Wenn die Hölle den Himmel berührt von kuroyuzuyu ================================================================================ 6. Unbekannte Gefühle --------------------- Ganz leise und vorsichtig versuchte Peri die Tür zum Gästezimmer zu öffnen. Allerdings schien die Tür zu klemmen, da sie nicht so leicht aufging wie ansonsten. Darum stieß Peri mit aller Kraft, die sie hatte, die Tür auf, welche auch sofort aufflog. Jedoch kam ein Poltern und ein klirren aus dem Zimmer nun raus. Was konnte nur dort umgefallen sein, fragte sie sich und betrat sofort den Raum. Nun stand sie auf der anderen Seite der Tür und blickte sich um. Sogleich erkannte sie auch, von wem die Geräusche kamen. Auf dem Boden vor ihr saß der ihr unbekannte Mann und sein Schwert lag direkt neben ihm. Peri verschränkte ihre Arme vor der Brust und schaute ihn mit leicht wütenden Augen an. „Was für ein Idiot bist du denn! Haben dir deine Eltern nicht beigebracht, dass man sich nicht direkt hinter die Tür stellt!“ Maro konnte es nicht fassen, anstatt sich bei ihm zu endschuldigen, pflaumte sie ihn einfach an. Dieses wollte er sich nicht gefallen lassen. Also gab er ihr Kontra. „Was geht dich das an? Sag mal ist das ein Dutt auf deinem Kopf oder eine Beule, die du dir geholt hast, als du die Tür mit deinem Schädel eingerannt hast!“ „Ach, sind sie immer so unverschämt zu Leuten, die ihnen das Leben gerettet haben.“ gab Peri von sich, während sie schmollend den Mund verzog. Zweifelnd richtete sich Maro auf und beäugte Peri kritisch von allen Seiten. So eine kleine und zierliche Person soll ihn vor Redu und Befana gerettet haben. Das war doch nicht möglich. „Wie soll so ein Gartenzwerg, wie du, der mir gerade bis zur Brust geht, mich retten können.“ Ok, das Fass war endgültig übergelaufen. Entrüstet baute sich Peri vor ihm auf. „Du Idiot, wer hätte dich den sonst Retten sollen! Der Weihnachtsmann etwa!“ doch was war das für ein Glanz in Ihren Augen, welchen Maro in ihren strahlend blauen Augen sehe konnte. Was faszinierte ihn nur so sehr an dieser Frau. Er musste es genauer wissen. Mit einem starren Blick auf sie gerichtet, ging er auf sie zu. Doch Peri wich ihm immer weiter nach hinten aus, bis sie auf einmal die Wand am Rücken spürte. Aber Maro dachte nicht daran zu stoppen. Jetzt stand er ganz dicht bei ihr und ihr Duft und ihre Wärme, die von ihrem Körper ausging, beraubten in fast die Sinne. Sein Körper entwickelte ein Eigenleben, indem er ihre Hände packte und über ihren Kopf an die Wand presste. Schwer atmend stand Peri schutzlos vor ihm. In ihren Augen konnte er aber immer noch diesen Glanz erkennen. Jedoch Peri ging es auch nicht anderes. Wie er so vor ihr stand, konnte sie in seine tief blauen Augen sehen und wollte am liebsten darin versinken. Sie hätte schwören können, dass in diesem Moment Tausende von Schmetterlingen in ihren Bauch herumfliegen würden. Die beiden waren in einem Rausch, aus dem es kein Endrinnen zu geben schien, während ihre Lippen sich langsam einander näherten. Jedoch wurden die beiden abrupt unterbrochen. Eine junge Frau mit strahlend grünen Augen streckte ihren Kopf durch die Tür. „Hallo, ich habe euch beide gehört.“ Verwundert blickte Nicole zwischen den beiden hin und her, während sich die Zwei sprungartig voneinander lösten. Allmählich ging Nicole auf Maro zu und reichte ihm mit einem Lächeln ihre Hand. „Es freut mich, dass es ihnen wieder besser geht. Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Nicole Meiyer. Wie heißen sie denn?“ „Hallo, mein Name ist Maro Sander. Wie es aussieht, muss ich mich bei euch bedanken, für eure Hilfe.“ Und mit einen lächeln nahm er Nicoles Hand. Mit einem markerschütterten Aufschrei zeigte Peri auf Maro. „AHHH, der Idiot kann ja auch nett sein!“ Jedoch ignorierten die beiden diesen Kommentar von Peri und unterhielten sich einfach weiter. „Wie ich gesehen habe, kennst du Peri ja schon. Sie hatte dich vor 2 Wochen schwer verletzt gefunden und hat dich gesund gepflegt. Ihr hast du es zu verdanken, dass es dir wieder gut geht.“ Mit einen grinsen, schaute Maro kurz zu Peri, während er kaum hörbar, „Peri, also!“ wisperte. Nun kannte er ihren Namen. „Von wo kommst du denn her, Maro?“ fragte Nicole ihn. Doch bevor er antworten konnte, gab Peri auch schon eine Antwort auf die Frage. „Aus der Irrenanstalt kommt er, schließlich stellen sich nur Idioten hinter eine Tür, die nach innen aufgeht.“ Das konnte es doch nicht geben, nun fing sie wieder an, hier rum zu zanken. Maro hatte das Gefühl, das dieses Mädchen ziemlich streitlustig zu sein schien. Ohne aber darauf zu reagieren, sprach Maro zu Nicole. „Ich komme nicht von hier her. Wenn ihr vielleicht nur was anderes zum Anziehen habt. Dann könnte ich draußen schauen, ob ich einen Weg wieder nach Hause finde. Ihr habt mich ja schon die ganze Zeit gepflegt, deshalb will ich euch nicht noch länger zur Last fallen.“ In Wirklichkeit wollte er nur so schnell wie möglich hier weg. Auch wenn, wie er bemerkt hatte, seine Verletzungen noch nicht ganz abgeheilt waren. Er konnte es nicht riskieren, dass was eben mit Peri geschehen war, sich wiederholte. Er war ein Engel und sein Schicksal war der Krieg. Nur wegen einem Menschen konnte er doch nicht alles, für was er gelebt hatte, über Bord werfen. „Oh je, wir hatten dir nur diesen Pyjama gekauft. An normale Sachen hatten wir nicht gedacht. Ich werde mal schauen, ob ich was bei Fabians Klamotten finde, was dir vielleicht passen kann.“ Grübelnd verließ Nicole das Zimmer. Sie wusste, dass es schwer wird, etwas für Maro zu finden, da Fabian einen ganzen Kopf kleiner war als Maro. Wieder waren Peri und Maro alleine im Raum und eine bedrückende Stille breitete sich zwischen den beiden aus. Beide fühlten ein Kribbeln am ganzen Körper und ein Verlangen sich wieder so nah zu sein, wie vorhin. Darum versuchten sich nicht anzusehen, aus Angst, dass ihre Gefühle wieder die Kontrolle übernahmen. Sie hätten noch Stunden so schweigend dagestanden, wenn Nicole nicht wieder gekommen wäre. In ihren Händen hielt sie einen Stapel an Kleidung und drückte diese auch schon prompt Maro in die Hände. „Du musst probieren, was dir passen könnte. Du kannst dich im Bad umziehen. Das ist die Tür gerade aus, das kannst du nicht verfehlen.“ Mit einem kurzen, „Danke.“ machte sich Maro auf den Weg ins Badezimmer. Jetzt war Peri mit Nicole alleine hier und dieses bereitete ihr noch mehr Unbehagen, als eben mit Maro. Ihr war klar, dass Nicole sie so lange ausquetscht, bis sie ihr alles erzählt hatte, was zwischen ihr und Maro passiert war und genauso kam es. „Sag mal, kann es sein das ich euch vorhin bei etwas gestört habe!“ Stumm ohne jede Regung stand Peri da. Was sollte sie ihr antworten. Seit zwei Wochen war sie immer an Maros Seite und hatte ihn gepflegt. Wie er jetzt endlich erwachte, hatten sie nicht einen einzigen vernünftigen Satz gewechselt und doch erweckte seine jetzige Anwesenheit in ihr eine Empfindung, welche sie bis eben nicht kannte. Nicole hatte einen Verdacht, was mit ihr los war. Deshalb versuchte sie, mit ihrer nächsten Frage, Peris aufmerksam zu gewinnen. „Kann es sein, das du dich verliebt hast?“ geschockt sah Peri Nicole an. Dieses ganze emotionale Chaos in ihr soll Liebe sein. Sie hatte sich zwar gewünscht sich mal richtig zu verlieben. Aber dieses war der falsche Zeitpunkt im Moment. Zudem war er ein Mensch. Wenn er ein Dämon wenigstens wäre, vielleicht könnte sie sich dann ihre Gefühle eingestehen und sogar dadurch die Verlobung mit Dre lösen. Weiter konnte sie ihre Gedanken nicht fortsetzen, weil Maro mit einem klopfen durch die Tür kam. Als Peri und Nicole, Maro erspähten, fingen ihre Mundwinkeln an zu zucken. Sosehr wie sie sich auch bemühten, sie konnten es nicht unterdrücken und beiden stieg vor lauter Lachen, Tränen in die Augen. Maro sah auch zu komisch aus in Fabians Kleidung. Die Hose reichte ihm nur bis zur Wade, während das Hemd zu platzen drohte und da ihm die Schuhe nicht passten, hatte er sie erst gar nicht angezogen. „Ich glaube wir müssen dir was anderes zum Anziehen kaufen. Am besten gehst du gleich mit Peri los und besorgst dir etwas. „Nicole, ich kann doch nicht mit dem alleine weggehen.“ Kam es voller Endsetzen von Peri. „Und ob du gehst. Ich habe gleich noch eine Verabredung mit meinem Freund und als Single hast du mehr Zeit als ich.“ Ohne rot zu werden, hatte Nicole diese Lüge erzählt. In Wirklichkeit hatte sie kein Treffen mit Fabian geplant. Sie wollte nur, dass die beiden, etwas Zeit zusammen verbrachten. So schob sie die beiden zur Haustür raus und schloss diese sogleich auch hinter sich. Völlig perplex schauten sich Maro und Peri an. Seufzend drehte sich Peri um und setzte sich schon Mal in Bewegung. Es blieb ihr auch nichts anderes, sie wusste genau das Nicole die Tür nicht mehr öffnen wird. In zwei Metern Abstand folgte Maro ihr. Da er weder Ortskenntnisse noch Geld besaß, damit er aus dieser Kleidung kam, musste er wohl in den sauren Apfel beißen und noch mehr Zeit, als ihm lieb wahr, mit ihr verbringen. Immer fest die Frankfurter Zeil vor den Augen, marschierten sie seit einer halben Stunde durch die Straßen. Die Leute, die ihnen auf der Straße entgehen kamen, versuchten ihr Lachen hinter ihren Händen zu verbergen. Doch Peri bemerkte es trotz allem und auch Maro war peinlich berührt, weil diese Aufmerksamkeit nun mal ihm galt. Wieder kamen ihnen 2 junge Mädchen entgehen, wobei die eine zur anderen tuschelte. „Sie dir den an. Wie kann man nur so rumlaufen. Ist das nicht peinlich.“ Nun reichte es Peri und verärgert stellte sie sich in den Weg von den beiden. „Bevor man über andere lästert, sollte man lieber mal fragen, warum es so ist oder ob man helfen kann. Mein Freund kann nichts dafür, dass er jetzt im Moment so aussieht. Aber über jemanden herzuziehen ist ja so viel leichter, als jemanden eine hilfreiche Hand zu geben.“ „Phh, was den mit der los.“ Vernahm man nur noch von den beiden Mädchen, als sie, als wäre nichts gewesen, an Peri vorbei huschten. Diese Frau gab Maro nur noch mehr Rätsel auf. Einerseits konnte sie sehr beleidigend sein mit ihrem großen Mundwerk, aber anderseits war sie sehr hilfsbereit. Doch was hatte sie eben gesagt, schoss es durch Maros Kopf. Er wäre ihr Freund. Ein wohliger Schauer floss über sein Rücken. Krampfhaft versuche er dieses Gefühl abzulegen und skeptisch drehte er sich zu Peri um. „Seit wann bin ich dein Freund. Ich dachte ich wäre ein Idiot.“ „Das bist du auch und nun komm schon.“ Mit einem Strahlen auf ihrem Gesicht schnappte sie Maros Hand und zog ihn hinter sich her ins nächste Kaufhaus. Wieder konnten beide die angenehme Wärme, die von der Berührung ihrer Hände ausging, wahrnehmen und solange wie dieses Gefühl dauerte, genossen sie es. Während die beiden durch die Schuh- und Herrenabteilung schlendernd, suchte Peri für ihn die unterschiedlichsten Teile zusammen. Schwer schleppend, versuchte Maro Peri zu überzeugen, dass sie endlich genug hatten. „Gartenzwerg glaubst du nicht, dass es langsam mal reicht. Ich brauche doch nur etwas für jetzt und dann bist du mich los.“ Allmählich machten seine Arme unter der Last schlapp, jedoch packte Peri immer noch mehr oben drauf. „Idiot, wenn ich schon für deine Kleidung bezahle, dann soll es schon gut aussehen. Also halte deine Klappe und schlepp weiter.“ Zähneknirschend trappe Maro hinter ihr her, als sie schon wieder zum nächsten Kleiderständer flitzte. Was war nur mit ihm? Vor kurzen war er noch einer der stärksten Krieger und auf einmal war er nichts weiter als ein Packesel. Von weiten wurden Peri und Maro aber die ganze Zeit, von einem blauen Augenpaar, beobachtet. Dabei umspielte ein Grinsen, die Lippen der unbekannten Person. Zwanzig Hosen und sechszehn Hemden später stand Maro wie ein anderer Mensch da. In der blauen Jeans mit dem weißen Hemd und dem schwarzen Jackett sah er einfach zum Anbeißen aus, das musste sich Peri wirklich eingestehen. Langsam ging sie ein paar Schritte bewundert zurück und stieß dabei mit einer jungen Frau zusammen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)