Pokémon Mystery Dungeon - Team Skyline von Axelander ================================================================================ Kapitel 5: Entführt ------------------- Nach meinem Erwachen konnte ich gedämpft Kampflärm hören. Verschwommen sah ich meine Umgebung an. („Wo bin ich...?) Nach längerem Umsehen erkannte ich, dass ich in einer Baumhöhle lag. („Hat Mei mich hierhergebracht?“) Ich versuchte, aufzustehen, doch musste ich es mit einem vom Schmerz verzerrten Gesicht aufgeben, denn ebendieser war wegen dem Kampf mit Helios zu stark. Ich schleifte mich langsam zum Eingang, welcher versteckt hinter einem kleinen Laubhaufen lag. Von dort aus konnte ich den Kampflärm nun etwas deutlicher hören und ich fing auch einige Gesprächsfetzen auf: „Sag uns, wo du ihn versteckt hast, dann lassen wir dich vielleicht gehen!“ „Vergiss es, ich sag es euch nicht!“ „Gut, wie du willst...“ Ich zuckte zusammen, als ein Schrei zu hören war... Das war eindeutig Meis Stimme. Was ging hier nur vor? Suchte man nach mir? Hatte sie mich deshalb hier versteckt? Just in diesem Moment wünschte ich mir nichts lieber, als einfach gesund zu sein und ihr zu helfen. Ich hörte noch eine weitere Stimme. „Spinnst du? Hier in der Nähe ist eine Erkunderbasis. Willst du diese Nieten unbedingt auf den Plan rufen?!? Der Boss hat klipp und klar gesagt: ‚Keine Zeugen‘! Knebel die Kleine und dann nehmen wir sie mit.“ „Alles klar. Du, sei jetzt ganz brav, dann werde ich dir nicht nochmal wehtuUUAAAAHHH. Verdammtes Gör! Sie hat mich gebissen!“ Wieder hörte ich sie schreien, doch diesmal gedämpft. Offenbar hatten sie es geschafft, sie zu knebeln. Nachdem ihre Stimmen leiser wurden, wartete ich noch einige Minuten, ehe ich aus meinem Versteck kroch. Die Spuren des Kampfes waren unübersehbar. Bei dem Gedanken an das, was Mei widerfahren sein muss lief mir ein kalter Schauer den Rücken runter. Jedoch quälte mich noch ein anderer Gedanke. Was sollte nun mit mir geschehen? Ich konnte mich kaum bewegen, wie sollte ich also zur Basis zurückkommen? Zu meiner Rechten hörte ich etwas im Gebüsch. („Da hat doch etwas geraschelt. Oh nein, das sind doch nicht wieder diese Typen oder?“) Ich bemerkte nun, dass ich mit dem Verlassen des Verstecks einen Fehler gemacht hatte. Wenn sie nun zurückkamen, wäre alles aus... Doch Arceus sei Dank, es waren nicht diese Typen, wer da jedoch auftauchte, überraschte mich nicht minder. Es waren Nate und Neo, doch bevor ich mich nun fragte, wie sie hierhergefunden haben, musste ich sie auf mich aufmerksam machen. „Hey Leute... Hier... bin ich...“, versuchte ich so laut wie möglich zu rufen, doch sie hörten mich noch nicht. Daher musste ich auf eine andere Weise versuchen, auf mich aufmerksam zu machen. Ein kurzer Blick nach rechts schien die Lösung bereitzuhalten. Dort lagen einige kleine Steine. Ich hob einen auf, um ihn ihnen entgegenzuwerfen, doch in der Bewegung durchbohrte mich ein Schmerz, so stark, dass ich aus voller Kehle schrie. Der Schmerz, zusammen mit den Schmerzen durch das Schreien, war so heftig, dass ich kurz darauf das Bewusstsein verlor. Etwas später... Als ich wieder langsam die Augen öffnete, lag ich nicht mehr im Wald, sondern in meinem Bett im Gästezimmer der Basis. Der erste, den ich sah, war Nate. Er saß an meinem Bett und verrieb gerade eine Art Salbe auf meinen Wunden. Es fühlte sich zuerst angenehm kühl an, doch dieses Gefühl wich einem brennenden Schmerz. „MAAAANN DAS BRENNT HÖLLISCH!!!“ Nate, der lautstark bemerkt hatte, dass ich wieder bei Bewusstsein war, entgegnete ruhig: „Das muss ja auch brennen. Keine Sorge, das lässt gleich wieder nach. Deine Verletzungen werden schnell wieder verheilen, dafür sorge ich.“ Er hatte Recht, das Brennen ließ nach. Als der Schmerz weg war, fragte ich ihn: „Wie habt ihr mich denn überhaupt gefunden?“ „Nun, kaum dass Neo wieder auf den Beinen war, hörten wir Meis Schrei. Zu deinem Glück lagst du in der Nähe des Waldrandes. Wir liefen also zur Stelle, von der ihr Schrei kam, doch wir fanden nur dich. Weißt du, wo Mei abgeblieben ist?“ „Ja und nein...“ Die Trauer stand mir ins Gesicht geschrieben. „Sie wurde gekidnappt.“ „SIE WURDE WAS???“ „Naja, entführt.“ „ICH WEISS, WAS DU MEINST!!“ schrie er weiter und die Farbe seiner Rückenflamme nahm einen bläulichen Ton an. Nun kam auch Neo augenreibend ins Zimmer gelaufen. Offenbar hatte mein Schrei ihn schon zuvor geweckt, da er bei Nates Ausbruch hereinkam. „Was soll denn das Geschrei... Meine Güte Nate, was ist denn mit dir los??“ Selbst er hatte Nate niemals so erlebt. Ich versuchte, ihn zu beruhigen. „Reg dich doch erst mal ab, dann erzähl ich dir alles, was ich weiß.“ Ich gab ihm einen Moment, in dem er sich beruhigen konnte. „Es hat angefangen, als wir in der Ruine waren. Ich hatte den Text vorgelesen, der dort steht.“ „Stimmt... der Text. Was habt ihr denn herausgefunden?“ Ich fing an, zu erzählen, beide hörten zu: „Laut dem Text gibt es ein böses Pokémon, das die Macht über Coronia will. Sein Name ist Zoroark. Er hat es schon früher geschafft, Coronia zu unterjochen, aber dann kamen Menschen in Pokémongestalt, die gegen ihn gekämpft und ihn letztendlich geschlagen hatten. Zoroark hat es dann ein weiteres Mal versucht, hat es aber nicht mehr geschafft weil die Menschen ihn versiegelt haben. Das Interessanteste aber war das Ende vom Text. Der Grund, weshalb ich jetzt hier in eurer Welt bin, ist scheinbar der, dass das Siegel gebrochen und Zoroark wieder frei ist.“ Nate reagierte ähnlich, wie zuvor Mei. „Oh, klingt gar nicht gut...“ „Es gibt noch mehr. Nachdem ich den Text vorgelesen hab, hatte ich eine Art... ich nenn es mal Tunnelblick.“ „Der Aurascanner.“, warf Nate ein. „Nein es scheint etwas anderes zu sein. Damit habe ich einen versteckten Hebel gefunden, der einen Weg in die Schatzkammer freigelegt hat. Nun... In der Kammer war eine Steintafel mit einer kleineren Inschrift drauf, die ich aber leider nicht mehr lesen konnte. Als ich die Tafel an mich nehmen wollte tauchte der Geist des ersten Auserwählten auf, der dann gegen mich gekämpft hat, daher auch die ganzen Verletzungen.“ Neo fragte mich: „Was für eine Tafel denn?“ „Wie gesagt, eine Tafel mit einer kleinen Inschrift, aber ich hatte einfach keine Zeit, sie zu lesen...“ Nate, der schon wieder zu zündeln anfing, versuchte die Sache voranzutreiben. „So weit so gut, aber wie ist das mit Mei passiert?“ „Nun komm mal wieder runter, dazu komme ich jetzt. Ich war ohnmächtig, als sie entführt wurde, daher konnte ich ihre Gesichter nicht sehen. Ich hab nur ihre Stimmen gehört, als sie Mei schnappten, nachdem sie mich versteckt hatte. Der Schrei, den ihr gehört habt, kam deshalb, weil sie ihnen nicht verraten wollte, wo ich war. Als sie fort waren kam ich aus meinem Versteck und den Rest kennt ihr ja.“ Einige Momente der Stille, dann sprach ich weiter. „Ah ja... während ich ohnmächtig war, tauchte die Gesandte von Arceus, mit Namen Touko, in meinem Unterbewusstsein auf.“ „Touko?“, fragte Nate mit großen Augen, alle Wut schien plötzlich aufgelöst. „Hey, stell dir mal vor, ich kenne sie. In der Nacht, zwei Tage bevor wir dich fanden, tauchte Touko auch in meinem Traum auf... Sie hat mir von deiner Ankunft berichtet.“ „Hat sie dir auch gesagt, dass mit mir zwei weitere Menschen auftauchen, sozusagen... direkt neben mir?“ „Hmm, nein ich glaube nicht, dass sie in der Hinsicht etwas erwähnt hatte.“ („Seltsam... Entweder hatte sie es vergessen, oder er hat sie nicht richtig verstanden...“) „Wir haben dich gesehen wie du zu uns gekrochen kamst, da haben wir dich natürlich auf schnellstem Weg zur Basis gebracht.“ „Hmm, ok. Das erklärt, warum ihr die beiden anderen nicht gefunden habt... Hey, ich hab ne Idee! Die Entführer suchen mich sicherlich, weil ich nicht bei den anderen Menschen war. Vielleicht wussten sie von Anfang an, an welchem Punkt der Welt wir auftauchen, dann könnte man es auch irgendwie auf diesen Zoroark zurückführen.“ „Hmm, wäre eine Möglichkeit, klingt aber dennoch weit hergeholt.“ „Bedenke, dass sie direkt auf mich aus waren, Mei haben sie nur zur Zeugenbeseitigung mitgenommen, soweit ich das verstanden habe, und wieso sollten sie mich suchen wenn es ihnen nicht in irgendeiner Weise wichtig ist? Der einzige der etwas gegen uns haben könnte, wäre dieser Zoroark und man kann ihm sicherlich auch zutrauen, dass er von uns Menschen bereits weiß. Wenn meine Theorie stimmt, dann waren das seine Handlanger. Am besten rekonstruiere ich den möglichen Ablauf beim Zeitpunkt unseres Erscheinens. Bekomme ich bitte mal Stift und Papier?“ Neo ging kurz in sein Zimmer und kam mit Bleistift und Zeichenblock zurück. Ich nahm diese kurzerhand an mich und fing an, herum zu kritzeln. „Also... hier war ich... Und da vielleicht die beiden anderen... Ich glaube, dass ich zwischenzeitlich mehr oder weniger bei Bewusstsein war. Vermutlich hab ich in meiner Benommenheit nicht bemerkt, dass noch jemand dort lag, also hab ich mich von ihnen entfernt. Dort habt ihr mich aufgegabelt... und mich dann zu eurer Basis gebracht... Wie soll man auch darauf kommen, dass da noch jemand wäre, ich hatte ja auch nichts dergleichen erwähnt, geschweige denn gewusst. Irgendwann, nachdem ich weg war, werden die beiden von diesen Gaunern eingesammelt worden sein... denn ich bin mir sicher... wären sie vor euch gekommen, hätten sie mich wahrscheinlich dennoch gefunden, da sie dann logischerweise die Gegend abgesucht haben müssten. Irgendwelche Einwände?“ Nate meldete sich. „Nun ja... wir haben zwar keinerlei Beweise, die deine Theorie unterstützen, aber uns bleiben eben nicht viele Möglichkeiten... Jetzt brauchen wir nur noch einen Plan...“ Nun begannen wir alle drei, zu überlegen. Nach längerem Nachdenken teilte ich den beiden meine Idee mit. „Ich hätte einen Plan, wie wir diese Typen aus der Deckung locken... Ich gehe in den Wald, zu der Ruine, dort tue ich so, als würde ich sie erforschen oder ähnliches... Vielleicht warten sie darauf, dass ich dorthin zurückkomme. Du und Neo werdet mir auf sicherer Distanz folgen.“ „Vielleicht bekommen wir auch Benson dazu, uns zu helfen. Er scheint dich gut leiden zu können.“, fügte Nate hinzu und sah lächelnd zu Neo. „Wie kommt ihr jetzt auf den? Naja, aber ich muss zugeben, dass es wohl das Beste wäre, wenn er mitkommt... Eine zusätzliche Absicherung kann niemals schaden. Er kann ja auch frühzeitig die Aura dieser Typen erkennen, dann kann nichts mehr schiefgehn. Gut, dann machen wir das so.“ Ich warf einen Blick aus dem Fenster. Es war schon sehr spät in der Nacht. „Ich werde in nächster Zeit kaum trainieren können, mit den Verletzungen...“ „Wie gesagt, dank dem Mittel, dass ich dir verabreicht habe, werden sie sehr schnell heilen... Die Pflanze, aus der ich es hergestellt habe, hat unglaubliche Heilkräfte, besser als jede Apotheke. Bis übermorgen werden sie vollständig und narbenlos verheilt sein.“ „Schön das zu hören. Dann werde ich mich morgen noch schonen, aber jemand von euch sollte zu Benson gehen und ihn um seine Mithilfe bitten.“ „Das übernehme dann wohl ich.“, entgegnete mir Neo. Daraufhin streckte ich meine Faust - mehr oder weniger Vorsichtig - in die Luft und rief: „Auf das wir Mei wiederfinden!“ „JAAAAA!!!“, schlossen sich Nate und Neo an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)