Finish Line von RinSohma (Ren x Masato) ================================================================================ Kapitel 1: Finish Line-1- ------------------------- ----Finish Line 1------ Sie hatten es oft getan, einen flüchtigen Blick getauscht, ein Wort gewechselt und sich wieder angenähert. Er hatte ihn damals angesehen, als Nanami auf das Konzert von Hayato gehen wollte. Da hatte er es in ein Date wechseln wollen und er hatte fast beiläufig erwähnt, dass er sich sorgen machen würde, wenn er mit Ihr gehen würde. Ein kurzer Moment, in dem sich Ihre Augen getroffen hatten, ein kurzer Blick und er war nicht mit ihr gegangen. Masato hatte es nicht gesagt, weil er sich wirkliche Sorgen um Nanami machte. Tokiya würde schon gut auf sie acht geben. Er wollte nicht, dass er mit ihr ging. Als er ihr sagte, dass er sie bräuchte und sie als Partner wollte, da hatte er sie belauscht. Er hatte es nicht erlauben wollen, weil er es nicht ertragen hätte. Rivalität um Sie, dabei ging es hier sicher nicht. Ren und er hatten sich angesehen und die Luft zwischen Ihnen hatte Funken gesprüht. Jede Gelegenheit die sich bot, nutze Ren aus und wunderte sich, dass er danach von Frauen angehimmelt wurde. Davon lebte er. Die Bewunderung der Frauen, Ren würde sich niemals ändern. Es war kurz nach den Prüfungen. Keiner der Schüler wollte nun mehr darüber nachdenken und die meisten beschlossen in den folgenden freien Tagen nach Hause zu ihren Familien zu fahren. Nicht so Masato. Er wollte nicht wieder freiwillig in den Kontrollbereich seines Vaters gelangen. Er fand es sehr angenehm wo er sich befand. Weit, weit weg von seinem Vater und seiner Macht. Wenigstens so lange er konnte wollte er ihm entfliehen. Ewig würde das nicht gehen, aber er wollte es versuchen. Die Zeit die ihm blieb, bis er das Familienerbe eines Tages antreten müsse, empfand der blauhaarige als Freiheit. Freiheit aus dem goldenen Vogelkäfig. Er hatte sich an die Fensterbank seiner Zimmerhälfte gelehnt und sah nach draußen. Er wusste nicht ob Ren nach Hause fahren würde. Sein Familienverhältnis schien, zumindest was er so hörte, weitaus besser als das eigene zu sein, trotz des Todes seines Vaters und dem Zwang, auf diese Schule zu gehen. Masato wollte allerdings nicht fragen. Wenn Ren es nicht von sich erzählen würde, dann würde er es eben sehen. Sie sprachen meistens eh nicht viel miteinander. Sie versuchten gerade sich wieder anzunähern, sich wieder zu vertrauen, da konnten zu viele Worte störend sein. Zumindest sah Masato das so. Eigentlich sah er es schon länger nicht mehr so. Aber das war etwas, was er mit sich selber ausmachen musste. Seine Gefühle, in welcher Hinsicht auch immer, waren nur ein Störfaktor. Er würde sich lieber die Zunge abschneiden, als sie auch nur ansatzweise mitzuteilen. Als Ren das Zimmer betrat war es bereits später Nachmittag. Die Sonne sank gerade tiefer. Der blondhaarige sah sich kurz im Zimmer um und erblickte Masato am Fensterrahmen seiner Hälfte. „Masato, es ist Wochenende, sollen wir ausgehen? Ein paar hübsche Damen verführen?“ Ren lächelte, als er sich gerade andere Schuhe anzog und drehte seinen Kopf zu dem Blauhaarigen. Keine Reaktion. Ren stutzte, er setzte sich auf, als er die Schuhe geschlossen hatte und begab sich auf Masatos Zimmerseite. Leise ging er über den Holzboden. Masato hasste es, wenn jemand seinen Bereich einfach ungefragt betrat und dann auch noch mit Schuhen. „Masato..?“ Rens Blick viel auf ein porzellanfarbenes Gesicht, welches etwas auf die Schulter gesunken war. Die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet, eine Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht. Er musste lächeln, als er ihn dort so sitzen sah und nahm Platz neben ihm um ihn einen Moment zu beobachten. Seinen Blick konnte er schon lange nicht mehr abwenden. Die Perfektion saß vor ihm. Es gab in seinen Augen keine schönere Person auf der Welt. Wenn Masato sein Potenzial mehr ausschöpfen würde, dann würde er ihm alle Frauen wegschnappen. Auf die kühlen Typen standen die Frauen meist mehr als auf so Flirty-Typen wie ihn selbst. Doch er war froh, dass er es einfach noch nicht begriffen hatte. Nicht, weil er dann Konkurrenz hätte, sondern weil diese Schönheit dann einer anderen gehören würde. Er hatte bei Nanami bereits Angst bekommen, dass er ihr ihr Herz schenken würde, als er sie als seine Partnerin ausgewählt hatte. Durch sie war er viel offener geworden, dass war selbst ihm aufgefallen. Und es gefiel ihm gar nicht. Da waren sie wieder, die Fragen, die er sich nicht stellen sollte, es aber aufgrund seiner Überlegung gerade eben tat. Der ihm sich bietende Anblick machte es auch nicht gerade besser. Wie küsste er? Wie schmeckten seine Lippen? War er auch sonst so schüchtern? Wie fühlte er sich an und vor allem, war er noch unberührt? Röte stieg auf Rens Wangen. Passte einfach so gar nicht zu ihm, sich über so etwas Gedanken zu machen und dann bei dem Gedanken daran eine Hitze zu entwickeln, die sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. Bisher hatte er sich genommen was er wollte. Romanzen mit Schülerinnen waren strickt verboten, aber das waren ja nicht die einzigen Frauen auf der Welt.... Er hob seine Hand, legte sie vorsichtig, ihn nicht weckend, auf Masatos Wange. Er war ihm noch nicht so nahe gekommen, obwohl es nicht nur das hier war, was er tun wollte. „..Masato…“ Flüsterte der größere und strich die ins Gesicht fallende, blaue Haarsträhne vorsichtig zur Seite. Dann strich er sich nervös durch seine Haare, rückte näher, schloss die Augen und kam ihm näher nur um sich im nächsten Moment direkt wieder etwas zurück zu ziehen. Er zögerte. Die Augen kurz geöffnet, hörte er sein eigenes Herz bis zum Hals schlagen. Er versuchte sich selber in Gedanken zu überzeugen, dass er hier der erfahrende Mann wäre. Dass er das hier bereits bei sehr vielen Frauen getan hatte, aber eben auch nur bei Frauen, und beugte sich schließlich wieder mit geschlossenen Augen vor. Er spürte Masatos Atem an seinen Lippen und spürte schließlich die weichen Lippen auf den seinen. Es war so ein ganz anderes Gefühl als eine Frau zu küssen, aber es war durchaus sehr angenehm für ihn. „Uh…“ Hörte er und ein Stoß von Hitze durchfuhr ihn selbst, aus Angst, dass er genau jetzt seine Augen öffnen würde. Das hier könnte er doch niemals erklären! Schnell lies er von ihm ab und zog sich einige Zentimeter zurück. Er öffnete gespannt die Augen, doch alles was er sah war eine schlafende Schönheit vor sich, die sich über die Lippen leckte und ein leises „Mehr..“ flüsterte. Eine leichte röte legte sich auf die Wangen von dem Blauhaarigen und Ren konnte die steigende Körpertemperatur seines Gegenübers spüren. Rens Augen weiteten sich, dann erhob er sich mit einem „Shit“ und drehte sich um. Dieses Verlangen und Masatos Worte würden ihn noch um den Verstand bringen. Dabei schlief er doch nur und anscheinend hatte er einen sehr angenehmen Traum. Er musste gehen, schnell, sehr schnell, einfach nur weg. ------------------------------------ Als Masato erwachte, war es bereits dunkel. Die Sonne war untergegangen und er fühlte sich komisch. Er hatte von Ren geträumt. Unbewusst fasste er sich bei diesem Gedanken an die Lippen. Es hatte sich sehr real angefühlt, was er da geträumt hatte. Sein Gesicht wurde heiß und rot. Was er sich da vorgestellt hatte! Er musste etwas dagegen tun. Es war nicht normal, dass er ihn begehrte und das nun in seinen Träumen ausließ. Ihm war heiß, unglaublich heiß. Er wollte ihn berühren, genau jetzt. „Ren?“ Flüsterte er in den dunklen Raum hinein und erhielt keine Antwort. Er seufzte. Was hätte er sagen sollen, wenn er geantwortet hätte? Ren, ich habe grade von dir geträumt, lass mich dir meinen Traum zeigen? Ren ich will dich jetzt? Niemals! Sie sprachen gerade wieder ein Wort miteinander und es war ja nicht so, dass Ren irgendwelche Andeutungen gemacht hätte, dass er ihn begehren würde. Ren war Hetero, eindeutig. Und er selber? Beim Gedanken an andere Männer könnte er würgen, aber bei Ren war das etwas anderes… Er wollte auch nicht nur seinen Körper, er hatte es schon lange verstanden, dass es nicht nur um das körperliche Verlangen ging. Er wollte Ren, sein Herz und seine Nähe. Er empfand schon länger etwas, dass er nicht als Freundschaft bezeichnen konnte, aber er würde es wahrscheinlich für immer in seinem Herzen tragen müssen.. Die Tür knallte auf und man hörte jemand reinstolpern. Es war das Geräusch von wilden Küssen zu hören und die Tür knallte hinter den Gestalten auch direkt wieder zu. „Bist du sicher, dass keiner hier ist?“ „Eindeutig, nur du und ich meine Hübsche~“ Kam es verführerisch zurück und das erste Oberteil landete auf dem Fußboden, Schuhe wurden in die Ecke gepfeffert und man hörte ein Blumpsen auf der Seite von Rens Bett. Masatos Augen weiteten sich. Er erkannte im Schein des Mondes Ren und eine sehr wohlproportionierte, langhaarige Frau auf seinem Schoß. Er war bereits mit den Händen dabei, ihr das Oberteil zu öffnen, während er seinen Kuss nicht unterbrach. „Ren, nicht so wild…hihi..“ Es knarzte und die Frau verstummte mit einem Mal, bewegte sich nicht weiter und unterbrach den Kuss mit Ren. Ihr Blick wendete sich um. Vor dem Fenster hatte er sich aufgerichtet und man erkannte seine Umrisse nun sehr gut im leuchtenden Mondlicht. Ren lies den Blick schweifen, um den Auslöser den unterbrochenen Kusses zu finden und mit einem Ausruf seiner Überraschung stieß er die Frau rechts von sich aufs Bett. „Masato, du bist noch hier?“ Der Angesprochene antwortete nicht sondern ging den kurzen Weg seiner Zimmerhälfte bis zur Tür. Er öffnete diese stumm. Es gab jetzt nichts, wirklich gar nichts, was er sagen konnte. Er hatte genug gesehen. „Masato?...Masato!“ Der blondhaarige sprang auf, als er sah wie der kleinere die Tür hinter sich schloss, riss sie auf und sah sich suchend um. Als er ihn den Gang runtergehen sah lief er ihm nach, griff nach seiner Hand. „Masato, sorry ich wusste nicht das du…“ PATSCH. Masato hatte mit der freien Hand ausgeholt und ihm eine Faust ins Gesicht geschlagen. „Fass mich nicht an!“ Er riss sich los, wurde aber direkt wieder von Ren gefasst auch wenn er sich wehrte und mit beiden Händen nun nach ihm schlug. Ren war aber eindeutig der stärkere von beiden und es endete, dass Masato mit dem Rücken an die Wand gepresst wurde und Ren seine Hände jeweils neben seinem Kopf fixierte. „Lass mich los, sofort!“ Er wollte weg. Sofort. Wie konnte er sich auch nur einen winzigen Moment von ihm angezogen gefühlt haben? Seine Gefühle für ihn schnürrten ihm die Luft ab, wenn er an Ihn und sie dachte. Wieso musste er so ein verdammter Frauenheld sein? Warum hatte er sich nicht jemand umgänglicheren ausgesucht? „Beruhig dich doch!“ Masato zappelte erneut in seinem Griff und Ren presste ihn fester an die Wand, lehnte sich mit seinem Oberkörper gegen ihn um ihn endlich ruhig zu stellen. Als er das tat entwich dem schwächeren die Luft nahm den Tonfall eines erschrockenen Kreuchens an. Sie blickten sich an. Endlich hörte Masato auf sich zu wehren und man hörte nur noch den Atem zwischen ihnen. Helles Blau tauchte in tiefes Blau ein und von einem auf den anderen Augenblick schlossen sich die hellblauen Augen und die bisher nur heimlich berührten Lippen wurden erobert. Ren küsste Masato. Stürmisch und verlangend, genau so, wie er sich gerade fühlte. Er war aufgewühlt, konnte die pure Erotik, die gerade zwischen Ihnen geherrscht hatte nicht mehr wiederstehen. Ihre Blicken hatten geknistert, dass konnte er sich nicht eingebildet haben. Masato hatte in seinem Blick Verlangen gezeigt. Eine Seite die er so gar nicht kannte und noch nie bei ihm gesehen hatte. Da musste er einfach. Sie waren sich so nah, er konnte dieser Nähe nicht mehr ausweichen. Selbst wenn es nur ein kurzer Kuss werden sollte, egal was danach zwischen Ihnen sein würde, er musste das hier jetzt tun. Seine Lippen schmeckten so wunderbar und waren noch viel süßer, als er es gedacht hatte. Heimliche Küsse schmeckten doch eben ganz anders, als ein richtiger Kuss. Er entließ die Hände von Masato seinem Griff, sodass dieser ihn wegschieben konnte, ließ seine Hände erst einmal an der Wand ruhen. Doch Masato fasste ihn am Kragen, zog ihn an sich und erwiderte den Kuss genau in der Schnelligkeit und dem Verlangen wie Ren es tat. Sie waren beide aufgewühlt, hatten sich gerade eben noch geschlagen und nun wandelte sich die überschüssige Energie in Verlangen um. Ren reagierte einen Moment etwas überrascht, konnte aber sehr gekonnt damit umgehen und schlang die Arme um ihn. Sie knallten immer wieder gegen die Wand, während sie beide Ihren Kampf in anderer Form ausfochten. „Widerlich!“ Beide schreckten aus Ihrem Kuss auf, blickten zur Seite, wo gerade die sitzen gelassene Frau aus der Tür stolperte und den Gang nach einem kurzen Blickkontakt zu beiden entlang rannte. Die Blicke folgten ihr, dann trafen sie sich in der Mitte erneut. Masato hingegen brachte direkt Abstand zwischen sie beide, sein Blick wanderte zwischen Ren, der Wand und dem Boden hektisch hin und her. Was hatte er getan! Er hätte ihn wegstoßen müssen. Wie sollte er ihn nun ansehen? Seine Wangen röteten sich und er versuchte die Gedanken in seinem Kopf zu ordnen. Das hier hätte nicht passieren dürfen, er hatte die Kontrolle nur für einen kurzen Augenblick über sich verloren. Ren hingegen beobachtete ihn, sein Blick wurde traurig und er strich ihm dann sanft über die Haare während er sich Richtung Zimmer abwendete. „Entschuldige, da ist wohl etwas mit mir durchgegangen.“ Er stoppte nicht, sondern lief während er diesen Satz sagte den Gang zu Ihrem Zimmer zurück. Er wusste doch selber nicht genau, was er nun tun sollte. Er musste nun möglichst cool aus dieser Lage rauskommen. Er musste sein Gesicht vor Masato wahren, es einfach als Ausrutscher darstellen und am besten nie wieder ein Wort darüber verlieren. Doch wie sollte er das schaffen, jetzt wo er einmal Masatos Lippen und seine Hitze gespürt hatte. Er wollte ihn so sehr in die Arme schließen und ihn berühren, aber das war nicht möglich. Masatos Reaktion auf ihn war Wut gewesen, die sich einfach entladen hatte. Es war also nicht verwunderlich, dass er erwidert hatte. Sobald er im Zimmer war schloss er die Tür hinter sich, schlug mit der Faust gegen seinen Schrank. „So ein Mist.“ Er fasste sich an den Kopf und schmiss sich auf sein Bett. Er hatte sich mit dieser Frau ablenken wollen. Als er ihm den Kuss gestohlen hatte wollte er mehr, mehr von ihm und mehr von Masatos Körper. Er hatte es nicht mehr ausgehalten. Darum hatte er sich eine Frau gefangen, die so gar nicht ihm ähnelte, sie hatte ihn die ganze Zeit zugetextet. Er hatte es irgendwie verdrängen wollen mit einem Ersatz und nun, jetzt wo Masato und er sich nur geküsst hatten, wusste er nicht mehr weiter. Was sollte er nun machen? Sein Verlangen nach ihm war gerade so groß, dass er nicht wusste, wie er damit umzugehen hatte. Katang- Die Zimmertür hatte sich hinter jemand geschlossen. Ren hob den Kopf und sah Masato, mit dem Kopf nach unten gesenkt, die Stirn in Falten gelegt, stand er dort. Er sah nicht zu ihm, ging wortlos auf die Seite seines Zimmers, wagte dabei nicht einen Blick zu Ren herüber. Jetzt, genau jetzt musste er etwas sagen. Würde er diese Chance verstreichen lassen, würde er es wohl nicht wieder kitten können. Ren hob seine Bettdecke an und blickte zu Masato herüber. Er legte ein gespieltes Grinsen auf. „ Masato magst du nicht heute bei mir schlafen?“ Dabei versuchte er mit aller Härte seine Coolness zu bewahren und Masato hatte den Blick zu ihm gewandt, als er begonnen hatte zu sprechen. Doch entgegen Rens Irrglauben, erwiderte Masato nicht etwa eine Beleidigung oder ein kurzes knappes Wort, wie immer, sondern seine Augen weiteten sich und seine Wangen begannen zu glühen. Fehlreaktion. Rens Augen weiteten sich, als er Masatos Reaktion erkennen konnte, lies die Bettdecke sinken. Das hatte er nun nicht erwartet. Er hatte mehr angerichtet als er es gedacht hatte. Er schien sein Gegenüber so sehr verunsichert zu haben, dass dieser nicht einmal mehr etwas erwidern konnte. Schnell strich er sich verlegen durch die Haare. „Sorry, scheiß Spruch, hab´s kapiert.“ Ren sprang vom Bett auf und schnappte sich sein Saxophon. „Geh mir die Beine vertreten.“ Und er verschwand aus dem Raum. Die Wahrheit war allerdings, dass er seinen Kopf und seinen Körper etwas abkühlen musste. Masato war bei ihrem Kuss sehr dominant gewesen und das gefiel ihm noch mehr als er gedacht hatte. Er müsste einfach einige Tage etwas Abstand schaffen, dann würde es schon gehen. Dann könnte er sicher wieder normal mit ihm zusammen sein. Masato hatte sich auf seinen Futon gelegt, verschränkte die Arme vor den Augen und lag für einen Moment einfach nur da. Er musste seine Gedanken ordnen und wieder der Kühle sein, der er immer war. Dass er so stark auf die Aktion von Ren reagiert hatte war nicht der Auslöser gewesen, dass er den Kuss erwidert hatte. Die Luft zwischen ihnen hatte gebrannt, er hatte kaum atmen können und seine Gefühle strömten aus ihm heraus. Nun war Ren aus dem Zimmer gegangen und er musste schlafen, bevor er zurück kam. Wenn er spielte und seine Gedanken in seiner Melodie verlor, dauerte es meistens etwas. Wenn er noch wach wäre, wenn er zurück kam, dann würde er die ganze Nacht nicht schlafen können. ----------------------------------------- Es waren einige Tage vergangen. Beide bemühten sich sehr, ihre alten Rollen einzunehmen und sich so wenig wie möglich zu sehen. Sie kamen miteinander aus, dass war es allerdings auch erst einmal. Seit diesem Tag war zwischen Ihnen kein Kuss oder eine zweideutige Situation vorgekommen. Sie schwiegen sich an, versuchten eigentlich nur so wenig wie möglich miteinander zu unternehmen. Hätte einer von Ihnen gekonnt, wäre er heim gefahren. Zusammen, zwei Wochen und kaum Leute, mit denen sie etwas alternatives unternehmen konnten. Es war erst eine Woche geschafft. Nanami hatte erst für nach den Ferien einen neuen Song für sie vorbereitet, bis dahin hatten sie einfach nur frei. Ren hatte es recht gut in seine alte Rolle geschafft und Masato versuchte einfach so wie vorher nicht viel zu sprechen, dass fiel ihm nicht schwer. Zumindest augenscheinlich waren beide ganz normal zueinander. „Was machen wir hier?“ Masato sah sich um. Ren hatte ihn ganz früh Morgens ins Auto gesetzt und war nun mit ihm hier, am Strand und Ren hielt einen Zimmerschlüssel in der Hand. Allein diese Aktion passte eher gar nicht zu ihm. Natürlich kein Doppelbett, getrennte Schlafzimmer, alles andere wäre ja noch ungewöhnlicher gewesen. „Bikini-girls.“ Lächelte der größere ihm entgegen. Er verhielt sich wirklich so, wie vorher. Die Aussage passte dann wieder ganz genau zu ihm. „Ich meide die Sonne, dass weißt du doch.“ „Es gibt Schirme, auch von dort kannst du sie beobachten.“ Alles gespielt. Ren hatte diese Rolle immer gehabt. Er musste sie nun weiter spielen, damit er überhaupt wieder mit ihm reden konnte. Er klopfte neben sich auf die Liege. Von hieraus konnte man sehr gut über den Strand sehen. Sie selbst hatten eher ihre Ruhe. „Schlepp bloß keine an.“ Masato zog seine Jacke aus, lies sein Shirt darunter allerdings an, genau wie die Badeshorts, die er hatte anziehen sollen. Wenn Ren schon zum Frauen angraben hier war, dann sollte er das gefälligst alleine tun. „Setz dich, ich hol sie schon nicht.“ Ren drückte ihn mit einer Schulter runter auf den Stuhl, dabei tauschten Sie einen Blick, Rens Grinsen verschwand als wäre es ihm aus dem Gesicht gefallen. Sie verharrten einen, für die beiden unendlichen, Augenblick so wie sie gerade waren: Rens Hand auf Masatos Schulter, seine andere auf der Armlehne gestützt und etwas zu ihm gebeugt und Masato bereits sitzend auf der Liege. Es war wie ein Blitz, der beide getroffen hatte. Sie erinnerten sich in genau diesem Moment an die Situation, doch es war Masato, der den Kopf zur Seite drehte, die Augen schloss und damit den Blickkontakt brach. Ren erhob sich und drehte sich um, auf das Meer schauend verschränkte er die Arme hinter dem Kopf. „Ich hol uns etwas zu trinken“ und schon stampfte er durch den Sand den Berg runter zur Strandbar. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Dunkelblaue Augen folgten dem Blondhaarigen und musterten ihn dabei. Ren war wirklich ein sehr gutaussehender, gutgebauter und attraktiver Mann. Die erste Frau im Bikini kam von der Seite und sprach ihn an. Etwas, dass ihm nicht gefiel. Masato würde ihn am liebsten in einen Käfig sperren, dass er der Einzige wäre, der ihn ansehen könnte. Dafür, müsste er ihn erst einmal fangen. Er wedelte sich mit dem Fächer etwas Luft zu. Entweder war das Wetter so heiß oder es lag daran, dass er sich durch den hübschen Mann, den er gerade noch gemustert hatte, so angezogen fühlte. Verbotene Dinge waren eben die Besten. Ein Wassertropfen landete auf seinem Gesicht. Als er ein Auge öffnete, sah er Ren neben ihm und ein Cocktailglas über ihm, von dem das geschmolzene Eis tropfte. Er lugte hinter und neben ihn, aber er war allein wiedergekommen. „Habe keine Frauen dabei, ich habe nur Augen für dich.“ Masato stutzte. Was war das denn bitte für ein Spruch? Seit wann sprach er so mit ihm. „Der zieht vielleicht bei deinen Mietzen, ich krieg ne Gänsehaut vor ekel.“ Konterte er. Ren setze sich neben ihn auf die Liege, verschränkte einen Arm hinter deinem Kopf, trank aus seinem Cocktailglas einen Schluck und grinste zu ihm herüber. „Was ist mit dir, sag mir nicht du bist noch Jungfrau?“ Masato spuckte seinen Cocktail auf den Sand. So eine unverschämte Frage. „Was geht dich das denn bitte an!?“ „Also doch“ Ren grinste. Er hatte sich beim Gang zum Stand eine neue Taktik überlegt. Sie beide gingen sehr steif miteinander um, die lockere Art fehlte ihnen einfach seit dem Zwischenfall. Nicht, dass da vorher groß eine innige Freundschaft bestand, aber sie hatten sich immer geneckt oder dem anderen einen Spruch gedrückt. Das musste er zurückholen. „Es gibt wichtigere Sachen im Leben als jede flachzulegen, die nicht bei drei, ach was sag ich, bei eins auf dem Baum ist.“ „Du bist nicht auf einem Baum.“ Falsche Antwort. Auf diese Schiene sollte das Gespräch nicht wechseln. Aber es war schon das, was Ren gerade empfand. Ihr kurzer Blickkontakt hatte ihn wieder an diesen unglaublichen Kuss erinnert. Masato wendete den Blick zu ihm, seine Augen weit geöffnet und mit einem erschrockenen aber auch unsicheren Blick sah er zu Ren herüber. War das gerade eine Einladung? „Was willst du damit sagen?“ Kaum hatte Masato diesen Satz ausgesprochen, hatte Ren sein Glas abgestellt und sich zu ihm auf die Liege gebeugt, die Hand legte er auf Masatos Oberschenken, knapp über dem Knie. Sein Blick war fest, es bestand kein Entkommen aus dem Blick der hellblauen Augen. Er war der perfekte Charmeur und konnte in solchen Punkten eindeutig sein. Das Gespräch war nicht so gelaufen wie Ren es am Anfang geplant hatte. Er wollte die lockere Art zwischen Ihnen nur etwas zurückbringen, aber jetzt war es auf der Ebene, dass er ihm ein eindeutiges Angebot machen konnte. Egal wie viele Frauen es auch hier gab, er hatte ihn hergebracht um ihn Oberkörperfrei zu sehen, was aber, was aber leider nicht eingetreten war. „Ich denke, du weißt ganz genau, was ich damit sagen will.“ Ihre Augen trafen sich kurz. Ren zog seine Hand von Masatos Bein zurück und stand elegant auf, ging auf Ihre Verander und verschwand in Ihrem angerenzenden Zimmer. Masatos Blick folgte ihm und er wusste ganz genau, was Ren mit dieser Aktion bezweckte. Wenn Er zu ihm wollte, dann musste er kommen. Er sollte sich aber vorher ganz genau die Konsequenzen seines Handelns überlegen. Es gab kein zurück mehr, wenn er erst die Tür hinter sich geschlossen hatte. Masato erhob sich und ging langsam auf die Tür zu. Er konnte es nicht glauben, dass Ren anscheinend auf ihn stand. Vielleicht machte er sich auch über ihn lustig und würde ihn auslachen, wenn er gleich die Tür öffnen würde. Ren war hetero und er sah nun bei weitem nicht wie eine Frau aus. Sein Verstand schrie in seinem Kopf, es nicht zu tun, aber er musste. Sein Herz und sein Körper wollten zu ihm. Es war nicht vorstellbar, dass Ren Gefühle für ihn hatte, aber es war vorstellbar, dass er eventuell an ihm Gefallen gefunden hatte, oder? Mit zitternden Händen fasste er zwischen den Türspalt und öffnete die Tür. Diese knarzte und er schloss sie hinter sich. Doch bevor er überprüfen konnte, ob die Tür richtig ins Schloss gefallen war, fassten ihn zwei Arme und er würde an einen warmen, sogar richtig heißen Körper gezogen. „Dummer Masato, dich so von mir einwickeln zu lassen.“ Ren hatte ihn fest in den Armen, kicherte als er diesen Satz sprach, doch bevor Masato etwas erwidern konnte, versiegelte Ren seine Lippen mit einem Kuss. Genauso verlangend und fordernd wie es der erste war. Dieses Mal hatten sie sich nicht gestritten, die Fronten waren geklärt. Ren drückte Masato stolpernd während ihres Kusses in Richtung Bett, drückte ihn auf das weiche weiße Laken, zerrte an seinem Oberteil. Der dominante war hier eindeutig Ren. Masato war tatsächlich noch Jungfrau, hatte weder mit einer Frau noch mit einem Mann jemals intimere Berührungen ausgetauscht. Daher war auch eher etwas zurückhaltender. Aber Ren hatte Erfahrung genug für sie beide zusammen. Er zog sich das Shirt über den Kopf, sah zu ihm herunter, lächelte ihn an und begann Ihren Kuss fortzuführen. Er legte Masatos Hände an seinen Körper und reagierte, wenn er ihn berührte. Das Masato alles richtig machte, zeigte ihm aber nicht nur das Keuchen von Ren, er konnte seine körperliche Reaktion genauso spüren. Ren wusste hier wirklich genau was er tat, aber Masato lernte schnell. „Wenn du das hier nicht willst, solltest du jetzt gehen Masato~.“ Flüsterte der Größere in sein Ohr. Er erschauderte bei diesen Worten. Er antwortete nicht sondern verstärkte seinen Griff um Rens Nacken. Zeit zum nachdenken hatte er nicht. Es war schon eine Ewigkeit, dass er sich das hier mit dem Blondhaarigen vorstellte. Es war sehr wahrscheinlich nur eine Laune und daher sehr wahrscheinlich, dass Ren das hier nicht wieder tun würde. Seine Intension, warum er ihn jetzt verführte war Masato egal. Er wollte das hier und wenn er sich auch nur an seine Wärme in kleinster Weise erinnern könnte, dann wäre das alles, was er wollte… ------------------------------------------------------ Kapitel 2: Finish Line-2- ------------------------- Als er seine Augen öffnete, blendeten Ihn Sonnenstrahlen , er hob die Hand und versuchte damit die Sonne aus deinem Blickfeld fernzuhalten. Sie schien durch die geöffneten Lamellen des Rollos vor seinem Fenster. Moment, er hatte kein Rollo vor seinem Fenster! Er spürte eine Hand auf seinem Bauch und einen Körper neben sich. Langsam drehte der blauhaarige seinen Kopf nach links. Seine Augen weiteten sich. Neben ihm lag er, seine blonden Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig. Seine Hand ruhte dabei auf Masatos Bauch. Bilder flammten in Masatos Gedanken auf, er erinnerte sich ganz genau, was zwischen Ihnen vorgefallen war. Er war irgendwann bewusstlos geworden, aber an alles davor konnte er sich sehr gut erinnern. Er wurde rot. Aber um an mehr zu denken, dazu hatte er nicht mehr die Zeit, denn der blonde bemerkte, dass er beobachtet wurde und öffnete die Augen. Für einen Moment sah er ihn an, seine Augen waren noch glasig, weil er gerade erst die Augen geöffnet hatte. Dann aber dämmerte es ihm und er schreckte zurück, zog dabei die Hand von Masatos Körper zurück. „Masa, du bist ja schon wach.“ Der angesprochene musterte ihn nur. „Passiert mir eigentlich nie, dass ich als letzter wach werde.“ Mit diesen Worten erhob sich und suchte seine Klamotten vom Boden zusammen. „Ich geh duschen, du kannst dann ja in dein Zimmer gehen, wen du willst.“ Und schon war Ren im Bad verschwunden und schloss die Schiebetür hinter sich. Masato war ihm mit den Augen gefolgt. Was er gesagt hatte, war anscheinend die Standartantwort, die er jeder seiner Frauen aufdrückte. Doch sie verletzten Ihn. Es tat so weh, auf diesem Wege den Stellenwert bei dem Größeren mitgeteilt zu bekommen. Hatte er doch gedacht, dass es nicht nur um das körperliche zwischen Ihnen beiden ging. Aber da hatte er sich in ihm geirrt. „Shit, wie du dumm bist du?“ Er legte beide Hände auf sein Gesicht. Es war schwer in genau diesem Moment die Tränen zurück zu halten und als er sich erhob spürte er einen schrecklichen Schmerz. Das hatte er nun davon. Er konnte kaum aufstehen, als er sich nach seinen Klamotten zu bücken versuchte, musste er auf die Knie sinken, da seine Beine ihn kaum tragen konnten. Bis gerade hatte er es nicht gespürt, hatte nur Ren gesehen, aber wo er nun in der Realität angekommen war, war das etwas anderes. Er wollte weg. So schnell wie möglich. Das Ren seine Frauen so behandelte war ihm immer egal gewesen, aber dass er sich offensichtlich so gar nichts aus Ihrer Nacht machte, schnürrte Masato die Luft ab. ------------------------- „Masa, ich hol dich ab, wir fahren gleich.“ Als Ren die Zimmertür von Masatos Zimmer öffnete, sah alles aus, als wenn er niemals hier gewesen wäre. „Masato?“ Er lies den Blick durch das Zimmer streifen und ging auch im Bad nachsehen, doch er konnte ihn nirgends finden. War er überhaupt hier gewesen? Ren wählte die Nummer von dem Blauhaarigen, allerdings erreichte er nur die Mailbox. ---------------------------- Masato hatte sich ein Taxi genommen und war direkt zu Ihrem Schultrakt gefahren. Nach einer eiskalten Dusche schaffte er es kaum in sein Zimmer. Es waren unendliche Schmerzen. Aber die schlimmsten waren nicht körperlich. Er konnte seine eigene Dummheit nicht akzeptieren, hatte er doch wirklich gedacht, dass er etwas anders für ihn wäre als nur ein Bettgefährte. Zumal, dass seine erste Erfahrung war. „Was hast du erwartet von einem Frauenheld, du bist selber Schuld, wusstest du von Anfang an doch auf was du dich einlässt.“ Lachte er sich selber aus. Er legte sich auf sein Tatami. Er wollte ihn nicht sehen. Er würde bestimmt auch nicht ins Zimmer kommen. Er hatte ihn einfach stehen lassen. Einen Ren Jinguji ließ man nicht stehen, dass würde er sicher sagen, wenn er verärgert und nach Frauen stinkend in ein paar Tagen wieder auftauchen würde. Und er würde es wie immer ignorieren, so einen Vorfall wie die letzte Nacht würde es nie wieder geben. Nie wieder würde er die Kontrolle verlieren wollen. Es war so schwer gewesen die Kontrolle zu verlieren, als er es hatte spielen müssen, aber dieses Mal war es ihm schwer gefallen sie überhaupt erst zu behalten. Sie hatten sich geküsst, mehrere Male und an zwei verschiedenen Tagen. Als sie gestritten hatten war er so aufgewühlt gewesen, aber die Initiative war von Ren ausgegangen und auch gestern, war Ren die Person gewesen, die den ersten Schritt getan hatte. Er musste also eine Anziehungskraft auf ihn ausgeübt haben. Ob er der erste Mann gewesen war, mit dem er das Bett geteilt hatte? Er war ziemlich bestimmt in dem, was mit ihm getan hatte. Masato drehte sich mit dem Rücken zur Zimmermitte, sein Gesicht dem Fenster zugewandt. Er durfte darüber nun nicht mehr nachdenken. Das war einmal. Ren schien körperlich für eine Nacht an ihm interessiert gewesen zu sein. Eine Nacht, mehr hatte er nicht gewollt, hatte ihn ja schon quasi rausgeschmissen als sie aufgewacht waren. Der Jenige welcher sich verrannt hatte war er selber. Nicht Ren. Das änderte aber nichts an den Gefühlen, die er für ihn entwickelt hatte. Er verbrachte nahezu jeden einzelnen Tag mit ihm, kannte seine Vergangenheit und wusste auch, auf welche Typ Frauen Ren stand. Trotzdem hatte er sich tatsächlich in diesen furchbaren, liebenwürdigen Menschen verliebt. Er sah das Bild des Blondhaarigen vor sich. Ihm war heiß. Das lag aber nicht daran, dass er körperlich auf ihn reagierte. Er musste einfach etwas schlafen und sein Körper würde sich von selbst regenerieren. --------------------------------- Die Zimmertür öffnete sich einige Stunden später, es war bereits später Nachmittag und laut stapfend kam jemand herein. „Wenn er hier ist kann er was erleben.“ Ren schloss die Zimmertür hinter sich, drehte den Kopf direkt auf die Zimmerseite von Masato. Er war wütend, dass er einfach gefahren war ohne ihm bescheid zu geben. Als er den blauhaarigen dort liegen sah, kochte die Wut in ihm hoch. Er ließ seine Tasche fallen und ging lautstark zu ihm herüber. „Hijirikawa! Sag mal was glaubst du eigentlich wer du bist!?“ Er griff nach der Decke unter der der blauhaarige schlief und riss sie zur Seite. „Mich lässt du nicht steh…en.“ Er blickte zu ihm herunter. Er hatte ihn nicht aufgeweckt und das porzellanfarbene Gesicht hatte jede Farbe verloren, hatte das weiß der Laken angenommen. Er atmete schwer und schien schmerzen zu haben. Einzelne Schweißperlen liefen seinen Hals entlang. „Masato!“ Ren kniete sich neben ihn, fühlte die Stirn des schlafenden. Er glühte, er musste hohes Fieber bekommen haben. Aber doch nicht so schnell, gestern ging es ihm doch noch gut…. Ren weitete die Augen. Es gab nur eine Erklärung, dass er Fieber bekommen hatte. Er hatte den Körper von ihm doch mehr lädiert als er es gedacht hatte. Schnell stand er auf uns holte einen Eimer kaltes Wasser aus dem Bad auf dem Flur und einige weiße, weiche Tücher. Er hatte auch nicht einmal gefragt wie es ihm ging als er aus dem Bett ins Bad geflüchtet war. Er hatte nämlich nicht gewusst, wie er sich hätte verhalten sollen. Das er neben ihm lag hatte ihn überfordert. Die Frauen gingen normalerweise von ganz allein nachdem sie Ihren Spaß hatten und nur ganz selten war eine über Nacht geblieben. Aber sobald er Ihnen die Tür gezeigt hatte, waren auch diese am nächsten Morgen schnell verschwunden. Nicht anders hatte er sich bei Masato verhalten. Ja, bei Masato hatte er sich genauso verhalten! Er legte das Tuch mit kalten Wasser auf die Stirn von ihm, strich vorher über seinen Hals und dessen Schlüsselbein. Er wollte gerade ein weiteres Tuch befeuchten, als er eine Stimme vernahm. „Ren?“ Blaue Augen öffneten und sahen ihn glasig an. Masato konnte kaum etwas erkennen, fühlte sich alles nur noch heiß an, außer etwas kühles, was auf seiner Stirn lag. „Heiß..“ Flüsterte er und schaffte es so gerade den Kopf zu Ren zu drehen und seine Hand nach Rens Hemd auszustrecken um einen kleinen Zipfel zu erhaschen. Er musste Fieber haben, sonst würde er nicht in so einem Zustand sein. Er war seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr krank gewesen. Das musste alles an letzter Nacht liegen, dachte er sich. Ren strich mit einem feuchten Tuch über sein Gesicht und es fühlte sich angenehm an. Dann spürte er etwas hartes an seinen Lippen. „Masa, hier du musst etwas trinken, kannst du dich aufrichten.?“ Ren hielt die Öffnung der Flasche an seinen Mund. Doch er konnte nicht. Sein Hals brannte und er hatte furchtbaren Durst, aber er konnte sich kaum wachhalten. So schwach hatte er nicht vor ihm sein wollen. Die Flasche entfernte sich und er war schon ihm Begriff wieder einzuschlafen, da spürte er eine kalte Hand unter seinem Kinn, welche es etwas anhob und weiche Lippen auf den seinen. Es kribbelte, als im nächsten Moment das klare kalte Wasser in seinem Mund eindrung und er schluckte. Sein Hals brannte weiterhin, aber der Durst war aushaltbar. Die Lippen entfernten sich kurz, dann spürte er sie erneut auf den seinen und wieder sprudelte das kalte Wasser in seinen Mund. Als Ren sich wieder lösen wollte, griff der Blauhaarige nach dessen Kragen, er hatte sich zu ihm runterbeugen müssen, als er ihn trinken ließ. Die Lippen lösten sich, aber der Blonde konnte nicht weiter zurückweichen. Ren stutzte, verharrte einen kurzen Moment in dieser Position bevor er sprach. „Lass los Masato, du solltest jetzt schlafen.“ „Ich will nicht, dass du gehst.“ Die matten Augen von Masato trafen den Blick des Blonden. „Wir reden wenn du wieder gesund bist.“ Ren strich mit einem kleinen Lächeln über Masatos Arm, um ihm zu deuten, dass er ihn loslassen sollte. „Wenn ich wieder gesund bin, hast du schon die nächste abgeschleppt oder den nächsten?“ „Lass mich los hab ich gesagt, du weißt doch gar nicht was du redest.“ Dies kam etwas bestimmter von Ren. Er hatte nun wirklich keine Lust mit einem im Fieberwahn sprechenden Masato über seine Bettgeschichten zu diskutieren. Er würde sich eh nicht mehr daran erinnern, wenn er wieder gesund wäre. „Ren…“ Die Hand löste sich von seinem Kragen. Er hatte seinen Namen geflüstert, war er doch so schrecklich müde geworden. Sein Körper hatte keinen Durst mehr und befahl ihm zu schlafen. Aber wenn er es jetzt nicht sagen würde, würde er seine Gefühle niemals über die Lippen bringen. „Geh nicht weg.“ Ren lächelte, drückte ein weiteres Tuch aus um es auf seine Stirn zu legen. „Ich bin genau hier.....“ „..Ich liebe dich..“ „..neben dir…“ Rens Augen weiteten sich, verharrte in seiner Position ihm das Tuch auf der Stirn zu wechseln. Masato hingegen hatte es gesagt während er eingeschlafen war, es war mehr ein nuscheln, aber er hatte es verstanden. Worte mit Liebe verstand er meistens eher richtig, besonders wo Masato ein Wort mit Liebe noch nie benutzt hatte seit er ihn kannte außer er musste es singen oder spielen. --------------------------- Als Masato die Augen öffnete fühlte er sich immernoch total müde. Als hätte er viele Stunden geschlafen und sein Körper fühlte sich immer noch etwas heiß an. Er erinnerte sich sofort daran, dass er Fieber bekommen hatte und das Ren sich um ihn gekümmert hatte. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe! Wiederholte er sich immer wieder in Gedanken. Er hatte es nicht vergessen. Genauso, wie er nicht vergessen hatte, dass Ren ihn geküsste hatte um ihn trinken zu lassen. Danach hatte er nur noch geschlafen, konnte sich nicht erinnern, noch einmal wach gewesen zu sein. Welcher Tag mochte wohl sein? Er hatte Durst und entdeckte eine Wasserfalsche neben sich auf dem Boden. Als er danach griff, viel ihm eine Gestalt neben ihm auf. Ren hatte sich auf dem Boden neben ihn hingelegt, sah ziemlich fertig aus, hatte sein zerknittertes Hemd zur Hälfte aufgeknöpft und schlief mit dem Kopf auf seinem eigenen Arm. Die Haare von ihm waren leicht zerzaust und einzelne Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Er schien wirklich keinen Moment von seiner Seite gewichen zu sein. Und schon erinnerte sich Masato wieder an seine Worte.. Er konnte es immer noch auf das Fieber schieben, wenn Ren ihn darauf ansprechen würde. So wie er ihn kannte, würde er es allerdings nicht tun. Als er die Flasche gegriffen und sich aufgesetzt hatte, öffnete Ren die Augen, lies seinen Blick schweifen und stellte fest, dass Masato wach war. Mit einem Ruck setzte er sich auf. „Masato. Du bist wach, du kannst dich aufsetzen..“ „Wie du siehst. Hast mich gut gepflegt.“ Masato trank einen großen Schluck aus der Flasche, kam aber nicht mehr dazu, diese zu schließen. Zwei Arme schlangen sich um ihn und zogen ihn an den Größeren heran. „Ein Glück geht es dir besser.“ Eine Hand von Ren legte sich auf den Hinterkopf und die andere um den Rücken von Masato. Er zog ihn fest an sich, Masato konnte seine Wärme spüren und seinen Herzschlag, welcher schneller ging. Das passte nun eigentlich gar nicht zu dem Größeren. Doch er wollte es gerade. Er hatte sich solche Sorgen um den blauhaarigen gemacht, hatte dieser doch einen ganzen Tag verschlafen. Jetzt war er noch warm, aber es grenzte wieder an normale Temperatur. Er selbst hatte kaum schlafen können, hatte ihn immer wieder kalt abgewaschen und wurde von jedem kleinsten Geräusch sofort wach. Für ihn war es ein schlimmer Tag und eine schlimme Nacht gewesen. Er war keine Minute von Masatos Bett gewichen und hatte seit seinen Worten auch kaum schlafen können. Er kannte Liebesgeständnisse von Frauen, die ihm egal waren, aber bei Masato war das etwas ganz anderes. „Lass uns nachholen, was ich letztes Mal versäumt habe.“ Ren hob Masato vom Tatami mit Schwung hoch und steuerte auf seine Seite des Zimmers zu. „Ich kann selber laufen, lass mich runter!“ fauchte der Blauhaarige, während er auf Rens Seite getragen wurde und auf dessen Bett landete. Als er sich umdrehte war Ren gerade dabei sich das Hemd aufzuknöpfen, die Hose hatte er bereits zur Seite geschleudert. „Bist du bescheuert, zieh dich wieder an.“ Masato wollte direkt wieder aus dem Bett aufstehen, als Ren ihm den Weg versperrte und sich zu ihm ins Bett legte. „Auf diesem Tatami-Ding kann doch keiner liegen geschweige denn schlafen. Du bleibst hier bei mir, ich habe den Boden satt.“ Und schon zog er die Decke über sie beide und Masato in seine Arme zurück. Masato wollte gerade etwas erwidern, als er wieder in den Armen von Ren lag, Rens Kopf mit der Stirn an Masatos, hatte die Augen geschlossen und war fast schon zärtlich in seiner Berührung. Wenn Massato sich nicht sicher wäre, dass es nicht so sein konnte, dann hätte er sich gedacht, dass sie beide gerade kuschelten. Ren öffnete die Augen, die hellblauen Augen suchten den Blick der dunkelblauen Augen und als er ihn hatte, lächelte er ganz leicht. Das hier passte alles so gar nicht zusammen. Masato war sich sicher, dass er noch immer im Fieberwahn war. So kannte er Ren nicht, so hatte er noch keine seiner Frauen behandelt. „Hijirikawa, es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe, ich konnte mich einfach nicht beherrschen.“ Der Fieberwahn wurde noch schlimmer, jetzt entschuldige er sich auch noch bei ihm.. „Jetzt wo ich deine Gefühle kenne, will ich, dass du mir gehörst…“ Rens Blick war direkt auf ihn gerichtet und Masato hatte die Augen leicht geweitet als er von seinen Gefühlen ihm gegenübersprach. Er sollte ihm gehören? „Wie soll ich das verstehen?“ „So wie ich es sage.“ „Lass mich bitte gehen.“ Masato wand sich etwas in der Umarmung von dem Blonden. „Hast du gelogen oder warum willst du gehen?“ Sie hellblauen Augen verengten sich, musterten ihn ganz genau. Natürlich hatte er nicht gelogen. Er hatte die Wahrheit gesagt, aber wie sollte er ihm das nun sagen… Gefühle waren jetzt nicht so seine Art, als erwiderte er ein kurzes „war nicht gelogen.“ Und trennte damit den Blickkontakt zwischen ihnen und hörte auf sich zu wehren. Das war ihm schrecklich peinlich das ganze. „Du bedeutest mir sehr viel, es hat lange gedauert einen Kuss von dir zu stehlen, Masa~“ Masato stellte den Blickkontakt bei diesen Worten wieder her, versuchte dabei in Rens Augen zu lesen, ob er die Wahrheit sprach. Seine röte auf den wangen konnte er trotzallem nicht verbergen. „Du willst also eine feste Beziehung mit mir? Bist du dir da sicher? „Seitdem ich weiß, dass es dir ernst ist. Ich warte schon eine ziemlich lange Zeit..“ Masato zögerte kurz. Er hatte nun zwei Möglichkeiten, Ren eine Chance geben oder diese Sache abhaken. „Küss mich.“ Befahl der Blauhaarige schließlich und der Blonde tat wie ihm befohlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)