Intrigo e amore von -Amber- (And it's with you that I want to stay forevermore) ================================================================================ Kapitel 10: Ostern in Cambridge – Rebellion oder Verlangen ---------------------------------------------------------- Adrian alias Finley Keine 5 Minuten später befanden sie sich schon wieder in den größeren Räumen. Der Rebell schnappte sich seinen Krug Wein, füllte ihn erneut auf und schwang sich damit mehr oder weniger elegant aufs Federbett. So saß er am unteren Fußende, die Beine überschlagen und grinste den Kardinal keck an, während er an seinem Weinchen nippte. Wenn man schon man die Chance zu solch einer Delikatesse hatte, dann sollte man sie schließlich auch auskosten. Das Bett war übrigens auch etwas, was man tatsächlich auskosten sollte. Eine dickes, weiches Federbett mit einem schweren, roten Baldachin. Verzierte Ebenholz Pfosten stämmten es einige Zentimeter über dem Boden, an denen sich Rangen empor wanden. "Was würde ich für so ein Bett geben..." sagte Finley mit leuchtenden Augen, schwang die Füße hoch und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen der Pfosten, um das ausgefallene Muster des Baldachins von innen zu betrachten. Allein dieser Stoff musste schon Unmengen wert sein, geschweige denn das gesamte Bett. So groß wie es war, hatten sie es bestimmt hier im Haus bauen müssen, sonst hätten sie es wohl kaum durch die Türen bekommen. Alessandro Sforza Irgendwie schien Alessios Gast kein bisschen seiner aufgesetzten oder realen Fröhlichkeit zu verlieren. Gut, das Geld das er verdienen würde war mehr, als er wohl in seinem ganzen Leben besitzen würde. Und eigentlich sollte es den Kardinal wohl ärgern so viel Geld zu verlieren, doch Alessio empfand mehr ärger darüber, dem jungen Mann nicht so nah zu sein, wie Nico es wohl Rodrego war. Dabei wollte auch Alessio nur zufrieden in den Armen eines anderen einschlafen. Zumindest wollte er das gerade, wohl vor allem weil er es einfach nicht haben konnte. Und Adrian tat nichts dazu ihm diese "Bürde" wenn man es so nennen wollte leichter zu machen. Statt einfach den sinnlichen verführer zu geben spazierte der junge Kerl splitterfasernackt und immer noch deutlich erregt durch den Gang als sei es sein eigener. So griff er auch nach dem Wein und drapierte sich mehr oder weniger elegant auf das Fußende seines Bettes. Ohne jedes bisschen Respekt. In Alessio wallte ein zweites Mal Abscheu auf. Nicht etwa weil Adrians Körper nicht begehrenswert war, nein.. einfach nur weil der Geist darin ihm gerade mehr auf die Nerven ging als das er ihn erregte, allein durch die Art wie er auftrat. So beließ Alessio das Handtuch wo es war und leerte stattdessen das Weinglas in einem Zug. Er musste eindeutig betrunkener sein wenn er das hier überhaupt durchziehen wollte. Sonst verlor er am Ende diese Wette noch weil seine Standkraft versagte und das konnte ja nun wirklich nicht der Punkt sein. "Deinen Arsch gibst du für so ein Bett." antwortete er nur kühl und ließ den Weinkelch achtlos auf den Boden fallen. Scheppernd fuhr das gute Stück ein gutes Stück über den kalten Stein ehe es von der Teppichkante gebremst wurde. Wegen des Wassers das seinen Kreislauf durch die Hitze und jetzt die Kühle der Luft gut angekurbelt hatte brauchte es nicht lange, bis Alessio die neuerliche Wirkung des Weinglases spürte. Ein wenig grobmotorischer als noch zu Anfang packte er Adrians Kelch und warf ihn seinem hinterher. Das dabei auch Wein über den Teppich spritzte war ihm herzlich egal und das der junge Mann den vielleicht noch hatte trinken wollen auch. "Umdrehn.." raunzte er, irgendwo zwischen fast wieder erregt und noch immer leich aggressiv während er durch seinen eigenen Körper Adrian weiter auf das bett drängte. Öl stand in einer Karaffe auf seinem Nachttisch und er würde gut daran kommen wenn er Adrian ersteinmal unter sich festgepinnt hatte. Besonderes Streicheln und weitere Vorbereitung, zumindest alles was nicht unbedingt notwendig war, hatte Alessio wohl gerade von seiner Abendplanung gestrichen. Er schob Adrian so hoch und zwang ihn breitbeinig auf den Bauch, das er sich bequem dazwischen knien konnte und die Ölkaraffe griff. Der Einfachheit halber leerte er einen großteil warmes Öl einfach über Adrians Rücken und Po, da musste er nicht genau zielen. Und waschen musste er das Zeug ja ohnehin nicht. Adrian alias Finley Immer noch das Muster des Baldachins betrachtend, vernahm Finley die Worte des Kardinals. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch sein Grinsen wurde ein wenig steif. Hatte er sich tatsächlich zu einer Hure gemacht? Vielleicht war er nicht billig im materiellen Sinne, doch in einem anderen Sinne war es durchaus. Leicht biss er sich auf die Lippen. Doch er hätte auch mit diesem Mann geschlafen, wenn er kein Geld dafür bekommen hätte. Zumindest unter normalen Umständen. Unter normalen Umständen hätte er sich allerdings auch sicher ganz anders verhalten. Schließlich war er an sich ein guter Liebhaber. Diese Art der Situation überforderte ihn nun leicht. Finley war sich nicht sicher, wie er dem Kardinal gegenüber treten sollte. Vielleicht kam daher dieser leicht überdrehte Zustand. Klar, er war auch sonst nicht gerade der ruhigste Mensch und es war nicht so, dass er sich verstellte. Doch hätte er mit jemandem auf normale Weise Sex gehabt, wäre er wohl etwas sinnlicher gewesen. Aber wollte dieser Mann überhaupt Sinnlichkeit? Wollte er Wärme und Zuneigung? Und das auch noch von einem dahergelaufenen, angeblichen Messdiener? Finley konnte es sich kaum vorstellen. Zwar hatte ihn die Szene mit dessen Bruder und dem anderen Mann reichlich verwirrt, doch ein mächtiger Mann wie Alessandro hatte doch sicher eine Person in seinem Leben, der er seine Liebe schenken konnte. Nur Monogamie schien ihm wohl nicht zu liegen, aber Finley wäre der Letzte, der dies nicht verstehen würde. Und dennoch. Auf diese kühle, rein körperliche Weise fühlte der Rebell sich auf eine unangenehme Weise schmutzig. So in seinen Gedanken vertieft, bekam er den unwirschen Tonfall und die Veränderung in Alessandros Miene erst mit, als dessen Weinkrug scheppernd auf dem Boden landete er und er selbst vor Schreck zusammen zuckte und sich herum drehte. Zwei Sekunden später stand Alessandro auch schon vor ihm und pfefferte Finleys Weinkrug auf den Steinboden. Der Rebell schluckte und gehorchte rasch, doch nicht ohne, dass Widerwillen in ihm auf stieg. Sicher, der Kardinal hatte für ihn gezahlt, aber deswegen war er doch noch lange nicht dessen Haustier, welches er so barsch herum kommandieren konnte. Wenig später lag Finley auch schon flach auf den Bauch gepresst in der Nähe des Kopfkissens und spürte, wie warmes Öl auf seinen Rücken und seinen Hintern gekippt wurde. Er fühlte sich wie ein Stück lebloses, willenloses Fleisch. Dafür war Finley bestimmt nicht zu den Rebellen gegangen und dafür war auch sicher nicht im Gewandt durch die Kirche gehüpft. "W-wartet!" kam es plötzlich von Finley und nachdem seine Stimme anfänglich etwas verunsichert geklungen hatte, setzte er nun all sein Selbstbewusstsein auf eine Karte. "Wartet!" sagte er noch einmal, zog die Beine unter den Bauch und drehte sich um, sodass er auf den Knien und mit dem Gesicht zu Alessandro zum Sitzen kam. Öl rann seinen Rücken hinab und automatisch griff er nach hinten, um das seltsame Gefühl zu stoppen. Als er die Hände wieder nach vorne zog, glänzten sie golden im Licht. Langsam legte er sie auf Alessandros oberen Bauch und ließ sie leicht auf und ab streichen. "Warum wollt ihr ein so kühles Geschäft aus einem möglichen Akt der Leidenschaft machen, Alessandro?" fragte er leise, blickte dem Mann dabei - zwar etwas schüchtern aber direkt - in die dunklen, grimmigen Augen. Wie, um seine Worte noch zu bestätigen und ihnen einen Sinn zu verleihen, glitten seine Hände nun höher, strichen über die muskulöse Brust des Anderen, bis auf die Schultern, wo sie leicht kneteten und über seine Schultern wieder leicht hinab glitten. Während seine Hände dies taten, streckte er sich leicht nach oben, zu Alessandros Gesicht hin und schmiegte seine Lippen auf sie des Kardinals. Diesmal nicht wie zuvor. Zwar nicht ohne Leidenschaft, doch eher sanft, tastend und sinnlich. So, wie es Finley vielleicht getan hätte, wenn sie sich unter anderen Umständen begegnet wären und er fühlte, dass es so richtig war. Er sich selbst so nicht auf diese Weise billig fühlte und sein Dasein mehr als nur die bloße Existenz des Fleisches war. Doch völlig beruhigt konnte er nicht sein. Innerlich wartete er immernoch auf den Schlag ins Gesicht, der ihn zurück auf den Bauch beförderte und ihn für das strafte, was er sich gegenüber einem Kardinal anmaßte. Er kannte den Stolz des Adels und er fürchtete ihn ebenso, wie er ihn verabscheute. Nicht zuletzt, weil er genau wusste, zu was dieser alles im Stande war. Alessandro Sforza Wenigstens funktionierte sein Befehlston wie gewohnt. Adrian sah deutlich verdattert aus und schien so langsam zu begreifen, dass er dem Kardinal nun nicht längr würde auf der Nase herumtanzen können. Die Spielchen waren vorbei und an Alessios Gesichtsausdruck konnte Adrian wohl auch ganz gut sehen, wie ernst die Lage mit einem Mal geworden war. Oder eher, wie ernst sie war seit sie das Bad verlassen hatten. Nur war Adrian damit beschäftigt gewesen herum zu stolzieren und hatte dabei übersehen, dass sein Gastgeber langsam aber sicher die Geduld verlor. Flach auf das Bett gepresst und mit gespreizten Schenkeln schien Adrian sich seiner Situation nur all zu deutlich bewusst zu werden. Anscheinend schwand damit auch die Kühnheit sich einfach so in das Bett eines Kirchenmannes, oder vielleicht generell eines Mannes, zu werfen. Eben im Zuber war Adrian noch ziemlich kooperativ gewesen, doch jetzt konnte Alessio den Widerwillen beinahe mit Händen greifen und er konnte nicht leugnen das es eine gewisse Genugtuung war. Erst so offensiv und anbiedernd, bekam es Adrian jetzt wohl doch mit der Angst davor zu tun ein bisschen härter herangenommen zu werden. Alessio beugte sich gerade über ihn und wollte seine Hüfte umfassen um den jungen Mann in eine bessere Posiion zu rücken, als der sich ihm entzog. Alessio ließ erst die Hände sinken, dann verschränkte er sie vor der Brust um den jungen "Messdiener" zu mustern der jetzt vor ihm kniete und seinen Bauch, dann seine Brust berührte. Langsam löste Alessio die verschränkten Arme, doch sein Blick wurde keinesfalls weicher, eher höhnischer. "Leidenschaft.." Er spuckte das Wort förmlich aus, doch er kam nicht weiter denn Adrian küsste ihn. Der Kuss sollte ihn sicher versöhnlich stimmen, doch Alessio war nicht versöhnlich zu stimmen, zumindest nicht gerade jetzt. Er umfasste das Kinn des Mannes vor sich und löste damit den Kuss, zwang ihn dazu zu ihm aufzusehen. "Leidenschaft" wiederholte er, "kostet mich keine 10 Pfund. Für 10 Pfund.." er machte eine Kunstpause, in der man sein Lächeln durchaus als bösartig bezeichnen konnte "für 10 Pfund kann ich mir nehmen was ich will, denn dein Reichtum wird dich für die Wochen die du nicht sitzen kannst entschädigen, oder nicht? Eben noch marschierst du durch mein Haus, nackt, respektlos und meinst du könntest jemanden wie mich um den Finger wickeln. Du bist nichts mehr als ein Dummes Kind, das in die Höhle des Wolfes gestolpert ist und meint, der Wolf sei ein Zahmer Köter, aber da täuschst du dich gewaltig. Dein Leben hängt an meiner Gnade allein und obwohl du das sehr genau weißt benimmst du dich als hättest du ein besonders schönes neues Spielzeug geschenkt bekommen. Ich verrate dir ein Geheimnis.." Seine Stimme war Weingeschwängert und leise, im Kamin knackte das Holz und auf Alessios Brust floss das warme Öl richtung Bauchnabel. "das einzige Spielzeug hier bist du und es gibt nichts was du dagegen tun kannst. Nichteinmal weglaufen.." Alessio hatte die Lippen an Adrians Wange entlang geschoben um ihm fast ins Ohr zu Flüstern. "Aber in meiner unermesslichen Gnade.." Er zog den Kopf wieder ein Stück zurück um Adrian anzusehen "gebe ich dir eine aller letzte Chance zu überdenken ob du nicht demütiger sein solltest und deine freche Zunge nicht mit anderen Tätigkeiten besser aufgehoben wäre." Seine freie Hand glitt in das prächtige blonde Haar, krallte sich hinein und gab Adrian die Richtung vor die er für "Wiedergutmachung" oder eher "milde Stimmen" am besten fand: nach unten. Dort konnten Adrians Lippen ja mal beweisen ob sie mehr konnten als nur große Töne spucken. Und wenn er vor ihm kniete konnte er immernoch sehen ob er geneigt war sanfter zu sein und seine Vorbereitung vom Bad fortzusetzen oder nicht. Adrian alias Finley Wenn Finley nicht zu viel Angst vor den Konsequenzen gehabt hätte - er konnte sich nur gerade so eben zurück halten - hätte er dem Kardinal ins Gesicht gespuckt und wäre aus dem kleinen Palast gestürmt. Doch abgesehen davon, dass er nach einer solchen Aktion wohl kaum auch nur bis zum Ende des Flurs gekommen wäre, wäre ihm dies auch nicht mehr möglich gewesen, nachdem Alessandro ihn am Hinterkopf gepackt hatte und in Richtung seines Schaftes drückte. Panik wallte in Finley auf. Abscheu. Vor sich selbst und vor dem Mann, der wohl glaubte, sich alles auf dieser Welt mit seinem Geld und seiner roten Robe leisten zu können. Mit der Macht der Verzweiflung, stämmte Finley die Hände gegen den fremden Bauch und riss sich los. Mit einem Ruck landete er auf dem Rücken, wo er sich sogleich in eine sitzende Position aufrappelte und sich, richtung Kopfkissen, so weit von Alessandro entfernte, wie er es vermochte. Wie ein verletztes Tier hockte er zusammengekauert an der Wand und funkelte den Kardinal mit einer Mischung aus Zorn, Abscheu und auch Angst, an. "Ihr seid genauso wie alle anderen! Der Klerus glaubt, er kann alles bekommen. Sich Alles kaufen und die ganze Welt regieren, nur weil es Menschen gibt, die arm sind. Arm an Besitztümern vielleicht, aber nicht arm an Tugend, Sozialer Intelligenz und Nächstenliebe! Etwas, was ihr von euch nicht behaupten könnt und etwas, was ihr euch sicher niemals kaufen könnt!" brach es aufgebracht aus dem Rebellen hervor, ohne dass er darüber nachdachte, welche verheerenden Konsequenzen dies haben könnte. "Vielleicht denkt ihr, ich sei eine billige Hure. Aber da täusch ihr euch! Als ich mit euch mitgegangen bin und mit euch diese Vereinbarung gemacht habe, da dachte ich-" Finley unterbrach sich. Na, was hatte er denn gedacht? Dass der Kardinal ihn wegen seinem ach so tollen Charakter angesprochen hatte? Dass dieser ihn wirklich für so gottesfürchtig gehalten hatte? Oder vielleicht, weil Finley ihn so gut um den Finger gewickelt hatte? Wohl kaum. Es war wirklich erbärmlich von ihm, so etwas zu glauben. Aber was dann? Was hatte er bloß erwartet, als er sich für das Geld verkauft hatte? An einen fremden Mann der Kirche? Als er das kleine Luder gespielt hatte? Nicht, dass daran an sich etwas falsch wäre, doch falsch war, dass er es für Geld getan hatte. Und erbärmlich war, dass er wirklich geglaubt hatte, dieser Mann würde vielleicht doch ihn mögen und nicht nur seinen Körper. Er war ein verfluchter Idiot, der immernoch einer längst vergangenen Liebe nachtrauerte. Einer Liebe, die nicht hätte sein dürfen. Die einfach aus dieser Welt verschwunden war, als wäre sie niemals da gewesen. Und er glaubte wirklich, dieses Gefühl im Bett des Adels erneut zu finden? Er war ein so erbärmlicher Idiot. Nichts weiter. "...ich weiß auch nicht, was ich gedacht habe..." nuschelte Finley etwas bedröppelt, doch er fasste sich schnell wieder und zog sich ein Kissen vor seine Blöße, um zumindest sich zumindest nicht völlig schutzlos zu fühlen. "Aber was ich weiß ist, dass ich mich verflucht nochmal, nicht wie euer verdammtes Spielzeug benehmen werde! Ich weiß, dass ich nicht fliehen kann und ich weiß, dass es töricht von mir war, diese Bedingungen einzugehen, doch wenn ihr mich wie ein Stück Fleisch als Objekt eurer Lust gebrauchen wollt, dann müsst ihr mich schon vergewaltigen!" Ohje. Da hatte er was gesagt. Schnell räusperte er seine aufkeimende Unsicherheit weg und fuhr sich etwas fahrig durch die noch feuchten Haare. "Aber wenn ich hier raus komme, mit blutendem Arsch oder wenn ihr mich im tiefsten Kerker verrotten lasst, dann werde ich im Reinen mit mir sein. Dann kann ich in Frieden sterben. Und im Gegensatz zu euch, werde ich sagen können: Finley, du hast dich nicht verraten." Auch wenn du dafür durch die Hölle gehen wirst, du erbärmlicher Idiot; fügte er in Gedanken hinzu und betete einfach, dass sich der Boden unter ihm auftun würde, um ihn zu verschlingen, bevor der Kardinal es tat. In solchen Momenten wäre er froh gewesen, doch ein wenig christlich zu sein. Alessandro Sforza Tatsächlich folgte der junge Mann vorerst seiner Bewegung und Alessio war zumindest für wenige Sekunden beinahe so etwas wie zufrieden, zumindest so lange bis Adrian den Rückzug antrat. Was sollte das nun werden? Irritiert ließ er los, als sich Adrians Hände gegen seinen Bauch stemmten und sich sein "Opfer" plötzlich am anderen Ende des Bettes wiederfand, um zu einem mehr oder minder langen Monolog darüber anzusetzen, was für ein schrecklicher Mensch Alessio doch war. Als ob er das nicht selbst wusste. Nach dem er eben noch aufrecht gekniet hatte ließ sich Alessio auf die Hacken sinken und musterte den zusammengekauerten Messdiener mit der Arroganz und der "Langeweile" die Adrian gerade so passend beschrieb. Keine billige Hure? Dafür hatte er aber sehr genau gewusst was er wollte und sich ziemlich exakt in das Bild des Mannes gefügt, der für Geld und ein bisschen Prestige nur zu gerne die Beine breit machte. Und Alessio war eben nicht darauf eingestiegen, was Adrian wohl kaum in den Kram gepasst hatte. Allerdings währte der Wortschwall nicht gerade lange, denn Adrian kam an den faszinierenden Punkt, den wohl auch Alessio angeführt hätte. Es war eine Sache einen unschuldigen und nichtsahnenden jungen unverdorbenen Messdiener an körperliche Liebe heranzuführen - doch Adrian wusste sehr wohl um was es ging und es interessierte Alessio durchaus was sein Gegenüber sich dabei gedacht hatte, wenn es nach seinen Worten eben NICHT gerade ums Geld ging. Aber immerhin besaß er dann doch eine ganz gute Einschätzungsgabe als es um seine Lage ging. Nein, er würde nicht hier raus kommen wenn Alessio nicht wollte das er ging. Und es war sehr richtig, das es niemanden gab der ihm helfen würde, es sei denn er schrie laut genug das Nico aufmerksam wurde und nachsah. Doch im Zweifel würde Alessio auch das unterbinden können. Und tatsächlich ging ihm dieses Gerede mit "du bist doch wie alle anderen" ziemlich auf den Zeiger. Er war nicht wie alle anderen und eigentlich hätte er einen empörten Aufschrei von sich geben müssen um sich zu wehren, doch eigentlich... eigentlich war er eben doch so. Zumindest zu manchen Leuten. Die, die ihm selbst mit Argwohn begegneten, die, die wie Adrian einen reichen, verwöhnten und gierigen Kardinal sahen. Aktion und Reaktion, da biss sich wohl die Katze in den Schwanz. Gerade setzte der junge Mann vor ihm erneut an, betonte noch einmal kein Spielzeug zu sein und ließ Alessio ein weiteres Mal mit dem Gedanken spielen ihm einfach den Mund zu stopfen und den Rest so zu erledigen - als etwas die Entscheidung zu diesem Plan kippen ließ. Finley? Alessio legte den Kopf schief, kniff die Augen zusammen und musterte den Blonden. "Interessant." war alles was er sagte, ehe er sich die öligen Hände an den eigenen Oberschenkeln abstriff. Wo war der Weinkrug wenn man ihn brauchte? Dummerweise irgendwo weggerollt. Nun, vielleicht war es besser jetzt auf den Wein zu verzichten. Langsam ließ sich Alessio zur Seite kippen, stützte sich auf seinen Ellebogen und streckte die Beine aus, denn das hocken auf seinen Fersen hatte in den Knien wehgetan. "Wirklich, eine recht interessante Ansicht auf meine Person Finley." Er betonte den Namen, um noch einmal zu unterstreichen das der sich gerade selbst verraten hatte. "Also du willst nicht mein Spielzeug sein, aber du willst wenn ich das richtig sehe, leidenschaftlichen gefühlvollen Sex von einem Mann den du kaum kennst und der dich dafür auch noch bezahlen soll. Und um das alles zu bekommen steckst du deinen wirklich ansehnlichen Körper in eine Messdienerrobe..... und gibst dir einen falschen Namen. Auch wenn mir das Angebot mit der Vergewaltigung doch ganz gut gefallen hat, jetzt hast du mich neugierig gemacht. Denk doch noch einmal nach, für mich und die 10 Pfund.. WAS hast du dir dabei gedacht als du mit mir hier her gekommen bist?" Alessios Blick zeigte deutlich das Lügen wohl der falsche Ausweg war. Zumindest wenn die Lüge so konstruiert war, dass der Kardinal sie gleich durchschaute. Adrian alias Finley Und Alessandro war doch eine Katze! Wie ein riesiges Raubtier lag er auf der Seite. Völlig entspannt und doch auf der Hut. Finley konnte schon beinahe dein leicht auf und ab schlagenden Katzen-Schwanz sehen. Die wachsamen Augen. Der Kardinal war wie ein Jaguar. Dunkel und geheimnisvoll. Prächtig und gefährlich. Bedacht und blitzschnell. Und dieses 'Angebot' mit der Vergewaltigung, machte Finley sichtlich nervös. Es war schon vorgekommen, dass Männer versucht hatten, ihn zum Geschlechtsakt zu zwingen, doch bisher hatten sie nie wirklich Macht über ihn gehabt und es war nie gelungen. Bei diesem Mann sah die Sache ganz anders aus. Verkrampft zog er das Kissen etwas näher heran und krallte seine Finger in den weichen Stoff. Er war doch wirklich ein verdammter Idiot! Wieso hatte er gleich seinen Namen preis gegeben? Verflucht nochmal! Man musste ja wirklich nur eins und eins zusammen zählen und wusste, dass es geplant gewesen war, sich als Messdiener zu verkleiden. Ein flascher Name war so auffällig wie ein Zettel auf der Stirn auf dem so etwas stand wie: Ich will nicht entdeckt werden, weil meine Absichten nicht erlaubt oder nicht ehrenhaft sind! Aber immerhin kannte Alessandro nur seinen Vornamen. Wie viele tausend Finleys es wohl in Cambridge gab? Und er war nicht gerade jemand, der oft seinen Namen unter einen wichtigen Text setzte, auch wenn er im Gegensatz zu den meisten, lesen und schreiben konnte. Und jetzt sollte Finley auch noch alles erzählen? Alles preis geben? Der Rebell knirschte mit den Zähnen. Oh, shit. Sein armer Stolz schien heute ganz schön leiden zu müssen. Doch dieses 'Interessant'... Ein Kardinal hatte vielleicht Alles, aber eine gute Geschichte hörte jeder gern oder? Es war zumindest einen Versuch wert. Entweder es würde die Sache bessern oder verschlimmern. Egal was es tat, seine Lage sah im Moment ohnehin nicht rosig aus. Also konnte er es ruhig riskieren. Etwas gequält räusperte Finley sich und grummelte etwas vor sich hin, bevor er mit der Sprache heraus rückte. "Ja, mein Name ist Finley. Adrian White ist ein Deckname und ein Bekannter hat mich in die Kirche eingeschläust. Wohl das erste Mal seit Jahren, dass ich wieder in der Kirche war, deswegen muss mein Verhalten vielleicht auch etwas seltsam gewirkt haben." begann Finley und sagte mit Absicht 'Bekannter' und nicht 'Freund'. Er wollte nicht auch noch unnötig irgendwelche anderen Leute mit hinein in die Sache ziehen. "Die Wahrheit ist, dass ich Informationen sammeln sol- wollte. Es geht um Anne Boleyn. Das Volk will sie nicht, wie ihr vielleicht mitbekommen habt." erklärte er und hoffte, dass er nicht zu anschuldigens wirkte. Doch er konnte seine Gefühle einfach nicht im Zaum halten. "Ich will sie nicht." fügte er leise hinzu und starrte eine Weile finster auf seine Fingernägel, bevor er sich erinnerte, wo er war. "Und, nun... ich dachte, in der Kirche, gerade am Osterfest, wenn alle wichtigen Leute versammelt sind, würde doch sicher jemand aufzutreiben sein, der dem Papst ein wenig näher steht. Jemand, der weiß, wie es um diese Angelegenheit steht. Naja... und ihr seid der Kardinal. Ihr könnt euch vorstellen, wie ich mich gefreut habe, als gerade ihr auf mich aufmerksam geworden seid." Finley stieß leise die Luft aus und spähte zu Alessandro herüber, doch er wollte ihm nicht direkt in die Augen blicken, wenn er ihn so als Mittel zum Zweck darstellte. Er konnte die Miene des Kardinals aus diesem Winkel nicht lesen, aber vielleicht wirkte er mit gesenktem Kopf etwas reumütig oder demütig. Hoffentlich. "Und was das Geld betrifft..." Finley schnaubte leise und trocken. "Es war mehr eine nette Zugabe. Ich dachte, euch mit dem Geschlechtsakt versöhnlich stimmen zu können. Ich bin vielleicht nicht der Klügste, doch ich weiß, wie ein Mann sich verhält, wenn er einem Anderen an die Wäsche möchte." ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, doch er verbarg es sogleich wieder, aus Angst, es könnte dem Kardinal missfallen. "Und ich dachte, wenn ich eurer Forderung nachgebe, würdet ihr mir danach vielleicht ein wenig erzählen. Oder während dessen. Oder mit genug Wein. Oder wie auch immer..." murmelte er nun und ließ sich matt gegen die Wand sinken, bevor er zu Alessandro aufblickte, um seine Stimmung zu erfassen. Ach ja... Raphael hatte vielleicht recht gehabt. Er war einfach zu impulsiv und wenn er Pech hatte, wars das jetzt gewesen. Und alles schon wieder wegen dem scheiß Adel oder in diesem Fall, dem verfluchten Klerus! Alessandro Sforza Die gehörige Portion Respekt die Alessio inzwischen bei seinem Gegenüber sah stimmte ihn zumindest ein bisschen milde. Anscheinend hatte Finley nicht vor sein Glück weiter überzubeanspruchen. Natürlich war Finley noch immer nicht viel und Alessio wusste das allein der Vorname nicht viel half, doch in seiner Position konnte er gut und gerne auch nach ALLEN Finleys Suchen lassen. Er wusste wenigstens ein bisschen mehr über den Mann vor sich und das gefiel ihm. Und ihm gefiel auch, wie der junge Kerl mit sich haderte wenn es um die Wahrheit ging. Aber tat das nicht jeder? Mit der Wahrheit verkaufte man sich mehr als mit allem anderen, denn aus der Wahrheit ließ sich sehr schnell ein böser Strick drehen. Beinahe dauerte die Phase zu lange in der Finley sich seine Geschichte zurechtlegte, so das Alessio beinahe nicht mehr geneigt war ihm zu glauben.. doch dann erzählte der Blonde doch und was Alessio zu hören bekam ließ ihn verwundert die Augenbrauen zusammen ziehen. Boleyn, das dumme Stück? Das das "gemeine Volk" zu dem sich wohl auch Finley zählte, die in Henrys Gunst aufgestiegene Frau nicht leiden konnte wusste Alessio. Er selbst konnte sie auch nicht leiden. Das lag aber nicht daran, dass sie einfach nur eine Puppe war. Nein, sie war hübsch. Sie war eine attraktive Frau aus gutem Hause, sie hatte eine bildhübsche Schwester und sie war sehr gebildet. Leider war sie nicht sehr katholisch, was sie für Alessio in gewissem Maße unattraktiv machte, doch dieses Manko konnte leider nicht darüber hinwegtrüben, dass sie ein Bild von einer Frau war, die Alessio sicher auch nicht aus seinem Bett verbannt hatte. Was sie so hässlich machte war ihre gottverdammte Arroganz. Alessio war niemand, der vor gewissen Handlungen zurückschreckte, wenn sie dem Machterhalt dienten oder wenn man einfach einen status quo erhalten musste, doch Annes Ansprüche auf den Thron von Katharina waren einfach zu anmaßend. Und das Henry dem auch wirklich noch nachgab, nur um seinen Schwanz zwischen ihre Beine zu stecken.. es erschauderte Alessio bei dem bloßen Gedanken. Er selbst intrigierte nicht gegen sie, doch er wusste das andere es taten und hier und da unterstützte er Aktionen, aber immer nur dann wenn man seinen Namen nicht mit der Aktion in Verbindung brachte. Und Informationen.. ja, Alessio hatte sicher auch einige Insiderinformationen aus dem Palast, die für jeden der Anne an den Kragen wollte hilfreich waren. Zum Beispiel wusste er, wo sie sich gerade aufhielt und das sie ziemlich ungeschützt war, da alles was Rang und Namen hatte in Cambridge war und die Armee ebenfalls feierte. Wegen seiner eignene Abgneigung gegen die Familie Boleyn zweifelte er nicht einmal an der Geschichte, die Finley ihm gerade als den Grund seiner Anwesenheit verkaufte. Und er hatte sogar recht wenn er geglaubt hatte das Alessio gesprächiger wurde wenn er erstmal mit ihm geschlafen hatte - gesetz dem Fall er war dann noch irgendwie zu etwas in der Lage und nicht von Wein und Erschöpfung bereits so geplättet das er nichts mehr zu Stande brachte. "Nun, dann hast du Anne immerhin schon mal voraus, dass du die Beine breit machst um an deine Ziele zu kommen." Der Satz trof vor Sarkasmus, doch man hörte bereits heraus, dass Alessios Wut der Neugierde wich. "Anne Boleyn also.." ihm war nicht entgangen, dass Finley erst von sollen statt von wollen hatte sprechen wollen, doch jetzt nach Hintermännern zu bohren würde ihn sicher zum schweigen bringen. "Gut, dann erzähl mir was du vorhattest mit diesen Informationen" forderte er Fin auf und griff nach dessen Bein, das noch in seiner Reichweite lag. Er wollte ihm nicht wehtun, strich nur über die weiche Haut an Finleys Wade hinab zu seinem Fuß um ihn festzuhalten und leicht die Sohle zu massieren. Fin hatte Hornhaut, wie jemand der viel lief und wenig Kutsche fuhr oder ritt. Und Alessio war ja schon noch darauf gepolt Nähe zu bekommen und die Wette zu gewinnen.. allerdings war er jetzt neugierig und Fin hatte eine gute Geschichte. "Du hättest Informationen gesammelt, aber was dann?" Adrian alias Finley "Nun, es hat eben nicht jeder das Glück, dass der König sich unsterblich in einen verliebt. Und wenn ich dann auch noch so ein ansehnliches Angebot vor mir habe, fällt mir das gar nicht mal so schwer..." antwortete Finley und ein laszives Lächeln huschte über seine Lippen, doch schnell presste er diese zusammen. War das zu anmaßend gewesen? Verflucht! Er konnte es einfach nicht lassen, mit hübschen Männern zu flirten! Doch Alessandro hatte lange nicht mehr so aggresiv gewirkt. Noch lauernd, doch eher gespannt, als wirklich bedrohlich. Gerade klappte Finley den Mund auf, um eine ausweichende Antwort auf die Frage des Kardinals zu finden, als er aus dem Augenwinkel sah, wie dessen Hand sich ausstreckte. Finleys Körper erstarrte, als die warmen Finger ihn berührten. Wie gebannt starrte er auf die fremde Hand, doch als nichts bedrohliches geschah, entspannte er sich langsam wieder. Etwas verzettelt hob er den Kopf und stammelte unzusammenhängend vor sich her, bevor er sich räusperte und seine Gedanken neu ordnete. "Erst hätte ich genug Informationen zusammen tragen müssen, die auch etwas nützen können und dann... Wie ihr sicher wisst, gibt es genug Menschen, die Katharina sehr schätzen und sie um keinen Preis verlieren möchten. Es würde sich sicher mit Leichtigkeit jemand finden, der..." Finley suchte nach den richtigen Worten, die das sagten, was er meinte, es aber doch nicht zu hart ausdrückten. Doch die Finger an seinem Fuß lenkten ihn ab. Automatisch schob er das Bein etwas nach vorne, näher an Alessandro heran. Er spürte, wie Hitze von der Hand ausging, die ihn berührte. Wie es leicht in seinem Bein kribbelte. Mit einem Kopfrucken fixierte er seine Gedanken wieder und versuchte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. "Ähm, die Macht der Öffentlichkeit und des Volkes sollte niemals unterschätzt werden. Die Menschen wollen ja rebellisch sein. Sie warten nur auf jemanden, der es ihnen erlaubt." erklärte er etwas abgehackt und rutschte noch etwas nach vorne, während sich die Finger im Kissen lockerten und das Kissen leicht beiseite Rutschte. Alessandro Sforza Er überging die Heuchelei, die Fin gerade schon wieder von den Lippen ging. Er hasste diese Art von Geschwafel und er war sich sicher, dass auch Fin es eigentlich weniger oft betrieb, wenn er nicht das Gefühl hatte sein Gegenüber betören zu müssen. Anscheinend wurde ihm das auch im gleichen Atemzug bewusst und er schwieg wieder. Das war schon besser. Auch der scheue unsichere Ausdruck in Fins Gesicht gefiel dem Kardinal. Er mochte es, wenn sein Gegenüber vorsichtig war und ihm nicht traute. Damit hatten sie wenigstens die gleiche Basis. Und es brachte Fin vor allem dazu seine Gedanken besser zu ordnen bevor er sprach. Alessio lauschte aufmerksam und nickte dann langsam. Also entweder war der Junge einfach nur unglaublich naiv, oder er hatte Kontakte. Da er sich sicher auch nicht allein in die Kirche eingeschleust hatte vermutete Alessio eher letzteres, auch wenn er Fin abnahm das er in dieser Sache noch allein handelte. Leider hatte Fin recht damit, dass man sehr schnell jemanden finden würde, der Anne den Gar aus machen wollte. Das Volk konnte sie nicht ausstehen weil das Volk nun mal an Gott und die katholische Kirche glaubte. Er wischte sich beinahe beiläufig noch etwas von dem Öl von der Brust und massierte Finleys Unterschenkel ehe seine Hand nach dem anderen Bein griff und es ebenfalls in die Länge zog um es mit Öl zu massieren. Es diente nicht allein dazu Finley zu erregen oder zu enspannen, er wollte einfach sehen wie sein Gast reagierte wenn er ihn anfasste und ihm die 10 Pfund nicht vor Augen schwebten. Anscheinend schien Fin zu gefallen was er tat, das stellte Alessio zufrieden. "Die Menschen wollen also rebellisch sein. So wie du?" hakte er nach und drückte auf eine der Reflexzonen an Fins Fuß. Natürlich war jeder Mensch unterschiedlich, doch manchmal konnte eine Fußmassage erheblich zu körperlicher Erregung beitragen und Alessio ließ es auf den Versuch ankommmen. "Die Menschen fürchten aber nicht nur Gott sondern auch ihren König. Und ich glaube ihr König ist alles andere als... begeistert von dieser Art von Gedankenspiel. Er sehnt sich nach Anne und Katharina ist ihm langweilig geworden. Vor allem weil sie keinen Sohn zur Welt bringt. Glaubst du nicht, Anne könnte das vielleicht besser?" Alessio mochte Anne nicht, doch er wollte sehen ob mehr dahinter steckte als die bloße Lust zur Rebellion. Wieder erreichten seine Hände Fins Oberschenkel, doch diesesmal massierte er das Bein weiter und zog den Blonden dabei immer näher zu sich heran. Adrian alias Finley Irgendwie ging das hier gewaltig in die falsche Richtung. Hatte Finley nicht eigentlich Informationen sammeln und Alessandro ausfragen wollen? Und nun schien es genau andersherum zu laufen. Außerdem hatte der Rebell den Kardinal zu verführen gesucht und nun entlockte ihm die Massage leise Töne der Wonne. Er musste Acht geben, sich nicht völlig in diesem Gefühl zu verlieren und zu singen wie ein Vogel. Noch schien Alessandro weder sonderlich überrascht, noch verärgert von seinen Worten, doch entweder er verbarg es oder es würde sich rasch ändern, wenn dieser von einer Rebellen Organisation zu hören bekam. Seine Worte waren schon jetzt verräterisch genug gewesen und er spürte, wie der Kardinal aufhorchte und jedes seiner unbedachten Worten auf die Goldwaage legte. Vielleicht würde dem Mann dieses Spielchen nach einer Weile langweilig werden und er wandte sich den körperlichen Dingen zu - so wie auch Finley dieses Spiel langsam eindeutig zu heikel wurde - doch er hatte wohl wenig Chance, die Gesinnung des Anderen zu ändern, wenn dieser noch mehr wissen wollte. Der Rebell hätte sich leider viel zu gern einmal wirklich mit Alessandro unterhalten. Ungeschönt und offen, aber so etwas konnte er sich wohl kaum erlauben. Bei Alessandros offensichtlichen Frage zur Rebellion, huschte unweigerlich ein Grinsen auf Finleys Gesicht und er mischte es mit Spott, um sich nicht auf falschem Fuß ertappen zu lassen. "Wisst ihr, jeder Mann und jede Frau haben diese Gedanken schon einmal gehabt. Ihr doch sicher auch. Die Dinge neu ändern nach den eigenen Vorstellungen. Doch mir steht so etwas nicht zu. Ich bin nur ein einfacher Mann des Volkes, der größeres Denken, größeren Herren überlässt." umging er die Frage und rutsche noch näher, sodass er seine Beine leicht anwinkeln musste, um sie Alessandro nicht gegen die Brust zu lehnen. "Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, fürchte ich Gott nicht so sehr, wie ihr es in der Kirche so gekonnt gepredigt habt. Es geht mir nicht darum, dass Katharina nicht die Frau des Königs Bruder ist. Es geht mir nicht um die Sünde der Scheidung. Es geht mir um die Menschen. Um Gleichberechtigung und um eine Frau, die ihr Bestes gibt und die das Volk liebt, wie keine andere und die es schlichtweg nicht verdient hat, abgeschoben zu werden wie eine niedere Dirne." Finleys Blick war finster geworden, ohne dass er es gemerkt hatte und nun, da er spürte, wie er sich verkrampft hatte, atmete er rasch tief durch und lächelte etwas zu breit. Seine Hände hatten sich, während er geredet hatte, beinahe unbewusst auf Alessandros Hände und Arme an seinen Beinen gelegt und begonnen, sie mit weichem Öl auf und ab zu streichen. "Dem König geht es nicht um seinen Sohn. Er kann auch einen Bastard als Nachfolger ernennen, wenn es ihm beliebt. Das Volk wird dies nicht mögen, doch wie wir nun all zu gut sehen können, schert er sich nicht all zu sehr um die Meinung anderer Menschen." Ohje, Finley musste wirklich aufpassen, was er hier von sich gab. Er redete sich noch um Kopf und Kragen und er hatte nicht mal die Hälfte von dem gesagt, was ihm auf der Zunge gelegen hatte. So viel aufgestaute Wut. Man brauchte ihn wirklich nur zu pieksen und schon platze die Anspannung heraus, als hätte man einen Ballon zum platzen gebracht. Langsam kam sein Gesicht näher an das des fremden Mannes heran und er blickte ihm in die Gräben seiner Iriden. "Glaubt ihr, als Mann der Kirche, dass Anne eine bessere Frau wäre? Dass der König sie nur wegen einem Sohn und seinen Schuldgefühlen gegenüber seinem Bruder wählte?" fragte er leise und wusste, dass er sich auf sehr dünnem Eis bewegte. Doch er konnte kaum glauben, dass jemand wie Alessandro so etwas ernsthaft behaupten konnte. Auch wenn er sich nicht ganz sicher war, was er selbst mit so 'jemand wie Alessandro' meinte. Alessandro Sforza Wenigstens wurde Fin sein Fehlverhalten langsam bewusst. Alessio konnte es in seinen Augen sehen, sah es mit jeder Regung des jungen Körpers mit der er versuchte die Kontrolle wieder zu erlangen. Kontrolle.. Kontrolle, was war das schon? Alessio hatte dieses Spiel schon unzählige Male gespielt und in jeder seiner Abwandlungen war es doch immer wieder erschreckend gleich und erschreckend einfach. Geben und nehmen - es war im Leben immer das Gleiche. Was mit einer Spielerei, mit einer Wette begonnen hatte war vielleicht schon zu Beginn viel mehr gewesen. Alessio hatte Finley gelockt und Finley hatte sich locken lassen. Sie zupften aneinander, weckten Begehrlichkeiten nur um dafür ihren Preis einzufordern. Fins Hände glitten feucht über seine Handrücken und seinen Finger. Es fühlte sich warm und zugleich unglaublich fremd an, so als sei das gar nicht sein Körper. Alles lief mechanisch, so sah er es in diesem Moment. Als seien diese Hände, die langsam Finleys Oberschenkel hinaufstrichen nicht seine eigenen. Finleys Haut lockte. Ihr Duft, das glänzende Öl.. die leichte Unsicherheit und der unbändige Wille etwas zu erreichen in Finleys Augen. Seine Nacktheit - all das reizte Alessios Körper, er wollte mehr von Finleys nackter Haut an seiner eigenen Spüren. Ihre Lippen waren einander so nah und er spürte den Atem des Blonden über sein Gesicht streichen. Sein Mund verzog sich zu einem spöttischen Lächeln, dass so oft so viele Menschen von ihm zu sehen bekamen. "Als Mann der Kirche.." widerholte er leise, während seine Hände Finleys Gesäß erreichten und er ihn in einer fließenden Bewegung auf seinen Schoß zog. Und während sie einander körperlich immer näher kamen, drifteten Alessios Gedanken weit ab. Was war seine Meinung als Kirchenmann? Diese Sache, die Finley angesprochen hatte, war so unglaublich ernst und sie brannte heiß, zu heiß für die meisten am Hofe. Henry war leider sehr schnell mit Todesurteilen bei der Hand, niemand wusste das besser als Alessio. Er selbst hatte seine Korrespondenz mit der Königin eingeschränkt. Der König hatte bereits einige der treuen Hofdamen vom Hofe verwiesen und Botschafter für Katherina wurden nicht mehr vorgelassen. Finley hatte recht wenn er sagte, dass auch ein Bastard der Thronfolge genüge tun würde. Ja, das würde er und ja, Henry konnte mit so vielen Frauen wie er wollte einen Sohn zeugen - doch leider erfreuten sich die bisherigen männlichen Nachfolger des Königs nicht unbedingt eines langen Lebens. Die Männlichen Nachkommen waren kurz nach ihrer Geburt gestorben, nur die Mädchen zeigten sich widerstandsfähiger. Eine Frau als legitime Nachfolgerin war nicht abwegig - doch Henry wollte nun mal einen Sohn und dieses Verlangen konnte Alessio durchaus unterstützen. Doch bei all den Mätressen die der König sich bereits gehalten hatte, unter all den Bastarden - nie hatte ein Junge lang überlebt. Entweder hatte Gott also wirklich etwas dagegen, oder aber es lag tatsächlich nicht an den Frauen wie Henry behauptete, sondern am König selbst. Und daran würde auch Anne nichts ändern.. oder doch? Auf seinem Schoß rückte Alessio Finley zurecht, dessen Blick er noch immer gefangen hielt, ehe er merkte das er noch immer keine Antwort gegeben hatte. "Der König wählt Anne nicht, wegen Schuldgefühlen gegenüber seinem Bruder. Er tut es aus "Angst" vor seiner Unsterblichen Seele, zumindest gibt er das vor. Doch er tut es vor allem, weil Anne ihn nicht in ihr Schlafzimmer lässt, ehe sie nicht die Kronjuwelen auf dem Haupt trägt. Das ist der einzige Grund, weil er sie so sehr will.." Seine Stimme senkte sich leicht als seine Lippen Finleys Berührten, und er doch noch sprach ohne ihn zu küssen. "So sehr um bereit zu sein diesen Frevel für sie zu begehen.." Gänsehaut wegen der eigenen Stimmlage kroch seinen Rücken empor. Seine Gedanken projezierten die Lust die der König wohl für Anne empfinden musste auf Fin, einfach um in die richtige Stimmung für doch noch ein wenig Nähe zu kommen, auch wenn es diesesmal nicht mehr um den Sex gegen Geld ging. Er würde sich wohl auch mit weniger zufrieden geben, doch seine Hände hatten bereits wieder die festen Pobacken umschlossen und massierten sie, schob eine ölige Hand wieder in die zarte Spalte dazwischen und massierte leicht den kühlen Muskel. Sein abgedrifteter Geist kehrte langsam in seinen Körper zurück, fühlte Finleys Gewicht auf seinem Schoß und lächelte gegen die Lippen des Blonden ehe er ihn doch küsste. Langsam, hauchzart und vorsichtig. "Rebellion ist also dein Plan..." wieder küsste er ihn. "du wirkst gerade nicht sehr.. rebellisch.." neckte er leise, doch seine Hände waren zärtlich und nicht mehr kalt und fordernd. Finley hatte ihn neugierig gemacht, mehr noch, er hatte wirkliches Interesse geweckt in dem er nicht einfach nachgegeben hatte sondern selbst in seiner Position noch Prinzipien vorweisen konnte. Vielleicht erreichte er doch mehr sein Ziel als er sich zu hoffen gewagt hatte. Adrian alias Finley Zunächst glaubte Finley, Alessandro irgendwie aus ihrer Unterhaltung gestoßen zu haben. Nicht wörtlich sondern eher, wenn man den Blick des Kardinals bedachte. Zuvor noch so konzentriert und lauernd, wirkte er mit einem Mal abwesend. Nachdenklich ja, aber vor allem schien es, als wäre er in eine andere Welt gedriftet. Der Rebell fragte sich, ob es an der Art der Worte lag, die er gesagt hatte. Ob sie auch Alessandro zum weiteren Nachdenken gebracht hatten oder ob dieser über seine Antwort an Finley Nachdachte. Vielleicht überlegte er aber auch nur, ob er bei dem Geschwätz nicht doch lieber eine Vergewaltigung und den Kerker vorziehen würde. Doch scheinbar war es Letzteres nicht, denn als Alessandro ihn zu sich zog, tat er es zwar bestimmt und noch immer nicht voll bei der Sache, doch durchaus nicht grob oder so fordernd wie zuvor. Und dann gab er ihm sogar eine Antwort. Und dann auch noch eine, die er nicht von einem Kardinal erwartet hatte. Die Lippen des Mannes berührten die Seinen, ohne ihn direkt zu küssen und Finley lauschte gebannt den Worten, während er ihm direkt in die Augen blickte. Ihn geradezu anstarrte. Warum sagte ihm dieser Mann dies? Wollte er ihn provozieren? Ihn reizen, bis Finley etwas sagte, was ihn wirklich verriet? Oder war die Kirche einfach doch nicht so verblendet und beschönigte alles mit einem Schleier der Verblendung? Vielleicht war es eine Mischung aus beidem, doch der Kardinal hatte ihn deutlich überrascht. Denn mit einem Mal hatten sich nicht nur dessen Worte, auch seine Tonlage hatte sich verändert. Seine gesamte, kühle Dominanz war einem hauchzarten Begehren gewichen. Finley konnte sehen, wie sich die kleinen Häärchen auf der unerwartet sonnigen Haut aufstellten und spürte, wie seine es ihnen gleich taten. Große, warme Hände umfassten erneut seinen Hintern und berührten ihn. Kneteten und lockerten, bis sich die Finger in ihn hinein schoben und ihm leise, aber geräuschvoll die Luft entwich. Und dann lächelte Alessandro. Nicht geistesabwesend, nicht spöttisch, nicht unterkühlt und nicht freudlos. Es schien auf wundersame Weise echt zu sein. So real und nah, dass Finley zu erstarren schien und ihn nur mit halb offenem Mund anblicken konnte. Und dann küsste er ihn. So unsagbar zärtlich, dass ihm glatt die Luft weg blieb. Warum genau, konnte er gar nicht sagen. Aber ob es die Tatsache war, dass er es Alessandro so gar nicht zugetraut hätte oder ob er einfach überrumpelt von seinem plötzlich Sinneswandel war, das war im Grunde egal. Der Rebell war völlig befangen. Wie in Trance spürte er die Lippen auf den Seinen. Die Zunge, die kaum in seine Mundhöle drang. Nur vorsichtig stupste und sich heran tastete. Er konnte nicht sagen, ob es die seine oder die des Kardinals war, als er dessen Worte, wie aus weiter Ferne vernahm. Unwillkürlich huschte auch ein Lächeln über sein Gesicht und er war über sich selbst erstaunt, dass es so ohne seine Zustimmung gekommen war. "Nicht alle Dinge sind schlecht und müssen verändert werden..." murmelte Finley gegen die fremden Lippen und seine Arme schlossen sich um den warmen Körper. Schmiegten sich enger an die weiche, vom Öl noch geschmeidige Haut. "Auch ein Vogel, kann nicht den ganzen Tag nur fliegen." hauchte er kaum verständlich, bevor er seine Lippen wieder an die Alessandros schmiegte. Er bedachte dabei gar nicht, dass er sich somit indirekt aber eindeutig, einen Rebellen genannt hatte. Er konnte nur noch die Hitze spüren, die von dem Mann in seinen Armen ausging. Konnte nur noch dessen Atem auf seiner Haut fühlen. Dessen Hände auf seiner Haut und die feuchte Zunge in seinem Mund. Denn seine Augen hatten sich geschlossen und hatten die Welt in ein dunkles, sinnliches Rot hinter seinen Lidern verwandelt. Alessandro Sforza Es war doch immer wieder erstaunlich wie viel Einfluss ein bisschen zivilisierte Unterhaltung haben konnte. Also wenn man es denn so nennen konnte was sie gerade miteinander gehabt hatten. Aber es hatte nicht nur bei Fin sondern auch bei Alessio eine verletzlichere Seite offenbart und auch ihr Kuss war anders als der harsche Kuss im Zuber. Es war nicht nur kalte fleischliche Triebbefriedigung sondern mehr, ein bisschen.. mehr Nähe und Zärtlichkeit. Wurde Finley etwa zahm? Er wollte es eigentlich nicht so ausdrücken, weil "zahm" nur Tiere waren und er nicht unbedingt "zahm" im Bezug auf Menschen benutzen wollte. Doch gerade kam es ihmn vor als würde Finley in seinen Armen soetwas wie zahm. Als sich Finleys Körper an seinen schmiegte und seine Finger in die heiße zuckende Enge tauchten, die jetzt, klebrig vom öl, noch viel einladender wurde. Seine Erregung die eben noch auf Halbmast gestanden hatte richtete sich langsam wieder auf und drückte gegen Finleys Härte und seinen Bauch. Diesesmal verleitete es sogar Alessio zu einem heiseren Stöhnen, ein Laut den er vorher noch nicht hatte hören lassen. Und doch hatte sich etwas geändert, auch wenn Alessio sicher war das sie beide nicht sagen konnten was es war. Etwas war anders, etwas war.. intimer geworden. Und die Lust auf den Mann vor sich, steigerte sich mit jeder Sekunde die ihr Kuss andauerte. Ihre Zungen spielten zärtlich miteinander, steigerten ihre Lust noch. Es gab nichts mehr zu sagen. Alessios Gedanken drifteten wieder ab von den all zu realen Problemen die sie mehr oder weniger besprochen hatten. Ja, es war nicht alles schlecht und nicht alles musste verändert werden, doch auch Alessio wusste, dass man manche Dinge eben einfach nicht aufhalten konnte. So konnte man den König in seinem Bestreben auch nicht daran hindern Anne zu wollen und es würde sich eine Änderung ergeben müssen mit der alle Beteiligten den geringsten Schaden erlitten. Und dann war da noch dieses seltsame Geständnis... doch es wunderte Alessio nicht einmal mehr. Wieso sollte sich Finley auch nicht zu denen zählen die er engagieren wollte? Er maß dem keine zu große bedeutung bei, zumindest nicht gerade wo sie dabei waren ihre Körper ineinander zu verschlingen. Alles war rutschig vom Öl, das Alessio großzügig hatte über Fins Körper laufen lassen und das jetzt auch seinen Weich und geschmeidig machte. Sein Kuss und seine Hände wurden fordernder, er drang mit einem zweiten Finger in Fin ein, wollte ihn vorbereiten, wollte ihn noch immer nehmen. Solange Fin sich nicht dagegen sträubte zumindest. Als sie ihren Kuss kurz lösten um zu Atem zu kommen musste Alessio wieder grinsen und stöhnte kurz auf als Fin sich wie ein Reiter auf ihm bewegte. "Ich will dich..", hauchte er lüstern gegen Fins Lippen, und doch war da in ihm ein Begehren das über die bloße Lüsternheit hinausging. Adrian alias Finley Und tatsächlich ging Alessandro nicht auf diesen eindeutigen Hinweis zur Rebellion ein. Zuckte nicht einmal mit der Wimper. Nein. Er fuhr einfach fort. Ihn zu halten. Ihn zu berühren. Ihn zu küssen. Schob sich tiefer in ihn, bis Finley sich leicht auf ihm wand. Nicht voller Unbehagen, sondern voller Lust. Bewegte sich, um die Finger besser in sich zu spüren, sich zu dehnen und die größt mögliche Lust zu fordern. Doch nicht nur für ihn selbst, denn bald spürte er, wie sich Alessandros Männlichkeit aufrichtete und seine Hand glitt hinab. Knetete seine Hoden, bevor seine Finger die Länge seines Gliedes hinauf fuhren und ihn zu streicheln begannen. Erst leicht und zart, doch dann fasste er ihn etwas fester an. Spürte, wie die Leidenschaft ihn durchströmte. Rieb mit dem Daumen über seine Eichel und grub seine Hand in die Haare in Alessandros Nacken, während er sich in einem innigen Kuss an ihn drängte. Finley wusste selbst nicht, woher diese Gefühle mit einem Mal kamen, doch sie waren da und es pulsierte in ihm, als hätte ihm jemand flüssiges Feuer in die Venen gegossen. Finley spürte, wie sich ein weiterer Finger in ihn schob. Wie seine Männlichkeit sich nun steil aufrichtete und einige Lusttropfen aus seiner Spitze rannen. Ein gedehntes Stöhnen entrang sich seiner Kehle und vereinte sich mit der rauen Stimme des Kardinals, die ihm einen erregenden Schauer über die glühende Haut jagte. Normalerweise verabscheute Finley zu langes Zungenspiel, Vorspiel und dieses Petting. Es ging um den Sex. Nichts weiter. Doch mit einem Mal konnte er die Lippen kaum von seinem Gegenüber lassen und musste bald nach Atem ringen, als ihm Alessandro eine kurze Atempause gönnte. Heiß gehauchte Worte trafen seine Lippen und für einen Moment schien Finley schwindlig zu werden, doch schnell fing er sich wieder und ein breites Lächeln trat auf sein Gesicht. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand die Euphorie ins Hirn geschüttet. Er konnte gar nicht anders als zu grinsen. Spielerisch schnappte er nach der Lippe des anderen Mannes, biss leicht hinein und zog daran, während sein Blick ihn zu durchdringen schien. Was auch immer nur kurz zuvor geschehen war, es schien, als wäre es niemals geschehen. Oder vielleicht war es auch gerade das, was diese Situation hervorgerufen hatte. Dieses seltsam ungleiche Verhältnis und doch diese stumme Einverständnis. Doch was auch immer es war, es wirkte besser als jedes Aphrodisiakum. Ohne zu antworten, nahm Finley die Hand von Alessandros Glied und führte sie zu seinem Hintern. Zog langsam die Finger daraus und drückte sich auf den Knien etwas nach oben. Dann nahm er erneut die pulsierende Männlichkeit in seine Hand und ließ sich mit einem gedehnten Aufstöhnen darauf nieder sinken. Allerdings nicht gänzlich. Er schaffte gerade mal die Hälfte, als er spürte, wie der Schmerz durch seinen Körper zuckte. Mit geschlossenen Augen schlang er die Hände um Alessandros Hals und schmiegte sich eng an ihn. Langsam begann er sich aufwärts und wieder abwärts zu bewegen. Dehnte sich langsam weiter, bis er sich schließlich mit einem Ruck fallen ließ. Zunächst spürte er den heftiger werdenden Schmerz, doch gleich darauf vermischte er sich mit der Lust, welche Finleys Körper flutete und ihn lusterfüllt Alessandros Namen in dessen Ohr stöhnen ließ. Es war selten, dass er sich so viel Zeit ließ. Finley war schnelle Ficks gewöhnt und es kümmerte ihn nicht, einige Schmerzen auhalten zu müssen. Doch nun schien er viel sensibler, viel empfindlicher und viel mehr darauf bedacht, es so sinnlich und so angenehm wie nur möglich zu machen. Kurz öffnete er wieder die Augen. Allerdings nur, um wieder zu Alessandros Lippen zurück zu finden und seine Erregung zu schmecken. Alessandro Sforza Es war immer wieder bemerkenswert, wie schnell zwei Körper sich aufeinander einstellen konnten. Aber vielleicht stellten sie sich auch gar nicht aufeinander ein, sondern die Hormone übernahmen diese Aufgabe ungefragt für sie. Zumindest war Finleys Körper jetzt nicht mehr so schlüpfrig und fremd wie im Wasser, sondern beinahe bekannter und sinnlicher. Ölige warme Haut für über Alessios und er wurde für seine Bemühungen durch Fins sinnliches Stöhnen mehr als entlohnt. Er fühlte wie die schlanke Hand zwischen sie glitt und bald Alessios Glied fest umfasst hatte. Zuerst war die Berührung so zaghaft gewesen, dass Alessio sie nicht einmal richtig wahrgenommen hatte, doch jetzt wurde sie immer intensiver, fester. Er fühlte wie Fins Daumen über seine Eichel Strich und erste Lusstropfen verrieb und er hätte ewig so sitzen können, einfach nur um ihn zu fühlen. Doch das angenehme Gefühl des sich Näherkommens hielt nicht ganz so lange. Beinahe so als habe er Alessios Worte als Aufforderung verstanden erhob sich Fin ein bisschen über ihm, entzog sich selbst Alessios Hand, nur um die Leere in sich mit Alessios hartem Schwanz zu füllen. Der Kardinal war für einen Augenblick überfordert mit dem was Fin da tat. Er wusste sehr genau was er wollte und Alessio keuchte als sich der heiße enge Muskel so fest um seinen pulsierendne Schaft schloss. Beinahe hätte er geglaubt, Fin sei in der Lage ihn von Beginn an ganz aufzunehmen, doch da strauchelte jetzt auch der kleine Rebell, musste sich ein wenig Zeit lassen und bewegte sich, gestützt durch Alessios Hände an seinen Hüften ein wenig auf und ab, doch das was dann kam trieb Alessio in einem heiseren Aufschrei die Luft aus den Lungen. Er hatte keine Schmerzen als Fin so ruckartig auf ihm zum sitzen kam, doch die Lust die durch seinen Körper schoss ließ seine Bauchmuskeln vor Anspannung beben. Er presste Finley hart in seinen Schoß und musste extrem an sich halten, den jungen Mann nicht doch fast zu "vergewaltigen" einfach weil sein ganzer Körper danach schrie ihn nur besinnungslos zu ficken. Doch Alessio schaffte es sich bemerkenswert unter Kontrolle zu haltenm, verkrallte beide Hände in Fins Hüfte und versuchte sich an die heiße Zukende Enge zu gewöhnen die ihn jetzt so lockend umfing. Seine Augen, dunkel vor Lust, suchten Fins Blick und er konnte ein trockenes Lachen kaum unterdrücken. Fin küsste ihn erneut, doch Alessio entzog sich dem Kuss in dem er Fin sachte zurückstieß. "Wenn du es in allem so eilig hast wie hier, wird keines deiner Vorhaben von Erfolg gekrönt sein. Wo bleibt da der Genuss?" Und wie als müsse er das beweisen ließ er die Hüfte sachte kreisen um Fin ein Gefühl von seiner Härte tief in diesem Prachtarsch zu geben. "Langsam.. du wirst sehen wie viel du davon hast." Und es klang wirklich wie ein Versprechen. Eine Hand löste sich von Fins Hüfte, vergrub sich im blonden Haar und zwang Fin in einen Kuss, verlangend und ziemlich heiß. Er drängte seine Zunge zwischen die geöffneten lippen und ließ sich gegen Fin fallen, drückte ihn rücklinks aufs Bett während er zwischen seinen Beinen zum knien kam, vornübergebeugt und langsam anfing seine Hüfte kreisend und leicht stoßend gegen Fin zu bewegen. Sicher, Schmerz konnte funktionieren.. aber Alessio wollte Fin vor Lust schreien hören. Es war bemerkenswert, welche Willenskraft Alessandro hatte, welche Beherrschung, sich so zurück zu halten. Finn jedenfalls fiel es deutlich schwerer. Zum Einen war er es schon lange nicht mehr gewöhnt, solch innigen Sex zu haben und zum anderen war er auch kein Freund von Blümchen und Vanilla. Übertriebene Liebesheuchelei und Gekuschel konnte er auf den Tod nicht ausstehen, doch dies hier war anders. Es war auf eine Art intim und ruhig, die er nicht mehr kannte. Und dies ohne, dass er sich gelangweilt hätte. Viel mehr glich es einem hinauszögern, einem zehren seiner Lust, einem Ringen mit seinem Selbst. Adrian alias Finley Mit einem Lustverzehrten Stöhner klammerte Finley sich an den Kardinal, als dieser ihn hart in seinen Schoß presste und er die Finger des Mannes hart an seiner Haut spürte. Doch Alessandro hielt still. Schien sich kaum zu bewegen und hielt in der Situation inne. Finley machte diese scheinbare Stagnation, diese Hinauszögerung, halb wahnsinnig. Mühsam presste er die Lippen zusammen und wimmerte vor Begierde, doch er konnte sich unter den starken Händen kaum die Kraft aufbringen, sich groß zu bewegen. So blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als seiner Erregung mit einem Kuss ausdruck zu verleihen, doch auch diesem wich Alessandro aus. Fin suchte in seinen Augen nach einer Antwort und bemerkte den dunklen Glanz in ihnen. Sie wirkten wie schwarze Höhlen, aus deren Tiefen es weit verborgen, aber deutlich glühte. Wie von Ferne drangen Alessandros Worte an Finleys Ohr und obgleich er nicht behaupten konnte, dass die Worte hundertprozentig bei ihm angekommen waren, schien er sich tatsächlich zu beruhigen und sein Atem wurde etwas gleichmäßiger und weniger gepresst. Und wie, als wollte er ihm zeigen, wie recht er hatte, fuhr eine Hand sanft und doch verlangend, in Finleys Haar und zog ihn in einen Kuss, der den Rebellen nach Atem ringen ließ. Langsam begann die Welt zu kippen, bis sein Rücken weich auf dem Bett landete und er hinauf zum roten Baldachin blickte. Oder zumindest geblickt hätte, denn in diesem Moment begann Alessandro sich in ihm zu bewegen und feuchte Härte stieß gegen sein pulsierendes Inneres. Mit lustverschleiertem Blick riss er die Augen auf, als die ungezähmte Welle der Begierde ihn erneut überschwemmte und ihm Laute der ungestillten Sehnsucht entriss. Für einen Moment schien Alessandros Körper wie eine verschwommene Silhouette über ihm zu schweben, dann streckte Finley die Arme aus und presste sich an den fremden Körper. Schmiegte seine Lippen an das weiche Gegenpaar und konnte doch nicht um hin, diesen Kontakt für wenige Sekunden zu unterbrechen, wenn die Lust ihm die Luft nahm und seine Stimme entrückte. Dunkle Locken kitzelten auf seiner brennenden Haut und hätte er die Zügel in der Hand gehabt, er hätte sicher schon lange nicht mehr an sich halten können. Doch nicht, weil es ihm so nicht gefiel. Im Gegenteil. Es gefiel ihm viel zu gut. Und nicht nur dies. Es fühlte sich auch viel zu gut an für einen schnellen, bedeutungslosen Fick, der nur zu Gunsten einiger Informationen stattfinden sollte. Ganz abgesehen davon, dass Finley schon lange die Kontrolle verloren hatte und für solche 'Banalitäten' kaum einen klaren Gedanken hätte fassen können. Alessandro Sforza Na wenigstens hier hatte er seinem frechen und überaus gut informierten Gast etwas voraus. Und dennoch war es eine Gratwanderung, zumindest seiner Meinung nach. Als Finley auf den Rücken sank und er dessen beinahe verträumten Gesichtsausdruck irgendwo am Rande seiner Wahrnehmung noch aufnehmen konnte wusste er, das er vielleicht doch schon zu weit gegangen war. Das hier, diese intimität.. die ging Finley nichts an. Das zwischen ihnen war nicht das, was sie eigentlich hätten fühlen sollen in dieser Situation. Doch anscheinend dachte nicht nur Alessio im Geiste an einen anderen Mann als Finley, auch Finley schien sich an etwas zu erinnern, schien durch ihr Tun an etwas erinnert zu werden, das irgendwo in der Vergangenheit lag oder in der Realität nie stattgefunden hatte. Jetzt aber war es sehr real und Alessios warme Hand strich sanft über Fins Oberschenkel, die sich um seine Hüfte schlossen und ihn bei sich hielten. Wieder küsste er ihn, auch wenn das bei seiner schweren Atmung zusehends unmöglich wurde. Er konnte sich nicht entscheidn was er lieber tun wollte. Fin küssen, die süßen Schweißperlen von seinen Lippen und seiner Wange, seinem Hals und seiner Schulter kosten? Oder ihn doch lieber nur ansehen, wie er immer wieder vor Lust das Gesicht verzog wenn sich Alessios harter pulsierender Schwanz tief in seinen bebenden Körper schob? Beim Versuch beides zu bekommen rauschten die Fetzen die er sah wie ein wilder Tanz vor seinen Augen. Fins Haar klebte immer noch oder schon wieder nass an seinen Schultern und Alessio wusste, das weder der Blonde noch er lange durchhalten würden. Warum es auch weiterhin hinauszögern? Langsam richtete sich Alessio mehr auf, stützte sich mit dem linken Arm neben Fins Kopf ab und fuhr mit der rechten Hand zwischen ihren Körpern tiefer. Klebrige Tropfen waren bereits von Fins Eichel geperlt und Alessio verrieb sie mit dem Daumen, ehe er anfing mit der öligen Hand die Härte zwischen den Fingern zu pumpen. Sein Griff war nicht fordernd, er half ihm nur die Lust voll auszukosten während seine Stöße härter und schneller wurden ehe sein Unterleib unkontrolliert gegen Fin zuckte als er sich tief in ihm ergoss. Er wollte das sein Messdiener auch kam, wollte das er abspritzte auf die weiche helle Haut. Sich .. schuldig machte? Für einen Moment schoss es Alessio so durch den Kopf, ehe die Nachwehen des Orgasmus ihn davontrugen und sein Arm mit dem er sich abstützte spürbar zu zittern begann. Adrian alias Finley Endlich, bevor Finley um Erlösung betteln konnte - auch wenn er dazu längst nicht mehr in der Lage gewesen wäre - begann Alessandro, das Tempo stetig zu steigern. Glühende Finger schoben sich um seinen Schwanz und kneteten ihm die Lust in die Glieder. Ihr Kuss war mehr zu einem Wechsel begehrender Lippen und suchender Zungen geworden und Finley konnte den heftigen, vom Wein süßlichen Atem des Anderen riechen und auf seiner empfindsamen Haut spüren. Überhaupt konnte er Alessandros pulsierenden Körper nicht nur in sich sondern überall auf sich und um ihn herum spüren. Scheinbar sogar an Stellen, die dieser kaum berührt haben konnte. Es war, als wäre er überall. Wie das Feuer, dass in ihm brannte und ihn regelrecht verbrannte. Alessandro löste es aus, entfachte es immer weiter und heizte es an, bis der Raum einem Hochofen zu gleichen schien. Und nun begann das Feuer sich in seiner Brust und vor allem in seinen Lenden anzusammeln. Hinaus strömen zu wollen. Vielleicht das Bett in Flammen setzen zu wollen. Und dann, als er schier zu platzen drohte, bohrte Alessandro sich erlösend in ihn und brachte den Damm zum Brechen. Mit einem Aufschrei und einem Namen auf den Lippen, den er selbst nich bestimmen konnte, bäumte er sich unter dem schweren, fremden Körper auf und ergoss sich gemeinsam mit ihm. Bebend und keuchend, bis er schwer atmend zurück in die Laken sank. Seine Augen halb geschlossen, langte er hinauf zu den geröteten Wangen und zog die leicht geöffneten Lippen zu sich hinab. Kostete vom Geschmack der Zweisamkeit, während die Wellen des Orgasmus leicht über ihn schwappten und langsam verebbten. Allmählich wurde sein Kopf wieder klarer, seine Sinne weniger benebelt und beinahe schlagartig wurde ihm bewusst, wen er da so nah an sich heran zog, wie einen altbekannten Bettgefährten und Geliebten. Hastig unterbrach er den Kuss - obwohl er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen - und rollte sich halb zur Seite - wobei er ein Keuchen aufgrund der erneuten Reibung an seinem Hintern unterdrücken musste. Sein Blick schweifte ausweichend, fast suchend im Zimmer umher. Noch immer konnte er Alessandros Lippen auf den seinen spüren. Spüren, wie er tief in ihn stieß. Mit Gewalt zwang Finley sich, an etwas anderes zu denken, bevor er gleich wieder einen Ständer bekam, auch wenn dieser wohl etwas auf sich warten lassen würde und seine Kräfte ohnehin erschöpft waren. Eigentlich hätte er jetzt einen auf schrecklich intim machen müssen, um ein paar Informationen aus dem Kardinal heraus zu kitzeln, doch er konnte nicht. Es war eine Sache, ein Gefühl gegenüber einem Feind oder Fremden zu heucheln. Eine ganz andere Sache, dieses Gefühl auch zu empfinden und sich viel zu wohl zu fühlen, um es zu riskieren, eine Abfuhr erteilt zu bekommen. Wann war das passiert? Egal. Finley musste das schnellstens ändern. Scheiß auf die Informationen. Das hier war gerade viel zu brenzlig, um es noch weiter auszureizen. "Für einen Mann der Kirche wart ihr gar nicht mal so schlecht." bemerkte Finley leise und rau, da seine Stimme anscheinend heiser geworden war. Kein Wunder. Durch die Angeschlagenheit hoffte er, dass der triefende Sarkasmus zu hören gewesen war, nicht aber das klägliche Etwas, was sich dahinter zu verbergen schien. Finley brauchte Distanz! Irgendetwas, das klar machte, dass es für ihn genau so ein Fick gewesen war, wie jeder andere auch und dass er es völlig aus freien Stücken, freiem Willen und wie es ihm passte getan hatte. "Lasst ihr mich noch hier nächtigen oder wollt ihr, dass ich gleich gehe?" fragte er schließlich und versuchte, so gleichgültig wie möglich zu klingen. Als wäre das einzige, was ihn interessierte, ob er sich die Mühe machen musste aufzustehen oder nicht. Was ihm tatsächlich Gedanken machte, darüber verbot er sich lieber, weiterhin Gedanken zu machen. Manchmal hatten Menschen solche Phasen. Manchmal passierte das. Spätestens in einer Woche würde wieder alles so sein wie zuvor. Alessandro Sforza Zu fühlen wie er in seinen Armen erbebte, wie er kam und wie sein ganzer Körper sich vor Lust aufbäumte und beinahe soetwas wie Schutz bei ihm suchte, gab Alessio ein angenehmes Schaudern. Doch als er langsam wieder herunterkam, in dem Kuss versunken den sie noch teilten und Fin noch immer schmeckte, wurde er sich der Situation genau so bewusst wie Finley. Das hier war nicht Rod. Das würde niemals Rod sein. Dabei ging es nicht mal um Rod. Rod war eine fixe Idee, etwas das er hatte haben wollen, aber doch nie bekommen hatte. Was er wollte, war etwas WIE Rodrego. Etwas, was Rodrego für Nico war. Nicht der Sex, den die beiden hatten, auch wenn der nicht minder zu beneiden war. Nein, er sehnte sich nach diesem Gefühl danach. Denn jetzt, wo Fin den Kopf wegdrehte und sich beeilte unter ihm weg zu rutschen, so dass Alessio mit einem unterdrückten Keuchen aus ihm glitt, war die Distanz und die Kälte wieder da. Es schnitt wie Messer in seine Seele und brannte in seinen Augen und seinem Kopf. Er musste eine wirklich grandiose Vorstellung abgeben, um nicht zu tief Blicken zu lassen, und als Fin unter ihm weg war ließ er sich einfach auf den Bauch fallen, ohne sich zu säubern. Die laken würde er bei dem ganzen Öl ohnehin wechseln lassen. "Für einen Straßenköter war dein Loch recht sauber" konterte er, seine Stimme wieder so kühl wie zu beginn. "Wenn du hier noch schlafen willst, tu es. Wer weiß wann du wieder so ein weiches und bequemes Bett findest wie dieses hier." Alessio streckte sich noch einmal aus, zog die Decke über dich, und dabei blieb es. Er sagte nichts mehr, hatte die Augen geschlossen und nach zwei, drei Minuten waren nur noch gleichmäßige Atemzüge zu hören. Er schlief nicht, aber er gab sich größte Mühe so zu tun als ob. Das war wirklich das Beste, so musste er sich nicht mehr mit Fin auseinandersetzen. Und wenn er sich nur lange genug auf die Ruhe in sich konzentrierte, dann würde er früher oder später auch einschlafen.. Und genau so kam es auch. Es dauerte gar nicht mal so lange wie er erwartet hatte. Das Prasseln des Feuers und die Konzentration auf Nachwehen des Orgasmus, die ihn noch immer durchströmten. Sein Haar verdeckte bald einen großen Teil des Gesichtes und er bekam nichts aus seiner Umgebung mehr mit, auch nicht als am frühen Morgen Leben in das Haus kam. Etwas das er sich schon früher angeeignet hatte. Man wollte schließlich schlafen, auch wenn die Dienerschaft ihrer Arbeit nachging. Irgendwo wurden sicher auch Nico und Rodrego wach. Der Schmied musste immerhin langsam wieder in die Stadt. Adrian alias Finley Volltreffer. 100 Gummiepunkte für den Idioten Nummer eins. Aber Finley hatte es ja so gewollt. Eine solche Antwort provoziert und dies, obwohl er gewusst hatte, dass es ihm einen seltsamen, kleinen Stich versetzen würde. Aber besser jetzt, als später. Und besser so, als wenn er sich irgendwelchen Illusionen hin gab. Leise zischte Finley auf den Kommentar des Kardinals und schwang seine Beine mühsam über den Rand des Bettes, wo er zum Sitzen kam. Mit den flachen Händen strich er über sein Gesicht und versuchte, sich etwas wacher zu machen. Er hatte wenig Lust, jetzt noch nach Hause zu laufen, doch noch weniger Lust hatte er, noch eine Minute länger mit dem Kardinal nach diesen Vorkomnissen in einem Bett zu verbringen und am nächsten Morgen unsanft vor die Tür gesetzt zu werden. Noch ein wenig sitzen, dann würde sein Kreislauf schon wieder in Ordnung kommen. Während er sich die Haare aus dem Gesicht strich und er spürte, wie das erkaltende Sperma aus ihm heraus lief, huschte sein Blick durch das Zimmer. Eine - für ihn absonderliche - Sammlung auf dem Nachttisch, lenkte seinen Blick auf einen Haufen schimmernder und weniger schimmernder Kreuze. Große und kleine, goldene und silberne. Manche waren aus Holz und manche mit Steinen besetzt. Besonders eines zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Es war aus dunklem Holz, in Gold gefasst und trug in der Mitte einen großen, blau funkelnden Stein. Finleys Blick huschte rasch zu Alessandro hinüber, doch abgesehen von seinem Rücken und seinem ruhigen Atem, konnte er nicht viel von dessen Präsenz ausmachen. Langsam erhob sich der Rebell und trat leicht neben den Nachtschrank. Fünf Minuten später hatte er sich vollends angekleidet und das Kreuz ruhte sicher in den eingenähten Taschen seiner Hose. Wenn er schon kein Geld und keine Informationen bekommen sollte, so musste er nun wenigstens nicht mit lehren Händen nach Hause gehen. Und dieser Kardinal hatte sicher so viele Kreuze, dass es ihm kaum auffallen würde. Und selbst wenn. Es war zu peinlich, seiner männlichen Affaire wegen einem Holzkreuz nachzuschicken und selber würde der edle Herr sicher nicht seinen Prachthintern in Bewegung setzen. Nicht, wenn er sowieso in Geld schwamm. Vorsichtig schob Finley die Tür auf und zuckte erschrocken zusammen, als er den Bruder am anderen Ende des Ganges erkannte. Für einen Moment fragte er sich, ob dieser etwas bemerkt haben konnte, doch dies war kaum möglich. Also schritt er einfach weiter und senkte leicht den Kopf, als er an dem Mann vorbei ging. Nicht, dass er übermäßig großen Respekt gehabt hätte, doch er wollte sich mit einem gestohlenen Kreuz und den Taschen voller Kirchengelder nicht mit dem Bruder des Kardinals in dessen Wohnung anlegen. Aus dem Augenwinkel konnte er den irritierten Blick des Mannes ausmachen und ein leichtes Kopfschütteln. Für einen Moment war Finley versucht, sich bei ihm direkt das Geld zu besorgen für die geplanten Wettabkommen, doch dann hielt er dies für keine so gute Idee und huschte so schnell aus der Tür, dass er die Worte des Mannes, kaum verstehen konnte. War ihm auch egal. Sicher nichts, was für ihn von Bedeutung gewesen wäre. Kaum an der frischen Luft, schlug ihm der kühle Nachtwind ins Gesicht. Es würde ein nicht zu verachtender Weg bis Cambridge sein, doch die Bewegung und die frische Luft würden gut tun. Reiten kam nicht in Frage, da er nicht vor hatte, noch einmal zu dem Anwesen der Sforza zu kommen. Auch, wenn er jetzt dafür die Zähne zusammen beißen musste. Doch wider Erwarten, war es nicht so schlimm, wie er gedacht hatte. Alessandro musste sich wirklich Mühe gegeben haben, denn obgleich ein paar Beschwerden und Schmerzen nicht ausblieben, viel ihm das Gehen dennoch nicht schwer und er kam schneller voran, als er Gedacht hatte. In den frühen Morgenstunden betrat er endlich das Haus, in dem er lebte. Leise schloss er die Tür und schlich die knarzende Treppe empor. Gerade dachte er, es geschafft zu haben, ohne jemanden zu wecken oder sich anderweitig bemerkbar zu machen, als sich eine große Gestalt in der Dunkelheit vor ihm aufbaute. "Wo warst du?" knurrte Ralphs Stimme und Finley seufzte ermattet und lehnte sich müde gegen die Wand. "Ich mit dem Kardinal der Familie Sforza auf sein Anwesen geritten, um Informationen zu bekommen. So, wie es eben geplant gewesen war." versuchte Finley sich zu erklären, doch an dem bisschen Licht, was in Ralphs Gesicht viel, konnte er erkennen, dass es sich nicht gerade aufgehellt hatte. Im Gegenteil. Ralphs Brauen schienen zu einer einzigen, finsteren Linie geworden zu sein. "Wieso zur Hölle bist du mit ihm mitgegangen? Ich hab mir Sorgen gemacht. Hast du wenigstens was Brauchbares herausgefunden?" Finley räusperte sich etwas unwohl und drückte sich an der Wand herum. Er hasste es, sich für die Dinge die er Tat, rechtfertigen zu müssen. Es war schließlich seine Sache, was er tat. Ja, Ralph hatte ihn aufglesen und zu den Rebellen gebracht, ihm ein besseres Leben gegeben. Doch das gab ihm nicht das Recht, ihn in diesem Ton auszuquetschen. "Nein. Nicht wirklich..." murmelte Fin, griff aber in seine Tasche und zog das Kreuz heraus. "Aber ich hab das hier. Es ist sicher einiges wert. Und wenn man nur den Stein heraus trennt, weiß niemand von wem es stammen könnte." erklärte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht und wollte sich gerade an Ralph vorbei drücken, um in sein Zimmer zu verschwinden, als ihn eine Hand am Arm packte und fest hielt. "Hast du ihn gefickt?!" Es klang nicht wie eine Frage und obgleich Fin niemand war, der sich für so etwas schämte, senkte er die Stimme und zog Ralph in sein Zimmer, wo er die Tür schloss. "Können wir das hier drinnen bereden? Ich will meine Sex-Geschichten nicht dem ganzen Haus erzählen." Auf diese Worte hin folgte ein Knurren Ralphs und Fin spürte, wie der Griff um seinen Arm etwas fester wurde. Verflucht! Ralph würde dieses Theater gar nicht machen, wenn er Finley nur nicht so verschissen gern hätte. Doch er wusste, wie sehr es schmerzte, wenn eine Liebe nicht erwiedert wurde, wie man sich allein gelassen fühlte und wann immer der Anführer der Rebellen solch einen Terz machte, dass Fin ihm am liebsten die Meinung geigen wollte, verließ ihn seine STimme. Wie auch jetzt. "Musst du jedem Kerl deinen Arsch hin halten? Du musst ihn ja förmlich angebettelt haben, dich zu ficken! Und für was? Für ein elendes Holzkreuz? Für Informationen, die du doch nicht bekommen hast? Und dann so leichtsinnig mit ihm auf sein Anwesen zu fahren! Es hat mich so viel gekostet, dich in die Kirche zu schleusen und du nutzt das nur, um dir von einem fremden, alten Sack den Arsch voll spritzen zu lassen. War er fett und hässlich und hat dich von seinen Sünden freigesprochen? Das nächste Mal schick ich dich lieber auf den Strich, da würdest du mehr verdienen, wenn du es jetzt schon mit jedem unter deinem Wert treibst!" Ralph schnaubte verächtlich und Finley musste tief Luft holen und sich feste - sehr feste - auf die Zunge beißen, um ihm nicht mitten ins Gesicht zu schlagen. Doch stattdessen nickte er nur stumm, als wäre es sein Mantra und legte schließlich sanft eine Hand auf die andere Hand, die ihn noch immer am Arm gepackt hielt. "Es tut mir leid. Ich werde weiterhin zur Kirche gehen. Ich bin sicher, der Kardinal hat besseres zu tun, als hier herum zu laufen. Die Sforza werden dahin gehen, woher sie gekommen sind und ich kann versuchen, auf subtilere Weise Informationen zu bekommen. Ich verspreche dir, dass ich mit niemandem mehr mitgehen werde und mich der Gefahr ausliefere, nur um Informationen zu bekommen." Das mit dem Geld behielt er lieber für sich. Sonst würde Ralph ihn wirklich noch für eine Nutte halten. Endlich ließ Ralph seinen Arm los. Umarmte ihn kurz und etwas zu fest und verschwand dann. Leise stieß Finley die Luft aus und ließ sich völlig erschöpft in die Strohkissen seines Bettes fallen - wobei ihm natürlich sofort der Unterschied zu Alessandros weichem Bett auffiel - und schlief fast augenblicklich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)