Das Kleid (gibt es das auch in meiner Größe?) von brinchen27 ================================================================================ Kapitel 2: Besuch im Fitnessstudio (Hallo und Aufnimmerwiedersehen) ------------------------------------------------------------------- Leicht angespannt, mit dem Neu eroberten Schatz in meinen Händen, ging ich gemütlich, fast schon zu gemütlich, zurück zu meinem Auto. Mein Körper reagierte regelrecht auf das was mir heute noch bevorstand. Meine Atmung ging unregelmäßig, was vielleicht auch an meinem Gewicht lag, meine Nackenhaare stellten sich aufrecht, ich schluckte schwer und fing an zu zittern. Reinste Panik brach in mir aus und ich konnte nichts dagegen machen. Geh weiter, du gehst nur zu deinem Bruder und schnupperst hier und da mal in die Kurse rein, befahl ich meinem Körper, der mir auch prompt antwortete. Knie sowie Beine wurden wie Pudding, so richtig gehen konnte ich nicht mehr. Keine 100m von meinem Auto entfernt stand eine Holzbank, der ich auch gleich mit meinem Hinterteil dankte, dass sie zum rechten Zeitpunkt am rechten Platz stand. Schnell nahm ich platz, schloss meine Augen und atmete, sichtlich hörbar, ein paar mal ein und aus, worauf mich viele Augenpaare abwehrten anstarrten. Ihre Blicke spürte ich auf meinem Körper, ich musste sie nicht mal mehr anschauen, da wusste ich das ich angestarrt wurde. Nach all den Jahren hatte ich dafür einfach den richtigen Riecher. Das klingeln eines Handy riss mich aus meiner Beruhigungsphase. Verärgert öffnete ich meine Augen und ließ meinen Blick umherschweifen. Ich wollte den Übeltäter oder die Übeltäterin ausfindig machen, doch alles was ich sah waren ein paar vereinzelnde Personen die an mir vorbeigingen. Keiner von ihnen machte Anstalten in ihren Taschen nach dem lästigen Ding zu suchen und wieder ertönte dieser grässliche Klingelton, der mich immer an meine Tante erinnerte. Sie hatte noch ein Telefon aus den, ich weiß es nicht genau, doch es war alt, sehr alt. Wenn ich bei ihr zu Besuch war und das Telefon klingelte zuckte ich automatisch zusammen. Hier eine Kostprobe :) http://www.zedge.net/ringtone/324/ Erschrocken stellte ich fest, dass dieses dumme Geräusch aus meiner Jackentasche kam. Ich ärgerte mich gerade über mich selber, da ich dieses Handy schon seit gut 3 Monaten besaß, bekam es zum Geburtstag geschenkt, hatte es aber bisher nicht geschafft den Klingelton zu ändern. Was mir aber auch erst dann immer auffiel, wenn mich jemand anrief und dies kam eher seltener vor, da ich eher der Schreibtyp bin. Leicht verlegen griff ich in die Jackentasche und holte es hervor, automatisch drückte ich auf die grüne Fläche auf dem Display, achtete aber nicht auf den Namen des Anrufenden. „Na endlich, wird auch mal Zeit das du dran gehst!“ beklagte sich eine mir bekannte Stimme. „Hey Bruderherz, nette Begrüßung, außerdem müsstest du das schon von mir gewohnt sein.“ gab ich ihm belustigend, mit einem breiten grinsen auf den Lippen, zur Antwort. „Daran kann man(n) sich nie gewöhnen, aber jetzt mal was anderes ...“ „Was gibt es denn?“ unterbrach ich ihn. „Hattest du nicht vor heute vorbei zu kommen?“ fragte er mich wieder in einem normalen Ton. „J - ja wi - wieso?“ gab ich zögerlich und leicht stotternd von mir, bei dem Gedanken in sein Fitnessstudio zu gehen wurde mir leicht übel und mein grinsen verschwand ganz schnell wieder. „Wollt nur mal wissen wann du kommst, bin nicht den ganzen Tag hier, aber bevor ich gehe wollt ich dir alles gezeigt haben.“ antwortete er. Irgendwie war ich schon erleichtert. Ich kannte meinen Bruder gut genug, manchmal auch besser als er sich selber. Oft brauchte er meine Hilfe, dass war schon im Kindesalter so und es wurde zunehmend schlimmer als wir Erwachsener wurden. Manch einer dachte er würde mich ausnutzen, es waren zwar immer Kleinigkeiten, doch ich tat es gerne. Ich wusste was ich an meinem Bruder hatte. Egal wie schlecht es mir ging, er war immer für mich da, er beschützte, tröstete und munterte mich immer auf. Eine Hand wäscht die andere, sagte ich mir immer und so war es auch. Er war für mich nicht nur ein Bruder, er war auch mein bester Freund. Egal mit was er jetzt angekommen wäre, ich hätte ihm wieder und wieder geholfen, obwohl der Gedanke irgendeinen Kurs leiten zu müssen mir überhaupt nicht gefiel, ich hätte es trotzdem irgendwie gemacht. Zwar hätte ich mich danach Wochenlang im Zimmer eingeschlossen, da ich wusste das ich mich zum Volldeppen gemacht hätte, aber ich hätte es für meinen Bruder getan, doch mit dieser harmlosen Antwort hatte ich nicht gerechnet. Ich schlug mir für den Gedanken auf die Stirn, es klatschte schön was leider auch mein Bruder mitbekam. „Was ist los?“ fragte er mich ganz verwirrt. „Ach nichts, war nur eine Fliege.“ für die Bemerkung schlug ich mir gedanklich nochmal auf die Stirn. „Aha, und wann kommst du jetzt?“ fragte er weiter. Oh Gott wie ich dieses Frage Antwortspiel liebte. „Bin gerade in der Stadt, wollt jetzt gleich losfahren, bin in einer viertel Stunde da. Also bis gleich.“ gab ich ihm schnell zur Antwort und legte, ohne auf eine Antwort zu warten, auf. Mir war dieses Spiel einfach zu blöd, das wusste Ian auch, dennoch ärgerte er mich gern damit. Gedanklich sah ich ihn genau vor mir, wie er jetzt in seinem Fitnessstudio stand und anfing zu lachen. Ja so sehr wie ich ihn liebte, hasste ich ihn auch für solche Aktionen. Ich packte mein Handy wieder weg, griff nach meiner Einkaufstüte und stand auf. Noch leicht wacklig auf de Beinen ging ich die letzten Meter zu meinem Auto. Piep, Piep und schon war es aufgeschlossen. Die Tüte schmiss ich verärgert auf den Beifahrersitz, startete den Motor und raste davon. Froh darüber kein hupen hinter mir zu hören, da ich nicht wirklich drauf geachtet hatte ob jemand auf der Straße war als ich losfuhr, bog ich an der nächsten Ampel rechts ab. Ich wusste zwar in welcher Straße das Studio war, aber wo es genau lag hatte ich keinen Schimmer. Nach der Hausnummer zu fragen kam mir nicht in den Sinn, ich würde es schon irgendwie finden, dachte ich mir. Ein paar mal bog ich rechts und links ab, bis ich auf der Zielstraße ankam. Ich drosselte das Tempo bis runter auf Schrittgeschwindigkeit, bedacht darauf das keiner hinter mir fuhr und schaute auf die rechte und linke Straßenseite. Diese Straße bestand zum größten Teil aus Wohnhäusern. Wunderschönen Wohnhäuser mit kleinen Vorgärten oder auch mit schön gestalteten Balkonen. Alles sah irgendwie recht niedlich, aber dennoch sehr edel aus. Ich kannte die Gegend nicht wirklich, doch der erste Eindruck ließ mich staunen. Mein Bruderherz hatte sich wohl die richtige Gegend für sein Studio ausgesucht, was mich sehr stolz auf ihn machte. Ich fuhr noch einige Meter, da erblickte ich ein kleines Schild auf dem, Style your Body – Center, stand. Beim lesen des Namens schlich sich ein kleines grinsen auf meine Lippen. Der Name gefiel mir irgendwie und es passte einfach perfekt zu meinem, 1,89 großen, gut gebauten, Bruder. Er achtete schon immer sehr auf sein Äußeres, war immer gut gestylt und hatte nie ein Gramm zu viel auf den Rippen. Ich war richtig neidisch auf ihn, das wusste er auch und genau deswegen lud er mich in sein Fitnessstudio ein. Mehrere male lehnte ich sein Angebot ab oder ging erst gar nicht hin, was ihn sehr sauer machte. Wochenlang sprach er kein einziges Wort mehr mit mir, was mir sehr weh tat. Noch nicht einmal mehr Hallo sagte er zu mir. Auf einer Seite zwang er mich schon, mit seinem Schweigen, irgendwie dazu endlich bei ihm vorbei zu schauen, was ich nicht wirklich nett fand, doch auf der anderen Seite brauchte ich vielleicht doch mal einen kleinen Schubser in diese Richtung. Insgeheim war ich ihm doch irgendwie ein bisschen dankbar dafür, ich musste was ändern, denn so durfte es nicht mehr weitergehen. Ich setze den linken Blinker, da auf dieser Seite das Studio war mit dem anliegenden Parkplatz, ließ noch zwei Autos an mir vorbei und bog auf den Parkplatz. Zögerlich schnappte ich noch nach der Einkaufstüte, die noch auf dem Beifahrersitz lag, stieg aus und öffnete noch den Kofferraum. Ich tauschte die Tüte gegen einen Rucksack, den ich immer im Auto liegen ließ, um und schloss das Auto ab. Den Rucksack auf den Rücken gepackt lief ich zum Eingang, der mit zwei kleinen Buchsbäumen versehen war. Wieder streikten meine Beine, ich bekam sie nur zögerlich voran. Mein Herz schlug mir mit aller Gewalt gegen meine Brust und meine Atmung ging nur stoßweise. Bleib ganz ruhig, tief ein und ausatmen, es wird bestimmt ganz lustig, sagte ich mir selber, doch es half mir nicht wirklich. Ich blieb noch eine gefühlte Ewigkeit vor der Tür stehen, insgesamt vier Menschen ging an mir vorbei, wobei zwei von ihnen mich aufmuntern wollten. Dies war mir so peinlich, ich drehte mich um und wollt gerade wieder zu meinem Auto gehen, doch da rief mir eine bekannte Stimme zu. „Ich werde wieder Wochen oder sogar Monatelang nicht mit dir reden, wenn du jetzt wieder gehst. Du weißt genau das ich damit kein Problem hab.“ Sofort blieb ich stehen und zuckte regelrecht zusammen, drehte mich dennoch nicht um und wieder sprach die bekannte Stimme, meines lieben Bruders. „Jetzt stell dich mal nicht so an, so schlimm ist es hier doch gar nicht.“ „Da magst du vielleicht mit Recht haben Großer, aber irgendwie fühle ich mich nicht wirklich wohl bei der Sache, ach ich weiß auch nicht, vielleicht stell ich mich wirklich nur an.“ gab ich ihm als Antwort. Ich blieb in meiner Starre noch Sekundenlang stehen, war mir immer noch unschlüssig ob ich nicht doch noch lieber gehen sollte, da merkt ich auf einmal eine Hand auf meiner Schulter. „Na komm das wird bestimmt lustig ...“ er unterbrach für einen kurzen Moment, denn ich zum umdrehen nutzte. Ich wollt ihm in die Augen schauen, ihm zeigen wie unwohl ich mich gerade fühlte. Meine Schultern sowie Kopf ließ ich hängen und setzte den wohlbekannten Hundeblick auf. Ein Versuch war es mir noch wert von hier verschwinden zu können, doch da meldete sich auch mein schlechtes Gewissen und der Hundeblick verschwand. „ … ich hab auch eine kleine Überraschung für dich.“ damit beendete er den Satz und wartete gespannt auf meine Reaktion. Schnell richtete ich mich wieder richtig auf und setzte den bösesten Blick auf der mir gelang. Mein Bruder kannte mich leider auch viel zu Gut, er wusste genau wie man mich herumkriegte. „Na gut hast Gewonnen.“ sagte ich und ließ meine Schultern wieder sinken. Mein böser Blick entglitt mir als ich sah wie mein Bruder anfing zu lachen und auch ich konnte nicht mehr anders. Herzlich lachend gingen wir nebeneinander durch die Tür, die hinter uns mit einem knacken wieder zu ging. Das Lachen blieb mir aber plötzlich wie von Geisterhand im Halse stecken, meine Füße blieben wie angewurzelt stehen und mein Herz setzte für Sekunden aus, um danach doppelt so schnell weiter zu schlagen. Ich fühlte schon wie trocken meine Augen und Mund wurde, anscheinend hatte ich sie ohne zu wissen weit aufgerissen. Wieder so ein Moment in dem ich gern in einem Loch im Boden versunken wäre. „Mist, die Überraschung sollte erst nach der Führung da sitzen.“ gab mein Bruder von sich. „Hallo und Aufnimmerwiedersehen.“ kam gerade noch so über meine Lippen, bevor ich mich umdrehte und wieder durch die Tür nach draußen ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)