Gefangen zwischen Licht und Schatten von Tokiya-Ichinose ================================================================================ Du musst mich lieben! --------------------- Diesen Tag verfluchte ich! Ich hasste ihn einfach! Den Tag und besonders IHN! Konnte es nicht einfach alles nur ein blöder Albtraum sein? Nein, scheinbar nicht. Es war alles furchtbar beschissen! Und ich wollte einfach nur noch weg. Weg vor ihm und weg von mir selbst. Ich rannte, rannte irgendwo hin. Die Richtung oder besser gesagt mein Ziel, kannte ich dabei selber nicht. Ich rannte einfach, so schnell ich konnte. Gut, das es aus Kannen regnete, so konnte wenigstens niemand sehen, dass ich weinte. Die Tränen konnte ich einfach nicht stoppen. Sie liefen mir willkürlich über die Wangen und vermischten sich dann wieder mit den fallenden Regentropfen. Das ich es eigentlich hasste in der Öffentlichkeit zu weinen, vergaß ich dabei gerade völlig. Ich lies meinen Gefühlen einfach ihren Lauf. Und bei diesem bescheidenen Wetter, war sicher sowieso niemand mehr draußen. Dennoch wusste ich nicht einmal, wie es jetzt weitergehen sollte. Satsuki machte mich einfach fertig! Eine Stunde zuvor: „Shou-chaaaan!“, rief mein älterer Kindheitsfreund mir zu. Ich machte deshalb einen großen Schritt zurück. Wenn der Ältere so angestürmt auf mich zu lief, hieß das nichts gutes. Aufmerksam beobachtete ich den anderen. Was er wohl wollte. Endlich hatte er mich eingeholt und zog mich sofort in eine Umarmung. „Nargh! Na-chan lass los!“, ich versuchte mich aus seinen starken Armen zu befreien, da ich engere Nähe wirklich hasste. Doch dem Grünäugigen fiel es gar nicht ein jetzt los zu lassen. „Shou-chan ich hab dich schon überall gesucht! Ich wollte dich eigentlich fragen ob du etwas mit mir übst“, mit einem warmen Lächeln sah er mir in die Augen. Eigentlich hatte ich schon Zeit und Lust auch und wenn ich ehrlich war freute mich diese Frage auch. „Ngh, aber nur wenn du mich jetzt loslässt!“, protestierte ich weiter, bis der anderen schließlich doch los lies. „Super! Ich weis auch schon wo. Komm mit!“, ohne weiter zu fragen nahm er mich an die Hand und zog mich einfach hinter sich her. „H-hey, Na-chan! N-Nicht so schnell!“, ich musste mich also wirklich beeilen hinterher zu kommen. Doch es war nicht nur das, plötzlich breitete sich in mir auch eine unglaubliche Wärme aus. Sie kam von Natsuki und durchströmte meinen ganzen Körper. Ich bemerkte wie verlegen ich dabei wurde und wahrscheinlich waren meine Wangen auch leicht gerötet, doch was sollte ich machen? Es war schon länger so. Immer wenn ich mit dem Älteren zusammen war, fühlte ich mich so glücklich, so unbeschwert und frei. Ich musste mir eingestehen das ich den anderen sehr ins Herz geschlossen hatte. Es war viel mehr als nur Freundschaft. Und eigentlich wollte ich es ihm schon längst sagen, doch ich war viel zu schüchtern was das anging. Schließlich war ich auch erst 16 und er war schon 19! Und das war nicht mein einziges Problem. Auch das Verbot an der Schule hielt mich etwas davon ab ihm die Wahrheit zu gestehen. Nach einer Weile kamen wir schließlich am besagten Ort an. Natsuki hatte mich unter eine große Eiche geführt, dort wollten wir üben. Als er mir dann jedoch wieder in die Augen sah, sah ich verlegen zur Seite. Warum verdrehte dieser Typ mir nur so den Kopf? Warum ausgerechnet er? „Sag mal Shou-chan... geht es dir auch gut?“, der andere nährte sich mir wieder und legte schließlich eine Hand auf meine Stirn. Scheinbar dachte er ich wäre krank. „Na-chan... m-mir geht es gut! Ich hab kein Fieber hörst du!“, ich drückte seine Hand wieder weg und sah ihn mit ernsten Blick an. Der Größere blinzelte darauf hin. „Bist du dir sicher? Ich meine nur... du benimmst dich in letzter Zeit echt komisch“, sprach dieser dann besorgt. Moment mal, er machte sich deshalb Sorgen? Wusste er etwa was? Oh nein, bitte nicht! Aber was sollte ich den jetzt nur sagen? Vielleicht sollte ich es ihm doch sagen, schließlich waren wir hier ganz alleine. „Na-chan?...“, fing ich dann leise an. //Komm schon Shou, das kann doch nicht so schwer sein!// „Jaaaa?“, erwartungsvoll blickte er mich an. Als er ob schon etwas bestimmtes hören wollte. Doch so leicht viel es mir wirklich nicht! „Also ich... ich muss dir mal was sagen...“, brachte ich dann noch stammelnd heraus. „Was sagen? Was den Shou-chan? Du weißt doch das du mir alles erzählen kannst Cutie!“, warm lächelte er mich an, was mich nur noch verlegener machte! Verdammt dieser Idiot! „Nenn mich nicht Cutie!“, meine Stimme wurde etwas lauter, doch schnell wurde sie auch wieder leiser. „Also ich glaube ich... ich hab mich...“ „Hmmmm?“ „Nargh, könntest du damit vielleicht mal aufhören???“, wieder wurde ich etwas lauter. Dieser Kerl trieb mich in den Wahnsinn! „Aber du machst mich so neugierig“, erwiderte er gleich entschuldigend. Wie könnte man ihm dafür nicht vergeben? „Schon gut... Also ich...“, ich sammelte all meinen Mut. „Ich hab mich in dich verknallt!“, nun war es endlich draußen! Doch als ich ihn dabei umarmen wollte, stolperte ich schließlich über eine Wurzel und das hatte schwerwiegende Folgen! Natsuki verlor seine Brille und das war nicht wirklich toll. Schnell war die liebliche Stimmung dahin, denn nun hatte Natsukis zweite Seele ihren großen Auftritt. „Oh scheiße!“, ich suchte die Brille, doch gefunden hatte ich sie nicht und der Blonde vor mir grinste mich nur abwertend an. „Na wen haben wir denn da?“, sprach mein Gegenüber nur mit einem fiesen Unterton, weshalb ich zurück krabbelte, da ich ja immer noch auf dem Boden hockte. Doch der andere war schneller und packte mich grob am Arm. Ich verzog kurz das Gesicht. Das war wirklich weh! Und sowieso passierte das nicht gerade selten. Ich hatte schon einige blaue Flecken vom ihm am Körper! Grob zog er mich zu sich, immer noch mit diesem komischen Grinsen. Ich hasste ihn! Das war nicht mehr sein geliebter Natsuki! Das war eine völlig andere Person! Natürlich versuchte ich mich zu befreien, doch gegen den anderen kam er einfach nicht ein. „Mein Lieblingscutie“, hauchte er mir entgegen und drückte mir schließlich auch schon einen Kuss in den Nacken. „L-Lass mich sofort los!“, schrie ich ihn an. Das war wirklich ekelhaft! Diese Person war kein bisschen liebenswert! „Und was wenn nicht? Was wirst du dann tun?“ Ehrlich gesagt wusste ich das selbst nicht. Praktisch gesehen hatte ich keinerlei Chance gegen Satsuki! „Endlich können wir auch mal etwas Zweisamkeit genießen“, sein Lächeln glich dem eines Teufels! So zwiespaltig und voller Hass. „Nein! Ich will deine Zweisamkeit nicht! Gib mir sofort Natsuki zurück!“, forderte ich schnell, doch der andere schüttelte gelassen den Kopf. „Natsuki und ich, wir sind eins, also wenn du meine Zweisamkeit nicht willst, dann willst du ja auch die von dem Schwächling nicht“, wieder drückte er mir einen Kuss auf. Ich war wirklich angepisst! „Wage es nicht ihn nochmal als Schwächling zu bezeichnen!“, das war ja wirklich das allerletzte! Der Ältere war alles andere als ein Schwächling! „Ich will nur deine Zweisamkeit nicht, Na-chan ist nämlich nicht so wie du!“, schließlich konnte ich mich doch etwas von ihm befreien. „Ach wirklich? Aber du liebst ihn doch und wenn du ihn liebst, dann liebst du auch mich“, er zog mich wieder grob an sich und presste mich auf den Boden. „Ah! V-Verdammtes Arschloch!“, schrie ich laut auf vor Schmerz. „Ich liebe ihn aber nicht dich! Kapier das endlich! Verschwinde aus Natsukis Körper!“ Satsuki hielt meine Arme fest und setzte sich auf mich. Jetzt hatte ich wirklich Angst. Dieser Kerl, er war so brutal und gefühlslos. Ich wollte einfach nur schnell von ihm loskommen! „Falsch, du MUSST mich lieben, wir sind eins!“, ich wollte gerade wieder etwas sagen, doch der andere presste seine Lippen auf meine. „Ngh!“ Wieso? Wieso passierte mir das nur? Satsuki war so ein verdammtes Arschloch! Schließlich drückte er seine Zunge gegen meine Lippen. Ich wollte ihm nie den Einlass gewähren, doch ich musste es. Ich war dem anderen einfach unterlegen. Der Kuss war jedoch alles andere als schön. Er war widerlich, ohne Gefühl und nur vom Hass getrieben. Ich hoffte sehr, dass es bald vorbei sein würde, doch da hatte ich mich wohl geirrt. Der Älter lies nämlich nun eine seiner Hände unter mein Shirt wandern und schob es etwas hoch. „H-Hör auf verdammt!“, schrie ich ihm entgegen, doch der andere grinste nur und schließlich verteilte er wilde Küsse auf meinem Oberkörper. Ich kniff die Augen zusammen. Ich wollte so etwas nicht mit ihm erleben! Er liebte doch Natsuki! Doch Natsuki und er, waren in einem Körper gefangen. Wie also sollte diese Art von Liebe am Ende aussehen? Ich hatte einfach schrecklich Angst. Angst vor ihm und vor dem was er noch mit mir anstellen würde. „Mhm~“, der andere genoss diese Knechtschaft sichtlich und nahm nun sogar seine Zunge zum Einsatz. In seinem Rausch umspielte er meine Brustwarzen, weshalb ich aufkeuchte. „Ah... H-Hör auf!“ Nun versuchte ich ihn erst recht von mir runter zu bekommen! Doch der Grünäugige lies sich keineswegs abschütteln, ganz im Gegenteil den nun biss er sogar auf meinen Nippeln herum. „AH! V-Verdammtes Arschloch!“, ich konnte nicht mehr. Die Tränen kamen einfach so. Er tat mir weh! Körperlich und seelisch, doch das viel diesem Idioten ja gar nicht erst ein. Satsuki stoppte kurz sein tun. „Heulsuse! Immer noch so frech und vorlaut wie eh und je! Dir werde ich diese Flausen schon noch austreiben!“, grinste er dann fies. Das würde ich nicht zulassen! Niemals! „Mein Herz gehört Na-chan, nicht dir!“ „Ich hab es dir doch schon einmal gesagt, wenn du ihn liebst, liebst du automatisch auch mich“, in diesem Moment bearbeitete er mich weiter, lies sogar eine Hand in meine Hose wandern. Ich wollte das nicht! Mit Tränen in den Augen sah ich mich um. Schließlich fiel mir ein dickerer Ast auf, nach dem ich sofort griff. Ohne weiter zu überlegen, schlug ich auf den anderen ein. „Verdammtes Arschloch! Ich will nichts von dir! Und lass gefälligst Na-chan daraus!“ Mein Gegenüber fiel nun neben mir auf den Boden und keuchte. „Du wagst es?“, er war ziemlich wütend, das konnte ich in seinem Blick erkennen. Doch das er ich so einfach bekam, lies ich nicht zu! Der andere wollte jetzt wieder nach mir greifen, doch ich schlug erneut zu, mit mehr Kraft. Diesmal traf ich ihn genau am Kopf. „Urgh... Du kleiner...“, er fiel zu Boden. Total verstört krabbelte ich etwas nach hinten und lies den Ast sofort wieder fallen. Was hatte ich getan? Der andere lag regungslos und blutend auf dem Boden. Ich sah auf meine Hände. Jetzt war ich kein Deut besser als dieses Arschloch Satsuki! Tränen liefen über meine Wangen. „N-Natsuki?...“, fragte ich leise, doch dieser regte sich nicht. Ich schüttelte den Kopf und suchte die Brille. Als ich sie fand setzte ich sie dem anderen zitternd auf. „E-es.... tut mir so Leid Na-chan! I-Ich bin nicht gut für dich!“, ich war wütend auf mich selbst! Wütend auf Satsuki! Hastig rappelte ich mich auf und lief weg. Ich wollte diesem Teufelskreis schnell entfliehen. Doch, wie sollte es nun weiter gehen? Wie sollte ich dem anderen je wieder unter die Augen treten können? Ich hatte die Person K.O geschlagen, die ich am meisten liebte! „Es tut mir so leid Na-chan!“, schrie ich mir dann noch aus der Seele bevor ich weiter lief. Nun fing es zu meinen Gunsten auch noch an heftig zu Regnen. Passte ja jetzt irgendwie zu meiner Stimmung. Denn ich wusste wirklich nicht weiter... Hosted by Animexx e.V. 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