Ohne dich geht es einfach nicht von MissKaitoKid ================================================================================ Kapitel 4: Unbekannte Zukunft ----------------------------- Die Wochen verliefen ohne weitere Veränderungen. Nicht nur auf der Erde sondern auch auf Euphe. Die Mädchen hatten ihren Plan verworfen, zu aussichtslos. Die Spannung zwischen Bunny und Mamoru wurde immer unerträglicher. Bis sie endgültig einen Entschluss fasste. Sie konnte das so nicht mehr ertragen. Fest entschlossen ging sie zu seiner Wohnung. Sie hatte sich geschworen kurz und knapp zu sprechen, ihm aber mitteilen wolle was in ihr vorging. Mit ihrem Besuch hatte er nicht gerechnet, er sah etwas fertig aus. Die ganze Situation war nicht einfach für ihn, nie hatte er geglaubt dass seine Bunny einmal Gefühle für einen anderen Mann hegen könnte und dass sie sich jetzt noch weniger sahen als vorher belastete ihn zusätzlich. Er freute sich über ihr Erscheinen aber dann zogen sich seine Mundwinkel wieder nach unten als er in das Gesicht der Blondine sah. Sie blieb gleich stehen und fing an: „Mamoru ich kann das nicht mehr, du siehst selber was die letzten Wochen aus uns geworden ist. Nichts stimmt mehr. Ich halte es für keine gute Idee wenn wir weiterhin so tun als ob sich alles wieder regelt denn das wird es nicht. Für meine Gefühle kann ich nichts aber sie haben sich nun einmal geändert. Ich trenne mich von dir, es tut mir leid. Und ich habe mir das alles sehr wohl durch den Kopf gehen lassen auch mit Chibiusa. Sie würde mich verstehen.“ Das ratterte sie mit einer Geschwindigkeit runter ohne sich auch nur einmal zu versprechen. Lange genug hatte sie es in ihrem Kopf abgespult. Nun stiegen ihr doch die Tränen in die Augen, was sie eigentlich vermeiden wollte. Es war so schon schwer genug. Ohne auf eine Antwort zu warten drehte sie sich rum und rannte weg, weg von ihm. Zurück blieb ein verdatterter, großer Mann der nur langsam begriff dass sich soeben seine ewige Liebe von ihm getrennt hatte. Die Gefühle standen still. Nur nach und nach kam alles zusammen. Trauer, Wut, Eifersucht, Unglaube. Eine explosive Mischung. Minako und Ami saßen derweilen im Park und warteten ihre Freundin. Sie wollte sie in der Nähe wissen. „Meinst du es verläuft alles friedlich?“ fragte die Hellblonde. „Ich hoffe doch, ansonsten erwartet uns noch ein richtiges Drama. Ich glaube nicht dass er es einfach hinnehmen wird. Dieser Schritt ist nun mal ziemlich groß und von ihm ist alles abhängig.“ Und schon kam die Goldblonde um die Ecke gesaust und fiel ihre Freundinnen in die Arme aber anstatt zu weinen lachte sie. Die beiden wunderten sich darüber. „Wie ist es gelaufen?“ „Also wenn ich ehrlich bin habe ich ihn nicht zu Wort kommen lassen. Ich habe alles gesagt und bin losgerannt. Ich weiß dass es nicht fair ist aber ich konnte nicht anders, und jetzt ist alles raus und ich fühl mich so viel leichter und wisst ihr was? Nein, natürlich. Ich hab es auch noch nicht gesagt. Aber ich habe einen Entschluss gefasst.“ Das sprudelte alles regelrecht aus der Blondine raus sodass die anderen zwei Mühe hatten zu folgen. „Ich sehe wie es euch geht und das schon seit Wochen aber es tut mir so leid ich kann euch nicht gehen lassen. Ihr steht in meinen Diensten und seid meine Leibgarde. Des Weiteren kann ich das nicht zulassen allein wegen ihrer aller Zukunft. Ihr kennt sie und das darf nicht geändert werden. Es tut mir leid meine Freunde.“ Seiya hatte seine Hände zu Fäusten geballt und bebte vor Wut. Auch wegen der Prinzessin aber größtenteils wegen diesem verdammten Schicksal, dieser Zukunft. Wäre all dies nie gewesen hätte es anders laufen können denn er wusste dass da mehr war als Freundschaft. Nicht nur von seiner Seite aus, auch von ihrer. Er verschwand zügig und ging wieder einmal zu dem See, seine Brüder folgten ihm nachdem sie sich bei ihrer Prinzessin für sein Verhalten entschuldigt hatten. „Meint ihr wir sehen sie irgendwann wieder?“ fragte der Schwarzhaarige. „Ich weiß es nicht aber die Hoffnung stirbt zuletzt.“ versuchte sein älterer Bruder ihn aufzuheitern aber das wollte ihm nicht gelingen denn auch er glaubte nicht mehr daran. Wieder einer der Abende an dem ihre Verzweiflung sich am meisten bemerkbar machte. Diese Ruhe war man von Taiki gewohnt aber die anderen Zwei standen ebenfalls einfach nur da. „Ist das dein Ernst? Ich meine hast du dir das wirklich gut überlegt? Du weißt was das heißt.“ Mit einem Glitzern in den Augen sah sie ihre blauhaarige Freundin an. „Ja das habe ich, ich bin mir sicher. Ich habe es satt mich ständig dem Schicksal beugen zu müssen. Nun bin ich dran. Ich will zu ihm. Für immer. Wenn er mich noch will.“„Und deine Familie?“ „Hinterlasse ich eine Nachricht dass ich auf unbestimmte Zeit verreise, sie werden mir zwar den Kopf abhacken wenn ich einmal wieder da bin aber das nehme ich in Kauf.“ sprach die Goldblonde. „Aber was ist mit dir Ami, hast du es dir überlegt?“ „Naja also wenn ich ehrlich bin habe ich alles schon erledigt.“ sagte sie und zog den Kopf errötet ein. Zu groß war die Sehnsucht um auch nur noch einen Moment zu verschwenden. „Na sie mal einer an, unsere Ami.“ lachte Minako. Das bei ihr schon alles geklärt war stellte sich nicht als Wunder heraus, schließlich war sie es die den Vorschlag machte und es konnte nicht schnell genug losgehen. „Aber was machen wir mit Makoto und Rei? Immerhin sind sie unsere Freundinnen.“ Alle sahen sich fragend in die Augen. „Wir können jetzt nicht zu ihnen, sie würden uns nicht gehen lassen. Vielleicht werden sie es irgendwann verstehen.“ Ihnen war allen nicht wohl bei dem Gedanken aber sie wollten nicht ohne ihre Herzensmänner sein. „Ich würde vorschlagen wir treffen uns heut Nacht im Park und starten von dort. Da ist nicht viel los und ich gehe mal davon aus dass wir eine Weile unterwegs sein werden, wartet einen Moment ich berechne die Entfernung und Flugdauer.“ Und schon tippte sie mit einer Mordsgeschwindigkeit auf ihrem kleinen Computer herum. Nach wenigen Sekunden hatte sie schon ihr Ergebnis. „Also wenn wir um Mitternacht starten dürften wir nach ungefähr zehn Stunden ankommen.“ „Zehn Stunden??“ quietschte die Goldblonde. „Wann soll ich denn da schlafen? Bis Mitternacht ist jetzt auch nicht mehr so lange hin.“ „Bunny hab dich nicht so, wir haben ein Ziel vor Augen und das ist ja wohl das allerwichtigste, außerdem ist es mir das wert denn dann sehe ich meinen Yatilie wieder.“ flötete die Blondine. „Äh Minako? Yatilie? Lass ihn das niemals hören sonst schickt er dich sofort wieder zur Erde.“ Alle drei lachten. So unbeschwert und euphorisch hatte man sie lange nicht gesehen geschweige denn gehört. „Also Mädels, wir sehen uns um Mitternacht und nehmt nicht so viel Sachen mit, dort gibt’s bestimmt viele Läden zum Shoppen.“ Das blonde Mädchen mit der roten Schleife im Haar hatte Sternchen in den Augen vor lauter Vorfreude. „Also denkt dran in fünf Stunden dann!“ Wie konnten sie das vergessen? Alle waren so aufgekratzt. Sie konnten es kaum erwarten. Jeder ging noch einmal nach Hause, wann sie wieder herkommen würden wussten sie nicht. Niemals? Nach Jahren, Monaten, Tagen? Wenn es hart kommen sollte wären sie schon nach einem Tag wieder hier wenn sie sie wegschicken würden. Doch daran wollte keiner denken. Moment mal, war das nicht gerade Bunny die dort entlang gehüpft ist? Hatte er richtig gesehen? Er ging auf das junge hüpfende Mädchen zu. „Dir scheint es ja ziemlich gut zu gehen nachdem du dich getrennt hast.“ Diese Stimme ließ sie sofort zusammen schrecken, sie blieb erstarrt stehen. Nein, das durfte nicht wahr sein, nicht heute. Nicht jetzt. Die letzten Stunden auf der Erde wollte sie noch genießen. „Mamoru was soll das?“ „Das frage ich dich. Du hast dich von mir getrennt, hast mich nicht einmal zu Wort kommen lassen und springst hier rum als wärst du der glücklichste Mensch auf Erden.“ „Verstehst du mich denn kein bisschen? Ich habe mich von dir getrennt weil ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe, was nicht heißt dass ich dich nicht mag und dich verletzen wollte aber es ist besser so.“ „Das ist überhaupt nicht besser, du denkst nur an dich und nicht an die anderen und die Zukunft.“ Seine Stimme wurde bedrohlich doch das erschreckte sie in diesem Moment nicht. Sie wurde zornig, seine Vorwürfe machten sie rasend. „Doch das ist es und es wäre besser wenn du das auch schnallst. Ich habe viel zu lange zurück stecken müssen, habe immer an das Wohl anderer gedacht und du nennst mich egoistisch? Was denkst du dir dabei?“ So hatte er Bunny noch nicht erlebt, dies ließ in kurz Inne halten. „Du liebst ihn? Oder sie? Dieses Mannsweib?“ Ein Geräusch hallte durch die Stille des Abends. Beide sahen sich mit großen Augen an. Seine rechte Wange pulsierte heftig unter der durchaus starken Ohrfeige der Goldblonden. „Ich habe dich für erwachsener gehalten.“ zischte sie ihn an und ging ihres Weges nach Hause. Aber dieses Mal etwas schneller. Sie wollte nicht wissen was sie sehen würde wenn sie sich umdrehen würde. Er blieb noch stehen. Völlig perplex. Soweit hatte sie die Gefühle für ihn schon verinnerlicht? Er konnte nicht glauben was da eben geschah. Sie nahm ihn in Schutz obwohl er schon lange nicht mehr hier war und sie sich auch nicht mehr sehen würden? Sie würden nicht mehr hierher kommen. Er hielt die Prinzessin von Euphe so klug dass sie ihnen diesen Wunsch abschlagen würde. Aber würde sie? Nein, niemals. Das würde sie nicht wagen. Sie hatte ihre Freunde und Familie auf der Erde, das würde sie nicht über´s Herz bringen. Dann setzte er sich langsam in Bewegung. Bunny war in ihrem Zimmer und schmiss sich auf ihr Bett, starrte die Decke an. Sie konnte nicht begreifen was sie da getan hatte. Noch nie hatte sie die Hand gegen jemanden erhoben geschweige denn so heftig ausgeholt. Doch sie bereute es nicht. Solche Worte von ihm waren mehr als unfair. Sie gönnte sich noch eine Mütze Schlaf bevor es auf die große Reise ging. Fühlte nochmal ganz genau ihr Bett, die Decke, ihr Kissen. Dort würde alles anders werden. Sollte sie wirklich so viel Bücher mit einpacken? Dort gab es bestimmt auch eine große Bibliothek. Bei dem Gedanken jauchzte sie kurz. Wurde dann aber rot, wieso freute sie sich jetzt auf Bücher wenn sie doch in wenigen Stunden in seinen Armen liegen könnte? Ein paar Bücher räumte sie dann doch wieder auf aber auf einige konnte und wollte sie nicht verzichten. Ein paar Kleidungsstücke noch und dann war ihr Rucksack auch schon voll. Mehr brauchte sie nicht, den Rest konnte sie sich dort besorgen. Doch was wenn nicht? Sie waren sich alle so sicher dass sie dort bleiben könnten. Der Gedanke des Verstoßes schlich sich ein. Doch diesen schüttelte sie schnell wieder ab, daran wollte sie jetzt nicht denken. Sie freute sich zu sehr. So nahm sie sich noch ein Buch zur Hand um sich etwas zu beruhigen was ihr aber nur sehr schwer gelang. Wenige Stunden noch. Einen kleinen Zettel legte sie ihrer Mutter auf den Tisch --Liebe Mama, ich bin für eine Weile unterwegs, wie lange kann ich dir leider nicht sagen aber ich melde mich. Versprochen. In Liebe Ami— Da dürfte es keine Probleme geben. Auf sie war Verlass und das wusste ihre Mutter. Sie kümmerte sich schon lange um das meiste. Auf ihrem Bett lagen Unmengen an Sachen. Kleidung und Kosmetika. Das konnte sie nicht alles mitnehmen. Das würde sogar die Gewichtsgrenze beim Flughafen bei weitem überschreiten. Also musste sie schweren Herzens aussortieren. Hatte sie nicht selbst gesagt dass sie nicht so viel Zeug mitnehmen sollten. Also das Nötigste. Bei wenigen Sachen kamen ihr die Tränen weil sie diese nicht mitnehmen konnte. Sie verabschiedete sich persönlich von einigen Dingen. Natürlich mit einem Abschiedsgruß. „Mein geliebtes blaues Oberteil, so leid es mir tut aber wir müssen uns trennen. Und du mein lieber Minirock, wir hatten schöne Zeiten. Auch dich, mein geliebter Spitzen-BH … Nein, das kann ich nicht machen. Du musst mit. Vielleicht lernst du bald Yaten kennen.“ Kichernd packte sie ihren Rucksack weiter. Zum Schluss legte sie ihren Eltern noch einen Zettel hin. --Hallo Mami, hallo Papsch… Ich bin mit ein paar Freunden verreist. Ich bin dort leider nicht erreichbar aber sobald ich kann werde ich mich melden. Hab euch lieb, eure Minako— Diesen Zettel würden sie eh erst in zwei Wochen zu Gesicht bekommen und es dürfte auch kein Problem werden da sie eh ein Schlüsselkind war und schon sehr früh selbstständig wurde. Manchmal eher schlecht als recht aber sie hatte überlebt. Schon nach einer Stunde war Bunny schon wieder munter. Es war kein ruhiger Schlaf. Ständig gingen ihre Gedanken zu Mamoru, sie ärgerte sich über sein Verhalten. Nun blieb sie gleich auf und packte auch ihren Rucksack mit kleinen Häschen darauf. Sie nahm wirklich nur das Nötigste mit. Ein paar Klamotten, was man an Kosmetika ebenso brauch aber auch Fotos von ihrer Familie und Freunden. Danach setzte sie sich an den Schreibtisch um einen kurzen Brief an ihre Eltern zu schreiben. -- Mama, Papa In letzter Zeit ist viel passiert. Alles ging hier rauf und runter und ich möchte selber erst einmal zur Ruhe kommen. Ich muss hier raus. In erster Zeit werdet ihr mich nicht erreichen können aber ich denke jeden Tag an euch. Wenn ich wieder da bin werde ich euch alles erzählen und vielleicht könnt ihr mich dann verstehen. Ich liebe euch— Ein wenig glitzernde Augen bekam sie während des Schreibens. Nun würde sie ihre Familie verlassen und niemand wusste für wie lange. Bevor es losging, schaute sie noch einmal in die Zimmer ihrer Familie und schloss mit einem Lächeln die Tür. Sie schlich sich ganz leise die Treppe hinab und es gelang ihr sogar einmal nicht hinzufallen. Das schaffte sie manchmal nicht wenn das Licht an war und sie sogar die Treppe sehen konnte. Als sie unten ankam, holte sie noch einmal tief Luft. Bedächtig ging sie noch einmal in die Küche, dann in die Wohnstube. Dort platzierte sie das Briefchen auf dem Tisch und ging hinaus. Vielleicht in eine ganz neue Zukunft… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)