Und plötzlich ist alles anderes... von weisserose ================================================================================ Kapitel 7: Die Ereignisse überschlagen sich schon wieder... ----------------------------------------------------------- Wochen vergingen seit der Geburt von der kleinen Cecilia, die ihr Eltern gut auf Trapp hielt. Aber André stand nachts öfter als seine Gattin auf. Er war so glücklich über seine kleine Prinzessin, dass er es nur zu gerne tat. Auch auf der Arbeit war sie eher bei ihm als bei ihr Mutter. Die erste Zeit war sie immer noch bei ihr, aber es lenkte die Kinder zu sehr vom Unterricht ab. So kam sie zu André in den Stall und wenn es nicht anderes ging, kam seine Tochter zu ihr. Oft erklärte sich ein Dienstmädchen bereit auf den Säugling aufzupassen. Auch Madame Villefort hatte die Kleine gerne bei sich. Oft dachte sie nach, wie ihr Neffe mit seiner Familie lebte und zu gerne würde sie ihnen helfen, aber sie wusste nicht wie. Doch eines Nachmittags hatte sie eine Idee und verlangte sofort nach ihm. „André, ich habe einen Vorschlag für dich. Unser Pfarrer ist doch vor kurzem verstorben und ich finde zur Zeit keinen guten Geistlichen. Was hält du davon in sein Haus einzuziehen mit deiner Familie? Ich weiß, das Haus ist nicht besonders groß, aber es ist immerhin größer als was ihr jetzt habt.“ André sah sie verwundert an: „Verzeih, aber das werde wir uns nicht leisten können. Wie du vielleicht weißt...“ „Ja, ich weiß was du sagen willst. Ich dachte daran, das ich deinen Lohn dafür einbehalte und mit den Gehalt von Oscar müsstet ihr doch weiterhin gut leben können.“ „Ja, ich danke dir für dieses Angebot, aber ich würde gerne mit meiner Frau darüber reden. Immerhin betrifft es sie auch“, sprach er ehrlich. „Gut, mach es. Sag mir dann Bescheid“ „Das werde ich“, sagte er und ging wieder zu Arbeit. Abends unterhielten sie sich über das großzügige Angebot. Oscar war begeistert von der Idee seiner Tante. Denn sie wollte zu gerne aus dieser Wohnung raus. Sie war viel zu klein und besonders jetzt  wo sie zu dritt waren. André wüsste, dass seine Frau Recht hatte, doch wollte er ungern das Angebot annehmen. Er hatte einfach Angst, das sie viel zu abhängig von seiner Familie werden würden. Wenn es zum Schlimmsten kommen sollte, wären sie nicht nur ihre Arbeit los. Aber günstiger könnten sie nicht an ein kleines Haus kommen. „Aber wir können hier auch nicht mehr länger wohnen. Wo soll denn Cecilia schlafen, wenn sie größer wird und was ist wenn sie nicht unser einziges Kind bleiben sollte?“, kam es von Oscar. „Du hast ja recht, aber was wenn die Zeit noch unruhiger werden und meine Tante das Land verlässt, wie es zur Zeit immer mehr machen?“, antwortete er drauf. Aber er war auch verwundert, das sie ein scheinbar nicht ausschloss nochmal ein Kind zu bekommen. Dies erfreute ihn sehr. „Ich glaube es nicht. Sonst hätte sie uns schon etwas gesagt und wenn wir Anzeichen bemerken, suchen wir uns schnell etwas Neues.“ „Du stellst es dir so einfach vor?“ „Bitte, nimm das Angebot an. Ich will nicht,dass unsere Tochter hier groß wird... „Bitte“, flehte sie ihn an. „Gut, du hast mich überredet“, gab er nach und wunderte sie etwas über seine Gattin. Es kam ihm vor,als sei sie etwas sanfter und ruhiger geworden, besonders seit der Geburt. Aber diese Seite liebte er sehr an ihr. Am nächsten Tag ging André zu seiner Tante, um ihr die Nachricht zu überbringen. Diese freute sich sehr, dass sie den beiden so helfen konnte. Der Umzug stand nun bevor. Alles war schon so gut wie gepackt. Sie wollten so schnell wie möglich da einziehen. Auch um genug Platz zu haben für die Taufe der kleinen Cee, wie sie liebevoll ihr Tochter auch nannten. Sie hatten zwar nichts Großes geplant, aber brauchten sie Schlafplätze für die Taufpaten. Als sie ein Klopfen vernahmen, sahen sie sich verwundert gegenseitig an. Denn die Kutsche, die André Tante bereitstellte,  war eigentlich erst für morgen erwartet worden. Die junge Mutter öffnete die Tür. „Guten Tag, ich dachte ich könnte vielleicht noch mit anpacken“, sagte eine bekannte Stimme. „Alain!“, kam es freudig von seinem Freund und ging ihn begrüßen. Auch Oscar freute sich. „Immer für eine Überraschung gut“, sagte sie zu ihm. „Du kennst mich doch. Aber wen ich noch nicht kenne ist Mademoiselle Grandier“, kam es von ihm während er zum Bettchen trat. Vorsichtig nahm er sie aus dem Bett auf seinen Arm. „Sei vorsichtig!“, meldete sich die besorgte Mutter. „Keine Angst“, kam es nur. „Du bist eine Hübsche. Von wem hast du das denn nur? Ich glaube, dein Vater und ich müssten dann die Männer von dir fern halten“, sprach er weiter. Als sie leicht anfing zu weinen, trat Oscar sofort zu ihm. Doch Alain stecke ihr sanft seinen kleinen Finger in den Mund, damit sie dran nuckeln konnte. „Hab keine Angst. Ich tu ihr schon nichts. Als kleiner Junge musste ich mich immer um meine Schwester kümmern, wenn meine Eltern arbeiten waren“, versuchte er sie zu ruhigen. Oscar sagte nichts mehr und ging in der Küche, um einen Tee auf zu setzten. Alain blickte zu André, der nur mit einem breiten Grinsen da stand. Noch eine Weile unterhielten sie sich, bevor der ehemalige Söldner mit anpackte. Nach getaner Arbeit wollten sich die beiden Männer ein Bier in der Kneipe gönnen. „Ich muss sagen, du hast mich ganz schon geschockt das du Vater wirst“, gestand Alain seinem Freund. „Damit hast du nicht mehr gerechnet, oder? Aber ich selber auch nicht...“ „Ja (Komma) und dann noch von Oscar... Alles hätte ich eher vermute als das. Aber so kann es gehen... und wer ist die bessere Mutter? Du oder sie?“, sagte er lachend und schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter. „Eindeutig ich“, gestand er. „Sie ist enttäuscht, das es ein Mädchen ist. Ein Jung wäre ihr 1000 Mal lieber gewesen. Mir ist es egal, denn ich bin froh das ich überhaupt ein Kind von ihr habe.“ „Das glaub ich dir. Aber soll ich dich nun schocken?“ „Ich glaub, das schaffst du nicht...“, kam es von André lachend. „Auch nicht wenn ich dir sage, dass ich mit dem Gedanken spiele zu heiraten?“ Nun verschlug es ihm wirklich die Sprache. „Ich hab es doch geschafft“, neckte er ihn und gab ihm ein Seitenhieb. „Wen den?“ „Sie wohnt nicht weit von mir. Ihr Vater gehört das Land neben an. Er ist ein netter Geselle und er hat nur eine Tochter. Aber denke nicht, das ich sie deshalb heiraten will... Ich glaube, ich habe mich richtig in sie verliebt.“ „Ich glaub es nicht. Es gibt wirklich eine Frau, die das geschafft hat?“ „Ja. Ihr Vater hat auch schon aufgeben, das sie je einen Mann findet. Denn sie ist schon 27 und somit nicht mehr die Jüngste.“ „Oscar ist mit 35 Mutter geworden.“ „Das stimmt auch wieder. Du hast sie erst mit 34 geheiratet. Aber das ist auch ein Grund warum ich hier bin. Ich will mich meiner Gefühle sicher sein...“ „Verständlich, aber ich freue mich jetzt schon für dich.“ „Danke.“ Dann erzählte Alain noch mehr von der Person, die ihm das Herz gestohlen hatte und je mehr André hörte, fand er das sie zusammen passten. Am nächsten Tag fand nun der Umzug stand. Es war ein kleines Haus. Es bestand aus einem Schafzimmer, einem Kinderzimmer und einer Wohnküche. Alain gefiel es auch und besonders der Garten. Er gab André sofort Tipps, welches Gemüse er wo anbauen konnte. Diese nahm er besonders gerne an. Beim Auspacken fiel Oscar wieder das Holzpferd von ihrem Mann in die Hand. Mit einem lächeln ging sie damit zu den Männern. „Wo darf ich das hin packen? In den Salon oder doch in das Zimmer für Cee?“, sagte sie mit einem breiten Grinsen. „In das Wohnzimmer. Denn noch ist sie dafür zu klein“, antwortete er mit demselben Gesichtsausdruck. Der Raum, der eigentlich für Cecilia bestimmt war, wurde erst mal für Alain hergerichtet. „Wenn ihr wollt, könnte ich morgen auf eure Tochter aufpassen. Dann müsstet ihr euch keine Sorgen machen. Falls sie doch ihre Mutter braucht, bringe ich sie schnell. Das Anwesen sieht man von hier aus schon“, bot er sich an. Beide nahmen das Angebot gerne an.   Am nächsten Tag gingen die beiden zur Arbeit. Es war nur noch ein kleiner Fußweg von vielleicht 10 Minuten. Denn von ihrem Garten aus, konnte man schon das Anwesen sehen. Als sie endlich ihr Ziel erreicht hatten, gaben sie sich nochmal einen kleinen Kuss und dann ging jeder seinen Weg. Am Nachmittag stand für die beiden Kinder von Madame Villfort tanzen auf dem Stundenplan. Doch stellte sich Mathida als sehr ungeschickt heraus. Aber ihr Bruder lernte sehr schnell und fing an sie zu ärgern. „Also nochmal“, sagte Oscar schon leicht genervt und klatschte in die Hände, damit der Pianist anfing. „Ich will nicht mehr mit ihm tanzen. Er ist doof“, kam es zickig von Mathida. „Ist auch besser so, mir schmerzen jetzt schon die Füße“, meldete sich ihr Bruder zu Wort. Oscar holte tief Luft und sprach dann: „Also gut. Nicolas darf sich kurz ausruhen und ich tanze mit dir.“ „Nein, mit einer Frau will ich nicht...“ „Jetzt, stell dich nicht so an“, schrie Oscar nun schon. „Nein!“ „Kann ich dann vielleicht helfen?“, meldete sich eine Männerstimme zu Wort. Erleichtert erblickte Oscar ihren Gatten und nickte. Sie erklärte ihm schnell was sie übten und sofort klatschte sie wieder in die Hände. Auch André bekam ein paar Tritte von der Mathida ab. Aber ihn störte es nicht weiter und es wurden auch immer weniger. Als dann der erste Tanz perfekt war, freute sie sich besonders. Dann entließ sie ihre Schüler für heute. „Ich mag sie wirklich, aber manchmal...“, sagte Oscar mehr zu sich. „Komm, du warst nicht besser. Da haben meine Füße mehr mit machen müssen“, neckte er sie. „Ich? Das war Josephine!“ „Stimmt! Da siehst du mal, was ich alles durchgemacht habe.“ Sie hörte auf einmal Musik und merkte dann erst, dass der Pianist noch anwesend war. Beide sahen zu ihm und er grinste sie nur an. Als ob André seine Gedanken lesen konnte, nahm er die Hand seiner Gattin und fing an mit ihr zu tanzen. „Wie lange ist es her?“, fragte Oscar. „Keine Ahnung. 30 Jahre aber seit unseren Unterricht gar nicht mehr.“ Am späten Nachmittag erreichte endlich Rosalie das Haus der Familie Grandier. Als sie Oscar und André, der Cee auf dem Arm hielt, erblickte, fing sie sofort an zu weinen. „Du hast dich nicht verändert“, sagte Oscar und begrüßte sie. „Nein gar nicht. Es tut mir leid, aber Bernhard konnte leider nicht mitkommen. Denn er hat viel in Paris zu tun. Aber er freut sich sehr für euch“, entschuldigte sie sich sofort. Sie gingen ins Haus und unterhielten sich viel über die Lage in der Hauptstadt, was alle etwas mitnahm. Am nächsten Tag war die Taufe von Cecilia. Nachdem sie Gottes Segen erhalten hatte, gingen sie zurück ins Haus und nahmen Kuchen zu sich. Den Madame Villfort mitgebracht hatte. Alle hatten Spaß und genossen diesen schönen Tag. Monate gingen ins Land und nun stand Weihnachten vor der Tür. Familie Madame Villfort gab ein Fest für alle Angestellte am Heiligabend mit Gesang und Tanz. Auch erhielt jeder eine kleine Aufmerksamkeit von ihren Hausherren. Auch Oscar und André genossen es sehr, dass sie nicht wie letztes Jahr alleine waren. Doch verabschiedeten sie sich ziemlich früh wegen der kleinen Cecilia. Als sie zu Hause waren, übergaben sie sich ihre Geschenke. Auch hier gab es nichts Großes, aber der Gedanke zählte. „Ich habe hier noch eins für dich, obwohl du nur eins verdient hast“, neckte Oscar ihren Gatten und holte einen kleinen Karton aus dem Schrank. „Ich habe mehr verdient. Denn ich war lieb und nur weil du morgen Geburtstag hast...“, sagte er nur. Dann nahm er es und begann es aus zu packen. Er erblickte auf ein paar kleine Schuhe. „Ich glaub, du hast dich in der Größe vergriffen“, ärgerte er sie nun. Doch sie schüttelte nur den Kopf und legte ihre Hand auf ihren Bauch. André konnte sein Glück nicht fassen und hob seine Frau leicht hoch. „Mein Gott, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Warum hab ich es nicht bemerkt“, fragte er sich selber und legte seine Hand direkt auf ihr Bauch. „Das ist das schönste Geschenk überhaupt“, sprach er weiter. „Hoffen wir jetzt, dass es ein Jung wird“, kam es von Oscar. „Ach, ein Mädchen wäre auch schön.“ Oscar war kurz vor der Niederkunft ihr zweites Kinders, als eine Meldung die Runde machte. Denn Ludwig XVI  war mit seiner Familie geflohen. Doch man erkannte sie und brachte sie zurück nach Paris. Das Volk war aufgebracht und konnte nicht glauben, dass der König sie so hintergehen wollte. Auch die Familie Grandier konnte es erst nicht glauben. „Weißt du wer ihnen dabei geholfen haben soll?“, fragte André seine Gattin. „Nein, aber bitte sagte nichts...“, kam es besorgt von ihr. Denn sie wusste was für eine Strafe dafür stand und daher hoffte sie, dass nicht ihr Vater dabei war. „Mach dir keine Sorgen. Es war Graf von Fersen. Er soll jetzt auch auf der Flucht sein“, versuchte er sie zu beruhigen. „Fersen?“, fragte sie nach. „Ja, man sagt er soll jetzt in Belgien sein.“ André fand es etwas eigenartig über ihn zu sprechen. Aber er wusste auch, dass sie nicht mehr für ihn empfand. „Was meinst du wird nun mit ihnen geschehen?“, erkundigte sich Oscar, obwohl sie es sich schon denken konnte. „Ich weiß es nicht. Aber es wird nichts Gutes sein. Im Gegenteil...“ Auf diese Worte nickte seine Gattin nur. Ende Juli erblickte ihr zweites Kind das Licht der Welt. Auch bei dieser Niederkunft war André anwesend und stand seiner Frau bei. Cee lag in ihrem Bettchen und verschlief die Geburt ihres Bruders. Erleichtert und überglücklich ließ sich die frisch gebackene zweifache Mutter in ihr Kissen fallen. Sie war sehr froh, dass es ein Junge war. Nur André war es eigentlich egal, er freute sich über beides. „Wollen wir es wie bei Cecilia machen?“, fragte er seine Frau. „Ja, Marius Reynier finde ich schön“, antwortete sie ihm und bekam endlich ihren Sohn auf den Arm. Sanft strich sie ihm über das kleine Köpfchen. Auf einmal fing Cee an zu weinen. André erhob sich und holte sie zu sich. Neugierig blickte sie zu dem Baby und sah verwundert zu ihrem Vater. „Das ist dein Bruder“, erklärte er ihr und griff nach ihren Händchen, als sie sich auf den Weg zu Marius machten. Nur eine Weile blieb Oscar zu Hause bis sie wieder zur Arbeit ging. Auch dieses Mal passte zum Teil das ganze Anwesen mit auf die Kinder auf. Diese genossen ihre Freiheiten. Ein paar Monate nachdem Marius geboren wurde, erwachte André mitten in der Nacht da seine Frau vor Schmerzen schrie. Sie lag ganz zusammen gekauert und hatte ihr Hände auf ihrem Unterleib liegen. Als der Dunkelhaarige die Bettdecke bei Seite legte, bemerkte er einen riesigen Blutfleck. Er sprang sofort auf und zog sich seine Hose an und rannte zum Arzt. Diese stelle fest, dass sie eine Fehlgeburt erlitten hatte. „Es tut mir leid“, sagt der Mediziner „Aber die Blutung war so stark, dass ich die Vermutung habe, das Eure Frau keine Kinder mehr bekommen kann. Wie gesagt es mir leid.“ „Ich danke Euch“, sagte er und verabschiedete den Doktor. Sanft lege er sich wieder zu Oscar und teilte ihr das Ergebnis mit. Beide fingen an zu weinen, aber zugleich waren sie froh, dass sie wenigstens zwei gesunder Kinder hatten. Im September 1792 saß die Familie Grandier im Garten und genossen die schöne Sonne. Aber André merkt das etwas mit seiner Frau etwas nicht stimmte und er wüsste auch warum. Denn heute haben sie erfahren das in Paris viele Adligen auf Brutale Art umgebracht würden. „Vielleicht sind sie nicht mehr im Land“, versuchte er sie zu beruhigen. „Ich hoffe, es zu mindesten meinen Schwester und ihren Familie trau ich das zu. Aber meine Eltern...“, antworte sie geistig anwesend. „Auch deine Eltern werden sich bestimmt in Sicherheit gebracht haben. Bedenke das dein Vater auch deine Mutter gerettet hat als die Frauen nach Versailles marschiert sind.“ „Ja, schon aber ich weiß nicht. Ich hab ein ungutes Gefühl und das nicht nur um meine Familie. Was ist mit unsere Freuden? Wie zum Beispiel Girodelle oder selbst Rosalie. Sie ist auch adlig...“ „Das stimmt schon. Ehrlich gesagt ich bin auch am überleben ob wir das Land verlassen sollten...“, kam es von André ehrlich. „WAS?“, kam es verwundert von ihr. „Du hast mich richtig gehört. Oscar wir haben Kinder und die will ich in Sicherheit wissen. Noch vor zwei Jahren. Hätte ich nicht mit diesen Gedanken gespielt aber jetzt... Die Unruhen breiten sich immer mehr aus und ich will keinen von euch verlieren“, sagte er und senkt dabei sein Haupt. „Ich will hier nicht weg...“, kam es etwas traurig von ihr aber sie wusste auch das er recht hatte. Sie blickte zu den beiden die ruhig miteinander spielten. „Lass uns hier bleiben und wenn es nicht anderes geht verlassen wir auch das Land. Aber lass uns abwarten.“ „Gut aber nicht alt zu lange“, gab er nach, denn auch er wollte nur ungern alles hinter sich lassen. Im September 1792 saß die Familie Grandier im Garten und genossen die schöne Sonne. Aber André merkte, dass etwas mit seiner Frau nicht stimmte und er wusste auch warum. Denn heute hatten sie erfahren, das in Paris viele Adlige auf brutale Art umgebracht worden waren. „Vielleicht sind sie nicht mehr im Land“, versuchte er sie zu beruhigen. „Ich hoffe es, zumindest meinen Schwester und ihren Familie trau ich das zu. Aber meine Eltern...“, antworte sie geistig abwesend. „Auch deine Eltern werden sich bestimmt in Sicherheit gebracht haben. Bedenke, das dein Vater auch deine Mutter gerettet hat als die Frauen nach Versailles marschiert sind.“ „Ja, schon aber ich weiß nicht. Ich hab ein ungutes Gefühl und das nicht nur um meine Familie. Was ist mit unseren Freuden? Wie zum Beispiel Girodelle oder selbst Rosalie. Sie ist auch adlig...“ „Das stimmt schon. Ehrlich gesagt ich bin auch am Überlegen, ob wir das Land verlassen sollten...“, kam es von André ehrlich. „WAS?“, kam es verwundert von ihr. „Du hast mich richtig gehört, Oscar. Wir haben Kinder und die will ich in Sicherheit wissen. Noch vor zwei Jahren, hätte ich nicht mit diesem Gedanken gespielt, aber jetzt... Die Unruhen breiten sich immer mehr aus und ich will keinen von euch verlieren“, sagte er und senkte dabei sein Haupt. „Ich will hier nicht weg...“, kam es etwas traurig von ihr, aber sie wusste auch, dass er Recht hatte. Sie blickte zu den beiden, die ruhig miteinander spielten. „Lass uns hier bleiben und wenn es nicht anderes geht, verlassen wir auch das Land. Aber lass uns abwarten.“ „Gut, aber nicht allzu lange“, gab er nach, denn auch er wollte nur ungern alles hinter sich lassen. Es blieb in Frankreich doch ruhig, aber  im neuen Jahr machte sich eine neue schreckliche Nachricht breit. Ludwig XVI wurde zum Tode verurteilt und am 21. Januar 1793 vollstreckt. Oscar weinte an diesem Tag bitterlich. Sie wollte allein sein und niemanden sehen. „Mama, Mama Marius ärgert mich“, rief Cee und zog ihrer Mutter am Ärmel. „Lass mich in Ruhe!“, schrie sie ihr Tochter an und erhob sich. Wortlos ging sie zur Tür heraus, als André gerade rein kam. „Oscar“, rief er ihr nur nach. Dann ging er zu Cecilia, die angefangen hatte zu weinen und nahm sie auf dem Arm, um sie zu trösten. Die junge blonde Frau rannte einfach los, als sie über einen kleinen Hügel stolperte und in den Schnee fiel. „Das habe ich doch nie so gewollt. Warum er? Warum? Er war doch ein guter König, es war doch mehr ihre Schuld!“, schrie sie und haute mit der Faust in den Schnee. Sie gab sich selber die Schuld dran, dass es so weit gekommen war. Denn sie kämpfte für das Volk, dasselbe was nun ihren König getötet hatte. Freiheit, Gleichheit und Bürgerlichkeit klang gut, aber musste es so weit gehen? Gab es keine andere Möglichkeit? Sie wusste auch, das als nächstes Marie Antoinette dran sein würde. Oscar richtete sich auf und blickte auf einen zugefrorenen See. Wie lange sie da noch saß und ihr Gedanken nach hing, wusste sie nicht. Aber das wurde ihr bewusst, als es ihr kalt wurde. So ging sie langsam zurück. André saß am Tisch und wartete schon auf sie. „Ich habe mir Sorgen gemacht. Wo warst du?“, fragte er besorgt und legte ihr eine Decke um den Körper. „Am See“, antwortete sie nun und setze sich in die Nähe des Feuers. Liebevoll reichte er ihr eine Tasse Tee, dann setzte er sich still zu ihr. „Ich danke dir“, sagte sie und starrte vor sich hin. „Die Kinder schlafen schon. Du hast Cee Angst gemacht“, kam es von ihm ohne eine Art von Schuldzuweisung in seiner Stimme. „Das wollte ich nicht...“, entschuldigte sie sich. „Ich weiß“, sprach André und zog seine Frau an sich. Er kannte sie zu gut um zu wissen, was in ihr vorging. Auch er war traurig über diesen Tod und er hätte selber nicht gedacht, dass es so weit kommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)