Die Unbekannte

Danke für deine Teilnahme an meinem Wettbewerb und dass du Sargent ausgewählt hast. Das Gemälde ist wirklich sehr schön und bevor ich deine Geschichte gelesen habe, fragte ich mich, warum so ein zartes Wesen fischen geht, obwohl ihre Hände viel zu klein für diese Arbeit scheinen. Daher war ich erfreut, als auch du diese zierlichen Hände erwähntest. Die Idee des Liebenden, Verehrenden, Bewundernden, der jeden Tag versucht, diese Frau zu sehen, finde ich sehr schön. Obwohl sie etwas Alltägliches tut, wahrscheinlich sogar etwas Notwendiges, ist es für ihn immer wieder etwas Besonderes, sie zu sehen und einfach nur zu genießen. Auf mich wirkte es so, als würde die Frau für den Betrachter ein notwendiger Teil der Natur werden, wie ein kühlender Wind, der aufweht und uns Erleichterung schafft, aber wenn er verflogen ist, können wir noch immer seine Kühle auf unserer Haut spüren.
Ich finde es gut, dass du die Ehe nur kurz erwähnt hast, denn das zeigt, wie wichtig ihm die Frau ist – wichtiger als seine eigene. Bei der Fischerin kann er nicht mehr an seine Familie denken, sondern nur noch an sie. Schön ist auch, dass der Maler engagiert wird, um einen vergänglichen Moment für die Ewigkeit festzuhalten. Doch wie deine Figur schon sagt, kann ein Gemälde (heute wäre es ein Foto) zwar an den Moment erinnern, ihn aber nie in all seinen Gefühlen zurückholen.
Du benutzt viele Metaphern und hast dadurch einen sehr bildlichen Stil, der zu dieser romantischen Geschichte passt. Teilweise sind es für mich zu viele Beschreibungen, z.B. bei den Augen. Dadurch wirkte es auch mich streckenweise etwas zu pathetisch. Ansonsten kannst du dich gut ausdrücken und auch die Gefühle auf den Leser übertragen, als würde er mit den Augen deiner Figur diese fischende Frau betrachten. Deine Rechtschreibung ist gut, einzig bei der Kommasetzung treten mehrere Fehler auf (z.B. bzgl. Nebensätze). Ferner ist der Untertitel mit einem Tippfehler versehen, denn es ist ja kein Gishing, sondern ein Fishing Girl.
Alles in allem hast du eine romantische und bildhafte Geschichte geschrieben, die wunderbar zu dem Gemälde Sargents passt.

Das man aus einem Bild eine Geschichte bauen kann hätte ich nicht gedacht, aber dies ist wiedermal ein klasse Beispiel das es möglich ist. Selbst als Lesemuffel hat mich die Story bis zum Ende hin begeistert. Gut gelungen find eich wie die Nebensächlichen Details mit eingebracht werden an die man sonst nicht denkt und alles delikat abrunden, als wäre man direkt bei den Personen oder der Wind der diese Personen umstreicht. Will mehr davon haben! BITTE!