Geliebter Ehemann von demona1984 (Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`) ================================================================================ Kapitel 34: Kapitel 27 (ohne Adult) ----------------------------------- „Harry, kommst du endlich?“, rief Draco zum wiederholten Mal. Er wollte gerade nochmal gegen die Tür hämmern als sie von innen aufgerissen wurde und er sich rotglühenden Augen gegenüber sah. „Schönen guten Tag, Lord Voldemort. Ist Harry fertig?“ Voldemort schnaubte wütend und stürmte an ihm vorbei, Harry trat kurz hinter seinem Mann aus dem Ostflügel. „Was ist passiert?“ „Du hast gestört.“ „Der Termin ist um zwölf also müssen wir langsam los. Komm schon, ich bin schon total nervös“, sagte Draco. „Adrian kommt nicht mit?“ „Nein. Aber er freut sich genauso.“ Harry lächelte, er freute sich für seinen besten Freund denn heute würden sie seine Adoptivtochter abholen. Draco und Adrian hatten sich gleich nach ihrer Ankunft in den Waisenhäusern umgesehen und hatten sehr schnell ein kleines Mädchen gefunden, welches durch sein seltsames Verhalten auffiel. Sie hatten dem Mädchen daraufhin einen Besuch abgestattet und schnell festgestellt, dass dieses seltsame Verhalten wilde Zauberei war. Wie schon Voldemort als Kind nutzte das Mädchen seine Magie unbewusst und ließ Dinge geschehen. Nur im Gegensatz zu Voldemort verlor das Mädchen dadurch sein Selbstbewusstsein. Sie schämte sich dafür und mied den Kontakt zu den anderen Kindern. Sie versteckte sich wenn potenzielle Eltern kamen, die anderen Kinder spielten nicht mit ihr und mobbten sie wo sie nur konnten. So hatte Draco ein kleines, fünfjähriges, schüchternes Mädchen kennengelernt und sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Adrian hatte das Kind in der Nacht aufgesucht, heimlich und ungesehen hatte er einen Blick auf sie geworfen und Draco noch in derselben Nacht seine Zustimmung gegeben. Von da an hatten sie sie immer wieder besucht, die Heimleitung von sich überzeugt und heute war endlich der Tag, an dem sie für immer mit ihnen gehen durfte. Unsicher stand Amélie am Fenster und sah in den Regen hinaus. Ob ihr neuer Papa heute kommen würde? Er hatte es versprochen, vor zwei Tagen hatte er es ihr versprochen, heute würde er sie abholen und sie müsste dann nie wieder hierher zurück. Aber ob er wirklich kommen würde? Sie glaubte noch immer nicht wirklich daran, dass sie bald einen neuen Papa haben würde. Sie war doch so seltsam, die anderen Kinder sagten das immer und immer passierten seltsame Dinge wenn sie da war. Selbst Mrs. Graves, die Leiterin des Heimes, hatte Angst vor ihr, sie mied sie wo sie nur konnte und immer sah sie sie so seltsam an. Amélie seufzte leise und sah zu der großen Uhr, die über der Tür hing. Sie konnte zwar die Uhr noch nicht lesen aber ihr neuer Papa hatte gesagt, dass er kommt wenn beide Zeiger nach oben zeigen. Doch der große Zeiger war schon weiter gegangen, er zeigte schon fast nach unten. Hatte ihr neuer Papa sie etwa vergessen? Oder wollte er sie nicht mehr? Tränen sammelten sich in den hellblauen Kinderaugen, sie schniefte leise und sah wieder zum Fenster raus, der Regen war stärker geworden. Niemand war auf den Straßen zu sehen, sie drückte das Gesicht eng an die Scheibe und hoffte irgendwo ihren neuen Papa zu sehen. Aber niemand war zu sehen, es wollte sie wohl doch keiner. Aus dem Schniefen wurden dicke Tränen, dennoch blieb sie am Fenster stehen und gab die Hoffnung nicht auf. „Diese Idioten. Wegen denen komme ich zu spät“, fluchte Draco während sie durch den Regen rannten. „Was kann ich dafür? Draco, jetzt renn nicht so, wir sind sowieso schon zu spät dran“, sagte Harry neben ihm. Sie hatten einen sehr unerfreulichen Zwischenfall mit einigen radikalen Weißmagiern gehabt. Der Kampf, die Gefangennahme und die Versorgung ihrer Wunden hatte sehr viel Zeit in Anspruch genommen und jetzt war es fast um eins. „Harry, meine Tochter wartet auf mich, da ist jede Minute zu viel.“ Harry sparte sich einen weiteren Kommentar, vor allem weil das Waisenhaus in Sicht kam und Draco nochmal den Schritt beschleunigte. Er beeilte sich lieber, dass er seinen Freund nicht verlor. „Mr. Malfoy, ich habe nicht mehr mit Ihrem Erscheinen gerechnet. Kommen Sie doch rein, Sie sind ja klatschnass.“ Mit diesem Satz begrüßte sie die Heimleiterin Mrs. Graves bevor sie Harry fragend ansah und ihm die Hand hinhielt, „Anna Graves.“ „Harry Snape“, stellte sich Harry mit einem Lächeln vor, „der beste Freund des werdenden Papas.“ „Ach, die kleine Amélie, sie stand den ganzen Vormittag am Fenster. Sie ist todtraurig, dass Sie nicht gekommen sind. Darf ich fragen, was Sie aufgehalten hat?“ „Ich fürchte, das war meine Schuld“, meldete sich Harry zu Wort und auf den fragenden Blick hin, fuhr er fort, „meine Tochter hatte eine ganz schreckliche Begegnung mit ein paar Ameisen im Garten. Sie hat nicht verstanden warum die Ameisen nicht mit ihr spielen wollen und ihr weh getan haben. Es hat etwas gedauert bis wir sie beruhigen konnten.“ Aus dem strengen Blick wurde ein warmes Lächeln und sie fragte, „wie alt ist denn Ihre Tochter?“ „Anderthalb Jahre ist mein Schatz.“ „Wo ist sie jetzt?“ „Mein Dad passt auf sie auf.“ „Also auch allein erziehender Vater?“, fragte Mrs. Graves. Ihr Blick fiel auf den silbernen Ring an Harrys Hand, es war eigentlich offensichtlich, dass er verheiratet war. Harry musste dem Blick nicht folgen und sagte, „nein, ich bin verheiratet. Allerdings mit einem Mann. Talisha ist adoptiert.“ „Ah. Sie haben aber nicht in England geheiratet, oder?“ „Nein, in Amerika. Dort ist es erlaubt. Genau wie die Adoption.“ „Das freut mich.“ „Was ist mit Amélie?“, fragte Draco jetzt dazwischen. „Sie wollen sie immer noch adoptieren?“, fragte Mrs. Graves, jetzt wieder ernst und auch sichtlich überrascht. „Ja, will ich.“ „Von ihren Sonderheiten habe ich Ihnen ja erzählt.“ „Ja, haben Sie und sie stören mich nicht. Ich bin der Meinung, dass Amélie in einer liebevollen Familie glücklich sein wird und diese Sonderheiten werden dann bestimmt aufhören. Mrs. Graves, wir haben dieses Thema schon oft durchgesprochen. Ich möchte Amélie wirklich adoptieren und für heute war eigentlich der Termin geplant. Es tut mir leid, dass wir zu spät sind aber wir mussten erst Talisha beruhigen, ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis“, sagte Draco, er klang ernst. Die Heimleiterin sah ihn noch einen Moment an bevor sie nickte und sagte, „es ist offensichtlich, dass Sie Amélie wirklich mögen und die Kleine spricht von nichts anderem mehr als ihrem neuen Papa. Natürlich verstehe ich Ihre Verspätung, ich weiß wie gefährlich diese bösen Ameisen für ein kleines Kind sein können.“ „Wo ist Amélie jetzt?“, fragte Draco. „Sie ist in ihrem Zimmer. Sie war so enttäuscht, dass Sie nicht gekommen sind, dass sie bitterlich geweint hat und dann in ihr Zimmer gerannt ist“, sagte Mrs. Graves. „Darf ich sie nun heute mitnehmen?“ „Ja, dürfen Sie. Die Papiere sind fertig, Sie müssen sie nur noch unterschreiben. Also gehen wir erst mal in mein Büro und machen alles fertig.“ „Ich würde gerne erst Amélie holen. Die Kleine wird schon halb verzweifelt sein. Ich würde vorschlagen, wir holen sie erst und gehen dann in Ihr Büro, dann kann sie sehen, dass es mir ernst ist und ich sie wirklich adoptieren will“, schlug Draco vor. „Gute Idee“, kam von Harry und auch Mrs. Graves stimmte ihm lächelnd zu. Und so machten sie sich auf den Weg zu der kleinen Amélie. Sie hörte wie die Tür aufging doch sie wollte niemanden sehen. Ihr neuer Papa war nicht gekommen, niemand wollte sie und sie würde nie einen Papa und eine Mama bekommen. „Amélie, du hast Besuch“, sagte Mrs. Graves. „Geh weg“, schluchzte das Mädchen traurig, „ich will dich nicht sehen.“ „Willst du mich auch nicht sehen?“ Überrascht fuhr Amélie hoch, dort stand wirklich ihr neuer Papa in der Tür und hockte sich gerade hin. „Du bist zu spät“, stellte sie schniefend fest. „Ja, ich weiß. Wir mussten die Tochter meines besten Freundes beruhigen, sie wurde von ganz gemeinen Ameisen angegriffen und die mussten wir erst in die Flucht jagen“, erklärte Draco mit ernster Miene. Amélie verzog das Gesicht, ja, diese Ameisen waren schon gefährliche Tiere aber sie war ja schon ein großes Mädchen. Sie sah zu dem Mann neben ihrem neuen Papa, dieser schenkte ihr sofort ein strahlendes Lächeln. „Bist du der beste Freund?“, fragte sie. „Ja, der bin ich. Ich heiße Harry und du musst Amélie sein, Draco hat mir schon so viel von dir erzählt. Ich freue mich dich endlich kennenzulernen“, sagte Harry. „Wie alt ist deine Tochter denn?“ „Die ist jünger als du. Noch keine zwei Jahre alt und da sind Ameisen noch ganz gefährlich. Aber vielleicht hat sie mehr Mut wenn du das nächste Mal mit in den Garten gehst, dann hat sie bestimmt keine Angst mehr.“ „Ich bin ja auch schon groß.“ „Genau. Und um noch größer zu werden, brauchst du einen Papa und der möchte ich sein“, sagte Draco jetzt. „Wirklich?“, fragte die Kleine. Sie sah sie mit großen Augen an und Harry konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das Mädchen war wirklich süß und mit diesen hellblonden Haaren und den blauen Augen passte sie so richtig perfekt in die Familie Malfoy. Draco hingegen erhob sich wieder und ging auf sie zu. Als er Anstalten machte sie auf den Arm zu nehmen, streckte sie schnell die Ärmchen aus und klammerte sich an seinen Hals. „Ja, ich möchte dein Papa werden. Nichts würde ich lieber als das. Dann kannst du mit Tali spielen und später auch mit Ray.“ „Wer ist Ray?“, fragte Amélie neugierig. „Der Sohn eines Freundes. Aber der ist noch ein Baby.“ Sofort leuchteten die Kinderaugen auf. „Ein Baby? Ui, ein Baby.“ „Ja, ein Baby. Und jetzt unterschreibe ich noch die Papiere und dann bist du meine Tochter. Hast du deine Sachen schon gepackt?“, fragte Draco jetzt. Unsicher deutete das Mädchen auf eine Tasche, die neben dem Bett stand, sie war erschreckend klein. Draco spürte wie das Mädchen sich enger an ihn klammerte, sie hatte Angst, dass er sie loslassen würde. „Darf ich sie nehmen?“, fragte Harry und erst als Amélie genickt hatte, griff er zu und hob die Tasche auf. „So, und jetzt gehen wir in mein Büro, da unterschreibt Mr. Malfoy die Papiere und dann hast du einen neuen Papa.“ Das Strahlen, welches sich auf dem Kindergesicht ausbreitete, sagte alles. Eine Stunde später verließen sie das Waisenhaus, Draco hatte noch immer das Mädchen auf dem Arm während Harry die Tasche trug. „Gleich nach Hause?“, fragte Harry, „oder erst ein Eis essen?“ „Ein Eis“, strahlte Amélie sofort. „Die Entscheidung ist getroffen. Wir gehen ein Eis essen. Amélie, wir kennen uns hier nicht aus. Wart ihr Kinder hier in der Nähe mal Eis essen?“, fragte Draco. „Ja, da drüben.“ Sie zeigte wage in eine Richtung, die sie dann auch einschlugen und nach wenigen Minuten kam ein Eiscafé zum Vorschein. „Da, da haben wir Eis gegessen.“ „Ist das Eis lecker?“, fragte Harry. Sofort nickte Amélie heftig, sie klammerte sich immer noch an Draco fest als hätte sie Angst, dass er verschwindet wenn sie ihn los lässt. Draco hatte in den letzten Wochen gelernt die Kleine auch mit nur einem Arm hochzuheben, es bedarf allerdings etwas Hilfe des Kindes. Amélie hatte sehr schnell verstanden, dass ihr neuer Papa nur einen Arm hatte und deswegen manchmal Hilfe brauchte. „Na wenn das Eis lecker ist, dann müssen wir das unbedingt probieren. Ich esse am liebsten Schokoeis.“ „Päh, ich mag kein Schokoeis.“ Draco lachte leise und meinte, „Ich auch nicht. Ich mag Vanille und Erdbeere. Und du?“ „Das mit den Schokostücken. Schtrasziatella oder so. Und Zitrone.“ „Wie viele Kugeln schaffst du?“ Jetzt überlegte Amélie angestrengt und hielt dann drei Finger hoch. „Drei Kugeln? Ganz alleine?“ „Ja.“ „Oje, nicht dass du dann Bauchweh bekommst. Harry, würdest du bitte?“, fragte Draco mit einem Kopfdeut auf die Tür. Harry öffnete die Tür und ließ ihn eintreten. Sie ließen sich in einer etwas abseits gelegenen Ecke nieder, die Bedienung, eine junge Frau, kam sofort zu ihnen und legte zwei Eiskarten auf den Tisch. „Kann ich Ihnen schon etwas zu trinken bringen?“, fragte sie freundlich. „Draco, du einen Kaffee, oder?“ Der Blonde nickte und wandte sich an Amélie, „möchtest du auch was trinken? Einen Kakao? Einen Tee?“ „Kakao.“ „Gut, dann einen Kaffee und zwei heiße Schokoladen“, bestellte Harry. Die junge Frau nickte bevor sie lächelnd verschwand und Amélie guckte Harry mit großen Augen an. „Was denn?“ „Nur Kinder trinken Kakao. Große trinken Kaffee“, sagte sie bestimmt. „Ich mag keinen Kaffee, noch nie. Ich trinke schon immer Kakao oder Tee. So, und was für Eis willst du jetzt?“ Draco hatte die Eiskarte vor sie gelegt und ging jetzt mit seiner neuen Tochter die Karte durch, schließlich konnte sie sich für ein Spaghettieis entscheiden. Harry nahm einen Schokobecher während Draco bei einem Fruchtbecher blieb. Die junge Frau kam sehr schnell mit dem Gewünschten wieder und nahm ihre Eisbestellung auf. Sie wollten sich einen schönen Nachmittag machen denn die Heimreise via Zauber würde eine große Überraschung für das Kind darstellen. Zum Schluss musste Draco Amélie bei ihrem Eisbecher helfen, sie schaffte es nicht ganz und brach fast in Tränen aus. Sie hatte Angst, dass ihr Papa sie jetzt nicht mehr wollte, schließlich bezahlte er dafür und sie hatte es nicht aufgegessen. Im Heim hatte man ihnen immer gesagt, dass sie immer aufessen mussten denn Essen war teuer und durfte nicht verschwendet werden. „Amélie, hey, hör mir zu. Wenn du satt bist, bist du satt, fertig. Du musst nicht aufessen und du musst auch nichts essen, was du nicht magst oder was nicht schmeckt“, sagte Draco ernst. Amélie nickte schüchtern und spielte mit dem Saum ihres Pullovers. „Draco, wir müssten langsam los wenn wir nicht wollen, dass mein Mann hier auftaucht.“ „Stimmt. Amélie, hör mir jetzt bitte zu, ich möchte dir ein Geheimnis verraten“, sagte Draco und erst als er sicher war, dass sie ihm wirklich zuhörte, fuhr er fort. „Du weißt doch als du mir von den seltsamen Dingen erzählt hast, da habe ich gesagt, dass mich das nicht stört. Erinnerst du dich?“ „Ja. Stört es dich jetzt?“, fragte sie traurig. „Nein, tut es nicht. Diese seltsamen Dinge sind nicht seltsam, das ist Magie und damit bist du etwas ganz, ganz Besonderes.“ „Woher weißt du das?“ „Weil ich und Harry auch was Besonderes sind, wir machen auch so seltsame Dinge und da wo wir wohnen, und du natürlich auch, machen alle solche Dinge und da ist es gar nicht seltsam sondern völlig normal“, erklärte Draco lächelnd. „Also bin ich nicht seltsam?“, fragte Amélie. Sie klang richtig hoffnungsvoll und sah immer wieder von Draco zu Harry und zurück. „Nein, du bist etwas Besonders und wenn du etwas übst, kannst du ganz tolle Dinge machen. Das können wir auch.“ „Zeig mal.“ Harry sah sich um, das Geschäft war fast leer und die Bedienung las hinter dem Tresen in einer Zeitschrift. Vorsichtig zog er seinen Stab und tippte den Eisbecher an, der als Verzierungen zwei kleine Vögel am Boden hatte. Die Vögel erwachten kurz zum Leben, sie zwitscherten leise und schlugen sogar mit den Flügel bevor sie wieder ruhig und leblos waren. Amélie quietschte vergnügt auf und sah Harry jetzt mit riesigen, leuchtenden Augen an. „Du kannst so was auch“, sagte Draco sanft. „Wirklich? Wie?“ „Dazu bist du noch etwas jung, du musst noch ein bisschen älter werden und dann bringen wir dir das bei. Aber jetzt wollen wir erst mal nach Hause, oder?“ „Nach Hause? Ein richtiges Zuhause? Mit Mama und Papa?“, fragte das Mädchen. „Nicht ganz. Du hast keine Mama aber dafür zwei Papas.“ Jetzt sah Amélie ihn fragend an bevor sich ihr Gesicht aufhellte und sie auf Harry deutete. „So wie seine Tochter?“ „Ja, genau. Tali hat auch zwei Papas und sie ist sehr glücklich damit. Genau wie Ray. Genau wie du. Zwei Papas, die dich ganz, ganz doll lieb haben“, erklärte Draco. Im ersten Moment strahlte Amélie noch doch dann trat ein sehr trauriger Ausdruck auf ihr Gesicht. „Hey, was ist denn los?“ „Warum ist mein anderer Papa nicht hier?“, fragte sie traurig, „will er mich nicht?“ „Doch, er will dich sogar sehr aber er ist auch etwas Besonderes. Er ist blind.“ „Blind?“ „Er sieht nichts.“ „Oh.“ „Süße, das können wir dir alles später erklären. Der Tag war schon aufregend genug, oder? Jetzt reisen wir erst mal nach Hause, da lernst du dann auch deinen zweiten Papa kennen.“ „Und Tali“, bestimmte Amélie sofort. „Ja, und Tali. Aber vielleicht auch erst Morgen. Amélie, dein Papa und ich haben ganz viele Freunde und die wollen dich alle kennenlernen aber das wird ein paar Tage dauern. Also immer mit der Ruhe. Ich geb dich nicht mehr her, du hast also alle Zeit der Welt um alle kennenzulernen“, sagte Draco. Er legte den Arm um seine Tochter und zog sie an sich, sofort kuschelte sie sich an ihn. In diesem Moment erinnerte nichts an das schüchterne Mädchen, welches er kennengelernt hatte. Wenn sie einmal jemanden vertraute, war sie fröhlich, aufgeweckt und einfach liebenswert. „Wirklich? Ich muss nie wieder in das Heim?“, fragte sie vorsichtig. „Nie wieder. Ich geb dich nicht mehr her. Jetzt wollen wir erst mal heim. Laufen oder tragen?“, fragte Draco. Statt einer Antwort schlang sie die Arme um seinen Hals und die Beine um seine Hüfte. „Also tragen“, lachte Draco während er schon aufstand. Harry schnappte sich die Tasche und ging zum Tresen. Während er bezahlte, ging Draco schon mal raus, diesmal drückte Amélie die Türklinke für ihn runter. Harry folgte ihnen schnell und gemeinsam verschwanden sie in eine Seitengasse. „So, du musst dich jetzt ganz doll an mir festhalten, verstanden? Ganz doll und du darfst auf keinen Fall los lassen“, sagte Draco. Er spürte wie die Umarmung stärker wurde, er selbst verstärkte den Halt auch als er schon die Hand von Harry auf der Schulter spürte und sie mit einem Knall disapparierten. Sie tauchten in der Eingangshalle von Riddle-Manor auf, Amélie hatte die Augen fest zusammengekniffen und klammerte sich schon fast schmerzhaft an Draco. „Hey, ist gut, wir sind da. Du kannst die Augen wieder aufmachen, wir sind da“, sagte dieser jetzt. Dennoch dauerte es noch ein paar Momente bis Amélie wirklich die Augen aufmachte und ihn unsicher anblinzelte. „Was war das?“, fragte sie leise. „So reisen wir. Ist nicht schön aber sehr, sehr schnell. Und nur für Leute, die was ganz besonderes sind. Magst du dich nicht mal um gucken?“ Diesmal reagierte das Mädchen schneller und sofort klappte ihr Mund fassungslos auf. Draco setzte sie vorsichtshalber mal ab, hielt sie aber an einer Hand fest. „Hier wohnst du?“, fragte sie. „Nein, hier wohnen wir. Du, ich, dein zweiter Papa und alle meine Freunde.“ „Ist das Haus so groß? So groß wie das Heim?“, fragte sie weiter während der Kopf im Nacken lag und sie versuchte die Decke richtig zu sehen. „Nein, viel größer als das Heim. Aber wir haben alle mehr Platz. Du hast sogar dein eigenes Zimmer.“ Jetzt unterbrach Amélie die Betrachtung der Decke und sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Ein eigenes Zimmer?“ „Ja, willst du es sehen?“ „JA.“ „Dann komm mal mit, dein Papa wartet bestimmt auch schon.“ „Und wenn er mich nicht mag?“ „Er mag dich, keine Angst. Er hat dich genauso lieb wie ich. Na komm, lassen wir ihn nicht länger warten“, sagte Draco aufmunternd. Amélie sah ihn noch einen Moment fragend an bevor sie tapfer nickte und an seiner Hand die Treppe hochging, Harry folgte ihnen schweigsam denn das ging hauptsächlich Dracos Familie etwas an. Adrian wartete wirklich schon, er ging aufgeregt im Wohnzimmer auf und ab. Wo bleiben die bloß? Er wusste, dass es eine kleine Auseinandersetzung mit radikalen Weißmagiern gab und sie sich deswegen verspätet hatten aber das war vor fast fünf Stunden gewesen. Es konnte doch nicht so lange dauern ein Kind abzuholen, oder doch? Adrian knurrte leise vor sich hin während sein Blick immer wieder zur Tür ging. Er hatte extra kein Licht angemacht damit er etwas sah. Mit einem genervten Murren wollte er sich gerade wieder umdrehen und eine weitere Runde durchs Wohnzimmer antreten als er es spürte. Sein Gefährte war wieder da, er spürte seine Anwesenheit und er kam näher. Am liebsten wäre er ihm entgegen gegangen doch sie hatten es anders abgesprochen und so begab er sich in seinen Sessel und zündete sowohl den Kamin wie auch die verschiedenen Lampen wieder an. Sofort verschwand sein Augenlicht während seine anderen Sinne immer schärfer wurden. Er konnte die Menschen in seiner Umgebung mittlerweile anhand ihres Geruchs und ihres Schrittes erkennen, einige sogar anhand ihres Herzschlages. Das Manor, bis auf die privaten Zimmer, kannte er auswendig und konnte sich von jedem Punkt aus orientieren. Seine Gedanken wurden wieder zurück gerissen als die Tür aufging und seine Gefährte eintrat, zusammen mit ihrer Tochter und Harry, dem Geruch nach zu urteilen. Amélie sah den Mann in dem Sessel etwas eingeschüchtert an. Er war groß, größer als ihr neuer Papa und er trug ganz komische Kleidung, so was hatte sie noch nie gesehen. Ihr Papa freute sich sehr den Mann zu sehen aber er ließ ihre Hand nicht los während sie auf ihn zugingen. „Hallo, mein Schatz. Hallo, junge Frau“, begrüßte der Mann sie, „ich heiße Adrian.“ „Und er ist dein zweiter Papa“, schloss Draco. Sie sah zu Draco auf, dieser lächelte sie an und fragte, „möchtest du ihn begrüßen?“ Sie nickte tapfer, ließ aber seine Hand nicht los. „Vielleicht hat sie Angst vor mir, sie kennt mich ja schließlich nicht“, sagte Adrian jetzt. „Aber sie möchte dich kennenlernen. Komm Amélie, wir gehen gemeinsam hin und du lernst meinen Mann kennen. Er hat dich auch ganz doll lieb auch wenn du ihn noch nicht kennst.“ Damit ging Draco weiter und das Mädchen hatte keine andere Wahl als mitzugehen. Adrian hatte sich nicht bewegt, er saß noch immer, äußerlich sehr entspannt, im Sessel und wartete darauf, dass er seine mögliche Tochter kennenlernen durfte. Innerlich allerdings war er extrem angespannt denn sie mussten dem Kind noch einiges erklären. Sie standen jetzt direkt vor ihnen, er roch es förmlich und wenige Momente später spürte er wie sich Draco auf seine Armlehne setzte. Er konnte es sich nicht verkneifen und legte einen Arm um seine Hüfte, den erstaunten Blick von Amélie sah er nicht. „Darf er das?“, fragte das Mädchen allerdings. „Ja, das darf er. Er darf mir sogar einen Kuss geben“, grinste Draco und fast sofort spürte Adrian die weichen Lippen auf seinen Eigenen. „Iihhh“, quietschte Amélie sofort und beide Männer mussten unwillkürlich grinsen. „Das ist eklig. Das Große das immer machen müssen, das ist doch bäh.“ „Nein, das ist nicht bäh, das ist schön. Oder findest du das nur bei uns bäh?“, fragte Draco freundlich. „Das ist immer bäh. Richtig bäh.“ Das Grinsen der Männer wurde breiter, sogar Harry grinste jetzt. „Wenn du größer bist, ist das nicht mehr bäh. Aber möchtest du nicht Adrian kennenlernen?“, fragte Draco. Jetzt nickte Amélie nochmal und ließ sogar seine Hand los um nach Adrians Hand zu greifen. „Ja, hallo. Ich spüre da was.“ „Siehst du wirklich nichts?“ „Nein, gar nichts. Aber ich spüre dich. Deine Hand in meiner, die ist ganz warm und ich wette, du lächelst“, sagte Adrian. „Ja, tu ich. Darf ich eigentlich Papa sagen?“ „Zu wem? Wenn du uns Beide so ansprichst, sind wir alle drei verwirrt. Harry, wie nennt euch Tali?“ „Mich Daddy und meinen Ehemann Papa. Ich vermute, ich werde irgendwann zu Dad werden wenn sie älter ist und dann ein großes Mädchen ist. Wäre das nicht auch was für dich, Amélie? Du könntest Draco Dad nennen und Adrian Papa“, schlug Harry vor. „Darf ich?“ „Natürlich. Wir würden uns freuen wenn du uns so nennen würdest“, sagte Adrian und Draco nickte zustimmend. „Muss ich das sofort?“, fragte Amélie weiter. „Nein, nur wenn du meinst, dass es richtig ist. Was hältst du davon, wenn ich dir unsere Wohnung zeige. Dein eigenes Zimmer.“ „Au ja.“ „Dann viel Spaß, ich komme dann nach“, sagte Adrian. Draco küsste ihn nochmal sanft, was wieder mit einem 'Iih' von Amélie kommentiert wurde, bevor er sich erhob und die Kleine wieder an der Hand nahm. „Komm, ich zeig dir alles.“ Mit einem glücklichen Gesichtsausdruck ging Amélie mit ihm mit während Harry die Tasche vor Adrian stellte und sagte, „sie braucht dringend neue Sachen.“ „Bekommt sie. Sie bekommt alles“, schnurrte Adrian. „Das ist mir bewusst. Ich werde euch jetzt alleine lassen, meine Familie erwartet mich“, sagte Harry, „du hast ja jetzt auch Besseres zu tun.“ Der Vampir grinste, nickte und packte die Tasche während er aufstand. „Schönen Abend noch.“ „Dir auch.“ Damit verschwand Harry aus der Wohnung seines besten Freundes, Adrian begab sich ins Kinderzimmer, wo er seine kleine Familie vorfand. „Wieso hast du keine Nase?“, fragte Amélie neugierig. Sie und ihre neuen Väter waren gerade im Speisesaal erschienen und Amélie hatte sofort den ungewöhnlichen Mann gesehen. Voldemort blinzelte etwas überrascht während Harry neben ihm vor Lachen vom Stuhl fiel. Auch der Rest brach mehr oder weniger in Gelächter aus, sodass Amélie etwas verständnislos von einem zum Anderen sah.  „Mal sehen wie mein Lord da wieder raus kommt“, lachte Harry. Er bekam einen vernichtenden Blick zugeworfen bevor sich Voldemort dem Mädchen zu wandte, das immer noch vor ihm stand und ihn fragend ansah. Früher wäre er ausgerastet, hätte Draco und Adrian dafür bestraft, dass ihre Tochter so vorlaut war doch er hatte sich verändert und außerdem saß Tali neben ihnen auf Severus' Schoß und sah Amélie fragend an. Für sie war der Anblick ihres Vaters normal, sie hatte sich diese Frage nie gestellt. „Und du hast keine Haare“, stellte Amélie jetzt fest. „Nein, habe ich nicht. Genau wie Adrian nichts sehen kann“, sagte Voldemort jetzt. Amélie sah sofort zu ihrem Papa, der sie anlächelte und wandte sich dann wieder Voldemort zu. „Also bist du auch was Besonderes?“, fragte sie. „Ja.“ „Frierst du nicht an den Kopf?“ Jetzt musste sogar Voldemort leicht schmunzeln, „nein, ich friere nicht an den Kopf.“ „Kannst du überhaupt was riechen?“ Harry machte sich nicht die Mühe aufzustehen, er lag immer noch auf dem Boden und hielt sich den Bauch vor lachen. „Ja, ich kann riechen. Genau wie du oder dein Papa.“ „Du musst mehr in die Sonne, du bist ganz weiß“, fuhr Amélie fort. Voldemort fragte sich mittlerweile womit er das verdient hatte, vor allem weil die Anwesenden mittlerweile alle mehr oder weniger lachten. Doch jetzt kam ihm Harry zu Hilfe denn dieser sagte, immer noch vom Boden aus, „ich mag seine Haut und die Farbe.“ „Darf ich mal anfassen?“, fragte das Mädchen. Zu aller Überraschung schüttelte Voldemort leicht schmunzelnd den Kopf und hob sie dann einfach auf seinen Schoß. Sofort griff Amélie nach den langen, blassen Fingern und untersuchte sie sehr konzentriert. Voldemort ließ es kommentarlos über sich ergehen, sein Mann setzte sich unterdessen wieder auf seinen Stuhl und trank einen Schluck Kakao. „Die ist ganz warm, ganz normal“, sagte Amélie irgendwann. „Natürlich. Was hast du denn erwartet?“ Etwas unschlüssig zuckte Amélie mit den Schultern als Tali plötzlich los brüllte. Alle zuckten erschrocken zusammen, vor allem weil Voldemort sofort anfing zu knurren. Dies führte dazu, dass auch Adrian zu knurren begann und Harry und Draco gleichzeitig die Augen verleierte. „Nicht schon wieder“, grollte Harry, der die völlig eingeschüchterte Amélie von Voldemorts Schoß nahm und zu Adrian brachte. Dieser schlang sofort die Arme um das Mädchen, welches sich Schutz suchend an ihn kuschelte. „So, und jetzt zu dir. Was soll denn dieses Gebrülle?“, wandte sich Harry an seine Tochter doch die brüllte immer weiter und streckte die Arme nach Voldemort aus. „Ich glaube, sie ist eifersüchtig. Schließlich saß ein fremdes Kind auf dem Schoß ihres Vaters“, kam von Lucius, der ihnen gegenüber saß. Er wurde zwar fragend angesehen aber Severus reagierte und übergab Talisha an ihren Vater. Sofort beruhigte sich die Kleine und grapschte nach der Robe ihres Vaters. „Sie war wirklich eifersüchtig.“ „Das werden wir ihr abgewöhnen, schließlich will ich weitere Kinder“, sagte Harry bevor er sich seinem Frühstück wieder zu wandte. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte Amélie sehr leise. Sowohl Draco wie auch Adrian streichelten ihr beruhigend über den Kopf und der Vampir murrte, „nein, hast du nicht. Tali ist es nur nicht gewohnt, dass ein anderes Kind bei ihrem Papa auf dem Schoß sitzt. Sie kennt dich ja noch nicht wirklich.“ „Mag sie mich nicht?“ „Sie kennt dich nicht und wenn sie dich kennt, dann mag sie dich auch. Jetzt wird gefrühstückt, was möchtest du?“, fragte Adrian. Jetzt erst bemerkte Amélie den reich gedeckten Tisch und mit großen Augen sah sie sich alles an, ihre Wahl fiel schließlich auf ein Brötchen mit Erdbeermarmelade und dazu eine Tasse Kakao. Zufrieden vor sich hin schmatzend lehnte sie sich dann an Adrian, Draco lächelte bei dem Anblick und begann dann auch zu frühstücken. „Unsere Familie wird immer größer, mein Lord.“ „Was genau meinst du damit? Das ist das Kind von Draco und Adrian, absolut nicht mit uns verwandt.“ Alle Anwesenden sahen alarmiert auf bis sie bemerkten, dass kein Streit in Aussicht war. Die zwei Eheleute schienen sich einfach ungestört unterhalten zu wollen. „Mein Lord, denkt doch mal nach. Draco ist das Patenkind von meinem Dad, er ist ihm genauso viel wert wie ich. Was sagt uns das?“ „Das mein geliebter Bruder das Mädchen als sein Enkelkind ansehen wird und damit noch gluckiger wird. Merlin, womit habe ich das verdient?“ Harry lachte leise und nahm Tali auf seinen Schoß, sie teilten sich ein weiches Brot mit Marmelade. „Willst du wirklich noch mehr Kinder?“ „Ja, will ich. Mindestens noch eins. Am liebsten einen Jungen.“ „Wieso das?“ „Naja, ein Junge und ein Mädchen, die perfekte kleine Familie.“ „Ja, abgesehen von der Tatsache, dass es zwei Väter gibt und einer davon der Dunkle Lord ist“, schnarrte Voldemort. Harry sah ihn etwas erstaunt an, grinste aber dann wieder und frühstückte weiter. Voldemort hingegen sah missmutig zu Severus, der den Blick nach einem Moment erwiderte und fragend eine Augenbraue hob. „Du siehst Amélie als dein Enkelkind, oder?“, fragte Voldemort. „Natürlich.“ „Echt?“, fragte Draco, „wieso?“ „Weil du mein Patenkind bist also ist Amélie mehr oder weniger meine Enkelin“, erklärte Severus. Besagte Amélie warf dem finsteren Mann einen schüchternen Blick zu. „Das hatte ich befürchtet“, seufzte Voldemort. Leises Gelächter erklang am Tisch während Voldemort sich wieder seinem Kaffee zu wandte. Selbst Severus grinste leicht, sein Blick wanderte über den Tisch und die Anwesenden. Hier saßen seine Familie und seine Freunde und sie würde weiter wachsen, dessen war er sich absolut sicher. Severus seufzte leise und rieb sich mit den Fingern über die Nasenwurzel. Wie, bei Merlin, hatte er sich von Harry dazu überreden lassen? Er seufzte erneut und schob die Pergamente weg um eine kleine Pause einzulegen. Seine Gedanken schweiften zu dem Fest von vor zwei Wochen zurück, Talishas vierter Geburtstag und gleichzeitig die Verkündung von Harry, dass er erneut schwanger war. Das war auch der Grund, warum er hier im Schulleiterbüro von Hogwarts saß und über diesen dämlichen Pergamenten brütete. Harry durfte Riddle-Manor nicht mehr verlassen und wenn es nach Voldemort ging, dann nicht mal den Ostflügel. Nun, zum Glück ging es nicht mehr nur nach seinem geschätzten Blutsbruder und so durfte sich Harry wenigstens frei im Manor bewegen. Und die Schwangerschaft lief bis jetzt sehr gut, das Kind war normal groß und gut entwickelt und die Familie freute sich auf den Neuankömmling. „Severus?“ Überrascht sah der Angesprochene auf, er hatte nicht mal gemerkt, dass er die Augen geschlossen hatte und sah direkt in die braunen Augen seines Freundes, der sich mit den Ellenbogen auf dem Schreibtisch abgestützt hatte. „Was machst du hier?“, fragte Severus gähnend. „Meinen Freund ins Bett holen. Komm schon, es ist spät und du gehörst ins Bett“, sagte Charlie lächelnd. Severus ließ nochmal seinen Blick über die Pergamente wandern, nickte aber dann und erhob sich. „Gut, dann ab ins Bett.“ „Hast du heute schon Nachricht von Harry bekommen?“, fragte Charlie während sie das Büro verließen und sich auf den Weg in die Kerker machten. „Ja, heute früh hat er mir geeult. Er wird rund um die Uhr von Voldemort verwöhnt, jede Aufregung wird von ihm fern gehalten.“ „Das klingt doch gut, oder?“ „Ja, diese Schwangerschaft scheint leichter zu werden als Talis.“ Sie schwiegen den restlichen Weg, Charlie schlängelte irgendwann einen Arm um Severus' Hüfte, was dieser mit der gleichen Geste beantwortete. Er wusste nicht mehr, wie lange sie jetzt schon ein Paar waren und es war ihm auch egal, mittlerweile genoss er die Nähe seines Freundes. „Fenrir, Remus, was wollt ihr hier?“, entfuhr es Severus als sie den Gang vor ihren Gemächern betraten. „Wir bräuchten eine Schwangerschaftsuntersuchung“, sagte Fenrir. „Du wolltest doch nicht wieder schwanger werden, oder?“, fragte Charlie während Severus den Schutzzauber von der Tür nahm und sie öffnete. Sie erinnerten sich Beide noch gut an den Schmerz des Werwolfes nach dem Verlust ihres Sohnes, er war Monate lang am Boden zerstört gewesen und hatte verlauten lassen, dass er nie wieder schwanger werden wollte. Fenrir hatte sich damals dazu nicht geäußert, es lag nicht in seinem Einfluss ob sein Gefährte wieder schwanger würde aber es war ihm anzusehen gewesen, wie sehr ihn diese Entscheidung verletzte. Dass sie jetzt hier vor ihnen standen um Remus untersuchen zu lassen, grenzte an ein Wunder. „Wie kommt es zu diesem Meinungsumschwung?“, fragte Severus, der sie ins Labor führte und ihm bedeutete, sich auf die Liege zu legen. „Harry und seine Schwangerschaft“, gab Remus zurück während er sich hinlegte. Severus sprach den Analysezauber über ihn und meinte, „erklär uns das bitte.“ „Naja, er ist wieder schwanger geworden obwohl er bei Tali beinah gestorben wäre. Er weiß um die Risiken einer Schwangerschaft und hat es trotzdem gemacht. Ich habe mir einfach ein Beispiel an ihm genommen und außerdem will ich Kinder, genau wie Fenrir.“ „Nur hat Fenrir kein Mitsprachrecht in dieser Sache.“ „Nein. Aber er hat ein Recht auf Welpen und irgendwie fühle ich, dass ich schwanger bin“, sagte Remus und wenige Moment später leuchtete sein Bauch in einem hellen Blau. „Du hast sogar Recht, du bist schwanger. Ich gratuliere“, sagte Severus mit einem Lächeln. Fenrir war sofort bei seinem Gefährten und schlang die Arme um ihn, Remus traten die Tränen in die Augen. „Kann man sagen wie weit er ist?“ „Mittels Zauber nicht aber wir können ihn von Sabine untersuchen lassen. Wollt ihr zu ihr oder soll sie nach Riddle-Manor kommen?“ „Wo kann sie Remus am besten untersuchen?“ „In ihrer Praxis.“ „Dann gehen wir zu ihr. Kannst du ihr eulen?“, fragte Fenrir. „Ja, ich schicke die Eule gleich morgen früh. Ich denke mal, ihr könnt morgen Nachmittag schon hin.“ „Was müssen wir beachten?“, fragte Remus. „Jetzt? Das Übliche. Kein Stress, kein Kampf, keine Verwandlungen per Zaubertrank, möglichst kein grober Sex und so wenig zaubern wie möglich, am Besten gar nicht. Bei Sabine, seit einfach freundlich und fresst sie nicht. Wir brauchen sie noch“, sagte Severus. „Danke.“ „Kein Thema. Jetzt raus, ich will noch ein paar Stunden schlafen bevor der Schulalltag mich wieder in seine Fänge zieht. Ich melde mich sobald ich etwas von Sabine weiß.“ Die Werwölfe dankten ihm nochmal und verließen das Labor dann. Jetzt erst stellte Severus fest, dass Charlie nicht mit ins Labor gekommen war. Etwas verwundert machte er sich auf die Suche nach seinem Freund. Er fand Charlie im Bad, wie er gerade die Badewanne voll laufen ließ und einige Kerzen aufstellte. „Was wird das hier?“, fragte Severus. „Ich dachte, du könntest ein entspannendes Bad gebrauchen. Ist er schwanger?“ „Ja, ist er. Ich kontaktiere morgen Sabine damit sie ihn untersucht.“ „Wenn Harry das erfährt, sperrt er ihn weg. Diesmal wird er nicht mal in die Nähe eines Kampfes kommen.“ „Diesmal gibt es keinen Kampf, wir herrschen seit über zwei Jahren über die Zaubererwelt Englands und der letzte Übergriff ist über ein Jahr her. Die Menschen haben sich damit abgefunden“, sagte Severus. Er begann schon sich langsam auszuziehen denn die Idee mit dem Bad war wirklich verlockend. „Ich warte im Schlafzimmer“, kam von Charlie, der schon Anstalten machte den Raum zu verlassen als ihn Severus' Stimme nochmal zurückhielt. „Bleib und komm mit rein.“ „Dein Ernst?“ „Ja. Komm schon mit rein.“ „Ähm Severus, du hast dich bis jetzt immer dagegen gewehrt wenn wir Beide nackt sind. Wieso dieser plötzliche Sinneswandel?“, fragte Charlie, er machte aber keine Anstalten sich ebenfalls auszuziehen. Severus seufzte leise, zog sich jetzt komplett aus und stieg in die Wanne, er musste die Zähne im ersten Moment zusammenbeißen weil das Wasser so heiß war. „Willst du nun mit rein oder willst du da draußen sinnlose Fragen stellen?“ „Ich hätte gerne erst eine Antwort.“ „Ich habe halt nachgedacht und bin der Meinung, dass ich es schon aushalte und du eh nichts dagegen hast. Also komm schon rein.“ Charlie sah ihn noch einen Moment skeptisch an bevor er sich auszog und vorsichtig mit in das heiße, dampfende Wasser stieg. „Das ist verdammt heiß“, murrte er. „So was schimpft sich Drachenpfleger.“ „Hey, die sind nicht heiß, nur wenn sie Feuer speien und dann hätte ich eh ein anderes Problem als die Hitze“, protestierte Charlie. Er wollte sich Severus gegenüber niederlassen doch da hatte er nicht mit seinem Freund gerechnet. Dieser packte ihn am Handgelenk und zog ihn an sich, mit dem Rücken an seine Brust. „Ich bin bestimmt der Letzte, der sich hierüber beschwert aber wer bist du und was hast du mit meiner Fledermaus gemacht?“, fragte Charlie während er sich bequem hinlegte. „Ich ersäufe dich gleich.“ „Wie erklärst du das dann Harry?“ „Ein bedauerlicher Tränkeunfall.“ „Severus, ich meine es ernst, wo kommt dieser Sinneswandel her?“ „Ist es so schwer zu verstehen, dass ich auch gerne etwas mehr Nähe hätte?“, fragte Severus, „gerade mit diesen ganzen glücklichen Pärchen um mich herum. Sogar Lucius hat eine neue Freundin, mit der er glücklich ist.“ „Aber du hast doch einen Freund, mit dem du glücklich bist, oder?“, fragte Charlie. „Deswegen darf ich mir doch etwas mehr Nähe wünschen, oder?“ „Die kannst du jederzeit haben.“ „Gut, dann hätte ich sie gerne jetzt.“ Charlie kuschelte sich enger an ihn, er genoss das Gefühl von nackter Haut an seinem Körper und als Severus dann auch noch die Arme um seine Brust legte, hätte er am Liebsten geschnurrt. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, sagte Charlie. „Dann tu das.“ Damit legte Severus den Kopf auf den Wannenrand und schloss die Augen, er wollte sich wirklich entspannen. Und Charlie beschloss diese seltsame Stimmung einfach zu genießen. Die Stimmung wurde, für Charlies Begriffe, immer seltsamer denn irgendwann begannen sich Severus' Finger zu bewegen und über seine Haut zu streifen. Vor allem das hässliche Brandmal, welches sich von seinem rechten Oberarm bis zur Mitte der Brust zog, schien es Severus angetan zu haben, immer wieder glitten seine Fingerspitzen darüber. „Hast du je über einen Trank zur Narbenbeseitigung nachgedacht?“, fragte Severus irgendwann. „Ja aber ich habe mich dagegen entschieden. Es war ein Unfall bei meiner ersten Begegnung mit einem Drachen, ein Ukrainischer Eisenbauch, und es war meine eigene Dummheit. Ich habe die Narbe behalten um mich immer daran zu erinnern“, gab Charlie etwas träge zurück, er hatte die Augen geschlossen und war kurz davor einzuschlafen. „Hier wird nicht geschlafen. Los, raus aus der Wanne.“ Murrend öffnete Charlie die Augen als auch schon die Arme von Severus verschwanden und er zwei Hände an seinem Rücken spürte, die ihn nach vorne schoben. „Merlin, bist du unromantisch. Ok, du bist doch meine Fledermaus“, murrte Charlie während er aufstand und aus der Wanne kletterte. Wenig später lagen sie zusammen unter der Decke, eng aneinander geschmiegt und in einen innigen Kuss vertieft. Charlie war völlig verunsichert gewesen als Severus ihn in diesen Kuss gezogen hatte, als die warme Zunge über seine Lippen strich und ihn zum mitmachen aufforderte. Dennoch hatte er das Zungenspiel sehr gerne erwidert, die Arme schlang er um den Körper seines Freundes und drückte sich eng an ihn. Doch als Severus keinerlei Anstalten machte sich wieder von ihm zu lösen, stutzte er doch und löste den Kuss widerstrebend. „Was ist?“, fragte Severus etwas überrascht. „Ich wüsste gerne, was heute mit dir los ist. Versteh mich nicht falsch, ich genieße das hier durchaus.“ „Warum fragst du dann immer wieder?“, unterbrach ihn Severus, jetzt hörte Charlie auch das leichte Zittern in seiner Stimme. „Weil ich nichts falsch machen will. Ich würde gerne wissen, was heute mit dir los ist. Hast du einen Liebestrank genommen?“ Severus seufzte leise, löste sich von ihm und rutschte ein Stück weg. „Nein, nein, nein, du bleibst hier.“ Sofort klebte Charlie wieder an ihm, kuschelte sich eng an ihn und meinte, „Severus, ich möchte dich doch nur verstehen. Du bist ein sehr rationeller Mensch, du machst nichts einfach nur so. Also was ist los mit dir? Und jetzt erzähl mir nichts von wegen den glücklichen Pärchen.“ „Doch, genau wegen denen.“ „Häh?“ „Merlin, muss ich wirklich genauer werden?“, fragte Severus knurrend. „Ja, denn ich steh momentan etwas auf dem Schlauch“, gestand Charlie. Severus schnaubte, drehte sich in seinen Armen um und schnarrte, „ich dachte immer, dass du das bisschen Hirn zwischen deinen Ohren ab und zu mal nutzt.“ „Tu ich normalerweise auch aber ich steh gerade wirklich auf dem Schlauch. Severus, bitte, ist dir irgendetwas peinlich?“ „Ja.“ „Was bitte schön ist dir peinlich?“, fragte Charlie verwundert. Normalerweise wusste er was sein Freund dachte oder meinte aber in diesem Moment war er absolut ratlos. „Jetzt denken wir mal ganz scharf nach. Sowohl Harry wie auch Remus sind schwanger und was muss man machen um schwanger zu werden?“, fragte Severus etwas sarkastisch. „In Harrys Fall einen Trank nehmen, einen Zauber sprechen und sich dann von seinem Mann flach legen lasen. In Remus' Fall reicht das Letztere“, erklärte Charlie, „aber was hat das mit dir zu tun?“ „Merlin, denk doch mal nach!“ „Ähm...“ „Ich geb es auf“, murrte Severus bevor er sich wieder von ihm los machte und aufstand. „Hey, wo willst du hin?“, fragte Charlie. „Ich geh spazieren.“ Charlie sah seinem Freund etwas hilflos nach, er wusste, dass er irgendetwas verpatzt hatte doch er kam beim besten Willen nicht drauf, was. Severus zog sich unterdessen an und verließ das Schlafzimmer, Charlie hörte wie er das Wohnzimmer durchquerte und kurz darauf fiel die Eingangstür ins Schloss. „Ok, ich bin ratlos.“ Charlie ließ sich das Gespräch nochmal durch den Kopf gehen als es förmlich 'Klick' in seinem Kopf machte. Es ging um Sex, schlicht und einfach und Severus war dieses Thema so peinlich, dass er es nicht mal ansprechen konnte. Charlie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, sprang dann aus dem Bett, zog sich an und eilte nach draußen. Er musste Severus finden bevor dieser es sich anders überlegte. Doch seine geliebte Fledermaus schien vom Erdboden verschwunden, er war weder bei Harry, noch bei Draco und auch auf keinem der vier Türme war er zu finden. Charlie suchte nochmal schnell die Kerker ab bevor er das Manor verließ und die Werwölfe aufsuchte. „Was willst du?“, knurrte Fenrir. „Mir ist eine Fledermaus abhanden gekommen und ich brauche einen Spürhund“, grinste Charlie. Remus grinste und schnurrte, „kein Problem. Fenrir hilft dir bestimmt gerne.“ „Natürlich“, knurrte der Alpha, ihm war der Missmut deutlich anzuhören aber er wollte seinen Gefährten nicht aufregen. „Danke.“ „Wo hast du ihn zuletzt gesehen?“ „Aus unseren Räumen stürmend.“ Fenrir knurrte leise, verwandelte sich und schleckte Remus einmal quer durchs Gesicht. Dann trabte er kurzerhand an Charlie vorbei, der Remus nochmal dankend zunickte und dann dem Verwandelten folgte. Die Nase knapp über dem Boden trabte Fenrir neben Charlie her doch er ging nicht die breite Treppe zur Eingangstür hoch sondern bog vorher ab. Etwas verwundert folgte ihm Charlie bis er die Treppe im Gestein bemerkte, Voldemort hatte irgendwann einen zweiten Zugang zum Meer in die Klippe gezaubert. Der Erste befand sich auf der anderen Seite, man musste dazu nur den großen Salon durchqueren und schon konnte man über eine Steintreppe ans Meer runter. „Bist du sicher, dass er da unten ist?“, fragte Charlie als Fenrir Anstalten machte die schmale Treppe runterzugehen. Fenrir wuffte leise, nickte und begann die Treppe runter zulaufen, Charlie folgte ihm verwundert. Sie mussten nicht lange suchen, nicht weit vor ihnen schlenderte Severus am Strand entlang. „Danke, ab hier schaffe ich es alleine“, sagte Charlie. Der Werwolf nickte, drehte sich rum und verschwand in die Nacht, Charlie ging unterdessen etwas schneller um seinen Freund zu erreichen. Severus hörte die Schritte hinter sich, er musste sich nicht umdrehen um zu wissen wer da kam und sanft einen Arm um seine Hüfte legte. „Was willst du hier?“, fragte er. „Ich bin ein Vollidiot, oder?“, fragte Charlie zurück. „Nein.“ „Doch.“ „Gut, wenn du willst.“ Charlie lachte leise, blieb aber dann stehen. Notgedrungen musste Severus auch stehen bleiben als sich auch schon der zweite Arm um ihn legte. „Und nun?“ „Können wir da weiter machen, wo wir im Bett aufgehört haben“, grinste Charlie bevor er ihn einfach küsste. Es dauerte nur einen Moment bis Severus den Kuss erwiderte und die Arme um ihn schlang. Seine Lippen öffneten sich sofort und er empfing die bekannte Zunge mit seiner Eigenen, schmuste und tanzte mit ihr und ließ den Kuss immer tiefer werden. Über sechs Jahre war es jetzt her, dass er das letzte Mal in Voldemorts Bett gerufen wurde und in den letzten Monaten war der Wunsch nach solcher Nähe immer mehr gewachsen. Heute Abend war das Bedürfnis stärker als sonst gewesen und er war zu feige gewesen, es seinem Freund gegenüber zuzugeben. Es war wohl sein Glück, dass Charlie ihn manchmal auch dann verstand wenn er nicht wusste, was er sagen sollte. Er wusste nicht, ob er wirklich bis zum Ende gehen könnte und er wollte sich auch keine Gedanken darüber machen, er wollte im Moment einfach nur genießen. Ihre Atmung hatte sich schon lange beruhigt und doch lagen sie noch immer unverändert in ihrer Position im Sand. Severus' Hände strichen eher gedankenverloren über den Rücken seines Freundes, Beide hatten die Augen geschlossen und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Doch so langsam wurde Charlie unsicher, er erwartete garantiert keine Benotung aber irgendetwas musste Severus doch sagen. „Severus?“ „Hm?“ „Sag jetzt bitte nicht, dass du es bereust“, bat Charlie. Er zitterte leicht, die Umarmung wurde stärker und ein Kuss wurde auf seine Stirn gesetzt. „Nein, tu ich nicht. Wie kommst du auf die Idee?“ „Naja, du sagst nichts.“ „Ich genieße die Ruhe.“ Charlie atmete erleichtert aus und kuschelte sich enger an ihn. „Ach ja, du bist ein Vollidiot“, sagte Severus. Empört setzte sich Charlie auf und wollte ihn vorwurfsvoll ansehen, die Dunkelheit machte ihn da einen Strich durch die Rechnung. „Warum bin ich ein Vollidiot?“ „Du hast dir selber Schmerzen zugefügt weil du zu voreilig warst“, sagte Severus, der sich jetzt auch aufsetzte. „Ach, das geht schon.“ „Mach das nochmal und das war der letzte Sex, den wir hatten.“ „WAS?“ Severus schob ihn mehr oder weniger von sich runter und erhob sich ganz, Charlie sprang auf die Beine und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. „Da du keine Widerworte gibst, gehe ich davon aus, dass du gerade die Zähne vor Schmerzen zusammen beißt. Komm, ich habe keinen Schmerztrank hier“, sagte Severus, der sie mit einem Zauber wieder ankleidete. Er schlang einen Arm um Charlies Hüfte, der sich eng an ihn kuschelte während sie sich auf den Rückweg machten. „Du bereust es wirklich nicht?“, fragte er leise. „Nein, warum sollte ich? Charlie, ich liebe dich auch wenn ich es viel zu selten sage oder zeige. Wir sind seit über sechs Jahren zusammen und du musstest bis jetzt enthaltsam leben, nur weil ich mich nicht überwinden konnte. Warum sollte ich es also jetzt bereuen?“, fragte Severus. Charlie brummte etwas und versuchte sich noch enger an ihn zu kuscheln, das war aber unter dem Laufen nicht möglich. „So kommen wir nie ins Bett“, lachte Severus leise. „Ach, machen wir gleich weiter?“ „Nein.“ „Schade.“ „Wir müssen in wenigen Stunden aufstehen, wir haben Unterricht und ich habe nicht vor, das erste Mal in meiner Laufbahn, zu spät zu kommen“, erklärte Severus, der ihn etwas von sich löste um besser laufen zu können. „Aber wir wiederholen das, ...oder?“ „Ja, tun wir aber nicht heute. Komm jetzt, bevor wir noch im Stehen einschlafen.“ Diesmal widersprach Charlie nicht, er wollte selbst so schnell wie möglich ins Bett. Doch er war glücklich, absolut glücklich denn er hatte etwas erreicht, was er sich seit über fünfzehn Jahren vorgestellt hatte. Endlich, endlich war er am Ziel und es konnte nur noch bergauf gehen. Hm, was Severus wohl zu einem Heiratsantrag sagen würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)