Die trauernde Göttin von Coobki (Liebe und Einsamkeit) ================================================================================ Kapitel 1: Die Göttin erwacht ----------------------------- Miwaku's Sicht: „Meisterin Miwaku, endlich haben wir Sie gefunden.“ „Riku, Fujita...ich habe auf euch gewartet. Ihr müsst mich befreien.“ „Sagen Sie uns, wie.“ „Geht hinab in das Dorf. Dort findet ihr in dem Tempel der Menschen meinen Fächer, meine Kette, mein Diadem und mein Gewand. Dort ist auch ein Behälter mit fünf Splittern. Ich bitte euch darum, dass ihr mir diese Gegenstände bringt und dass ihr keine Gewalt gegenüber den Menschen einsetzt.“ „Ja wohl, Meisterin.“ „Wir werden Sie nicht enttäuschen.“ Meine beiden Begleiter laufen den Weg hinab und verschwinden hinter den Bäumen. Wie lange es jetzt schon her sein mag, dass ich an diesen Baum gefesselt bin. Es müssen jetzt ungefähr hundert Jahre gewesen sein. Einst war ich verliebt in einen Mann, ein Youkai, der über ein großes Reich herrschte. Wir waren für einander bestimmt, bis eines Tages ein mächtigerer Youkai in der Gegend auftauchte. Mein Mann beschützte mich und fesselte mich an diesen Baum, um nicht eines qualvollen Todes zu sterben, wie er es erleiden musste. Geschwächt von diesem Schmerz, den mein Körper verspürte, schlief ich lange, um meine Kraft wieder zu sammeln und meinen Mann zu rächen. „Kami no nishi...wie sehr ich Sie doch vermisse. Ist es mein Schicksal an die Erde gebunden zu sein, während Sie weit entfernt von mir sind?“ In dieser ganzen Zeit, die ich geschlafen habe, konnte ich nicht über meinen verstorbenen Mann trauern. Nach einer Weile kehren meine Freunde zurück mit all dem, was ich ihnen aufgetragen hatte, mir zu bringen. „Nun, Riku. Nehme drei der Splitter und lass' sie mich in meinen Körper aufnehmen. Jeweils einen in meine Hände und einen in meinen Mund. Die anderen zwei nehmt ihr und pflanzt sie euch in den Hals.“ Sie führen meinen Befehl aus und ich spüre, wie meine Kraft um einiges größer wird. Es braucht gerade mal ein paar Sekunden und ich habe mich befreit. Ich ziehe mein Gewand an, setzte mein Diadem auf und nehme meinen Fächer. „Lasst uns jetzt in dem Palast hoch oben auf den Berg gehen. Wir werden erwartet.“ Der rote Palast, umgeben von blühenden Kirschblüten ist der Palast zu meine Ehren. Seit dem ich wieder wach bin, habe ich gehört, dass ich die gute Göttin des Dorfes sei, die den Ort beschützt. Seit der Zeit, in der ich an diesem Baum gefesselt war, passieren keine schrecklichen Dinge in diesem Dorf. Alle leben friedlich miteinander. Die Mönche haben mir deshalb einen Palast gebaut. „Alter Mönch. Ich bin erwacht. Ich danke dir dafür, dass du ihn für solch eine lange Zeit bewacht hast. Nun geh' in dein Dorf zurück und berichte den Menschen von dieser Botschaft.“ Der alte Mönch lächelt mich an, verbeugt sich und geht. „Ruki, Fujita, ich möchte nun nicht gestört werden. Wenn Menschen hier her kommen, dann sagt ihnen bitte, dass sie später noch einmal zurückkehren sollen.“ „Ja, Meisterin.“ Hinter mir schließe ich die Türen und setze mich auf meinen Platz. Mein Blick schweift über die Blüten, die langsam herab zum Boden fallen. „Welch traurige Blumen.“ Tage später gelangen immer wieder Menschen zu mir und beschenken mich uns bedanken sich. Einige Frauen und Männer haben sich bereit erklärt für mich zu dienen. „Lasst bitte Wasser ein. Ich werde ein Bad nehmen.“ „Jawohl, Meisterin.“ Die drei jungen Frauen verlassen den Raum. „Hach, welch trostloses Leben ohne Liebe. Wo ist er bloß...mein Seelenverwandter?“ Ich nehme meinen Fächer und lasse die Kirschblütenblätter über das Land ziehen. Dann schließe ich meine Augen und blicke über die Landschaft und sehe diesen Hanyou. Ich lasse die Blätter über ihn und seine Freunde nieder und weiß, welch' Schmerz ihn erfüllt und dass er mein Seelenverwandter ist. „Riku, Fujita. Ich habe eine Aufgabe für euch.“ Kapitel 2: Die friedliche Stadt ------------------------------- Kagome's Sicht: Es ist wieder ein sehr ruhiger Tag. Wir laufen schon seit Stunden von Dorf zu Dorf in der Hoffnung einen Juwelensplitter zu finden. „Kagome?“ „Nein, immer noch nicht.“ Inuyasha wackelt mit seinen Ohren, nachdem ein paar Kirschblüten über uns hinab fallen. 'Die sind aber weit geflogen. Ach, da vorne ist ein Berg voller Kirschblüten.' „Wir sollten uns im nächsten Dorf eine Unterkunft suchen für die kommende Nacht.“ „Gute Idee.“ 'Inuyasha...was geht bloß in dir vor?' Sango wird etwas langsamer und läuft neben mir. „Ist alles okay, Kagome?“, flüstert sie. „Ja.“ Ich verberge mein eigentliches Gesicht mit einem Lächeln. Bald kommen wir im Dorf an und wir werden herzlich begrüßt von den Bewohnern. „Es scheint, als wären alle mit sich total im Reinen. Als wäre etwas Wundervolles passiert.“ Ein alter Mönch kommt auf unsere Gruppe zu. „Reisende, sucht ihr eine Unterkunft? Ich kann euch eine bieten.“ „Ja. Herzlichen Dank“, antwortet Miroku. „Folgt mir.“ „Die Aura der Menschen beruhigt einen doch sehr, oder?“, frage ich die Anderen. Der Mönch bringt uns in den Tempel des Dorfes. „Setzt euch. Ich werde Tee machen.“ Der Mönch geht aus dem Raum und wir sitzen um einen Tisch. An der Wand hängt ein Gemälde. Anscheinend ist es die Gottheit dieses Dorfes. Unter dem Gemälde steht ein Gestell für einen Fächer und ein Kasten, wo eine Kette vorher gelegen hat. Dazu steht eine Puppe im Raum, deren Gewänder und Diadem nicht mehr da sind. „Was für ein nettes Dorf.“ Da taucht eine Frau im Türrahmen auf. „Mönch, sind Sie da?“ „Der ist gerade Tee kochen.“ „Oh. Tut mir Leid für die Störung. Ich gehe dann lieber wieder.“ „Nein, nein, meine werte Dame. Kommen sie doch auch rein und warten sie auf den Priester.“ Miroku kniet vor der Frau und hält ihre Hand. „Übrigens heiße ich Miroku und wie lautet ihr Name?“ „Ehm...i-ich bin Ayumi.“ „Welch' ein wohlklingender Name. Setzen sie sich doch zu mir.“ In Sango's Augen glitzert die Wut und ihre Hände sind auch bereits geballt zu Fäusten. Das Gesicht von Ayumi wird etwas rot. „Oh, Ayumi. Wieso sind Sie hier?“ „Mönch. Ich soll mich im Namen von Meisterin Miwaku bei Ihnen bedanken. Bald werden sie weitere Anweisungen bekommen.“ Sie verbeugen sich voreinander und kurz bevor Ayumi den Tempel verlässt, dreht sie sich noch einmal um. „Mönch Miroku, ich würde sie gerne zu mir einladen. Es wäre mir eine Ehre, wenn sie mich begleiten würden.“ „Aber selbst verständlich. Bei so einem hübschen Gesicht kann man doch nicht Nein sagen.“ Schon ist er aufgesprungen und davon. „Es tut mir Leid. Er kann sich manchmal einfach nicht benehmen“, entschuldigt sich Sango. Da kommen auf einmal ein paar kleine Kinder in den Tempel. 'Also hier ist ja echt der Teufel los.' „Alter Mönch, alter Mönch. Vielen Dank für die Kräuter. Jetzt geht es unserer Mutter wieder besser.“ „Gern geschehen.“ „Oh, wie süß. Dürften wir mit ihr spielen?“ Die Kinder nähern sich Kirara, die gemütlich an Sango liegt. „Ich fragt so nett, da kann ich bestimmt eine Ausnahme machen. Entschuldigt, Mönch. Ich werde mit den Kindern gehen.“ Er nickt einverstanden und Kirara und Sango gehen mit den Kindern nach draußen. „Oh nein. Meine Vorräte sind fast aufgebraucht. Ich werde es vor dem Anbruch der Dunkelheit nicht schaffen, alles zu sammeln.“ „Was fehlt Ihnen denn?“, frage ich ihn höflich. „Einige Kräuter die man nur im Wald weiter weg findet. Ich brauche diese für Notfälle.“ „Wir können Ihnen helfen. Zusammen klappt das bestimmt viel besser.“ Ich höre schon den genervten Seufzer von Inuyasha. „Shippo, willst du nicht auch mithelfen?“ „Ja, gerne.“ „Inuyasha...du wirst hier warten und aufpassen, damit das klar ist.“ „Du kannst mir gar nichts sagen.“ „Inuyasha...“ Er merkt sofort den bösen Unterton in seinen Namen und weiß sofort, was ich sagen will, doch um etwas dagegen zu machen, ist es zu spät. „...mach Platz!“ Schon kracht er auf den Boden. Mit verschränkten Armen und Shippo auf der Schulter gehen wir mit dem Mönch Kräuter sammeln. Kapitel 3: Nicht mehr allein ---------------------------- Miwaku's Sicht: Ich beobachte das Geschehen im Dorf und warte darauf, dass mein Liebling alleine ist. Ich nehme den Fächer und lasse die Kirschblütenblätter zu dem Hanyou herab fliegen, wo sie einen betörenden Duft versprühen. Wie ich es erwartet habe, wurde sein Verstand von meinen Duft betäubt und nun hört er auf mich. Ich bringe ihn dazu, dass er zu mir in den Palast kommt. „Mein geliebter Hanyou, komme in meine Arme.“ Ich empfange ihn mit ausgeweiteten Armen. Er geht auf mich zu und lässt sich von mir umarmen. Seine Augen sind wie erwartet ohne Pupille. „Mein geliebter Inuyasha. Endlich bist du daheim. Sag' liebst du mich denn auch?“ Er nickt stillschweigend. „Das ist schön. Wirst du mich auch immer lieben, bei mir bleiben und mich beschützen?“ Wieder nickt er. „Dann komm' herein. Ich habe etwas für dich vorbereitet.“ „Riku, Fujita. Die Reisende sind meine Ehrengäste. Bringt sie zu mir.“ „Ja, Meisterin.“ Mit einer Verbeugung verlassen sie den Raum und bringen mir meine Gäste. Allesamt sind bereits zurück im Tempel und haben gemerkt, dass ihr Inuyasha fehlt. Der jedoch schläft friedlich in einem meiner Zimmer. „Bereitet das Essen vor.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)