Phönixfeuer Part I von KimRay (Erkenntnis aus der Dunkelheit *komplett*) ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Sorry, sorry, sorry! Hatte heute einen Chaos-Tag! Bin ein bisschen spät dran un mache auch nicht viele Worte! Viel Spaß beim Lesen! PS: Natürlich wieder vielen Dank für all euere Kommentare und die obligatorische Bitte: Weiter so! Bye KimRay // 19 // "Harry!!!" Hermione schrie ihn an und stampfte mit dem Fuß auf. Seit zwei Tagen drangsalierte sie ihn jetzt, endlich zu sagen, was passiert war, doch sie hatte keine Chance. Harry hatte sich verbarrikadiert und für die meisten war er wieder der Alte, doch nicht für Ron und Hermione. Eigentlich hatte er das leere Klassenzimmer verlassen wollen, doch nun sah er sie an und kam dann doch auf sie zu. Sie war überrascht, als er sie in die Arme nahm und an sich zog. "Hör auf dir Sorgen zu machen, Hermione!...Bitte! Ich werde dir nicht sagen, was passiert ist!...Du änderst nichts daran, egal, wie oft du mich fragst!...Ich kann dir nur sagen, dass das vorbei ist...und ich es hinter mir lassen werde!...Hast du verstanden?...Ich werde allein damit fertig!...Glaub mir das doch! Es gibt einfach Dinge, die ich für mich behalten will! Du könntest mir eh nicht helfen!" "Das letzte Mal ist es dir auch besser gegangen!...Was findest du so furchtbar, dass du es mir nicht sagen kannst?" , aber das würde er ihr niemals sagen. Er empfand die Tatsache, dass er sich mit Draco Malfoy eingelassen hatte inzwischen als Verrat an allem, was ihm wichtig war. Seine Selbstachtung war im Moment irgendwo im Minusbereich und es würde lange dauern, bis sich das wieder änderte. Das wusste er, auch wenn ihn die Kraft, die ihm diese Sache gab immer wieder überraschte. Noch am selben Tag war es ihm gelungen, wieder er selbst zu werden. Das er den alles verzehrenden Schmerz, den die Erkenntnis, dass es Draco wirklich nur um eins gegangen war hinterlassen hatte, dabei nur in der Tiefe seiner Seele verschlossen hatte, war im Moment nicht wichtig. Der Schock darüber, dass Draco mit Sicherheit mehr als einmal zwei Dates am Tag gehabt hatte, hatte ihn mit brutaler Gewalt zur Vernunft gebracht und dafür gesorgt, das sein Verstand wieder ungetrübt funktionierte. Es überraschte ihn, dass er es schaffte seine Gefühle auch ohne Hilfe komplett auszuschalten. Es ließ ihn im Moment sogar kalt, wenn er in Zaubertränke mit Malfoy zusammen arbeiten musste. Doch Hermione litt noch immer unter den Nachwirkungen seines offensichtlichen Zusammenbruchs vor zwei Tagen, den Ron ihr zweifellos in allen Einzelheiten beschrieben hatte. Harry fragte sich nur ob Ron inzwischen auch klar geworden war, was mit ihm nicht stimmte. Sein Verhalten ließ darauf schließen, doch er sprach ihn nicht darauf an und dafür war er ihm sehr dankbar. Hermione hatte die Arme um seine Taille geschoben und er spürte, dass sie leise weinte. Bedauernd schmiegte er ihren Kopf gegen seine Schulter. "Wein doch nicht, Hermione!....Nicht deswegen!...Das ist es nicht Wert!...Ich hab einen Fehler gemacht, doch das ist jetzt vorbei!" Sie konnte ihr Schluchzen nicht mehr unterdrücken und ihre Finger krallten sich in Harrys Umhang. Er ließ sie nicht los, hielt sie nur ganz einfach fest, um ihr klar zu machen, dass er stark genug war, das allein zu überstehen, auch wenn er sich nicht unbedingt so fühlte. Sollte sie ruhig weinen. Er konnte es nicht mehr. * * * "Verdammt, lass mich in Ruhe!" Colin schreckte zurück und Draco sprang auf, nur um erneut wie eine gefangene Raubkatze im Raum auf und ab zu gehen. Er war kurz davor vor aufgestauter Wut zu explodieren, denn es trieb ihn in den Wahnsinn, dass er nicht wusste, was mit Potter passiert war. Die Tatsache, dass er noch am selben Tag scheinbar wieder der Alte geworden war und sich nicht einmal mehr in Zaubertränke von ihm aus der Ruhe bringen ließ, sorgte dafür, dass er an allem, was passiert war zu verzweifeln begann, denn es hatte sich nichts geändert und ihm war klar geworden, dass es ihm wohl schon lange nicht mehr darum gegangen war, ihn fertig zu machen. Er wollte nur, was er bloß von ihm bekommen konnte. Das hatte er in den letzten beiden Tagen begreifen müssen. "Beruhige dich doch!" Colin war hinter ihm aufgetaucht, denn er war am Kamin stehen geblieben. Der Blick, den Draco ihm zuwarf, war mörderisch. Creevy widerte ihn an. "Verschwinde!" Etwas veränderte sich in dem Gesicht des blonden Jungen. Berechnende Kälte trat in seinen Blick und unbestimmte Wut. "Glaub nicht, dass du mich immer davonjagen kannst, wenn es dir passt!...Das lasse ich nicht zu!" Draco blieb unbeeindruckt. "Ach...und was willst du dagegen tun?" "Keine Sorge...da fällt mir schon was ein!" "Dann lass dir mal einfallen, wie du hier schnellstens verschwindest!...Und du brauchst dich auch nie wieder blicken zu lassen!" Jetzt konnte Draco die Wut deutlich sehen und sie machte Creevy unvorsichtig. "Das kannst du nicht machen!...Das lasse ich nicht zu!...Du hast niemanden anderen mehr!" Die Überzeugung, mit der er das sagte, überraschte Draco. Jede Regung verschwand aus seinem Gesicht, denn ein Verdacht machte sich in ihm breit. Konnte die miese, kleine Ratte etwa begriffen haben, dass er etwas mit Potter gehabt hatte? "Was soll das heißen?" Seine Stimme klang vollkommen beherrscht und Colin merkte nicht, dass er ins offene Messer lief. "Das soll heißen, dass Potter sich hier nie mehr blicken lassen wird!...Dafür habe ich gesorgt." Schneller, als er begreifen konnte, war Malfoys Hand an seiner Kehle. "Was hast du getan?" Creevy rang nach Luft und Draco ließ ihm genug zum reden. "Ich hab ihm klar gemacht, dass du mir gehörst!...Und daran wird sich nichts ändern, sonst stelle ich euch vor der ganzen Schule bloß!...Ich weiß, dass du mit ihm zusammen im Gästetrakt gewesen bist und ich hab auch seinen Pullover in deiner Truhe gefunden!" Noch immer hatte er nicht begriffen, dass er sich um Kopf und Kragen redete. Er streckte die Hand aus, um Draco zu berühren. Der stieß ihn fassungslos von sich. Dieser Kerl war krank. Er musste krank sein. Die Tatsache, dass er offenbar an seinen Sachen gewesen war und ihm nachspioniert hatte, erfüllt ihn plötzlich mit Ekel. Wieder kam Creevy auf ihn zu, diesmal ein hinterhältiges Grinsen im Gesicht. "Du wirst mich nicht los!...Du wirst mich niemals mehr los!...Und wenn du das nicht begreifst, mach ich erst Potter und dann dich fertig!" Fast hätte er ihn wieder erreicht, doch da riss Draco seinen Zauberstab aus seinem Umhang auf dem Stuhl und schleuderte ihn mit einem Fluch gegen die Wand. Colin blieb da kleben, wie angenagelt und Malfoy kam mit Mordlust im Blick auf ihn zu. Brutal rammte er ihm die Spitze seines Zauberstabes in die Seite und er begann zu wimmern. "Jetzt begreif mal eins, mein Kleiner!...Ich bin hier derjenige, der das sagen hat...und von einer Made, wie dir, lass ich mich nicht erpressen!...Dazu bist du viel zu schäbig!", wieder stieß er mit dem Zauberstab zu, achtete jedoch darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Colin keuchte vor Schmerz, doch Draco stellte schockiert fest, dass er das offensichtlich genoss. Der Bengel war ohne jeden Zweifel pervers und einen Moment lang schauderte er bei dem Gedanken, ihn angefasst zu haben, doch er verdrängte es schnell wieder. Das war vorbei. Die kleine Ratte würde ihr blaues Wunder erleben, doch erst Mal musste er begreifen, dass er so nicht mit sich umspringen ließ. Wieder stach der Zauberstab hart in seine Rippen. "Jetzt hör mir mal ganz genau zu...und vergiss nie wieder, was ich sage!...Sollte ich nur ein Wort von dem hören, was du gerade gesagt hast, mach ich dich so fertig, dass du nie wieder aus dem Loch kriechst, in dass du dich dann verziehst!...!" Jetzt machte sich doch panische Angst in Creevys Gesicht breit. "Ich gehöre nur mir selbst! Hast du verstanden! Ich entscheide, mit wem ich was mache!...Klar?...Du bist nicht in der Position, dir darüber ein Urteil zu erlauben!...Wage es nie wieder...mir auch nur zu nahe zu kommen!...Wage es nie wieder auch nur daran zudenken, mich auszuspionieren und getraue es dir ja nicht, auch nur ein Wort darüber zu verlieren, was passiert ist!...Ich will dich nie wieder hier unten sehen und wenn ich dich erwische...werde ich dafür sorgen, dass du von der Schule fliegst!...Du widerst mich an!...Du bist nichts weiter, als eine perverse, kleine Ratte und es war ein Fehler, dass du dich mit mir eingelassen hast, denn du bist mir nicht gewachsen, klar?...Dank deiner eigenen Dummheit bist du eh überflüssig...Hast du verstanden, du kleine Gryffindorschlampe? Du warst immer nur Mittel zum Zweck, aber selbst das hast du versaut!" Noch einmal stieß er ihm heftig in die Seite und er schrie auf, nur um gleich darauf verzweifelt zu Jammern zu beginnen. Langsam begann er zu begreifen, dass er sich verschätzt hatte und jetzt hatte er wirklich Angst. Er spürte ganz deutlich, dass nicht mehr abzusehen war, was Malfoy als nächstes tat. Draco ließ ihn hängen und ging zu dem Stuhl um sich hektisch seinen Umhang um die nackten Schultern zuwerfen, bevor er den Raum eilig verließ und die Tür verriegelte. Blitzschnell war ihm klar geworden, dass er etwas untenehmen musste. Die Sache mit Creevy konnte ihm wirklich schaden, denn irgendwie gefiel es ihm gar nicht mehr, mit dem perversen kleinen Bastard in Verbindung gebracht zu werden, auch wenn er damit sein letztes Druckmittel auf Potter verlor. Der würde ihm wohl sowieso nicht mehr den Gefallen tun, seine Gefühle zu zeigen, egal ob es ihn vor Verzweiflung zerriss oder nicht. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis er zurückkam, doch bis dahin war Creevy in Todesangst, denn er hatte begriffen, dass er zu weit gegangen war und Draco so oder so verlieren würde. Mit einem Wisch seines Zauberstabes brachte Draco den Raum in Ordnung und beseitigte alle Spuren, die darauf hindeuten könnten, dass jemand hier gewesen war. Dann wandte er sich wieder Creevy zu und starrte ihn einige Augenblicke lang an. Crevy schien unter diesem Blick noch mehr zusammen zuschrumpfen. Draco hätte ihm gern noch einwenig mehr von dem Ärger heimgezahlt, den er jetzt seinetwegen hatte, doch wenn sein Plan effektiv sein sollte musste er ihn außer Gefecht setzen. Der nächste Zauber nahm Creevy das Bewusstsein und Draco begann einen komplizierten Spruch zu murmeln, der sein Gedächtnis völlig verdrehen würde. Dann holte er ihn ins Bewusstsein zurück, verhinderte aber, dass er sehen konnte. "Mach den Mund auf!" Der harte Tonfall mit veränderter Stimme ließ Creevy nicht mal den Versuch machen, sich zu widersetzen, obwohl er keine Ahnung mehr hatte, was vor sich ging. Einen Moment später schmeckte er eine süßliche Flüssigkeit im Mund und schluckte sie willenlos hinunter, als ihm ein weiterer Zauber die Schüler beim Abendessen in der Großen Halle vorgaukelte. Draco wusste nicht, ob es funktionierte, doch der Trank, von dem er noch eine Phiole in seiner Truhe gehabt hatte, würde vermutlich auch so genug Unheil bei Creevys kranker Phantasie anrichten. Er konnte nur hoffen, sich selbst komplett aus seinem Kopf gelöscht zu haben, falls nicht würde er das noch einmal wiederholen müssen. Einen Moment später rutschte Creevy von der Wand. Draco belegte sich selbst mit dem Tarnzauber, denn schließlich brauchte er seine Augen jetzt wieder und befahl ihm sich anzuziehen, noch immer klang seine Stimme verfremdet. Creevy tat jetzt wieder voller Angst, was er sagte. Dann jagte er ihn davon. Sollte er doch sehen, wie er aus den Kerkern herausfand, denn er ahnte dass auch diese Erinnerungen Schaden genommen hatten. Vielleicht hatte er ja Glück und Snape las ihn auf. Dann flog er gleich von der Schule. Erst als er schon eine Weile verschwunden war, wurde ihm richtig bewusst, dass er sich selten zuvor so in Schwierigkeiten gebracht hatte. Normalerweise achtete er immer sehr genau darauf, wen er zu welchem Zweck benutzte, dass Creevy so krank sein könnte, hätte er nie für möglich gehalten. Schließlich war er ja zuvor Potter nachgestiegen. Zum Glück war sein Vater immer darauf bedacht gewesen, ihm alles beizubringen, was er konnte und so beherrschte er Zauber, von denen hier vermutlich die wenigsten wussten, dass sie überhaupt existierten. Das hatte ihm wahrscheinlich gerade den Hals gerettet. Müde machte er sich auf den Weg zu seinem Schlafsaal, riss sich die Sachen vom Leib und verbrannte sie im Kamin, bevor er im Bad verschwand und sich von oben bis unten schruppte. Erst dann zog er die Vorhänge seines Bettes zu und streckte sich unbekleidet darauf aus. Noch konnte er die Vorstellung nicht ertragen, sich etwas Neues aus der Truhe zu nehmen, wo er doch wusste, dass Creevy seine schmierigen Finger darin gehabt hatte. . Als er sich dann die Decke bis übers Gesicht zog, um endlich Ruhe zu finden, begann sich nach und nach grenzenlose Leere in ihm breit zu machen und ungewohnte Bitterkeit ergriff von ihm Besitz, als er sich klar wurde, wo sie herrührte. Kurz bevor er einschlief, wünschte er sich nur noch, sich von dieser Geschichte so schnell wie möglich abzulenken und überlegte schon im Halbschlaf, wen er sich als nächstes vornehmen könnte, um zu vergessen. Dabei war es ihm inzwischen egal, ob es sich dann um einen Jungen, oder ein Mädchen handelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)