willkommen, junges Fräulein. Suchen Sie eine bestimmte Blume?“, fragte ein alter Mann mit einem freundlichen Lächeln, als er die Klingel, die an der Tür befestigt war, hörte und Lucy hineintrat. Diese schüttelte abwesend mit dem Kopf und schaute sich um. „Blumen. So schön“, schwärmte sie und schnupperte an einigen. Erneut ging die Tür auf und ein weiterer Kunde, ein Junge in Lucy‘s Alter, trat hinein. „Willkommen mein Herr. Suchen Sie eine bestimmte Blume?“, fragte der Ladenbesitzer erneut, doch wieder erhielt er nur ein Kopfschütteln. „Ja, dieselben wie immer“, antwortete er. Der alte Mann nickte, nahm sich die Blumen, die gemeint sind, und band sie zu einem Strauß. Dies dauerte natürlich etwas, solange schaute der männliche Kunde sich ebenfalls etwas um. Erst bemerkte er das hübsche Mädchen nicht, welches sich all die Blumen mit strahlenden Augen anschaute. Doch jetzt sah er sie. „Wunderschön“, flüsterte er und ging geradewegs auf sie zu. „Guten Tag“, sprach er sie auch gleich ohne zu zögern an, und als sie zu ihm heraufschaut, mit ihren großen braunen unschuldig aussehenden Augen, wurde der fremde Junge etwas verlegen. „Was für eine schöne Blume“, sagte er und senkte den Kopf etwas, während er sich nervös mit einer Hand durchs Haar fuhr. „Du hast recht. Sie ist wirklich wunderschön“, antwortet Lucy lächelnd und richtet ihren Blick wieder auf die Blumen vorher. „Das meinte ich nicht, sondern dich“, murmelt der Fremde. Doch als er das Gesicht des blonden Mädchens sah, musste er lächeln. „Das ist eine weiße Lilie“, antwortet er auf ihren Gedanken, wie diese Blume wohl heißen möge. Wieder einmal schaute Lucy hoch und stand dann auf. Dankbar lächelte sie, was dem Jungen ihr gegenüber etwas die Fassung verlieren lies. Er lockerte die Krawatte des Anzugs den er trug und räusperte sich. „Ich habe dich hier noch nie gesehen, obwohl ich öfter hier bin. Wie heißt du?“, fragte er höflich. „Lucy. Ich komme nicht von hier, deshalb hast du mich noch nicht gesehen“, erklärte die Engelsprinzessin. „Und du bist?“ „Oh, Entschuldigung. Mein Name ist…“ Doch zum Aussprechen kam der Junge im Anzug nicht, denn erneut betrat jemand den Laden und rief: „Ah! Da bist du ja.“ Er lief auf Lucy zu und während er mit einer Hand grinsend durch die Haare der Blondine wuschelte, lachte und sagte er: „Ich wusste doch, dass du komisch bist. Kaum lässt man dich aus den Augen verschwindest du in einen Blumenladen.“ „Hey! H-Hör auf damit. Ich mach das doch auch nicht bei dir“, beschwerte sich Lucy und wich zurück. Doch obwohl ihr Haar jetzt wahrscheinlich aussah als hätte sie in eine Steckdose gefasst und sie eigentlich fast nichts mehr hasste als das, machte es ihr komischerweise weniger aus als sie zugebe wollte. Ja, bei Natsu… war es irgendwie in Ordnung. Schließlich hatte er sie ja anscheinend nach ihr gesucht. Da konnte sie ihm jetzt einfach nicht böse sein. Ob er sich wohl etwas Sorgen um sie gemacht hat? Der Junge im Anzug machte auf sich aufmerksam, indem er sich räusperte. Ihm passte es gar nicht, dass seine Unterhaltung mit der schönen Lucy durch solch einen Taugenichts unterbrochen wurde. Lucy und Natsu schauten zu ihm und sofort erkannte Natsu den anderen Jungen. „Was machst du hier?!“, fragte er noch eine Spur lauter um auszudrücken, dass ihm das Treffen mit ihm ungefähr genauso nicht passte wie ihm selbst auch. „Blumen kaufen“, antwortete dieser äußerst gelassen, zog an seiner Krawatte, damit diese wieder grade saß, zog sich eine Sonnenbrille auf und trat an einen Eimer mit weißen Lilien drinnen. Mit dieser ging er zum Tresen, bezahlte seinen Strauß roter Lilien und die einzelne weiße Lilie und trat wieder vor Lucy. „Dieser Strauß ist wirklich nicht das richtige für solch eine Schönheit wie dich, liebste Lucy. Aber diese Blume, die du vorhin mit so einem bezaubernden Lächeln angeschaut hast passt perfekt zu dir, denn die weiße Lilie ist das Symbol für Reinheit und Unschuld. Ich schenke sie dir und hoffe, dass du sie weiterhin anlächeln wirst. Denn dann kann ich mir wünschen diese Blume zu sein“, sagte er mit einem leichten Rotton auf den Wangen, während er die weiße Lilie Lucy reichte und die Hand, die die Blume hielt, einmal fest drückte. Natsu, der die ganze Zeit neben Lucy stand, verschränkte die Arme und schnaubte genervt. „Hast du nicht noch etwas Besseres zu tun, wie zum Beispiel eine andere Frau zu besuchen?“, fragte er und blickte mies gelaunt auf den Blumenstrauß in der anderen Hand des Jungen im Anzug. „Stimmt“, flüsterte er. Ein kurzer trauriger Ausdruck tauchte in seinen Augen auf, als er die roten Lilien betrachtete. Doch dann schaute er wieder auf und lächelte die Blondine vor sich an. „Aber das ist nicht das letzte Mal das wir uns treffen, glaube mir Lucy. Leider muss ich für heute gehen, denn mich erwartet jemand. Auf Wiedersehen“, meint der Junge an sie gerichtet und verschwindet kurz darauf zwinkernd aus dem Laden. Lucy betrachtete lächelnd die weiße Lilie in ihrer Hand, und dass gefiel Natsu gar nicht. Das Lächeln auf ihren Lippen schon, aber nicht, dass sie sich über ein Geschenk von dem freute. Grummelnd lief auch er zu einer bestimmten Blume, bezahlt sie beim Verkäufer und reichte sie Lucy ohne Worte. „Gehen wir jetzt endlich?“, fragte er irgendwann, woraufhin Lucy nur sprachlos nicken konnte. Nun hielt sie in beiden Händen jeweils eine Blume und irgendwie machte die von Natsu sie sogar noch etwas glücklicher als die von dem anderen Jungen, auch wenn diese sie sehr schmeichelte, da das immerhin ihr erstes Geschenk während ihres Aufenthalts in Fiore war. Natsu sah aus dem Augenwinkel heraus das Lächeln des blonden Mädchens, während diese an der Blume roch, die er für sie gekauft hatte, und dabei sogar lächelte. Dieser Anblick lässt auch ihn lächeln, doch bevor jemand ihn so sehen konnte, verlies er den Laden. „Warte Natsu“, rief Lucy und drehte sich um, doch plötzlich lachte der alte Ladenbesitzer. „Ach die Jugend. Ist dieser Junge mit den pinken Haaren dein Freund?“, fragt er das Engelsmädchen, diese schaut ihn nur fragend an. „Wie kommen Sie darauf?“, fragte Lucy etwas verlegen. „Anscheinend war er etwas eifersüchtig auf den anderen Jungen. Und er hat dir eine Tulpe geschenkt, die für Liebe und Zuneigung steht“, erklärte der Mann. Nun lief das Mädchen hochrot an und antwortete: „S-Sie irren sich. Bestimmt ist es nur Zufall, dass er mir genau diese Blume geschenkt hat.“ „Wenn du meinst“, lachte der Ladenbesitzer, „du solltest dich jetzt aber beeilen. Dein Freund wartet.“ „Ich sagte doch, so ist es nicht“, antwortete Lucy und verließ den Laden schnell. Mit den zwei Blumen in der Hand als Erinnerung an ihren Aufenthalt auf der Erde. Doch leider sind Blumen vergänglich, genauso wie ihre Zeit in Fiore, denn ihr Aufenthalt auf der Erde wurde mittlerweile bemerkt. Ob das wohl gut ist? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)