Intrigo e amore von -Amber- (And it's with you that I want to stay forevermore) ================================================================================ Kapitel 49: London 2 - Was bin ich für dich? -------------------------------------------- Rodrego [[BILD=8225137.jpg]] Heißer Atem rann Rodrego über die Lippen, während Alessio in seinen Armen, auf ihm saß und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Rodrego genoss seinerseits das Gefühl tiefer Befriedigung, das nicht nur durch den Orgasmus sich in seinem Körper breit machte, sondern auch durch das Gefühl, dem anderen genügt zu haben, ihm ihren Sex angenehm gemacht zu haben. Als der andere ihn jedoch küsste, um sich von ihm zu lösen, bereute er wieder, den Weg ins Bett nicht auf sich genommen zu haben. Denn dort könnten sie eng beieinander liegen bleiben, auch wenn Rod verstand, dass Alessio sich von ihm löste, denn besonders bequem war seine Position sicher nicht. Dass sich der andere jedoch löste, indem er sich einfach nach hinten fallen ließ, ließ Rod kurz auflachen. Kurz wollte er aufstehen, um ihm aufzuhelfen, doch Alessandro hatte sich schon wieder gefangen und richtete sich grinsend auf. Rod blickte an Alessio auf und lächelte, als dieser ihm einen Kuss gab. Doch die nun folgenden Worte ließen das Lächeln sterben. Warum sagte er so etwas? Rod war irritiert und verärgert, dass Alessio von ihm so dachte. Vermittelte er wirklich den Eindruck, als sei er einer, der sich gerne die schnellen Ficks suchte? Wirklich? Oder bezog sich die Frage eigentlich gar nicht auf ihn? War das seine Realität? War es das, was Alessio sonst erlebte und er wollte sich schützen, indem er sich so darauf vorbereitete? Rod ergriff das Handgelenk des anderen und zog diesen zu sich, während er selbst aufstand. Sein Gesicht war ernst. "Das letzte, was mir jetzt einfiele, Alessio mio, ist, dich jetzt allein zu lassen", sagte er leise und eindringlich. "Ich möchte dich in meinen Armen halten und deine Haut schmecken und deine Lippen auf den meinen spüren und dich streicheln und vielleicht überkommt es uns dabei noch einmal oder wir schlafen irgendwann ein und spenden uns Wärme. Oder vermittel ich dir das Gefühl, dass du für mich ein Fick gewesen wärest? Für wen hältst du mich?" Er sah ihn eindringlich an. "Oder möchtest du, dass ich gehe?" Alessandro [[BILD=8225123.jpg]] Alessandro ließ sich in Rodregos Arme ziehen, als er wieder stand. Seine eigenen Beine pochten und kribbelten als wieder Blut in seine Unterschenkel floss, doch seine Füße waren nicht undankbar wieder Boden zu spüren. Während Rod gerade noch grinsend dabei zugesehen hatte, wie Alessandro sich wieder aufrichtete, fror sein Gesicht bei den nächsten Worten des Kardinals ein. Beinahe unbeabsichtigt nahm Alessandro innerlich Haltung an für das was kommen würde. Worte konnten so viel schrecklicher verletzen als Taten und Alessandro wusste das selbst nur zu gut. Rodregos Worte klangen so süß und so unschuldig, so liebevoll - und doch konnte Alessio dem nicht vorbehaltlos trauen, auch nicht als Rodrego ihm vorwarf sonstetwas von ihm zu halten. Der Blick mit dem Alessio Rod maß war daher wohl halb beeindruckt von so viel Zärtlichkeit, aber auch abschätzig - er hatte das nicht nur einmal bereits gehört. "Sicher wirst du mich gleich wieder dafür schelten, meinen Kopf auf meinem Hals zu behalten, Rodrego, aber was glaubst du passiert in der Regel, wenn ein Mann oder eine Frau in das Bett eines Kardinals findet? Was glaubst du empfinde ich für all die Männer und Frauen, die kommen und gehen wie es ihnen oder mir gefällt?" Er stieß ihm sachte mit einem Finger gegen das Kinn. "All die Jahre hast du den Weg hierher zu diesem Punkt nicht gefunden, zu mir. Aus ehrlichem Interesse, aus Sehnsucht oder aus.. was auch immer. Du warst nicht bei mir, du bist nicht bei mir geblieben. Ich mache dir keinen Vorwurf daraus, versteh mich nicht falsch.. aber erwarte jetzt nicht von mir, all die Male zu vergessen, in denen Männer und Frauen genau jetzt gegangen sind. Ich habe irgendwann aufgehört es zu wollen, vor allem es von dir zu wollen." Ihm hatten andere Worte auf der Zunge gelegen, aus Selbstschutz und Angst, Rod weiter an sich heran zu lassen, nur um ihn dann doch wieder gehen zu sehn. Denn wenn.. er musste diese Frage laut stellen. "Denn wenn ich für dich nicht nur der Fick gewesen bin, was bin ich dann - außer deinem guten Freund aus Kindertagen?" In Alessandros Augen war kein Schmerz oder Gram zu sehen. Er empfand ihn zwar, aber es spielte nur eine untergeordnete Rolle. Er wollte auch nicht, dass Rodrego ging, doch es gab nunmal Tatsachen. Und Alessio war ein Mann, der diese Tatsachen gerne klärte bevor die Enttäuschung am nächsten Morgen kam. Er hatte es einmal zu oft erlebt, als dass er es jetzt darauf ankommen lassen wollte. Und bei all den Dingen, die Rod ihm versprochen hatte, gelang es ihm nicht jetzt einfach darüber hinweg zu sehen, dass sein Rodrego, der Mann dem er eine gefühlte Ewigkeit nachgelaufen war, auf einmal *sein* sein sollte. Das passte nicht in das Bild der letzten Monate, absolut gar nicht. Rodrego [[BILD=8225137.jpg]] Die Worte, die Alessio auf seine Gedanken hinsichtlich: 'wie stelle ich mir den Rest des Abends vor' erwiderte, taten zunächst ziemlich weh. Wie konnte er nur so dämlich sein und den anderen fragen, ob er ihn nur als Fick behandeln würde, wenn jener es vielleicht einfach gerade selbst getan hatte? Oder verstand er das jetzt falsch? War er einer dieser Männer, die ihren Weg in das Bett des Kardinals gefunden hatten? Eigentlich, so hatten sie doch ausgemacht, war der Kardinal nicht anwesend gewesen, zumindest nicht phsychisch. Aber was machte Rod sich da eigentlich vor? Der Kardinal war immer anwesend. Er war ein Teil von Alessio. Und irgendwie bekam er den Gedanken nicht los, dass Alessio durch die Kirche sehr nachhaltig beeinflußt worden war. Es war wirklich nicht so einfach, den Alessio zu finden, der er einmal gewesen war. Es war wahrscheinlich einfach nur ein Wunschtraum seinerseits gewesen, der nicht real werden konnte. Und Alessio konnte da nichts dafür, oder nur bedingt. Rod spürte den Widerwillen wider in sich aufkeimen, der ihn so lange davon abgehalten hatte, Alessio wieder nahe zu kommen. Noch immer etwas irritiert lauschte er auch den anderen Worten. Und nun kamen Vorwürfe an ihn, warum er eben nicht dagewesen war, warum er ihn verlassen hatte. Rod war ein wenig überfordert damit, merkte, wie ein komisches Gefühl ihm die Kehle zuschnürte. Hatte Alessio so sehr darunter gelitten? Er hatte gedacht, dass jener nicht wirklich ernstes Interesse an ihm gehabt hatte, dass jener nur neidisch auf Nico gewesen war. Wie oft hatte er erelebt, dass die Brüder immer genau das hatten haben wollen, was der andere gerade hatte. Oder hatte er es falsch gesehen? Hatte er das so sehen wollen? Dass Alessio keine ehrlichen Ambitionen gehabt hatte? Er war verwirrt. Was war die richtige Sicht auf die Dinge? Und die abschließende Frage ließ das seltsame Gefühl in ihm weiter ansteigen. Einen Moment blickte er den anderen ruhig an, dann ließ er die Arme sinken, ging ein wenig auf Abstand, um sich selbst zu schützen. "Ich weiß es nicht", sagte er dann ehrlich. "Ich kann dir das nicht wirklich beantworten." Er sah den anderen noch immer ein wenig irritiert an. "Ich weiß, dass du kein Fick gewesen bist, dass du für mich besonders bist, es immer warst und sein wirst." Er strich sich die Haare aus der Stirn, um irgendetwas zu tun. "Warum ich nicht da war?" Er überlegte. "Ich glaube ich war beleidigt. Ich habe mich über dich geärgert, dass du diesesn Weg beschritten hast, dass du dich von mir so weit distanziert hast. Warum ich dich verlassen habe? Ich wusste nicht, dass wir zusammen gewesen sind. Ich habe dich immer bewundert, du warst es lange Zeit gewesen, dem ich nahe sein wollte. Aber ich hatte es eher so empfunden, dass du mich verlassen hast, dass du mich verraten hast, dass du nicht da warst. Und immer wenn ich dir begegnete, kamst du mir so fremd vor, dass ich dich verloren glaubte. Du schiebst mir nie in die Augen sehen zu können." Er redete wirres Zeug, irgendwie hatte er keine Ahnung, ob das Sinn machte, was er da sagte. Er hatte eigentlich noch nie darüber nachgedacht gehabt. "Was du für mich bist? Heute? Hier? Ich dachte, du wärst mein Alessio, den, den ich begehrt und geliebt habe. Aber langsam begreife ich, dass der wirklich nicht mehr existiert." Er sah den anderen ruhig an. "Und vielleicht ist es wirklich dumm von mir, dich gebeten zu haben, auf den Kardinal heute Nacht zu verzichten. Ich bekomme dich nicht - ohne ihn. Aber vielleicht könnten wir versuchen, uns miteinander zu arrangieren. Voraussgesetzt du möchtest nicht, dass ich einer von den Männern bin, die kommen und dann wieder gehen. Wobei ich mich dann schon frage, wieso du mich hattest überreden wollen, noch bei dir zu bleiben. Mir scheint, dass du wirklich gebranntmarkt wurdest." Alessandro [[BILD=8225123.jpg]] Ehrlichkeit war das, was Alessio sich erhofft und erwartet hatte. Das, was er seiner Meinung nach verdient hatte und das was er brauchte. Das, was ihm gerecht wurde, wenn er ehrlich war. Rod löste sich von ihm und obwohl sie noch immer im überkniehoch warmen Wasser standen fröstelte es den Kardinal plötzlich, als sie sich nur noch gegenüber standen und er Rods warmen Körper nicht mehr direkt an seinem hatte. Er schluckt und sah zur Seite auf die spiegelnde Wasserfläche, bis Rods Stimme ihn zwang den Blick wieder zu heben und ihn anzusehen. Was er zu hören bekam erschreckte Alessio einerseits, beruhigte ihn aber auf der anderen. Wenn auch Rod es nicht wusste, waren sie immerhin zwei, die mit dieser Situation hier wenig anzufangen wussten. Allerdings... verloren? Dennoch wartete er bis Rod geendet hatte, um sich ein Bild machen zu können und sich seine Antwort zurecht zu legen. Was konnte man schon dazu sagen? Es fühlte sich... seltsam an. Er räusperte sich und fuhr sich mit der Hand über den Oberarm, weil es irgendwie gerade kälter geworden war. "Ich bin dein Alessio.." Der Blick, mit dem Alessio sein Gegenüber traf, war beinahe flehentlich. "Ich bin Alessandro, ich bin niemand anderes. Wenn ich mit Nico hätte tauschen können.. ich hätte es getan. Ich wäre lieber kein Kardinal, aber was hätte ich tun sollen, Rodrego? Ich konnte meinen Bruder nicht im Stich lassen. Er hat das Leben immer so sehr geliebt und wenn ich geflohen wäre, um glücklich zu sein, dann hätte ich Nico in die Robe gezwungen, und das konnte ich ihm nicht antun. Du weißt wie wichtig es unserer Familie ist, dass ein Sohn ein Kirchenamt inne hat.." Doch das tat hier eigentlich nichts zur Sache. "Du hast recht, wenn du sagst, dass er zu einem Teil von mir geworden ist, aber er ist ein Teil den ich eben so sehr hasse, wie du dich von ihm abgestoßen fühlst. Wenn ich in meinem Amt handle, dann bin das nicht ich. Dann sind das rational durchdachte Entscheidungen für das leibliche Wohl meines Bruders und meines eigenen. Es ist nur ein Werkzeug, nicht meine Seele..." Er machte einen Schritt auf den Rand zu und angelte nun doch nach den Handtüchern, auch wenn er sich wirklich weit vorlehnen musste, bis er sie zu fassen bekam. Langsam richtete er sich wieder auf und reichte Rod eines, ehe er sich das andere um die Schultern legte, um sich darin zu wärmen. "Hätte ich gewusst dass diese verfluchte Robe mir alles nimmt, was ich mir gewünscht und was ich geliebt habe, dann hätte ich sie abgelehnt. Aber ich dachte, ich kann zwei Leben leben. Ich wollte es und ein Teil von mir will es wirklich noch. Es ist der größere Teil.. und es ist genau dieser Teil in mir, der nicht will, dass du gehst. Nicht du. Du bist nicht irgendein Mann, der geht, kein unbekannter Fremder, der mir nichts bedeutet. Das, was du eben mit mir getan hast, hätte ich keinen anderen Menschen auf dieser Erde tun lassen." Er sah mit einem beinahe verschmitzten Lächeln zu Rod hinüber. "Ich will nicht, dass du dich arrangierst mit etwas, das dir nicht gefällt. Ich will dir entgegen kommen.. verzeih mir meine Übervorsicht." Er zuckte mit den Schultern und machte wieder einen kurzen Schritt auf Rodrego zu. Seine Hand hob sich langsam und berührte Rods Seite ehe er langsam noch näher rückte. "Bleib bei mir." Diesesmal klang es schon wesentlich überzeugter und fester. Allerdings war Alessandro gerade in diesem Zeitpunkt auch klar: Wenn Rod jetzt ging, würde er endgültig daran zerbrechen und der Teil von ihm, der noch nicht mit der kühlen Abgebrühtheit der Robe dachte, würde zu einem mikrigen Nichts schrumpfen. Rodrego [[BILD=8225137.jpg]] Rod merkte, dass seine Worte sicher nicht nur einfach für den anderen waren. Aber er war einfach nur ehrlich zu ihm. Und während er sprach hatte er das ganz dringende Bedürfnis, den anderen in den Arm zu nehmen. Aber er wussten nicht, ob es dem anderen auch so ging. Zumal er nicht wusste, welchen Stellenwert er bei dem anderen hatte, ob nicht er einfach nur der Fick gewesen war. Aber so hatte es sich eigentlich nicht angefühlt, und eigentlich hätte sich Alessio dann auch nicht nehmen lassen, oder? Und als er den Blick des anderen auffing, als jener zu Reden begann, traf ihn das heftig. Was war das? Dieses Flehen? Und die Worte, die erklärten, dass er diesen Weg nur seinem Bruder zur Liebe gewählt hatte, ließen sein Herz noch einmal verkrampfen. Ja, Dominico wäre in dieser Aufgabe verzweifelt gewesen, das sah er auch so. Und ja, die Familie… Wie froh war er gewesen, dass es bei ihm anders gewesen war. Dass er zu Höherem hatte streben können, etwas, was er selbst gewollt hatte, wissend, dass er immer aufgefangen worden wäre, wenn er gefallen wäre. Nun, er war gefallen, und niemand hatte ihn aufgefangen. Aber das war eine andere Geschichte. Und heftig ging es weiter, als Alessio ihm erklärte, dass er den Kardinal in sich hasste. Hass war etwas sehr Großes, das man nicht leichtfertig sagen sollte. Schweigend blickte er den anderen an, der die Handtücher holte, ohne dass er ihn wirklich sah. Es war wirklich schwierig, diese Situation. Rod hatte sich so sehr nach seinem Alessio gesehnt, dass er dem Drang, der so stark in ihm hochgekommen war, nachgegeben hatte. Und nun? Er wollte Alessandro in den Arm nehmen und ihn halten. Er griff mechanisch nach dem Handtuch und begann es sich umzulegen. Auch ihn fröstelte es, aber er registrierte es kaum. Zwei Leben? Er seufzte. Ja, das war meist nicht so einfach, wie man es sich vorstellte. Und er selbst hatte es dem anderen ganz offensichtlich auch nicht leichter gemacht. Er hatte nur die eine Seite gesehen, sehen wollen. Sie hatte ihn abgeschreckt und ihn daran gehindert, genauer hinzusehen. Und irgendwie fühlte er sich schuldig dafür, seinen Freund so im Stich gelassen zu haben. Er lächelte sanft, als der andere ihm sagte, dass er nicht wollte, dass er ging, dass es der größere Teil in ihm war. Das Lächeln gefiel ihm sogleich auch schon besser, als dieser Blick vorhin. Und als der andere erklärte, dass er ihm entgegenkommen wolle und sich für seine Vorsicht entschuldigte, winkte er leicht ab. Willkommen waren die Berührungen des anderen und die Worte, die fast so etwas wie die Hoffnung auf etwas Längerfristiges waren. Rod sah den anderen lächelnd an, hob nun seinerseits die Hand und strich dem anderen die Haare leicht zurück. „Entschuldige, dass ich nicht genauer hingesehen habe, dass ich dich im Stich gelassen habe“, sagte er leise und küsste den anderen vorsichtig. „Ich möchte gerne bleiben“, sagte er und blickte Alessandro in die Augen. „Lass uns uns ein wenig Nähe geben. Ich glaube, die können wir beide gerade sehr gut gebrauchen. Dich zu küssen fühlt sich für mich an, wie nach Hause zu kommen. Ich habe dich schrecklich vermisst.“ Sein Handtuch, das er sich über die Schultern gelegt hatte, rutschte ab und landete im Wasser. Rod blickte hinab und sah den anderen dann grinsend an. „Meinst du, du kannst mir noch einmal ein Handtuch angeln, wie gerade eben?“, fragte er mit einem frivolen Grinsen auf den Lippen. Und als sich der andere schließlich tatsächlich noch einmal für ihn über den Rand des Zubers beugte, konnte er nicht umhin, diesen wunderschönen Körper zu betrachten. Seine Hand strich über den Hintern des anderen, seinen Rücken hinauf, als dieser sich wieder aufrichtete, und er zog Alessio erneut in einen Kuss, einen gierigen, verlangenden Kuss. Irgendwie war Rod viel erleichterter, als sie schließlich sich auf den Weg in Richtung Zimmer machten. Er hatte Alessandro nicht mehr losgelassen, hielt auch auf dem Weg seine Hand, die Finger ineinander verschränkt und mit festem Griff. Er würde ihn einfach nicht mehr so schnell loslassen. Zum einen, weil Alessandro es wohl einfach brauchte, zum anderen, weil er selbst es genoss und es sich mehr als gut anfühlte, dem anderen wieder so nahe gekommen zu sein. Im Zimmer zog er Alessandro wieder zu sich, küsste ihn sanft, zärtlich. Von der Müdigkeit, die ein langer Tag mit sich brachte, merkte er nichts. Was sprach also dagegen, den Tag noch zu verlängern... Alessandro [[BILD=8225123.jpg]] Es war für sie beide wohl eine wirklich komisch vertrackte Situation, aber sie mussten beide irgendwie damit umgehen, und Alessio wusste das hier wirklich nur die Flucht nach vorn half. Und was er sagte entsprach der Wahrheit, wie er sie empfand. Er hasste den Kardinal in sich und wusste doch, dass er ein Werkezug war, um hier ihr Überleben zu sichern. Auch wenn dieses Spiel immer heikler wurde, so hielt es ihn am Leben, weil er wusste, dass er damit sich, seinen Bruder aber auch Rodrego und alle Italiener und damit in den Augen der Engländer Romtreue Menschen waren, schützen konnte. Also blieb er der Kardinal und hoffte einfach darauf, irgendwann einmal all das abwerfen zu können. Schon jetzt legte er immer wieder Geld bei Seite, hortete es förmlich in allen möglichen Ecken ihres Anwesens. Einen Teil hatte er schon in Italien versteckt - gottlob war das noch möglich und es zählte reines Münzsilber und Gold genug als Bezahlung in den Gegenden, in denen man sich erneut niederlassen konnte. Irgendwann würde er ausbrechen, dann wenn sein Bruder wieder sicher war und sie England verlassen hatten. Irgendwann würde es unweigerlich passieren müssen, sein ganzes Leben konnte er in diesem Haus nicht verbringen. Doch Rodrego schien langsam aber sicher zu verstehen, wie es in ihm aussah und erkannte, dass es weit weniger einfach war Kardinal und ihn zu trennen und das Alessio doch immer noch der alte sein wollte. Er lehnte seine Stirn an Rodregos Schulter als der ihn ein wenig näher an sich zog und er merkte wie sich die Stimmung zwischen ihnen beiden entspannte. Als Rod sagte, dass er gerne bleiben wollte, atmete Alessio innerlich erleichtern auf. Er hatte schon damit gerechnet, dass er gehen würde, dass er ihn verlassen würde.. und es hätte ihm ganz und gar nicht gepasst, es hätte ihn wahrscheinlich wirklich trostlos und allein zurückgelassen und die Zeit, um wieder aufzustehen, hätte noch einmal länger gedauert. Als Rod dann das Handtuch ansprach, sah Alessio überrascht auf. Das frivole Grinsen im Gesicht des anderen ließ ihn zunächst verwirrt dreinschaun, ehe er verstand und sein Blick sich in ein tadelndes Lächeln wandelte. "Eigentlich gehört dir kein neues Handtuch, nachdem du es so leichtfertig ins Wasser fallen lässt..", gab er zurück, doch er beuegte sich langsam vor und über den Rand des Zubers. Es war schon irgendwie lustig. Noch hatte er sich nie Gedanken darüber machen müssen, wie es aussah, wenn er sich vornüberbeugte. Jetzt, als er es tat, kam er nicht umhin ins gegenüberliegende Fenster des Wintergartens zu schauen, um es so erotisch wie möglich aussehen zu lassen.. und Rodregos Blick, der über seinen Rücken abwärts wanderte, ließ ihn innerlich erbeben, auch wenn er kaum das Gefühl hatte, diese süße Tortur noch einmal durchzustehen. Er fühlte wie Rods Hand seinen Hintern berührte, darüber und an seinem Rücken hinaufstrich, als Alessio ihm das Handtuch aufhob und er es beinahe hätte wieder fallen lassen, als sich Alessandro erneut in einen Kuss ziehen ließ, der beinahe versprach, doch noch einmal zu wiederholen, was sie eben schon getan hatten. Aber nicht nochmal hier im Zuber! Sie schafften es hinaus und Alessio benutzte das Handtuch, um es sich wie einen Schurz um die Hüfte zu schlingen, als sie das Arbeitszimmer trockener verließen. Er hatte den Weinkrug mitgenommen, Rod trug die Becher. Als sie sein Zimmer erreichten, stellten sie beides auf den Kamin und es tat verdammt gut, Rod noch nicht loslassen zu müssen auf dem Weg hier her. Als sie schließlich nur noch Augen und Hände füreinander hatten, erwiderte Alessandro den Kuss, zärtlich und sanft, während seine Finger abwärts fuhren und sowohl sein als auch Rodregos Handtuch löste, so dass sie wieder nackt voreinander standen. Und das war wesentlich besser, als diese dünne Barriere aus Stoff zwischen ihren Körpern. Alessio zog Rod sanft zum Bett und ließ sich mit ihm darauf gleiten, versuchte den Kuss dabei nicht zu lösen, auch wenn es kaum ging. Und allein das Gefühl, das es in ihm auslöste, mit jemandem im Bett zu liegen, den er so sehr mochte, den er begehrte und von dem er wusste, dass er nicht gehen würde bis es morgen wurde, heilte Alessios Einsamkeit immens. Er schmiegte sich an Rod und wurde in seinen Armen immer lockerer. Als Rods Hände nach einiger Zeit frech über seinen Körper fuhren, war es weitaus weniger schlimm sich ihm entgegen zu strecken, und nachdem er eben schon so herrlich hatte genießen dürfen, wie gut es war mal "unten" zu liegen, hatte er jetzt auch keine Angst mehr davor. Die Nacht verschwamm vor seinen Augen zu einem wundervoll perfekten Traum... und er konnte selbst nicht genau sagen, wann er eingeschlafen war oder ob er überhaupt geschlafen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)