Intrigo e amore von -Amber- (And it's with you that I want to stay forevermore) ================================================================================ Kapitel 36: London - Gregor --------------------------- Dominico [[BILD=8210279.jpg]] Nico kam zurück ins Haus und gab einige Anweisungen bezüglich Niamh, die schon am Nachmittag in die frische Box kam und ihre erste Ration Hafer bekam. Sie genoss es sichtlich und freundete sich schnell mit ihren Boxennachbarn an. Nico war froh darüber, dass sie Kieran wohl nicht allzu sehr vermisste, und beschloss für sich, nur das Beste für sie zu machen, so wie er seine liebsten Hengste behandelte... sie war ein Teil von Kieran und er würde sie gut behandeln, so wie er Kieran gern behandeln würde, wenn sie sich denn näher stünden... naja. Für den Nachmittag und den Abend verbannte er diese Gedanken aus seinem Kopf, trainierte mit seinen Hengsten und nahm ein ausgiebiges Bad, ausnahmsweise mal mit seinem Bruder. Es ging um Familienangelegenheiten, die dringend besprochen werden mussten, und darum, dass Alessio eine Reise nach Italien plante, um im Vatikan Bericht zu erstatten über die Vorhaben Henrys. Es war eine diplomatisch gesehen schwere Reise, doch Alessio freute sich vor allem darauf, nach Hause zu kommen, während Nico noch nicht gehen konnte. Doch er würde hoffentlich bald mal wieder ach Hause reisen, er brauchte das einfach mal wieder. Italienische Lebensfreude und Ruhe genießen, auf ihrem Landsitz und am besten ohne seine Frau.. allein, einfach mal wieder entspannen. Mit diesen Gedanken war es leicht einzuschlafen und er schlief gut. Kieran [[BILD=8208305.jpg]] Als Kieran in seiner Wohnung ankam, merkte er gleich, dass etwas nicht stimmte. Es waren Kleinigkeiten, die anders waren, aber es war ihm schnell klar, dass jemand hier drin gewesen war und offenbar etwas gesucht hatte. John und Mr. Forbes schloss er aus. Wenn John etwas wollte oder brauchte, würde er warten und Mr. Forbes war hier noch nie oben gewesen, solange Kieran die Wohnung bezogen hatte. Nur wer könnte es dann gewesen sein? Wer könnte bei ihm etwas suchen? Der Gedanke an Gregor drängte sich ihm unmittelbar und heftig auf. Er stürzte zu seiner Matratze, die verrutscht worden war. Und tatsächlich – das Dielenbrett, das in der Ecke locker war, und unter das er die Briefe geschoben hatte, war angehoben worden und die Briefe weg. Kieran konnte an diesem Abend weder lernen, noch schlafen. Gut, diese Briefe waren letztlich völlig unverfänglich, aber sie zeugten dennoch von einem engen Kontakt zwischen ihm und Dominico. Ihm wurde flau im Magen, wenn er daran dachte, was Gregor alles tun könnte, wenn er glaubte, dass Dominico und er zusammen wären. Das Problem musste angegangen werden und zwar so bald wie nur irgendwie möglich. Gregor [[BILD=8214549.jpg]] Wenn er diesen Widerling schon sah, kam ihm das Kotzen. Leute wie Kieran waren das letzte, was auf dieser beschissenen Welt die Berechtigung zu leben haben sollte. Dieser scheinheilige Mistkerl predigte durch seine Taten, dass jeder es zu etwas bringen konnte, aber eigentlich war er nur eine billige Hure, die sich dem Adel anbiederte, um sich nach oben zu schlafen. Sicher war diese Hure gestern wieder bei ihrem Freier gewesen. Zumindest war es kein Problem für ihn gewesen, in seine Wohnung zu kommen, weil jener nicht da gewesen war. Und heute Morgen sah er so aus, als hätte er sich die ganze Nacht durchvögeln lassen. Aber was der konnte, konnte er schon lange! Er hatte den passenden Moment abgewartet, hatte Feli gesagt, dass er in den Wald gehe, um Holz zu schlagen, dann hatte er sich auf den Weg zu diesem Sforza gemacht. Der Kerl würde sicher doch auch nicht Nein zu ihm sagen, oder? Und wenn er ihn erst einmal so weit hatte, dann hätte er etwas in der Hand, um die Kuh zu melken, bis sie umfiel… Und wenn nicht, würde er Kieran an der Universität bloßstellen und Dominico Sforza damit auch gleich in den Dreck ziehen, so würde seine Drohung sein. Er lachte bei dem Gedanken, beiden abartigen Männern die Hölle auf Erden zu bescheren, während er vom Weg abbog und sich dem Anwesen der Brüder Sforza näherte. Dominico [[BILD=8207715.jpg]] Am frühen Morgen stand Dominico schon wieder im Stall, beziehungsweise saß auf dem Pferd, um zu arbeiten - so ließ sich der Tag einfach besser beginnen. Am Mittag saß er an seinem Schreibtisch, denn seine Frau hatte geschrieben und Nico antwortete ihr immer schnell und ausführlich. Sie war eine gute Freundin für ihn und es war schön, sie glücklich zu sehen, vor allem jetzt, da Cecile inzwischen in italien angekommen war und sie endlich jemanden hatte, mit dem sie über England, die Mode und all das reden konnte. Außerdem schrieb sie, dass Cecile bereits kurz nach der Hochzeit schwanger geworden war und nannte es ein Geschenk Gottes - Nico hingegen hatte seinem Bruder direkt durchblicken lassen, dass er seine Gene wohl erfolgreich in der Familie verbreitete, was den Kardinal nicht im geringsten störte. Als er seiner Frau das gerade schrieb, vor der er diesbezüglich keine Geheimnisse hatte, klopfte es und ein Diener kündigte Gregor an. Gregor? Nico brauchte eine Minute, um sich zu erinnern, doch dann kam das Misstrauen auf den Fuß. Er erhob sich und ging um den Schreibtisch herum, als der eingeheiratete Carney eintrat und sich viel zu tief und ähnlich ungelenk wie anfangs auch Kieran es getan hatte verbeugte. Nico wedelte mit der Hand, um jenen wieder in die Senkrechte zu bekommen. Gregor [[BILD=8214549.jpgz]] Am Anwesen angekommen, sah Gregor, dass ein Diener am Eingang stand und scheinbar auf jemanden wartete. Der Diener fragte, was er wünsche. Gregor lächelte und verneigte sich leicht. „Ich komme in einer geschäftlichen Angelegenheit und wollte um eine kurze Audienz bei Dominico Sforza bitten.“ Er hatte sich die Worte genau überlegt und hatte extra am Vorabend seine guten Kleidungsstücke im Wald deponiert, wo er sich vorhin umgezogen hatte, um den bestmöglichen Eindruck zu machen. Der Diener nickte, ließ ihn stehen und kam kurz darauf wieder, um ihn durch das Haus zu führen. Gregor nahm sich vor, später etwas mitgehen zu lassen, sofern sich die Möglichkeit bieten würde. Als er in das Arbeitszimmer Dominicos geführt wurde, setzte er ein Lächeln auf. „Mr. Sforza“, sagte er und verbeugte sich. Ein wenig tiefer, als vielleicht nötig, aber je höflicher er wirkte, desto besser. „Entschuldigt, dass ich Euch störe, ich komme, um mich persönlich bei Euch für Eure Großzügigkeit zu bedanken, die Ihr der Familie Carney zuteil werden lasst.“ //Erstmal Honig um den Mund schmieren – darauf standen doch diese Adeligen.// Er war auf den anderen zugetreten und stand recht nah vor ihm. „Finanziell ist ein Arrangement in London unübertroffen. Timothy schafft es, Geld zur Seite zu legen, damit wir noch die nächsten Jahre finanziell abgesichert sind.“ //Und der Idiot gibt mir nicht ein bisschen mehr Gehalt, als vorher.// „Allerdings hege ich schon seit Jahren den Wunsch, wieder mit meiner Frau sesshaft zu werden. Ich bin eigentlich ein Zimmermann und würde in diesem Beruf gerne wieder tätig werden.“ Er lächelte wehmütig, dann wurde sein Blick ernst, stechender. „Daher frage ich mich, ob es nicht möglich wäre, dass Ihr mich etwas unterstützt dabei.“ Seine Stimme war kühler geworden, nicht mehr so säuselnd. „Ihr seid ja sehr spendabel, wenn man euch gewisse Dienste anbietet.“ Er war bei diesen Worten näher gekommen, legte nun seine Hand auf Dominicos Brust und ließ sie hinabwandern. „Ich könnte euch größte Lust bereiten, mir ein wenig unter die Arme zu greifen“, wisperte er leise und eindringlich. Dominico [[BILD=8207715.jpg]] Dominico nickte auf die Ausführungen des jungen Mannes hin. "Es ist mir eine Ehre eure Zunft zu fördern, die ihr in eurer Familie so wundervoll pflegt", erwiderte er steif, weil er sich beinahe denken konnte, aus welchen Gründen Gregor hier war. Zumindest... warum sollte er kommen, wenn er nicht spionieren wollte? Oh, anscheinend wollte er Geld. Geld speziell für sich und seine Frau. Nicos Augenbraue wanderte in die Höhe. An sich kein ungewöhnlicher Wunsch und Nico dachte sogar eine Sekunde lang daran dem Nachzugeben. Warum? Weil er ihn so vielleicht los werden konnte und Kieran sich keine Sorgen mehr machen musste. Wenn ihm Gregor anbot, bei ihm dafür etwas zu arbeiten oder Ähnliches, so beschloss er gerade noch, würde er es überdenken - ehe die nächsten Worte dem Fass den Boden ausschlugen. Perplex und deutlich überrascht lehnte sich Nico auf den Schreibtisch vor dem er stand und starrte Gregor ungläubig an. "Ach so ist das..." Er fing Gregors Hand ab, die sich auf seine Brust gelegt hatte und nach unten wanderte, und versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er wusste nicht, woran es lag, ob das letzte Mal einfach schon so lange her war, oder ob ihm allein der Gedanke gefiel, diesem Kerl mal zu zeigen, was es bedeutete, sich auf diese Weise zu verkaufen - ein Teil von ihm fand die Geschichte erregend. "Ihr glaubt in meinem Bett ist Gold zu finden... Wie kommt Ihr auf diese absurde Idee? Lasst mich raten, Ihr denkt mit Sicherheit, euer Schwager habe auf diese Weise das Arrangement für euch erreicht?" Er ditschte Gregors Hand zur Seite, bewegte sich ansonsten aber nicht. "Ihr kennt ihn schlecht, wenn Ihr das glaubt. Dennoch, was bietet Ihr mir denn, wenn ich Euch wie Ihr es nennt 'unter die Arme greife'?" Kieran [[BILD=8212631.jpg]] Schon in den frühen Morgenstunden machte er sich auf nach Tottenham, wo ihn seine Mutter mit Vorwürfen begrüßte, dass er so abgemagert sei und so abgekämpft aussah. Er wusste nicht, ob er ihr von seinem Verdacht erzählen sollte, daher ließ er es lieber. Er erzählte ihr, dass er die ganze Nacht gelernt hätte und ließ sich von ihr bemuttern und bekochen, was er sichtlich genoss. Manchmal war man gerne einfach das Kind von jemandem, der einen umsorgte. Besonders dann, wenn es einem emotional nicht so gut ging. Fatih gesellte sich bald dazu und auch das ließ Kieran sich entspannen, einfach den Kopf mal wieder ein wenig frei zu bekommen. Gemeinsam trainierten sie ein wenig, was gut tat, um sich einfach mal wieder ein wenig zu verausgaben. Von Gregor sah er nicht viel. Seine Mutter erzählte ihm, dass er sehr still geworden wäre und sich viel in London herumtriebe. Kieran war sofort wieder hellhörig. Seine Mutter bestätigte ihm, dass er den ganzen letzten Tag nicht dagewesen war. Später redete er mit seinem Vater, der von der Idee, ein zusätzliches Arbeitspferd zu bekommen, durchaus angetan war. Um das heute über die Bühne zu bringen, ritt Kieran bereits mittags wieder los, um zum Anwesen der Sforzas zu reiten. Entweder würde er Nico eine Nachricht hinterlassen, oder er könnte das Pferd so schon gleich mitnehmen und zu seinen Eltern bringen. Es trat Amadeo aus dem Haus, als Kieran absaß und nach Dominico fragte. Gregor [[BILD=8214549.jpg]] Der Sforza schien misstrauisch zu sein. Gregor lächelte innerlich, ließ sich davon allerdings nichts anmerken. Dass der andere zurückwich und ganz offensichtlich überrascht war, wunderte ihn nicht, aber jener schien auch nicht erbost zu sein, drückte ihn nicht weg, sondern tolerierte die Nähe. Na das war doch schon einmal ein gutes Zeichen, darauf konnte man aufbauen. //Er scheint nichts gegen Sex zu haben…// Dennoch stoppte der andere seine Hand. Nun, Gregor hatte es auch nicht anders erwartet und wartete ruhig ab, sich auch nicht davon entmutigen lassend. Gregor zückte mit einem süffisanten Grinsen die Schultern. „Etwa nicht?“, fragte er gegen und lachte dann kurz. Es ärgerte ihn ein wenig, dass dieser Sofrza seine Hand wegdrückte, ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. „Pah“, sagte er. „Ich kenne ihn definitiv besser als Ihr. Kieran ist ein vorlauter, besserwisserischer, berechnender, egoistischer Hund, der nur an sich selbst denkt und alles dafür machen würde, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Seine Familie ist ihm doch egal, solange er sich profilieren kann. Er schaut doch auf uns einfache Leute nur hinab und glaubt etwas Besseres zu sein. Wahrscheinlich hofft er noch immer darauf, dass seine Eltern irgendwelche spanischen Adeligen sind, die ihn irgendwann doch noch mit Geld überhäufen.“ Feli hatte ihm davon erzählt, wie Kieran zu ihrer Familie gestoßen war. Dass Kieran davon gar nichts wusste, wusste Gregor wiederum nicht. Er lächelte süß und kam wieder näher, diesmal seine eigene Weste öffnend , dann das Hemd darunter leicht aufknöpfend. „Was ich biete?“, fragte er leise schnurrend. „Einen Luxuskörper? Geschickte Finger? Eine Nacht, die ihr nicht mehr vergessen werdet? Wie wäre es mit einer warmen Zunge, einem engen Hintern?“ Prüfend sah er den anderen an. Kieran [[BILD=8212631.jpg]] Amadeo war auf ihn zugetreten und sah irgendwie erstaunt aus. Aber das lag nicht an Kieran, denn den schien er erwartet zu haben. „Kommt mit“, sagte dieser zu ihm, nachdem Kieran ihn höflich, und so wie es Nico ihm beigebracht hatte, begrüßt hatte. „Das solltet Ihr sehn.“ Mit einem fragenden Gesichtsausdruck folgte er der rechten Hand der Sforzas die geschwungene Treppe hinauf, offenbar zu den öffentlicheren Räumen, die in solchen Häusern meist vorne lagen. Unweit von einem dieser vorderen Zimmern, die schnell vom Eingang aus zu erreichen waren, blieb der Italiener stehen, deutete zur Tür, dann ging er wieder. Kieran trat näher an die Tür heran und hörte mit einem Mal eine Stimme, die ihm durchaus bekannt vorkam, wenn auch vielleicht nicht in dieser Tonlage. Was ich biete? Einen Luxuskörper? Geschickte Finger? Eine Nacht, die ihr nicht mehr vergessen werde? Wie wäre es mit einer warmen Zunge, einem engen Hintern? Kieran wurde schlecht. War das ernsthaft Gregor, der sich hier an Dominico ranmachte? Am Ende, um ihn zu erpressen? Für Geld? Für ein kleines Stück des Kuchens? Kieran zögerte nicht und öffnete die Tür, trat in das Zimmer, um die Antwort darauf nicht hören zu müssen. Was, wenn Dominico am Ende noch eingewilligt hätte? Nein, lieber nicht darüber nachdenken… Er verbeugte sich so, wie er sein sollte. „Verzeiht die Störung, Lord Sforza, Duce de Segni e di Onano“, sagte er höflich und blickte auf. „Oh, ich habe nicht gewusst, dass Ihr Besuch habt.“ Er sah zu Gregor und begrüßte ihn, dessen Standes würdig mit einem Nicken. „Schwager“, sagte er dazu, dann wendete er sich wieder Dominico zu. Seine Augen glühten vor Zorn. Und doch merkte man ihm das kaum an. „Entschuldigt mein Verhalten, ich warte draußen.“ Vielleicht war er doch manchmal kein so schlechter Schauspieler, wie er das Gefühl hatte. Dominico [[BILD=8207715.jpg]] Nico beobachtete vornehmlich, was Gregor tat, wie er dastand und wie er sich gab. Offensichtlich war ihm die Situation an sich in keinster Weise peinlich und ein Problem damit, sich zu verkaufen, hatte er offenbar auch nicht. Es schien ihm beinahe egal zu sein, nun... dann war es so. Kieran hatte Gregor ohnehin als jemanden beschrieben, der ein Taugenichts auch und im Grunde genau so handelte wie er es jetzt von Kieran so treffend behauptete. Nico konnte es nicht genau sagen. Er dachte auch gerade nichtd arüber nach. Eigentlich, so fand er, war Kieran nicht eigennützig, zumindest nicht über einen erträglichen Punkt hinaus. Man durfte durchaus mal an sich selbst denken, aber Kieran sorgte sich auch um andere, auch wenn das zu seinem Schaden war, wie man bei manchem Patienten sah. Was Gregor definitiv konnte, auch wenn es ihm wohl missfiel, dass Nico nicht gleich darauf einstieg, war, einen Mann der auf dem Trockenen saß wirklich zu verlocken. Ein Luxuskörper, geschickte Finger, eine warme Zunge und einen engen Hintern... Vielleicht einen jungfräulichen Hintern? Unwillkürlich hatte Nico das entsprechende Bild im Kopf, vor allem das, wenn Grgor vor Schmerz heulte, wenn's doch mehr weh tat, als er es sich jetzt noch dachte.. oder aber wirklich ein Bild von Ekstase, denn man konnte sagen was man wollte, Gregor war nicht unattraktiv. Zumindest nicht körperlich, alles andere war ziemlich abstoßend. Nico folgte mit dem Blick Gregors Händen, die seine Weste öffneten, das Hemd aufknöpften und eine breite bemuskelte Brust offenbarten, die Nico durchaus... gefiel. Zumindest einem Teil von ihm. Und dieser Teil schrie danach, ihn am besten hier auf dem Boden zu nehmen, ihn beinahe zu vergewaltigen, sodass Gregor nie wieder auf die Idee kam, auch nur einen Fuß in sein Haus zu setzen. Aber genau das würde es sein, dass Gregor Auftrieb gab. Wenn er nachgab, machte er Kieran damit doch nur noch mehr zur Hure, und auch wenn er selbst sich danach sehnte, endlich mal wieder auf die ein oder andere Art zum Schuss zu kommen: SO wollte er das definitiv nicht. Gerade als er zu einer passenden Antwort ansetzen wollte, öffnete sich die Tür. Es war nicht Amadeo oder sonst ein Diener, der eintrat, nein.. es war Kieran. Kieran, der ein paar Schritte in den Raum ging, sich formvollendet vor Nico verneigte, seinen vollen Titel sagte, als grüße er ihn an einem schönen Sommermorgen und dann so tat, als sei er überrascht, Gregor hier zu sehen... na klar! Wer auch immer Kieran vorgelassen hatte, hatte gewusst, dass Nico hier nicht alleine war... und so wie Kierans Augen loderten hatte er zumindest den letzten Satz mitgehört. Er entschuldigte sich erneut formvollendet, deutete die Verbeugung wieder perfekt an und machte sich daran den Raum zu verlassen ehe Nico die Hand hob, um ihn aufzuhalten. "Moment, Mr. Carney. Ich bin mir sicher, dass Euch das hier auch interessiert." Er gab Gregor erneut einen Schubser, um ihn endgültig von sich zu lösen, und machte einen Schritt zur Seite, um beide im Auge zu haben. "Euer Schwager kam gerade zu mir, um Unterstützung für ihn und seine Frau zu erbitten, da er wohl von eurem Vater nicht genug Geld bekommt, wie er sagt." Um die Situation zumindest im Ansatz zu erklären. "Und gerade hat er sich mir angeboten... ich muss sagen, ich finde das äußerst interessant. Habt Ihr vor ihm vergessen zu erwähnen, dass ich glücklich verheiratet bin und zwei wohlerzogene Kinder habe?" Nicos Augenbraue wanderte in die Höhe, während er Gregor musterte. "Mr. Carney, Ihr sagt euer Schwager" - er sprach gerade mit Gregor und deutete nun auf Kieran - "würde auf andere herabsehen und sich selbst für so viel besser halten, aber ich frage mich allen ernstes, wie man nicht auf euch herabsehen soll. Ihr seid niderträchtiger als manch ein Diplomat am Hofe, Euch mir anzubieten, und Ihr verdient meiner Meinung nach den Galgen dafür, mir solche Neigungen damit zu unterstellen." Nicos Stimme war gefährlich leise geworden. Gregor mochte sie gesehen haben, doch er war ein Niemand... Kieran [[BILD=8212631.jpg]] Er nickte auf den Wink hin, hier zu bleiben, hatte letztlich auch mit nichts anderem gerechnet. Als Nico begann zu sprechen, sah Kieran zu seinem Schwager und hob erstaunt die Augenbraue. "Du bekommst genug Geld. Tim gibt dir nicht mehr, weil es eh nur in Alkohol und Glücksspiel investiert wird." Kieran klang beherrscht, fast gleichgültig. Aber in ihm loderte es. Aufmerksam lauschte er den Worten Nicos, ob er nicht von dessen Familie erzählt habe. "Wisst Ihr, Mylord, ich verkehre nicht so oft mit Gregor. Und gerade so private Dinge, wie Eure Familienverhältnisse, pflege ich nicht jedem zu erzählen. Schon gar nicht so einem widerwärtigen Schmarotzer, wie er einer ist." Letzte Worte gingen ihm mit einem verachtenden Ton über die Lippen. Seine Augen hatten sich verengt, während sie Gregor fixierten. Und das, was Dominico nun sagte, ließ die flammende Wut in ihm nur noch mehr lodern. Kierans Hände ballten sich zu Fäusten. Gregor [[BILD=8214549.jpgz]] Gregor selbst war noch relativ gelassen, als Kieran hereinkam. War der Kerl schon fertig bei seiner Mutter? Nun, dann würde er wohl zu Plan B übergehen müssen. Er lächelte süffisant, während die beiden ihre Show abzogen, doch das Lächeln gefror ein wenig, als er Dominicos Tonfall hörte. "Ihr könnt mir nichts vormachen", sagte er kühl und blickte zwischen beiden hin und her. "Ihr steht auf Männer!" Er deutete auf Nico. "Ich hab doch gemerkt, wie Ihr mich grad angesehen habt." Er drehte sich zu Kieran. "Und du bist nichts anderes als eine heuchlerische Hure." Er lachte verächtlich. "Mag sein, dass ich kein guter Mensch bin, aber jeder ist sich nunmal selbst der nächste." Er zuckte mit den Schultern. "Wir machen es ganz einfach. Ihr gebt mir Geld, regelmäßig." Er sah Dominico an. "Wenn nicht, sehr ich mich gezwungen, hier und da ein paar interessante Informationen loszuwerden. Über eure Beziehung und eure sexuellen Vorlieben. Ich war Zeuge eines Kusses, habe Briefe gefunden, die wirklich rührselig sind und die sind an einem sicheren Ort befinden." Er grinste überlegen und wendete sich Kieran zu. "Dir dein Studium zu versauen, das du dir mit Sex erkauft hast, ist eh das Beste, was ich mir vorstellen kann! Und ein Lord, der in der Öffentlichkeit kastriert wird, das würde ich auch gern seh..." Doch weiter kam er nicht, denn Kieran ging auf ihn los. Anders als beim letzten Mal, war er diesmal jedoch vorbereitet und packte den Arm, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er wusste, dass er gegen Kieran sich keine Sorgen machen brauchte, doch dieser Sforza war eine andere Liga. Erstmal kurz für Luft sorgen... Und so stieß er diesen hart gegen die Brust in Richtung Schreibtisch, neben dem der andere tatsächlich zu Boden ging. Kieran [[BILD=8212631.jpg]] Er und sein Studium waren ihm egal - Dominico nicht. Und so war klar, dass die letzte Drohung diejenige war, die das Pulverfass zum explodieren gebracht hatte. "Du widerlicher Dreckskerl!" Kieran lief an und versuchte noch einmal sein Glück. Doch Gregor war diesmal vorbereitet. Kieran wurde am Arm gepackt, gestoßen und damit aus dem Gleichgewicht gebracht. Er stürzte, versuchte sich zu drehen, wie eine Katze und setzte erneut zum Sprung an. "Ich bring dich um, elendiger Bastard", fauchte er und er hatte das seltsame Gefühl, dass er das genau so meinte. Doch noch bevor er abspringen konnte, hatte er die Faust des anderen im Gesicht. Kieran war ein schlechter Kämpfer, was vor allem daran lag, dass er gar nicht kämpfen wollte - zumindest normalerweise. Hier war der Fall anders. Der unbändige Wunsch, dem anderen Schmerzen zuzufügen, war ihm gänzlich fremd aber jetzt nahm sie seinen ganzen Körper ein. Doch es nutzte nicht viel. Gregor drückte ihn zu Boden, während sein Kopf noch surrte. Zumindest hatte er ihn nicht ganz so heftig getroffen. "Du kleine Hure hast keine Chance gegen mich", hörte er Gregor zischen. Und dann spürte er mit einem Mal kalten Stahl an seinem Hals. Wie erstarrt blieb er liegen, die Augen weit aufgerissen. "Na, wo ist jetzt dein Mut?" Kieran knurrte. "Ich wollte dir schon immer dein hübsches Gesicht zerschneiden..." Dominico [[BILD=8207703.jpg]] Es war doch immer wieder das gleiche. Abgesehen von der kurzen Unterredung, die nicht ganz so der Form entsprach, wie sie es wohl besser sollte, wenn Kieran jemals vor einem hochrangigen Würendenträger mit einem seines eigenen Standes aneinandergeriet - wobei sich Kieran hier wirklich schon redliche Mühe gab - war Gregor genau das, was Nico erwartete. Er warf ihm erneut vor, auf Männer zu stehen, angeblich wegen seines Blickes. Damit hatte Gregor vielleicht sogar recht, denn Nico war verdammt willig und wäre vielleicht sogar darauf eingegangen, wäre Gregor nur hartnäckig genug gewesen... besser nicht daran denken. "Ich könnte diesen Blick einer alten Hexe zuwerfen, wenn es mir nützlich erscheint", konterte er kühl, wieder ganz Herr seiner Sinne und vor allem seines Blickes. Auch wenn die Beleidigungen gegen Kieran hart waren, Nico ließ sich noch nicht aus der Ruhe bringen. Dieser Kerl konnte viel erzählen, aber Macht hatte er keine.. zumindest nicht wirklich. Nicht gegen Nico.. wohl aber gegen Kieran. Und wenn er die Briefe hatte, dann erst recht, denn Nico hatte sie dummerweise unterschrieben. Gregor wurde gerade zu einem wirklichen Risiko und Nico arbeitete bereits an einer Lösung, als Gregor gegen Kieran deutlichst über die Strenge schlug. Das Studium versauen konnte er ihm wohl wirklich, wenn er den richtigen Leuten die falschen Informationen übergab. Homosexualität war Teufelswerk und Ärzte bewegten sich ohnehin schon auf einem schmalen Grat. Kierans Ruf würde das kaum überleben, vor allem nicht bei einem Arzt wie Dr. Sullivan. Er brauchte eine Lösung und das schnell! Leider wurde er in seinen Überlegungen unterbrochen, als Gregor ihn plötzlich hart gegen den Schreibtisch stieß. Zwar aufmerksam aussehend, aber vollkommen in Gedanken versunken merkte Nico viel zu spät, was passierte und prallte hart gegen den massiven Holztisch. Mit einem Keuchen knickte er ein und schaffte es irgendwie, den Sturz abzufangen, der ihn neben dem Tisch auf den Boden beförderte. Ein unschöner dumpfer Schlag kündigte an, dass einer von beiden gerade den anderen getroffen hatte. Nico biss die Zähne zusammen. Wie durch ein ungünstiges Wunder hatte Gregor ihn so mit der Hüfte gegen den Tisch gestoßen, dass der Schmerz über Nicos gesamte Seite lief. Doch er hatte Schlimmeres erlebt und durchgemacht und biss einfach die Zähne zusammen. Adrenalin half ihm dabe,i sich wieder auf die Füße zu stützen, und er sah zu den beiden, hörte Gregors Worte, der Kieran inzwischen niedergerungen hatte - und dann sah er das Messer. Sein Herz zog sich zusammen und sein Körper wurde eiskalt. Kieran blieb regungslos unter Gregor liegen, starrte nach oben noch immer puren Hass in den Augen und Gregor setzte das Messer an. Schneller als ein Wimpernschlag dauerte hatte Nico die Schublade des Tisches aufgerissen, einen langen geraden Dolch herausgezogen und war mit einem Satz hinter Gregor. Der wusste ganz offensichtlich nicht, wer Nico war, oder dachte, dass Adelige wie er sich nicht die Fingere schmutzig machen. Doch während Nico vorher noch irgendwie an einer Lösung gearbeitet hatte, die mit Kerker und vielleicht Bezahlung zusammengehangen hatte - jetzt dachte er nur noch an kurzen Prozess. Ohne eine Sekunde länger zu warten, denn Gregors Klinge schnitt bereits in Kierans Kinn, packte er dessen verwuschelten Schopf, riss seinen Kopf nach hinten und legte die Klinge an Gregors Hals. "Du kannst dem Teufel in der Hölle deinen Arsch hinstrecken - vielleicht hat der ja Verwendung dafür", fauchte er, ehe er Gregor mit einer einzigen Bewegung der scharfen Klinge die Kehle durchschnitt. Dessen weit aufgerissene Augen zeigten Überraschung, dann Schmerz, dann Panik. Blut spritzte aus der durchtränkten Halsschlagader auf Kieran und den Teppich und auf Nicos weißes Hemd. Gurgelnd und zuckend versuchte Gregor Luft zu bekommen, fasste sich in die klaffende Wunde - und erstickte schließlich in Nicos unbarmherzigen Griff. Dominico zuckte nicht einmal mit der Wimper und wandte den Blick nicht ab, bis Gregors Augen brachen. Dann ließ er ihn zur Seite kippen und beförderte ihn mit einem weiteren Tritt weg von Kieran neben dem er auf die Knie fiel. "Ist alles in Ordnung..?" Seine Stimme klang rau und erstickt und an der Hand, die gerade den Dolch fallen ließ, klebte Blut und er wischte es fahrlässig an seiner Hose weg. Kieran [[BILD=8212631.jpg]] Diesen Blick, den Gregor ihm zuwarf, diese triumphierende Überlegenheit gepaart mit blankem Neid, würde er nie wieder vergessen. Und doch gab es ihm Kraft, irgendwie. Kraft, die er bündelte, um den anderen von sich herunter zu bekommen, auch wenn jener ihm das Messer nun am Kinn ansetzte. Doch soweit kam es nicht mehr. Dominico, den er vorhin nur hatte taumeln sehen, schien wieder aufgestanden zu sein. Kieran hörte etwas wie eine Schublade und dann ging alles recht schnell: Er spürte den Schnitt an seinem Kinn, der wie Feuer brannte. Doch bevor Gregor noch weiter kam, wurde er von den Geräuschen hinter sich abgelenkt. Dann sah Kieran nur noch, wie Dominico den blonden Mann von hinten packte und ihm nun seinerseits einen Dolch an den Hals hielt. Kieran versuchte sich irgendwie aufzurichten, erstarrte aber in der Bewegung, als er diese Bild der beiden Männer sah. Dominico wirkte vollkommen kalt, das Gesicht das er machte, wirkte wie eine Maske, die Dominico aufgesetzt hatte. Das war doch nicht der gleiche Mann, oder? Nun,... doch. Aber keiner, den er bisher hatte kennenlernen dürfen. Das war Dominico, der Soldat, der für den König in die Schlacht zog, um zu töten. Und mit dieser Erkenntnis wunderte es Kieran auch nicht, dass jener ohne eine Sekunde zu zögern durchzog, was begonnen worden war. ‚Die Arteria carotis communis‘, dachte er absurderweise im ersten Moment und wunderte sich über sich selbst, wieso er mit einem Mal begann, den medizinischen Aspekt dahinter zu sehen. Besonders, da das Blut, angepumpt vom erhöhten Herzschlag des anderen, noch immer kräftig durch die Halsschlagader gepumpt wurde und daher sicher bis zur Decke gespritzt wäre, wenn Dominico nicht seine Hand noch immer an der Stelle hielt. Kieran war regungslos und beobachtete mit erschrockenen Augen das, was sich nun abspielte. Ein Mann, der begriff, dass er sterben würde und ohne eine Chance zu haben kämpfte, bis der Lebenswille aus den Augen wich. Kieran hatte einen Moment das Bedürfnis wegzusehen, aber er tat es nicht. Er war hierfür genauso verantwortlich wie Dominico und Gregor. Und er war nicht feige. Dass das alles hier Konsequenzen hatte, die er jetzt in keinster Weise abschätzen konnte, war ihm klar. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Und wenn er ehrlich war: Er hatte den Wunsch, Gregor zu töten, definitiv selbst gehabt. Noch immer regungslos blieb er halb aufgerichtet, sich mit den Händen hinter sich abstützend liegen, als Dominico den leblosen Körper zur Seite kippen ließ von ihm wegstoßend, und sich schließlich neben ihn kniete. Die Frage kam ihm so irreal vor und irgendwie aus der Ferne. Kieran nickte langsam, mechanisch. „Ich denke schon“, sagte er dann tonlos und wandte erst jetzt den Blick ab von dem Mann, der dort lag, ohne sich zu rühren. Kieran sah zu Dominico. Dominicos Hemd war blutdurchtränkt, seine Hände ebenfalls voll davon. Er sah an sich selbst herunter. Auch er war voller Blut, überall, auf der Kleidung, im Gesicht, den Haaren. Er schmeckte bereits den Geschmack von Eisen in seinem Mund, - Blut, das nicht seines war. Blut, das eben noch durch einen Körper geflossen war… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)