When you're gone... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Nightmares / Träume der Nacht ---------------------------------------- Kapitel 1: Nightmares / Träume der Nacht "Mutter! Xerxes! Seht mal, ich hab gaaaaanz viele Blumen für euch gepflückt!", rief das kleine Mädchen überglücklich als sie auf die beiden Erwachsenen zu lief. Sie standen im Schatten eines großen Baumes und genossen die Natur. Es war einer schöner und warmer Frühlingstag. Der Wind spielte eine angenehme Melodie auf den unzähligen Blättern der großen Bäume, die im Garten der Familie Rainsworth standen. "Die sind aber schön, Sharon.", bewunderte ihre Mutter den bunten Blumenstrauß, den ihr ihre Tochter mit einem breiten Lächeln hinhielt. Xerxes lächelte ebenfalls über die süße Geste der kleinen Miss Rainsworth. "Ein wirklich prachtvoller Strauß, gnädiges Fräulein." Als er das sagte und sich vor der kleinen spielerisch verbeugte, freute diese sich umso mehr und grinste ihn breit an. Bis es dämmerte genossen die Drei den schönen Tag draußen und spazierten durch den riesigen Garten des Anwesens. Am Abend als der Mond schon oben am Himmelszelt stand, brachte Lady Shelly die kleine Miss Rainsworth zu Bett. "Gute Nacht, Mami.", gab die kleine von sich als ihre Mutter ihr einen Kuss auf die Stirn gab und langsam aus dem Zimmer ging. Draußen vor der Tür stand ein Mann mit weißen Haaren und wartete auf sie. "Willst du mir nicht auch 'Gute Nacht' sagen, Nii-San?", schmollte Sharon als sie den Weißhaarigen erblickte. Lady Shelly nickte Break zu und gab ihm damit zu verstehen, dass er ruhig zu Sharon gehen sollte. Eigentlich gehörte es sich nicht für einen Diener, und schon gar nicht für einen Mann, in das Gemach eines Mädchens zu gehen. Erst recht nicht zu so später Stunde. Aber die kleine Miss Rainsworth hatte ihn so ins Herz geschlossen, als wäre er ihr großer Bruder. Ungeduldig und schmollend drängelte Sharon: "Was ist denn jetzt, Nii-San?" "Ich komme ja schon, gnädiges Fräulein.", antwortete der Weißhaarige und ging schnellen Schrittes auf ihr Bett zu. Dort angekommen zog ihn Sharon plötzlich am Ärmel nach unten, so dass er unweigerlich neben ihr auf dem Bett Platz nehmen musste. Bevor er wieder aufstehen konnte ergriff Sharon die Chance und kuschelte sich an ihn. "Miss Sharon?", gab er verdutzt und völlig mit dieser Situation überfordert von sich. Mit einer Selbstverständlichkeit hatte sich das Mädchen doch tatsächlich einfach so an ihn ran gekuschelt und lag auch noch fast auf ihm drauf. "Du wirst doch für immer bei uns bleiben, oder?", fragte Sharon den perplexen Weißhaarigen und unterbrach so, die für kurze Zeit, eingetretene Stille. "Natürlich", nickte er. "Und du wirst mich auch immer beschützen, ja?" "Aber selbstverständlich! Ich werde niemals zu lassen, dass euch etwas zustößt, Mylady." Lächelnd kuschelte sich die kleine noch doller an ihn und hauchte leise: "Ich hab dich lieb, Nii-San" Ein leichter Rotschimmer setzte sich auf seine Wangen, als sie das sagte. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren Rücken und genoss die wieder kehrende Stille. Es dauerte nicht lang bis die kleine Miss Sharon tief und fest am schlafen war. Xerxes legte sie behutsam und vorsichtig zurück in ihr Bett. Leise schlich er aus dem Zimmer aber nicht ohne sich vorher zu vergewissern, dass sie es schön warm hatte und ihr auch nichts fehlte. An der Tür angekommen knipste er das Licht aus, wünschte ihr leise eine gute Nacht und verschwand dann auf dem Flur. Plötzlich wurde er von einem stechenden Schmerz gepackt und sackte zu Boden. Schwer atmend versuchte er der Ohnmacht zu entkommen aber letzten Endes wurde er doch von der Finsternis gepackt und verschluckt. >Ein Traum?<, dachte er als er langsam zu sich kam und die Augen öffnete. Doch was er dann sah, ließ ihn aufstocken. Sharon stand nur wenige Meter vor ihm und versuchte ihn zusammen mit Eques zu beschützen. Wie vom Blitz getroffen fiel ihm alles wieder ein. Er war auf der Suche nach einem illegalen Vertragspartner und wollte diesen aufhalten, bevor er noch die ganze Stadt terrorisiert. Aber er verlor während des Kampfes sein Bewusstsein, weil er mit der Kraft von Mad Hatter kämpfen musste. "Ojou-Sama! Nicht, Ihr müsst hier weg! Schnell!", ertönte die panisch gewordene Stimme von Break als er erkannte wie groß die Gefahr war. Aber sie zeigte keinerlei Reaktion. "Ojou-Sama, lauft weg! Schnell, bringt euch in Sicherheit!", rief er erneut. Doch aus irgendeinem Grund schien seine Stimme sie nicht zu erreichen und er selbst konnte sich auch kein bisschen bewegen. Was war das? Was war hier nur los? Noch bevor er realisieren konnte was sich vor ihm abspielte hörte er einen qualvollen Aufschrei. Er riss erschrocken sein Auge auf und sah nur noch wie Sharon vor ihm auf den Boden sackte und ihr Blut die Erde in tiefes rot tränkte. "Neeeeeeiiiiiiiiiin, Ojou-Samaaaaa!!!!", schrie er so laut er konnte. "Aahhhh!" schweißgebadet setzte sich Xerxes in seinem Bett auf und schnappte verzweifelt nach Luft. Ein Alptraum. > Nicht schon wieder... Wieso enden meine Träume immer so?<, Grade als sich seine Atmung langsam beruhigt hatte riss auch schon jemand die Tür von seinem Zimmer auf. "Break, ist alles in Ordnung?", fragte eine ängstliche aber dennoch besorgte Stimme. Die Person die eben noch die Tür aufgerissen hatte, knipste das Licht an und kam vorsichtig näher. Auch wenn Break nur eine Schwarze Silhouette wahrnahm, wusste er, wer diese Person war. Es war niemand geringeres als die junge Lady Sharon Rainsworth. Er würde ihre Stimme überall wieder erkennen. "Ojou-Sama.", stockte Break. Obwohl es bloß ein Traum war, viel ihm ein Stein vom Herzen, als er sah, dass sie unverletzt war. Sharon stand nun direkt vor seinem Bett und schaute ihn besorgt an. "Hattest du wieder einen Alptraum?" "Ja...", seufzte Break und bedeckte mit seiner Hand sein linkes Auge, welches leicht schmerzte. Schon seit ein paar Wochen quälten ihn diese Alpträume. Die meisten fingen erst sehr schön an und erinnerten ihn an die schönen Tage seiner Vergangenheit aber jedes einzelne mal endeten diese Träume damit, dass er zu schwach war und Sharon nicht beschützen konnte. Sharon hatte er allerdings nicht erzählt was er genau träumte. Er hatte Angst, dass sie sich zu viele Sorgen machen würde und wusste nicht wie er mit ihrer Reaktion hätte umgehen sollen. Break konnte es eben nicht ertragen kleine Mädchen weinen zu sehen. Einen Moment lang blieb es still. Sharon hatte sich zu Break aufs Bett gesetzt und dieser hatte seinen Kopf auf ihrer Schulter abgelegt und sein Auge geschlossen. Beruhigend strich sie ihm über das weiße Haar. "Willst du mir nicht endlich sagen was genau du träumst? Du sagst immer es wäre nur ein bedeutungsloser Alptraum und jedes Mal wechselst du sofort das Thema, wenn dich jemand danach fragt. Aber vielleicht hören diese Alpträume auf wenn du mit jemandem darüber sprichst! Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Also, sagst du's mir?", ermunterte Sharon ihn zu einem Gespräch. Aber wie schon so oft scheiterte sie bei dem Versuch etwas aus ihm heraus zu bekommen. "Tut mir leid, aber... vielleicht solltet Ihr besser wieder schlafen gehen. Es ist mitten in der Nacht und ich würde gerne versuchen weiter zu schlafen.", redete sich Break mal wieder aus der unangenehmen Situation raus. Sharon gab ein leises Seufzen von sich ehe sie aufstand und aus dem Zimmer verschwand. "Ok...gute Nacht, Xarx-Nii.", hauchte sie fast tonlos als sie das Licht wieder ausknipste und die Tür hinter sich schloss. Noch eine ganze Weile blieb Break einfach auf seinem Bett sitzen, fast wie eine Puppe starrte er mit leerem Blick auf den Boden. "Hey, Holzkopf! Sag es ihr!", befahl die hölzerne Stimme einer kleiner Gestalt die auf seinem Nachttisch saß. "Ach, halt die Klappe. Du weißt doch gar nichts! Außerdem kann dieser Traum niemals real sein.", fauchte Break und schaute prompt zu Emily, die auf seinem Nachttisch saß. >Dieser Traum kann nicht real sein! Ich sehe in meinem Traum alles so klar und deutlich...das kann nicht der Wahrheit entsprechen! Außerdem werde ich nie zulassen, dass Sharon sich so einer Gefahr ausgibt!<, versuchte Break sich innerlich zu beruhigen. Aber so ganz funktionierte das nicht... Trotzdem beschloss er nach kurzem überlegen wieder schlafen zu gehen. Sharon blieb zwar noch eine Weile vor seiner Tür stehen, aber sie bekam nicht mehr mit, dass Break mit Emily diskutierte. >Warum ist er in letzter Zeit nur so komisch? Sind es vielleicht die Alpträume schuld? Immer ist er so verschlossen und sagt mir nicht mehr wo er hin geht.<, seufzte sie leise in ihren Gedanken als sie den Flur zurück in ihr Zimmer entlang schlich. Dort angekommen legte auch sie sich wieder schlafen. Fast jede Nacht lief es genauso ab. Break hatte einen fürchterlichen Alptraum und Sharon stürmte zu ihm ins Zimmer. Und jedes mal endete es damit, dass Break sie rausschickte und kein Wort mehr über seinen Traum verlor. Sie wollte bloß helfen, aber wie sollte sie das machen. Es machte sie traurig, dass Break ihr immer mehr verschwieg. Wie lange sollte das noch so weiter gehen? Er konnte schlecht aufhören zu schlafen und jede Nacht durchmachen und es ihr sagen, konnte er genau so wenig. Auch wenn es Break leid tat Sharon so traurig zu sehen, gab es für ihn keine Möglichkeit um den Spuk zu beenden. Am nächsten Morgen Es war ein schöner Morgen und die Vögel zwitscherten die Melodie des Frühlings auf und ab. Die Sonne schien und keine einzige Wolke bedeckte den strahlend blauen Himmel. Langsam wurde Sharon von den warmen Sonnenstrahlen die ihr Zimmer erhellten wach gekitzelt. Sie öffnete die Augen, stand auf und gähnte einmal ausgiebig ehe sie aus ihrem Zimmer ging. Noch etwas schläfrig schlürfte sie den langen Flur entlang bis sie vor Breaks Tür stand. Aus irgendeinem Grund glaubte sie, dass sie es heute endlich schaffen würde ihn zur Rede zu stellen. "Break? Bist du schon wach?", fragte sie als sie gegen seine Tür klopfte. Aber anders als erwartet kam keine Antwort. Nochmal klopfte sie gegen die Tür, wieder nichts. Sharon beschloss die Tür zu öffnen und einzutreten doch als sie sich umschaute stockte sie leicht. "Break?",fragte sie erneut aber diesmal etwas schüchtern. "Break?!" Wo war er nur? Sein Bett war gemacht, Emily saß nicht auf seinem Nachttisch und sein Schwert war auch wie von Erdboden verschluckt. Noch eine Weile schaute sich die junge Lady in dem leeren Zimmer um bevor sie beschloss wo anders nach ihm zu suchen. Vielleicht war er ja schon beim Frühstück, normalerweise hatte er ja immer auf sie gewartet aber in letzter Zeit war alles möglich. "Sharon-Sama, da seit ihr ja! Ich habe schon auf euch gewartet.", bemerkte ein junger Mann, als Sharon wieder in den Flur trat. "Ah, guten Morgen Reim. Weißt du wo Break ist?", begrüßte ihn Sharon. "Ja, er ist heute Morgen schon früh aus dem Haus. Er hat gesagt, dass er irgendwas zu erledigen hätte und dass er bald wieder zurück sei.", antwortete Reim. "Ach so...? Sonst hat er nichts gesagt?". "Nein, das war alles." >Was hat er denn? Seit diese Alpträume angefangen haben benimmt er sich so komisch. Ich frage mich was er denn so schlimmes träumt, dass er nicht darüber reden will. Ob er von seiner Vergangenheit träumt? Vielleicht von den schrecklichen Dingen, die ihm im Abyss widerfahren sind? Hach, ich will ihm doch nur helfen...<, seufzte die junge Lady und eine kleine Träne löste sich von ihrem Auge. Sie saß draußen an dem kleinen Teetisch und trank ihren morgendlichen Tee. Zwischendurch knabberte sie auch an ihrem Croissant. Aber irgendwie schmeckte ihr ihr Lieblingstee nicht und Hunger hatte sie auch nicht so wirklich. Irgendwas fehlte. Es war so ruhig ohne Break, fast schon unheimlich. Nachdenklich schaute Sharon in den strahlenden Himmel. >Es ist schon fast Mittag und seit heute Morgen habe ich immer noch nichts von ihm gehört. Und Eques konnte ihn auch nicht finden.< Obwohl so schönes Wetter war und die Sonne sie regelrecht anlachte, konnte sich die junge Lady Rainsworth kein Lächeln ins Gesicht zaubern. Sie machte sich einfach viel zu große Sorgen um ihren sonst immer so fröhlichen Clown. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)