Time to remember von abgemeldet (Fortsetzung zu "Catch me") ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- 1.kapitel: Prolog **************************************************************** Voila: Lif-chan!! Der Teil kommt früher als gedacht. Tja, ich hab es vermisst meine beiden Jungs zu quälen... Kyle: Wer's glaubt! Nein, wirklich! Ich hab euch vermisst!!!! Der Teil ist etwas Horror mäßig geworden, aber das ändert sich bald! War ganz einfach nötig, aber schon bald gibt es wieder jede Menge Romantik und SLASH *Räusper* So. Erst einmal für alle, die schon "Catch me" gelesen haben und mir treu geblieben sind(wenn ihr das lest, seid ihr es doch, oder?! J) : Ihr könnt ab hier alles überspringen und gleich weiter lesen. Viel Spaß! Und für alle, die zum ersten Mal bei mir reinschauen. Wie ihr sicher gemerkt habt, ist dass hier ne Fortsetzung von einer anderen Fanfic von mir. Ihr habt jetzt zwei Möglichkeiten: Ihr lest erst einmal "Catch me", meine super, wundervolle, rührende, blablabla erste Fanfic (Schleichwerbung J) und dann diesen teil. (Andersherum würd ich es nicht empfehlen, weil vieles, was in "Catch me" erst langsam ans Licht kommt hier von Anfang an klar ist und somit die Spannung raus ist...) Ihr begnügt euch mit einer kurzen Zusammenfassung meinerseits und lest weiter. Was in "Catch me" geschah: Mark, ein 16jähriger Junge, hat gerade seine Mutter verloren. An ihrem Grab lernt er einen fremden jungen kennen, der ihn tröstet und in den er sich auf den ersten Blick verliebt. Bald darauf taucht der Junge in seiner Schule auf und die beiden werden Freunde. Der Name des anderen Jungen ist Kyle, doch er ist kein normaler Mensch. Kyle verliebt sich ebenfalls schon bald in den unschuldigen Mark und die beiden werden ein Paar. Doch Kyles eifersüchtige Schwester Ewa legt ihnen jede Menge Steine in den Weg und Kyle wird gezwungen Mark die Wahrheit zu sagen. Kyle ist der Gott des Todes und seine Schwester Ewa die Göttin des Lebens. Nachdem Mark den ersten schock überwunden hat kommen die beiden wieder zusammen, nur damit Kyle durch ein Missverständnis vergiftet wird und in Marks Armen stirbt. Kurz vor seinem Tod macht Ewa aus Kyle einen Menschen, so dass er wiedergeboren werden kann. Damit Mark auf ihn warten kann, wird er wiederum schon bald zum Unsterblichen und einige Jahre später begegnet er durch Zufall der Wiedergeburt seines Liebsten. Hier endet "Catch me" und "Time to remember" spielt ein paar Jahre später. *************************************************************** Etwas Düsteres ging von diesem Ort aus. Etwas, dass ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Er hatte einerseits das Gefühl, dass alles seine Richtigkeit hätte und er einfach hier her gehören würde und andererseits wollten seine Hände nicht mehr aufhören zu zittern. Seine Beine waren so wackelig, dass er jeden Schritt mit übergroßer Vorsichtigkeit machte. Er hatte Angst, solche Angst, wie noch niemals zuvor in seinem Leben. Es war ein Gefühl, dass seine Beine hinauf krochen und dabei war seinen Körper zu lähmen. Er hatte schon immer dieses komische Gefühl gehabt, wenn er an der Mauer vorbei ging, die das Grundstück begrenzte und dass war auch der Grund, warum Kyle Berning, derzeit 17 Jahre jung und Schüler des nahen Gymnasiums, noch nie einen Fuß auf den Friedhof gesetzt hatte. Heute war das anders. Das Tennistraining hatte heute länger als sonst gedauert und wenn er alle Vorbereitungen noch wie geplant schaffen wollte, musste er sich beeilen. Daher hatte er auch die Abkürzung über den Friedhofshügel genommen. Gerade jetzt, als er sich kalten Schweiß von der Stirn wischte, begann er seine Entscheidung zu bedauern und packte seinen Rucksack noch etwas fester. Eine Bewegung aus den Augenwinkeln ließ ihn herum fahren. Nur um dann sofort erleichtert inne zu halten. Ein paar Meter entfernt stand ein Mann an einem Grab und sah zu ihm herüber. Ganz normal. Es gab eben immer Menschen, die ihre verstorbenen freunde und Verwandte hier besuchten. Ganz normal. Also wieso ist mein Herz gerade einem Kollaps nahe?!?!?! Wie kindisch er sich benahm. Kyle musste sich eingestehen, dass er ihn beruhigte einen anderen Menschen in seiner Nähe zu wissen. Er hatte doch wirklich Angst alleine auf einem Friedhof zu sein. Wenn seine Freunde den mutigen Kyle jetzt so sähen würden sie sich kringeln vor Lachen. Das brachte Kyle jetzt wenigstens wieder zur Ruhe. Kyle blinzelte. Spielten seine Augen ihm einen Streich, oder... Nein, der Fremde schwankte tatsächlich!! Er war ungewöhnlich blass und er hatte sich die ganzen letzten Minuten nicht bewegt. "Ist mit ihnen alles in Ordnung?" Mit schnellen Schritten eilte er besorgt über die kurze Distanz, die ihn von dem Anderen trennte. Er stoppte so abrupt, dass ihm der Rucksack von der Schulter rutschte und starrte den Mann mit weiß aufgerissenen Augen an. Der Mann konnte gar nicht in Ordnung sein! Kein normaler Mensch tat so etwas. Dieser Kerl schwebte! Seine Füße hingen bestimmt 10 Zentimeter über dem Boden in der Luft und seine Augen... Die Augen des Mannes sahen aus, als wären die Pupillen so gewachsen, bis sie das ganze Auge ausfüllten. Seine Miene war gequält. "... Hilf...", murmelte der Mann monoton vor sich hin und Kyle hatte das komische Gefühl, dass dieser Mann ihn ansprach. Mit ausgestreckten Händen schwebte er näher und Kyle schlug ein erschreckender Geruch entgegen. Der Mann verbreitete den Gestank von Verwesung und Tod. Kyle würgte. Dieses schreckliche Wesen kam immer näher. "Nein! Nein! Nein!" Kyle schluchzte. Er war unfähig sich auch nur einen Meter zu bewegen, er konnte nur untätig zusehen, wie dieses ,Ding' näher kam. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was es mit ihm anstellen würde. "Hilfe!" Niemand würde ihn hören. Es war niemand in der Nähe, der ihn hören könnte. Wenn er wenigstens schreien könnte, aber alles was er heraus bekam war ein klägliches Krächzen. Kyles Blut begann zu Kochen und Wellen zu schlagen. In seinen Ohren rauschte es und aus den Tiefen seines Selbst stiegen längst vergangene Erinnerungen hervor und kämpften sich nach oben.... "Zur Seite!!" Eine Hand stieß Kyle zu Boden, brachte ihn wieder in die Gegenwart zurück. Das schwebende Wesen kreischte gequält und unmenschlich und wand sich unkontrolliert. Fassungslos sah Kyle auf den Boden zu seinen Füßen. Salz! Sein Retter hatte einen Salzkreis um den schreienden Mann gezogen und murmelte nun etwas Undeutliches vor sich hin. Was auch immer er tat, es wirkte. Das wesen war gefangen und löste sich mit einem verzweifelten Laut auf. Nun endlich gewann Kyle wieder Kontrolle über seinen Körper. "Bist du verletzt?" Eine hilfreiche Hand streckte sich ihm entgegen und Kyle ergriff sie dankbar. Nun endlich hatte er Zeit sich seinen wundersamen Retter näher anzusehen. Das erste, was ihm auffiel waren blonde längere Haare und unglaublich blaue Augen, die irgendetwas in ihm berührten. Im Stehen war Kyle nur wenig kleiner als der andere und das war eine neue Erfahrung für Kyle. Er überragte alle anderen in seiner Jahrgangsstufe um einiges, noch nie hatte er so einen Mann gesehen. Er war groß, aber bei ihm schien es nicht so. Er lächelte freundlich und wirkte sehr gelassen. Er ist ein Engel! Kyle starrte den anderen ohne Scheu an. Ganz im Ernst. Genau so sahen die Engel auf den Bildern immer aus. Blond, groß, schlank und schön. Irgendetwas kam Kyle vertraut vor, aber er konnte sich nicht erklären was. Oh, verdammt, Kyle, du musst irgendwas sagen und nicht nur anstarren. "Danke!" Der Fremde lächelte mit einer verwirrenden Zärtlichkeit in den Augen. "Gern geschehen, Kyle.", plötzlich wurde der Blick traurig. "Die Zeit ist nahe. Die Zeit für dein erwachen, Kyle. Die ganze Welt wartet auf dich." Noch ehe Kyle reagieren konnte, drehte sich der junge Mann um und ging davon. "Wir werden uns bald wieder sehen!", rief er über seine Schulter und war schon verschwunden. Verwirrt blieb Kyle zurück. Woher kannte der Kerl seinen Namen ?!?! Was sollte dieses dumme Gerede bedeuten?!?! Und am wichtigsten, woher kam diese Vertrautheit, die Kyle gefangen gehalten hatte. Er war schon nahe daran gewesen diesen fremden zu umarmen... und, woher kam diese Traurigkeit in seiner Brust? **************************************************************** Nur der Prolog! Das war nur der Prolog! (soll das eine Rechtfertigung sein?) Uuuund?!?!?!?! Wie fandet ihr es? Wollt ihr wissen wie es weiter geht? Ich freue mich über jedes Kommi!!!!!!!!!!!!!!!!!! (und wehe ihr schreibt nicht!!!!! *Knüppel hinterm Rücken hervor zieh*) Ähm. Ich hab mich entschieden so wie in Animes immer eine kleine Vorschau zu machen. (damit ihr auch schön wieterlest!!!) Das nächste Kapitel heißt "Wiederkehr" Kyles leben hat sich von Grund auf geändert. Mark muss sich einer wichtigen Tatsache stellen. Und dann kehren da noch Kyles Erinnerungen zurück.... So. Ihr wisst, was ihr zu tun habt, damit es bald weiter geht. Kapitel 2: Wiederkehr --------------------- 2. Kapitel: Wiederkehr ******************************************************************************* Der Zweite Teil, tralala... Ich bin in dieser Hinsicht unglaublich schlimm. Wenn ich eine Storie angefangen habe, komm ich nicht mehr davon los, bis sie fertig ist und dann bin ich deprimiert... jaja, ich weiß... Hey, aber wir stehen erst am Anfang!! Nach diesem teil hab ich erst mal genug mit Horror, diese Geschichte soll doch Romantisch(!!!!!) sein!!!! Diesen Teil widme ich allen meinen Lesern (ihr armen *schnief*) Dieser Teil ist mal wieder länger, aber es kann auch sein, dass ein paar kapitel etwas kürzer werden... Mal sehen. Und ihr wisst ja, immer nur her mit den Kommis!!! ******************************************************************************* Er seufzt. Hände streichen durch blondes Haar. Er hat sich im Schatten verborgen um über Kyle zu wachen. Um dafür zu sorgen, dass er kein zweites Mal angegriffen wird. Er seufzt erneut. Was hat den Jungen nur dazu getrieben auf einen Friedhof zu gehen, sollten ihn seine Instinkte nicht gewarnt haben, oder war es vielleicht sogar ein Hinweis auf sein baldiges Erwachen. Endlich ist Kyle fort. Der junge Mann macht zwei schritte. Beim ersten hüllt er sich in orangefarbenen Rauch, beim zweiten erscheint er auf dem Dach eines kleinen Hauses. Er wird bereits erwartet. Am Rand des Daches sitzt ein Mädchen in viel zu aufreizenden Kleidern und einer umständlichen Frisur. "Ah, Mark, da bist du ja." Ewa wendet nur kurz den Kopf um Mark einen Blick zuzuwerfen, als sich jener neben sie fallen lässt. Er braucht Ewa nicht zu erzählen was geschehen ist, sie hat ihre Windgeister überall. Seit Kyles Tod verfügt sie über eine ganze Armee dieser nervigen kleinen wesen. Nebeneinander beobachten die beiden wie Kyle mit schnellen Schritten auf sein Zuhause zu eilt und keuchend ins Gebäude läuft. Mark versucht sich zu entspannen, aber das funktioniert nicht. Obwohl er es zu verdrängen versucht hat allein dieses kurze Treffen mit Kyle seine Gelassenheit fortgefegt. Sein Herz trommelt gegen seine Brust, als wolle es zerspringen. Seit nun mehr an die zehn Jahre beobachten er und Ewa Kyle abwechselnd, doch noch nie haben sie sich ihm gezeigt oder mit ihm gesprochen. Diese grauen Augen wieder auf sich zu fühlen hat etwas Magisches. Mark musste sich wirklich zusammenreißen. Als Kyle so verwirrt, so süß vor ihm stand, hätte er ihn beinahe an sich gezogen und geküsst. Ewa betrachtet Mark von der Seite. Ein fremder hätte nur einen Jungen gesehen, der entspannt das Wetter genießt, doch Ewa kennt Mark lange genug und hat seine Veränderungen miterlebt. Sie weiß, was in Mark vorgeht. Leicht wehmütig denkt sie an den unschuldigen jungen, als den sie Mark kennen gelernt hat. Ewa macht sich Sorgen. Irgendwie muss sie Mark ablenken. "Hast du es gespürt?" Mark blinzelt einen Moment überrascht. "Ja. Es ist sicher. Du hattest tatsächlich Recht. Er wird schon bald erwachen." Ewa nickt nachdenklich. Mark zögert. "Und du weißt ehrlich keinen Weg das ganze zu beschleunigen?" "Nein, ich weiß noch nicht einmal wodurch es ausgelöst werden wird oder wann genau. Ich spüre nur, dass es in den nächsten Tagen so weit sein wird." Mark nickt und spielt mit dem grünen Smaragd an seinem handgelenk. Ewa beobachtet fasziniert die Lichtreflexe. Irgendwann in den letzten Jahren hat sich Mark das silberne Armband mit dem grünen Edelstein zugelegt und es nie mehr abgenommen. Ewa weiß bis heute nicht, warum, aber sie ahnt es. "Mark..." "Hm." "ich möchte nicht, dass du leidest... Dir ist doch klar, dass Kyle nicht mehr der Alte ist, oder? Ich meine, er hat ein neues Leben, andere Erfahrungen und Erinnerungen und selbst wenn er wieder weiß, wer er einmal war und seinen rechtmäßigen Platz einnimmt, heißt das nicht, dass bei euch wieder alles so wie früher sein wird!" Ewa wartet gespannt auf Marks Reaktion. "Ich weiß!", antwortet er cool. Ewa tut erleichtert, doch sie kann Marks Maske nicht durch schauen. Weiß er es wirklich? Wenn nicht wird er sich bald damit auseinander setzen müssen. "Happy Birthday..." Die lauten fröhlichen Stimmen klingen über den ganzen Schulhof. Kyle bewegt den Mund, aber er singt nur sehr leise. Leider ist er vollkommen unmusikalisch. Nun ja, man kann nicht alles haben. Kyle fühlt sich endlich wieder entspannt. Den ganzen gestrigen Abend und auch nachts hatte er die Szene auf dem Friedhof immer wieder vor seinem inneren Auge abspielen lassen. Irgendetwas stimmte nicht, aber Kyle konnte sich nicht erklären, was ihn so störte. Er hatte sich am Morgen voll und ganz in die Vorbereitungen geworfen um seine Gedanken zu verdrängen und es war ihm gelungen. Er hatte einen Kuchen mitgebracht, die Kerzen brannten und nun stand Kyle in der Mitte seiner Freunde und sang ein Geburtstagsständchen. Das Geburtstagskind stand mit leuchtenden Augen vor ihnen. Ihr braunes langes haar war wie immer zu zwei Zöpfen geflochten, aber sie hatte heute ein neues Kleid an und auch mehr Schminke aufgelegt als sonst. Sie schien von innen heraus zu strahlen und immer wieder traf sich ihr Blick mit Kyles. Kyle lächelte still. Rita war heute 16 Jahre alt geworden und Kyle hatte ein besonderes Geschenk für sie. Das war schon seit einem Monat abgesprochen. Kyle war nun schon seit einem Jahr mit Rita zusammen, aber sie waren noch nie weiter gegangen. Heute sollte es passieren. Rita war Kyle noch nie so schön vorgekommen wie heute. In ihrem weißen Kleid und den weißen Schleifen in den Haaren sah sie so unschuldig wie ein Engel aus. Moment, Engel... Kurz tauchte vor Kyle ein anderes engelsgleiches Gesicht auf, mit einem verzaubernden Lächeln. Verdammt! Dieser Tag sollte ganz Rita gehören. Heute hatte dieser blonde Schönling keinen Platz in seinen Gedanken. Ohne, dass es Kyle aufgefallen war, waren sie am ende des Liedes angekommen und Ritas Freundinnen umringten das lachende Mädchen um ihr zu gratulieren. Ein kräftiger Arm schlang sich um Kyles Nacken und drückte ihn nach unten. "Buhuhu!! Mein kleiner Freund wird erwachsen!" "Hör auf mit dem Scheiß!" geschickt befreite sich Kyle aus dem Griff von Thomas und sah ihn böse an. Schon bald musste er allerdings Lachen. Auf diesem Gebiet war sein bester Freund Thomas echt ein Phänomen. Ihm gelang es immer wieder Kyle aus der trübsinnigsten Stimmung heraus zu holen und ihn zum lachen zu bringen. Lachend sahen sich die beiden an. Thomas war einer der wenigen Menschen, die von sich behaupten konnten Kyle zu durch schauen. Die beiden kannten sich noch aus dem Kindergarten und waren ein eingespanntes Team. Aber zum ersten Mal sah Kyle diese Freundschaft als etwas Besonderes an. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Wo kamen nur diese Gedanken her?! "Kyle!" Rita flog an seine Brust und lächelnd fing Kyle sie auf. Automatisch trafen sich ihre Lippen und Kyle genoss die sanfte Wärme, die sich in ihm aus breitete. Ein Kichern und Anfeuerungsrufe holten ihn in die Realität zurück. Verlegen sahen sich Kyle und Rita an, während ihre Freunde sie mit fröhlichen Gesichtern beobachteten. Die noch blasse Morgensonne beleuchtet den kleinen Hügel und die zahlreichen Gräber. Lange haben sie geschlafen und gewartet und nun endlich ist die Zeit gekommen. Noch unförmige Schatten befreien ihre Glieder aus der Erde. Almmählich manifestieren sich Rauch und Schatten und versammeln sich um einen Mann. Er war derjenige unter ihnen, der da Licht zuerst gespürt hatte und der sie gerufen hat. Der Andere, der Unwichtige, hatte ihn mit dem Salz gebannt, aber nur für kurze Zeit und nun ist er wieder frei. Ein halbes Dutzend schwebende wesen folgen dem Mann, als er sich dem Licht zuwendet. Dem licht, dass von der Seele Kyles aus geht und sie zu sich ruft. Früher hatte ihn die Vorstellung von Engeln, die auf Wolken wohnen immer fasziniert. Als kleines Kind hatte er sich gewünscht wirklich einmal auf einer zu sein, bis er älter wurde und seine Träume sich als Luft und Rauch entpuppten, genau wie die Wolken. Mark strich vorsichtig über das weiche, watteähnliche Material unter ihm. Ewa machte sich immer über ihn lustig, weil er doch genau so gut fliegen könnte, aber nein, Mark zog es vor auf Wolken zu sitzen. Es war Ewa unverständlich, wieso Mark dann immer so fröhlich grinste. Mark beobachtete das blonde Mädchen, dass einige Meter entfernt in der Luft schwebte. Der Gedanke, dass sie mit einem Flugzeug zusammen stoßen könnte, belustigte ihn. Es war immer wieder interessant Ewa bei ihrer Arbeit zuzusehen. Mark unterstützte sie zwar so gut es ging und er hatte viel gelernt, aber er würde nie an Ewa oder Kyle heran kommen. Ewas Hände tanzten durch die Luft, als würden sie an einem unsichtbaren Netz zupfen. Seufzend machte sich nun auch Mark wieder an die Arbeit und schloss die Augen um seine Konzentration zu sammeln. Als... "Master Mark!" Ein kleiner ball raste in einem irren tempo durch Marks Wolke und zerfetzte sie, so, dass Mark sich einen Moment lang erst wieder fangen musste. Der Ball kam zurück! Mark spannte seine Muskeln an und bereitete sich vor. Dann griff er zu. Inzwischen hatte er sich an die Eile der kleinen Windgeister gewöhnt, aber dieses war ein besonderes Exemplar. Der kleine Windgeist übertrieb ganz einfach immer und aus irgendeinem Grund hatte Ewa ihn Mark zugeteilt. Zu Anfang hatte Mark bei seinen Begegnungen mit dem kleinen wesen lauter blaue Flecken davon getragen, inzwischen wusste er genau, wie er den Windgeist stoppen konnte. Nun schwebte das kleine blauhaarige wesen schnaufend vor ihm und zappelte mit den zierlichen Händen und Füßen. Mark hatte ihm den Namen Speedy gegeben, dass erschien ihm passend. Speedy war noch kleiner als die beiden Windgeister, denen Mark als erstes begegnet war und die außerdem Kyle auf dem gewissen hatten. Mark seufzte genervt. "Beruhige dich und mach deinen bericht.", befahl er. Speedy nahm sofort Haltung an, was bei ihm nur lächerlich wirkte. "Master Mark, Bruder Spray schickt mich mit einer Botschaft." Mark zuckte zusammen. Er hatte Spray befohlen über Kyle zu wachen, während er seiner Arbeit nachging. "Berichte!" Speedy holte tief Luft. "Herr. Wie du vermutet hast, haben sich die verlorenen Seelen erhoben und sind auf dem Weg zu Herrn Kyle. Ich möchte mich erdreisten zu vermuten, dass der Herr bald erwachen wird. Ich schlage euch vor euch so bald ihr es einrichten könnt auf den Weg zu begeben." Mark musste ein Grinsen unterdrücken. Das klang tatsächlich, als würde Spray vor ihm stehen, aber der Ernst der Lage vertrieb jegliche Belustigung von seinem Gesicht. Was Spray sagen wollte war klar. Mark musste schnellstens kommen um Kyle zu helfen. Ewa nickte ihm ernst zu. Das war seine Aufgabe, sie konnte nicht einmal fort gehen, wenn sie es gewollt hätte. Mark begann sich auf Kyles Aura zu konzentrieren. Hoffentlich kam er nicht zu spät! Mit geschlossenen Augen genoss Kyle den kühlen Nachtwind im Gesicht. Seit mehreren Stunden feierten er und seine Freunde nun schon Ritas Geburtstag in der Disco. Ritas Eltern hatten für sie den Saal gemietet und nun wurde dort ausgelassen gefeiert. Kyle schwitzte. Er hatte seit Stunden wild getanzt und war nun nach draußen gegangen um sich abzukühlen. In einer stunde hatten er und Rita vor sich abzusetzen und dann privat weiter zu feiern. Er konnte die Musik durch die Halboffene Tür hören und hin und wieder blitzte ein Scheinwerfer auf. Er sollte wohl wieder zurückgehen, aber irgendetwas hielt ihn zurück. Kyle schauderte. Woher kannte er dieses merkwürdige Gefühl?! In dem Moment, in dem er die erste gestalt auf sich zukommen sah, fand er die Antwort auf die Frage. Der Friedhof! Kyle war sicher gewesen, dass er es überstanden hätte, hatte sogar versucht sich einzureden, dass es sich nur um einen Traum handelte, aber nun waren sie wieder da. Diesmal waren es eine ältere Frau und ein Kind, aber beide schwebten über dem Boden. Hatten diese unnatürlich großen Pupillen und kamen auf ihn zu. "Hilf..." Kyle wich zurück. "Was?! Was wollt ihr von mir?!" Aber sie antworteten nicht. Kyle lief los. Wenigstens war er diesmal nicht gelähmt. Von links kamen weitere Gestalten auf ihn zu. Blind hastete Kyle an der Wand der Disco entlang, flüchtete vor etwas, dass er gar nicht kannte. Aus dem schatten lösten sich immer mehr gestalten und streckten die Hände nach ihm aus. Kyle war sportlich und normalerweise sehr ausdauernd, aber er hatte lange getanzt und diese Flucht tat ihr übriges. Irgendwann stoppte Kyle plötzlich. Nun kamen auch von vorne schwebende Menschen auf ihn zu. Er war eingekreist. Keuchend presste sich Kyle an die Wand. Das letzte Mal hatte ihn der blonde Mann gerettet. Kyle betete von ganzem herzen, dass er auch diesmal auftauchen würde. Doch der Kreis schloss sich immer enger und kein blonder Retter tauchte auf um ihm zu helfen. Wunder gibt es eben nur im Märchen. Noch nie hatte Kyle solche Angst gehabt. Eigentlich hatte er sich immer für mutig gehalten, doch das erwies sich nun als fataler Irrtum. "Kommt nicht näher!", schrie er und verfluchte seine Stimme für das Zittern. Aber die Verfolger hielten wirklich an. Kyle sah sie verwundert an. Was war denn jetzt los. In dem Moment bildete sich eine Gasse zwischen den Wesen und hindurch kam der Mann von gestern. Aus irgendeinem Grund war Kyle nicht überrascht, dabei sollte er doch tot sein, oder nicht... Der Mann kam näher und seine Hände griffen nach Kyle. Kyle zuckte erschrocken zurück. Es war nicht der Griff der blassen Hände, den er fürchtete, nein dahinter lauerte etwas anderes und Klauenhände, die sich in Kyles Körper bohrten. Kyle schrie auf, als der Tod seine Hände nach Kyles Seele ausstreckte und auf einmal zurück zuckte. Kyle glaubte einen schrillen Schrei zu hören und dann fuhr ein Blitz in seinen Schädel. Der Schmerz raubte Kyle die Sinne. Bilder tauchten vor ihm auf. Erinnerungen überfluteten seinen Geist. Er erinnerte sich an den Moment, in dem er zum ersten Mal die Augen geöffnet hatte und diese wunderschöne Welt sah. Er erinnerte sich an Ewa, seine süße kleine Schwester, wie das leben selbst so frisch und rein. Jahrhunderte flogen vorbei und dazwischen jede Menge Gesichter, die ihn geprägt hatten. Endlich kam der Strom zur Ruhe, bis nur noch ein einziges Gesicht Kyles ganzes Sein ausfüllte. Ein Lächeln. Ein schüchternes lächeln unter braunen haaren hindurch und leuchtende blaue Augen, die sich in sein herz bohrten. "Mark!!!!!!!!!!" Kyle schrie seinen Namen, weil er es nicht anders ertragen konnte. Schrie, weil sein Herz vor Liebe überläuft, weil seine Seele endlich weiß warum sie sich so unvollkommen fühlte. Tränen laufen Kyle über das Gesicht und gleichzeitig lacht er vor ehrlicher Erleichterung. Mark rannte durch die Straßen. Er hatte Seitenstechen, aber für Schmerzen war jetzt keine Zeit. Mark zwang sich zu einem noch größeren Tempo, obwohl er genau wusste, dass er nicht rechtzeitig kommen würde. Endlich tauchte vor ihm das Discogebäude auf. Ein Schrei lenkte seine Füße in die richtige Richtung. Das war Kyle, ohne Frage, aber was hatte er geschrieen und wieso. Die Angst schnürte Mark die Kehle zu. In dem Moment, in dem er um die Ecke schoss, spürte er es. Er spürte die aufgestaute Energie, diese unglaubliche Aura. Kyle war erwacht, er hatte sich endlich wieder erinnert. Fassungslos blieb Mark stehen und betrachtete das Bild, das sich ihm bot. Kyle war von verlorenen Seelen eingekreist. Doch die Wut, die sie angetrieben hatte, war verschwunden. Kyle hatte Tränen im Gesicht und seine Hände strahlten ein beruhigendes bläuliches Licht aus. Der Gott des Todes war zurück und gab den verlorenen Seelen den Frieden, nach dem sie sich gesehnt hatten. Mark war erleichtert. Erst seit Kyles Tod war das Phänomen der verlorenen Seelen aufgetreten. Mark und Ewa hatten sich zwar bemüht, konnten aber den richtigen Gott des Todes nicht ersetzen und dessen fehlen hatte Störungen verursacht. Mark hatte das angenehme Gefühl, dass nun alles gut werden würde. Mit erleichterten Geräuschen lösten sich die Seelen auf und kehrten in den ewigen Kreislauf der Wiedergeburten zurück. Kyle ließ die Hände sinken, das Licht erlosch und sein Gesicht wendete sich Mark zu. Mark zögerte. Immer wieder hatte er sich vorgestellt, was er tun würde, wenn Kyle sich erinnerte und ihn mit diesen Augen ansehen würde. Aber jetzt, wo es soweit war, war er verlegen und unsicher. Sollte er Kyle in den Arm nehmen als wäre nichts gewesen, oder lieber Abstand halten. Zu Marks Überraschung wurde ihm die Entscheidung von Kyle abgenommen. Kyle lief lächelnd auf ihn zu und ehe Mark reagieren konnte, lagen Kyles Lippen auf den Seinen. Atemlos drückten sie sich aneinander, fuhren Marks Hände über Kyles Rücken. Kyle schmiegte sich nur noch etwas fester an ihn und der Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Marks Hände krochen unter Kyles Shirt und strichen zärtlich über den muskulösen Oberkörper. Eine entschlossene Hand hielt ihn zurück. "Tut mir leid, aber...!" Mark schüttelte den Kopf. Er verstand Kyle. Das alles kam so schnell und überraschend. "Wir haben alle zeit der Welt.", sagte er ernst und Kyle lächelte dankbar. Dann riss er die Augen auf. "Du bist blond!" Mark grinste breit und strich eine blonde Strähne zurück. "ja, schon seit einem Jahrzehnt. Gefällt es dir nicht?" Nun grinste Kyle. "Es gefällt mir. Es gefällt mir sogar sehr." Zärtlich strich er über Kyles blonden Schopf. "Es hat sich so viel geändert...", murmelte Kyle nachdenklich und Mark schluckte, "So ist es." "Nun ja. In einer Nacht wird nicht mehr all zu viel geschehen. Bringst du mich nach Hause?" Mark lächelte und nickte. Er spürte, dass es dem schwarzhaarigen jungen genau wie ihm ging. Sie waren beide verunsichert und hatten Angst ihre zerbrechliche Nähe zu zerstören. Keiner von ihnen wollte sich so schnell wieder von dem anderen trennen. Also gingen die zusammen zu Kyle nach Hause und Mark bekam das Gästezimmer. Als Kyle dann im Bett lag fragte er sich verwirrt, ob er irgendetwas vergessen hatte, aber sein Kopf war so voll, dass er sich nicht erinnern konnte. ******************************************************************************* nachdem ich den prolog gelesen nochmal gelesen hatte, hab ich mich ehrlich gefragt, ob man Mark erkennt, blond... Dabei steht er sogar als blond in der Charakterbeschreibung... Ach was solls. Mark hat sich verändert und brauchte eben auch ein neues Image. Ciaooooo Vorschau: 3.Kapitel: Gib mir Zeit Rita ist wütend und verletzt und außerdem vollkommen unwissend. Kyle ist verwirrt und hat außerdem mit seinen wiedergewonnen Fähigkeiten zu kämpfen. Tja, und Mark... Kapitel 3: Gib mir Zeit ----------------------- 3. Gib mir Zeit "Tut mir leid. Tut mir leid. Tut mir leid..." "Seit endlich still!", wütend fuhr Rita herum und sah Kyle direkt in die Augen. Kyle schluckte. So ein Trottel, er war so ein Trottel. Da hatte er doch tatsächlich seine Pläne für die letzte Nacht vergessen. Kein Wunder, dass Rita wütend war, wäre er auch. Wenn man es genau nahm, waren das heute die ersten Worte, die sie zu ihm sagte. Den ganzen Morgen hatte sie Kyle ignoriert und angeschwiegen und bei Rita bedeutete das, dass es ernst war. Hätte sie ihn angeschrieen wäre es nicht so schlimm gewesen wie dieses schweigen und diese wenigen gezischten Worte. "Weißt du eigentlich, wie ich mich gestern gefühlt habe? Ich meine, ich habe mich so auf den Abend mit dir gefreut und dann verschwindest du einfach. Du hast keine Ahnung, wie sehr du mich verletzt hast. Also, bitte, erklär es mir. Erklär mir, warum du gestern einfach verschwunden bist." Erklären?! Kyle hätte beinahe laut aufgelacht. Erklären, was für ein Witz. Kyle fühlte sich im Moment unfähig irgendetwas zu erklären, nur hing im Moment seine Beziehung zu Rita davon ab und er liebte sie. Tat er das?! Kyle hatte gehofft, dass diesen morgen alles ein bisschen verständlicher wäre, aber er war nur noch verwirrter. Nichts war mehr so wie es sein sollte. Er hatte das Gefühl, als würden zwei verschiedene Kyles in seiner haut stecken und er brauchte unbedingt zeit um das alles wieder hin zu bekommen. Also was sollte er Rita sagen? Entschuldige, aber ich hatte gestern ein paar Probleme mit verlorenen Seelen, die aufgetaucht sind, weil ich der ehemalige Gott des Todes bin und ach ja, da wäre noch dieser blonde Junge, den ich im letzten leben geliebt habe... Kyle stöhnte. Es gab Momente, in denen war eine Lüge verständlicher als die Wahrheit. Also lügen. Mach es gefühlvoll und lüge drauf los. "Ich hatte Angst." Rita sieht ihn überrascht an. "Wie bitte?" "Ich hatte Angst. Es wäre schließlich für dich das erste Mal und das sollte doch so schön wie möglich werden. Gestern war einfach nicht der richtige Moment. Wie wäre es, wenn wir morgen zusammen essen gehen und du dann bei mir übernachtest? Es ist Wochenende, dass erlauben deine Eltern bestimmt." Rita lächelte. Gott sei dank, Kyle seufzte. "Dummkopf!" Rita küsste ihn flüchtig auf den mund und verschwand dann fröhlich im Schulgebäude. Kyle fühlte sich so erledigt wie nach einem Marathonlauf. Verzweifelt schloss er die Augen. Er hatte das Gefühl zu seinen Seiten ständen zwei Gestalten und würden ihn auseinander reißen. Was soll ich tun? Die Frage stellte er sich nun schon den ganzen Tag. Er hatte nur zwei Möglichkeiten. Entweder Kyle wählte das neue Leben, wie er es seit 17 Jahren kannte und lebte als Sterblicher mit seinen Eltern, freunden und Rita. Oder er wählte die Unsterblichkeit zusammen mit seiner Schwester Ewa und Mark. Kyle presste die Hand auf die Brust. Er war sich im Moment ja nicht einmal sicher, wen von beiden er liebte. Zeit, er brauchte unbedingt Zeit um sich über seine Gefühle klar zu werden. Mark musste das ganz einfach verstehen. "Verstehe!" Mark lächelte freundlich. "ich hab nichts anderes erwartet. Natürlich würde ich dir alle zeit der Welt geben um dich zu entscheiden, aber leider ist das nicht meine Entscheidung. Im Moment ist die Welt im Ungleichgewicht. In einem Monat brauchen wir auf jeden Fall wieder einen Gott des Todes. Du hast also etwa drei Wochen, weil wir uns dann vielleicht nach einem neuen Todesgott umsehen müssen. Ost das in Ordnung?" Kyle nickte erleichtert. Drei Wochen. Im Moment erschien ihm das eine Ewigkeit. "Und in diesen drei Wochen wirst du keinerlei Erwartungen an mich stellen?", erkundigte er sich vorsichtig und schielte zu Mark, der weiterhin in seinem buch blätterte. Nun legte er es vorsichtig zur Seite und setzte sich auf um Kyle ins Gesicht zu sehen. "Doch. Etwas erwarte ich schon von dir." Kyle zuckte zusammen. "und was?" Mark legte nachdenklich den Kopf schief. "Du hast zwar deine Erinnerung und damit deine Fähigkeiten zurück, aber im Moment eben nur das Potential. Nach dem, was ich gestern gesehen habe war es pures Glück, dass du die verlorenen Seelen reinigen konntest. Egal wie du dich entscheidest, du musst mit deinen Kräften umgehen können. Also werden wir uns jetzt regelmäßig zum Training treffen und ich werde dich unterrichten." "Nein! Nein, das ist nicht nötig. Ich hatte die Kräfte schon einmal, weißt du nicht mehr." Kyle schüttelte über sich selbst den kopf. Warum erschreckte ihn der Gedanke mit Kyle zu trainieren so sehr? "Nein. Es ist nicht dasselbe. Du hattest dein wissen von Anfang an, die musstest es nie erlernen. Also werde ich dich unterrichten und darauf bestehe ich. Dabei fällt mir ein. Wir können gleich damit anfangen." Entschlossen stand Mark auf und steuerte die Tür an. Niedergeschlagen fügte sich Kyle in das Unvermeidliche. Warum hatte er nur das komische Gefühl, dass dieses Training ein Fehler war?! Jetzt wusste er warum. Zum wiederholten Male in den letzten 30 Minuten schluckte Kyle gequält und bemühte sich, sich auf seine Übungen zu konzentrieren. Mark hatte die Idee Beschwörungsübungen mit körperlichen zu verbinden, weil man für viele Beschwörungen gewisse Bewegungen braucht. Nun stand Mark vor Kyle und machte ihm geschmeidig einige Bewegungen vor. Das ganze ähnelte einem Tanz oder einem Karateunterricht. Aber das war es nicht, was Kyle so zum Schwitzen brachte. Mark trug inzwischen nur noch eine Sporthose und hatte sein ärmelloses Short irgendwann in die ecke gepfeffert. So hatte Kyle einen sehr guten blick auf Marks rücken und die Muskeln, die sich bei jeder Bewegung unter der Haut streckten und zusammen zogen. Es war so gut wie unmöglich die Augen weg zu nehmen und sich auf die Übungen zu konzentrieren. Letztendlich gab er auf und genoss es ganz seinen Geliebten zu beobachten. Mark hatte sich wirklich sehr verändert. Als Kyle ihn kennen gelernt hatte, war er ein junge gewesen. Ein unglaublich süßer und schlanker Junge, der beinahe etwas weiblich gewirkt hatte. Jetzt war Mark eindeutig kein junge mehr und er hatte eindeutig viel Sport getrieben. Mark war nach wie vor schlank, aber sein Körper hatte männlichere, muskulösere formen angenommen. Kyle hätte zu gerne einmal die Muskeln an seinem oberarm berührt, um zu prüfen, ob seine Haut noch so seidig war, wie er sich erinnerte. "Kyle!" Erschrocken zuckte Kyle zusammen. Er war so in seine Gedanken versunken, dass er tatsächlich Mark berührt hatte und dieser stand nun vor ihm und sah ihn mit einem undefinierbaren Blick in den Blauen Augen an. Aber jetzt, wo Kyle schon einmal so weit war, wollte er nicht wieder aufhören. In den blauen Augen seines Gegenübers versunken begann er zärtlich die formen unter der glänzenden haut nach zu zeichnen um sich die Veränderungen seines Liebsten einzuprägen. Mark stand wie gelähmt und folgt ihm nur mit den Augen, als Kyle langsam um ihn herum ging. Intuitiv beugte sich Kyle vor und küsste Marks Hals, dort wo er den puls spüren konnte. Mark keuchte auf und das trieb Kyle nur noch mehr an. "Kyle!", in Marks Stimme mischten sich die verschiedensten Emotionen. Einen Moment zögerte Kyle. Kurz dachte er an Morgen und an das Versprechen, dass er Rita gegeben hatte, aber dann wurden alle Gedanken an Rita fortgespült und alle Zweifel verschwanden. Mit einem schnellen schritt war Kyle bei Mark und küsste ihn leidenschaftlich, während sie ineinander verschlungen auf den Boden sanken. Ahhh, ich weiß, ich weiß!!!!!!!! *sich duck* Viel zu kurz und passieren tut auch nicht wirklich was... Aber der nächste Teil wird länger und dann... Nein, so viel verrat ich euch noch nicht. Tja, der nächste Teil heißt: 4.Kapitel: Ich liebe sie/ ihn kyle erzählt Rita von Mark mark entdeckt unbekannte Seiten an Kyle und Rita heckt einen Plan aus, wie sie Kyle für sich gewinnen kann... ;) Ich freue mich schon jetzt auf den übernächsten Teil, da kommt der erste Höhepunkt dieser geschichte. ich weiß übrigens immer noch nicht, wie lange das ganze eigentlich noch wird. bestimmt so an die 7 kapitel, oder mehr... Kapitel 4: ich liebe sie/ ihn ----------------------------- 4. ich liebe sie/ihn "Wir müssen unseren geplanten Abend absagen." Verkrampft stand er vor ihr. Den Kopf hatte er gesenkt, es fehlte ihm der Mut Rita in die Augen zu sehen. Wie auch. Er war gerade dabei mit wenigen Worten ihre Träume zu zerfetzen. Schon so lange wütete dieser stechende Schmerz in Kyles Brust, dass er ihn kaum noch wahrnahm. Es tat so weh zu sehen, wie etwas in Ritas Blick brach, als sie allmählich begriff, was Kyle damit sagen wollte. Ja. Kyle liebte sie aber er liebte auch Mark. Mark. Nach der letzten Nacht war Kyle gerade zu geflohen ohne ein Wort oder eine Nachricht zu hinterlassen. Was Mark jetzt wohl dachte... Er konnte anscheinend nur noch den Menschen wehtun, die er liebte und dabei litt er selbst auch. Nein. Sein Schmerz war sicher kein Vergleich zu dem von Rita im Moment und es wäre egoistisch im Moment nur an sich zu denken. "Es tut mir leid.", murmelte er und fühlte sich dabei vollkommen hilflos. Seine Hände ballten sich zu seinen Seiten. "Ist es wegen mir?" Das Zittern in Ritas Stimme ließ Kyle auf sehen. Die braunen und immer so sanften Augen waren verlaufen vor Tränen, die ihre Spuren über ihre Wangen zogen. Kyle schluckte schwer und schüttelte schnell den Kopf. Zu schnell. Anscheinend auch für Rita, denn sie verkrampfte sich sichtlich. "Dann...gibt es eine andere?" "Nein." Wie sollte Kyle ihr das erklären. "Nein, aber dann..." Kyle glaubte es nicht ertragen zu können diesen Funken Hoffnung in ihrem Gesicht wieder zu zerstören und doch konnte er nicht anders handeln. "Es gibt da...jemand....anderes." Rita riss die Augen auf. Sie war schon immer sehr gut im kombinieren gewesen und außerdem wirklich klug. Ein trauriges Lächeln stahl sich auf Kyles Gesicht. "Du...du...d...DU BIST SCHWUL!!!!!" Ritas Ausbruch hatte durchaus etwas komisches, aber Kyle war nicht nach lachen zu mute. "Nicht wirklich, denn dann wäre ich ja nicht mit dir zusammen gewesen. Aber ich bin, man könnte sagen, bisexuell, obwohl ich nicht finde, dass es das richtig trifft." Mit offenem Mund starrte Rita ihn an und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. "Rita. Ich mag dich wirklich gerne...", warum konnte Kyle nicht sagen, dass er sie liebte? "Aber es gibt noch einen anderen Menschen in meinem Leben und im Moment bin ich mir über meine Gefühle im Unklaren. Ich kann dich nur bitten mir Zeit zu geben auch, wenn ich verstehen würde, wenn du jetzt Schluss machst." Mit zusammengekniffenen Augen wartete Kyle auf die befürchteten Worte, die es dann endgültig machen würden. Endgültig, dass es vorbei war. Als nach fünf Minuten immer noch nichts kam öffnete Kyle die Augen und sah sich verwundert um. Rita war verschwunden, fort gelaufen. "Verzeih mir..." Kyle schluckte die Tränen hinunter. Wütend verkrampfte sich seine Hand in seinem Shirt über seiner Brust, dort wo sein verräterisches herz unaufhörlich schlug. Warum konnte ihm nicht irgendjemand sagen was er tun sollte?!?! Musste er das ganze den wirklich alleine ertragen?! Die Antwort war nur allzu klar. Ja, das musste er. Erst zuhause auf ihrem Bett konnte Rita sich wieder beruhigen. Lange lag sie ganz einfach da und starte an die Decke in dem vergeblichen versuch das Alles zu verstehen. Wie konnte Kyle denn auf einmal jemand anderes lieben und dann auch noch einen Jungen! Gerade jetzt, wo Rita so glücklich gewesen war und von der Zukunft geträumt hatte. Einer Zukunft mit Kyle. Rita spürte, dass sie niemanden so wie Kyle lieben würde. Er war und würde immer ihre erste große Liebe sein. Nein. Sie hatte keine Wahl. Sie musste unbedingt mit ihm reden und zwar sofort. So konnte sie das ganze nicht auf sich beruhen lassen. Entschlossen sprang sie aus ihrem Bett und war schon auf dem Weg, als ihr auffiel, wie verheult sie aussah. Wenig später war Rita geduscht, neu eingekleidet in ihr Liebelinkskleid und machte sich mit klopfendem Herzen auf den Weg. Kyle wohnt in einer Straße mit lauter kleinen Familienhäusern mit Vorgärten. Ritas Füße haben sie automatisch hier her getragen, während sie sich überlegte, was sie Kyle sagen sollte. Als sie nun zögernd auf die Klingel drückte wusste sie immer noch nicht was sie ihn fragen wollte und entschied sich zu improvisieren, aber als die Tür aufging blieb ihr jedes Wort im halse stecken. In den Türrahmen gelehnt stand ein junger Mann und sah sie freundlich an. Rita riss die Augen auf. Der Mann trug nur eine kurze Hose und ein Handtuch um die schultern. Seine Haare waren feucht und etwas ungeordnet. Alles in allem sah dieser Junge einfach verboten gut aus und nach Ritas Meinung konnte dieser fremde Kerl eigentlich nur einer sein. Ihr Gegner, ihr Konkurrent um Kyles Herz. Einen Moment lang betrachtete sie ihr gegenüber genau so intensiv, wie sie ihn gemustert hatte und lächelte dann. "Ah. Du musst Rita sein. Mein Name ist Mark. Ich habe gerade Nudeln gekocht, wenn du auch welche möchtest..." Rita konnte es nicht fassen. Mark stand immer noch lächelnd vor ihr und trocknete sich nebenher mit dem Handtuch die Haare. "geht es dir gut?! Du hast noch kein Wort gesagt." Besorgt beugte sich Mark zu Rita herunter und sah ihr tief in die Augen. Rita blinzelte fasziniert... so blaue Augen. In dem Moment erschien Kyle an der Tür und sah Rita eindeutig überrascht an. "Rita!" Rita öffnete den Mund aber sie bekam kein Wort heraus. Kyle und dieser Mark wechselten einen Blick und das Bild führte zu einem fiesen Geschwür in Ritas Magen. "Ähm. Rita, willst du nicht rein kommen?" Nervös sah Kyle sie an. "Nein!", platzte Rita heraus und floh. Im Laufen liefen ihr Tränen über das Gesicht. Sie war so dumm. Dumm. Dumm. Warum hatte sie sich das angetan. Es war erträglich gewesen sich Kyles neue Liebe als hässlichen, fiesen Kerl vorzustellen aber Mark war eindeutig nichts davon. Wäre Rita nicht über beide Ohren in Kyle verliebt gewesen, wäre Mark eindeutig ihr Typ. Ja, welchem Mädchen würde er denn nicht gefallen. Wie sollte sie denn gegen einen solchen Traumtypen ankommen?!?! Kyle sah Rita nachdenklich und etwas traurig nach. So gut er ihre Gefühle auch verstand, so konnte er ihr im Moment doch nicht helfen. Also beließ er es bei einem Blick und schloss die Tür. Seine Hand wanderte zu seiner Brust. Sein Herz schlug anders in Ritas Nähe als in Marks. Könnte er doch verstehen, was es ihm mitteilen wollte. Kyle drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. Er beobachtete Mark, der sich ohne ein Wort in Richtung bad begab und dieses kurz darauf nun angezogen in Richtung Wohnzimmer verließ. Was er wohl dachte?! Kyle schluckte schwer. Manchmal in den letzten Tagen hatte er das Gefühl ein Fremder zu sein in einer ihm unbekannten Welt und dabei war es nur er, das sich verändert hatte. Er war Mark näher als zuvor, dass war klar aber es war nicht mit dem Gefühl zu vergleichen, an das er sich aus seinem früheren Leben erinnerte. Da fällt ihm wieder ein, was er Mark eigentlich fragen wollte, bevor Rita auftauchte und so folgt er dem Anderen in das Nebenzimmer. Mark hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und die Augen geschlossen. "Mark." "Hm." Schön. Dann anders. Irgendwie musste Kyle doch seine Aufmerksamkeit bekommen können! Einer plötzlichen Idee folgend ließ er sich auf Mark fallen, der erschrocken nach Luft schnappte und die Augen aufriss. "Hey, du bist schwer!" "Gar nicht wahr!" Schmollend zog Kyle die Oberlippe hoch. Mark sah voller Unmut zu ihm auf und dieser Anblick brachte Kyle sofort auf andere Gedanken. Ihm viel ein, was er bei der ersten Begegnung mit Mark gedacht hatte. Damals, als er noch nicht seine Erinnerung wieder hatte. Er hatte in Mark einen Engel gesehen. So wie er jetzt da lag ähnelte er eher einem gefallenen Engel aber nach wie vor war er unglaublich anziehend. Kyle war noch nie aufgefallen, dass sich Marks Haare an den Spitzen leicht kräuselten. Die blonde Haarfarbe stand ihm ohne Frage sehr gut und diese Augen waren die Verführung pur. Schon der alte Kyle ohne Erinnerung hatte sich nach diesem Körper verzehrt. Der Gedanke, dass es noch anderen so gehen mochte und dass Mark vielleicht jemand anderen gehabt hatte, machte Kyle halb wahnsinnig. Was wusste er denn schon, wie lange Mark gewartet hatte? Welche Leute er getroffen hatte?! Vor Mark hatte es für Kyle viele andere gegeben, bevor er in dem süßen Jungen seine große Liebe fand. Wer sagte ihm denn, dass es für Mark nicht ähnlich gewesen war. Nein! Mark sollte ihm gehören, ihm ganz allein. Die drängenden Fragen ließen ihn nicht los und fraßen an ihm. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus. "Mark, wie lange hast du gewartet?" Mark blinzelte verwirrt über den Gedankensprung. "Ich meine, wie lange ist es her seit ich...gestorben bin?" Bitte Mark, ich muss es wissen. Mark zögerte kurz, dann lächelte er. Kyle konnte dieses Lächeln nur schwer deuten. War es traurig, zufrieden oder nachdenklich? "Um die 30 Jahre schätze ich." "Schätzt du." "31 Jahre, 4Monate, 12Tage und exakt 21/2 Stunden." Mark grinste spöttisch. Kyle spürte, wie ihm bei diesem fröhlichen Gesicht heiß wurde. Über 30 Jahre. Für einen ehemaligen Menschen war das eine lange Zeit und doch hatte Mark jeden tag gezählt. Wie konnte er jemals an Marks Liebe zweifeln... 30 Jahre warten. Warten auf seinen Liebsten und nun durfte er ihn wieder nicht berühren. In Kyle wuchs ein Entschluss. Alles an ihm verzehrte sich danach. Er wusste, dass er weder mit Rita noch Mark schlafen würde, ehe er sich entschieden hätte. Er wollte den beiden nicht wehtun. Mark wusste darüber bescheid und würde keinen Finger rühren, was nicht hieß, dass Kyle sich auch so sehr zurückhalten musste und wie es der Zufall wollte befand er sich in einer sehr viel versprechenden Situation. Mark war unter ihm festgenagelt. Er konnte im Moment nicht einmal seine Hände bewegen. "Du Armer. 30 Jahre musstest du dich Zurückhalten!" Langsam beugte sich Kyle vor und zog brennende Spuren von Marks Nacken zu seiner Brust. Der Blonde sah ihn entsetzt und voller Verlangen an. Kyle lächelte erfreut. Ja. Der Junge sollte ihm alleine gehören. Nur für ihn sollte er Brennen. Kyles Hände strichen über Marks Oberkörper ohne dabei das Oberteil auszuziehen. Es war neu und irgendwie erregend Marks Körper durch seine Kleidung zu erkunden. Mit einem fiesen Lächeln lehnen sich Kyle so weit vor, bis seine Lippen nur wenige Zentimeter vor Marks schwebten. Marks Mund öffnete sich mit einem heiseren Laut und zitterte in Erwartung von Kyles Küssen, aber Kyle blies ihm nur seinen Atem ins Gesicht und lächelte überlegen. Mark wand sich unterdessen bereits unter Kyles Händen. Seine Finger hatten sich in den Stoff gegraben und sein Gesicht war eine Grimasse. "Du. Bist. Mein.", flüsterte Kyle und knabberte an Marks Ohrläppchen. Zur Antwort knirschte Mark mit den Zähnen, in dem vergeblichen Bemühen sich zurück zuhalten. "Mein!", wiederholte Kyle und sah Mark ernst in die blauen Augen. "Ja! Ja! Ich bin dein!" Aufgrund dieser Erniedrigung errötete Mark. Kyle lächelte. Er liebte diese rötliche Farbe auf Marks Wangen, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Fest presste er seine Lippen auf Marks und ließ ihn kurz seine Zunge spüren, ehe er sich wieder löste. Mit einem undefinierbaren Lächeln stand Kyle auf und ging fröhlich pfeifend in sein Zimmer. "Ich mache Hausaufgaben!", rief er noch über die Schulter zu Mark hinunter. Mark ließ sich stöhnend zurück fallen. So etwas hatte Kyle früher nie gemacht. Er war nicht der Einzige, der sich sehr verändert hatte... Dieser grausame Blick in den Augen des Anderen, als er Mark zur Unterwerfung gezwungen hatte... Zum ersten Mal fragte sich Mark, ob das noch der Mensch war, den er über alles liebte. Sein Herz gab ihm nur zu deutlich die Antwort. Vielleicht hätte er vor einigen Jahren jetzt ernsthaft gezweifelt. Mark hatte Kyle damals mehr als sein eigenes Leben geliebt und zu Anfang hatte er in der Wiedergeburt nur den alten Kyle gesehen, aber dann... Hatte er sich erneut verliebt. Wieder verliebt. "Ich liebe dich." Wann würde er diese Worte nicht nur flüstern, sondern laut aussprechen dürfen. Für einen Moment ließ Mark zu, dass die Mauer, die er um sich aufgebaut hatte, bröckelte und vergoss stumm seine Tränen. Wenig später war ihm nichts mehr anzumerken. Alles war bereit. Der Tisch war liebevoll mit Tischdecke, Blumen und edlem Geschirr gedeckt. Kerzen waren überall im Raum verteilt. Die Musik war eingelegt und bereit zum Anschalten. Alles was sie noch tun musste, war das Licht zu dämpfen. Tief holte sie Luft und schielte zu der Küchenuhr hinüber. In wenigen Minuten würde der Braten fertig sein. Rita hatte sich ganz besonders viel Mühe gegeben und ihre Spezialsoße gekocht. Tja, und dann hatte sie ganz besondere Pläne was das Dessert anging. Noch einmal ging sie in Gedanken alles durch. Das Essen und das Zimmer waren bereit. Sie hatte Kyle angerufen und ihn gebeten zu einem Gespräch zu ihr zu kommen. Schien alles bereit zu sein. Die Frage war nur, ob Rita das wirklich durchziehen konnte. Ihre Hand tastet nach der kleinen Dose in ihrer Hosentasche. "Es ist ganz einfach. Du musst die Kapseln nur unter sein Essen mischen. Die Droge enthält ein Aphrodisiakum und wird ihn noch dazu willenlos machen. Es wird gar nicht wissen wie ihm geschieht und wenn er erst einmal mit der geschlafen hat, steht die Entscheidung für ihn fest.", hatte Martha gesagt. Marthe war eine von Ritas besten Freundinnen und hatte als Tochter eines Apothekers einiges Wissen was Drogen anging. Ein Nacht. Nur eine Nacht...und Kyle würde ihr gehören. Rita zitterte. Sie hatte schon vom ersten Moment an gewusst, dass es für sie nur Einen gab. Sie durfte Kyle ganz einfach nicht verlieren und nachdem sie Mark gesehen hatte, war sie noch unsicherer geworden. Ja. Sie wollte, dass Kyle ihr Erster wäre, aber wollte sie ihn wirklich dazu zwingen?!?! Langsam zog sie die kleine Dose aus der Tasche. Einen Moment lang hing ihre Hand bewegungslos über dem Mülleimer. "Hallo Rita!" Tränen traten ihr in die Augen. Kyle. Kyle war da und er klang so normal, so als wäre nichts. Sie schniefte und wischte sich schnell die Tränen aus den Augen. "Setz dich schon mal, ich hole das Essen." Aus der Küche hörte sie Kyles warme Stimme, die ihr wie immer einen Schauer über den Rücken jagte. "Wow! Du hast dir ja richtig Mühe gegeben. Muss ja etwas Wichtiges sein, über das du reden willst." "Ja. Das ist es." Mit emotionslosem Blick streute Rita ein paar Pillen in das Essen. Waaah! Wie kommt es, dass bei mir immer die Mädchen die Bösen sind?!?! Naja, ist eben Shonen-ai... Das Ende ist ziemlich fies nich, aba daran müsste man bei mir inzwischen gewöhnt sein...*Räusper* Der nächste Teil kommt sehr bald, bestimmt! *Sich an Computer setzt* Oh, der nächste Teil wird so dramatisch... 5.Kapitel: Herzbluten (Nee, ich verrat nich was nach dem essen passiert *hehe* ;)) Kyle erkennt endlich, wem sein Herz gehört. Ewa taucht mal wieder auf (Wenn auch nur kurz...). Und Mark steht auf einmal auf dem Dach eines Hauses ;) Kapitel 5: Herzbluten --------------------- 5. Kapitel: Herzbluten "Hier. Sag nichts. Schau es dir einfach an." Mark starrte unsicher auf die Plastiktüte, die ihm hingestreckt wurde. Zögernd nahm er sie hingegen und schon war Rita auf und davon. Verwirrt sah er ihr nach. Mit der Plastiktüte in der Hand schloss er die Tür und ging ins Wohnzimmer. Ein Blick auf die Uhr ließ Mark zum hundertsten Mal in den letzten Minuten gähnen. (etwas übertrieben*grins*) Eine wirklich unchristliche Zeit um ihm einen Besuch abzustatten. Ritas Sturmläuten hatte er einfach nicht überhören können. Also war er an die Tür gegangen und ziemlich verwundert, als er Rita erkannte. Er hatte erwartet, dass Kyle mal wieder seinen Schlüssel vergessen hatte, das war in den letzten tagen mehr als einmal passiert. Auch in dieser Hinsicht hatte sich Kyle verändert. Er war fast jede Nach unterwegs mit Freunden und kam manchmal gar nicht nach Hause. Das war auch der Grund, warum sich Mark keine Sorgen um Kyle gemacht hatte. Noch dazu würde er es spüren, wenn es Kyle schlecht gehen würde und Mark hatte nichts wahrgenommen. Gespannt packte er die Plastiktüte aus und drehte das schwarze Ding unschlüssig in den Händen. Warum kam sie so spät hier vorbei um ihm ein Videoband zu geben?! Nun ja. Wo er schon einmal wach war und sowieso nicht so schnell einschlafen konnte... Kurz entschlossen legte er das Band ein, schnappte sich den Fernsehschalter und ließ sich auf einen Sessel fallen. Zu Anfang rauschte das Band nur und Mark vermutete schon, dass er erst noch zurückspulen musste, als das Bild deutlicher wurde. Zwar war Mark noch nie bei Rita gewesen, trotzdem konnte er sich denken, dass das Bild Ritas Wohnzimmer zeigte. Wer zum Teufel stellte den in seinem eigenen Wohnzimmer eine Kamera auf?! Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er, wie Rita einen Tisch herrichtete und Kerzen anzündete und dann... kam Kyle herein. Mark sträubte sich dagegen, aber das Wissen, dass Kyle Heute Nacht zu Rita gegangen war, versetzte ihm einen Stich. Nervös sah er auf den Schalter in seinen Händen. Sollte er sich das wirklich ansehen? Eigentlich ging es ihn doch nichts an, wenn Kyle und Rita ein romantisches Essen miteinander verbracht hatten... Aber irgendetwas zwang ihn weiterhin die Geschehnisse zu verfolgen. Eine böse Vorahnung ließ Ewa aus ihrer Entspannungsphase aufschrecken. Mit einer befehlenden Geste schickte sie ihren Masseur weg, nicht ohne seinem stattlichen Körper den nötigen Respekt zu zollen, und schwang sich dann ein Handtuch um den Körper. Mit schnellen Schritten eilte sie zum nächsten Spiegel und schnippte mit den Fingern, um sich die Zeit fürs Ankleiden und Schminken zu sparen. Es gab im Moment nur wenige lebende Wesen, mit denen sie ein so enges Band verband, dass sie die Gefühle des Anderen teilen konnte. Eine weitere bedauernswerte Fähigkeit als Göttin des Lebens. Als solche war man nun mal sehr anfällig für Gefühle. Insbesondere wenn sie so intensiv waren wie eben. Hastig zappte sie durch die Kanäle und nach wenigen Sekunden bildeten sich Sorgenfalten auf ihrem Gesicht. Normalerweise wäre ihr das nicht passiert, Sorgen ließen sie Älter wirken als sie war, aber dies war eine Ausnahme. Mit Absicht hatte sich Ewa die beiden wichtigsten Menschen in ihrem leben bis zum Ende aufgespart. Das konnte jetzt nur noch heißen, dass entweder Kyle oder aber Mark große Probleme hatten. Ewa schluckte um das kratzige Gefühl in ihrem Hals loszuwerden und schaltete zu ihrem Bruder. Kyle lag in einem Bett und schlief. Sogleich durchflutete sie Erleichterung, aber auch Angst, denn dann handelte er sich bei dem Gesuchten um Mark. Ein Blick bestätigte ihre Vermutungen. Mark wirkte apathisch auf sie. Sein blick war leer, seine Wangen von Tränen benetzt. Er wirkte, als wäre er weit fort. Als hätte er sich vor dem Schmerz geflüchtet. Wenn es so weit ging musste es wirklich schlimm sein. Rita biss sich auf die Unterlippe. Auf was starte der Blonde da eigentlich? Mit einer schnellen Handbewegung änderte sie das Bild und konnte einen entsetzten Aufschrei nicht unterdrücken. Im nächsten Moment war sie an Marks Seite und löschte das Bild auf dem Fernseher. "Mark.", murmelte sie bestürzt. Was konnte sie nur sagen, um ihm zu helfen?! Ihre Stimme hatte den Jungen aus seiner Lethargie gerissen. Mit einem Schmerzensgeheul sank er zu Boden und presste die Hände gegen die Brust, als wäre er tödlich verwundet werden. Ewa schlang die Arme um ihn. Hilflos musste sie mit ansehen, wie Mark zitternd und herzzerreißend schluchzend am Boden lag. Er hatte sie zusammengerollt, wie ein kleines Kind. Ewa versuchte Tränen zu unterdrücken. Sie musste jetzt stark sein. Mark brauchte sie. Nein, eigentlich brauchte er im Moment jemand ganz anderes. Verdammt! Kyle, was hast du nur angerichtet! Ewa hatte vermutet, dass Mark leiden würde und hatte ihn deshalb versucht zu warnen, aber sie hatte auch auf die Vernunft ihres Bruders gehofft. "Mark... Irgendwie...wird das schon wieder. Hörst du? Du... du bist nicht alleine!" Stumm hob Mark den Kopf und sah Ewa an. Ewa zuckte unter diesem Blick zusammen. Irgendetwas in Mark war unwiederbringlich zerstört worden. Sein Blick war so leer, so...leblos. "Mark...", keuchte sie. "Nichts." "Was?!" "Nichts ist gut. Es ist vorbei. Vorbei..." Ewa beobachtet atemlos, wie Mark aufsteht und die Wohnung verlässt. Er bewegt sich steif, aber sicher, wie eine Puppe ohne jegliche Emotionen. Ewa weiß, dass sie ihn aufhalten muss. Wer weiß denn schon, was Mark jetzt anstellen könnte. Aber sie spürt ihn, weiß genau, wo er hin will und sie weiß, dass sie ihn nicht retten kann. Das kann nur jemand anderes. Kyle. Tränen laufen ihr über das Gesicht. Kyle, liegt dir denn nichts mehr an ihm? Es war stockfinster. Aber Gott sei Dank stand der Mond am Himmel und beleuchtete den weg wenigstens etwas, sonst hätte Kyle auf Magie zurückgreifen müssen. Rita hatte versucht ihn zum Bleiben zu überreden, aber irgendein Instinkt hatte Kyle davon abgeraten. Autsch. Wo kamen nur diese rasenden Kopfschmerzen her? Warum fiel ihm das Denken so schwer? Als wäre sein Kopf voll gestopft mit Watte. Die Gedanken und Erinnerungen kamen, nur sehr viel langsamer und undeutlicher und diese Kopfschmerzen!! Er musste nach Hause, schnellstens. Was war denn nur passiert. Kyle wusste, dass da irgendetwas Wichtiges war, an das er sich erinnern sollte. Rita hatte ihn angerufen um mit ihm zu sprechen. Das hatte ihm gut gepasst, er wollte sowieso mit ihr reden. Er wollte ihr schonend beibringen, dass es aus war, dass er Mark liebte. Ein verliebtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Wieso hatte er nur so lange gebraucht um es sich einzugestehen, dass seine Liebe zu Rita mitnichten mit der zu Mark zu vergleichen war. Unsere Seelen sind Eins. Das hatte Mark nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht zu ihm gesagt und es war nur allzu wahr. Mit einem erleichterten Laut sperrte er die Wohnungstür auf und ließ sie hinter sich ins Schloss fallen. Gähnend taumelte er in Richtung Zimmer und rieb sich die Schläfen. Was war da nur gewesen?! Links, ein Schatten! Kyles Reflexe waren noch nicht so gut wie Früher, aber seit seinem Training mit Mark wenigstens wieder besser, trotzdem gelang es Ewa ihm auszuweichen. Überrascht sah Kyle seine Schwester an. Sie hatte sich schon länger nicht mehr hier blicken lassen. Sie sagte immer nur, dass sie arbeiten müsste. Warum war sie dann hier und warum sah sie ihn mit solch bösen Blicken an? "Was ist lös?" Kyle fühlte sich viel zu müde zum streiten. "Was los ist!", kreischte Ewa. "Sag mal, hast du eine Ahnung, was du angerichtet hast?!?!" "Häh?" Mit offenem Mund sah sie ihn an, packte ihn dann plötzlich am Handgelenk und zwang ihn vor den Fernseher. Was denn, sie wollte doch jetzt nicht fernsehen! Mit einer herrischen Geste brachte Ewa den Bildschirm zum Leuchten. Erst entzog sich Kyle die Bedeutung der Bilder, doch dann wurden die Bilder deutlicher und mit ihnen kehrte die Erinnerung zurück. Die Kamera hatte deutlich sein Liebesspiel mit Rita aufgenommen. Das konnte doch nicht wahr sein! Kyle hatte so eben mit Rita geschlafen, gerade, als er mit ihr Schluss machen wollte. "Wie...wie kann das sein?!", seine Stimme überschlug sich beinahe. Ewa sah ihn mitleidig an. "Sie hat etwas nachgeholfen und dann auch noch alles gefilmt." Mit einem Schrei löschte Kyle das Bild, er konnte es nicht länger ertragen. Wie hatte das nur passieren können?! Er war zu Rita gegangen um Schluss zu machen, weil er Mark liebte und dann... Nein, oh nein. Mark!! "Ewa, wo ist Mark?! Sag mir, dass er das nicht gesehen hat!" Ewa schüttelte traurig den Kopf. Kyle zitterte unkontrolliert. Noch immer fiel ihm das Denken schwer und im Moment flogen seine Gedanken nur so durcheinander. "Kyle...du musst ihm hinter her. Bitte, ich habe Angst um ihn. Weißt du, er hat sich stark gegeben, das musste er... Aber er ist so sensibel und sanft... Ich glaube, dass ihn das umbringt." Ewa schluchzte. Nein! Das durfte niemals passieren. Kyle musste das irgendwie wieder hinbiegen. Er brauchte Mark, wie die Luft zum Atmen! Er liebte Mark. " Wo ist er hin?" "Zum Seventyfour." Kyle schnappte erschrocken nach Luft und rannte los. Er kannte das Seventyfour, er war ein Einkaufscenter und noch dazu das höchste Gebäude in der Umgebung. Bitte, bitte Mark, warte auf mich. Warte auf mich! Verzweifelt mobilisierte Kyle alle Kraftreserven, die er hatte. Mark! Ich brauche dich!! Mark schloss die Augen und hielt das Gesicht ins Licht des Mondes. Warum fiel ihm erst jetzt wieder auf, wie schön diese Welt doch war. Aber in den letzten Stunden schien sie an Farbe, an Ausstrahlung verloren zu haben. Nein, das hatte sie nicht. Es war ganz einfach sein Blick der sich geändert hatte. Weil etwas fehlte. Nein, weil er fehlte. Vorsichtig löste Mark den Armreif von seinem Gelenk. Ein Smaragd, kunstvoll in das silberne Band eingearbeitet. Der Verkäufer hatte gesagt, der Stein würde zu Marks Augen passen. Mark trug das Armband nicht aus Eitelkeit seit beinahe 30 Jahren mit sich herum. Bei diesem Armband hatte er sich etwas geschworen und außerdem hatte er es noch zu einem anderen Grund behalten... Allerdings hätte er nie geglaubt, dass er es wirklich benutzen würde. "Aber ich ertrage es nicht. Kyle, ich halte das nicht aus..." Mark hatte sich immer wieder gesagt, dass er Kyles Entscheidung ertragen würde. Das es ihm genügen würde nur in seiner Nähe zu sein, auch wenn Kyle ihn nicht liebte. Aber er hatte sich die ganze Zeit selbst belogen. Das war ihm heute Abend klar geworden. Bei dem Armband hatte er Kyle seine ewige Liebe geschworen und es war sein Ernst gewesen. Er ertrug den Schmerz in seiner Brust ganz einfach nicht mehr. Natürlich hätte Mark fortgehen können, aber er würde Kyle nie loswerden können, ...weil er ihn in seinem Herzen trug. Es gab nur einen wirklich sicheren Weg sich dieses Gefühls zu entledigen. Er war bereit. Tief holte er Luft und balancierte sicher auf dem Geländer des Hochhauses, hoch oben über der Straße. Er war bereit. Bereit den Preis zu zahlen, sollte er auch noch so hoch sein. Kyle keuchte. Die letzten Stufen nahm er mit einem Endspurt und versuchte die schmerzen in der Seite und den Beinen zu ignorieren. Mit einem erstickten Schrei stieß er die Tür zum dach auf. "Maaark!!!!!" Das letzte was Kyle sah, war ein grüner Lichtblitz und wie Mark fiel. Auweia... *Schnief* Sooo traurig... Armer Mark, was macht der böse Autor nur mit dir... Mal was anderes. Schreibblockade überwunden!!! Hab das Kapitel in nur einer halben stunde geschrieben! *Stolz ist* Langsam aber sicher rückt das Ende näher... Das letzte Kapitel war eigentlich länger, aber dann wäre zuviel verraten worden, also dürft ihr noch ein bischen leiden. Rita hat jetzt übrigens allmählich ausgesorgt, dafür taucht jetzt ein Neuer auf *sich darauf freu* 6.Kapitel: verlorene Liebe Kyle scheint Mark endgültig verloren zu haben. Hat er die Kraft um ihn zu kämpfen? Mark lernt Rick kennen. Eine neue Liebe? Ewa versucht zu vermitteln und sucht verzweifelt nach einer Lösung. Kapitel 6: verlorene Liebe -------------------------- 6. Kapitel: verlorene Liebe Die Geschichte hat jetzt endgültig 7 teile. Das bedeutet nach diesem noch Eins. Außerdem wird es mal wieder ein Happy End geben, wie eigentlich immer bei mir. Weiß nur noch nicht genau wie es aussehen wird. Also lassen wir uns einfach alle überraschen ;) "Wie geht es ihm?" Besorgt sah Kyle Ewa entgegen. Ewa nickte ihm aufmunternd zu. "Er schläft jetzt. Er scheint keine Verletzungen zu haben. Kyle, was ist passiert?" Kyle senkte niedergeschlagen den Kopf. "Ich weiß nicht. Als ich an kam stürzte Mark gerade rückwärts von der Brüstung und lag dann auf dem Dach. Ich...Ich dachte er wäre tot, oder er wolle sich umbringen. Aber...Warum ist er dann nicht hinunter gesprungen?" Kyle sah schlecht aus. Im Moment machte sich Ewa größere Sorgen um ihn als um Mark. Wie sollte sie ihm das nur beibringen? Kyles Haar war zerzaust, unter seinen Augen waren dunkle Ringe und war erschreckend blass. Wird er es ertragen können? "Er wollte sich nicht umbringen." Kyle sah überrascht auf. "Ewa, was weiß du, was ich nicht weiß?" "Kyle, was weißt du von Koloman?" "Koloman? Wer soll das sein?" Ewa seufzte schwer. "Also schön. Setz dich hin, dass wird etwas schwieriger, dir das zu erklären." Kyle setzte sich auf einen Stuhl, wirkte dabei aber so steif, als hätte er Eisen verschluckt. Ewa befeuchtete ihre Lippen. Das würde noch schwerer werden, als sie dachte. "Weißt du, nach deinem Tod wollte mir Mark unbedingt helfen deinen Job zu übernehmen. Er war richtig frustriert, als er erkannte, wie wenig er wusste. Also hat er sich in die Studien der Magie gestürzt und anscheinend mehr gelernt als ich dachte." "Es hat also mit Magie zu tun." "Würdest du mich bitte weiter reden lassen, ja. Danke." "Koloman war einer der mächtigsten Zauberer, die es je gegeben hat. Die meisten kennen ihn unter dem Namen Merlin, aber das war nur sein Titel. Er war ein mächtiger und weiser Zauberer, der noch dazu den Frieden liebte. Koloman war ein jähzorniger Mensch und er fürchtete sich vor seiner eigenen Wut. Also suchte er einen Weg diese Gefühle los zu werden und wie gesagt, er war mächtig. Er fand einen Weg. Wie viel hat dir Mark bisher über die Eigenschaften von Edelsteinen beigebracht?" Kyle zuckte die Schultern. "Edelsteine speichern Energie. Sie sind wie magische Batterien." Worauf wollte Ewa eigentlich hinaus, was hatte das ganze mit Mark zu tun?! Ewa nickte lobend. "Richtig. Edelsteine werden schon seit langer Zeit für Beschwörungen verwendet. Koloman nun entdeckte eine neue Eigenschaft der Edelsteine. Sie können nicht nur Energie speichern. Koloman bannte all seine schlechten Gefühle in Edelsteine. Es ist eine mächtige Beschwörung dafür nötig. Es ist nicht ungefährlich die Magie durchzuführen und man bezahlt einen großen Preis..." "Moment, ich glaube ich ahne, was du mir sagen willst, aber das...das..." Kyles Gesicht war voller Entsetzen. Sein Herz schien jeden Moment seinen letzten Schlag tun zu wollen. Ewa sah ihn voller Leid an. "Ich fürchte Mark hat sich dieser Magie bedient, Kyle. Er hat den Schmerz nicht ertragen und seine Liebe zu dir in den Edelstein an seinem handgelenk gebannt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er den Stein deshalb mit sich herum trägt. Aber Kyle, es wird noch schlimmer... Der Zauber ist unwiderruflich." Es hatte lange gedauert, bis Kyle sich wieder beruhigt hatte. Soweit beruhigt hatte, um nach zu denken. Zögernd strich er zärtlich über Marks Gesicht. Im Schlaf schien er entspannt, beinahe war ein Lächeln zu sehen. Irrte sich Kyle, oder schien das Gesicht wieder etwas jünger zu sein, vielleicht, weil ihm die Bürde von seiner Liebe zu Kyle genommen worden war... Nein. Nicht darüber nachdenken. "Mark. Mark wach auf.", liebevoll streichelte er Marks Haaransatz. Im Moment war es schwer zu glauben, dass Mark ihn nicht einfach küssen würde, wenn er erwachte, dass die Liebe nicht zwischen ihnen sein würde, wie sie es seit seinem Erinnern gewesen war. Ja. Jetzt wo er darüber nach dachte, hatte er Marks Liebe beinahe als selbstverständlich gesehen und nur über seine eigenen Probleme nachgedacht. So egoistisch. Egoist. Ein ewiger Egoist und nur deshalb hatte er Mark vielleicht für immer verloren. Er spürte, wie Ewa hinter ihn trat und ebenfalls Marks engelgleiches Gesicht betrachtete. Von was träumst du, mein Engel? "Ewa." "Hm." "wird er mich ganz vergessen haben?" "Nein. Er wird wissen wer du bist, aber er wird dich nicht mehr lieben und auch an alles was ihn an deine Liebe erinnern könnte wird er sich nicht mehr Erinnern." "So." Schweigen. "Es tut so weh." Kyle war nach vorne gesunken. Es tat wirklich körperlich weh. Als hätte jemand ein Schwert in sein Herz gerammt und er würde langsam aber sicher verbluten. "Also liebst du ihn immer noch?" Es war keine Frage, dennoch antwortete Kyle. "Hast du je daran gezweifelt?" Ewa wurde rot. "Als...ich dieses Video gesehen habe..." "Ich verstehe." "Kyle, wieso hast du das getan?" "Hab ich mich auch gefragt. Ich habe etwas nach geforscht. Es ist vorne auf dem Band drauf, weißt du... Sie hat mir Drogen ins Essen gemischt, aber ich will mich nicht verteidigen. Es ist allein meine Schuld." "Was wird nun mit Rita?" " Mit ihr? Nichts. Es ist aus zwischen uns. Ich empfinde nur noch Mitleid für sie. Mitleid, das sie zu solchen Mitteln greifen musste um mich für sich zu gewinnen. Ich will sie nie wieder sehen." "Ist vielleicht das Beste so." Immer noch liebkoste Kyles Hand Marks Gesicht. Wenn er wüsste, wie sehr Kyle ihn liebte. Unsere Seelen sind Eins... Ewa war wieder gegangen. Kyle hatte gar nicht mitbekommen, wie sie das Zimmer verlassen hatte. Seltsam was auch passierte, das Leben ging weiter und Ewa musste nach wie vor ihre Aufgaben erfüllen. Jeder von ihnen musste sein Schicksal erfüllen. Kyle war immer sicher gewesen, dass sein Schicksal bei Mark lag, aber was, wenn Mark es nun nicht mehr so sah... Als Kyle erneut sein Gesicht dem Blonden zuwandte, stockte sein Atem. Mark murmelte etwas im Schlaf und seine Lippen hatten sich dabei leicht geöffnet. Wenigstens noch einmal... Vorsichtig um ihn nicht zu wecken stützte sich Kyle ab und berührte Marks Lippen mit den Seinen. Ein letzter Kuss. Oh bitte, lass es nicht den letzten sein! Mit geschlossenen Augen stand Kyle aufrecht da und versuchte das Gefühl auf seinen Lippen einzufangen, um es nie wieder zu vergessen. Als er die Augen wieder öffnete sah er direkt in die blauen Tiefen von Marks Augen. Kyles schlimmster Alptraum wurde wahr. Noch bevor Mark etwas sagte, konnte Kyle es in seinen Augen lesen. Diesen Augen fehlte etwas, etwas ganz entscheidendes. Ja, sie waren ohne Liebe. Mark sah ihn an wie damals bei ihrer ersten Begegnung, ohne das bekannte Leuchten darin und in diesem Moment zersprangen Kyles letzte Hoffnungen und mit ihnen sein Herz. Mark gähnte und streckte sich. Warum lag er im Bett? Seinem Gefühl nach war es beinahe Mittag, so lange hatte er schon lange nicht mehr geschlafen. Mark fühlte sich seltsam erfrischt. Irgendwie leer... Als wäre ihm ein Stein vom Herzen gefallen... Was sollte das. Er konnte sich ja später darüber wundern. Als Mark Kyle neben seinem Bett entdeckte lächelte er ihn an. "Morgen." Ja. Er erinnerte sich an den Jungen. Der Bruder von Ewa, den er für sie gesucht hatte. Er unterrichtete ihn Magie und wohnte außerdem seit ein paar Tagen bei ihm. Sie waren gerade dabei Freunde zu werden. Mark wurde rot, als er daran dachte, was Kyle wohl nun von ihm hielt. Den ganzen Vormittag zu verschlafen. Eiligst sprang er auf und stellte erleichtert fest, dass er eine Hose an hatte. Wäre ansonsten ja auch noch peinlicher geworden! Irgendetwas hatte er vergessen, da war etwas... "Oh nein, mein Termin!!" Hastig sprang er zum Schrank und schnappte sich ein paar Klamotten, mit denen er in Richtung Dusche rannte. Auf dem Weg stieß er beinahe mit Ewa zusammen, die ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck ansah. "Hi Ewa. Bin Duschen, tust du mir einen Gefallen und machst mir schnell einen Kaffee ich muss in zehn Minuten aus dem Haus!!" Ewa nickte schnell und wich ihm aus, als Mark mit gefährlicher Geschwindigkeit um die Ecke rutschte. Komisch, so losgelöst hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt! Kyle war langsam zu Boden gerutscht. Unterdrücktes Schluchzen kam über seine Lippen und seit Jahren weinte er wieder. Es war ungewohnt, aber im Moment das Einzige, was er tun konnte. Kaum nahm er war, wie die Tür hinter einem fröhlichen Mark zu fiel und kurz darauf sich zwei feste Arme um ihn schlangen und ihn an Ewas Brust zogen. Verzweifelt klammerte er sich an sie und ließ seinem Schmerz freien Lauf. Er hatte Marks Liebe verloren und es gab keinen Weg sie zurück zu holen. Wie konnte Liebe etwas Gutes sein, wenn man so unter ihr leiden musste! War es da nicht besser sich erst gar nicht zu verlieben?! Kyle war so in Verzweiflung versunken, dass er nicht einmal mit bekam, wie Mark eilig das Haus verließ und auch nicht, wie Ewa herein kam und ihn tröstend in die Arme schloss. "Ich habe ihn wirklich verloren, oder?" Kyle Stimme zitterte und selbst für ihn klang sie kläglich. Ewa musterte ihren Bruder besorgt. Kyle sah krank aus. Sein schwarzes Haar war glanzlos und wirr, unter seinen Augen waren tiefe Ringe und noch nie war er so blass gewesen. Im Moment machte sich Ewa größere Sorgen um Kyle, als um Mark. Sie fühlte sich vollkommen hilflos. Die beiden Menschen, die ihr am meisten in dieser Welt bedeuteten waren dabei sich gegenseitig zu zerstören. Mark war zerbrochen und hatte seine Liebe geopfert. Was würde Kyle tun?!?! Ewa wünschte sich, sie könnte etwas tun aber alles was sie im Moment machen konnte war Kyle im Arm halten. Dabei spürte sie deutlich, dass sie gar nicht zu dem Jungen durchkam... Er hat aufgegeben... Nein! Er darf nicht aufgeben! Mein Bruder hat noch nie aufgegeben!! "Kyle, was wirst du jetzt tun?" Kyle zögerte. Ja. Was würde er tun. "Brüderchen. Bitte, du darfst nicht aufgeben!" "Nicht aufgeben!!", schrie Kyle. "Nicht aufgeben?! Was erwartest du denn?! Mark liebt mich einfach nicht mehr, was kann ich denn da noch tun?" "Seine alte Liebe existiert nicht mehr, das stimmt. Aber, er hat sich schon einmal in dich verliebt und das kann er wieder tun..." Bitte, flehte Ewa im Stillen, bitte mach, dass ich die Wahrheit sage!! In Kyles Augen schien etwas aufzuleuchten. Solange er wenigstens eine Hoffnung hatte, nur die Spur von einer Chance Mark zurück zu gewinnen war noch nichts verloren. Er lächelte plötzlich und Ewa stieß erleichtert den Atem aus. Sie kannte ihren Bruder gut genug, dass die größte Gefahr erst einmal gebannt war. "Ja. Ja, ich werde um ihn kämpfen und ich fange sofort an!" Enthusiastisch sprang er auf. Ewa blieb einfach sitzen. Kurze Zeit später kam Kyle noch einmal zurück um sich zu verabschieden und Ewa zu danken. Dann ging Kyle an die Planung des heutigen Abends. Was Kyle nicht wusste, war, dass Mark diesen Abend nicht nach Hause kommen würde. Mark hatte seinen Job heute schneller als sonst erledigt und war selbst überrascht. Vielleicht kam auch das von dem seltsamen Frieden und der Gelassenheit, die er verspürte. Unschlüssig was er nun unternehmen sollte, spazierte er durch die Stadt und genoss das Gefühl nur ein Mensch unter vielen zu sein. Seit er unsterblich geworden war, hatte er dieses Gefühl nur noch selten. Mark fragte sich, ob es wirklich richtig gewesen war die Unsterblichkeit zu wählen und das nur, weil er Ewa und Kyle helfen wollte, die er damals nur flüchtig kannte und auch heute nur wenig besser kennt. Nun ja, wenigstens Kyle kannte er so gut wie gar nicht. Mit Ewa hatte er sich sehr angefreundet. Sie war so etwas wie die Schwester, die er nie gehabt hatte. In dem Moment schlenderte Mark gerade an einer Schule vorbei und ein Wort, das aus einer kleinen Gruppe zu ihm herüber drang, ließ ihn inne halten. "Haha, hätte mir ja denken können, dass unser kleiner Rick eine Schwulette ist!" Ein Junge mit Stoppelfrisur lachte spöttisch. "Was meinst du, Henning, kriegt der jemals einen Freund ab?!" Die Stoppelfrisur schlug einem Jungen mit Lederjacke auf die Schulter. Laut Lachend schlugen sich die beiden auf die Bäuche. "Hört auf! Wenn Rick so genau weiß, dass er schwul ist, hatte er bestimmt schon Erfahrungen. Stimmt's, Ricky?!" Ein Mädchen mit Zopf wand sich unterstützungs- suchend an einen Jungen, um den es sich hier drehen schien. Der Junge, der anscheinend Rick hieß, wurde rot und schluckte deutlich. "Ich hab tatsächlich im Moment einen Freund." Mark betrachtete den Jungen nachdenklich. Für ihn war offensichtlich, dass Rick gelogen hatte. Er hatte bestimmt keinen Freund und wahrscheinlich auch noch keine großen Erfahrungen. Der Junge war in die Mitte gedrängt worden und alle Blicke der anderen Teenies waren auf ihn gerichtet. Höchstwahrscheinlich hatte er sich gerade in diesem Moment geoutet. Mark bewunderte ihn für seinen Mut und nahm den Jungen näher in Augenschein. Die Haare waren kurz und von einem leichten rotbraun, dass aber eher ins Rot überging, Wie Kupfer, dachte Mark. Noch war Rick einer der Kleineren, aber Marks Erfahrungen sagten ihm, dass er schon bald die anderen überragen würde. Allerdings würde er wohl immer schlank bleiben, aber nicht so zierlich wie jetzt. Er machte augenscheinlich Sport und schon bald würde sein Körper neue Formen annehmen und alle Mädchen hinter ihm her sein. Nun, vielleicht sollte man hier eher von Jungen sprechen. Ganz auf Rick konzentriert hatte Mark nicht mitbekommen, dass sich die Situation verändert hatte und das nicht zu Ricks Gunsten. Es gab unter den Zuschauern Leute, die zu ihm hielten, aber die Meisten wussten wohl nicht wie sie mit Ricks Aussagen umgehen sollten. Jene Jungen hatten sich zusammengeschlossen und schienen eine Prügelei anzetteln zu wollen. Um ihre Männlichkeit zu beweisen. Bei der Vorstellung musste Mark lachen. Lächerlich. Rick tat ihm leid. So viel Mut und dann würde man ihn sicher von heute an immer damit verspotten. Was Rick im Moment brauchte war ein Beweis, dass er nicht log. Eine Idee nahm in Marks Kopf Gestalt an und brachte ihn zum Grinsen. Oh ja, das würde ein Spaß werden. Der Blonde war gerade einen drohenden Schritt auf Rick zu gegangen. "Du kleiner dreckiger Lügner!", fauchte er. Mark holte tief Luft, setzte sein bestes Lächeln auf und lief winkend auf die Gruppe zu. "Hallo Rick!" Die ganze Gruppe wandte sich ihm zu und starrte ihn mit offenen Mündern an. Rick war da keine Ausnahme. Mark betete, dass er junge klug genug war zu begreifen was er vorhatte. "Hi Schatz, tut mir leid, dass ich zu spät komme." Fröhlich blieb er vor Rick stehen und streichelte seine Wange. In der gleichen Bewegung beugte er sich zu Ricks Ohr vor. "Spiel einfach mit!", flüsterte er und blies sanft in die kleine Ohrmuschel, um dem ganzen mehr Anschein zu geben. "Ich habe dich vermisst.", sagte er dann laut hörbar und küsste den Rothaarigen. Eigentlich war es nur als ein kurzer Begrüßungskuss gedacht gewesen. Nur eine kurze Berührung der Lippen um zu beweisen, dass sie beide zusammen waren. Nur ein weiterer Punkt um die Täuschung wirklicher zu machen. Aber Ricks Lippen waren einfach zu nachgiebig. Sofort öffnete sich sein Mund, begann seine Zunge ein zärtliches Liebesspiel, dass Mark in den Bann zog. Der Junge konnte küssen!!! Er hatte anscheinend doch seine Erfahrungen! Verlegen grinsend lösten sich die Beiden voneinander und Mark hatte zum ersten Mal Gelegenheit in die Augen des Anderen zu sehen. Wenige Sekunden später war er ganz in diesen ungewöhnlichen Farben versunken. Die Augen hatten einen leichten violetten Stich, aber nur sanft. Seine Augen waren eher schwarz und wie durchzogen mit violetten Schleiern. In diesen Augen konnte man sich verlieren. "Rick, wer ist das?!?!" Die Stimme des Mädchens überschlug sich beinahe. Rick stotterte nur unzusammenhängend. Alle Augen waren fassungslos auf ihn gerichtet. Was sollte er denn auch sagen, er kannte ja noch nicht einmal Marks Namen und im Moment fiel es ihm schwer einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen. Mark griff sich breit grinsend an den Hinterkopf und nickte den Jungen und Mädchen zur Begrüßung zu. "Freut mich. Mein Name ist Mark, ich bin Ricks Freund." "Freund!!!!!!!!!" Ein Dutzend Augen starten Mark an. "Dann...dann hast du ja gar nicht gelogen!" "Na endlich hast du es kapiert!" Rick hatte sich wieder gefangen und mit der überraschenden und glücklichen Rückendeckung von Mark war auch sein Selbstvertrauen wieder zurück. "Hm. Rick, ich warte da drüben im Cafe auf dich, okay. Wiedersehen!" Mit einem erneuten Winken trat Mark den Abgang an. Erst, als er mit dem Rücken zu den Schülern stand erlaubte er sich zu Lachen. Seine Schultern bebten vor Unterdrückter Heiterkeit. Einfach zu köstlich, wie sie ihn angesehen hatten. Der Tag Heute wurde immer besser. Nur der Kuss hätte ruhig noch ein bisschen länger dauern können. Kurz darauf hatte er es sich mit einem Cappuccino bequem gemacht und beobachtete Rick und seine Freunde. Es dauerte einige Minuten und es wurden den Gesten nach einige Entschuldigungen und freundschaftliche Worte ausgetauscht. Dann trennten sich die Freunde und Rick kam ohne zu zögern auf Mark zu. Mit fröhlichen Augen ließ er sich neben Mark auf einen Stuhl fallen. "Danke!" Mark lächelte. "Gern geschehen." "Ich denke wir sollten uns erst einmal richtig vorstellen. Ich bin Rick." "Mark." Grinsend tauschten die beiden einen Handschlag. Das war etwas seltsam, wenn man sich gerade noch geküsst hatte. "Dir ist schon klar, dass du mir gerade meinen ersten Kuss gestohlen hast." "Nein, wirklich?!" "Ist das so schwer zu glauben?" "Na ja, bei deinem Können, da dachte ich..." Rick wurde rot, aber das Kompliment schien ihm anscheinend zu gefallen. "Mir hat der Kuss auch gefallen, hätte ruhig länger andauern können." Mark starrte den lächelnden Jungen überrascht an. Wie konnte nur ein Mensch so unschuldig und ehrlich sein. Er konnte ganz einfach nicht widerstehen. Diese Aussage war ja so was wie eine Aufforderung, oder nicht. Geschmeidig zog er Rick zu sich heran und legte seine Lippen auf die des Anderen. Mit geschlossenen Augen genoss er die hungrigen Berührungen und das Zungenspiel, dass sich immer mehr in die Länge zog. Lächelnd saßen sich die beiden Jungen gegenüber. Wie kam es nur, dass sich Mark in der Nähe des Jungen so losgelöst fühlte. Er hatte Rick vom ersten Moment an gemocht und mit jeder Minute vertieften sich seine Gefühle. Aber warum das nicht genießen?! "Hast du Zeit?" Rick zwinkerte ihm fröhlich zu. "Ich hab Hunger und ich hab gehört, dass gerade ein interessanter Film angelaufen sein soll." "Also dann..." Nebeneinander gingen die Beiden los und Mark genoss die Wärme, die ihn umgab. An seinem Handgelenk leuchtete kurz ein grünes Licht auf. 7.Kapitel: Entscheidungen Die Liebe zwischen Rick und Mark wächst. es zeigt sich, dass Rick kein normaler Mensch ist und ein weiteres Geheimnis wird gelüftet. kyle gibt auf und trifft eine schwere Entscheidung was sein Leben betrifft. CUUUU Kapitel 7: Entscheidungen ------------------------- 7. Kapitel: Entscheidungen "Haha! Hast du das Gesicht der alten Frau gesehen?!" Kicher. "Ich dachte sie fällt gleich in Ohnmacht." Laut lachend lehnten sich Mark und Rick aneinander. Sie taumelten mehr durch die Straßen, als das sie gingen und klammerten sich aneinander. Mark liefen Lachtränen über das Gesicht. Schon lange hatte er nicht mehr so viel Spaß gehabt wie in den letzten Wochen mit Rick. Dem Rothaarigen schienen immer neue Aktionen einzufallen, mit denen er Mark zu einem Lachanfall bringen konnte. Gerade eben waren sie in der U-Bahn gefahren, als sich Rick an eine Szene aus einem Film erinnerte und darauf bestand es auszuprobieren. (*Räusper* Kenn hier jemand "Save the last dance"? Einer meiner Lieblingsfilme, darin kommt diese Szene etwas abgeändert vor *Tropf*) Auf jeden Fall hatte sich Rick auf einmal in Marks Schoß gekuschelt und mit ihm gekuschelt. Das hatte ihnen einige Reaktionen der anderen Fahrgäste eingebracht und besonders eine ältere Dame schien gar nicht mehr aus dem Staunen heraus zu kommen. Einem plötzlichen Impuls nachgebend zog Mark Rick zu sich heran und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Rick hatte überrascht angehalten und schloss nun lächelnd die Augen. Mark erwiderte das Lächeln und verteilte Küsse wie Lufthauche auf Ricks Augenlieder, Wangen und Kinn, bis Rick genug hatte und hungrig Marks Mund in Beschlag nahm. Mark genoss diese Liebkosungen. Seit nun einer Woche waren sie fest zusammen und sahen sich jeden Tag. Marks Herz schlug schneller. So war also die Liebe. Nie zuvor hatte er solch ein Gefühl kennen gelernt, wie er es bei Rick hatte. Er fühlte sich so geborgen. Wenn es nach Mark gegangen wäre, wären sie viel früher zusammengekommen, aber Rick hatte gezögert und es hatte viele Minuten, Stunden, Tage gedauert, ehe er seinen Mut zusammen nahm und Mark seine Absonderlichkeit beichtete. Bei der Erinnerung hätte Mark beinahe erneut laut aufgelacht. Wie geschockt er gewesen war, als Rick ihm offen sagte, dass er von Marks Unsterblichkeit und Tätigkeit als Gottazubi wusste. Rick hatte es wohl vom ersten Tag an gewusst und es sofort akzeptiert, dennoch hatte er Angst seine eigenen Geheimnisse aufzudecken. Kleiner Dummkopf, dachte Mark zärtlich. Rick hatte ihn mit seinen ungewöhnlichen Augen angesehen und ihm erzählt, dass er nur zum Teil Mensch sei. Vor einigen Generationen hatte ein Feuergeist in seine Familie eingeheiratet. Zwar zeigten sich nur selten irgendwelche Nachwirkungen von dieser Abstammung, aber bei Rick waren tatsächlich welche aufgetreten. Es war ein seltsames Gefühl zu wissen, dass sein Freund nicht nur in die Zukunft sehen konnte und mehr sah als jeder andere Mensch, sondern, dass er auch noch Marks Gedanken lesen konnte. Zuerst hatte Mark deshalb ein mulmiges Gefühl gehabt. Er hatte Angst um seine Privatsphäre. Das klang ja lächerlich! Es war gewöhnungsbedürftig, dass Rick oft seine Fragen beantwortete, bevor Mark sie gestellt hatte, aber dafür erwies es sich im Bett als ein Riesen Glücksfall. Nur zögernd löste sich Mark von seinem liebsten und fuhr zärtlich die Linien der Knochen nach. "Ich muss gehen." "Ich weiß. Kyle macht sich bereits Sorgen." Mark stöhnte. Kyle machte sich in letzter zeit dauernd Sorgen. Sie waren Freunde, das ja, aber Kyle hatte kein recht sich in Marks Leben einzumischen. In letzter Zeit ging ihm der Schwarzhaarige gewaltig auf den Geist. Überhaupt hatte sich der Junge sehr verändert. Er verhielt sich Rick gegenüber kalt und abweisend, ließ sich die Haare wachsen, trank viel zu viel und erschien nur noch mürrisch und schlecht gelaunt. Hoffentlich war das nur eine Phase!! "Sehen wir uns morgen?" "Wenn nicht rede ich einen tag nicht mehr mit dir." Lächelnd küssten sich die Beiden erneut. Mark bemühte sich das Gefühl auf seinen Lippen festzuhalten. Wie er diesen Jungen liebte!! "Ich dich auch, Mark." Dann trennten sie sich. Marks Schultern sanken herunter, als er die Tür öffnete. Vor seinen Füßen lagen leere Bierflaschen. Na super. Mit einem tiefen Seufzer schloss er die Tür laut hinter sich. "Kyle, ich bin wieder da!" Gott sei Dank waren Kyles Eltern verreist, die hätten sicher einen Schock erlebt. Nebel. Ein grüner Fleck. Was war das? Rick streckte die Hand aus um den Nebel fort zuschieben, aber es gelang ihm nicht. Bewusst befahl sich der Junge sich nur treiben zu lassen. Er hatte gelernt, fass man Visionen nicht entgegensteuern sollte, sondern sie annahm wie sie kamen. Verwundert blinzelte er. Der grüne Fleck wurde größer, verschmolz mit blau und weiß. Die Erde! Zwei sanfte Hände hielten die Erde in ihrem Platz. Zwei Gestalten, zuerst nur schwarz auf grau, doch dann nahmen sie Gestalt an. Rick riss die Augen auf. Er sah einen jungen Mann mit langen schwarzen Haaren, bis zu den Hüften und einem fröhlichen Lächeln und ein Mädchen mit blonden gelockten Haaren und intensiven grünen Augen, die sanft das Leben unter ihren Fingern beobachteten. Ewa erkannte Rick zuerst. Er hatte sie einmal bei Mark getroffen und sie hatte sich nicht verändert. Kyle dagegen hatte sich sehr geändert und Rick erkannte ihn nur an dieser Aura, die der Kyle den er kannte ebenfalls besaß. Allerdings war sie bei dieser Vision sehr viel stärker. Die Beiden schwebten über den Menschen, waren dann mitten unter ihnen und doch immer durch die Mauer der Unsterblichkeit von ihnen getrennt. Ah! Götter! Kyle und Ewa waren Götter, warum hatte Rick das nicht früher erkannt. Weil Kyle keiner mehr ist, flüsterte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Ja, Kyles Aura war die eines Menschen, aber ohne Frage konnte er wieder zu einem Gott werden. Erst jetzt bemerkte Rick, dass sich das Bild geändert hatte. In Windeseile huschten Bilder an seinem Auge vorbei. Jahrzehnte, Jahrhunderte in einem Wimpernschlag. Erst zum Ende wurden die Bilder wieder klarer. Fasziniert beobachtete Rick einen jüngeren, sterblichen Mark, der um seine Mutter trauerte. Bei den nächsten Bildern erbleichte Rick. Er sah, wie Mark und Kyle sich begegneten und ineinander verliebten. Er sah die Liebe wachsen und gedeihen und den schrecklichen Tod Kyles. Die Bilder beschleunigten wieder. Mark wartend. Mark mit einem grünen Stein in der Hand, als er ein Versprechen abgab. Mark am Fluss bei dem Wiedersehen mit dem kleinen Kyle. Kyles Erwachen und dann... ein grüner Lichtblitz. Mit einem keuchen setzte sich Rick in seinem Bett ab. Seine Bettwäsche war von schweiß durchtränkt, seine Hände verkrampften sich in dem Laken. Tränen liefen ihm über das Gesicht. Zum Einen, weil er Marks und Kyles Schmerz mitempfinden musste und zum Anderen, weil er wusste was er zu tun hatte und dabei seine Liebe opfern musste. Schluchzend barg er den Kopf in den Knien. Er liebte Mark, liebte ihn von ganzem Herzen, aber was Mark für ihn empfand war nicht dasselbe und sie lebten Beide eine Lüge. Rick wollte Mark nicht verlieren, aber konnte er mit diesem Wissen eine Beziehung aufrechterhalten. Mit dem Wissen, dass Marks Schicksal für ihn einen anderen Seelenpartner erwählt hatte? Der grüne Smaragd... Rick war wohl der einzige lebende Mensch, der wusste, wie der Zauber gebrochen werden konnte. Die Frage war nur, war er stark genug auf seine Liebe zu verzichten und es zu tun?!?! Ewa stellt mit einem Seufzer die Einkaufstaschen ab und streckt den schmerzenden Rücken. Im ganzen Haus scheint eine bedrückte Stimmung zu herrschen. Kyles Eltern sind immer noch verreist und das ist auch ganz gut so, sie hätte ihren Sohn bestimmt nicht wieder erkannt. Er macht sich kaputt! Jeden Abend trank Kyle sich besinnungslos und weinte sich dann in den Schlaf. Mit Rita war endgültig Schluss. Sie hatte Anfangs öfter vorbei geschaut, aber Kyle ertrug es nicht sie zu sehen und irgendwann kam sie nicht mehr. Kyle verließ das Haus nur noch selten, er ging nicht mehr zur Schule, traf sich nicht mehr mit Freunden und seine alten Hobbys hatte er auch aufgegeben. Eigentlich lag Kyle nur noch in seinem Bett oder vor dem Fernseher. Das schlimmste war, dass Ewa ihn verstehen konnte. Kyle hatte es ehrlich und angestrengt versucht. Er hatte viel mit Mark unternommen, sich mit fiesem unterhalten, die Beiden hatten sich neu kennen gelernt, aber es war Freundschaft dabei entstanden, keine Liebe. Marks Liebe gehörte nun Rick. Ewa wusste nicht, ob ohne Rick Marks Liebe zu Kyle vielleicht zurückgekehrt wäre, es war auch egal. Das einzig Wichtige war, dass Marks alte Liebe nicht mehr existierte und Kyle irgendwie darüber hinweg kommen musste. Er musste ganz einfach, wenn er weiter leben wollte. Ewa hatte sich bemüht ihn zu trösten, ihm einen Halt zu geben und es war ihr schwer gefallen ihn die Pistole auf die Brust zu drücken... Kyle musste sich entscheiden und zwar schnell. Er musste sich zwischen dem Leben als Sterblicher und dem als Unsterblicher entscheiden. Als Mark noch für ihn da war, war seine Wahl offensichtlich gewesen, doch nun... Weder Rita noch Mark warteten auf ihn. Kyle hatte sie Beide auf einen Schlag verloren. Die Frage war, wie würde er sich unter den jetzigen Bedingungen entscheiden? Mit fliegenden Fingern ging Ewa ans Werk und half etwas mit Magie nach. Sie hatte eben schon lange nicht mehr gekocht... Kyle musste unbedingt wieder anfangen richtig zu essen. So dünn und blass wie er geworden war, würde er irgendwann zusammen brechen und das konnte, durfte Ewa nicht zulassen. "Du musst leben.", murmelte sie vor sich hin. Das musste er. Wenn schon nicht für sich selbst, dann für die Menschen denen immer noch etwas an ihm lag. Vorsichtig balancierte Ewa das Tablett mit dem Essen vor sich her und stieß mit der Schulter die Türe auf. "Kyle, steh auf! Ich hab E..." Das Tablett fiel zu Boden, das Wasserglas zerbrach und das Essen verteilte sich auf dem Teppichboden, aber keiner schien dem Aufmerksamkeit zu schenken. "Kyle! Was machst du da?!" "Ich packe." "Das sehe ich..." Auf Kyles Bett lag sein Koffer und der Schwarzhaarige war gerade dabei ihn zu schließen. Ein Rundblick durchs Zimmer ließ darauf schließen, dass Kyle mit leichtem Gepäck reisen wollte. Kyle trug wie immer in letzter Zeit schwarze Kleidung, die ihm viel zu groß zu sein schien. Manchmal hatte Ewa das Gefühl, er trauerte als wäre Mark gestorben. Nun, wahrscheinlich war er das für ihn. "Wohin willst du?! Für wie lange bist du weg?! Was wird mit der Schule?! Was..." "Weg! Ich will einfach nur weg!!! Ich muss nachdenken und wieder zu mir finden und das kann ich ganz bestimmt nicht hier, wo mir jeden Tag wieder das Herz aus dem Leib gerissen wird!" Kyles Miene war gequält. Oh Kyle. Ewa schluckte schwer. Weglaufen bringt doch auch nichts... "Wann kommst du wieder zurück?" "Weiß nicht...ich glaube nie mehr." Ewa fiel die Kinnlade herunter. Nie mehr! Kyle hatte tatsächlich beschlossen sein Zweites Leben hinter sich zu lassen und... ja, was? Ein drittes ohne seine Freunde zu beginnen? Es versetzte ihr einen Stich, dass er sie zum zweiten Mal verlassen wollte. Mark schien ihre Trauer zu bemerken, denn er nahm sie kurz und heftig in die Arme. "Schwesterherz.", sagte er sanft. "Ich will mein Sterbliches Leben hinter mir lassen, aber ich kann nicht sofort wieder ein Gott sein. Gib mir etwas Zeit, bitte." Tatenlos und sprachlos beobachtete Ewa, wie Kyle seinen Koffer nahm und das Haus verließ. Wenig später hörte sie wie der Motor eines Taxis angelassen wurde und Kyle verschwand. Nein, er durfte nicht gehen! Das wäre sein größter Fehler. Es gab nur Einen, der Kyle aufhalten konnte! Ewa brauchte nicht lange zu suchen, bis sie seine Aura wahrnahm und sich kurz entschlossen auflöste um vor zwei knutschenden und verwunderten Jungs wieder aufzutauchen. "Mark!" Mit Tränen in den Augen klammerte sich Ewa an Marks Hemdärmel. Rick betrachtete die Beiden verwirrt. "Mark! Er hat gesagt, dass er gehen will...und...nie...mehr...zurück...kommt!" Mark legte ihr sanft die Hand auf die Schulter. "Ewa, beruhige dich. Ich verstehe ja kein Wort. Also jetzt noch mal. Was ist los?!" Ewa holte tief Luft. "Kyle. Er möchte die Stadt verlassen, für immer und ein neues Leben anfangen!" Mark lächelte beruhigend. "Wenn er das will ist das doch in Ordnung. Abstand wird ihm sicher gut tun. Du brauchst dir keine Sorgen um ihn zu machen." Ungläubig starrte Ewa in Marks freundliches Gesicht und ihre letzten Hoffnungen zerbrachen. Schluchzend presste sie ihre Hände an den Mund und wich zurück. Wie konnte Mark das nur so gleichgültig sein?! Anscheinend war wirklich nicht einmal etwas von seiner Liebe zu Kyle zurückgeblieben. Tränen liefen Ewa über das Gesicht. Sie hatte sich so sehr gewünscht, dass die beiden Menschen, die sie mehr als alles andere liebte, zusammen kommen würden und daran hatte sie festgehalten. Mit einem verzweifelten Laut löste sich Ewa wieder auf. Mark sah ihr verblüfft nach. Er verstand nicht, warum Ewa sich so aufregte. Er bemerkte nicht den nachdenklichen und traurigen Blick Ricks, der gerade eine folgenschwere Entscheidung getroffen hatte. Rick stand auf. Mit leeren Augen traf er die Vorbereitungen. Ohne es zu bemerken, begannen ihm Tränen über das Gesicht zu laufen. Mark blinzelte noch immer unsicher zu der Stelle hinüber, wo Ewa so plötzlich aufgetaucht und wieder verschwunden war. "Rick, was..." Erst jetzt bemerkte Mark, dass Rick ebenfalls weinte. Jesus! Was war denn nur auf einmal los?! Seufzend stand er auf und schlang von hinten die Arme um Rick, der sich dabei nur noch mehr versteifte. "Schatz, was ist denn los?", zärtlich küsste er Ricks Nacken. "Ich...ich will dich nicht verlieren!" Mark hob überrascht den Kopf. Ricks stimme klang so verzweifelt. "Du wirst mich nicht verlieren. Niemals." Rick versuchte durch seine Tränen zu lächeln, aber der Versuch misslang kläglich. "Du wirst mich verlassen. Ich weiß es." Auf einmal küsste Rick Mark und trat so schnell einen Schritt zurück, dass Mark keine Chance hatte zu reagieren. "Siehst du. Ich liebe dich noch immer, Mark und das werde ich immer tun, aber dein Herz gehört einem anderen. Unsere Küsse sind wunderschön, aber es fühlt sich nicht richtig an." Langsam zog Rick Marks Arm zu sich heran. Violett traf auf Blau. "Ich bin der Einzige der das tun kann. Wahrscheinlich war es Schicksal, dass du ausgerechnet mit dem letzten zusammen triffst, der weiß, wie man Kolomans Magie bricht." Rick lachte gequält auf. "Vergiss mich nicht..." Zärtlich und bestimmt schloss Rick seine Finger um Marks Handgelenk und verbarg den grünen Stein unter seiner Hand. Mark war wie erstarrt. Rick schloss die Augen und folgte den Weisungen seiner Vision. Er öffnete den Mund um Worte zu sprechen, aber was Mark hörte war das Rauschen des Windes und ein schriller Schrei, als der Smaragd in lauter kleine Splitter zersprang. Ein grünes Licht löste sich aus den Splittern und kehrte an seinen Ursprungsort zurück. Mit einem Schrei kippte Mark nach vorne, aber er begrüßte den wiedergekehrten Schmerz in seiner Brust, weil er bedeutete, dass seine Gefühle wieder wahr waren. Das er wieder er selbst war. Rick hatte sich in eine Ecke des Zimmers zurückgezogen und den Kopf in den Knien vergraben. Mark machte Anstalten zu ihm zu gehen. Eine große Zärtlichkeit zu diesem Jungen stieg in ihm auf. Er liebte Rick. Das tat er wirklich, aber es war nicht das gleiche Gefühl wie für Kyle. Trotzdem wollte er Rick nicht leiden sehen. "Rick..." "Geh." Ricks Stimme klang heiser. "Geh endlich!!!" "Ich werde dich nie vergessen." Mit einer beinahe gewalttätigen Bewegung riss Mark das Weltgefüge in zwei und erweckte alle Magie die in ihm steckte um seinem Herz entgegen zu eilen. Rick blieb weinend zurück. Bis ihn eine Vision einhüllte und ein Lächeln auf seine Lippen zauberte. Es gab immer einen Grund um zu lächeln. "Warten sie, ich helfe ihnen." Dankbar lächelte Kyle die Stewardess an, die mit sicheren Griffen seine Tasche verstaute. Erleichtert ließ sich Kyle auf seinen Sitz fallen. Gott sei Dank hatte er einen Fensterplatz erwischt. So konnte er wenigstens noch einen letzten Blick auf sein zuhause werfen. Er fühlte sich merkwürdig. Zum Einen endlich mal wieder losgelöst und befreit, aber auch tieftraurig. Er würde Mark nie wieder sehen, genau wie seine Eltern und seine Freunde aus der Schule... Es war besser so. Er würde ihnen schreiben, jedenfalls seinen Eltern und Freunden und er würde Ewa wieder sehen und seinen rechtmäßigen Platz einnehmen. Ja und wenn er Mark nie wieder sah, würde vielleicht irgendwann der Schmerz in seinem Herzen nachlassen. Mark war überzeugt, dass er nie verschwinden würde, aber er könnte sich abschwächen. Mit einem Ruck setzte sich das Flugzeug in Bewegung. Kyle beachtete die Stewardessen im Gang nicht, die die Passagiere über die Sicherheitsvorkehrungen aufklärten. So lange er in diesem Fahrzeug saß, würde es keine größeren Probleme geben. Plötzlich wurde er nach vorne gerissen, die junge Stewardess neben ihm wurde nach hinten gerissen und landete mit einem kreischen auf dem Boden. Warum zu Teufel hatte der Kapitän so plötzlich angehalten?! Schreie erklangen vereinzelt aus den Reihen. Die Menschen drängten sich an die Fenster und starrten fassungslos hinaus. Stirnrunzeln machte es Kyle nach und spähte nach draußen. Seine Augen weiteten sich. Über der Tragfläche des Flugzeugs schwebte ein blonder Mann, eingehüllt in eine leuchtende hellblaue Aura und mit wehendem Haar. Für einen Moment hätte Kyle ihn erneut für einen Engel gehalten. Sein Herz klopfte zum zerspringen. Mark lächelte und streckte ihm die Arme entgegen. Seine Lippen bewegten sich. Durch die Wände konnte Kyle ihn nicht hören, aber das brauchte er auch nicht. Er hatte sich so sehr nach diesen drei Worten gesehnt, dass er sie auf seiner Haut brennen fühlen konnte. Dieses Lächeln, dieses Herzzereisende Lächeln gehörte allein ihm. Kein Flugzeug, keine Passagiere... Nichts konnte Kyle noch aufhalten. *schmoll* Ich hatte sicher fünf Variationen für das Ende... Ende, nada, aus und vorbei *schluchz* Mark, Kyle, Ewa, Rick: Nicht schon wieder!!! Lif-chan: Sorry *heul* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)