A miserable wedding von Espeon (Sparda/Eva, wird evtl. fortgesetzt) ================================================================================ Kapitel 1: A miserable wedding ------------------------------ Leicht verzog die Rothaarige das Gesicht, als sie an sich herunterschaute. Das Kleid war abartig schön, es war ein Unding, dass man es ihr aufgezwungen hatte. Sie wollte das alles nicht, und doch wusste sie, dass es ihre Pflicht war. Es war ihre heiligste Pflicht als Engel, der Menschheit zu dienen und ihnen Wohlergehen zu bringen, auch wenn es für sie bedeutete, die Unendlichkeit mit einer Kreatur zu teilen, die ihr mehr zuwider war als dieses Kleid schön. Die Tür wurde geöffnet, und ein Dämon schwebte herein. "Der Saal ist bereit." zischte das Wesen, von dem sie nicht sagen konnte, ob es männlich oder weiblich war, oder ob es überhaupt ein Geschlecht besaß. Langsam drehte sie sich um, ihre Abscheu hinter einer Maske aus Ausdruckslosigkeit verborgen. Mit raschelndem Rock setzte sie sich in Bewegung, auf die Tür zu, entgegen einer Zeremonie, die ihr das Herz entzwei reißen würde. Sie würde Argosax heiraten. "Man erwartet Euch bereits, Herrin." Wieder ertönte die zischende Stimme des schwebenden Dämons, wollte sie zur Eile antreiben. Doch um nichts in der Welt würde sie sich beeilen, dieses Monster zu sehen. Also blieb sie stehen und wandte ihren Blick der Kreatur entgegen. Sie sah ihm deutlich seine Ekel an, hieß er es doch nicht gut, dass sein Meister sich mit einem Wesen wie ihr einlassen wollte. Sie konnte es ihm nicht verübeln. Er war mit der Überzeugung aufgewachsen, die höchste aller Rassen zu belegen, und sie gehörte seiner Auffassung nach der niedersten an. "Ich bin nicht deine Herrin." sprach sie ausdruckslos und hörte, wie grummelnde und hissende Laute aus seiner Kehle kamen. "Durchaus nicht." antwortete er und schwebte ein wenig zurück. "Sag' Eva zu mir." "Auf keinen Fall." Und das war auch schon das Ende der Unterhaltung. Der Dämon bezog nun hinter ihr Stellung, sodass sie nun nicht anders konnte als vorwärts zu gehen. Langsam wanderte ihre Hand zu ihrem Kopf und zog den Schleier hervor. Es war eine Erleichterung, ihr Gesicht versteckt zu wissen. Sie wollte nichts und niemanden sehen. Ihre Schritte hallten einsam durch den Raum, als sie sich wieder in Bewegung setzte. So einsam, wie sie sich in diesem Moment fühlte. Am liebsten wäre sie verzweifelt auf den Boden gesunken, hätte alles aufgegeben, doch das durfte sie nicht. Sie musste Argosax heiraten, auch wenn sie ihn nicht liebte. Diese Erkenntnis traf sie bitter in ihr Herz. Nein, sie liebte diesen Dämon nicht. Sie liebte einen anderen. Plötzlich wurde das Hissen und Knurren hinter ihr lauter, rief sie wach aus ihrem Kummer, und Eva sah auf. Sie traute ihren Augen nicht. "Ich entführe kurz die Braut, wenn du erlaubst, Mephisto." sagte die Stimme desjenigen, der da vor ihr stand. Sie blieb stehen und starrte ihn an. Träumte sie? Sie hatte ihn so lange nicht gesehen, und doch hatte sie nun das Gefühl, ihr Herz würde aus ihrer Brust springen. So war es immer, wenn sie ihn sah, wenn er ihr nah war. "Sparda." zischte ihr Begleiter, von dem sie nun wusste, dass er Mephisto hieß. Eigentlich erwartete sie Protest, doch das fliegende Wesen zog sich einfach stumm zurück und wandte ihnen den Rücken zu. Noch immer konnte Eva den Blick nicht von ihm nehmen, wie er einfach nur da stand und sie betrachtete. Er war unglaublich schön, wie immer. Sie sah seinen Blick langsam über sich wandern, und in einer weniger traurigen Situation wäre sie wahrscheinlich errötet, doch ihre bevorstehende Hochzeit mit dem falschen Mann dämpfte ihre Wiedersehensfreude. "Du... siehst atemberaubend aus..." sagte er mit gedämpfter Stimme, während sein Blick wieder zu ihrem Gesicht wanderte. Langsam hob er die Hand und strich ihr den Schleier aus dem Gesicht. Sobald er ihr Gesicht sah, legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen, und seine bahdnschuhten Finger striffen ihre Wange. "So bist du sogar noch schöner..." fügte er hinzu. Wie gerne Eva sich jetzt in seine Arme begeben hätte, sich von ihm wegtragen lassen! Doch sie konnte nicht. Stattdessen schritt sie an ihm vorbei zu einem Fenster, was den Blick in den prallgefüllten Saal preisgab. Dort würde ihr Leben enden. "Das schönste an diesem Tag ist das Kleid." sagte sie ehrlich, konnte ihn aber nicht ansehen. Wenn Sparda doch nur mit Argosax tauschen könnte! "Ich finde seine Trägerin viel hübscher." antwortete er nur und trat an ihr vorbei, den Vorhang kurzer Hand wegschiebend. Nun herrschte wieder Stille zwischen ihnen, während sie beide auf die Dämonenschaft hinunterschauten. Eva hatte sich geirrt: Nicht die Zeremonie, sondern dieser Augenblick zerbrach ihr Herz. Sie stand dort, mit dem Mann, den sie liebte, und blickte auf ihre Hochzeit mit einem anderen. Das war mehr, als sie ertragen konnte. "Mein Leben endet heute..." murmelte sie und war sich plötzlich seiner Nähe mehr als bewusst. Es quälte sie, so nah bei ihm zu stehen mit dem Wissen, dass es das letzte Mal sein würde. "Sag' das nicht." wies Sparda sie sanft an. Eva hob den Kopf und sah dem Dämon in die Augen. Er erwiderte den Blick, doch erst, als sie sich sicher war, dass er sie wirklich wahr nahm, sprach sie wieder. "Ich liebe dich." Diese drei Worte hingen in der Luft, und mit angehaltenem Atem beobachtete sie seine Reaktion. Es zählte nicht mehr, und doch wich seine Verblüffung nach wenigen momenten einem wundervollen Lächeln. Eva war sich sicher, dass sie dieses Lächeln nie wieder vergessen würde. Aber es war alles egal. Das wussten sie beide. Stumm wanderten ihre Blicke auf den Boden und keiner der beiden rührte sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)