Und plötzlich ist alles anderes... von weisserose ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sophie ging schnellen Schritten ihren Herren zu begrüßen. Sie blickte in sein Gesicht. Es war verhärtet. Der General „Ist Oscar zu Hause?“,fragte er streng. „Ja, sie ist...“, weiter kam die alte Frau nicht, denn sie wurde von ihren Hausherren unterbrochen. „Sie soll SOFORT in mein Arbeitszimmer kommen!“, sprach er und ging die Treppen hinauf. Etwas verängstigt und voller Sorge ging Sophie in den Salon, in dem sich Oscar und André aufhielten. Die beiden fand sie wie üblich vor dem Karmin vor. Die junge blonde Frau saß im Sessel mit ein Glas Rotwein in der Hand. Auch ihr jahrelanger Freund stand ihr wie immer treu zu Seite. Kurz bevor Sophie das Zimmer betreten hatte, unterhielten sich die jungen Leute, aber um was genau konnte sie nicht verstehen. „Oscar, Euer Vater möchte Euch sehen“, sagte die in die Jahre gekommene Haushälterin. Die blonde Frau nickte und verließ den Salon. Kaum war die Tür verschlossen, setzte sich Sophie in den Sessel. „Was ist passiert, André? In welchem Ton er zu mir gesagt hat, das ich Oscar holen soll“, sprudelte es aus der besorgten Dame . „Nichts, ist passiert. Wieso fragt Ihr? Es gibt kein Grund zu Sorge. Glaubt mir. Keinen“, antwortet ihr Enkel ganz ruhig und trank sein Glas aus. Aber in Wirklichkeit machte er sich große Sorgen um seine Freundin und die Frau, die er liebte. Auch Oscar machte sich Gedanken, was nun passieren würde. Aber sie hoffte, das sie immer noch ihren Soldaten helfen konnte, was auch immer jetzt geschah. „Vater, Ihr wolltet mich sprechen“, sagte sie und betrat das Zimmer, dabei schloss sie die Tür wieder. „Setzt dich dort hin und höre mir gut zu“, sprach der General und zeigte auf den Stuhl, der vor ihm stand. Angst machte sich in der jungen Frau breit, aber sie zeigte es nicht im Gegenteil. Sie tat das, was man vor ihr verlangte. IIhr Vater rührte sich nicht von der Stelle, aber er beobachtete sie genau mit seinen Augen. „Bist du bereit deinen Dienst zu quittieren?“, kam es bestimmt von ihm. „Wie habe ich das zu verstehen, Vater?“, fragte sie im gleichen Tonfall. „Du wirst sämtliche Auszeichnungen und deinen Dienstrang zurückgeben! Hast du das verstanden?“, schrie er nun seine jüngste Tochter an. „Was wollt Ihr damit erreichten? Ist das Euer Wunsch das ich es tute?“, antwortete sie ruhig. „Mmmmh... Willst du dich deinem Vater wiedersetzten? Unglaublich...“, äußerte er und zog sein Degen aus der Scheide. „Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann tu es. Auch wenn du eine Verräterin bist und bleibst du immerhin noch meine Tochter“, sprach er weiter und senkte sein Blick. Er konnte ihr nicht weiter in die Augen sehen, denn im Innen wusste er das sie so handeln würde. Darin waren sie sich zu gleich. „Im Militärgefängnis werden 12 meiner Soldaten gefangen gehalten, und sie sollen schon bald exekutiert werden. Wenn ich sicher wäre, das mein Tod ihr Leben retten würde, würde ich Euch mein Leben gerne zur Verfügung stellen. Doch solange wie ich mein Rang behalte, hab ich vielleicht noch die Möglichkeit das Leben meiner Männer zu retten.“ „Die Entscheidung liegt bei dir. Aber eine Familie, die seit Generationen TREU dem König unterliegt, kann es sich nicht leisten, einen Rebellen unter sich zu haben!“, mit diesen Worten ging er langsam hinter seiner Tochter, die weiterhin auf den Stuhl saß. „Fürchte dich nicht, Oscar! Ich werde dir bald folgen, sobald ich Gott um Vergebung gebetteten habe.“ Bei diesen Worten vergrößerten sich sie ihre Augen und füllten sich mit Tränen, denn sie konnte nicht glauben, was er wirklich vorhatte. „Das macht es doch nur noch schlimmer. Ich will nicht noch Euren Tod verschulden, Vater“, kam es mit weinerlicher Stimme von ihr. Nun war auch der General den tränen nah. „Es ehrt dich, was du sagst, aber wie auch immer. Auch für mich ist mein Leben zu Ende“, mit diesen Worten holte er aus. Als er gerade den Degen auf der höchsten Stelle es geschwungen hatte, stürmte ein junger Mann ins Zimmer. „NEIN! Haltet ein!“, rief André und zog den Arm seines Hausherren nach hinten. Dieser drehte sich sofort um. Bevor der General de Jajayes überhaupt reagieren konnte, wurde er auch schon von dem Dunkelhaarigen zum Fenster gedrückt. „Es ist meine Pflicht das zu tut. Du sollst mich loslassen“, befahl der deutlich Ältere der beiden. „Ich werde nicht eher den Raum verlassen, bevor ihr Euern Säbel fallen lasst und mir verspricht Oscar leben zu lassen!“, kam es von André und drückte ihn weiter hin ans Fenster. Die Augen des Generals weiteten sich bei diesen Worten. Denn er wusste, was dieser junge Mann für seine Tochter empfand. Aber er dachte nicht das diese Liebe so tief war. Oscar, die mittlerweile stand, sah den beiden zu. Auf einmal ließ André den General los, blieb aber trotzdem vor ihm stehen. „Geh mir aus dem Weg! Du Nichtsnutz!“, schrie der Ältere nun. Doch meinte er einen leichten Druck auf seinen Bauch zu spüren. Es war eine Pistole, die nun von dem Söldner auf ihn gerichtet wurde „Wenn Ihr nur ein Schritt näher kommt, dann drücke ich ab. Ich verlasse jetzt mit Oscar diesen Raum“, sprach der bewaffnete junge Mann ruhig. „Was? Du willst mit Oscar fliehen?“ „Ja!“ „So viel empfindest du also für sie.“ „Ja!“ Der General senkte sein Haupt und sprach: „Du bist ein Dummkopf. Glaubst du wirklich, das so euer Stammesunterschied dadurch aufgehoben wird?“ „Ich verstehe Euch nicht, welcher Stammesunterschied? Ich dachte, alle Menschen auf diese Welt wären gleich.“ „Weißt du denn nicht, das Adlige, wenn sie Heiraten wollen, den König um Erlaubnis bitten müssen?“ „Doch, dass weiß ich. Aber das ist ungerecht, oder muss der König auch irgendjemand um Erlaubnis bitten, wenn er jemanden liebt?“ Nun stieg die Wut wieder in den General. //Was fällt diesem Burschen ein, so über den König zu reden//, dachte er sich. „Untersteht dich!“, rief er und verpasste André eine Ohrfeige. Diese schaffte es ihn zu Boden zu werfen. Sophie, die alles mit ansah, liefen Tränen über die Wangen und setzte sich auf den Boden, neben der Tür, damit sie alles weiter nicht mit ansehen musste. André setze sich nun vor Oscar hin und lege seine Waffe vor den Füßen seines Hausherren. „Wenn Ihr uns unbedingt töten müsst, dann fangt bei mir an. Sonst müsste ich mit ansehen, wie Ihr einen Menschen umbringt, den ich von Herzen liebe. Und das könnte ich niemals ertragen.“ „André“, entwich es der jungen Frau nur. Sie wusste, das er sie liebte, aber dass die Gefühle so weit gingen, ahnte sie nicht. Aus voller Überzeugung hob nun der General wieder sein Degen. „Nun, so werde ich tut, um das du mich bittest“ Die beiden Männer blickten sich in die Augen. Dann hörten sie einen Reiter. „Bitte öffnet das Tor! Ich bringe wichtige Nachricht vom König!“ Sophie blickte auf und ging sofort zur Tür. //Das könnte die Rettung für das Leben von Oscar und André sein//, hoffte sie. Der General ging zur Treppe. Kaum war er da, fing auch schon der Bote an vorzulesen: „Auf Geheiß Eurer Majestät der Königin, wird nicht auf die Familie de Jarjayes, sondern auf Oscar Francois Jarjayes Anklage erhoben.. Ihr wird mit dem heutigen Tage, der Adelstitel aberkannt. Doch von der restlichen Familie wird in Zukunft mehr Loyalität gegenüber der königlichen Familie erwartet!“, sprach er laut und deutlich. Als er fertig war ging er wieder. General de Jarjayes, der mittlerweile unten stand, blickte zu seiner Tochter und ihrem treuen Gefährten hinauf. „Bis morgen früh hast du dieses Haus verlassen! Ich will dich nie wieder sehen!“, schrie er zu ihr hoch und ging. Er war auf einer Seite froh, dass seine Tochter weiterhin am Leben blieb. Doch wusste er auch, dass er nicht so ein Verräter in seinem Haus dulden durfte.  Oscar schluckte bei dieser Nachricht und zog sich erst einmal in ihr Gemach zurück. André folgte ihr. „Was hast du jetzt vor?“, frage er nun vorsichtig. „Ich weiß es nicht. Wie soll ich jetzt noch Alain und die anderen aus dem Gefängnis befreien? Ich habe gehofft, dass ich sie noch durch meinen Titel raus holen könnte...“, sagte sie und setzte sich im Sessel, wo sie die Hände vor den Gesicht hielt. //Auch jetzt noch denkt sie eher an die Soldaten, als an sich selber//, dachte sich der junge Mann. „Vielleicht könnte Bernard dir helfen? Du wolltest doch eh mit ihm reden“, schlug er ihr vor. „Ja, das werde ich. Aber jetzt lass mich bitte erst einmal alleine“, bat sie ihren Freund. Dieser nickte und verließ das Zimmer. „Schhh… André komm zu mir“, kam es von dem Ende des Gangs. Der dunkelhaarige Mann blickte sich um und erblickte seine Oma. „Großmutter“, sagt er und ging auf sie zu. Er sah in ihr Gesicht das immer noch voller Angst und Sorge war. „Es wird schon wieder alles gut“, versuchte er sie zu beruhigen. „Du bleibst doch bei Oscar oder? Bitte sag mir, das du sie jetzt nicht aallein lässt. Sie wird es jetzt schwer haben. Bitte kümmere dich um sie“, kam es mit weinerlicher Stimme von der alten Frau. Sanft nahm er ihr Hände. „Das werde ich. Ich werde immer bei ihr sein. Sie macht sich nur mehr Gedanken um die Soldaten, als um sich selber.“ „Bitte verspreche mir, dass ihr Paris verlasst. Es ist zu gefährlich. Ich will nicht das euch etwas passiert.“ „Ich werde es versuchen“, antwortete er nur. Denn selbst er hatte keine Ahnung, wie es nun weitergehen sollte. Aber seine Großmutter hatte recht. Paris wäre nun für Oscar zu gefährlich. Zu leicht könnte man ihr jetzt etwas antun, um zu erfahren, wo Waffen oder ähnliches gelagert würde. Zur selben Zeit in Oscar Gemach. Sie hatte sich auf das Bett geworfen und musste erst einmal das, was alles passiert war, verarbeiten. Was sollte nun wirklich aus ihr werden? Sie wusste, das sie nicht etwas Sinnvolles gelernt hatte und wer würde schon eine Frau als Soldat aufnehmen... Kurz kam ihr der Gedanke auf als Gouvernante zu arbeiten, aber spätestens bei ihren Nachnamen, würde sie keiner mehr einstellen. Ihr war bewusst, dass nur eine Möglichkeit bestand und das war Paris für immer zu verlassen. Bei diesem Gedanken fing sie an zu weinen. Dann kam ihr nächster Gedanke auf, sie wird nie wieder ihr Mutter sehen, auch ihre Geschwister würd sie mit Pech nie mehr sehen. Als sie sich mit der Zeit etwas beruhigte, rief sie nach André, dass er ihr beim behilflich sei. „Oscar, ich werde dir immer zur Seite stehen, was auch immer passiert“, sagte er, als der den Salon betrat. „Ich danke dir“, antworte sie ihm. In inneren hatte sie gewusst das er sie nun nicht alleine lassen würde. „Wie würdest du es finden, wenn wir nach Arras gehen?“, schlug sie vor. „Eine gute Idee“, stimmte er zu und nickte zugleich. Dann fingen die beiden an zu packen. Als sie schon fast fertig waren, klopfte es an der Tür. „Oscar, kann ich mit dir reden?“, kam es von Madame de Jarjayes und steckte den Kopf schon in das Zimmer. „Mutter, aber natürlich“, sagte Oscar freudig ihr Mutter noch einmal zu sehen. „André, wärst du so nett und würdest du uns alleine lassen?“, wandte sich Emilie höflich zu ihrem Angestellten. „Ja, ich habe auch noch einiges zu erlegen bis wir gleich abreisen“, sprach er und ging. „Oscar, mein Kind, dein Vater sagte mir was passiert ist...“ „Mach Euch keine Sorgen...“ „Ja, ich weiß und da ich nun mit bekommen habe, das André bei dir bleibt, werde ich mir keine großen Sorgen machen. Aber auch wenn es nicht viel ist, möchte ich dass du das nimmst. Es wird dir helfen in der schweren Zeit, auch wenn es nicht viel ist“, kam es von Madame Jarjayes und übergab ihrer jüngsten Tochter ein kleinen Samtbeutel. Oscar nahm es und öffnete. Dabei erblickte sie 2 Louis d’or und eine kleine golden Kette. „Nein, das kann ich nicht annehmen“, widersprach die jüngere der beiden Frauen. „Doch, ich bitte dich darum und mach dir keine Sorgen, dein Vater wird nichts davon erfahren.“ „Ich danke Euch“, sagte Oscar und drückte sich das erste Mal nach Jahren an ihrer Mutter. Emilie war im ersten Moment geschockt, doch nahm sie ihr Tochter im Arm und strich ihr sanft über die Haare. Beide Frauen rollten stumme Tränen über die Wange, denn sie wussten das es ein Abschied für immer sein würde. Auch André stand der Abschied von seiner Oma bevor. „Ach, mein Junge...“, seufzte die alte Frau, „ich habe immer gedacht, ich könnte es dir mal aus einen freudigen Anlass geben, wie es deine Mutter wollte. Aber ich glaub, jetzt brauchst du es mehr als sonst.“ Der junge Mann würde hellhörig, er wusste nicht das es noch etwas gibt was seiner Mama noch für ihn hatte. „Meine über alles geliebte Tochter gab sie es mir auf ihrem Totenbett. Es sind die Eheringe deiner Eltern, sie wollte das ich sie dir gebe, falls du selber mal heiratest.“, kam es unter Tränen von Sophie und stecke ihm diese Ringe entgegen. André wusste nicht was er sagen sollte und schluckte schwer, denn er wusste wie seine Oma es meinte, dann packte er sie gut weg. Sanft nahm er seine Großmutter in die Arme. „Ich danke dir für alles“, sprach er und gab ihr einen Kuss auf der Wange. „Ihr wart mir immer wie eine Mutter.“ Diese Worte brachten nun Sophie endgültig zum Weinen. „Nehm diesen hier auch noch“, sagte sie und zog ihren Ehering ab. „Nein, das kann ich nicht annehmen. Macht Euch keine Sorgen. Ich hab etwas Geld gespart, auch wenn es nicht viel ist“, erklärte er sich. „Doch ich möchte es so. Mir macht bestimmt kein Mann mehr den Hof in meinem Alter“, scherzte sie nun. Der junge Mann nahm das Geschenk entgegen und bedankte sich erneut. „Ich werde dir schreiben, sobald wir einen festen Wohnsitz haben. Ich werde nun unsere Pferde fertig machen“, kam es von ihm und ging. Auch ihn fiel der Abschied schwer. Aber er hoffte, das er vielleicht wieder zu ein zusammen sein kommen würde. Nur wenigen Minuten später machten sie sich erst einmal auf den Weg zu Bernard und Rosalie, um eine Möglichkeit die Soldaten noch aus dem Gefängnis zu befreien zu besprechen. „Oh, Lady Oscar“, sprach Madame Chatelet weinerlich, aals sie die Tür öffnete und die beiden vor der Tür standen. „Ach, du bist immer noch die gleiche. Dürfen wir eintreten?“, fragte Oscar. „Aber, natürlich“, erwiderte die jüngere Frau und führte die Besucher in den kleinen Salon. Bernard erkannte seine Besucher und war erfreut diese zu sehen. „Wir brauchen deine Hilfe“, sprach Oscar ihn sofort an. Er nickte und bat den beiden erst mal ein Sitzplatz an. Der ehemalige Kommandant erzählte was passiert war bis zu dem Teil, den sie selber betraf. „Ja, wir müssen sie da raus holen. Es sind ja unsere Brüder. Ich könnte mit den Volk zu dem Gefängnis gehen, aber könnt Ihr uns unsere Sicherheit garantieren?“ „Leider nicht...“, kam es traurig von Oscar. Dann erzählte sie weiter und das Ehepaar war geschockt. „Aber ich will trotzdem, das diese Soldaten frei kommen“, sprach sie weiter. „Gut, ich werde alles was in meiner Macht stellt tun. Aber sagt, wo könnt Ihr für diese Nacht unter? Wenn Ihr noch keine Unterkunft hab, dann schlaft ruhig hier“, schlug vor Monsieur Chatelet. „Gerne, morgen wollen wir dann nach Arras. Es wäre nur für eine Nacht“, meldete sich André nun zu Wort. „Das freut mich, ich werde dann mal das Abendessen vorbereiten“, sagte Rosalie und ging in die Küche. Alle aßen zusammen und gingen früh ins Bett. Am nächsten Tag brach Bernard früh auf, um Alain und die anderen zu befreien. Er schaffte es mit Hilfe des Volkes die Gefangen aus dem Gefängnis raus zu holen. Freudig über brachte er diese Nachricht seiner Frau und seinen Besuchern. Oscar war erleichtert, dass es ruhig war und nicht dass eine Schoss fiel. Nun machte sie sich mit André auf in ihr neues Leben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)