Intrigo e amore von -Amber- (And it's with you that I want to stay forevermore) ================================================================================ Kapitel 45: London 2 - Erinnerungen ----------------------------------- Dominico [[BILD=8207705.jpg]] Als Portsmouth wieder in Sicht kam, wurden sie von einem Boten seiner Majestät erwartet. Er war schon längere Zeit vor Ort, um den ankommenden Delegationen aus der ganzen Welt mitzuteilen, dass der König einen mehrwöchigen Ausflug durch seine Provinzen geplant hatte und zur Zeit nicht in London weilte. Na klar... Irgendwo auf irgendeinem Landgut der Familie Boleyn oder irgendeiner anderen Familie, die Henry etwas schuldete, schubste er seine neue Lieblingsmätresse durch die Betten, oder verbrachte sonstwie Zeit mit ihr - immerhin hatte sie ihn NOCH nicht rangelassen, wenn man seinen Geschenken glauben schenken konnte. Denn eigentlich verlor Henry schnell die Lust an etwas, das er schon besessen hatte. Für Nico hatte es etwas Gutes. Er verabschiedete seine Delegation in Portsmouth, da keine Notwendigkeit mehr bestand, zusammen nach London zurück zu reisen. Allein war er schneller und hatte außerdem den dringenden Wunsch, endlich mal wieder 'nach Hause' zu kommen. Amadeo hatte einen Boten vorgeschickt und Nicos Aufbruch schlossen sich nur wenige Leute an. Der Großteil dieser Leute waren Soldaten, die bereits unter Nico gedient hatten und deren Familien in London lebten. Von den Lords begleitete sie niemand - außer natürlich Kieran und William, der noch immer Kierans Wagen lenkte. Zum ersten Mal auf dieser ganzen Reise war Nico wirklich gelöst. Wenn er mit seinen Soldaten zusammen war, dann war er immer ein anderer Mensch, denn sein Respekt vor diesen Männern, die bereitwillig für den König starben, war größer als sein Respekt vor jedem anderen Lord. Seine Verabschiedung an der Weggabelung, die einerseits nach London und andererseits zu seinem Anwesen führte, war herzlich und er gab einem jeden der Männer, die ihn begleitet hatten, noch einige Münzen zusätzlich zu ihrem Lohn. Sie sollten ihren Kindern und Frauen nach der entbehrungsreichen Zeit etwas bieten können. Auch William verabschiedete sich von ihnen beiden und Kieran musste den Wagen wieder selbst lenken, Niamh hinten angebunden. Zwei von Nicos italienischen Kammerdienern kämpften sich mit den von Nico erstandenen Pferden ab, die vom trockenen Spanien kommend kaum etwas anderes wollten, als saftiges englisches Grün zu fressen, was für einige Lacher sorgte. Sie erreichten das Anwesen der Sforzabrüder am frühen Nachmittag. Es war ruhig, bis auf die normale Betriebsamkeit in den Stallungen, in denen noch gemistet wurde. Als sie auf den Hof ritten eilten einige Stallburschen zu ihnen hinüber, um zu helfen, und ein paar Diener aus dem Haus kamen, um Amadeo mit dem Wagen zu helfen. Nico sah seinen Bruder nicht, deswegen nutzte er die Chance, Kieran für einen kurzen Kuss an dessen Wagen zu drücken, kaum dass er vom Bock gestiegen war. Seine Belegschaft interessierte nicht, was ihr Herr in diesem Sinne trieb und Amadeo wusste ohnehin von ihnen beiden. "Langfristig scheint sich deine Investition ja doch ausgezahlt zu haben." Die kühle Stimme hinter ihm ließ Nico zusammenzucken und herumfahren. Der "Stallbursche", der sein Pferd gegriffen hatte, ohne ihn anzusehen, war kein Stallbursche gewesen... Alessio trug dunkle lederne Hosen, die an der Seite geschnürt wurden, ein weites lockeres Hemd, das darauf schließen ließ, dass er gerade selbst im Stall zu Gange gewesen war, und was dafür gesorgt hatte, dass Nico ihn nicht erkannt hatte: einen Dreitagebart und wesentlich längeres Haar als er normalerweise hatte. Soso, in Italien war die Körperpflege mal wieder zu kurz gekommen... oder aber, Alessio hatte es einfach mal genossen, nicht rasiert und gestriegelt auftauchen zu müssen. "Ist schön dich auch wieder zu sehen, Bruderherz", erwiederte er nach dem ersten abschätzigen Blick auf einen süffisant grinsenden Alessio, dessen Blick jetzt an Kieran heftete. "Mr. Carney... bleibt ihr zum essen?" Kieran [[BILD=8207701.jpg]] Dass Dominico nun wesentlich ausgeglichener war, davon profitierten auch alle anderen. Die Stimmung an Deck war wesentlich lockerer und herzlicher, als noch bei der Anreise, und Kieran sammelte aus den Gesprächen bei Tisch alle Informationen, die der andere indirekt über ihn verriet. Manches fragte er nach, wenn sie dann abends sich in den Armen lagen, sich liebten und Nähe schenkten. Würden sie es schaffen, auch in England ihre Beziehung so zu leben, würden sie keine Probleme bekommen. Allerdings würden sie räumlich weiter voneinander entfernt sein. Aber auch das wird zu bewältigen sein. Kieran war sich Dominicos Liebe sicher. Er hatte seine Briefe und würde sie sicher verwahren. Und wenn er Sehnsucht hatte, würden sie ihm helfen, diese zu überstehen. Wenn die Uni wieder anfing, war ohnehin wieder weniger Zeit. Dass Henry nicht bei Hofe war, wertete Kieran insofern positiv, dass er Dominico vielleicht noch ein wenig für sich würde haben können, und so beschloss er, sich ihm anzuschließen, um sich die Räumlichkeiten des ehemaligen Hofarztes der Familie Sforza anzusehen, wie er William erklärte, der sich darüber freute, dass Kieran ein solches Angebot erhalten hatte. Auch William schien nicht gemerkt zu haben, dass Dominico und ihn mehr als nur das verband. Und das war auch sehr gut so. Mit jeder Stunde, die sie ihrem Ziel näher kamen, stieg ihre Stimmung. Ein Aufenthalt auf dem Anwesen von Dominico würde für ihn bedeuten, sich nicht verstellen zu müssen. Und allein diese Aussicht hob seine Stimmung ins Unermessliche. Als sie sich auf dem Weg auch von den Soldaten trennten, die zurück nach London kehren würden, verabschiedete sich Kieran sehr herzlich von William, und sie versprachen, sich in London wiederzusehen - sofern es Gelegenheit gäbe. Dann zogen sie endlich westlich an London vorbei. Den Wagen könnte er auch am nächsten Tag noch nach London bringen, oder falls Nico doch noch böse Überraschungen zu Hause erwarten würden, eben an diesem Tage noch. Er beobachtete mit Freude, wie auch Dominico mit jedem Meter, den sie sich seinem Haus näherten, fröhlicher wurde. Heimkommen war immer etwas Schönes. Kieran stellte sich die Frage, wo sein zu Hause nun war. Irgendwie hing er noch immer zwischen den Stühlen. Er würde spontan seine Wohnung als sein „Zu Hause“ nennen, aber Dominico war genauso zu seinem zu Hause geworden. Und was war mit seiner Familie? Er würde sie schnell besuchen müssen, war doch bei seiner übereilten Abreise nur ein Brief möglich gewesen, den sie auch hoffentlich erhalten hatten. Dieses Gefühl, nirgendwo wirklich verwurzelt zu sein, war noch immer seltam, aber es würde sich mit der Zeit geben, da war er sich sicher. Kieran streckte sich auf dem Kutschbock, als sie endlich hielten. Zu Reisen war doch wirklich immer sehr ermüdend und er war froh, endlich wieder absteigen zu können. Und so stand er auf und sprang hinunter, sich noch etwas streckend, bevor Dominico ihn gegen die Wagenwand drückte und küsste. Er grinste in den Kuss. Hm, diese Unbefangenheit war soooooo schön. Als er eine ihm wohlbekannte Stimme hörte, löste er den Kuss und sah überrascht Alessandro Sforza ins Gesicht, den er zunächst gar nicht erkannt hatte, und mit dessen Anwesenheit er auch gar nicht so gerechnet hatte. Er schob sanft aber bestimmt Dominico von sich, um genug Platz zu haben, sich dem anderen Mann zuzuwenden, sich zu verbeugen, wie Domiinco ihn gelehrt hatte, und den anderen mit einem „Eure Eminenz“, zu begrüßen. Als er sich aufrichtete, umspielte ein Lächeln seine Lippen. “Stellt Euch vor, er hat sogar noch Zeit investiert, um mir Manieren beizubringen“, sagte er und erwiderte den Blick des anderen. „Zudem wir auch noch ganz schön viele Nerven investiert haben, deren Aufwendung, sich aber, wie ich denke, auch ausgezahlt hat.“ Er sah Dominico kurz fragend an und ergriff seine Hand, als Bestätigung, dass dem so war. „Und ob ich zum Essen bleibe, hängt ganz davon ab, was Ihr mit Eurem Bruder besprechen wollt, ob ich störe oder nicht.“ Er sah Alessandro ruhig an. „Ich hatte Euren Bruder wesentlich häufiger in letzter Zeit in meiner Nähe, als Ihr, daher würde ich verstehen, wenn Ihr auf meine Anwesenheit verzichten wollen würdet.“ Er fragte, Dominico bewusst nicht nach seiner Meinung. Das sollte seiner Ansicht nach der Kardinal selbst entscheiden. Wenn jener wirklich seinen Bruder für sich haben wollen würde, könnte er das verstehen. Dann würde er gleich nach London reiten und zu Mr. Fores gehen und Dr. Chambers besuchen. Dominico und Alessandro [[BILD=8207699.jpg]] Seit er gewusst hatte dass Henry zur Zeit nicht in London war, hatte es Nico noch wesentlich weniger abwarten können endlich mit Kieran "zu Hause" anzukommen. Zumindestens in seinem zu Hause. Sein Bruder würde zwar da sein, doch die ihnen zugedachten Ländereien rund um London waren groß und Nico würde einen Ort finden, an dem er die Zeit, die er mit Kieran noch hatte bis dessen Studium weiter ging und er selbst bei Henry Bericht erstatten musste, nutzen würde. Und wenn es nur wenige Tage waren, sie brauchten Zeit zu Zweit, ohne andere um sich herum, ohne die Masken, die sie sonst immer tragen mussten - all das musste einfach nur weg von ihnen beiden. Sie mussten offen über all die Dinge reden können, die zwischen ihnen vorgefallen waren und sie belastet hatten und über ihre Ängste und Wünsche für die Zukunft. All das musste einfach sein, daran führte kein Weg vorbei. Sie mussten sich auch eine Strategie zurechtlegen, mit der sie anderen begegneten. Sie mussten beide die gleichen Geschichten erzählen, all das musste besprochen werden... und sie mussten eindeutlig auch viel Zeit nackt in einem Bett verbringen, da waren sie sich vermutlich auch einig. Deswegen war Nico gerade so überschwänglich glücklich und ließ es sich nicht nehmen Kieran vor den Augen der gesamten Belegschaft und wohl auch vor den Augen seines Bruders zu küssen. Sie standen da wie ein frischverheiratetes Paar befand der Kardinal für sich, der gerade so gar nicht nach Kardinal aussah. Er nickte Kieran zu, standesgemäß kurz, aber nicht sonderlich formvollendet. Diese Mühe gab er sich für das Betthäschen seines Bruders nicht unbedingt. Aber immerhin, war war jetzt schon zum widerholten Male der gleiche Mann - Nico war immer mehr der Mensch für ein und die selbe "Mätresse" gewesen. Jetzt gerade fing Nico an zu lachen, als Kieran seine verlorenen Nerven ansprach, ehe er nickte. "Das kann man wohl sagen... Nerven investiert, wenn ich nicht so ein unglaubliches diplomatisches Geschick hätte, wären wir beide schon lang am Galgen gelandet." Gut, das war übertrieben, aber Kieran war schon gut darin, sich in Situationen zu bringen, bei denen der Ausweg wirklich kritisch zu finden war. Alessios süffisantes Grinsen malte sich immernoch in sein Gesicht, während man ihm inzwischen auch den Hengst abnahm. "Oh, in letzter Zeit häufiger...", widerholte er interessiert. "Um nichts in der Welt möchte ich die Geschichte verpassen wie es dazu kam. Ich bin sicher, ihr brennt darauf, sie zu erzählen?" Alessios Tonfall grenzte bei Nico schon fast an einen Lachanfall. "Alessandro, du hättest Schauspieler werden sollen. Zieh dir lieber dieses stinkende Hemd aus und lass uns essen", entschied Nico einfach über die Köpfe der beiden hinweg. Alessio lachte inzwischen auch und zog sich das Hemd einfach über den Kopf. Nico verdrehte die Augen über so viel Protzgehabe, doch er musste leider anerkennen, dass Alessio ihm nach wie vor kaum nachstand in punkto körperlicher Fitness. "Ich bin Kardinal, Bruderherz, ich BIN also Schauspieler. Möge Gott sich bei meiner halbnackten Erscheinung die Augen zuhalten", rief er gen Himmel, während sie ins Haus hinüber gingen. Weil der Bote sie bereits angekündigt hatte, war reichlich essen vorbereitet und aufgetragen worden. "Parla italiano?", wandte sich Alessio auf dem Weg in den Wintergarten an seinen Bruder, der nur mit den Schultern zuckte. "Latina parla, ma è abbastanza veloce quando si parla si fatica a capire", erwiederte Nico und sah dann wieder zu Kieran. "Die wenigen wichtigen Dinge können wir in Italienisch besprechen, aber wenn es etwas so unendlich Wichtiges gäbe, dann hätte mein Bruder dich sicher schon vom Hof komplimentiert." Alessio grinste und ließ sich an dem schön gedeckten Tisch auf einen Stuhl fallen. Höfische Gepflogenheiten waren bei den Brüdern fehl am Platze und vor Kieran gaben sich weder Nico noch Alessio Mühe. Ersterer nicht, weil er nicht musste, Alessio nicht, weil er es nicht einsah. Kieran "unter Kontrolle" zu halten war Aufgabe seines Bruders, nicht seine. "Als,o Mr. Carney, was genau ist passiert, seit ihr in Camebridge meinen kleinen Rebellen versorgt habt und mich dabei am liebsten hättet über die Klinge springen lassen?" Nein, das hatte er nicht vergessen. Kieran [[BILD=8207701.jpg]] Kieran hob zweifelnd die Augenbrauen, als der Kardinal erklärte, er wolle erfahren, wie sie zusammen gekommen seien, und dass er doch sicher darauf brenne, das zu erzählen. Kieran blickte einen Moment Nico fragend an, doch der schien zu wissen, dass er seinen Bruder nicht zu ernst nehmen musste. War Alessio ohnehin schon durch sein heutiges Auftreten bei Kieran in ein neues Licht gerückt worden, so änderte sich dieser Eindruck noch einmal gewaltig, als jener auf Nicos Worte hin sich einfach vor ihnen das Hemd auszog und mit seinem Bruder witzelte. Dass die beiden Brüder waren, sah man auch am Körperbau. Allerdings hatte Alessio bei weitem nicht so viele Macken, wie Nico. Hm, ein Schauspiel... Kieran war froh da bereits zumindest ein wenig mithalten zu können im Haifischbecken des Adels. Und so folgte er Nico und seinem Bruder mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Nun, so geschockt wie er von der Art und Weise des anderen in Cambridge gewesen war, so neugierig war er auf den, den er wohl jetzt kennenlernte. Als der ander Nico fragte, ob Kieran Italienisch spreche, schüttelte er den Kopf. Er konnte einige Worte, die grobe Sinnrichtung vielleicht erahnen, aber wirklich können tat er nicht. Und so nickte er, als Nico ihm sagte, was sie besprochen hatten. Das war ihm nur recht. Er wusste mittlerweile, dass es manchmal besser war, weniger zu wissen. Der Tisch war üppig gedeckt und Kieran hatte Hunger. Er wartete bis sich nach Alessio auch Nico gesetzt hatte und setzte sich dann zu diesem. Wieder fiel ihm auf, dass der Kardinal ohne diese ganzen Ornate wesentlich menschlicher wirkte als auch zum Beispiel auf dem Marktplatz damals. Auf die Frage des anderen hin, musste er lächeln. "So einiges, ist seit damals passiert, seit Cambridge", antwortete er langsam, nachdenkend. Offenbar hatte Nico in der Zwischenzeit nicht mit seinem Bruder über ihn geredet, seit Cambridge. Es wunderte ihn nur bedingt und er war sogar fast froh drum. Alessio hätte ihm womöglich abgeraten, sich weiter mit ihm zu beschäftigen. Und bei solchen Dingen hatten Familienmitglieder großen Einfluss auf Entscheidungen. "Also begonnen hat alles mit einer Nacht, in der wir einfach mal jegliche Unterschiede, Entfernungen und Grenzen zwischen uns weggelassen haben", fuhr er nun noch immer ein wenig sich sortierend fort. "Dann ging es mit einem folgenschweren Abschiedskuss und einer Verabschiedung weiter, die eigentlich für immer sein sollte." Er lächelte leicht. "Aber das war gar nicht so einfach, sich das auch wirklich einzureden." Während er sprach, sah er manchmal zu Nico, meist aber Alessio an. "Weiter ging es dann zumindest für mich damit, dass ich meinen Fuß in die Tür setzte, die mir Nico aufgestoßen hat, indem ich nach London gekommen und mich da doch ganz gut eingelebt hatte. Ein Wiedersehen fand dann bei Dr. Chambers statt, der mir offenbarte, dass das Stipendium, das ich erhalten habe, um Medizin zu studieren, zum größten Teil Euer Bruder gestemmt hatte. Wieder eine Investition, irgendwie hört sich das immer noch alles nach Prositution an, Nico." Er grinste Dominico an. "Bei einer Nacht über den Dächern Londons haben wir diese Bedenken aber eigentlich ausgeräumt. Und dann überschlugen sich die Ereignisse ein wenig. Dominico hat sich von mir getrennt, obwohl er mir im gleichen Moment sagte, dass er mich nicht verlassen würde, und das, obwohl wir nie zusammen gewesen waren. Die Folge waren tägliche Briefe, in denen wir unsere ganz eigene Sprache entwickelt haben, gefolgt von einem entblößten Dominco im Krankenhaus und Benimmunterricht auf Eurem Anwesen." Er strich sich die Haare aus der Stirn, die er unbedingt mal wieder schneiden müsste. "Und dann ging es erstmal abwärts. Ein Mord, eine entgültige Trennung, weil Dominico meinte, allein entscheiden zu dürfen, was das Beste für uns war. Das ist eine ganz schlimme Eigenschaft, mich unmündig zu machen." Man merkte am Tonfall, dass er es nicht böse meinte. Er lächelte Dominico an. "Dann folgte eine Entscheidung, der Delegation nach Spanien mich mitzuschicken, was bei Eurem Bruder gar nicht gut ankam. Schließlich eine verbale Prügelei, in der wir uns wirklich unschöne Dinge an den Kopf geknallt haben, und das Vorhaben meinerseits, London zu verlassen, um ja nichts mehr mit ihm zu tun haben zu müssen - ich erzähle jetzt nur meine Sicht auf die Dinge." Es war immer noch ein wenig schmerzhaft, an diese Ereignisse zu denken. "Und dann hat Dominico den Poeten in sich entdeckt, mich auf eine Schnitzeljagd durch Madrid geschickt, die letztlich mit einem Besuch einer alten Kapelle in Santander endete, in der wir wahrscheinlich zu nah bei der Kapelle gewesen sind, um es nicht als sündig betiteln zu können. Mittlerweile sind wir glaube ich so weit, sagen zu können, dass wir das schon irgendwie hinbekommen werden, dass uns ein gemeinsames Leben irgendwie gelingen wird." Er sah bei diesen Worten Dominico an. Dann drehte er sich wieder zu Alessio. "Entschuldigt, ich hab wahrscheinlich zu weit ausgeholt." Er lächelte entschuldigend. "Ansonsten gibt es nur noch zu beanstanden, dass Ihr versäumt habt, Eurem Bruder Manieren beizubringen, weil er es nicht lassen kann, mich ständig zu trietzen." Er spielte darauf an, dass er nun schon mehrfach von ihm aus heiterem Himmel zwischen den Schulterblättern berührt worden war, mit einem Grinsen auf dem Gesicht und in Situationen, in denen Kieran ihn kaum zurechtweisen konnte. Es war wirklich fies, einen so offensichtlichen wunden Punkt zu haben. "Ich hoffe das reicht an Ausführungen, eure Eminenz." Er hatte sich noch immer nichts auf den Teller gelegt, was er nun nachholte. Alessandro [[BILD=8207713.jpg]] Ja, seit Cambridge war einiges passiert, das wusste Alessio auch. Obwohl ihm ein Hausmädchen beim Hineingehen ein Hemd hingehalten hatte, blieb er oben ohne und ließ sich lässig in einen Sessel fallen, der an dem ausladend gedeckten Tisch stand. Wirklich "hinsetzen" kam nicht in Frage, nicht bei so bequemen Sesseln, die dazu einluden die Füße hoch zu legen und vor allem nicht in seinem Haus. Nico legte ähnlich lässige Haltung an den Tag, nachdem er seine Jacke gelöst hatte. Der Herbst hielt nur langsam Einzug in England und heute war ein womöglich letzter sonnig warmer Tag, so dass weder der eine noch der andere Sforza fror. Während Alessandro an einem Gebäck knabberte in das Schinken und Käse eingebacken war, lauschte er Kieran, während vor seinem Gedächtnis seine Zeit seit Cambridge vorbeizog. Cambridge war ein düsterer Fleck in seiner Erinnerung. Die Bilder in seinem Kopf waren düster. So hell und blond Finley gewesen war, so dunkeltest alles, es mit dem naiven Rebellen zusammengehangen hatte. Finley, Ralph und all die anderen Gesichter, die hätten hängen müssen... und diese unsägliche Wette... Er hatte sich seiner Verantwortung gestellt. Henry war in den Palast gestürzt, während Alessandro draußen zurückblieb. Der Hauptmann hatte ihn hilfesuchend angesehen und der Kardinal war mit ihm zu den Gefangenen gegangen. Er trug keine Robe, weswegen man ihn wohl kaum als den Mann erkannte, der vor einer gefühlten Ewigkeit Ralph, ihren Anführer, erstochen hatte. Die Nacht färbte sich langsam grau und Camebridge erlebte an diesem Morgen eine ganze Reihe von Hinrichtungen - allerdings nicht auf dem Marktplatz, sondern auf dem Innenhof des Palastes. Henry war zurück in den Palast gegangen und seitdem hatte ihn Alessio auch nicht wieder gesehen. Vielleicht kniete er in der hauseigenen Kapelle und betete, für sich und für Anne.. oder für was auch imer. Alessio wusste, dass die Menschen vor ihm nicht beteten. Er stand inmitten des Hofes, ohne die rote Robe, nur ein Mann in zivil. Er hörte wie Männer fluchten, Frauen flehten und Menschen, die gerade erst dem Kindesalter entwachsen waren weinten. Der Hof war erfüllt von diesen Klagenden Geräuschen, mit denen die Stadt an diesem Tag erwachte und sie erstarben nur langsam, eine Stimme nach der anderen. Gnade.. nein. Alessio schob all das von sich weg. Während er dort stand und beobachtete, wie grobschlächtige Männer eine Leiche nach der anderen vom Strick nahmen um das nächste Lebewesen daran aufzuknüpfen, stand er einfach nur da und rührte sich nicht. Er stand ganz still, ganz ruhig. Das alles ging ihn nichts an. Er konnte sie nicht retten. Er durfte sie nicht retten. Jeder einzelne von ihnen wusste vielleicht, zu wem Finley gegangen war, was Ralph geplant hatte. Für seinen Bruder, für seine Familie durfte er sie nicht retten, nicht einen einzigen von ihnen. Und doch starb etwas von Alessio, mit jedem paar Füße, das durch die Fallluke baumelte. Etwas, von dem Alessio eigentlich sicher war, es schon gar nicht mehr zu haben. Ein Ehrempfinden? Einen Sinn für Gerechtigkeit? Er dachte nicht darüber nach, konnte nicht darüber nachdenken. Er wusste nur eines, nämlich das ER schuldig war für den Tod dieser Menschen. Es war SEINE Schuld. Vielleicht nicht seine Schuld allein, doch weil ER mit Finley ins Bett gegangen war, weil ER vielleicht zu viel gesagt, zu viel herausgefunden hatte, nur deswegen hingen diese Menschen jetzt hier oder lagen mit gebrochenen Augen auf dem Wagen eines Henkers, der aus dem wenigen, das sie bei sich trugen, noch das Wertvollste ihren toten Händen entreißen würde. Als endlich der letzte Mann aufs Schafott gebracht wurde, entspannte sich Alessio langsam, und als auch er seinen Atem ausgehaucht hatte, wurde es still. Sehr still. Alessio schlug das Kreuzzeichen ehe er sich langsam umwandte, um wieder in das Gebäude zu gehen. Alles geschah wie in Trance: Der Bericht, den er an Henry ablieferte, die Besprechung danach.. das Warten auf seinen Bruder. Als Nico endlich eintrat war er sichtlich überrascht, seinen Bruder schon hier vorzufinden, doch sie hatten keinen Zeit darüber zu sprechen, denn ihre Boten bezüglich Anne kehrten zurück und nur Minuten nach deren Bericht war der ganze Palast in Aufbruchsstimmung. Zurück nach London also - und noch immer hatte er keine Gelegenheit gehabt, mit Nico zu reden. Ihre Verabschiedung fiel mehr als dürftig aus und als Alessio zurück zu ihrem Anwesen ritt, war Nico schon fort. Das Haus lag in angenehmer Stille eines eigentlich schönen Morgens. Wie von selbst lenkten sich Alessios Schritte in das Zimmer, in dem nachts noch Finley gelegen hatte, doch als er eintrat war das Zimmer leer. Die frischen Laken auf dem Bett glänzten weiß und unschuldig, so als habe hier niemals jemand gelegen. So als sei nie etwas passiert. Auch der Kardinal ordnete an seine Sachen zu packen, doch sein Aufbruch nach London war nicht ganz so übereilt wie der seines Bruders. Irgendwie brauchte er gefühlte Ewigkeiten, um reisefertig zu sein, es war als bewege er sich durch schwere Luft, die alles niederdrückte und jede Bewegung zur Qual machte. Er fühlte nichts, einfach gar nichts, doch er wusste, dass es nicht immer so bleiben würde. Eine Woche später, wieder in seinem Haus in London, fühlte sich Alessio immer noch wie eine Puppe. Anscheinend hatte nicht nur er etwas in Camebridge zurück gelassen, auch sein Bruder wirkte oft abwesend und nachdenklich. Sie beide gingen ihren Beschäftigungen nach, so wie sie es eben immer taten, doch die Zeit plätscherte einfach so dahin. Als sein Bruder schließlich mit Charles nach Schottland reiste blieb Alessio wieder einmal allein zurück und gerade als diese erdrückende Einsamkeit drohte, ihn zu verschlingen kam ein einziger Lichtblick auf ihn zu: Italien. In einem Brief seiner Familie wurde er gebeten, eine Reise in seine Heimat vorzunehmen, da es einige Dinge zu besprechen gab - und jeder Schritt, den Alessio nach diesem Brief tat, diente nur einer schnelleren Abreise. Als Nico wieder kam und deutlich wurde, dass der König ihn über kurz oder lang nach Spanien schicken würde, war es ihrer beider Ziel gewesen, ihre Stellung dahingehend zu etablieren, dass vor allem Cromwell nicht gegen sie intrigieren konnte, doch der hatte zur Zeit offenbar andere Probleme als zwei italienische Adelige. In zwei Wochen würden sie beide abreisen, Alessandro einige Tage früher als sein Bruder. Eigentlich gingen sie nie zu zweit, doch diesesmal ließ es sich nicht vermeiden. Der Kardinal war am frühen Morgen in den Palast geritten, um ihrem gemeinsamen Freund Charles Brandon die Beichte abzunehmen, außerdem auch einigen anderen Hofdamen. Eigentlich war Alessandro kein Beichtvater, doch da jeder Priester das recht hatte, die Beichte abzunehmen, hatte es sich irgendwann eingebürgert. Und da er bald nicht mehr da sein würde, ließen sich einige Angestellte noch einmal die Last von der Seele nehmen. Alessandro wusste selbst, dass es manchmal wirklich gut tun konnte zu beichten, doch er glaubte nicht, dass es etwas mit Gott zu tun hatte, sondern eher damit sich den Frust von der Seele zu reden. Doch er war gerne für sie alle da und so verbrachte er fast den ganzen Tag dort, kaufte auf dem Rückweg noch einiges ein, vor allem organisierte er Lebensmittel für die Belegschaft in ihrem Haus auf dem Markt, dass in der Zeit ihrer Abwesenheit niemand würde Hunger leiden müssen. In Sachen Angestellte waren sich die Brüder immer einig. Als Alessandro bald darauf nach Hause kam und seinen Bruder suchte, "fiel" er förmlich über drei ihrer Dienstmädchen, die Nicos Arbeitszimmer unter Wasser setzten. Ihn hatte schon der Teppich gewundert der draußen hing und wohl auch abgewaschen worden war, aber vielleicht hatte Nico das ja in Auftrag gegeben - die roten Reste in den Fugen des Bodens jedoch, ließen Alessandro alamiert nach Amadeo rufen. Was zur...? Amadeo braucht eine Weile, um wieder ins Haus zu kommen und an seiner Kleidung klebte Blut. "Was ist los? Wo ist mein Bruder?" Amadeo schien so irritiert wie Alessandro. "Ich dachte, er sei schon wieder hier.. es gab einen Zwischenfall mit der Familie Carney, der Dominico in Camebridge geholfen hatte. Du erinnerst dich sicher noch an Kieran, oder? Soweit ich weiß, war es ein Schwager oder sonst wie Verwandter. Er kam hier her, um mehr Geld von Dominico zu erbitten und hat sich ihm im Austausch dafür angeboten. Es scheint ein offenes Geheimnis, dass der Duce eine ähnliche "Leistung" von Kieran bekommen hat. Dominico sah das wohl anders und Kieran traf wie es der Zufall wollte ebenfalls hier ein. Es kam zum Streit in dem Gregor auf Kieran losgegangen ist und Dominico hat.. naja, sich nur verteidigt. Sie sind dann gemeinsam ins Bad gegangen, um das Blut abzuwaschen, und Kieran hat den Hof schon vor einer Stunde verlassen.. ich dachte Dominico sei irgendwo hier?" Die Mädchen schüttelten den Kopf und Alessandro stürmte los, Richtung Bad. Vor seinem geistigen Auge sah er seinen eigenen Bruder erstochen im Zuber liegen, weil offenbar alle Kieran hier vertraut hatten. Alessio hatte in Gesprächen mit seinem Bruder durchaus gemerkt, dass der einen Narren an Kieran gefressen hatte, aber wer konnte schon sagen, ob es im Umkehrschluss auch so war? Amadeo lief in Nicos Gemächer, um ihn dort zu suchen, doch es war Alessandro der seinen Bruder im Zuber fand. Eiskaltes Wasser ging ihm bis zur Brust und Nico zitterte, starrte zu ihm hinauf, konnte sich aber nicht bewegen. "HIER HER!", brüllte der Kardinal durch das Haus, während er schon Nico aus dem Zuber zerrte. Zum Glück ließ sich die Dienerschaft nicht lange bitten und kurz darauf hatten sie Nico abgerieben und in warme wollene Kleidung gepackt, ehe sie ihn in sein Bett schleiften und die Diener sich um Wärmflaschen bemühten. Alessio saß auf der Kante des Bettes, rieb über Nicos Beine, um sie durch die Bewegung schon zu wärmen, während der zitterte wie Espenlaub. Amadeo kümmerte sich darum, dass man Nico heißen Wein brachte und kam kurz darauf mit einem dampfenden Becher. Verbrannt hatten sie die Leiche also... "Du hättest dich nicht mit diesen Leuten einlassen dürfen, im Ernst.. das bringt uns nur noch mehr Schwierigkeiten." Nico winkte ab. "Nur er war schwierig, die anderen nicht. Sieh du lieber zu, dass die größeren Schwierigkeiten uns nicht überennen. In zwei Wochen reise ich nach Spanien, hier wird niemand sein, um die Stellung zu halten. Hast du unsere Vertrauten angewiesen uns in der Gunst des Könisg zu wahren?" Alessandro nickte. "Keine Sorge, unsere Position wird auch in unserer Abwesenheit gefestigt sein." "Das ist gut.." meinte Nico nur leise, dem der Schock und die Anstrengung anzusehen waren. "Ich werde dafür Sorge tragen, dass man sie beobachtet. Ich will nicht, dass auf einmal noch mehr Leute auftauchen und versuchen an unser Geld zu kommen, nur weil du und dieser Schausteller..." "Er ist Arzt!", fuhr Nico dazwischen, wenn auch nicht gerade sehr energisch. "Er ist deinetwegen Arzt, Fratel..", erwiderte Alessandro etwas sanfter und beugte sich zu Nico hinunter. "Ich weiß, warum du das tust aber... Bitte, es ist gefährlich. Pass auf, in was du da hineinrutschst, das hat doch auf lange Sicht keinen Sinn." Nico seufzte und drängte sich in die Arme seines Bruders, nicht nur weil Alessandro warm war, sondern weil sie beide einfach immer zueinander halten und aufeinander zählen konnten, auch in Situationen wie diesen. "Es wird keine Probleme geben Alessio... mach dir keine Sorgen." Doch seine Stimme wurde leiser, denn die langsam aufkeimende Wärme in seinem Körper brachte die Müdigkeit wie Blei in seiner Glieder. Alessio blieb bei ihm, wärmte ihn und hielt ihn fest in den Alpträumen, die ihn wohl quälten, bis Nico in der Nacht endlich ruhiger wurde. Der nächste Tag brachte Besserung, und auch wenn Nico noch einige Tage im Bett bleiben musste, so schien er es langsam zu überwinden, in Gesprächen mit seinem Bruder, in denen es vor allem um die Zukunft ging. Es half zu vergessen was war und den Blick auf ihre Reisen zu fokussieren. Und so betrat Alessandro ein Schiff, das ihn nach Frankreich brachte, von wo aus er wunderbar zu Pferd durch Frankreich und schließlich über die Alpen nach Italien reisen konnte. Die Reise erschien ihm wie ein Geschenk Gottes, ein Weg von all dem was in Cambridge geschehen war Abstand zu nehmen und endlich wieder nur Alessandro Sforza zu sein. Zu Hause erwarteten ihn keine Intrigen, nur das altbekannte Spiel des Vatikan, das Alessio inzwischen so gut spielen konnte wie kaum ein anderer. "Und, kannst du schon etwas hören?" Ceciles amüsierte Stimme klang zu Alessio hinab, der seinen Kopf auf ihren nackten schwangeren Bauch gebettet hatte. Die Decke bis zu den Hüften gezogen lag er nackt zwischen ihren schönen schlanken Schenkeln und streichelte den schon deutlicher gewölbten Bauch, in dem sich das Kind allerdings noch nicht wirklich rührte. Zumindest gerade nicht. Vielleicht war es auch einfach nur schockiert von dem, was seine Mutter und der potentielle - oder wie Nico befand - ziemlich SICHERE Vater gerade getan hatten. "Ich glaube er ist doch nicht von mir, er rührt sich kein bisschen." Ceciles glockenhelles Lachen erfüllte den Raum und Alessandro musste schmunzeln. "Natürlich ist es nicht von dir", behauptete die schöne Frau, deren Italienisch inzwischen um Welten besser geworden war. "Es war ein Geschenk Gottes in unserer Hochzeitsnacht und der Woche danach, die dein werter Herr Cousin und ich sehr intensiv genutzt haben." Der Kardinal konnte nicht anders als losprusten. "Und er glaubt dir das? Offensichtlich, sonst würde er dich kaum allein schicken, um mich zu empfangen." Sie trat leicht nach ihm, doch er wich ihr aus. "Du hast ja keine Ahnung, wie gut ich eine keusche Jungfrau spielen kann, Eminenz." Ihr Augenaufschlag wirkte wirklich unschuldig, doch Alessio wusste nur zu gut, wie sie ihn vor wenigen Minuten noch in Ekstase geritten hatte - das zählte also nicht. Doch auch alles andere zählte gerade nicht. Er liebte Cecile nicht, er liebte auch Nicos Frau nicht, die bald darauf zu ihnen stieß, als Alessio mit der schwangeren Cecile die Reise nach Rom fortsetzte. Aber es waren beides wunderschöne Frauen, die er schon lange kannte und deren warme Körper ihm ein Stück Ruhe brachten, wenn er neben ihnen einschlief. Sie gaben ihm Selbstsicherheit zurück und der Vatikan nahm ihm die Schuld, die er noch immer empfand. Nicht etwa, weil Alessio zur Beichte ging, sondern weil er in dieser riesigen Kirche, in dieser Kathedrale an der immer noch gebaut wurde, angesichts dieser Größe merkte, wie klein und unbedeutend er selbst und seine Taten waren. Alessio war gläubig erzogen worden und für ihn stand außer Frage, dass Gott existierte, doch hier konnte er ihn tatsächlich spüren, wohingegen er in London manchmal vergeblich nach diesem Gefühl innerer Ruhe und Friedens suchte. Rom richtete Alessio definitiv wieder auf die Beine. Der Schock über das, was geschehen war, die eigenen Schuldgefühle, all das rückte hier in Rom in den Hintergrund und spielte keine Rolle mehr. Es gelang ihm nach und nach die Sache aus einiger Entfernung zu betrachten und auch wenn ein Großteil dessen, was er sich als Entschuldigung für seine Seele zurechtlegte, Selbstbetrug war, so hatte er doch richtig gehandelt. Im schnellen Tod, den er diesen Rebellen bereitet hatte, hatte er ihnen außerdem die langen Qualen der Folter gespart und vielleicht würde ihm das irgendwann einmal angerechnet werden, wenn er vor seinen Schöpfer trat. Leider verging die Zeit im sonnigen Italien wie im Flug, doch so als ließe Gott sein Licht weiter über ihm scheinen, brachte er die Sonne und die Wärme mit über die Alpen und sogar mit über den Kanal. Ihre Gärten standen bereits in rotbraunem Herbstlsub, als er auf den Hof zurückkehrte und ihre Pferde grasten auf den grünen Wiesen. Nach einer ersten Aufwartung am Hofe, in der er Henry von seiner Reise berichtete, kam eine ruhige Zeit auf den Kardinal zu. Wolsey erledigte die meisten kirchlichen Angelegenheiten in der Stadt und zog ihn nur sehr selten zu Rate, während seine Majestät eine kleine "Rundreise" mit Lady Boleyn plante und die Königin krank im Bett lag. Keine Krankheit, bei der Henry darauf hoffen konnte, dass sie verstarb, doch sie war zumindest eine Weile außer Gefecht gesetzt und gab dem König den Freiraum für seine neue Lieblingsmätresse. Alessio blieb die meiste Zeit auf ihrem Landgut, hier konnte er entspannen und sich wieder sammeln. Nach und nach sammelte er Informationen von Männern, die während seiner Abwesenheit am Hof die Stellung gehalten hatten, doch etwas wirklich Aufregendes oder Gefährliches war nicht geschehen, stattdessen Schritt der König damit voran, die Ehe von Katharina zu scheiden, doch das wusste Alessandro bereits und wusste genauso, dass er selbst sich in dieser Sache heraushalten würde. Es war viel zu heikel, sich dort einzumischen, und Wolsey steckte bereits mit drinnen. In seinen Ambitionen, Papst zu werden, hatte er es sich zum Ziel gesetzt, diese Angelegenheit zu lösen und Alessio ließ ihn nur all zu gern. In den Tagen, in denen er noch allein blieb und sein Bruder in Spanien weilte, ließ er die Robe deswegen einfach öfter aus, trainierte allein mit dem Schwert und dem Dolch an Trainingspuppen in ihren Kellerräumen und ritt ihre Pferde. Seinen Körper, den er in Italien wirklich nicht im Training gehalten hatte, möbelte er wieder auf - nur das Haar und der Bart blieb als ein Relikt aus der schönen Zeit in seiner Heimat. Und weil es ihm gefiel, ließ er den Dreitagebart auch einfach stehen, rasierte ihn nur, wenn er zu lang wurde. Es veränderte ein Gesicht einfach unglaublich - sogar so sehr, dass Nico ihn eben nicht erkannt hatte. Kieran hatte geendet und Alessio hatte sogar alles wirklich aufgenommen, was Nicos jetzt anscheinend ständiges Betthäschen zu sagen gehabt hatte. Ihr gemeinsamer Start in Cambridge war denkbar schlecht gewesen, doch schon zum Zeitpunkt seiner "Wahl" hatte Alessio ja zu Recht an Kierans Manieren und seinem Auftreten gezweifelt. Sein Bruder hatte ganze Arbeit geleistet, diesen jungen Mann irgendwie gesellschaftsfähig zu maschen, allerdings war das nur eine Maske. Alessio erkannte es bereits daran, dass Kieran vor ihm alles ausplauderte. Er schilderte seine Sicht der Dinge und Nico ließ ihn auch reden in dem Wissen, dass Alessio es ihnen niemals zum Schaden machen würde, und doch war es leichtsinnig und unvorsichtig. Der Kardinal nickte leicht zu Kierans Ausführungen hinsichtlich seines Bruders, ehe er sich wieder zu Wort meldete. "Ja, mein Bruder ist ganz offensichtlich ein Mann der Tat und weniger ein Mann großer Worte.. dafür redet ihr genug." Er schmunzelte leicht. "Ihr könnt von Glück reden, dass Dominico mein Bruder ist, denn wäre er es nicht, wären eure Informationen an eine ziemlich heikle Stelle gelangt." Er biss wieder in das Gebäck, das herrlich schmeckte. "Aber nun gut, irgendwie habt ihr euch gegenseitig wieder in das gleiche Bett gelegt, das war bereits auf dem Hof zu sehen. Nur, Mr. Carney, denkt nicht, Ihr könntet eine Beziehung zu meinem verheirateten Bruder unterhalten. Das ihr euer Leben gemeinsam leben könnt, klingt mir eine Spur zu romantisch für das abgekaterte Spiel, das ihr gezwungen sein werdet zu spielen. Aber ich bin sicher bei so viel Emotion wird es zumindest eine Weile halten - ich habe mir sagen lassen, mein Bruder sei ein Hengst auf der Matratze." Jetzt musste sogar Nico lachen und Alessio zuckte mit den Schultern. "Nicht dass ich es jemals erlebt hätte... Und was planen die werten Herren nun, während seine Majestät noch irgendwo in einem Landhaus lustwandelt?" "Weiß man denn schon, wann er wieder in Lndon sein wird?" Alessio schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich. Vielleicht in einer Woche, vielleicht in zweien. Vielleicht morgen, wenn sie die Beine nicht für ihn breit macht, aber daran glaubt kaum noch jemand. Nach dem die Scheidung mehrmals abgelehnt wurde, sehe ich es eher auf uns zukommen, dass der König sich von Rom abwendet... mir kann es egal sein, ich stehe nicht als Kardinal in seinen Diensten." Naja, ganz so egal war es Alessio nicht, doch er beharrte wenigstens nicht auf der katholischen Lehre wenn Henry in der Nähe war. "Na wenn das so ist, werde ich Mr. Carney unsere Ländereien zeigen. Er wird den Posten des Arztes in diesem Haus übernehmen und weiterhin in London leben, doch er soll wenigstens sehen, für welche Menschen er verantwortlich ist. Ich denke, wir werden einige Tage unterwegs sein." Alessio verdrehte die Augen. "Also ich gebe euch recht, Mr. Carney, wenn Ihr sagt, dass er mit Worten nicht der Beste ist. Unsere Ländereien bist du an einem Tag abgeritten.. du willst doch nur wieder in dieses Landhaus, um dich von der anstrengenden Reise zu erholen." Nico zuckte grinsend die Schultern. "So klingt es aber schöner." Kieran [[BILD=8207701.jpg]] Der Seitenhieb zu ihm, dass er zu viel rede, war eindeutig. Kieran senkte die Gabel, die er eben zum Mund führen wollte. Er lächelte nachsichtig über die Worte, die folgten. "Und wäret ihr nicht sein Bruder und wüsste ich nicht, dass er euch vertraut und liebt, wie keinen anderen, hätte ich euch nicht auf eure Frage geantwortet", entgegnete er knapp und aß endlich den Bissen. Er hatte Hunger und auch, wenn die beiden anderen Männer sehr entspannt wirkten - er war es definitiv nicht, auch wenn er sich bemühte, die lässige Art der anderen zu übernehmen. Er hatte nicht vergessen, was damals in Cambridge geschehen ist, vor ihrem Aufbruch hatte er gehört, dass etliche gehängt worden waren. Nico hatte ihm auf dem Dach erzählt, wer Finley gewesen war. Sicher verrottete dieser auch irgendwo, im Gefängnis oder unter der Erde. Wobei Kieran ahnte, dass Nico das selbst auch nicht wusste. Er jedenfalls wusste, dass Alessandro Sforza ein gefährlicher Mann war. Aber er wusste auch, dass er Nico nie würde ganz haben können, wenn er sich nicht mit dem Kardinal arrangierte. Also sprach er offen zu ihm, und die legere Art des anderen kam ihm durchaus entgegen. Durch Nico wusste er, in welcher Hölle sich die Familie teilweise bewegen musste, ob Königshof oder Kirche war wahrscheinlich egal. Und daher war er sich auch sicher, dass sich hinter dem Mantel des Kardinals jemand versteckte, der ein gutes Herz haben musste. Wen sonst könnte Nico sonst so lieben? Also versuchte er, eben diesem Herz zu genügen, auch wenn er sich sicher war, dass er das nur über Dauer und Geduld erreichen konnte. Und Geduld brauchte er schon bei den nächsten Worten, die ihm bestätigten, dass jener ihn nur bedingt ernst nahm. "Ich bin durchaus ein Realist, eure Eminenz. Und ich bin mir durchaus bewusst, dass ein gemeinsames Leben nur bedingt möglich ist. Daher verwendete ich auch das Wort 'irgendwie'. Und der Romantiker bin definitiv nicht ich." Ihm wäre es wohl nie in den Sinn gekommen, dem anderen einen Liebesbrief zu schreiben oder ihn zu einer einsamen Kapelle zu locken. "Und was die Qualitäten Eures Bruders im Bett betrifft, kann ich definitiv nicht klagen. Ich vermute auch, dass unsere Beziehung genau aus diesem Grund ein wenig halten könnte." Nun so ganz konnte er seinen Ärger über diesen Kommentar nicht verbergen. Als Alessandro seinen Bruder fragte, was sie nun tun würden, während Henry nicht da war, blickte auch Kieran seinen 'Freund' interessiert an. Erstaunt hob er die Augenbrauen, dass dieser offensichtlich schon so konkrete Pläne hatte, von denen er selbst noch gar nichts wusste. Sicher, er würde seinen Posten als Arzt hier gerne annehmen und musste sich hier auch zurechtfinden, aber er war davon ausgegangen, dass er sich nur die Räumlichkeiten ansehen würde, bevor er nach London fahren würde und wenn dort alles geregelt war, weiter zu seiner Familie. "Das ist ja interessant", sagte er daher. Er mochte es nicht, wenn über seinen Kopf hinweg etwas entschieden wurde. "Aber ich freue mich", fügte er hinzu, damit Nico nicht dachte, dass er sich wirklich ärgerte. Eigentlich freute es sich. "Allerdings hab ich noch andere Verpflichtungen, die mich nicht für 'einige Tage' entschuldigen. Ich fürchte, das Wochenende muss reichen." Es war Freitag. Wenn er am Montag zurück nach London käme wäre es ok. Alessandro [[BILD=8207713.jpg]] Nun, immerhin bestätigten Kierans nächste Worte, dass er kein unverbesserlicher Träumer war. Es beruhigte ihn ungemein zu sehen, dass Kieran kein zweiter Finley war. Ja, sein Bruder hatte im Nachhinein diese Wette eindeutig gewonnen und die bessere Wahl getroffen, auch wenn er eigentlich nicht den erforderlichen Einsatz gebracht hatte. Vielleicht war es ja wirklich besser so. Kieran hatte keinen hohen Stand und würde ihn nie haben und als Arzt war seine Anwesenheit auf ihrem Hof wirklich berechtigt, denn Verletzungen gab es wirklich täglich. Es würde vermutlich nicht einmal schwer werden, so lange sie in London nicht gemeinsam aufmarschierten und das würde wohl weder Nico noch Kieran wirklich wollen. Vielleicht an dem ein oder anderen wirklich großen Bankett, an dem die Ärzte des Königs ebenfalls dabei waren, doch sonst würde Kieran nicht wirklich an dieser Gesellschaft teilhaben und somit würde auch kaum jemand etwas mitbekommen. Es sei denn sie waren unvorsichtig... aber dafür war Nico bereits zu lange am Hof, um leichtsinnig zu sein. "Ich sehe, ihr wisst worauf ihr euch einlasst. Dann will ich nichts gesagt haben." Auch wenn es Kieran schwer fiel, er zeigte Respekt. Vermutlich hatte er den auch wirklich, wäre Alessio aber in freier Wildbahn eher aus dem Weg gegangen. Dass er sich versuchte mit ihm ganz normal zu unterhalten, tat er nicht, weil er mit Alessio eng befreundet sein wollte, sondern weil er Nico wirklich mochte, wenn nicht sogar mehr als das. "Dann habt ihr meine besten Wünsche", meinte er juvial und breitete die Hände aus, ehe er nach einem Becher griff und ihn hob. "Auf dass meinem Bruder die Standkraft nie ausgehen möge", beschwor er gen Himmel, ehe er grinste und einen Schluck trank. "Pass nur auf Nico, er lässt sich nicht so einfach mit ein paar Briefen um den Finger wickeln...", meinte der Kardinal auf Kierans Worte. Dominico [[BILD=8207705.jpg]] Sie plauderten noch eine Weile über recht belanglose Dinge beim Essen und als Alessio ging, um mit einer Magd über ihre Vorratskammer zu sprechen, die in den nächsten Tagen erneut gefüllt werden musste. Nico sah ihm nach, bevor er sich zu Kieran drehte und sich ein wenig im Sessel nach hinten lehnte. "Du bist wirklich verdammt pflichtbewusst, mein Lieber... aber wenn ich die nächsten beiden Tage mit dir habe, dann wird es mir wohl reichen müssen..." Sie würden sich ja auch danach noch sehen, doch nach der Reise würde ihnen etwas Zeit nur zu zweit wirklich gut tun. Und so ließ Nico sich nicht sonderlich lange bitten. Kieran [[BILD=8207701.jpg]] Kieran war fast erleichtert, als der Kardinal seine Worte offenbar als passend empfand, ja sogar schier seinen Segen dazugab. Kieran lächelte darüber, dass der andere seine Ironie aufgriff und sie gemeinsam auf Nicos Potenz anstießen. Er merkte, dass er irgendwie erleichtert war. Und während sie sich noch etwas unterhielten, über Italien und Spanien plauderten, entspannte er sich langsam. Ja, so in etwa musste man sich beim ersten Besuch bei der Schwiegermutter fühlen... Aber Alessandro zeigte sich ihm gegenüber ganz anders als noch in Cambridge und das war auch gut so. Wenn sie nun mehr miteinander zu tun hätten, würden sie sich vielleicht wirklich noch irgendwie anfreunden können. In Kieran wuchs während des Gesprächs der unbändige Wunsch, Dominico zu küssen, bis dieser nicht mehr wusste, wie ihm geschah. War das schlimm? Nein. Kieran lächelte über diesen Gedanken. Die Aussicht, den anderen zwei Tage nur für sich zu haben, war euphorisierend. Sie hatten es wirklich geschafft, nicht? Sie waren zusammen. Und es würde funktionieren, definitiv. Auch, wenn sie sicher häufiger als andere Paare auf die Probe gestellt werden würden. Als sich der Kardinal verabschiedete, blickte Kieran zu Nico. Sie waren frei in diesem Haus, oder? Was der andere zu ihm sagte, ließ ihn lächeln. Kurzerhand kletterte er ihm auf den Schoß, seine Arme rechts und links auf den Schultern des anderen ablegend. "Wenn es nach mir ginge, würde ich nie wieder von deiner Seite weichen, mein Liebster. Aber es geht hier nicht nur um mich", sagte er leise und küsste den anderen sanft. "Und vielleicht wirst du nach den zwei Tagen ganz froh sein, eine Verschnaufpause zu bekommen." Er grinste leicht und küsste den anderen erneut, diesmal gieriger. Als er den anderen aus dem Kuss entließ, stieg er ihm vom Schoß. "Lass uns aufbrechen." Sie organisierten sich, bald stiegen sie auf die Pferde und ritten los. Kieran freute sich über die zwei Tage, in denen Nico ganz ihm gehörte, die sie nutzen würden, um das Band zu festigen, das sie umgab. Mehr und mehr wurde ihm bewusst, wie unfassbar er den anderen Mann liebte und wie erstaunlich das war, bedachte man, dass sie eigentlich kaum etwas voneinander wussten, sich erst so kurz kannten. Aber so war es eben. Und Kieran genoss dieses Gefühl. Dominico [[BILD=8207705.jpg]] Gemeinsam mit Kieran ging er selbst in die Küche hinunter, um sich Proviant mitgeben zu lassen. Käse, frisches Brot und Schinken, ein bisschen Beeren und Karotten und Saisongemüse. Außerdem ein paar Kleidungsstücke zum Wechseln. Wasser würden sie dort aus einem Brunnen hinaufpumpen können, doch Wein gab es nicht und so nahm Nico noch ein paar Schläuche Würzwein mit. Die Pferde, die sie schon von Portsmouth hier her getragen hatten, durften jetzt ausruhen. Sie bekamen frische Pferde, die bereits gesattelt waren, als Nico und Kieran gemeinsam auf den Hof traten, um loszureiten. Ihr Weg würde sie über die angrenzenden Länderein führen, bis an ein nahegelegenes Waldstück. Dort lag eine traumhaft schöne Hütte mit gerademal zwei Zimmern. Eine Latrine gab es an der Außenwand, nur ein kleiner Verschlag aber ausreichend. Unter einem Vordach gab es eine Waschmöglichkeit und eine Sommerküche, drinnen einen Raum mit einem Kamin, der als Aufenthaltsraum gedacht war und ein Schlafzimmer. Für die Pferde gab es einen kleinen Unterstand und Heu, das würde für die nächsten Tage reichen. Sie erreichten den Ort gegen Abend, als es bereits dunkel wurde und auch wenn Nico eigentlich nicht besonders kitschig veranlagt war, es hatte etwas verdammt romantisches an sich. Alessandro [[BILD=8207713.jpg]] An Romantik dachte Alessio eigentlich nicht wirklich. War er neidisch? Definitiv ja. In Italien hatte er Cecile gehabt, und Giulia, Nicos Frau... aber das war auch nur heimlich gewesen. Hier? Hatte er niemanden. Warum hatte ausgerechnet sein verheirateter Bruder immer das Glück mit den Männern? Er sehnte sich nach Nähe, nach soetwas wie Zärtlichkeit, zumindest ab und an. Nach nebeneinander Aufwachen.. aber er bekam es nicht, nicht hier in London und wahrscheinlich nie. Er stand noch immer im Wintergarten und blickte auf die leere Straße hinaus, als Amadeo an ihn heran trat. Alessandro trug noch immer kein Hemd, fröstelte inzwischen aber leicht. "Rodrego ist hier. Er will die Pferde beschlagen, die Dominico von der Reise mitgebracht hat. Gehst du ihm helfen, oder soll ich?" Alessio blinzelte und atmete kurz darauf tief durch. "Ich gehe schon. Ich denke ein wenig Arbeit kann mir auch nicht schaden." Und damit ging er hinaus, verzichtete erneut auf das Hemd. Eisen aufbrennen würde stinken und er musste nicht noch mehr Hemden ruinieren. Rod hatte die Schmiede bereits angeheizt, als Alessandro eintraf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)